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Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Hier dreht es sich um (fast) alles...
Homernoid

Beitrag von Homernoid »

Düren hat geschrieben:
freesteiler hat geschrieben: ich sehe einfach nicht ein, wieso wegen den rein materiellen interessen von einer knappen handvoll leute millionen menschen über wochen und monate soetwas ertragen müssen.
Das zeigt ja das Problem auf. Als die Handvoll Leute kann man eben auch die Bahnführung bezeichnen, die nur dann Ihrem Bonus erhalten wenn sie niedrige Löhne abschließen. Und wegen dieser Handvoll Leute (Mehdorn, Sukkale, etc.) müssen wir alle bei Kälte und Nässe auf den Zug warten. Ich bin selber Berufspendler mit der DB.

So kann man es auch sehen.
Mal drüber nachdenken. :wink:
Ausserdem kommt es dazu, dass man dann einfach die Fahkarten teurer macht und das alles umwälzt auf die Fahrgäste.
Homernoid

Beitrag von Homernoid »

g.vogt hat geschrieben:
Argaween hat geschrieben:Man muss nicht versuchen alles wieder schön zu reden und Leute in Schutz nehmen wenn der Großteil der Gesellschaft auf die angewiesen ist, nun einen vor den Kopf gestoßen bekommt.
Wenn es nur nach solchen Figuren wie Mehdorn ginge, könntest du auch ohne Streik kaum noch Bahn fahren. Der Mann verkauft Volksvermögen, legt "unrentable Bahnstrecken" still, verschrottet tadellose Loks und Wagen, damit die ungeliebte Konkurrenz kein Material bekommt. Und in einigen Jahrzehnten wird eine kaputte und unfallträchtige Bahn an den Staat zurückgehen, damit der die mit unseren Steuergeldern wieder in Fahrt bringt. Wenn man nicht gerade mit dem ICE auf Schnellstrecken unterwegs ist lauert das Grauen an praktisch jedem heruntergelotterten Durchgangsbahnhof.
na ja. Aus managersicht ist das "okay". Er musste das Bahnnetz sanieren. Leider hat man dann oftmals nur für Prestigeprojekte Geld über aber nicht für wenig rentable Strecken.
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g.vogt
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Beitrag von g.vogt »

Homernoid hat geschrieben:na ja. Aus managersicht ist das "okay". Er musste das Bahnnetz sanieren.
Das mag nach außen hin so dargestellt werden. Tatsächlich macht er den Laden langsam aber sicher platt. Die Bahn hat durch ihre Bahnhöfe riesige Grundstücke in bester Lage - die zu verhökern ist eines der wesentlichen Ziele der Privatisierung, dazu müssen natürlich die lästigen Schienen und insbesondere der Güterverkehr verschwinden. Mag ja toll sein, mit dem ICE mit 300 Sachen durch die Gegend zu gurken. Aber dass Güterzüge oftmals auf den Streckendurchschnitt gerechnet nur noch etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit unterwegs sind, spricht doch eine klare Sprache, erst recht in Sachen Umwelt, Kyoto, CO2...
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Homernoid

Beitrag von Homernoid »

g.vogt hat geschrieben:
Homernoid hat geschrieben:na ja. Aus managersicht ist das "okay". Er musste das Bahnnetz sanieren.
Das mag nach außen hin so dargestellt werden. Tatsächlich macht er den Laden langsam aber sicher platt. Die Bahn hat durch ihre Bahnhöfe riesige Grundstücke in bester Lage - die zu verhökern ist eines der wesentlichen Ziele der Privatisierung, dazu müssen natürlich die lästigen Schienen und insbesondere der Güterverkehr verschwinden. Mag ja toll sein, mit dem ICE mit 300 Sachen durch die Gegend zu gurken. Aber dass Güterzüge oftmals auf den Streckendurchschnitt gerechnet nur noch etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit unterwegs sind, spricht doch eine klare Sprache, erst recht in Sachen Umwelt, Kyoto, CO2...
Welcher Manager macht(e) das nicht in letzter Zeit, egal welche grosse Firma? ;)
Mehdorn ist wie viele Manager. Nur was nach Prestige ausschaut, das wird gemacht. Alles andere wird vergessen.

Hauptsache es gibt genug Dividende. Das geht nur, wenn man mitarbeiter- und kundenundfreundlich ist.
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Beitrag von g.vogt »

Homernoid hat geschrieben:Welcher Manager macht(e) das nicht in letzter Zeit, egal welche grosse Firma? ;)
Na wenigstens ärgern darf ich mich doch wohl noch darüber. Immerhin ist der ganze Laden aus Steuern finanziert, also von uns allen. Hingegen ist mir tatsächlich sch...egal, wieviele kratzempfindliche, technisch mittelmäßige, überteuerte mobile Player mit fest eingebautem Akku eine gewisse Firma noch unter die Leute bringt. Was kümmerts mich, was sich die Leute für ihr Geld kaufen, aber zu vernünftigen Bedingungen (akzeptable Preise, funktionierende Anschlüsse, ausgedehntes Netz, saubere Bahnhöfe und Züge) Bahnfahren möchte ich gelegentlich schon noch.
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Beitrag von maxa »

g.vogt hat geschrieben: Na wenigstens ärgern darf ich mich doch wohl noch darüber. Immerhin ist der ganze Laden aus Steuern finanziert, also von uns allen.
Aber weil das nicht so bleiben wird, ist Mehdorn als "fähiger" Manager gezwungen, die Rendite zu steigern, damit genug private Kapitalgeber investieren. Ihm kann man keinen Vorwurf machen. Das dabei nur ein reduziertes Bahnnetz (konsequenterweise nur Verbindungen zwischen Großstädten) übrig bleibt, ist die Konsequenz. Dazu kommt noch die Monopolstellung der Bahn, die sie aus ökonomischer Sicht quasi zwingt, noch weniger Leistung zu noch höheren Preisen anzubieten.
Kurz gesagt, die geplante Privatisierung der Bahn ist nicht der richtige Schritt, wenn man eine Vollversorgung der Bevölkerung erhalten möchte. Dann muss sie ein staatliches Unternehmen bleiben und sehr wahrscheinlich subventioniert werden, was sich sogar rechnen kann. Wenn man die Bahn wirklich privatisieren möchte, muss man den gesamten Konzern zerschlagen und bei 0 anfangen. Aber ich glaube nicht, dass der Schienenverkehr an sich wettbewerbstauglich ist.

Streiks sind nur die Konsequenz des Privatisierungstheaters. Und wer hier sich über die Bahnstreiks aufregt, sollte mal nach Frankreich gehen. Da wird die gesamte Personenbeförderung lahm gelegt und keiner regt sich groß auf...
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Beitrag von g.vogt »

maxa hat geschrieben:Aber ich glaube nicht, dass der Schienenverkehr an sich wettbewerbstauglich ist.
Das sag mal den hunderttausenden Pendlern, die wenig Lust hätten, sich tagtäglich und bei jedem Wetter mit dem Auto in den Stau zu stellen und nie zu wissen, ob sie heute pünktlich auf Arbeit sind. Die Bahn hätte schon Potential, wird aber gerade systematisch zugrundegerichtet. Konsequenterweise müsste man als nächstes das gesamte Straßennetz privatisieren, in ein paar Jahren gäbe es dann ein paar schöne leere Autobahnen mit schweineteurer Maut und den Rest des Weges müsste man über unbefestigte Feldwege zurücklegen, weil sich die Unterhaltung der "Nebenstrecken" privatwirtschaftlich nicht rentiert. Mal sehen, wer's dann ohne Achsenbruch bis zur Autobahn schafft...
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Beitrag von maxa »

g.vogt hat geschrieben:
maxa hat geschrieben:Aber ich glaube nicht, dass der Schienenverkehr an sich wettbewerbstauglich ist.
Das sag mal den hunderttausenden Pendlern, die wenig Lust hätten, sich tagtäglich und bei jedem Wetter mit dem Auto in den Stau zu stellen und nie zu wissen, ob sie heute pünktlich auf Arbeit sind. Die Bahn hätte schon Potential, wird aber gerade systematisch zugrundegerichtet. Konsequenterweise müsste man als nächstes das gesamte Straßennetz privatisieren, in ein paar Jahren gäbe es dann ein paar schöne leere Autobahnen mit schweineteurer Maut und den Rest des Weges müsste man über unbefestigte Feldwege zurücklegen, weil sich die Unterhaltung der "Nebenstrecken" privatwirtschaftlich nicht rentiert. Mal sehen, wer's dann ohne Achsenbruch bis zur Autobahn schafft...
Ich glaube, du hast mich hier etwas mißverstanden. Ich meinte damit, dass sich aufgrund der Besonderheit eines Schienennetzes innherhalb des Schienenverkehrs kein Wettbewerb entwickeln kann, wie sich es einige Politiker vorstellen. Es wird immer eine Monopolstellung geben. Dass der Schienenverkehr gegenüber Straße und Luft konkurrenzfähig ist, glaube ich auch.
Homernoid

Beitrag von Homernoid »

g.vogt hat geschrieben:
Homernoid hat geschrieben:Welcher Manager macht(e) das nicht in letzter Zeit, egal welche grosse Firma? ;)
Na wenigstens ärgern darf ich mich doch wohl noch darüber. Immerhin ist der ganze Laden aus Steuern finanziert, also von uns allen. Hingegen ist mir tatsächlich sch...egal, wieviele kratzempfindliche, technisch mittelmäßige, überteuerte mobile Player mit fest eingebautem Akku eine gewisse Firma noch unter die Leute bringt. Was kümmerts mich, was sich die Leute für ihr Geld kaufen, aber zu vernünftigen Bedingungen (akzeptable Preise, funktionierende Anschlüsse, ausgedehntes Netz, saubere Bahnhöfe und Züge) Bahnfahren möchte ich gelegentlich schon noch.
Auch Apple ist ein Teil der Gesellschaft und ein Teil der Globalisierung (auch wenn ich nicht weiss, wie Du jetzt auf diese Firma kommst).
Ich habe Dir nur die Sicht der Manager aufgezeigt. Denn es muss einen Grund haben, warum sie so agieren wie sie agieren.

Und die Frage ist, was würdest Du tun in der Hinsicht? Nicht auch die Lohnerhöhung der Lokführer auf die Preise umschlagen, damit der Gewinn nicht einbricht?
Homernoid

Beitrag von Homernoid »

g.vogt hat geschrieben:
maxa hat geschrieben:Aber ich glaube nicht, dass der Schienenverkehr an sich wettbewerbstauglich ist.
Das sag mal den hunderttausenden Pendlern, die wenig Lust hätten, sich tagtäglich und bei jedem Wetter mit dem Auto in den Stau zu stellen und nie zu wissen, ob sie heute pünktlich auf Arbeit sind. Die Bahn hätte schon Potential, wird aber gerade systematisch zugrundegerichtet. Konsequenterweise müsste man als nächstes das gesamte Straßennetz privatisieren, in ein paar Jahren gäbe es dann ein paar schöne leere Autobahnen mit schweineteurer Maut und den Rest des Weges müsste man über unbefestigte Feldwege zurücklegen, weil sich die Unterhaltung der "Nebenstrecken" privatwirtschaftlich nicht rentiert. Mal sehen, wer's dann ohne Achsenbruch bis zur Autobahn schafft...
Auto? Was machen eigentlich die leute OHNE Auto so wie ich?
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