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Kann man auf die Elevationsebene wirklich verzichten?

Diskussionen über Funktionsprinzipien und Grundlagen
syntheticwave
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Beitrag von syntheticwave »

g.vogt hat geschrieben: Und ich bin mir mitunter gar nicht sicher, ob diese möglichst originalgetreue Übertragung einer "Liveakustik" ins Wohnzimmer wirklich gewünscht ist, mir ist gelegentlich eher der Eindruck lieber, olle Glenn Gould hätte seinen Flügel und seinen knarzenden Stuhl unter den Arm geklemmt und in meinem Wohnzimmer aufgestellt ;-)

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Hallo Gerald,
das ist wirklich die Frage, ob es denn eigentlich das Ziel ist, eine originalgetreue Wiedergabe zu erreichen. Und bei Studioproduktionen stellt sich ntürlich die Frage, was originalgetreu ist, wenn es ein Original in dem Sinne nie gegeben hat.

Anderseits bin ich sicher, das die voranschreitenden technischen Möglichkeiten auch in der Aufnahmetechnik ganz neue Perspektiven eröffnen. Dabei werden die Probleme nach meiner Einschätzung nicht größer. Der Computer wird viele Aufgaben übernehmen. Der virtuellen Schallquelle wird ein Platz zugewiesen, die Verteilung der ersten Reflexionen und des Nachhalls übernimmt der Computer.
Danach kann man für ein Solo noch an der Lautstärke oder auch am Klang manipulieren, aber wer nicht ganz blöd ist kann dabei eigentlich nicht mehr viel falsch machen. Dagegen muß ein Toningenieur heute sowohl die physikalikalischen Probleme der Schallausbreitung, die mitunter kaum lösbar sind, kennen und dazu muß er auch nach viel über die psychoakustischen Zusammenhänge wissen. Und das ist eben bei vielen das Problem, nicht die Technik.

Also, es kann nur besser werden. Und die technischen Voraussetzungen sind zumindest für Ambisonics längst gegeben, bei der WFS gibt es sicher noch ein paar Schwierigkeiteiten. Dafür ist es damit dann sogar möglich, bei der Wiedergabe deine virtuelle Abhörposition im Aufnahmeraum in allen drei Raumdimensionen zu verändern. Du kannst dich mit der Fernbedienung direkt an den Popstar ranbeamen, wenn du willst und er singt Dir dann direkt ins linke Ohr. Sind wirklich große Perspektiven und sie sind nicht mehr unbedingt Zukunftsmusik. Sieh mal auf meine Webseite, da ist das Verfahren mit Animationen leicht verständlich beschrieben.

Gruß Helmut
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g.vogt
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Beitrag von g.vogt »

syntheticwave hat geschrieben:Du kannst dich mit der Fernbedienung direkt an den Popstar ranbeamen, wenn du willst und er singt Dir dann direkt ins linke Ohr.
Uah - tolle Aussichten :roll: :wink:
Setzt die Klangsegel! Auf zu neuen Hörizonten!
Fhnx
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Beitrag von Fhnx »

Rank hat geschrieben:...
Solange die Plattenfimen es nicht einmal "gebacken" bekommen, dass bei herkömmlicher Stereo-Technik im Tonstudio das maximal mögliche herausgeholt wird, um eine 'stinknormale' Stereo-CD klanglich auzureizen, werde ich mich hüten Geld in neue Technik zu investieren, die nur in der Theorie Erfolg verspricht (... ist ja bei SACD & Co. ganz ähnlich gelaufen!)
...
Wenn sie wollten, würden sie es auch Hinbekommen, das Problem ist aber, dass der Otto-Normalverbraucher eben zwischen einer gut und schlecht aufgenommen CD nicht unterscheiden kann. Das einzige was die Leute vordern: Billigere CDs! Wo soll man das denn sonst einsparen, als bei der Aufnahmen, wenns dem Großteil sowieso nicht auffällt. Mir tuts schon manchmal weh, wie manche Leute sich 150€-Tefelsysteme kaufen und Klanglich vollkommen zufrieden sind. So Leute (die leider noch überwiegen), ist es egal, ob die Aufnahme ein bisschen besser ist, als die andere, hauptsache billig!
Grüße
Benedikt

Anlage: 2x Nubox 381 + Yamaha AX-596 + AW-991
bersi

Beitrag von bersi »

Ich weiß ja nicht wo du CDs kaufst,aber ich finde CDs ganz und gar nicht billig 8O
Besonders Soundtracks zu Filmen find ich stark überteuert :!:

Der Martin
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Beitrag von syntheticwave »

Pll03N!X hat geschrieben: So Leute (die leider noch überwiegen), ist es egal, ob die Aufnahme ein bisschen besser ist, als die andere, hauptsache billig!
Hallo Benedikt,
das ist aber nicht päpstlich, so schlecht von Leuten zu denken, die einfach andere Interessen haben. Meine Oma zum Beispiel sagte immer " ich weiß gar nicht was die Leute mit dem Schderijo haben, eine Box ist doch laut genug". :P Da hatte ich nie ein Argument dagegen.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Leute, die sich auf Kredit eine völlig überteuerte Anlage kaufen, nur um dem Nachbarn, den sie sowieso nicht leiden können, mächtig zu imponieren. Auch gut. Aber keiner sollte am Ende glauben, dass er nun die Ultimative Anlage hat, nur weil der Meter Kabel 100€ kostet. Nach meiner Ansicht unterscheidet sich die Wiedergabe auf jeder Anlage völlig vom Originalschallfeld. Das muß nicht immer heißen dass die Wiedergabe schlecht ist. Aber sie ist anders, mit jedem Lautsprecher, vor allem aber in jedem Raum.

Gruss H.
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Beitrag von Fhnx »

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass 90% der Musikkäufern auf extrem hohe Qualität keinen Wert legen. Entweder, weil sie den Unterschied nicht hören oder wiel sie keine gescheiten Anlagen haben etc....
Denen ist es lieber, wenn die CDs billiger sind, als wenn die Aufnahme besser ist (was sie ja nicht hören). Das kommt aber uns, wir Hifi.Liebhaber, die mehr auf die Feinheiten achten, aber eher nicht zu gute, sondern man ärgert sich nur mit den Symtomen schlechter Aufnahmen herum.....
Grüße
Benedikt

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Beitrag von syntheticwave »

Pll03N!X hat geschrieben: Denen ist es lieber, wenn die CDs billiger sind, als wenn die Aufnahme besser ist (was sie ja nicht hören). Das kommt aber uns, wir Hifi.Liebhaber, die mehr auf die Feinheiten achten, aber eher nicht zu gute, sondern man ärgert sich nur mit den Symtomen schlechter Aufnahmen herum.....
...oft auch nur mit fehlenden Explosivlauten. Und auch eine noch so gut gemachte Aufnahme kann das Schallfeld im Aufnahmeraum nicht annähernd wiederherstellen, solange nicht auch die Elevationsebene wieder rekonstruiert wird. Ich habe das mal in einer kleinen Animation dargestellt. Man sieht deutlich, wie weit die Wiedergabe bei ungerichteter Abstrahlung der Boxen, die ja bis weit in den Grundtonbereich nicht zu vermeiden ist, von der räumlichen Verteilung der Schallwellen in einem deutlich größeren Aufnahmeraum abweicht: http://www.syntheticwave.de/pictures/Stereo200.swf

Gruss H.
StefanB
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Beitrag von StefanB »

syntheticwave hat geschrieben:Aber sie ist anders, mit jedem Lautsprecher, vor allem aber in jedem Raum.

Gruss H.
Ich weiß nicht obŽs bewußt ist, aber wir sind schon etwas weiter ( das u.a. mit dem Cheffe zu tun ), will sagen : Das ist hier für die meisten nichts neues.

Stefan
Beim Testhören sind wenigstens die Amateure von der Strasse
Der Weg vom Unterschiedhörer zum Musikhörer ist steinig und schwer
"Ich bin Dry-Ager", von Cyneyt, vom letzten Berliner Lokal, in dem ich je etwas essen werde.
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Beitrag von syntheticwave »

Hallo Stefan,

ist wirklich schade das die Diskussion wir hier nicht wirklich auf die neueren Technologien wie Ambisonics und wfs, die vom Prinzip her in der Lage sind wirklich ein räumliches Schallfeld aufzubauen, hinausläuft.
Du kennst Dich offensichtlich aus. Meinst Du, eine Dreidimensionale Reproduktion könnte im Heimbereich bewirken, dass die Wiedergabe weniger von der Akustik des Wiedergaberaumes und mehr von der Akustik des Aufnahmeraumes bestimmt wird? Das wäre doch was neues.


Gruß Helmut
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Beitrag von Rank »

syntheticwave hat geschrieben:..., dass die Wiedergabe weniger von der Akustik des Wiedergaberaumes und mehr von der Akustik des Aufnahmeraumes bestimmt wird? Das wäre doch was neues.

Gruß Helmut
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Das wäre in der Tat was neues, dass man die akustischen Beeinträchtigungen des Raumes ohne eine Aufstellung der Lautsprecher im Freien (oder schalltoter Raum) einfach sooo wegzaubern kann 8O :lol:

Wenn Du jetzt noch plausibel erklären kannst, wie Du dieses Wunder vollbringen willst? (etwa ein DBA & Absorber "bis der Arzt kommt"?)


Mann kann auch nicht einfach "wegdiskutieren", dass die Wirkungsweise sämtlicher neuzeitliche "Wunderwerke" der Surroundtechnik doch trotzdem sehr von der Qualität der Aufnahme abhängen.

Wenn die Aufnahme schlecht ist, wird sie weder durch Mehrkanal-Wiedergabe, noch durch irgendwelche Matrix-Surroundaufpolierer besser werden (IMHO).

Oder was glaubst Du, warum noch so viele an Stereo festhalten?

IMHO liegt es daran, dass eine gute Stereoaufnahme (an einer guten Wiedergabekette) sich deutlich besser anhört, als die "Hallsoße" die auf vielen Multikanal-Musik-DVD's verkauft wird.

Das hier nur wenig Resonanz zu diesem Thema aufkommt, liegt vermutlich auch daran, dass sich hier recht viele Leute tümmeln die sehr viel Hörerfahrungen gesammelt haben und eine eher "nüchterne" Betrachtungsweise haben.

Zum anderen ist es immer etwas müßig, eine Diskussion über neue Technik zu führen, zu deren angeblicher Vorteile es dem "Nubertsuperplus-Verbraucher" bislang nicht gewährt war, an entsprechenden Hörtests teilzunehmen (um sich von den Vorteilen im Hörtest überzeugen zu lassen). :wink:

Yamaha hat sich ja mit diesem Thema auch schon sehr früh befasst.
Für die Entwicklung ihrer DSPs haben die Yamaha-Toningenieure in der ganzen Welt sehr viele Räumlichkeiten akustisch exakt vermessen (Refletionszeiten, Nachhall, etc., ...). Die Grundlage für die DSP-Entwicklung der Yammis sind also real existierende Kinos, Konzerthallen und Jazz-Clubs aus der ganzen Welt.
Ausserdem gab es bereits mal einen AVR von Yamaha mit zusätzlichen & sehr hoch positionierten Frontboxen, für die dritte "Raumkoordinate" (hat sich offenbar aber nicht durchgesetzt!).

Im WWW hab ich zum Thema "Wellenfeldsynthese" eigentlich nur Theorie gefunden!?

Solange diese Technik "nicht greifbar" ist, macht es für viele Surround- und Musikhörer wohl auch wenig Sinn sich damit auseinanderzusetzen (IMHO).

Der Endverbrauch ist ja eh immer einem "Formatkrieg" ausgesetzt. Das war zu Zeiten von VHS & Video 2000 so und ist heute leider noch immer so (z.B. BlueRay vs. HD-DVD).
Durch diese doch eher lästigen Formatkriege, haben schon sehr viele Leute "auf's falsche Pferd gesetzt" und haben daher die Einstellung "abwarten und Tee trinken" (Sprich: Mal abwarten, was sich daraus entwickelt & ob es sich durchsetzt!)



Gruß

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