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Kann man auf die Elevationsebene wirklich verzichten?

Diskussionen über Funktionsprinzipien und Grundlagen
StefanB
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Beitrag von StefanB »

syntheticwave hat geschrieben:Hallo Stefan,

ist wirklich schade das die Diskussion wir hier nicht wirklich auf die neueren Technologien wie Ambisonics und wfs, die vom Prinzip her in der Lage sind wirklich ein räumliches Schallfeld aufzubauen, hinausläuft.
Du kennst Dich offensichtlich aus. Meinst Du, eine Dreidimensionale Reproduktion könnte im Heimbereich bewirken, dass die Wiedergabe weniger von der Akustik des Wiedergaberaumes und mehr von der Akustik des Aufnahmeraumes bestimmt wird? Das wäre doch was neues.


Gruß Helmut
http://www.syntheticwave.de
Ich meine, dass, egal was für eine Reproduktionstechnik man einsetzt, es immer eine Reproduktion bleiben wird, selbst wenn der liebe Gott uns mit Lauschern für 5 Dimensionen ausgestattet hätte und wir in einer 6 dimensionalen Welt leben würden.

Was man imitieren kann ( und muss, wenn es gut werden soll ), ist die Situation bei der Erstellung des Quellmaterials. Stichwort z.B. SSF-Spezifikationen. Standards. Dies führt dann unweigerlich zu mehr oder weniger guter Wiedergabe. Einer guten Reproduktion.

So hören, wie der Ton-Ing. es tut war und ist mein Leit-Gedanke bei Hifi, und das seit gut 25 Jahren. Ist bestimmt nicht der schlechteste Ansatz.

Generell führt hier nur die Einhaltung von Standards zu guten Ergebnissen im Sinne von Hifi. Ist fast so wie mit ISO und Qualitätsmanagment.

Ich kann nicht beurteilen, wie sich sowas wie die von dir angesprochenen Dinge anhört, ist sicher eine beeindruckende Sache, aber praktisch das ganze vorliegende Quellmaterial wurde unter völlig anderen Voraussetzungen produziert.

Mann müsste alles nochmal.................

Geschichte wiederholen ? Zeitreisen ? Meine Zeit ist begrenzt.

Stefan
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syntheticwave
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Beitrag von syntheticwave »

Rank hat geschrieben:
syntheticwave hat geschrieben:..., dass die Wiedergabe weniger von der Akustik des Wiedergaberaumes und mehr von der Akustik des Aufnahmeraumes bestimmt wird? Das wäre doch was neues.

Gruß Helmut
http://www.syntheticwave.de
Das wäre in der Tat was neues, dass man die akustischen Beeinträchtigungen des Raumes ohne eine Aufstellung der Lautsprecher im Freien (oder schalltoter Raum) einfach sooo wegzaubern kann 8O :lol:

Wenn Du jetzt noch plausibel erklären kannst, wie Du dieses Wunder vollbringen willst? (etwa ein DBA & Absorber "bis der Arzt kommt"?)
Hallo Rank, ganz einfach: Ich setze den Zuhörer ins Nahfeld http://de.wikipedia.org/wiki/Nahfeld#Da ... er_Akustik

Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ich setze ihn ganz dicht vor den Lautsprecher oder ich mache den Lautsprecher sehr groß.
Du hast sicher schon meine Webseite http://www.syntheticwave.de angeklickt. Auf der zweiten oder dritten Seite ist da beschrieben, wie das geht. Es wird eine Strahlerfläche aus vielen Einzelstrahlern, so groß wie die Projektionswand, nach dem Prinzip der Wellenfeldsynthese. http://de.wikipedia.org/wiki/Wellenfeldsynthese angesteuert. Deshalb bewegen sie sich mit wachsender Wellenlänge zunehmend synchron, im Bassbereich ist es ein Kolbenstrahler. Seine parallelen Wellenfronten verlieren (theoretisch) mit der Entfernung nicht an Pegel. Sie sind in fünf meter Entfernung genauso laut wie unmittelbar am Lautsprecher. Das ist dann so, als ob Du Dein geübtes Ohr direkt dranhälst. Probier das mal bei Deinen Boxen, Du wirst merken, der Raum hat keinen Einfluss mehr auf Dein Hörerlebnis! :roll: Wundert Dich das wirklich oder ist Dir das plausibel?
Rank hat geschrieben: Mann kann auch nicht einfach "wegdiskutieren", dass die Wirkungsweise sämtlicher neuzeitliche "Wunderwerke" der Surroundtechnik doch trotzdem sehr von der Qualität der Aufnahme abhängen.

Wenn die Aufnahme schlecht ist, wird sie weder durch Mehrkanal-Wiedergabe, noch durch irgendwelche Matrix-Surroundaufpolierer besser werden (IMHO).

Oder was glaubst Du, warum noch so viele an Stereo festhalten?

IMHO liegt es daran, dass eine gute Stereoaufnahme (an einer guten Wiedergabekette) sich deutlich besser anhört, als die "Hallsoße" die auf vielen Multikanal-Musik-DVD's verkauft wird.
Natürlich, Kuhmist kann man nicht vergolden. Die Aufnahmen sind aber deshalb oft so schlecht, weil die physikalischen und psychoakustischen Zusammenhänge bei der Aufnahme sehr komplex sind. In der Computertechnik setzen sich die MPEG4 - basierten Verfahren, bei denen " Form und Inhalt" gertennt übertragen werden, zunehmend durch. Dabei wird jede einzelne Schallquelle dicht mikrofoniert, also relativ trocken, aufgenommen (Inhalt). Die ersten schallstarken Reflexionen und den Nachhall synthetisiert der Computer dann bei der Wiedergabe aus den (Form) Daten. Das kann ein Spiegelschallquellenmodell des Wiedergaberaumes ( modellbasierter Ansatz) oder seine Impulsantwort sein.

In der Computerwelt hat man inzwischen erkannt, dass es viel einfacher ist, mit solcher Technik hochwertige Aufnahmen zu produzieren. Etwas zugespitzt gesagt, trocken aufnehmen können die monkeys, den Rest macht der Computer. Eigentlich ist es ja auch ziemlich unsinnig, das gleiche Signal in zwei oder noch mehr Kanälen zu übertragen, nur weil es sich in Amplitude oder Phase etwas voneinander unterscheidet. Wenn sich Verfahren durchgesetzt haben, die das räumliche Schallfeld besser rekonstruieren, wird niemand mehr an Stereo festhalten.
Rank hat geschrieben: Zum anderen ist es immer etwas müßig, eine Diskussion über neue Technik zu führen, zu deren angeblicher Vorteile es dem "Nubertsuperplus-Verbraucher" bislang nicht gewährt war, an entsprechenden Hörtests teilzunehmen (um sich von den Vorteilen im Hörtest überzeugen zu lassen). :wink:

Yamaha hat sich ja mit diesem Thema auch schon sehr früh befasst.
Für die Entwicklung ihrer DSPs haben die Yamaha-Toningenieure in der ganzen Welt sehr viele Räumlichkeiten akustisch exakt vermessen (Refletionszeiten, Nachhall, etc., ...). Die Grundlage für die DSP-Entwicklung der Yammis sind also real existierende Kinos, Konzerthallen und Jazz-Clubs aus der ganzen Welt.
Ausserdem gab es bereits mal einen AVR von Yamaha mit zusätzlichen & sehr hoch positionierten Frontboxen, für die dritte "Raumkoordinate" (hat sich offenbar aber nicht durchgesetzt!).

Im WWW hab ich zum Thema "Wellenfeldsynthese" eigentlich nur Theorie gefunden!?

Solange diese Technik "nicht greifbar" ist, macht es für viele Surround- und Musikhörer wohl auch wenig Sinn sich damit auseinanderzusetzen (IMHO).
Also ich hab schon viele WFS Wiedergaben gehört. Sind regelmäßig auf den Tonmeistertagungen, aber Du kannst auch ins 4D- Erlebniskino in die Bavaria- Filmstadt oder die Lindenlichtspiele nach Ilmenau fahren, oder an die TU Berlin, da ist in einem Hörsaal eine Anlage mit 2700 Lautsprechern aufgebaut. Hör Dirs einfach mal irgendwo an! Mich hat die überragende räumliche Ortung immer überzeugt. Vor allem die Möglichjkeit, virtuelle schallquellen vor den Lautsprechern, dicht am Zuhörer, darzustellen.

Die Yamaha Entwicklungen werden vielleicht überbewertet. Der Soundprojektor zum Beispiel ist eine Erfindung von Anthony Hooley aus London. Mit DSP's irgendwelche Nachhallfahnen zu erzeugen ist ziemlich unsinnig. Für die räumliche Ortung ist der Nachhall von untergeordneter Bedeutung. Die wird von der ersten Wellenfront und den frühen schallstarken Reflexionen bestimmt. Und für die dritte Raumkoordinate, also die Elevationsebene, ist in keinem der verbreiteten Surroundverfahren irgendeine Information enthalten. Es ist deshalb ziemlich unsinnig, mit elevierten Lautsprechern ein Signal wiedergeben zu wollen, das nicht übertragen wird.
Rank hat geschrieben: Der Endverbrauch ist ja eh immer einem "Formatkrieg" ausgesetzt. Das war zu Zeiten von VHS & Video 2000 so und ist heute leider noch immer so (z.B. BlueRay vs. HD-DVD).
Durch diese doch eher lästigen Formatkriege, haben schon sehr viele Leute "auf's falsche Pferd gesetzt" und haben daher die Einstellung "abwarten und Tee trinken" (Sprich: Mal abwarten, was sich daraus entwickelt & ob es sich durchsetzt!)

Gruß
Rank
Mit Sicherheit ist es das falsche Pferd, weiterhin auf die gängigen Surroundformate, die versuchen die komplexe räumliche Verteilung der Spiegelschallquellen, die eine Schallquelle im Aufnahmeraum erzeugt, in wenige diskrete Kanäle zu pressen, zu setzen. Das ist eigentlich Schnee von gestern.


Gruß Helmut
syntheticwave
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Beitrag von syntheticwave »

StefanB hat geschrieben: Ich meine, dass, egal was für eine Reproduktionstechnik man einsetzt, es immer eine Reproduktion bleiben wird, selbst wenn der liebe Gott uns mit Lauschern für 5 Dimensionen ausgestattet hätte und wir in einer 6 dimensionalen Welt leben würden.
Stefan
Wieso? Wenn uns alle Wellenfronten in der gleichen zeitlichen und räumlichen Staffelung treffen wie einen Zuhörer im Aufnahmeraum, wodurch könnten wir dann unterscheiden ob es eine Reproduktion ist oder das primäre Schallfeld ???


Gruss Helmut
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Beitrag von syntheticwave »

StefanB hat geschrieben: Ich weiß nicht obŽs bewußt ist, aber wir sind schon etwas weiter ( das u.a. mit dem Cheffe zu tun ), will sagen : Das ist hier für die meisten nichts neues.
Stefan
...war nicht vielleicht doch etwas neues dabei? Ist doch langweilig, ne Diskussion in der niemand das Gegenteil Behauptet...

Gruss Helmut
syntheticwave
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Beitrag von syntheticwave »

syntheticwave hat geschrieben: Wieso? Wenn uns alle Wellenfronten in der gleichen zeitlichen und räumlichen Staffelung treffen wie einen Zuhörer im Aufnahmeraum, wodurch könnten wir dann unterscheiden ob es eine Reproduktion ist oder das primäre Schallfeld ???
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...das ist vielleicht etwas schwer verständlich. Ich will mal eine Animation verlinken, die zeigt, wie das funktionieren könnte:

http://www.syntheticwave.de/pictures/principe.swf

Das WFS- Lautspercherfeld hinter der Bildwand hat eine hohe, elektronisch steuerbare Richtwirkung. So können einzelne Wellenfronten gezielt verzögert werden. Die Animation zeigt, dass es möglich ist, zum Beispiel dei Deckenreflexion so lange zu verzögern, dass sie im gleichen Zeitabstand nach der direkten Welle beim Zuhörer eintrifft, wie die Deckenreflexion im Aufnahmeraum. Das erzeugt den gleichen Höheneindruck. Wenn die Reflektionsfaktoren verrechnet werden, klingt sie auch so. Und das ganze für alle Reflexionsflächen rekonstruiert das räumliche Schallfeld des Aufnahmeraumes in allen Dimensionen:

http://www.syntheticwave.de/pictures/WF ... nciple.swf

Woran sollte der Zuhörer das noch vom Original unterscheiden können? entscheidend ist dabei auch, dass der Zuhörer im Nahfeld sitzt. Deshalb prägt der Wiedergaberaum der wahrnehmung nicht mehr seine eigen Akustik auf.

Gruss Helmut
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