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Guter Klang in alten Zeiten!

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Bose901
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Guter Klang in alten Zeiten!

Beitrag von Bose901 »

Hi,

nachdem man in Hifi-Zeitschriften beinahe wöchentlich von wahnsinnigen Klangverbesserungen bei neuen Hifi-Geräten lesen kann, müßte die zwischenzeitlich erreichte Musikwiedergabe bereits nahe an der Perfektion liegen und um Welten besser sein wie vor einigen Jahren.
Der Umkehrschluß legt daher nahe, daß die Wiedergabe zu früheren Zeiten eher schlecht war.
Gestern konnte ich mir mal eine Anlage aus der Frühzeit der Transistortechnik anhören. Es handelte sich hierbei um einen Vorverstärker von Marantz, eine Endstufe von Sony und die legendäre AR3a von Acoustic Research. Die Elektronik war von Anfang der Siebziger und es handelte sich jeweils um Geräte der (damals) obersten Preisregionen (die genauen Bezeichnungen weiß ich nicht). Als Signalquelle diente ein recht aktueller hochwertiger CD-Player von Rotel.

Um es kurz zu machen: der Klang war hervorragend und steht heutigen Top-Anlagen definitiv nicht nach. Ich war schon sehr überrascht, wie gut damals Hifi-Geräte bereits geklungen haben.

Nun stellt sich für mich schon die Frage, ob denn die dauernd in den Zeitschriften gepredigten tollen Verbesserungen tatsächlich existieren oder ob das nur ein gewaltiges Marketing-Argument ist. Sicherlich kann man heute schon für bedeutend weniger Geld einen recht guten Klang haben. Vor dreißig Jahren war das richtig teuer. Absolut gesehen hat sich die Qualität der Anlagen nach oben hin aber nicht sehr weit entwickelt.
Es liegen keine klanglichen Welten zwischen damals und heute.
Das hat mich dann doch schon ein wenig überrascht.

Würde mich mal interessieren, ob es hier noch mehr gibt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
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Oliver67
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Beitrag von Oliver67 »

In den letzten 20 Jahren hat sich im nicht-digitalen Sektor recht wenig getan:

Verstärker:
die Fremdspannungsabstände waren schon damals jenseits der Hörgrenze
mehr Watt braucht man nicht (auch damals gab es schon Vollverstärker mit 2 x 300 Watt)
die Verzerrungen waren auch damals schon im unhörbaren Bereich

Tuner: nach Restek Metric, Kenwood KT-1100, L-02 und Revox B261, 160 kam definitiv nichts besseres nach, höchstens gleichwertiges

Lautsprecher: bei Tieftönern wurden die Papiermembranen allgemein abgelöst, ob es aber definitiv besser klngt?

CD-Spieler: riesig sind die Unterschiede zwischen 1990 und 2003 nicht, eher marginal

Plattenspieler: es hat sich nichts positives getan

Fazit: nein, alte Geräte sind nicht schlechter als neue, allerdings müssen sie hin und wieder durchgemessen und neu justiert werden, eventuell braucht es ein paar neue Bauteile. Das muß man beim Second-Hand Kauf auch im Preis berücksichtigen!

Ich habe nicht umsonst zwei verschiedene, 20 Jahre alte Tuner, einen 15 Jahre alten CD-Spieler, einen 20 jahre alten Vollverstärker. Und natürlich auch Geräte (Vorverstärker, Endstufe, Lautsprecher), die nur 2 bis 5 Jahre alt sind. Nein die alten gehen noch (und klingen auch noch) aber man steigt halt auf in höhere Regionen, die sind aber relativ altersunabhängig.

Mit den Käseblättern ist es wie mit der Waschmittelwerbung: weiß, noch weißer am weißesten und noch weißer ....

Oliver

Wann wird dieses Sch... Editorfenster endlich für hochauflösende Bildschirme brauchbar?
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Beitrag von Moschico »

Als ich zu einem Verkäufer in einem "Hifi" Laden sagte:

"Die LS-Technik ist ung. seit den 50er durcherforscht bis zum geht nicht mehr, und die einzigen wirklichen Entwicklungen die heute noch stattfinden, sind die Treiber, die immer weiter gezüchtet werden."

Machte er gaaaaaanz große Augen. Nein (mit bestimmender Stimme), war seine Antwort. Schauen sie sich diese LS an, sie arbeiten im Tiefton mit einem Bandpasssystem, als beweis seiner Aussage.

Ist es was neues fragte ich.

Ja,ja.... kopfnick.....


So viel zum Thema.


Nimmt man einen gut konstruirten LS aus den 60ern klingt er wahrscheinlich nicht mehr so toll, weil das Material aus dem er gemacht ist, alt geworden ist. Baut man diesen hingegen mit neuen komponenten nach, kann er mit sicherheit sehr vielen heutigen Hai-Ent LS paroli bieten.



Gruß
Michael
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Beitrag von mcBrandy »

Früher waren die Leute nicht dumm. Sie wußten sich auch zu helfen. Besonders im technischen Bereich. Sie haben halt die Bauteile immer großzügig dimensioniert.

Gruss
Christian
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Beitrag von WeSiSteMa »

Moschico hat geschrieben:Als ich zu einem Verkäufer in einem "Hifi" Laden sagte:

"Die LS-Technik ist ung. seit den 50er durcherforscht bis zum geht nicht mehr, und die einzigen wirklichen Entwicklungen die heute noch stattfinden, sind die Treiber, die immer weiter gezüchtet werden."
Ganz großer Einspruch!
Bei der Transistortechnik geb' ich den Vorrednern recht. Die Unterschiede sind hier eher marginal. Man konnte damals wie heute gute, hochwertige Geräte oder minderwertige Geräte bauen. Bei Lautsprechern ist das heute ganz anders. Die Hardware ist eventuell nicht in sehr großen Sprüngen vorangekommen, aber die Entwicklungsmethodik. Wo früher einige, wenige Varianten von Gehäusen, Chassi und gegenseitiger Abstimmung berechnet und versuchshalber aufgebaut wurden arbeiten heute Computerprogramme. Diese simulieren wesentlich mehr Möglichkeiten als man damals hätte versuchsweise aufbauen können. Ich behaupte also: Heutige LS sind besser als die aus der "guten alten Zeit".

Werner.
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viel getan?

Beitrag von Paul »

In der Elektronik hat sich für die Hersteller viel getan. Viele Bauteile, damals schön diskret aufgebaut, finden sich heute in kleinen Chips wieder.
Die Preise äußern sich in Selektionskriterein wieder. Das Ergebnis sind Billigverstärker die es damals in dieser Qualität sicher nicht gab. Surround in den Verstärkerstufen diskret aufgebaut, wäre sehr teuer und nur finanziell Priviligierten vorbehalten. Aber es nicht nur der technische Fortschritt, der es uns Verbrauchern ermöglicht gute Elektronk zu kaufen, sondern auch die vermehrte Verlagerung der Produktionsstätten in die Billiglohn-Länder. Den Verbrauer mag es erfreuen, aber ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Gehen noch mehr Arbeitsplätze aus unserem Land, werden auch die Nubert-LS immer wenigeren Menschen bezahlbar bleiben.
Fazit: Gute Qualität gab es vorher auch schon, nur nicht so günstig wie heute.
Oliver67
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Beitrag von Oliver67 »

Hallo Paul,

unter diesem Aspekt hast Du natürlich recht.

1983 kostete ein CD-Spieler DM 2000,-- ein vergleichbarer(so man einen 16Bit ohne Oversamplingbekäme) kostet heute Euro 100,--. Und das ist nicht nur ein Zehntel sondern aufgrund der Inflation noch viel weniger. Ein Grund, warum viele Gebrauchte von vor 10 - 20 Jahren gar nicht mal so viel billiger sind als heutige neue Komponenten (bei gleichen Daten).

Nur ist mir ein gebrauchter Luxman lieber als ein neuer Clatronic.

Oliver

Das Edit-Fenster ist immer noch nicht besser geworden! :evil:
Carpe Diem!
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mcBrandy
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Beitrag von mcBrandy »

Hallo Oliver67

Da kann ich dir nur zustimmen. Vor allem darum, weil die neuen kleinen Chips (ICs) anfälliger sind gegen EMV!

Gruss
Christian
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Beitrag von DDQW »

Jo da kann ich mich auch nur anschließen. Hab hir noch nen 20 Jahre altes Gerät von Wega. Der kling auch noch sehr annehmbar.
Bose901
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Beitrag von Bose901 »

@wesistema

Gerade nachdem ich die AR3a gehört habe frage ich mich, ob sich bei Lautsprechern tatsächlich etwas getan hat.
Vom Äußeren widerspricht die AR3a allem was heute modern ist. Die Chassis wirken wie zufällig (nach Platzangebot) auf der Frontseite vertreut. Die Schallwand macht ihren Namen noch alle Ehre und ist weder speziell beschichtet oder geformt etc.. Trotzdem klingt der Lautsprecher traumhaft. Letzlich ist dieser Lautsprecher wohl nur das Produkt einer aufwendigen manuellen Abstimmung mit vielen Hörversuchen. Das Ergebnis spricht für sich und stellt den Entwicklungsaufwand (oder besser -technik) mancher heutiger Hersteller in Frage.
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