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Let's talk about Jazz!

Alles rund um die Musik auf CD, DVD und Schallplatte
hank_chinaski
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Duke Ellington - New Orleans Suite - recorded 1970

Beitrag von hank_chinaski »

Ellington wurde auf das New Orleans Jazz Festival 1970 eingeladen und schuf dafür diese Suite, in der er u.a. musikalische Hommagen für von ihm verehrte New Orleans Jazzer, wie Louis Armstrong, Sydney Bechet, William Braud und Mahalia Jackson komponierte.
Bild
Mir gefällt die Scheibe deshalb sehr gut, weil es nicht der typische - junge Ellington - Big Band Sound/Swing, sondern näher am Blues angelehnt ist und 90% der Stücke grooven wie Sau. Oft sogar tanzbar! Die digital aufbereitete Version zeichnet eine schön breite Bühne (ich muss zugeben - ich kenne nur die digital-Version :wink: )
Hörtip: Portrait of William Braud

Die Scheibe wurde 1971 beim Down Beat`s Readers Poll auf Patz 2 der besten Jazzveröffentlichungen des Jahres gevoted - nur 7 Stimmen fehlten auf den Platz 1: den erzielten Weather Report
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Graumantel
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Beitrag von Graumantel »

Let's get funky...

Zum Thema "grooven wie Sau" passt auch der Name Maceo Parker.
Ich habe Parker zusammen mit meinem Bruder am 25. April in der Darmstädter Centralstation gesehen.
Der Mann ist eine Funk-Sau vor dem Herrn! Was die vorwiegend in Anzüge gekleideten Herren und Damen während des zweieinhalbstündigen (!!!) Konzerts ablieferten, war einfach nur geil. Bereits an der Instrumentierung kann man ablesen, dass der Abend im Zeichen der Partymucke stand: Saxofon, Trompete; Posaune, E-Bass, E-Gitarre, Schlagzeug, Synthies + Gesang. Die Bude war voll und Parker samt Konsorten guter Laune. Ok, irgendwann ging mir ein wenig auf die Nerven, dass (gefühlt) jedes zweite gesungene Wort "funk" oder "funky" war (:wink:), aber bei derart guter Gute-Laune-Musik fällt das nicht ins Gewicht.

Einziger Kritikpunkt: wir standen links vor der Bühne und eigentlich nicht direkt im Schallbereich einer über uns montierten PA-Box. Dennoch war die Lautstärke insbesondere der drei Bläser zum Teil extrem... na ja... laut! Mich hat das nicht so gestört, da ich – wie auch an diesem Abend - auf Konzerten meistens Ohrenstöpsel trage. Aber mein Bruder hat es im letzten Drittel nicht mehr ausgehalten und sich mein zweites Paar gekrallt.

Ansonsten folgen nun noch meine Neuerwerbungen der vergangenen Wochen, die ich ausnahmsweise kommentarlos weiterempfehlen möchte. Dieses Mal ausschließlich Trio-Besetzungen in der Formation Klavier/Bass/Schlagzeug.
Wer meine bisherigen Beiträge in diesem Thread gelesen hat, wird wissen, was ihn erwartet. :wink:

Das deutsche Benjamin Schaeffer Trio begeistert mich derzeit mit seinen zehn im Kölner Loft aufgenommenen Eigenkompositionen, die den Weg auf das Album Roots and Wings gefunden haben.
Rezension unter rondomagazin.de

Die neue "Solo-Platte" der drei Begleiter des polnischen Trompeters Tomasz Stanko firmiert – wohl der besseren Vermarktbarkeit wegen - unter dem Namen Marcin Wasilewski Trio und hört auf den Namen January.
Rezensionen unter rondomagazin.de und allaboutjazz.com sowie ein Feature unter jazzthing.de

Das italienische Alboran Trio hat mit Near Gale vor kurzem das zweite Album auf dem Label ACT vorgelegt.
Rezension unter allaboutjazz.com

Der britische Pianist John Taylor und seine Kollegen Palle Danielsson (Bass) und Martin France (Schlagzeug) haben das in den Ludwigsburger Bauer Studios eingespielte Album Whirlpool veröffentlicht.
Rezension unter allaboutjazz.com

Viele Grüße,
Markus
chipmunk
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Beitrag von chipmunk »

chipmunk hat geschrieben:
Graumantel hat geschrieben:Gibt es eigentlich jemanden aus diesem Forum, der zu Keith Jarretts Solokonzert in Frankfurt am 21. Oktober geht? Hab dummerweise den Start des Vorverkaufs völlig verpennt und keine Karte mehr bekommen.
Nein, leider nicht. Hab das zu spät mitbekommen. Genaugenommen erst jetzt (durch dein Posting). Vor ein paar Jahren hat er (auch nur ein einziges Konzert in Deutschland) in München gespielt, schon da habe ich keine Karte mehr bekommen.

Grüße,
chipmunk
Diesmal hatte ich mehr Glück und konnte eine Karte für sein Solokonzert am 12. Oktober in Berlin ergattern. Gerade hat mir der DHL-Mann die Karte in die Hand gedrückt :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D

Endlich ! 8)

Grüße
chipmunk
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y-richy
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Beitrag von y-richy »

Moin zusammen,

... dann hol ich diesen thread mal wieder aus der Versenkung hervor.

Warum :?:

Weil Manu Katché nach seinen Alben "Neighbourhood" und "Playground"
jetzt mit "Third Round" in die dritte Runde gegangen ist und für meinen
Geschmack Jazz vom Allerfeinsten abliefert.

Aus meiner Sicht eine ganz klare Kaufempfehlung :!:

Gruß,
Wolfgang
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Nubertiner
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Beitrag von Nubertiner »

Da werde ich gerne mal reinhören bei Gelegenheit, danke.

Ich bin gerade dabei, mir einen Überblick über das Œuvre von Bill Evans zu verschaffen. eines kann ich jetzt schon sagen, das ist meiner Meinung nach der musikalischste, gefühlvollste und technisch beste (Jazz-)Pianist, den ich kenne. Besonders beeindruckt haben mich einige Aufnahmen, die eine Woche vor seinem Tod entstanden sind und in verschiedenen Ausgaben unter dem Titel Consecration veröffentlicht wurden. Es scheint, als habe er hier förmlich das Letzte aus seinem Körper herausgeholt, um es in seine atemberaubende Musik fliessen zu lassen.

Dann möchte ich noch ein sehr gutes Label aus Villingen erwähnen, das vor allem in den 70-ern eine ganze Menge toller Jazz und Fusion-Alben herausgebracht hat, von denen jetzt viele als Einzel-CDs oder Boxen wiederveröffentlicht werden, und zwar das Label MPS.

Zwei ganz hervorragende Titel habe ich zu Hause (und ein weiterer ist bestellt):


My Soul-The Complete MPS Fusion Recordings von George Duke (6 original-Alben auf 4 CDs, er sollte von einigen Zappa-Alben aus dieser Zeit bekannt sein)

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Soaring von Don Ellis

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Review von mir auf Englisch:

"Soaring by trumpeter and big band leader Don Ellis is a quite eclectic release that I'd try to describe as a mix of 70's funky film score aesthetics with fusion, symphonic big band and Third Stream elements, and there's quite a lot of basic Jazz feel to be found here fortunately as well. One of Don Ellis' trademarks was the use of complicated rhythmic meters in his compositions, which is apparently the case here as well, but maybe to a little lower degree than in some of his earlier releases, but there's still happening a lot. In any case, those progressive rhythmic elements aren't pretentious showcasing at all, but rather serve the very coherent and varied compositions in the first place. Despite its variety, Soaring seems very monolithic, with quite logical and interesting dramaturgic progressions - starting rather upbeat and becoming more laid - back towards the end- that culminate in the wonderfully epic and beautiful "Invincible", which many people consider to be the best single composition Don Ellis ever created. Another track ("Sladka Pitka") is a rather free interpretation of a Bulgarian folk tune and the last track "Nicole" was featured in the soundtrack of The French Connection in a shorter version.

Soaring was the last one featuring Don Ellis playing the drums beside the trumpet by the way, he couldn't do this later due to heavy heart problems that led to his death 5 years later at the age of only 44. Many of his albums weren't available on CD for a long time, it seems they are all available soon fortunately, since the last one (Haiku) is about to be re-issued on CD soon. His beautiful and visionary life's work is worth being explored for sure."


Und diese ist bestellt:

Ballads, Blues & Bossa Nova (Jazz Club) von Oscar Peterson (3 CD Compilation)

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Nach dem was ich so über das Label und dessen Besitzer gelesen habe, handelt es sich bei diesen Aufnahmen mit Oscar Peterson wahrscheinlich um Aufnahmen, die bei ihm zu Hause in Villingen im Wohnzimmer (!!!) mit wenigen geladenen Gästen und bester Aufnahmetechnik aufgezeichnet wurden. Sowas gibt's heute auch nicht mehr.
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Re: LetŽs talk about Jazz!

Beitrag von Steppenwolf »

*mal auskram*

Durch eine Rezi auf fairaudio.de bin ich auf The Bahama Soul Club aufmerksam geworden.
Die dort besprochene CD ist bereits die Zweite des Projekts von Oliver Belz.

Auch interessant war für mich der Erstling:

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Weil hier die Mischung aus chilligem Dancefloor-Funk-Jazz mit einer Prise Bossa so richtig Laune macht.
Tipp für Leute, die so was mögen.
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lontano
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Re: Let's talk about Jazz!

Beitrag von lontano »

...lange nichts gehört hier. Mal sehen, ob der thread sich wiederbeleben lässt.

Tomasz Stanko Quintet, Dark Eyes

ECM ist aufnahmetechnisch eigentlich immer großartig – transparent, tiefgründig, unaufdringlich, luftig –, aber mir sind manche ECM-Produktionen zu ereignislos. Dark Eyes von Tomasz Stanko dagegen hält die Spannung, gefällt mir sogar noch besser als Lontano.
Nicht mehr ganz neu, von 2009.

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Marcin Wasilewski, Faithful

Ruhig und getragen, melancholisch und trotzdem vielseitig. Aus dem Jahr 2011.
Anspieltipps: Night Train To You, Track 2; Ballad of The Sad Young Men, Track 5.

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Esbjörn Svensson Trio Plays Monk

Ich hatte erst etwas Mühe mit der Scheibe: Mit den übrigen Alben von EST, die ich fast alle habe, hat die Platte nichts zu tun. Trotzdem gehört sie jetzt zu meinen absoluten Favoriten. Thelonious Monk, interpretiert von einem der besten Jazztrios er vergangenen Jahre, in ECM-Aufnahmequalität.

Bild
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Surround: Philips BD 5200/12 > Marantz SR 6005 > 11, 7, 24, 40
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Kaddel64
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Re: Let's talk about Jazz!

Beitrag von Kaddel64 »

lontano hat geschrieben:Esbjörn Svensson Trio Plays Monk

Ich hatte erst etwas Mühe mit der Scheibe: Mit den übrigen Alben von EST, die ich fast alle habe, hat die Platte nichts zu tun. Trotzdem gehört sie jetzt zu meinen absoluten Favoriten. Thelonious Monk, interpretiert von einem der besten Jazztrios er vergangenen Jahre, in ECM-Aufnahmequalität.
Danke für diese Einschätzung. Das geht mir ganz ähnlich, auch ich habe vieles von EST, bin aber an der Monk-Platte bisher vorübergegangen. Habe sie jetzt mal mutig auf den Einkaufszettel verschoben. :D
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Re: Let's talk about Jazz!

Beitrag von lontano »

Kaddel64 hat geschrieben:
lontano hat geschrieben:Esbjörn Svensson Trio Plays Monk

Ich hatte erst etwas Mühe mit der Scheibe: Mit den übrigen Alben von EST, die ich fast alle habe, hat die Platte nichts zu tun. Trotzdem gehört sie jetzt zu meinen absoluten Favoriten. Thelonious Monk, interpretiert von einem der besten Jazztrios er vergangenen Jahre, in ECM-Aufnahmequalität.
Danke für diese Einschätzung. Das geht mir ganz ähnlich, auch ich habe vieles von EST, bin aber an der Monk-Platte bisher vorübergegangen. Habe sie jetzt mal mutig auf den Einkaufszettel verschoben. :D
Viel Spaß damit! :D Bin gespannt, was du davon hältst.
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Surround: Philips BD 5200/12 > Marantz SR 6005 > 11, 7, 24, 40
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Re: Let's talk about Jazz!

Beitrag von lontano »

... OK, das ist nicht originell, aber gut:

The Dave Brubeck Quartet, Time Out

Jeder kennt Take Five, und zu Recht: ein großartiges Stück, das, wie Dave Brubeck behauptet, nie dazu gedacht war, ein Hit zu werden, sondern lediglich dem Schlagzeuger Joe Morello die Chance zu einem Solo geben sollte. Das Album Time Out war ein Konzeptalbum; die einzelnen Stücke sind eine Serie von Versuchen, das 4/4-Schema im Jazz aufzubrechen. Eigentlich war die Platte als Liebhaberstück für Musiker gedacht; doch plötzlich wurde sie ein Erfolg.

Die Sony-CD aus dem Jahr 1997 ist kein Klangwunder, speziell das Piano wirkt eingesperrt, doch insgesamt ist die Qualität OK: Paul Desmonds Saxofon klingt angemessen cool und verhaucht, Eugene Wrights Bass dröhnt kaum, Joe Morellos Schlagzeug kommt präzise. Eine Platte von historischer Bedeutung, die trotzdem Spaß macht.

Dave Brubeck ist mit 91 Jahren übrigens immer noch aktiv.

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