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"Mehrwege-Mikrofone und Aufnahmen"

Grundlegende Fragen und Antworten zu Lautsprechern
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ta
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Beiträge: 971
Registriert: So 29. Aug 2004, 13:05

"Mehrwege-Mikrofone und Aufnahmen"

Beitrag von ta »

Ich hab mich gerade gefragt ob es einen Sinn machen würde, wenn die Aufspaltung in verschiedene Frequenzbereiche schon bei der Aufnahme erfolgen würde?

Man könnte z.B. Stereo 4-Kanalig aufnehmen, mit 2x2 Mikrofonen, wobei eines Über 500Hz und eines darunter aufnimmt.

Zwei Tonspuren würden dann Signale bis 500 hz aufhnehmen, und zwei andere alles darüber.

Lautsprecher wären vom Übertragungsbereich der Chasis genormt und bräuchten in der simplen Variante keine Frequenzweichen mehr, weil die Chassis schön Bi-Amped an den 4-Kanal-Verstärker angeschlossen werden könnten.

Eventuell könnte man über die Aufspaltung der Spuren über ein oder zwei Zweiwegeweichen nochmal nachdenken...

Digital könnte man die Tieftonspuren mit geringerer Samplefrequenz abspeichern...

Hätte ein solches Verfahren Vorteile? Gerade in der heutigen Zeit bekäme man doch sehr Steilflankige Hoch/Tiefpässe bei der Aufnahme hin, könnte im Studio einen immensen Aufwand bertreiben und dem Kunden dafür preiswertere Boxen verkaufen. :?:

oder gäb das irgendwelche Probleme??
Fhnx
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Beiträge: 708
Registriert: So 4. Feb 2007, 16:05
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von Fhnx »

1.Was macht mann denn wenn man sich 3 oder 4 - Wegeboxen kaufen bzw. bauen will?
2.Nicht jeder hat genug Geld um sich einen verstärker mit 2 Stereo-Endstufen zu kaufen
3.Heutige Mikrofone haben einen so linearen FQ-Gang, dass man die Messungenauigkeit gern vernachlässigen kann....
Grüße
Benedikt

Anlage: 2x Nubox 381 + Yamaha AX-596 + AW-991
BlackMac

Beitrag von BlackMac »

Hallo,

Man muss den Aufnahme- und Wiedergabeprozess trennen. Ein Lautsprecher trennt das Signal auf einzelne Wege auf, weil ein einzelnes Chassis nicht in der Lage ist, den gesamten Frequenzbereich adäquat und gleichmässig auch bei hohen Laustärken zu wiedergeben. Bei Mikrofonen besteht dieses Problem nicht. Eher im Gegenteil: Wenn mehrere Mikrofone die gleiche Schallquelle aufnehmen, besteht beim Zusammenmischen der Signale immer die Gefahr einer Phasenverschiebung, weil sich die einzelnen Mikrofone in unterschiedlichen Abständen zur Schallquelle befinden (diese Problematik kann man auch auf Mehrwege-Lautsprecher anwenden, weil zwei Chassis im gleichen Frequenzbereich schwingen und durch die Addition beider Schallquellen, die jeweils durch die Frequenzweiche getrennt im Idealfall einen linearen Frequenzgang ergeben müssen. Dabei müssen beide Chassis exakt zusammenarbeiten. Richtig kompliziert oder schwierig wird es allerdings wenn ein Chassis verpolt angeschlossen wird).

Gäbe es einen Lautsprecher, der alle Frequenzen gleichmässig mit hoher Präzision bei jeder beliebigen Lautstärke wiedergeben könnte, gebe es keine Mehrweg-Konstruktionen mehr. Leider ist das rein physikalisch bei einem elektrodynamisch arbeitenden Lautsprecher schon garnicht möglich: Ein grosser Lautsprecher bewegt viel Luft und kann dadurch tiefe Frequenzen besser wiedergeben, hat aber auch eine entsprechende Masse die bewegt werden muss, während hohe Frequenzbereiche um ein vielfaches schneller schwingen und eine kleine Masse benötigen. Die Grösse eines Tieftöners kann man mit einer Orchesterpauke vergleichen, die beim Auftreffen des Schleges das Fell in Schwingungen versetzt (der Korpus der Pauke bildet dabei den Resonanzkörper). Mehrere kleinere Tieftöner können ein grosses Chassis ersetzen.

Die Schwingung der Membran wird an die Luft abgegeben. Ein Koaxial-Chassis nähert sich dem Idealprinzip einwenig, indem Tief-/Mittel- und Höchtöner übereinandergeordnet sind, was theoretisch einer Punktschallquelle näher kommen würde.

Gruss,
Jorge
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