Hallo zusammen,
habe die nuVero 14 nun auch hören dürfen.
Und zwar im Vergleich zur 122/ATM. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an die NSF, insbesondere an Herrn Bühler. Das war ein toller Tag!
Die 14 ist schon jetzt im Vergleich zu der 120/122, an der ja seit Jahren getüfftelt und verbessert wird, eine verdammt ausgereifte Box.
Sie sieht unglaublich sexy aus, ich finde nicht, dass sie "zu schmal / zu dünn" geraten ist, wie Einige hier meinen. Sie ist elegant.
Die 122 sieht daneben ein wenig "altbacken" aus. Allerdings stand die 122 im Hörraum auch in Esche schwarz, das ist ohnehin nicht so mein Fall was die Optik anbelangt. Im Kirschfurnierkleid fand und finde ich meine 120 sehr schön - gerade nochmal `drübergestreichelt, bin eben erst wieder zurück von einer mehrtägigen Reise.
Auch sonst wäre es nicht nur unfair sondern falsch, wenn man die 120/122 abwertet, nur weil einem die 14 so gut gefällt.
Die 122/ATM hat einen sehr guten Job gemacht beim Hörvergleich. Erst Recht wenn man das Preis-/Leistungsverhältnis mit einbezieht. Immerhin bekommt man ein Paar 122 mit ATM für den Preis nur einer 14. Und mono muss ich die nicht haben
Zurück zur 14:
Ich kann bestätigen, dass die 14 eine unglaubliche Power hat und sehr direkt spielt, ohne aufdringlich zu sein. Sie spielte - wie die 122 -an einem NAD-VV, CD-Player war der CA 740 C.
Die Bassgewalt ist enorm und die 122 wird hier auch unter Einsatz von ATM übertroffen. Sowohl im Bezug auf die Power als auch im Bezug auf Impulstreue / Schnelligkeit. Es war schon unglaublich, wie etwa die sehr schnell gespielten Bass Drum-Beats von Manu Katché auf dem Album "Twelve Moons" von Jan Garbarek (ECM, Track 11) wiedergegeben wurde. Ebenso die Bass/Bass Drum/Piano-Unisono-Stellen Track 6 "In Rythm" des Albums von Frau Ulita Knaus, In the city (beides Jazzmusik).
Die 122 war hier ebenfalls sehr gut und weit über dem durchschnittlichen Standboxen-Niveau, aber nicht so klar definiert und schon auch träger im Bass.
Herr Belcher hat dann eine CD abgespielt mit diversen angespielten Tracks, da waren einige Hammer-Soundchecks drauf. Leider habe ich es verpasst zu fragen, was das genau war. Weil mir der Mund offen stehen geblieben ist. Sowohl die 122 als auch die 14 haben im Bass voll überzeugt, die 14 wiederum noch unerschütterlicher und überzeugender und tiefer, was die Leistung der 122 aber - siehe oben - aus meiner Sicht nicht verschlechtert. Sondern einfach nur zeigt, dass die 14 im Stande ist, eine gute Schippe draufzulegen für den, der bereit ist das Doppelte zu zahlen.
Toll ist auch, dass die 14 den Bass wie gesagt straffer und mit mehr Verve spielt, aber trotzdem nicht unangenehm hart oder technisch. Ein weicher runder Contrabass ist weich und rund - eine knackige Rock-Bass Drum knallt gigantisch. So soll es sein.
Die große Trommel bei Kari Bremnes "Costal Ship" (Kirkelig Kulturverksted, Album "Norwegian Mood") hat die 14 noch tiefer und souveräner und mit noch mehr "Fellschwingung" dargestellt.
Fazit: Die im Vergleich zu den beiden 122-Woofern kleinen Longstroke-Chassis der 14 bringen es absolut. Laut Thomas Bien hat eine 14 so viel Membram-Material für den Bassbereich wie etwa ein AW 1000.
Auch für den Mittelhochton-Bereich kann die 14 (Preis-Leistung mal unbeachtet, das wird sich zeigen) den Sieg nach Punkten für sich verbuchen.
Ganz toll war vor allen Dingen die Präsenz der Box auch bei den leidigen "Seitenplätzen", also nicht im Sweet Spot. Hier fehlt bei der 122 konstruktionsbedingt etwas (eben 2-Wege = Mitteltöner bündelt wegen der Größe zu stark).
Herr Bien meinte, ich sollte mal aufstehen und mich wieder setzen und/oder umhergehen... und schauen, ob und wie sich der Klang verändert. Bei der 14 verändert sich der Klang spät (in den Extrempositionen) und auch dann nicht so erheblich.
Bei der 120/122 verändert sich der Klang schnell und erheblich. Allein das kann für Einige durchaus eine Kaufentscheidung sein (und zwar durchaus für die 120/122 bei seitenwandnaher Aufstellung, wenn ich es richtig sehe, wegen der frühen Reflexionen? Sonst aber klar für die 14, denn es ist schon toll, wie sie den Sound ausbreitet).
--> Hier habe ich dazu gelernt und möchte korrigieren/einfügen (August 08 ): Bei den Seitenreflexionen ist die 14 der 122 offensichtlich auch überlegen, denn: die HTs strahlen bei beiden Boxen breit, der MT nur bei der 14. Das ergibt bei der 122 unangenehmere Early reflections, da nur die Höhen voll reflektieren und daher zu stark aufhellen.
Außerdem schafft es die 14, sich in den oberen Mitten und dem Hochton mit einem weicheren und - hat mich verwundert, ist aber so! - gleichwohl
noch präsenterem Klangbild abzusetzen.
Die 14 ist wie gesagt unglaublich präsent und präzise und hat einen absolut klaren Klang, aber trotzdem sind die Höhen nicht so hell/zischelig oder wie auch immer man es ausdrücken will. Man kann weit aufdrehen und entspannt hören.
Jetzt zitiert mich bitte nicht mit: "Die 122 ist in den Höhen im Vergleich zur 14 zu zischelig." So meine ich es nicht und so drastisch ist es nicht! Aber ich habe keinen besseren Begriff parat. Bitte bedenkt auch, dass ich zwar leidenschaftlich gern Musik mache und höre, aber kein Spezialist bin und Vieles technisch nicht durchblicke.
Tatsache ist dass der Switch von der 14 wieder auf die 122 nach längerem Hören ein wenig ernüchternd ist (auch insoweit gebe ich McBrandy also im Ergebnis recht, der es allerdings - dabei bleibe ich - zu Beginn des Threads zu drastisch formuliert hat). Denn die 122 spielt dann (im direkten Vergleich!) ein wenig zu verhalten und ein bisschen wie hinter einem Vorhang, nicht so klar. Hört man ein wenig länger wieder die 122 fehlt nichts... bis man die 14 wieder schaltet...
Ich hatte beim Hörtest das "Glück", dass die 14 und die 122 am Umschalter falsch geschaltet waren. So dass Herrn Bien und ich zunächst meinten, die 122 zu hören, dabei war es tatsächlich die 14. Und umgekehrt...
Wir waren einigermaßen überrascht über unser Urteil: "Die 122 hält nicht nur mit, sondern ist leicht besser!?!" Und Herr Bien hat erstmal die Schalterstellungen an der 14 gecheckt... bis dann erst nach einiger Zeit die Verwechslung auffiel.
Ich kann daher für mich in Anspruch nehmen, dass ich die 14 zunächst wirklich mehr als unbefangen mit der 122 verglichen habe. Trotz fehlendem Vorhang.
Ich kann auch nicht verleugnen, dass mich dann zunehmend die Euphorie gepackt hat, die auch bei McBrandy herauszulesen ist. Weil die 14 nun einmal neu ist und ein in jeder Hinsicht großes Teil. Man also aufpassen muss, dass diese Euphorie nicht mit einem durchgeht und reiner Hype bleibt. Das wäre unfair sowohl gegenüber der 14 (die ist nicht reiner Hype!) als auch gegenüber den bisherigen Leistungen der NSF und der 120/122, die hier lange zusammen mit der 125 einen sehr soliden hauseigenen High-End-Bereich definiert haben.
Die 120/122 wird wie die gesamte sehr bemerkenswerte nuLine-Serie einen sehr hohen Stellenwert beibehalten, da bin ich mir sicher.
Aber: da kommt etwas auf uns zu!
Die nuVero-Linie wurde in der schönen "Mitmach-Aktion" im Mai/Juni nicht zu Unrecht stolz und als "der große Wurf" beworben. Sehr gespannt bin ich dann auch auf spätere technische Details und die Lösungen zum 3 / 3,5 - Wege-System. Da schwieg sich die NSF (zu Recht) noch aus...
So oder so:
Ich spare schon
Nochmals herzlichen Dank an die NSF für die Hörsession und die Zeit! Das war ein sehr entspannter Tag, bei dem allein die Musik gezählt hat. Nicht ein Foto habe ich geschossen! Trotzdem fehlt mir nichts, ich habe viel mitgenommen! Und die NSF ist mir nun noch symphatischer als ohnehin schon.
Bis dann, Boris.