Mark-Gor hat geschrieben:Und wie sollte es anders sein: mit dem üblichen, mir weitestgehend unbekannten oder zumindest nicht übermäßig geliebten HiFi-Gedudel.
Das wäre schon das erste was mich nerven würde. Typisches HiFi-Gedudel von jemanden den niemand kennt. Erfüllt wieder das Klischee von der typischen HiFi-Szene. Hauptsache audiophile Aufnahmen anstatt den musikalischen Geschmack der Hörer zu treffen. Also wieder nur Mittel zum Selbstzweck, denn auch der dicke Auspuff für den Mörderschlitten muss ja schliesslich den Sound machen, den man von so einer dicken Kiste auch erwartet. Bei weitem viel zu kurz gedacht aber das ahnungslose Publikum lässt sich eben lieber passiv beriesseln anstatt selbst Hand anzulegen und nachzufragen.
Mark-Gor hat geschrieben:Bei Cassandra Wilson von Platte fragte ich mich: Was soll das? Das Teil gibt es auch als gut aufgenommene CD und ich hör vor lauter Geknacke das Stück nicht mehr. Schon bei einer Klassikplatte zuvor fiel das Knacken unangenehm auf.
Da geht es doch schon weiter. Von Platte... Hallo? Wer hat denn heute noch einen Plattenspieler ausser aus nostalgischen Gründen? Die Herren wollen einfach nicht verstehen das eine gute CD-Aufnahme der Platte überlegen ist. Ignoranten sind sie also auch noch... ein weiterer Grund solche Vorführungen für meinen Geschmack zu boykottieren, denn man macht sich damit einfach nur lächerlich. Da hilft auch kein 400.000 Euro Plattendreher, den sowieso keiner kaufen würde, ausser ein paar Millionäre, die es schick finden, das glitzende Gold und Chrom anzustarren oder besser gesagt das Geld auch optisch in Szene zu setzen.
Mark-Gor hat geschrieben:Zumindest bei einem Pop-Stück, welches auch am lautesten gespielt wurde, wummerte es schon etwas im unteren Bereich. Ich selbst wäre dann wohl doch eher der nuvero 4-Kandidat, da mir die Probleme meines Raumes nicht völlig unbekannt sind (allerdings gehen ich ohnehin davon aus, dass ich meinen 30ern noch lange treu bleiben werde
).
Definitiv ein Raumakustikproblem, den jeder Lautsprecher mit entsprechenden Tiefgang anregen würde, egal wie gross oder klein er denn gebaut wurde, solange die anzuregende Frequenz wie ein Pendel angestossen wird. Eine Resonanz ist und bleibt eine Resoanz (was bei einem Gitarrenkorpus gewünscht ist, kann bei einer Reproduktion dann entsprechend unerwünscht sein).
Mark-Gor hat geschrieben:Habe heute Morgen noch einen weiteren Arbeitskollegen interviewt, der parallel auch auf der WOF anwesend war und die nuvero 14 gehört hat. Er war weniger angetan, seiner Meinung nach hörten sich die Stimmen etwas quäkig an und auch im Übergang vom Mitten- in den Bassbereich hätte etwas gefehlt. Dieses Resümee kann ich persönlich nicht nachvollziehen, gerade die Stimmenwiedergabe habe ich als sehr natürlich empfunden.
Definitiv ein Kollege der keine neutralen Lautsprecher mag. Eigentlich sollte ein Lautsprecher wie das Fenster zur Musik sein. Was auf der Scheibe als Reproduktion vom Tonmeister so abgemischt wurde, sollte auf dem Lautsprecher so klingen wie es auf der Scheibe vorzufinden ist. Da es tontechnisch aber unmöglich ist jedem Instrument den vollen Frequenzgang zu spendieren (=Klangbrei) muss beim Abmischen entsprechend geschickt und unauffällig getrennt werden, d.h. wenn sich zwei Instrumente im Frequenzgang und den Obertönen überschneiden werden sie entweder im Stereopanorama verschoben oder im Frequenzgang beschnitten. Das klangliche Resultat ist aber auch von den Studiogerätschaften abhängig (=Mikrofone, Hallgeräte, usw.) Beispielsweise klingen die Hallgeräte aus den 80igern schrecklich, im Vergleich zu heute. Das gleiche mit analogen Eimerkettenechos, Bandmaschinen mit Rauschunterdrückung usw. Wie das Ergebnis nun ausfällt ist auch zum Teil Geschmackssache. Manchmal klingt es nasal im Mittenbereich, manchmal zu hell, harsch, zischelig, je nachdem wer abgemischt hat und welches Equipment zur Verfügung stand. Wenn der Übergang vom Mitten- zum Bassbereich nicht voll geklungen hat, kann es auch daran liegen, das man einen überbetonten Grundtonbereich gewohnt ist oder das die Raumakustik im Grundtonbereich zuviel verschluckt hat. Eine neutrale Box sollte auf jedenfall die klanglichen Unterschiede einer Abmischung deutlich vor Ohren führen können, was auch schon eine NuLine 122 hervorragend meistert.
Mark-Gor hat geschrieben:Bitte nicht falsch verstehen: keiner soll eine Box oder Anlage über den Klee loben, wenn dem nicht so ist. Doch ein Großteil der Zuhörer verlangt doch nach diesen Klangbeschreibungen und fängt fleißig an zu nicken, wenn Sätze fallen wie Hören sie das?. Ich meine, eine
etwas engagiertere Moderation der nuvero hätte vielleicht auch den ein oder anderen mehr hören lassen.
Am besten man brennt sich eine CD für Vorführzwecke, die eine schlechte und gute Aufnahme direkt im A/B-Vergleich gegenüberstellt, bzw. die Fehler einer mittelmässigen Wiedergabekette akustisch nachbildet und das Publikum dabei gut miteinbezieht. So kann man als unbedarfter, untrainierter Hörer auch einigermassen nachvollziehen, auf was man achten muss oder worauf es ankommt. Also ein bisschen mehr Aufbauprogramm, bevor man nur die Musik an sich sprechen lässt, wie man das so bei einer Präsentation macht.
Gruss,
Jorge