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Lineare Abstimmung eines LS und Interaktion mit Raumakustik

Diskussionen zu Hörräumen und zur Lautsprecheraufstellung
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BlackMac

Lineare Abstimmung eines LS und Interaktion mit Raumakustik

Beitrag von BlackMac »

Hallo,

kann es sein das sich eine besonders lineare Abstimmung eines Lautsprechers mitunter negativ in gewöhnlichen Wohnzimmern auswirken kann? Mal angenommen der Lautsprecher strahlt im Grondtonbereich völlig lineare Schallleistung ab, die allerdings durch mitschwingende Möbel und der gesamten Wohnzimmereinrichtung etwas absorbiert wird, da Vibrationen von Gegenständen dem abstrahlenden Schall Energie entziehen. Kann dadurch ein etwas dünner Klangeindruck im Grundtonbereich entstehen (bzw. dadurch ein Loch im Frequenzgang entstehen)?

Mir ist bei der Musikwiedergabe in 5.1 Surround folgende Problematik aufgefallen, die ich in diesem Thread festgehalten habe:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic20771.html

Würde nicht das Anheben des Grundtonbereichs diese Problematik beheben?
Wieviele Wohnräume sind denn generell von diesem Problem betroffen?

Gruss,
Jorge
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nilz
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Beitrag von nilz »

Wenn man ein Foto oder mehr Infos zu der Beschaffenheit deines Raumes hätte, könnte man sicherlich mehr dazu sagen. Ich persönlich habe sowas noch nicht festgestellt und habe das sonst auch noch nie gehört.
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Cale
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Beitrag von Cale »

Hallo!

Wenn beim Lautsprecher der Baffle-Step komplett ausgelichen wurde, dann entsteht meist durch eine Grundtonüberhöhung durch umliegende Wände und Böden. Diese nimmt mit zunehmender Wandnähe zu, gleichzeitig entstehen aber auch Auslöschungen im Grundtonbereich durch die Reflexionen an der Rückwand.
Da Nubert Lautsprecher leider keine Elemente zur gerichteten Schallführung enthalten und auf Achse sehr linear sind, schwankt auch der Abstrahlwinkel des Schalls mit der Frequenz und somit auch die abgestrahlte Energie. Auch wenn diese Sprünge wenig stark als bei anderen Herstellern ausfallen, ist dies meiner Meinung nach im durchschnittlichen Wohnzimmer ein Problem.
So strahlt zum Beispiel die NuWave bei 1500Hz mit ca. 100° und bei 2600Hz mit ca. 135° (jeweils -6dB Isobare). Ein konstanter Winkel von 80 bis 90° ab 1000Hz wäre meiner Meinung nach wünschenswert.
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tiyuri
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Re: Lineare Abstimmung eines LS und Interaktion mit Raumakus

Beitrag von tiyuri »

BlackMac hat geschrieben:kann es sein das sich eine besonders lineare Abstimmung eines Lautsprechers
mitunter negativ in gewöhnlichen Wohnzimmern auswirken kann?
Zunächst die Frage, wie immer, was eine "besonders lineare Abstimmung" überhaupt ist bzw. wie sie aussieht? ;-)

Als nächstes eine Frage "aus dem Leben": erkennst du eine dir vertraute Stimme, die also die authentische
Quelle darstellen soll, sowohl draußen auf dem Feld als auch in deinem Wohnzimmer, ohne das sie auf den
Raum "eingemessen" oder "geequalized" werden muss? 8O

Klar, klingen kann sie anders, aber unser Gehör (physischer "Sensor" plus Gehirn) ist darauf getrimmt die
"Höhle" rauszurechnen, schließlich kommen wir dort her (laut Evolutionstheorie). Das heißt, trotz des Raum-
einflusses "erkennt" unser Gehör eine neutrale Wiedergabe, zumindest in bestimmten Frequenzbereichen.
Unterhalb von etwa 300Hz ändern sich die Verhältnisse aufgrund der großen Wellenlängen so, dass die
Unterscheidung nicht weiter möglich ist.
BlackMac hat geschrieben:Mal angenommen der Lautsprecher strahlt im Grondtonbereich völlig lineare Schallleistung ab,
die allerdings durch mitschwingende Möbel und der gesamten Wohnzimmereinrichtung etwas
absorbiert wird, da Vibrationen von Gegenständen dem abstrahlenden Schall Energie entziehen.
Kann dadurch ein etwas dünner Klangeindruck im Grundtonbereich entstehen (bzw. dadurch ein
Loch im Frequenzgang entstehen)?
Im sog. "Grunttonbereich" halte ich das für eher unwahrscheinlich. Die Geometrie des Raumes, dessen
Beschaffenheit und die Positionierung der LS und des Hörplatzes darin sind wesentlich entscheidender.
Ein Raum mit viel Einrichtung die Schall absorbiert bedämpft meist den Mittel- und Hochton, sodass es
tendenziell andersrum wäre, mehr Grundton - aber vielleicht ist es auch grad umgekehrt: dein Raum ist
noch zu "leer", bzw. erste Reflexionen, Flatterechos etc. "reichern" scheinbar die oberen Frequenzlagen
an, wobei du vielleicht noch zusätzlich in einem "Raummodenloch" sitzt, oder so ("Schallweiche" Wände
im Oberbass?).

Wie ist denn deine Aufstellung? Versuche den seitlichen Wandabstand zu vergrößern (>1m) und die Boxen
vielleicht sogar näher zu Strinwand zu rücken (Einrichtung um 90° drehen?). Der Hörplatz ist aber nicht in
der Raummitte, oder? Experimentieren, versuchen, ...
Wenn du eine Terasse und oder Garten hast, kann ich dir nur das empfehlen, was "ramses" auch schon
versucht hat: höre mal draußen und vergeiche! ;-)
Flensburger
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Beitrag von Flensburger »

Moin.

Ich möchte nicht speziell BlackMac ansprechen, aber ich fände es sehr begrüßenswert, wenn die thematischen Unterforen (wie z. B. Raumakustik) benutzt würden. Dass in den letzten Wochen jeder Mist im "Allgemeines"-Unterforum abgehandelt wird, macht die Struktur des gesamten Forums auf Dauer kaputt und sorgt dafür, dass die eigentlich Angesprochenen die Threads gar nicht sehen.
Das sollte nur ein kleiner mahnender Hinweis sein.

Gruß,
Björn
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raw
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Beitrag von raw »

Cale hat geschrieben:Wenn beim Lautsprecher der Baffle-Step komplett ausgelichen wurde, dann entsteht meist durch eine Grundtonüberhöhung durch umliegende Wände und Böden.
Neben konstruktiven Interferenzen gibt es natürlich auch destruktive in diesem Bereich: Die Bodenreflexion mit Chassis-Positionen von rund 90cm über dem Boden und einem 2m-Hörabstand, macht ein Loch zwischen 200 und 400 Hz. Wandnahe Aufstellungen können diese Sache verschlimmern, da die Reflexionswege ähnlich lang sind.
BlackMac

Beitrag von BlackMac »

Ich wollte damit auch andeuten, ob eine Lautsprecherabstimmung mit einer leichten, bewusst in Kauf genommene Grundtonanhebung aufstellungsunkritischer ist als eine Box, die diesen Bereich sehr linear wiedergibt aber aufgrund einer typischen Aufstellung in Wohnraum (entsprechend den Aufstellungshinweisen in der Nubert Bedienungsanleitung berücksichtigt) nicht eher Probleme in diesem Frequenzbereich bekommt? Ein dünner Klangeindruck kann durchaus sehr schnell entstehen, wenn das entsprechende Quellsignal kein Tiefbass ausgibt und der Grundtonbereich am Hörplatz zurückhaltend ist.

Im Prinzip ist ja ein sehr lineare Abstimmung theoretisch vorteilhaft und die reine Lehre aber in Verbindung mit der typischen Raumakustik eines Wohnzimmers und der menschlichen Gehörkurven eventuell nicht immer optimal? So gesehen ist auch die Frage welche Abstimmung für ein gewöhnliches Wohnzimmer denn vorteilhaft oder eher nachteilig sein kann? (Beispielsweise ist die NuBox auch anders abgestimmt als die NuLine, wobei ich jetzt nicht weiss wie diese unterschiedliche Abstimmung vorgenommen wurde). Gibt es denn offizielle Tests oder Erfahrungswerte, welche Abstimmung denn einer möglichst linearen Wiedergabe zuhause am nächsten kommen würde oder kann man grundsätzlich sagen, das eine völlig lineare Abstimmung das Mass aller Dinge ist?

Wenn dem so ist, warum gibt es bei Nubert dann unterschiedlich abgestimmte Produktlinien?
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