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Gipfeltreffen: nuVero14 meets Isophon Vertigo
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Gipfeltreffen: nuVero14 meets Isophon Vertigo
Hallo alle miteinander,
gestern war wieder ein besonderer Tag. Gegen 9.30 Uhr traf ich in Schwäbisch Gmünd ein, um zusammen mit Thomas Bien eine Fahrt Richtung Norden anzutreten. Ziel war das Hörstudio von Raico, der ein Paar der legendären Isophon Vertigo sein Eigen nennt. Angefeuert werden diese Schallwandler von einem Verstärker der Traumklasse ASR Emitter.
Aber jetzt der Reihe nach. Ich war zeitig dran und konnte noch kurz im Ladengeschäft den Mitarbeitern einen schönen Guten Morgen wünschen und ein paar nette Worte wechseln. Wie das in der NSF halt so ist. Nebenbei ist um diese Zeit noch nicht so viel los in den Hörstudios, das nur mal als Tipp für Interessierte, die sich vor Ort in Ruhe umhören möchten.
Im Treppenhaus begegnete ich auch Herrn Nubert. Er wusste von unserem Besuch bei Raico, wünschte uns einen schönen Tag und erwähnte nebenbei, dass er sein Auto rechtzeitig mit Winterreifen ausgestattet habe, sozusagen als Vorsorge. Herzlichen Dank an Herrn Nubert für die Bereitstellung seines Fahrzeuges. Die NSF ist immer für besondere Überraschungen gut. Unglaublich.
Sein BMW Alpina Kombi ist ein wenig wie seine Boxen: Gediegen in der Qualität und im Inneren Leistung pur. Ich saß noch nicht in einem Auto, dessen Tachoscheibe bis 320 km/h reicht, welches auf 8 Töpfen läuft, mit der mehr als dreifachen Leistung meines Autos für Vortrieb sorgt und wahrscheinlich doppelt so viel säuft. Das hab ich nun davon, ich kommoder Diesel-Fahrer.
Der Tag versprach spannend zu werden.
Zusammen mit Thomas trugen wir zwei große braune Kartons zum Kombi, dessen vorgeklappte Rücksitzlehnen ausreichend Platz für die nuVeros im Innenraum freimachten. Zusätzlich passte noch ein quadratischer Karton mit Kabelzubehör und Umschaltpult problemlos ins Auto. Weiterhin habe ich für solche Unternehmungen immer den praktischen Nubert-Rucksack dabei. Er beherbergte Getränke für die Fahrt, etwas Verpflegung und den Fotoapparat. Auch das Navi hatte ich für alle Fälle dabei.
Die Anfahrt zu Raico gestaltete sich kurzweilig. Ich freue mich, wenn ich mit Thomas zusammen bin. Es gibt immer etwas zu erzählen. Die Autobahnen sehen von der linken Fahrbahnseite betrachtet anders aus.
Gegen 12 Uhr trafen wir bei Raico ein und wurden freundlich begrüßt. Wer bei ihm Klanggipfel erreichen will, muss Treppen steigen. Der Aufstieg zu den Klanggipfeln war einer Bergtour nicht unähnlich. Schwer bepackt schleppten wir die großen Kartons durch das gewendelte Treppenhaus. Tragegriffe an den Kartons so wie bei der Verpackung meiner AW-1000 habe ich mir in diesem Moment inständig gewünscht. In der Ebene lassen sich die großen Quader zu zweit problemlos tragen, in engen Treppenhäusern ist es recht anstrengend.
Klanggipfel wollen wohl erobert sein.
Raicos Hörraum ist raumakustisch optimiert. Das heißt, dass er mit Teppichboden ausgestattet und an den Wänden mit Wandteppichen, Basotect-Absorbern und im Frontbereich der Anlage mit Matratzen versehen ist. Die Sprache wird in seinem Hörraum leiser, es ist dort sehr ruhig. Der Klatschtest zeigt aber, dass der Raum akustisch nicht völlig tot ist, sondern doch noch eine gewisse Nachhallzeit aufweist. Er ist leicht L-förmig geschnitten und weist eine schräge Decke auf. Ich denke, dass der Raum akustisch optimal ist.
Wir haben sofort mit dem Auspacken der Boxen begonnen. Thomas beherrscht den Umgang mit Kartonagen, Schaumstoffpolstern und Polyäthylenschutzfolien perfekt. Hier fachgerecht gehalten, dort kontrolliert gezogen und abschließend ein gekonnter Schwung schwupps, stehen die nuVero 14 in voller Pracht vor einem. Diesmal hatte ich die anthrazitfarbene Ausführung vor mir, auch diese ist wunderschön anzusehen.
Nun galt es, die nuVeros neben die Vertigos geeignet zu platzieren. Hierbei tat sich nun ein erstes Problem auf: Der Platz. Neben des Vertigos stehen bei Raico zwei AW-1500 zur Abrundung des Tiefbasses. Und den Standplatz des rechten AW-1500 hätten wir zur optimalen Stellung der rechten nuVero 14 gebraucht. Hm.
So haben wir diese nuVero vor dem AW-1500 positioniert. Das wäre so gesehen unproblematisch, weil wir ohne Subwoofer verglichen haben und diese nur probeweise in Betrieb waren. Aber mir gefiel diese Positionierung nicht. Es ergab sich so für die rechte Vertigo eine Art Schallkanal, welcher durch die Seitenwand der davorstehenden nuVero zu Linken und die Zimmerwand zu Rechten gebildet wurde. So etwas provoziert Klangveränderungen, die bei freierer Aufstellung vermeidbar sind. Nun ja.
Jetzt wurde die Verkabelung vorgenommen. Hierbei wurden der Cinch Ausgang des Marantz-CD-Spielers mit dem Eingang eines passiven Umschaltpultes von Hama verbunden. Dieses Umschaltpult ist mit einem Drehschalter ausgestattet, welcher den Eingang (zweikanalig) wahlweise auf mehrere Ausgänge umschaltbar macht. Diese Ausgänge wurden dann zum Einen zum Eingang des ASR Emitters und zum Anderen an den Eingang eines Cambridge Vollverstärkers gekabelt. Der Emitter ist für die Versorgung der Vertigos zuständig, der Cambridge-Verstärker wurde von Thomas Bien beigestellt und versorgte die nuVero 14.
ASR Emitter ist ein traumhafter Verstärker. Genau genommen besteht er aus 4 Elementen (Hauptverstärker, zwei Elkobatterien und einem Netzteil-Gehäuse) und ist so schwer wie ich nicht werden möchte. Über 90 kg bringt der Viererpack auf die Waage. Die Elkobatterien sind durch kinderarmdicke Kabel mit der Verstärkerelektronik verbunden. Die Anschlusskabel eines Lichtbogen-Schweißgerätes wirken wie Klingeldraht dagegen. Opulenz kann schön sein, wie das nachfolgende Bild verdeutlicht. Sprachlich reduziert darf man dieses Teil wohl schlicht als geil bezeichnen.
Ingenieure sind nüchtern denkende Menschen und befleißigen sich gelegentlich einer erfrischend klaren Sprache. Es stand die Frage im Raum, warum ausgerechnet der Cambridge-Verstärker für das Zusammenspiel mit der nuVero 14 ausgewählt wurde. Ich erlaube mir an dieser Stelle ein kleines Rätsel einzufügen und bitte euch, die richtige Antwort selbst zu ermitteln:
a) Der Dämpfungsfaktor des Cambridge passt optimal zum Eingangswiderstand der nuVero 14
b) Die farbliche Abstimmung des Verstärkers wurde sorgsam dem anthrazitfarbenen Klangsegel angepasst
c) Der Verstärker stand gerade griffbereit in der NSF und passt auf jeden Fall
d) Der Verstärker bietet hinreichend Stellfläche für die spätere Optimierung durch Klangschalen
Nachdem das Ensemble auf die geschilderte Weise verkabelt war, wurde ein erster Funktionstest durchgeführt. Hierbei stellten wir bereits nach wenigen Minuten fest, dass sich Klangfülle durch das Einschalten aller(!) Komponenten einer Anlage zügig bewerkstelligen lässt. Diese Vorführeffekte sind immer wieder lustig.
Um einen aussagekräftigen Hörvergleich durchzuführen, musste die Lautheit der beiden Boxenpaare möglichst gleich eingestellt werden. Dies konnten wir gut über die Lautstärkesteller an den Verstärkern bewerkstelligen. Hierbei ergab es sich, dass beide Verstärker den eingestellten Wert als digitale Ziffern in einem Display anzeigen und bei gleich empfundener Lautstärke der Lautsprecherpaare auch die angezeigten Zahlenwerte annähernd gleich waren.
Zunächst haben wir mit Rosa Rauschen getestet. Rosa Rauschen klingt fast so, als ob gleichmäßige Lautstärke bei allen Frequenzen vorhanden wäre. Es ist von der spektralen Energieverteilung her herkömmlichen Musikinstrumenten relativ ähnlich. Deshalb wird es unter anderem als Testsignal für Lautsprechermessungen verwendet (siehe Wikipedia). Wenn man dieses Rauschen sehr genau im akustischen Gedächtnis hat (was nicht ganz einfach ist), kann man bereits recht gut Lautsprecher miteinander vergleichen. Hierbei haben wir durchaus Unterschiede zwischen der nuVero 14 und der Isophon Vertigo erkannt. Diese Unterschiede waren nicht dramatisch, aber klar hörbar. Ursache ist wohl eine etwas unterschiedliche Abstimmung der beiden Boxenpaare. Die spannende Frage war natürlich: Was genau ist unterschiedlich? Ich versuche es mal in folgende Worte zu fassen: Die Isophon schien ein offen gehauchtes o etwas stärker zu betonen als die nuVero. Umgekehrt wirkte die nuVero bei einem offen gehauchten a etwas akzenturierter. Ich denke, ich habe mich klar ausgedrückt und ihr wisst, was ich meine. Die Beschreibung des Gehörten mit Buchstaben hat Thomas Bien gestern so wunderbar wortbildhaft in den Hörraum geworfen, dass es eine Freude war.
Und was bedeutet das jetzt für die gehörte Musik?
Nun, es gab Stücke, die hörten sich, gleiche Abhörlautstärke und pausenfreies Umschalten vorausgesetzt, über beide Boxenpaare gehört, praktisch gleich an. Aber erst, als wir die rechte nuVero genau neben die rechte Vertigo platziert haben! Denn tatsächlich erzeugte der durch die Aufstellung zunächst vorhandene Schallkanal bei der Vertigo eine leichte Verfärbung im Höreindruck. Sie klang etwas gestopft.
Diese Erkenntnis betont einmal mehr die Wichtigkeit der korrekten Boxenaufstellung im Raum. Man sollte der richtigen Positionierung unbedingt die erforderliche Aufmerksamkeit schenken, es lohnt sich!
Über einige Stunden hinweg haben wir nun sehr viel unterschiedliche Tonaufnahmen gehört (CDs). Es gibt durchaus feine Unterschiede im Klang. Insgesamt sind mir folgende Dinge aufgefallen (Achtung HiFi-Prosa!):
1. nuVero 14 und Isophon Vertigo spielen auf einem sehr hohen Klangniveau. Beide Schallwandler klingen top und sind im Prinzip Lautsprecher fürs Leben. Man glaubt nicht, dass zwischen beiden Lautsprecherpaaren ca. 15 Jahre Entwicklung liegen.
2. Raico hat die großflächigen Seitenwände seiner Vertigos verspannt und eine dickere Rückwand eingesetzt. Beim Knöcheltest (Abklopfen der Gehäusewände) klangen die Seitenwände der beiden Boxen gleich stabil und nicht hohl.
3. Frauenstimmen klingen über die nuVero 14 einen Tick klarer und präsenter
4. Männerstimmen scheinen über die Vertigo gehört etwas mehr Volumen zu haben
5. Die Vertigo scheint Bassattacken mit etwas mehr Punch wiederzugeben
6. Die nuVero 14 scheint die gleichen Bassläufe etwas klarer und konturierter zu artikulieren. In Schalterstellung voluminös nähern sich die diesbezüglichen Klangcharakteristika einander an.
7. Beide Lautsprecherpaare geben Musik auf sehr ähnliche Weise packend, anspringend und fesselnd wieder. Beide sind richtig knackig. Da klingt nichts mulmig, verwaschen oder unscharf.
8. Die Vertigo scheint kleine Ungänzen in der Musik etwas verzeihlicher zu machen, die nuVero legt solche Dinge ein wenig gnadenloser offen. Hier muss sich jeder Hörer die Frage selbst beantworten: Bevorzuge ich ungeschminkte Wahrheiten? Sehe ich meine Frau lieber ungeschminkt oder erliege ich ihren Reizen lieber mit einem Hauch von Lidschatten und etwas Rouge auf ihren Wangen?
9. Die Vertigo ist hinsichtlich des verbandelten Verstärkers nicht unkritisch (niedriges Impedanzminimum). Ich erinnere mich gut an einen früheren Besuch bei Raico, als es mir gelang, die seinerzeit vorhandenen Vincent-Monos bei erhöhter Zimmerlautstärke problemlos und unbeabsichtigt in die Schutzschaltung zu treiben und abzuschalten. So etwas mag ich nicht. Die Emitter ist aber so leistungsfähig, dass sie Vertigos problemlos ansteuert.
10. Die nuVero 14 kommt bestens mit Verstärkern der 20- oder 25-kg-Klasse klar. Sie ist diesbezüglich im besten Sinne gutmütig.
Ach ja, ich habe gestern und heute Nacht noch eine weitere Art von Lautsprechern kennen gelernt. Da stand Dynacord drauf und die habe ich anlässlich einer Tanzveranstaltung im Anschluss an den Besuch bei Raico gehört. Meine Frau und einige Bekannte waren schon länger dort. Die Band hat mit neun Leuten Besetzung den Gästen richtig eingeheizt und es hat großen Spaß gemacht. Auch wenn es in der großen Halle ein wenig gedröhnt hat und die Raumakustik nicht wirklich high-fidel war.
Irgendwie haben mir heute alle gehörten Lautsprecher gefallen. Jeder auf seine Weise.
Beste Grüße
OL-DIE
P.S.: Einige Impressionen in Bildern...
Abfahrt in SG
Was vergessen?
Wohin mit den Boxen?
Nach dem Aufbau. Komplettansicht
Wo klemmts?
Ist das der richtige Standort?
Der Boxen-Umschalter
Der CambridgeVerstärker für die nuVero 14...
Sorgfältiger Anschluss der Boxen...
Einstellungssachen...
Geräte...
Anschlüsse des ASR-Verstärkers
Erste Versuche...
Aha Erlebnisse...
Jetzt stehen die Vergleichsboxen richtig!
Meinst du wirklich?
Thomas Bien und Meinereiner
Und immer wieder hören...
Impressionen...
Und zum Abschluss: Alle Lautsprecher im Größenvergleich
gestern war wieder ein besonderer Tag. Gegen 9.30 Uhr traf ich in Schwäbisch Gmünd ein, um zusammen mit Thomas Bien eine Fahrt Richtung Norden anzutreten. Ziel war das Hörstudio von Raico, der ein Paar der legendären Isophon Vertigo sein Eigen nennt. Angefeuert werden diese Schallwandler von einem Verstärker der Traumklasse ASR Emitter.
Aber jetzt der Reihe nach. Ich war zeitig dran und konnte noch kurz im Ladengeschäft den Mitarbeitern einen schönen Guten Morgen wünschen und ein paar nette Worte wechseln. Wie das in der NSF halt so ist. Nebenbei ist um diese Zeit noch nicht so viel los in den Hörstudios, das nur mal als Tipp für Interessierte, die sich vor Ort in Ruhe umhören möchten.
Im Treppenhaus begegnete ich auch Herrn Nubert. Er wusste von unserem Besuch bei Raico, wünschte uns einen schönen Tag und erwähnte nebenbei, dass er sein Auto rechtzeitig mit Winterreifen ausgestattet habe, sozusagen als Vorsorge. Herzlichen Dank an Herrn Nubert für die Bereitstellung seines Fahrzeuges. Die NSF ist immer für besondere Überraschungen gut. Unglaublich.
Sein BMW Alpina Kombi ist ein wenig wie seine Boxen: Gediegen in der Qualität und im Inneren Leistung pur. Ich saß noch nicht in einem Auto, dessen Tachoscheibe bis 320 km/h reicht, welches auf 8 Töpfen läuft, mit der mehr als dreifachen Leistung meines Autos für Vortrieb sorgt und wahrscheinlich doppelt so viel säuft. Das hab ich nun davon, ich kommoder Diesel-Fahrer.
Der Tag versprach spannend zu werden.
Zusammen mit Thomas trugen wir zwei große braune Kartons zum Kombi, dessen vorgeklappte Rücksitzlehnen ausreichend Platz für die nuVeros im Innenraum freimachten. Zusätzlich passte noch ein quadratischer Karton mit Kabelzubehör und Umschaltpult problemlos ins Auto. Weiterhin habe ich für solche Unternehmungen immer den praktischen Nubert-Rucksack dabei. Er beherbergte Getränke für die Fahrt, etwas Verpflegung und den Fotoapparat. Auch das Navi hatte ich für alle Fälle dabei.
Die Anfahrt zu Raico gestaltete sich kurzweilig. Ich freue mich, wenn ich mit Thomas zusammen bin. Es gibt immer etwas zu erzählen. Die Autobahnen sehen von der linken Fahrbahnseite betrachtet anders aus.
Gegen 12 Uhr trafen wir bei Raico ein und wurden freundlich begrüßt. Wer bei ihm Klanggipfel erreichen will, muss Treppen steigen. Der Aufstieg zu den Klanggipfeln war einer Bergtour nicht unähnlich. Schwer bepackt schleppten wir die großen Kartons durch das gewendelte Treppenhaus. Tragegriffe an den Kartons so wie bei der Verpackung meiner AW-1000 habe ich mir in diesem Moment inständig gewünscht. In der Ebene lassen sich die großen Quader zu zweit problemlos tragen, in engen Treppenhäusern ist es recht anstrengend.
Klanggipfel wollen wohl erobert sein.
Raicos Hörraum ist raumakustisch optimiert. Das heißt, dass er mit Teppichboden ausgestattet und an den Wänden mit Wandteppichen, Basotect-Absorbern und im Frontbereich der Anlage mit Matratzen versehen ist. Die Sprache wird in seinem Hörraum leiser, es ist dort sehr ruhig. Der Klatschtest zeigt aber, dass der Raum akustisch nicht völlig tot ist, sondern doch noch eine gewisse Nachhallzeit aufweist. Er ist leicht L-förmig geschnitten und weist eine schräge Decke auf. Ich denke, dass der Raum akustisch optimal ist.
Wir haben sofort mit dem Auspacken der Boxen begonnen. Thomas beherrscht den Umgang mit Kartonagen, Schaumstoffpolstern und Polyäthylenschutzfolien perfekt. Hier fachgerecht gehalten, dort kontrolliert gezogen und abschließend ein gekonnter Schwung schwupps, stehen die nuVero 14 in voller Pracht vor einem. Diesmal hatte ich die anthrazitfarbene Ausführung vor mir, auch diese ist wunderschön anzusehen.
Nun galt es, die nuVeros neben die Vertigos geeignet zu platzieren. Hierbei tat sich nun ein erstes Problem auf: Der Platz. Neben des Vertigos stehen bei Raico zwei AW-1500 zur Abrundung des Tiefbasses. Und den Standplatz des rechten AW-1500 hätten wir zur optimalen Stellung der rechten nuVero 14 gebraucht. Hm.
So haben wir diese nuVero vor dem AW-1500 positioniert. Das wäre so gesehen unproblematisch, weil wir ohne Subwoofer verglichen haben und diese nur probeweise in Betrieb waren. Aber mir gefiel diese Positionierung nicht. Es ergab sich so für die rechte Vertigo eine Art Schallkanal, welcher durch die Seitenwand der davorstehenden nuVero zu Linken und die Zimmerwand zu Rechten gebildet wurde. So etwas provoziert Klangveränderungen, die bei freierer Aufstellung vermeidbar sind. Nun ja.
Jetzt wurde die Verkabelung vorgenommen. Hierbei wurden der Cinch Ausgang des Marantz-CD-Spielers mit dem Eingang eines passiven Umschaltpultes von Hama verbunden. Dieses Umschaltpult ist mit einem Drehschalter ausgestattet, welcher den Eingang (zweikanalig) wahlweise auf mehrere Ausgänge umschaltbar macht. Diese Ausgänge wurden dann zum Einen zum Eingang des ASR Emitters und zum Anderen an den Eingang eines Cambridge Vollverstärkers gekabelt. Der Emitter ist für die Versorgung der Vertigos zuständig, der Cambridge-Verstärker wurde von Thomas Bien beigestellt und versorgte die nuVero 14.
ASR Emitter ist ein traumhafter Verstärker. Genau genommen besteht er aus 4 Elementen (Hauptverstärker, zwei Elkobatterien und einem Netzteil-Gehäuse) und ist so schwer wie ich nicht werden möchte. Über 90 kg bringt der Viererpack auf die Waage. Die Elkobatterien sind durch kinderarmdicke Kabel mit der Verstärkerelektronik verbunden. Die Anschlusskabel eines Lichtbogen-Schweißgerätes wirken wie Klingeldraht dagegen. Opulenz kann schön sein, wie das nachfolgende Bild verdeutlicht. Sprachlich reduziert darf man dieses Teil wohl schlicht als geil bezeichnen.
Ingenieure sind nüchtern denkende Menschen und befleißigen sich gelegentlich einer erfrischend klaren Sprache. Es stand die Frage im Raum, warum ausgerechnet der Cambridge-Verstärker für das Zusammenspiel mit der nuVero 14 ausgewählt wurde. Ich erlaube mir an dieser Stelle ein kleines Rätsel einzufügen und bitte euch, die richtige Antwort selbst zu ermitteln:
a) Der Dämpfungsfaktor des Cambridge passt optimal zum Eingangswiderstand der nuVero 14
b) Die farbliche Abstimmung des Verstärkers wurde sorgsam dem anthrazitfarbenen Klangsegel angepasst
c) Der Verstärker stand gerade griffbereit in der NSF und passt auf jeden Fall
d) Der Verstärker bietet hinreichend Stellfläche für die spätere Optimierung durch Klangschalen
Nachdem das Ensemble auf die geschilderte Weise verkabelt war, wurde ein erster Funktionstest durchgeführt. Hierbei stellten wir bereits nach wenigen Minuten fest, dass sich Klangfülle durch das Einschalten aller(!) Komponenten einer Anlage zügig bewerkstelligen lässt. Diese Vorführeffekte sind immer wieder lustig.
Um einen aussagekräftigen Hörvergleich durchzuführen, musste die Lautheit der beiden Boxenpaare möglichst gleich eingestellt werden. Dies konnten wir gut über die Lautstärkesteller an den Verstärkern bewerkstelligen. Hierbei ergab es sich, dass beide Verstärker den eingestellten Wert als digitale Ziffern in einem Display anzeigen und bei gleich empfundener Lautstärke der Lautsprecherpaare auch die angezeigten Zahlenwerte annähernd gleich waren.
Zunächst haben wir mit Rosa Rauschen getestet. Rosa Rauschen klingt fast so, als ob gleichmäßige Lautstärke bei allen Frequenzen vorhanden wäre. Es ist von der spektralen Energieverteilung her herkömmlichen Musikinstrumenten relativ ähnlich. Deshalb wird es unter anderem als Testsignal für Lautsprechermessungen verwendet (siehe Wikipedia). Wenn man dieses Rauschen sehr genau im akustischen Gedächtnis hat (was nicht ganz einfach ist), kann man bereits recht gut Lautsprecher miteinander vergleichen. Hierbei haben wir durchaus Unterschiede zwischen der nuVero 14 und der Isophon Vertigo erkannt. Diese Unterschiede waren nicht dramatisch, aber klar hörbar. Ursache ist wohl eine etwas unterschiedliche Abstimmung der beiden Boxenpaare. Die spannende Frage war natürlich: Was genau ist unterschiedlich? Ich versuche es mal in folgende Worte zu fassen: Die Isophon schien ein offen gehauchtes o etwas stärker zu betonen als die nuVero. Umgekehrt wirkte die nuVero bei einem offen gehauchten a etwas akzenturierter. Ich denke, ich habe mich klar ausgedrückt und ihr wisst, was ich meine. Die Beschreibung des Gehörten mit Buchstaben hat Thomas Bien gestern so wunderbar wortbildhaft in den Hörraum geworfen, dass es eine Freude war.
Und was bedeutet das jetzt für die gehörte Musik?
Nun, es gab Stücke, die hörten sich, gleiche Abhörlautstärke und pausenfreies Umschalten vorausgesetzt, über beide Boxenpaare gehört, praktisch gleich an. Aber erst, als wir die rechte nuVero genau neben die rechte Vertigo platziert haben! Denn tatsächlich erzeugte der durch die Aufstellung zunächst vorhandene Schallkanal bei der Vertigo eine leichte Verfärbung im Höreindruck. Sie klang etwas gestopft.
Diese Erkenntnis betont einmal mehr die Wichtigkeit der korrekten Boxenaufstellung im Raum. Man sollte der richtigen Positionierung unbedingt die erforderliche Aufmerksamkeit schenken, es lohnt sich!
Über einige Stunden hinweg haben wir nun sehr viel unterschiedliche Tonaufnahmen gehört (CDs). Es gibt durchaus feine Unterschiede im Klang. Insgesamt sind mir folgende Dinge aufgefallen (Achtung HiFi-Prosa!):
1. nuVero 14 und Isophon Vertigo spielen auf einem sehr hohen Klangniveau. Beide Schallwandler klingen top und sind im Prinzip Lautsprecher fürs Leben. Man glaubt nicht, dass zwischen beiden Lautsprecherpaaren ca. 15 Jahre Entwicklung liegen.
2. Raico hat die großflächigen Seitenwände seiner Vertigos verspannt und eine dickere Rückwand eingesetzt. Beim Knöcheltest (Abklopfen der Gehäusewände) klangen die Seitenwände der beiden Boxen gleich stabil und nicht hohl.
3. Frauenstimmen klingen über die nuVero 14 einen Tick klarer und präsenter
4. Männerstimmen scheinen über die Vertigo gehört etwas mehr Volumen zu haben
5. Die Vertigo scheint Bassattacken mit etwas mehr Punch wiederzugeben
6. Die nuVero 14 scheint die gleichen Bassläufe etwas klarer und konturierter zu artikulieren. In Schalterstellung voluminös nähern sich die diesbezüglichen Klangcharakteristika einander an.
7. Beide Lautsprecherpaare geben Musik auf sehr ähnliche Weise packend, anspringend und fesselnd wieder. Beide sind richtig knackig. Da klingt nichts mulmig, verwaschen oder unscharf.
8. Die Vertigo scheint kleine Ungänzen in der Musik etwas verzeihlicher zu machen, die nuVero legt solche Dinge ein wenig gnadenloser offen. Hier muss sich jeder Hörer die Frage selbst beantworten: Bevorzuge ich ungeschminkte Wahrheiten? Sehe ich meine Frau lieber ungeschminkt oder erliege ich ihren Reizen lieber mit einem Hauch von Lidschatten und etwas Rouge auf ihren Wangen?
9. Die Vertigo ist hinsichtlich des verbandelten Verstärkers nicht unkritisch (niedriges Impedanzminimum). Ich erinnere mich gut an einen früheren Besuch bei Raico, als es mir gelang, die seinerzeit vorhandenen Vincent-Monos bei erhöhter Zimmerlautstärke problemlos und unbeabsichtigt in die Schutzschaltung zu treiben und abzuschalten. So etwas mag ich nicht. Die Emitter ist aber so leistungsfähig, dass sie Vertigos problemlos ansteuert.
10. Die nuVero 14 kommt bestens mit Verstärkern der 20- oder 25-kg-Klasse klar. Sie ist diesbezüglich im besten Sinne gutmütig.
Ach ja, ich habe gestern und heute Nacht noch eine weitere Art von Lautsprechern kennen gelernt. Da stand Dynacord drauf und die habe ich anlässlich einer Tanzveranstaltung im Anschluss an den Besuch bei Raico gehört. Meine Frau und einige Bekannte waren schon länger dort. Die Band hat mit neun Leuten Besetzung den Gästen richtig eingeheizt und es hat großen Spaß gemacht. Auch wenn es in der großen Halle ein wenig gedröhnt hat und die Raumakustik nicht wirklich high-fidel war.
Irgendwie haben mir heute alle gehörten Lautsprecher gefallen. Jeder auf seine Weise.
Beste Grüße
OL-DIE
P.S.: Einige Impressionen in Bildern...
Abfahrt in SG
Was vergessen?
Wohin mit den Boxen?
Nach dem Aufbau. Komplettansicht
Wo klemmts?
Ist das der richtige Standort?
Der Boxen-Umschalter
Der CambridgeVerstärker für die nuVero 14...
Sorgfältiger Anschluss der Boxen...
Einstellungssachen...
Geräte...
Anschlüsse des ASR-Verstärkers
Erste Versuche...
Aha Erlebnisse...
Jetzt stehen die Vergleichsboxen richtig!
Meinst du wirklich?
Thomas Bien und Meinereiner
Und immer wieder hören...
Impressionen...
Und zum Abschluss: Alle Lautsprecher im Größenvergleich
Zuletzt geändert von OL-DIE am So 16. Nov 2008, 19:17, insgesamt 5-mal geändert.
- Malcolm
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Super Beitrag, hat Spaß gemacht zu lesen.
Unterm Strich würde ich aus dem Beitrag herauslesen, dass Nubert mit der Vero14 das Klangniveau einer großen Isophon erreicht hat, das ist doch eine gute Aussicht.
Aber auch die Fotos haben mich sehr gefreut, endlich den Thomas nochmal wiedergesehen . Und jetzt warte ich erst mal gespannt auf die Eindrücke der Anderen "Teilnehmer" dieses doch etwas außergewöhnlichen Hörvergleichs.
Unterm Strich würde ich aus dem Beitrag herauslesen, dass Nubert mit der Vero14 das Klangniveau einer großen Isophon erreicht hat, das ist doch eine gute Aussicht.
Aber auch die Fotos haben mich sehr gefreut, endlich den Thomas nochmal wiedergesehen . Und jetzt warte ich erst mal gespannt auf die Eindrücke der Anderen "Teilnehmer" dieses doch etwas außergewöhnlichen Hörvergleichs.
Viele schöne Sachen
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Auch meinen Dank, ich finde den Vergleich ziemlich spannend.Malcolm hat geschrieben:Super Beitrag, hat Spaß gemacht zu lesen.
Zumindest läßt sich bislang kein klarer Sieger dieses Vergleichs erahnen.Malcolm hat geschrieben:Unterm Strich würde ich aus dem Beitrag herauslesen, dass Nubert mit der Vero14 das Klangniveau einer großen Isophon erreicht hat,
Ich bin ebenfalls gespannt, ob die Eindrücke der anderen Hörer ähnlich ausgefallen sind, oder ob es hier kontroverse Empfindungen gegeben hat.Malcolm hat geschrieben:Und jetzt warte ich erst mal gespannt auf die Eindrücke der Anderen "Teilnehmer" dieses doch etwas außergewöhnlichen Hörvergleichs.
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OL-DIE, auch von mir Danke für die wie immer tolle und sehr lesenswerte Berichterstattung. Das macht dieses Forum so besonders. Ich wünschte, ich könnte meine Klangeindrücke auch so gut in Worte fassen. Bin jetzt ebenfalls sehr gespannt auf Berichte der anderen Herren. Das wird sicher auf gutem Niveau bleiben!Dr. Bop hat geschrieben:Auch meinen Dank, ich finde den Vergleich ziemlich spannend.Malcolm hat geschrieben:Super Beitrag, hat Spaß gemacht zu lesen.
Dann will ich auch mal.
Die Unterschiede im Rosa Rauchen fand ich schon deutlich. Über die Vertigo klang es "heiserer". Die nuVero gab diese Testtöne flüssiger und schlüssiger wieder. Als wir die endgültige Aufstellung gefunden hatte, wurden diese Unterschiede schwächer, blieben aber immer noch hörbar.
Was tat sich bei Musik?
Mein erster Eindruck war der, dass beide LS entgegen meinen Befürchtungen (die eigene Box betreffend) keinerlei Schmutzeffekte wie Kratzen, Klirren, Zischeln oder Dröhnen produzieren. Die Unterschiede lagen für meine Ohren rein auf der tonalen Ebene, wobei es schwierig wird, das in Worte zu fassen.
Mir schien die nuVero etwas mittenbetonter als die Vertigo. Thomas Bien konnte das an dem für meine Augen ziemlich glatten Frequenzgang der Vertigo auch nachvollziehen. Der hat nämlich da eine minimale Senke.
Übertrieben gesagt heißt das (nur als Bild zur besseren Vorstellbarkeit!), dass mir der FQ der nuVero für meine Ohren wie sichelförmig nach oben gewölbt vorkam, während der FQ der Vertigo diese Badewann genau andersrum machte: Etwas mehr Tiefbass und etwas mehr Höhen. Wie gesagt: Bitte nicht wörtlich nehmen! Ist ein bewusst überzeichnetes Bild!
Die leicht unterschiedliche Vokalfärbung, von der OL-DIE sprach, stammt wohl von einem kleinen Schlenker im Bereich der Mitten bei der Vertigo.
Seltsam, dass sich das auch für meine Ohren bei Männerstimmen positiv, bei Frauen aber leicht negativ bemerkbar machte.
Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ich den Klang meiner Boxen seit langem verinnerlicht habe und an ihn gewöhnt bin, kamen mir die Mitten der nuVero manchmal etwas zu vorlaut vor. Das kann aber durchaus mit der Tatsache zusammenhängen, dass meine eingefahrene Hörgewohnheit eine Linearisierung in diesem Bereich schneller als lästig empfindet als ein neutrales Ohr das tun würde.
Ein wenig ratlos machte mich die Tatsache, dass manche Musik über die nuVero besser klang als über die Vertigo, bei anderen Stücken es dann aber wieder zugunsten meiner Dickschiffe ausging.
Es gab wohl auch in Th. Biens Ohren - außerdem noch Situationen, in denen die Boxen kaum zu unterscheiden waren.
Unterschiedlich haben wir die Durchhörbarkeit erlebt.
Ich kam mit meiner Box da weiter, da mir die ungewohnten Mitten der nuVero bisweilen etwas den Blick auf das darum liegende Geschehen verstellt haben. Mag Gewohnheitssache sein.
In der Summe klingt die Vertigo vielleicht einen Tick spektakulärer, die nuVero tatsächlich (man beachte die Übereinstimmung mit dem Werbeslogan der NSF!) ehrlicher!
Der Bass der nuVero ist große Klasse.
Die nach der Papierform noch einige Hertz tiefer reichende Vertigo konnte da nur andeutungsweise mit vielleicht ein wenig mehr Bums punkten.
An einer Stelle schien mir die nuVero bei hohen Pegeln im Bass etwas in die Kompression zu gehen. Das mag aber auch am Verstärker gelegen haben. Immerhin musste der Cambridge da schon mit einer Pegelstellung von 57 ran! Da war nicht mehr viel Luft nach oben. An der Vertigo hätte er bei diesem Pegel mit Sicherheit abgeschaltet.
Heute bereue ich es nun noch mehr, dass wir die nuVero nicht doch mal an den Emitter gehängt haben.
Schade!
Fazit:
Wenn ich keine Boxen hätte und beide Modelle hören würde, könnte ich schon in Versuchung kommen. Die nuVero 14 ist ein ganz hervorragender Lautsprecher! Mannomann!
Wenn ich mir vorstelle, wieviel Geld ich vor 15 Jahren für die getunte Vertigo bezahlt habe (20.000 DM) und wieviel das heute wohl wäre, dann komme ich zu dem Schluss, dass man mit der nuVero einen qualitativ durchaus vergleichbaren LS kaufen kann für geschätzt ein Drittel des Preises!
Ob sie einmal bei mir stehen werden, kann ich nicht sagen.
Man hängt halt schon an seinen alten Schätzen.
Und eines hat auch Thomas Bien bestätigt: Roland Gauder hat schon damals verdammt gute Lautsprecher gebaut.
Abschließend nochmal einen herzlichen Dank an die beiden Jungs aus dem Schwabenland!
Das war ein super Tag.
OL-DIE und Thomas Bien sind einfach sehr angenehme Menschen.
Danke euch!
Die Unterschiede im Rosa Rauchen fand ich schon deutlich. Über die Vertigo klang es "heiserer". Die nuVero gab diese Testtöne flüssiger und schlüssiger wieder. Als wir die endgültige Aufstellung gefunden hatte, wurden diese Unterschiede schwächer, blieben aber immer noch hörbar.
Was tat sich bei Musik?
Mein erster Eindruck war der, dass beide LS entgegen meinen Befürchtungen (die eigene Box betreffend) keinerlei Schmutzeffekte wie Kratzen, Klirren, Zischeln oder Dröhnen produzieren. Die Unterschiede lagen für meine Ohren rein auf der tonalen Ebene, wobei es schwierig wird, das in Worte zu fassen.
Mir schien die nuVero etwas mittenbetonter als die Vertigo. Thomas Bien konnte das an dem für meine Augen ziemlich glatten Frequenzgang der Vertigo auch nachvollziehen. Der hat nämlich da eine minimale Senke.
Übertrieben gesagt heißt das (nur als Bild zur besseren Vorstellbarkeit!), dass mir der FQ der nuVero für meine Ohren wie sichelförmig nach oben gewölbt vorkam, während der FQ der Vertigo diese Badewann genau andersrum machte: Etwas mehr Tiefbass und etwas mehr Höhen. Wie gesagt: Bitte nicht wörtlich nehmen! Ist ein bewusst überzeichnetes Bild!
Die leicht unterschiedliche Vokalfärbung, von der OL-DIE sprach, stammt wohl von einem kleinen Schlenker im Bereich der Mitten bei der Vertigo.
Seltsam, dass sich das auch für meine Ohren bei Männerstimmen positiv, bei Frauen aber leicht negativ bemerkbar machte.
Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ich den Klang meiner Boxen seit langem verinnerlicht habe und an ihn gewöhnt bin, kamen mir die Mitten der nuVero manchmal etwas zu vorlaut vor. Das kann aber durchaus mit der Tatsache zusammenhängen, dass meine eingefahrene Hörgewohnheit eine Linearisierung in diesem Bereich schneller als lästig empfindet als ein neutrales Ohr das tun würde.
Ein wenig ratlos machte mich die Tatsache, dass manche Musik über die nuVero besser klang als über die Vertigo, bei anderen Stücken es dann aber wieder zugunsten meiner Dickschiffe ausging.
Es gab wohl auch in Th. Biens Ohren - außerdem noch Situationen, in denen die Boxen kaum zu unterscheiden waren.
Unterschiedlich haben wir die Durchhörbarkeit erlebt.
Ich kam mit meiner Box da weiter, da mir die ungewohnten Mitten der nuVero bisweilen etwas den Blick auf das darum liegende Geschehen verstellt haben. Mag Gewohnheitssache sein.
In der Summe klingt die Vertigo vielleicht einen Tick spektakulärer, die nuVero tatsächlich (man beachte die Übereinstimmung mit dem Werbeslogan der NSF!) ehrlicher!
Der Bass der nuVero ist große Klasse.
Die nach der Papierform noch einige Hertz tiefer reichende Vertigo konnte da nur andeutungsweise mit vielleicht ein wenig mehr Bums punkten.
An einer Stelle schien mir die nuVero bei hohen Pegeln im Bass etwas in die Kompression zu gehen. Das mag aber auch am Verstärker gelegen haben. Immerhin musste der Cambridge da schon mit einer Pegelstellung von 57 ran! Da war nicht mehr viel Luft nach oben. An der Vertigo hätte er bei diesem Pegel mit Sicherheit abgeschaltet.
Heute bereue ich es nun noch mehr, dass wir die nuVero nicht doch mal an den Emitter gehängt haben.
Schade!
Fazit:
Wenn ich keine Boxen hätte und beide Modelle hören würde, könnte ich schon in Versuchung kommen. Die nuVero 14 ist ein ganz hervorragender Lautsprecher! Mannomann!
Wenn ich mir vorstelle, wieviel Geld ich vor 15 Jahren für die getunte Vertigo bezahlt habe (20.000 DM) und wieviel das heute wohl wäre, dann komme ich zu dem Schluss, dass man mit der nuVero einen qualitativ durchaus vergleichbaren LS kaufen kann für geschätzt ein Drittel des Preises!
Ob sie einmal bei mir stehen werden, kann ich nicht sagen.
Man hängt halt schon an seinen alten Schätzen.
Und eines hat auch Thomas Bien bestätigt: Roland Gauder hat schon damals verdammt gute Lautsprecher gebaut.
Abschließend nochmal einen herzlichen Dank an die beiden Jungs aus dem Schwabenland!
Das war ein super Tag.
OL-DIE und Thomas Bien sind einfach sehr angenehme Menschen.
Danke euch!
- heinerl777
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Hallo OL-DI,
danke für die schönen Bilder und den sehr kurzweilig geschriebenen Bericht. Ich sehe es ähnlich wie Malcolm, die nuVero hat ein neues Niveau erreicht. Interessant ist auch, dass nicht nur 15 Jahre zwischen den Boxen liegen, sondern auch ein gewisser monetärer Unterschied.
Weiterhin bin ich sehr gespannt, was die übrigen Teilnehmer der Hörsession zu berichten haben. Ich denke, dass für uns nicht Anwesenden sich erst beim querlesen der einzelnen Berichte ein "komplettes" Bild ergibt.
Schön finde ich es auch von OL-DI, dass der Bericht sehr sachlich, ohne eine "Markenbrille" verfaßt wurde.
--------
Edit: ...ich bin mit dem Tippen so langsam, dass in der Zwischenzeit lange andere Posts veröffenlicht werden...
@Raico: Danke auch für Deine ehrlichen Worte. Bei solchen Tests möchte man gerne Mäuschen spielen. 2 Traumboxen an Top-Elektronik im Direktvergleich im optimierten Raum!
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Schöner Gruß,
Andreas
danke für die schönen Bilder und den sehr kurzweilig geschriebenen Bericht. Ich sehe es ähnlich wie Malcolm, die nuVero hat ein neues Niveau erreicht. Interessant ist auch, dass nicht nur 15 Jahre zwischen den Boxen liegen, sondern auch ein gewisser monetärer Unterschied.
Weiterhin bin ich sehr gespannt, was die übrigen Teilnehmer der Hörsession zu berichten haben. Ich denke, dass für uns nicht Anwesenden sich erst beim querlesen der einzelnen Berichte ein "komplettes" Bild ergibt.
Schön finde ich es auch von OL-DI, dass der Bericht sehr sachlich, ohne eine "Markenbrille" verfaßt wurde.
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Edit: ...ich bin mit dem Tippen so langsam, dass in der Zwischenzeit lange andere Posts veröffenlicht werden...
@Raico: Danke auch für Deine ehrlichen Worte. Bei solchen Tests möchte man gerne Mäuschen spielen. 2 Traumboxen an Top-Elektronik im Direktvergleich im optimierten Raum!
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Andreas
Zuletzt geändert von heinerl777 am So 16. Nov 2008, 17:55, insgesamt 1-mal geändert.
NL 120 mit ATM; NL CS 72; Rear: NL RS-6; 2x AW 1000, Denon DVD 2930, Marantz SR 9600; Marantz CD 17 MKIII