BloodRayne
Rayne (Kristianna Loken) wird gegen ihren Willen in einem Zirkus gefangengehalten. Sie verfügt über besondere Fähigkeiten, wird daher als Attraktion mißbraucht. Rayne entstand aus der Paarung eines Menschen mit einem Vampir, sie selbst ist eine Grenzgängerin zwischen diesen Lebensformen, halb Mensch, halb Vampir, ein sogenannter Dampir. Rayne entkommt aus den Fängen der grausamen Zirkuswelt, sie verfolgt konsequent ein einziges Ziel, sie will ihren Vater töten. Kagan (Ben Kingsley) vergewaltigte Raynes Mutter, zeugte dabei Rayne. Wenige Jahre später kam er zurück und wollte Rayne ihrer Mutter entreissen. In ihrem Versteck wurde das kleine Mädchen Zeugin, wie der sadistische Kagan ihre Mutter ermordete.
Verständlich das die nun erwachsene Dampirin (lol, was für ein Wort) nach Rache sinnt. Es gibt nur ein kleines Problem, denn Kagan ist der mächtigste aller Vampire, will die gar die Weltherrschaft an sich reissen. Rayne trifft auf den Vampirjäger Vladimir (Michael Madsen) und dessen Helfer. Zunächst ist das Verhältnis von gegenseitigem Mißtrauen geprägt. Jedoch erkennen beide Seiten die Aufrichtigkeit des Gegenüber, eine sinnvolle Sache, denn letztlich verfolgen Rayne und Vladimir das gleiche Ziel. Doch bis dahin ist es ein steiniger, blutiger Weg...
Nun habe ich es also getan. Meine erste Begegnung mit einem Film des Herrn Uwe Boll. Von etlichen Kritikern und Filmfreunden an den Pranger gestellt, totale Verrisse und teilweise regelrechte Hassattacken prasseln auf die Werke Bolls und seine Person hernieder. Nachdem ich "BloodRayne" gesehen habe erscheinen mir diese Anfeindungen völlig übertrieben. "Bloodrayne" hat durchaus Stärken, ohne Zweifel auch etliche Schwächen. Die Atmosphäre wirkt angenehm finster, teils wirken die Kulissen sehr überzeugend, teils recht steril und unecht. Gleiches gilt für die Action- oder nennen wir es lieber Metzel-Sequenzen, auch hier gibt es Licht und Schatten zu sehen. Der Plot ist anspruchslos, ursprünglich handelt es sich bei "BloodRayne" um ein Computerspiel. Mir ist völlig egal wir nah oder fern sich Spiel und Film tatsächlich sind, ich betrachte Filme grundsätzlich als eine eigenständige Schöpfung.
Kommen wir zur Riege der Darsteller. Die aus dem dritten Terminator bekannte Kristianna Loken passt eigenlich recht gut in die Rolle der Hauptfigur, teils wirkt sie allerdings ein wenig hölzern. Michael Madsen spielt unaufgeregt seinen Stiefel runter, Ben Kingsley wird kaum etwas abgefordert, aber in einem Film wie "BloodRayne" reicht ein finsterer Gesichtsausdruck völlig aus. In grösseren und kleineren Nebenrollen gibt es viele weitere, allseits bekannte Gesichter zu sehen: Geraldine Chaplin, Udo Kier, Billy Zane, Michelle Rodriguez, Meat Loaf usw. Die meisten Akteure sehen so aus als hätten sie an dieser Sause durchaus ihren Spass gehabt.
Tja, was hat es nun mit dem Phänomen Uwe Boll auf sich? Der Mann scheint ein grosser Junge zu sein, der Spass an dem Unfug hat den er verzapft. Teils wirkt "BloodRayne" durchaus stilvoll inszeniert, teils bricht der pure Dilettantismus hervor. Popcorn-Kino der etwas blutigeren Seite, niveaulos, sinnfrei und auf symphatische Art herrlich bescheuert, eine moderne Form von Trash. Was soll ich sagen, ich hatte Spass mit "BloodRayne". Irgendwie habe ich das unbestimme Gefühl, dass man in dreissig, vierzig Jahren weitaus milder gestimmt auf die Film des Herrn Boll zurückblicken wird und sie eine Art "Kultstatus" erlangen werden. Das war mein erster Boll. Es wird nicht mein letzter Böller gewesen sein! Achja, Uwe Boll englisch reden zu hören ist der absolute Kult...! Übrigens, Herr Ittenbach durfte panschen, sehr angenehm!
Uwe, Uwe, Uwe, Du bist ein alberner Sack. Aber ich mag dich, irgendwie... Mehr Spass als der fiese Emmerich machst Du mir allemal!
Auf besondere Art "gut". Leckt mich quer! 7/10
Beim Kauf auf die "richtige" Version achten. Die "R-Rated" Fassung wurde ab 18 freigeben, der "Director's Cut" ist indiziert und hat eine JK-Freigabe. Die "XXL 2-Disc Director's Cut" Fassung ist inzwischen zum fairen, einstelligen Preis erhältlich. Wobei die Ergänzungen des "Director's Cut" völlig dämlich in den Film integriert- bzw. hauptsächlich an die Handlung drangehangen wurden. Dafür splattert es aber schön...
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