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neue KEF iQ 50 oder doch Nubox 511?

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jalitt
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neue KEF iQ 50 oder doch Nubox 511?

Beitrag von jalitt »

Hallo!

Ich schwanke sehr zwischen der als sehr gut getesteten und neuen KEF iQ 50;
hier scheint das Preis-Leistungsverhältnis ausgesprochen gut zu sein.

Dagegen steht die Nubox 511.

Leider komme ich nicht zum Probehören - und bin so vorerst auf Tests und Erfahrungsberichte angewiesen...


Was könnt Ihr mir raten?
Hat jemand schon mit der neuen KEF Erfahrungen gemacht?

Bin über jeden noch so kleinen Tip dankbar!

[ Musikrichtung: Klassik, Jazz, Rock /
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Viktor

Beitrag von Viktor »

Auch wenn du es vielleicht nicht gerne hörst, aber ich würde dir dringend ein Probehören in den eigenen vier Wänden empfehlen. :wink:
Ein guter Händler leiht dir die KEFs gegen eine Kaution für ein Wochenende aus, die 511er kannst du sowieso 4 Wochen Probehören.

BTW., ich habe selber KEFs, aber in diesem Fall würde ich subjektiv zu den 511ern greifen. Mich hat die iQ-Serie nicht so vom Hocker gerissen, die nuBox-Serie(hier speziell die 311er 8O ) dagegen schon--> ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis
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halbstark
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Beitrag von halbstark »

hallo jalitt,

herzlich willkomen im NuFo,
irgendwo hat herr nubert eine beschreibung abgegeben, warum er keine koaxialsysteme verwendet. es hat mit den weniger beherrschbaren verfärbungen zu tun, gerade als klassik- und jazz-fan solltest du hier aufpassen. vielleicht kann einer von den alten hasen hier dir einen hilfreichen link erstellen.

gruß detlef
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bony
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Beitrag von bony »

Hallo,

einen Bericht über die nuBox 511 gab es im Audio-Heft 12/06, u.a. im Vergleich zur KEF IQ5. Die IQ50 ist glaub im Heft 12/08. (?) Vielleicht kann Dir da ja jemand mit Zeitschriftenarchiv weiterhelfen. :wink:

Ich würde mir an Deiner Stelle die IQ50 auf jeden Fall mal beim Händler anhören. So bekommt man schon man einen Eindruck der Grundabstimmung. Noch besser, wenn Du die 511 bestellst und mit zum Händler nimmst. Ideal, wenn Du beide Modelle zuhause hören kannst.
halbstark hat geschrieben:es hat mit den weniger beherrschbaren verfärbungen zu tun,
Das liegt vor allem daran, dass der Tiefmitteltöner um den Hochtöner eine Art Trichter (--> Waveguide) bildet, der sich auch noch bewegt.
Mir sind die Verfärbungen beim Hören der Q-Serie vor einiger Zeit nicht besonders aufgefallen. Mir hat eher nicht gefallen, dass die Q-Serie recht grundtonreich ("warm") abgestimmt war, was sich gerade bei Klassik unangenehm bemerkbar machte, weil der Tiefton/Grundton dadurch unpräzise, "matschig" wirkte, bzw. das Klangbild insgesamt wenig durchhörbar.
Angebliche Vorteile der Koaxe auf die Abbildungsschärfe konnte ich nicht nachvollziehen.
Bei den Testschrieben der Q- und IQ-Serie fällt mir durchweg der hohe Klirr auf, besonders im (oberen) Mitteltonbereich.

Christoph

P.S.:
Ein Plus für die 511 ist evtl. auch die (nachträgliche) Erweiterungsmöglichkeit mit einem ABL-Modul.
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G. Nubert
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Beitrag von G. Nubert »

Hallo,

die meisten Koax-Lautsprecher, deren Hochtöner im Zentrum eines Tieftöner-Konus liegen, konnten uns (bei Doppel-Blindhörtests) nicht so richtig überzeugen.

Obwohl die Messungen der wichtigsten Testzeitschriften mit unseren eigenen Messungen meistens relativ gut vergleichbar sind, ist es bei dieser Bauform von Koax-Lautsprechern bisher immer "deutlich anders" gewesen.

Es gab (diplomatisch ausgedrückt) sehr häufig größere Probleme mit dem Frequenzgang und im Verzerrungsverhalten.

Wir haben einerseits die bei einigen Tests abgebildeten - oft relativ linearen - Frequenzgänge kaum nachvollziehen können - andererseits gab es es bei unseren Messungen auch immer größere Frequenzgang-Unterschiede zwischen 0 und 10 Grad (bzw. 0 und 5 Grad) Abhörwinkel.

Oft gibt es über 5 dB Pegelunterschiede bei kleinen Winkeländerungen und manchen Frequenzen. Das bedeutet, dass das linke Ohr andere Pegel- und Phasenverhältinsse wahrnimmt als das rechte Ohr. Daraus resultierte meist eine recht ungenaue Ortung einzelner Instrumente - aber auch eine "größere Räumlichkeit", die wir allerdings als "etwas künstlich" empfinden.

Hier eine Messung einer recht gut bewerteten Koax-Box (die uns aber klanglich nicht besonders gefallen hat) mit 0 und 10 Grad:

Bild


bony hat geschrieben:Das liegt vor allem daran, dass der Tiefmitteltöner um den Hochtöner eine Art Trichter (--> Waveguide) bildet, der sich auch noch bewegt.
Bei den bisher von uns gehörten (und im Labor gemessenen) Koax-Lautsprechern dieser Konstruktionsart war die Anpassung des "Horns an den Hochtöner" (Tief/Mitteltöner-Membran) meist nicht perfekt gelöst.

Bei der Aussage "... der sich auch noch bewegt..." muss man unterscheiden zwischen "reinen" 2-Wege-Koax-Boxen und 2,5-Wege- oder 3-Wege-Systemen, bei denen sich die "Horn-Membran" wesentlich weniger stark bewegt.

Bei den untersuchten 2-Wege-Lautsprechern kann die TT-Membran Hübe von mindestens +-5 mm ausführen, was die "Horn-Anpassung" recht stark stört.
Sehr ungewöhnlich sind die Klangresultate, wenn bei mittleren und höheren Lautstärken ein Streicherwald oder Gesangsstimmen vom gleichzeitig vorhandenen Bass (durch die daraus resultierenden Hübe) "moduliert" werden.

Solche Boxen sollten nur "recht leise" betrieben werden (je nach toleriertem Störeffekt mit Bassmembranhüben von unter +-1 bis vielleicht +-2 mm).

Hier Messungen zu diesem Effekt:

* Die schwarzen Linien zeigen die Messungen mit TT-Membrane in Ruhelage.
* Die obere rote Linie zeigt den Frequenzgang mit der um 5 mm "aus der Box heraus ausgelenkten TT-Membran".
* Die untere rote Linien (bei ca. 70 dB) zeigt den Frequenzgang bei ca. 5 mm "in die Box hinein" gezogener TT-Membran.
Bild

Im Vergleich dazu die direkte Vergleichsmessung der nuBox 381 (mit +-7 mm TT-Membranhub):
Bild

Hier die genauen Messmethoden dieser Diagramme:

Eine Messmethode mit 4 kleinen "Scotch Bumpons" (erbsengroße, weiche Kunststoff-Kugelabschnitte als "drückende Gummifinger") zeigt ähnliche Ergebnisse, erlaubt aber nur Messung des Hochtöners bei "hineingedrückter" TT-Membran.

Also wurde hier eine zweite Methode gewählt, bei der das MLSSA-Ausgangssignal vom Verstärker mit "plus 1 Ampere Gleichstrom" bzw. "minus 1 Ampere Gleichstrom" überlagert wurde.
– Damit das Gleichstrom-Netzgerät nicht das Mess-Signal "ausregelt" wurde parallel zum Netzteil-Ausgang einen Elko mit 10.000 uF geschaltet.

Also in Reihe zum Ausgang eines guten Stereo-Verstärkers ein sehr gutes geregeltes Netzgerät (mit den 10.000uF) geschaltet und (zunächst ohne Mess-Signal) +/-1 A auf den zu messenden Lautsprecher gegeben, wodurch die Bass-Membran bei der Koax-Box um ca +/- 5 mm auslenkt. Bei der nuBox 381 beträgt die Auslenkung bei gleichem Strom ca. +- 7 mm.)


"Jenseits der Theorie" und unabhängig von den Messungen sollte man aber in Ruhe einen Hörvergleich machen.

Vermutlich hilft dieser Beitrag aber, sich dann die gehörten Unterschiede besser erkären zu können.


Gruß, Günther Nubert
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Vinylman
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Beitrag von Vinylman »

Hallo Herr Nubert,

sehr aufschlussreich, Ihre Erläuterung. :) Hätte ich nicht gedacht, dass dieser Horneffekt von Koax-Chassis den Frequenzgang so stark verschmutzt. Die von Ihnen beschriebene künstliche Räumlichkeit deckt sich mit meinen Hörerfahrungen mit Produkten eines englischen Herstellers.

In wieweit verschwinden denn diese Schmutzeffekte, wenn der Koax kein "Konus-Horn" hat, sondern die Mitteltonmembran flach ist und der Hochtöner konzentrisch quasi in der Mitteltönerschwingspule sitzt?

Dieses Chassis, das es ja auch als norddeutsche Entwicklung gibt, müßte doch diese Effekte im Ansatz vermeiden, oder sorgt dann die Flachmembran für neue Probleme?

Gruß

Viny
ehemaliger NAD- und nuWave-Besitzer, CANTON Ergo 620, ALR-Jordan Note 3 (British Sound, German Engineering), Rega Mira, Rega Planet, Rega Planar P3, Rega Radio (British Hifi Legends), Lehmann Black Cube Statement, TEAC CR-H 500 DNT (British model)
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Beitrag von halbstark »

ich bin platt, der meister selbst greift ein!

G. Nubert hat geschrieben:
"Jenseits der Theorie" und unabhängig von den Messungen sollte man aber in Ruhe einen Hörvergleich machen.

so soll es sein, persönlicher geschmack und eigene erfahrung sowie vorlieben entscheiden am ende!


gruß
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Re: neue KEF iQ 50 oder doch Nubox 511?

Beitrag von Toni78 »

Ich kann zu den iQ 50 nichts beitragen.

Nur möchte ich auch hier nicht verleugnen das ich selber ein KEF-System besitze.

Die vom Chef persönlich und ausführlich dargelegten Sachverhalte klingen soweit plausibel (für mich als technisch absoluter DAU).

Aber so ganz schlecht kann das Koax-System der KEFs nicht sein, nicht umsonst gibt es viele Anhänger dieser Lautsprecher - wohl mind. soviele wie es begeisterte Nubert Besitzer gibt. Auch können die zahlreichen hervorragenden Testergebnisse ja nun nicht so ganz von ungefähr kommen.

Ich persönlich merke nichts von den negativen Eigenschaften. Vielleicht liegt es daran das bei meinen KEFs der Hochtöner nur in einem sehr kleinen Tiefmitteltöner steckt der lediglich bis etwa 100Hz mitspielt und dementsprechend relativ geringe Hübe ausführen muss.
Die wirklich tolle Räumlichkeit (der Sound löst sich super von den Lautsprechern und die Stimmen sind wie festgenagelt in der Mitte - auch ohne aktivierten Center) empfinde ich nicht als künstlich oder aufgesetzt.

Aber ob Du die Klangcharakteristik der KEFs mögen wirst kannst nur Du durch selber hören herausfinden.

Zweifelsohne bietet Nubert eine mehr als gute und überlegenswerte Alternative, wie einige andere Hersteller übrigens auch.

Hier in diesem Forum wirst Du aber kaum jemanden finden der Dir nicht zu den Nuberts raten würde. :wink: - verständlicherweise.
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Beitrag von raw »

Vinylman hat geschrieben:In wieweit verschwinden denn diese Schmutzeffekte, wenn der Koax kein "Konus-Horn" hat, sondern die Mitteltonmembran flach ist und der Hochtöner konzentrisch quasi in der Mitteltönerschwingspule sitzt?
Dann hat der Hochtöner eine schwingende Schallwand um sich herum, was kaum besser ist. Aber die Schwingspule des TMTs bildet immer noch eine Art Rohr, in welchem der Hochtöner "mal drin ist und mal draußen". Gerade das ist verantwortlich für die brutalen Verzerrungen im oberen Hochtonbereich.

Dieses Phänomen, dass je nach Auslenkung der Tiefmitteltöner-Membran bei einer Hochton-Frequenz mal mehr mal weniger Pegel da ist, lässt sich umrechnen in Seitenbänder: Das Basssinal moduliert die Amplitude der Hochton-Frequenz. Man hört also die modulierte Amplitude nicht als solche, sondern es entstehen mehrere Frequenzen in der Nähe der einen Hochton-Frequenz. Das kann einen "flirrenden" oder "unscharfen" Klangeindruck machen.
mburikatavy
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Re: neue KEF iQ 50 oder doch Nubox 511?

Beitrag von mburikatavy »

Hallo,

ich bin noch am Anfang meiner Boxen-Suche und konnte mir letzten Freitag die KEF Q300 in einem Geschäft anhören. Ich hatte ziemlich viele "Test-CDs" dabei (Quartette, kleines Orchester, großes Orchester, einzelne Instrumente, Gesang usw.). Bei kleiner Besetzung fand ich die Boxen echt klasse. Die Bach-Solo-Partiten hab ich noch nie so schön gehört, Schubert-Lieder auch nicht (bisher hab ich nur die KEF gegen eine Dynaudio verglichen - Nubert fehlt noch...). Aber sobald ein großes Orchester gespielt hat (Bruckner Sinfonie Nr. 8, 3. Satz) oder bei Opern (Parsifal, da gibts ein paar ganz tolle Chorstellen, mal gemischter Chor, mal Männerchor, mal Frauenchor, außerdem gibts schöne ruhige Streicherpassagen) hat es sich angehört, also würde alles "ineinander laufen", also ob sich alles leicht vermischt. Das war kein richtiges Orchester mehr, sondern irgendwie ein "Brei".

Kommt das durch das "Koax-System-Problem", das hier beschrieben wurde?

Viele Grüße und Danke,

mburikatavy
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