Hallo Marco!
Der Marco hat geschrieben:Danke firerain für deine ausführliche Antwort!
Mir geht es eigentlich hauptsächlich um die Raumakustik, obwohl es sicher auch zur Schalldämmung beitragen würde, wenn die Wand nicht mehr mitdröhnen würde. Ich denke die Frequenzen pflanzen sich auch durch die Decke in die darüberliegende Wohnung fort.
Sofern du in einem Haus in Massivbauweise wohnst (betonierte Bodenplatten) ist für den Schallschutz das Mitschwingen der Trockenbauwand nur von deinem
Hörraum in den benachbarten Raum von Bedeutung. Die übertragung von Körperschall einer Trockenbauwand auf massive Bauteile, wie Bodenplatten aus Beton ist sehr gering.
Ich meine, das hat etwas mit dem deutlich unterschiedlichen Wellenwiderstand der Bauteile zu tun, müsste dies aber auch erst wieder nachlesen.
Der Marco hat geschrieben:
Ich kenne mich mit Raummoden u.ä. leider gar nicht aus, da ich mich noch nicht damit beschäftigt habe. Das sind absolut böhmische Dörfer für mich.
Was bedeutet das mit dieser 4. Raummode bei 138Hz? Ist das der Wert für die Längs- und Quermode?
Die Raummoden berechnern sich nach folgender Formel:
f =c/(2*l)
f = Grundmode des Raumes
c = Schallgeschwindigkeit 344m/s²
l = Raumlänge bzw Breite bzw. Höhe
Die Grundmode (f) und deren Vielfaches ergeben die Raummoden
Da dein Raum fast gleich lang wie breit ist, fallen die Längs- und Quermoden auf die selbe Frequenz. Das ist nicht besonders gut, da dadurch das Dröhnen sehr stark ausgeprägt sein wird.
Der Marco hat geschrieben:
Ich habe mich nochmal beim Vormieter über die Bauweise der Wand erkundigt und auch selbst nachgemessen:
Im Abstand von ca. 80cm sind ziemlich starke Holzbalken eingezogen, darauf einseitig (Wohnzimmer-Seite) ca. 7mm starke Asbestzement-Platten verschraubt, dann die Außenschicht mit 12,5mm Rigips beplankt. Der Rigips geht im Wohzimmer nur bis 2,50m Höhe, der Rest bis 3,60m ist nur Asbestzement mit Rauhfaser. Dahinter ist die Wand einseitig ab 2,50m nach oben offen (wie gesagt, ehemals ein Hängeboden), soll aber noch mit Rigips bis zur Decke verkleidet werden.
Was heißt das nun für die Resonanzfrequenz? Oder anders: kann ich die irgendwie selbst berechnen oder möglicherweise ganz einfach und besser mit Sinus-Tönen selber testen?
Inwieweit hilft mir die Berechnung der Raummoden und Resonanzfrequenz der Wand, Dröhnen u.ä. abzuschalten?
Was das für die Resonanzfrequenz heißt kann ich nicht sagen, da diese sehr stark von der Verarbeitung abhängt. Bei der Berechnung bekommt man auch nur
gorbe Hausnummern raus. Für diesen doch recht exotischen Wandaufbau wird eine Berechnung denke ich nicht möglich sein. Wenn du schon sagst,
dass du die Wand dröhnen hörst, würde ich es am ehesten mit einem Sinunsweep probieren. Sofern aber in der Wand nichts klappert, vermute ich allerdings,
dass du nicht das Dröhnen der Wand, sondern vielmehr das Dröhnen des Raumes hörst.
Vielleicht kannst du aber Schwingungen an der Wand fühlen.
Sofern das Dröhnen der Wand im Bereich einer Raummode liegt, wird duch das Anregen der Wand dem Raum sogar Energie entzogen, und somit auch
die Raummode bedämpft. Somit wäre das Mitschwingen der Wand raumakustisch von Vorteil (außer in der Wand klappert etwas).
Der Marco hat geschrieben:
Inwieweit hilft mir die Berechnung der Raummoden und Resonanzfrequenz der Wand, Dröhnen u.ä. abzuschalten?
Mit der Aufstellung kann ich nicht großartig spielen, da sich nur max. 2 Wände für die Installation einer Leinwand (was ich vorhabe) eignen. Die 2. Möglichkeit wäre aber bedeutend schlechter als die 1., auf die Rigips-Wand zu projezieren.
Die Berrechnung der Raummoden hilft vorallem die Aufstellung der Lautsprecher zu optimieren. Da, wie schon geschrieben, deine Längs- und Quermoden auf
die selben Frequenzen fallen, ist die richtige Aufstellen der Lautsprecher sehr wichtig (BlueDanube'sche 1/5-Regel), da dadurch die Ursache effektiv bekämpft werden kann.
Grüße