Zum "Neutral/Voluminös"-Schalter: Ich habe auch die "Voluminös"-Messung der NuVero 11 noch einmal rausgekramt. Sie zeigt ein ab 300 Hz um ca. 3dB abgesenktes Niveau, womit der Mittelhochton in etwa den Pegel des Basses erreicht, was messtechnisch als neutral bezeichnet werden kann. Die "Neutral"-Stellung führt zum im Heft veröffentlichten Frequenzgang mit ca. 3-4dB Bassabsenkung unterhalb 300 Hz. Für mich eine gut gemachte Ortsentzerrung, wie andere Hersteller sie auch bieten. Nur nennen diese den Schalter eben nicht "Neutral/Voluminös" sondern "Freistehend/Wandnah" oder "0dB/-3dB".
Ich hätte mich über die ganze Sache auch nicht gewundert, wenn die NuVero 14 nicht eine andere Filterabstimmung mit Neutral/Bassanhebung gehabt hätte. Wohlgemerkt im selben Hörraum und im selben Messlabor wie die NV11.
zu Hr. Bien:
Wir haben einen reflexarmen Halbraum und verwenden unterhalb von 200 Hz eine kombinierte Groundplane/Nahfeldsummenmessung. Die Grenzen lassen sich probehalber auch manuell verschieben, was im vorliegenden Fall keine grundsätzliche Änderung brachte. Die Zusammenführung der Teilmessungen geschieht bei uns nach einem kalibrierten Verfahren, einen gröberen Fehler halte ich da für unwahrscheinlich.Audio hat genauso wenig wie wir einen reflexionsarmen Messraum, mit dem man bis 30 Hz hinab übergangslos messen kann. Das bedeutet, man muss die Messkurve aus mindestens zwei Teilen zusammenstückeln (Nahfeld und Fernfeld). Wie die Summenkurve letztendlich aussieht, hängt davon ab, wo man die Kurven zusammensetzt.
Zumal er nicht erklären würde, warum die NV14 sich eben beim Bassscahlter anders gemessen hat. Und zufälligerweise habe ich auch einen kurzen AB-Test gemacht, der bestätigte, dass die NV14 in "Neutral" ähnlich abgestimmt ist wie die NV11 in "Voluminös".
zu Blackmac:
Ich bin AUDIO-Redakteur und habe die Nuvero 11 wie die 14er getestet. Und zufällig gleichzeitig die MEG RL922k1, was den Kontakt zu Hr. Kiesler erklären dürfte.Ist er ein Mitarbeiter aus der "Labor/Messtechnik" Abteilung oder wie kommt es zu solchen Äusserungen? Er scheint ja unter anderem mit Joachim Kiesler von MEG Kontakt zu haben.
Die Annahme Nummer eins stimmt nicht, ein sanfter Höhen-Rolloff kann auch als "dunkel, vermulmt, detailarm" wahrgenommen werden, hängt ganz davon ab, wie die Box ansonsten abgestimmt ist. Und von "ziemlich unausgewogen" kann keine Rede bei der NuVero 11 sein. Gerade bei gehobener Lautstärke funktioniert die Abstimmung, wohingegen bei Zimmerlautstärke und darunter der Tiefbass unterrepräsentiert sein könnte - dafür gibt es ja die "Volumniös"-Abstimmung.Frequenzgang Nr. 1 mit sanften Rolloff im Bassbereich sieht aber gar nicht gut aus. Normalerweise empfindet unser Gehör genau die umgekehrte Variante als klanglich angenehmer (sanfter Rolloff zum Hochtonbereich). Meiner Meinung nach dürfte die NuVero 11 mit solch einem Frequenzgang bei hoher Laustärke und mittelmässigen Aufnahmen ziemlich unausgewogen klingen.
zu Raw:
Das ist nicht möglich, wir fenstern bei der Messung überhaupt nicht. Wir verfügen über einen reflexarmen (Halb-)Raum, der in diesem Bereich noch völlige Freifeldbedingungen ermöglicht.Bei der Welligkeit um 300Hz handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen typischen Messfehler durch falsche Fensterung.
Der Schlenker ist vermutlich durch die tief angebrachten Bässe und den geringen Messabstand von 1m zurückzuführen. Gehörmäßig relevant war er nicht, in der Betriebsart "Voluminös" fiel er zudem geringer aus. Wir hätten eine Kontrollmessung in 2m machen können, was wir bei Fernfeld-LS immer machen, wenn die Messung nicht konsistent ausfällt, aber angesichts dieses minimalen Schlenkers haben wir darauf verzichtet.
Ich verstehe die Diskussion um die angeblich so schlimmen Frequenzgänge nicht - die NV11 misst sich hervorragend, hat nur eben in der von uns gemessenen Betriebsart eine Bass-Absenkung, die sich ja abschalten lässt.
Grüße
Malte
. wurde die 14er auch mal mit der MEG RL922k verglichen. Wie kann man die Unterschiede beschreiben?
