StefanB hat geschrieben:ben68 hat geschrieben:Um mal wieder auf den Eingangspost zurückzukommen:
Der TO steigt von einem Boxenpaar Nuline 120 zum Verkaufspreis von 2000 Euro um, auf ein Paar Spendor S9E zum Preis von IIRC 6000 Euro!.
Preise sagen leider garnichts über Klangqualität aus.
Es wäre ja geradezu erbärmlich, wenn man da keinen Unterschied zu Gunsten des 3mal so teuren Produktes hören kann.
Prinzipiell ist es abstimmungstechnisch möglich, Boxen unterschiedlich klingen zu lassen, das ist ohne Zweifel richtig. Aber weil ein höherer Preis auf dem Preisschild einer Box steht, ist nicht automatisch der Klang besser.
Das ist kein Naturgesetz. Auch wenn des subversiv von den immer gleichen Leuten impliziert wird.
Das ist im Gegenteil der weitverbreitetste Hifi-Trugschluss und trifft auf Produkte aus dem Hause nubert ( leider ) genauso zu wie bei der Konkurrenz. Man nimmt sich da ( leider ) nicht viel. Wer wissen will, wieŽs und was im Hause nubert richtig ist, dem bleibt in der Tat nur, über den Tellerand hinauszuschauen.
Dass es bessere Lautsprecher als Nuberts 122 gibt, ist wohl unstrittig. Man muss aber auch sehen, zu welchem Preis man sich da nach vorne kauft. Ich finde, das relativiert die Sache doch recht schnell. Und die Spendor S9E untrliegt sicher auch im direkten Vergleich gegen die wiederum fast 3x so teure B&W 801D...
Wenn es die fixe Idee eines " nach vorne kaufens " als
die psychologische Triebfeder im Kopf des typischen Hifi-Hobbyisten nicht gäbe, wäre es sehr schlecht um die Bemühungen und den Sinn des Marketing bestellt.
Bloß, weil jemandem "HURZ" nichts sagt, braucht man doch nicht behaupten, dass da der Zugang fehlt...oder etwa doch ?
Stefan
Hallo Stefan,
genau so ist es. Das ist das alte Thema mit der Klangpunkte-Vergabe in den HiFi-Zeitschriften. Man muss doch nur über den Tellerrand schauen und kapieren das in der Studiobranche die gleichen LS seit 20 Jahren fast unverändert gebaut werden. Warum? Weil man die Vorgaben nicht mehr viel besser machen kann und kein Sounding mit Design-Accesoires verkauft. Der Modetrend aus der HiFi-Branche ist da einfach völlig inexistent. Das schlimme ist ja: In der HiFi-Branche würden alle Lautsprecher gleich klingen, wenn sie ihre Sache richtig machen. Das liegt einfach in der Natur der Sache: Nähert man sich den optimalen Parametern zur neutralen Wiedergabe muss man damit in Kauf nehmen, das sich Lautsprecher nicht mehr über "Sounding" verkaufen lassen. Wie soll das in dieser Branche gehen? Für den Studio-Betreiber oder Aktivhörer ist das ja irrelevant.
Meiner Meinung nach geht Nubert eher den Weg eines HiFi-Herstellers auch wenn man den Eindruck bekommt sich mehr dem Ideal eines neutralen Lautsprechers anzunähern. Vielleicht hat man aber in dieser Branche keine andere Wahl, wenn man als konkurrenzfähig angesehen werden möchte? ist ja schon lustig was hier andere Hörer als Konkurrenz bezeichen.
Ein Beispiel: Die NuVero 14 wurde ein einer Fachzeitschrift mit einer Heco Statement verglichen, die angeblich auf einem ähnlichen Niveau spielen soll. Schaut man sich die Konstruktion der Statement an, sieht diese gar nicht so extrem anders wie eine NuLine 122 aus. Wer besagt also wann ein Lautsprecher 2000 oder 4000 EUR kosten darf? Speziell die üblichen Konkurrenzfirmen, die gegen Nubert antreten schummeln doch hier gerne mal bein UVP durch Scheinrabatte - Monate später kostet der gleiche LS 1000 EUR weniger. Ganz schlimm wird das wenn die Hersteller einen Modellwechsel ankündigen. Da frage ich mich: Ja ist denn das Material im Einkauf denn plötzlich so günstig geworden? Bei Nubert: Teuer werden die Chassis einer NuLine 122 bestimmt nicht sein, findet man doch die selben Tief-/Mitteltöner gleich zweifach und den gleichen Hochtöner im äusserst günstigen CS-72 wieder. Was macht die 122 also so teuer im Vergleich zum CS-72? Furnier? Wahrscheinlich. Das Holz und die Bauweise? Wahrscheinlich. Die zwei Woofer? Nur unwesentlich wenn man auf den Preis eines TMTs des CS-72 zurückschliesst. Die genaue Kalkulation kennt nur der Hersteller und das wird auch sein Geheimnis bleiben. Meine allgemeine Vermutung: Je höher der Preis umso grösser die Gewinnspanne, es sei denn die Kosten zur Fertigung eines Gehäuses steigen überproportional zur Grösse des Speakers an.
Ein krasser Gegensatz ist MEG, sollen sich doch alle Lautsprecher klanglich sehr ähnlich sein, um eine Kompatiblilät zwischen Main-Monitor und Nahfeld-Abhöre im Ü-Wagen herzustellen. Man sieht aber wieder das der Studiobreich völlig andere Anforderungen hat. Insofern ist die ganze Diskussion um HiFi-Lautsprecher eigentlich für die Tonne, weil es da kein falsch oder richtig gibt und nur Geschmack zählt wie in der Modebranche. Das macht alles so austauschbar und beliebig interpretierbar. Es wundert mich daher wenig das die meisten Hörer von Schallwandlern keine Ahnung haben, wenn man sich die üblichen Diskussionen heranzieht in denen technische Hintergründe und Parameter überhaupt keine Rolle spielen.
Ich hätte es einfach von Anfang an richtig machen müssen und mich nicht mehr auf das Thema "HiFi-Wiedergabe" einlassen sollen. Keine Ahnung warum ich das nicht konsequent gemacht habe. Andererseits kann ich mit einem Nahfeld-Monitor schlecht in 2,80 Meter Abstand hören - also wieder das typische Problem Wohnzimmer-Gestaltung und Musikwiedergabe in Einklang zu bringen.
Zurück zu meinem Problem: Vielleicht brauchen die Hochtöner einfach einen winzigen Diffusor vor die Kalotte, damit der Schall im obersten Hochtonbereich im Gegensatz zum restlichen Spektrum nicht so direkt nach vorne wahrgenommen wird? (kann mich mit meiner Vermutung zur Lösung dieses Problems auch irren). Kennst du das Problem das die HiHat mit ihren feinen Obertonbereich weiter vorne empfunden wird, obwohl laut Mikrofonierung und Abmischung alles gleiche Laufzeiten hat? Ich vermute da geht einfach etwas mit der räumlichen Wahrnehmung schief. Der starke Präsenzbereich ist dann noch das Problem und dann die fehlende Tiefenstaffelung. Lässt sich das allein durch ein Weichen-Update beheben? Interessant finde ich auch das die Kalotte so tief sitzt. Was hat das für Gründe?
Gruss,
BlackMac