Leeegt an...
Die Fremde in dir
Erica Bain (Jodie Foster) geht es gut. Ihr Job als Radiomoderatorin läuft gut, mit David hat sie denn Mann fürs Leben gefunden, das glückliche Paar will bald heiraten. Beim gemeinsamen Spaziergang am Abend verwandelt sich Ericas Leben unvermittelt in einen Albtraum. Abgewrackte Kriminelle greifen das Paar an, David wird zu Tode geprügelt, Erica landet mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus. Nach mehreren Wochen im Koma geht es langsam wieder aufwärts, zumindest was die körperliche Genesung betrifft. Das Grauen hat seine Spuren hinterlassen, nach und nach wird Erica von Rachegelüsten getrieben. Sie beschafft sich eine Schusswaffe, sucht New Yorks gefährliche Ecken auf. Bald gibt es Tote, Detective Mercer (Terrence Howard) wird mit den Ermittlungen beauftragt, soll den Rächer dingfest machen. Mercer und Erica begegnen sich, wie wird sich dies auf den Verlauf der kommenden Ereignisse auswirken...???
"The brave One" ist schlicht und ergreifend ein simples, solides Rachedrama. Jodie Foster verleiht der Figur Erica Bain eine gewisse Tiefe, jedoch sollte man von diesem Filme keine ernsthafte Charakterstudie erwarten. Die Figuren um die Hauptperson wirken allesamt ein wenig fad, auch Terrence Howard scheint mir beliebig austauschbar zu sein. So steht und fällt der Film mit Jodie Foster, die sich glücklicherweise in sehr guter Spiellaune präsentiert. Die Story weiss ebenfalls zu unterhalten, obwohl sie sicher nicht sonderlich kreativ gestaltet wurde.
Die "Filmbewertungsstelle Wiesbaden" verlieh dem Werk das Prädikat "besonders wertvoll". Dies wundert mich dann doch ein wenig, denn über "Verwandtschaft" wie z.B. "Ein Mann sieht rot" rümpft man seitens der "Offiziellen" hierzulande eher die Nase. Mehr Tiefe oder Sinn bietet diese aktuelle Auflage der Thematik aber keineswegs, das Ende wirkt ein wenig unglaubwürdig, moralisch verwerflich. Was solls, dem ordentlichen Unterhaltungswert tut dies keinen Abbruch. Mir soll es egal sein, welche Siegel von irgendwelchen Schleimbeuteln auf die Hülle gepappt wurden.
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Die DVD kommt in guter Qualität daher, seit einiger Zeit ist der Film zu günstigen Kursen erhältlich. Wer Lust auf ein gut gespieltes, unterhaltsames Filmchen hat, darf sich diesen Titel ohne Bedenken in die Sammlung stellen.
7/10 ...für die gute Leistung von Frau Foster gibt es eine kleine Aufwertung: 7,5/10
Wanted
Das Leben kann extrem öde sein. Dies erfährt Wesley Gibson (James McAvoy) jeden Tag aufs Neue. Sein Job ist ätzend, seine direkte Vorgesetzte noch viel ätzender, seine Freundin nervt, da fällt es kaum noch ins Gewicht, dass sich auch noch von Wesleys bestem "Freund" nageln lässt. Plötzlich wird das Leben des kleinen Würstchens völlig durcheinander gewirbelt. Eine wehrhafte Frau namens Fox (Angelina Jolie) rettet Wesley vor dem gefährlichen Killer Cross (Thomas Kretschmann). Bald findet sich Wesley in einer für ihn völlig neuen Umgebung wieder. Sloan (Morgan Freeman) ist offensichtlich der Kopf einer geheimen Organisation von Killern. Diese Gruppe eliminiert unliebsame Gestalten, natürlich alles zum Wohle der Menschheit. Für Wesley beginnt nun eine harte Ausbildung, denn er soll den Platz seines Vater einnehmen, der vor kurzer Zeit von Cross ermordet wurde...
Popcorn-Kino mit Action, Geballer, Gekloppe. "Wanted" versteht es ohne Anspruch und Tiefgang zu unterhalten, immerhin bietet der Plot einen gelungenen Twist. James McAvoy kommt zunächst als unscheinbares Würstchen daher, seine Wandlung zum "Superkiller" hat man zwar recht ansprechend inszeniert, jedoch nehme ich ihm diese Rolle nur teilweise ab. Der Typ ist eben ein Wurm, eine Made. Da ändert auch eine fette Knarre nichts dran. Morgan Freeman spielt mit lässiger Routine auf, wird in diesem Film kaum gefordert. Angelina Jolie schafft es bei ihren ersten Szenen sogar fast ein wenig böse aus der Wäsche zu glotzen, ich muss jedoch bei meiner Theorie bleiben, dieses Wesen ist ein Cyborg oder etwas ähnliches. Thomas Kretschmann hätte ich gern häufiger gesehen, doch bekanntlich ist das Leben kein Wunschkonzert.
In Deutschland erteilte man dem Film "keine Jugendfreigabe". Es gibt diverses Geblute, jedoch leider sofort als CGI erkennbar. Das mindert die Freude ein wenig, altmodisches Gepansche mit "echtem" Kunstblut und Latex wäre mir weitaus lieber. Die Action kommt herrlich übertrieben daher, ein paar nette Einfälle gibt es zu vermelden. Insgesamt ist "Wanted" eine anspruchslose -aber unterhaltsame- Comic-Verfilmung. Weitaus sehenswerter als z.B. das Brechmittel "Spiderman", mit dem grässlichen Tobi Geifer und der fürchterlichen Kirsten Frunst.
Die Blu-ray bietet eine ansprechende Bildqualität, dazu rappelt es ordentlich im Karton. Ein Film den man sich gut anschauen kann, von einer Meisterleistung allerdings weit entfernt.
Gut = 7/10