Tag,
weiter oben habe ich geschrieben, dass MEG die drei Hochtönerle einfach auf eine Platte montiert hat. Letztens habe ich aber erfahren, dass dem nicht so ist. Sorry. Die beiden äußeren Hochtöner sind angewinkelt bzw. leicht nach oben/unten ausgerichtet, um die Abstrahlung v.a. im oberen Hochton etwas zu verbreitern.
1) Das Prinzip der Bassniere
ist seit mehr als einem halben Jahrhundert bekannt.
Die Vorteile in der Praxis überzeugen beim ersten Hören.
Warum machen es also nicht auch andere Hersteller?
DAS ist mir völlig unverständlich.
So einfach ist das nicht und nicht immer bringt das Bassnieren-Prinzip Vorteile. Die Bassniere bzw. die rückwärtige Auslöschung besteht nur in einem bestimmten Abstandsbereich. Eine solche Box kann man nicht nah vor eine Wand stellen, sofern sie dafür nicht abgestimmt wäre. Wäre sie dafür abgestimmt (sprich rückwärtigen Schall mehr dämpfen), wäre die Niere bei größeren Abständen nur schwach ausgeprägt.
Jetzt habe ich Semesterferien und da werde ich mit meinen Nierenbox-Experimenten weitermachen. Bei Interesse könnte ich hier bissle was darüber sagen. Ich mach's jedoch nicht mit einem bedämpften Schallkanal, sondern mit einem hinteren Chassis, das per Passivweiche entsprechend angesteuert wird. Das ist rein vom Prinzip (Bassniere durch Interferenz) dasselbe wie bei Geithain.
2) Das Quasi-Koax-Prinzip mit der vorgesetzten Platte für Mittel-/Hochtöner.
Diese Bauweise kommt
a) ohne Gehäuse für Mittel- und Hochtöner aus.
Laut Kiesler macht sich JEDES noch so gut bedämpfte Gehäuse in diesem kritischen Frequenzbereich negativ bemerkbar.
Genauso könnte entgegenhalten, dass es bei einem Chassis, das hinter sich nur Bedämpfungsmaterial hat, auch negative Auswirkungen geben kann. Bei beidem gibts aber durchweg null Probleme, wenn man alles gescheit realisiert hat.
Die vorgesetzte Platte der Geithain-LS ist optisch so auffällig und eindeutig erkennbar, dass sie Geithain eine Alleinstellung beschert.
Das ist doch nur eine Designfrage. Geithains Platte ist optisch wie akustisch längst nicht die einzige mögliche Lösung.
Beispielsweise hat der PA-Hersteller Seeburg Hochtöner in durchlochten Waveguides, durch welche die TMTs strahlen:
http://acoustic-line.de/GL16_Datenbl_dt.pdf
Ein Waveguide vor dem TMT ist bei der richtigen Bemaßung optisch und akustisch auch sehr nett:
http://www.bmspro.info/15CN680.bms_15cn ... cer.0.html