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Stereo-Effekt

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
RedRain
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Stereo-Effekt

Beitrag von RedRain »

Hallo,

ich bin nicht ganz sicher, ob mein Stereo-Effekt ganz richtig ist, bzw. ob ich ihn ueberhaupt richtig verstanden habe.

Ich habe beim Hoeren oft das Gefuehl, dass die einzelnen Instrumente nicht nur verschiedene Positionen auf der X-Achse (zwischen den Boxen) haben, sondern dass sie auch eine andere Hoehe (Y-Achse) haben. Ist das gewollt? Ich glaube nicht. Woran liegt das dann? An den Tonhoehen und damit verbunden daran, ob der Ton aus dem Hoch oder Mitteltoener kommt?

Ausserdem denke ich manchmal, die die Buehne noch groesser als der Abstand zwischen den beiden Boxen ist. Liegt das eventuell an der Wand neben einer Box? (durch Reflexionen?)

Und manchmal habe ich des Gefuehl, dass ich bei einem Saenger hoeren kann, in welcher "Richtung" er sitzt. Das er also zum Beispiel halb schraek bei -25° von der Mitte aus gesehen ist.

Der Klang loest sich auf jeden Fall immer gut von den Boxen ab, aber ich weiss nicht, aber manchmal kommt es mir so vor, als waere die Buehne verschwommen, also als ob die "schaerfer" sein koennte.

Gibt es gute Stuecke mit denen man den Stereo-Effeckt gut testen kann?

Gruss RedRain
Edgar J. Goodspeed

Re: Stereo-Effekt

Beitrag von Edgar J. Goodspeed »

RedRain hat geschrieben:Ich habe beim Hoeren oft das Gefuehl, dass die einzelnen Instrumente nicht nur verschiedene Positionen auf der X-Achse (zwischen den Boxen) haben, sondern dass sie auch eine andere Hoehe (Y-Achse) haben. Ist das gewollt?
Das ist so gewollt und genau richtig - Instrumente stehen manchmal virtuell auf einem Podest, Chorstimmen staffeln sich in die Tiefe nach oben :arrow: so soll's sein!

RedRain hat geschrieben:Ausserdem denke ich manchmal, die die Buehne noch groesser als der Abstand zwischen den beiden Boxen ist. Liegt das eventuell an der Wand neben einer Box? (durch Reflexionen?)
Da zählt noch der Abstrahlwinkel und diverse andere Faktoren mit rein. Aber prinzipiell: Genieß die große Bühne ;)

RedRain hat geschrieben:Und manchmal habe ich des Gefuehl, dass ich bei einem Saenger hoeren kann, in welcher "Richtung" er sitzt. Das er also zum Beispiel halb schraek bei -25° von der Mitte aus gesehen ist.
Nicht alle Stücke sind perfekt abgemischt. Manchmal singen auch zwei oder mehrere Sänger - dann will man nicht beide überlagert in der Mitte hören, sondern gibt ihnen Plätze im virtuellen Raum. Anders, wenn der TI gepennt hat: Eric Clapton live bei Layla - da gibt's keine perfekte Mittenortung der Stimme; hier ist sie leicht versetzt...

RedRain hat geschrieben:Der Klang loest sich auf jeden Fall immer gut von den Boxen ab, aber ich weiss nicht, aber manchmal kommt es mir so vor, als waere die Buehne verschwommen, also als ob die "schaerfer" sein koennte.
Meine Erfahrung dazu: Liegt primär an Aufnahme, sekundär an den LS & den räumlichen Gegebenheiten und tertiär am Verstärker und Zuspieler.


Hoffe, das hilft ein wenig ;)
RedRain
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Beitrag von RedRain »

Ja, das hilft sehr, Danke!

Dann ist das bei mir vermutlich gar nicht so falsch.

Gruss RedRain
Edgar J. Goodspeed

Beitrag von Edgar J. Goodspeed »

RedRain hat geschrieben:Ja, das hilft sehr, Danke!
Gern! Bin gespannt, ob jetzt noch andere Antworten auf deine Fragen kommen, denn ich konnt nur aus persönlicher und erlesener Erfahrung sprechen ;)
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Thias
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Beitrag von Thias »

Hallo RedRain
Ich habe beim Hoeren oft das Gefuehl, dass die einzelnen Instrumente nicht nur verschiedene Positionen auf der X-Achse (zwischen den Boxen) haben, sondern dass sie auch eine andere Hoehe (Y-Achse) haben. Ist das gewollt? Ich glaube nicht. Woran liegt das dann?
Ja, das ist so gewollt. Das nennt man virtuelle Bühne. Bei der Aufnahme/Mix wird mit Laufzeitunterschieden und Pan-Einstellungen die Bühne erzeugt. Ein Monosignal muss ganz aus der Mitte kommen, auch wenn dort kein LS steht.
Ausserdem denke ich manchmal, die die Buehne noch groesser als der Abstand zwischen den beiden Boxen ist. Liegt das eventuell an der Wand neben einer Box? (durch Reflexionen?)
Ganz richtig. Bis auf wenige Ausnahmen (Phasenschiebereien) ist die Bühne innerhalb der LS. Wenn die Bühne größer ist, sind es meist Wandreflexionen, die durch breit strahlende LS entstehen. Studiomonitore haben z.B. durch ihre starke Bündelung oft eine erschreckend kleine Bühne (eben nur dort, wo sie sein darf, zwischen den LS)

Der Klang loest sich auf jeden Fall immer gut von den Boxen ab, aber ich weiss nicht, aber manchmal kommt es mir so vor, als waere die Buehne verschwommen, also als ob die "schaerfer" sein koennte.
Das kann sehr gut mit Wandreflexionen zu tun haben, dadurch wird die Abbildung verwaschener.
Wenn du deine Ohren mal zu den Seitenwänden hin abschattest und diese nur die Boxen "sehen" (also Direktschall empfangen) wird der Stereoendruck immer besser.
Du kannst auch die Reflexionsfläche an der Seitenwand (wenn du einen Spiegel hin hängst, musst du die Box sehen) mal mit einer Decke etc. dämpfen. Auch dann wird die Bühne oft klarer.
... mit (audio)vielen Grüßen
Thias
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Raico

Beitrag von Raico »

Ich freue mich immer, wenn - z.b. bei Opern - die Sänger an jeder beliebigen Position auf der virtuellen Bühne klar umrissen geortet werden können.
Bei Aufnahmen des echten Bühnengeschehens (also keine Studioproduktionen) ist dann das ganze Gerenne auf der Bühne
von links nach rechts, vor und zurück glasklar zu verfolgen.
Das macht schon Spaß!

Weniger schön ist es, wenn durch eine falsche Position des Mikros ein Solosänger, der am Platze steht, unvermittelt meterweit zwischen den Boxen zu wandern scheint.
Dann werden die leichten Schwankungen des Körpers bei engagiertem Singen ins Unnatürliche gespreizt.

Dass sich die virtuelle Bühne auch links und rechts über die Basisbreite der LS hinaus erstrecken kann, kann jeder selber testen:
Bei entsprechenden Aufnahmen einfach mal mit geschlossenen Augen auf die Position von Instrument oder Sänger zeigen und dann schauen, wohin man gezielt hat.
Bisweilen ist das durchaus außen neben den LS.

Btw: Ich HABE Studiomonitore, und bei mir gibt es (durch Messungen belegt) keine störenden ersten Seitenreflektionen!

Gute Anlagen zeigen aber auch übertrieben festgenagelte Positionen an.

Ein schönes Beispiel ist die gute alte Aufnahme "We get Requests" des Oscar Peterson Trios von 1964.
Schlagzeug links außen, Klavier in der Mitte, Bass rechts außen.
Da mischt sich nichts. Heute würde man das sicher anders aufnehmen.

Allerdings lässt sich mit dieser Aufnahme die Abbildungsschärfe einer Anlage gut testen, denn das Klavier in der (virtuell erzeugten) Mitte
muss genauso scharf umrissen sein wie die Instrumente außen, von denen jedes einen LS für sich hat.
RedRain
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Beitrag von RedRain »

Hallo,

vielen Dank fuer die Antworten!

Ich werd mal schaun, ob diese Aufnahme bei uns in der Bibliothek finde.

Mir faellt gerade noch etwas zum Stereoeffekt ein:
Bei meinen Kopfhoerer ist die Buehne irgendwie in meinem Kopf, und auch deutlich schlechter aufgeloest. Ist das so normal?

Lieber Gruss
RedRain
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anaki
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Beitrag von anaki »

Ja, das ist normal. Ein Kopfhörer kann nicht diese Bühne erzeugen wie ein Stereolautsprecher, da die Laufzeitdifferenzen, die unser Ohr für die Ortbarkeit eines Tons benötigt, fehlen.
Das lässt sich höchstens technisch simulieren, mit Creatives 3D CMRSS Software klappt das zum Beispiel recht gut.
Aspirin gabs nicht, da hab ich dir Zigaretten gekauft. (Homer J. Simpson)
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Movietux
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Beitrag von Movietux »

Aktuelle Rock Pop Aufnahmen haben diese Bühne kaum noch, die sind einfach nur noch laut und tönen auf voller Breite oder nur aus der Mitte. Der Stereoeffekt kann gut mit einem Dolby Surrounddecoder geprüft werden. Musik mit Bühne kommt nach wie vor breit heraus. Aktuelle Scheiben und "Remaster" nur noch aus dem Center.

Das aufstellen und angleichen von LS an einen Hörplatz ist eine anspruchsvolle Aufgabe die sich mitunter Tage hinzieht, weil man immer wieder etwas zu verbessern findet. Allerdings muss das Audiomaterial selber ausreichend gut sein. Klassik und Pop auf 80er Pressungen gehen ganz gut.

Viele Grüsse
Movietux
Pioneer 575a, Denon 1706, Dual 1226, NuBox 311+201m Teufel M900SW, Pinkbull F-155, DNT IpDio Tune, IpDio Pro FM, IpDio, Avox Indio
Hauser
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Beitrag von Hauser »

Interessantes Thema, dazu hätte ich auch noch eine Frage. Ich habe seit 1,5 Wochen etwa zum ersten Mal eine ordentliche Anlage mit Nuline 102 Lautsprechern. Die stehen an der Hinterkante genau 25 cm von der Wand weg und sind leicht zur Hörposition eingedreht. Damit konnte ich erreichen, dass der Sänger genau in der Mitte der Lautsprecher steht.

Was mit jetzt aufgefallen ist, dass ich bei Aufnahmen von Queen wenig Bühne habe, ich kann nur schwer orten, wo wer steht. Da ich noch relativ neu auf dem Gebiet hochwertiger Stereo-Ketten bin weiss ich jetzt nicht, ob ich die LS nicht optimal aufgestellt habe bzw. ob der Raum ungeeignet gedämpft ist, oder ob die Aufnahme einfach so ist. Bei der BluRay von Meat Loaf 3 Bats live gelingt mir eine Ortung der Instrumente und der Sänger viel einfacher, auch wenn ich nicht auf den TV schaue. Z.B. lässt sich bei Paradise Lost in the Dashboard Light sagen, ob Sänger oder Sängerin links oder rechts steht oder wo eine einsetztende E-Gitarre spielt.

Ist hier vieleicht noch ein Queen-Fan, der bestätigen kann, dass die Instrumente schwer zu orten sind? Bilder ovn meinem Raum kann ich jetzt leider nicht einstellen, vieleicht heute Abend.

Viele Grüße
Antworten