Na ja, der im V-DAC verbaute Burr-Brown DSD1792 kostet angeblich um die $13 (vermutlich aber der Preis für kleine Stückzahlen), das ist schon sehr heftig für einen IC. Dazu kommen noch ein paar Dollar für den SRC4392 (Sample Rate Converter) und den TI2706 (USB-Interface). Wenn man die restlichen Bauteile, das Gehäuse usw. sowie die Entwicklungs- und Marketingkosten einrechnet, würde ich eigentlich davon ausgehen, daß ein Verkaufspreis von 100 schon eine ordentliche Gewinnmarge bringen sollte. Die Kosten hängen natürlich stark von den Stückzahlen ab und von außen ist sowas schwer zu schätzen, aber ich denke mal, die 200, die ich bezahlt habe, waren eigentlich schon eher überzogen. Die Preisempfehlung von 280 o.ä. finde ich daher etwas extrem.
Die hohen Preise bei externen DAC sind vermutlich im wesentlichen darin begründet, daß sich tendenziell nur Audiophile so ein Teil kaufen, bei denen bekanntlich das Geld (und nicht nur das) locker sitzt. Durch den kleinen Kreis an potentiellen Kunden sind zudem die die Stückzahlen relativ klein, was die Preise ebenfalls hochtreibt.
Prinzipiell kann man einen vernünftigen DAC auch aus einem einzigen IC mit wenigen externen Bauteilen bauen. Bei dem DAC von Solisto gehe ich eigentlich davon aus, daß er im wesentlichen nur aus einem IC von Philips besteht. Ob das 60 rechtfertigt, weiß ich nicht. Möglicherweise ist das Ungleichgewicht zwischen Entwicklungs-/Herstellungskosten und Verkaufpreis hier sogar noch größer als beim V-DAC.
Eigentlich bin ich der Überzeugung, daß man für einen Marktpreis von 20 einen vernünftigen externen DAC mit einfachem Gehäuse anbieten können müßte. Wie immer im Leben kosten ab der vernünftigen Lösung jede Verbesserung unverhältnismäßig mehr Geld. Und ob man diese Unterschiede dann wirklich noch hört, darf man bezweifeln.
Aber zurück zum Thema: Wenn der Quervereise erlaubt ist, gibt es hier einen Mini-Erfahrungsbericht zum Solisto DAC:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-32-28125.html
Versuchen ist der erste Schritt zum Versagen (Homer J. Simpson)