Blap hat geschrieben:Aus Songs werden Dateien, Alben werden nicht mehr zusammenhängend und in der richtigen Reihenfolge gehört, sondern "Shuffle" aus einem wirren Wust ohne Zusammenhang und etc.. Die Musik verkommt zu "Files" und wird nach Belieben "mißbraucht". Ich mag in dieser Beziehung altmodisch sein, aber mir macht Musik weitaus mehr Freude, wenn ich die CD aus dem Regal ziehen kann, im Booklet blättern kann, ein komplettes Album höre und nicht eine wirre Mischung.
Gruß
Der Musikspiesser
Ich höre seit Jahren nur noch Files, und hab den Shuffle-Modus meines Players noch kein einziges mal benutzt. Wenn ich einzelne Songs höre, dann in Form von selbstgebauten Mixtapes. Ich bin allerdings altmodisch genug, um die CD-Sammlung noch ordentlich im Wohnzimmer aufzustellen. Wäre ich konsequenter, hätte die die Dinger bis auf die paar wirklich edlen Teile längst in Kisten verpackt und eingemottet.
Was das Thema Album angeht:
Das "Album" ist ja zuallererst gar keine Kunstform gewesen, sondern einfach ein technischer Zwang. Man hat halt aus der Not eine Tugend gemacht. Dass dieser Zwang heutzutage fehlt, finde ich sehr begrüßenswert. Jetzt, wo mit der Ablösung der Hardware-Medien sämtliche Beschränkungen wegfallen, unterliegt die Form und Präsentation der Musik wieder vollständig der künstlerischen Freiheit.
Die Künstler, die das Album als künstlerische Ausdrucksform benutzen (also quasi die "Album-Bands"), können weiterhin Alben veröffentlichen, die vom Hörer natürlich dann auch in der festgelegten Reihenfolge gehört werden. Netterweise fällt die alberne Zeitgrenze weg, so dass Alben mit mehr als 80 Minuten Dauer nichts mehr im Weg steht. Das heißt natürlich noch lange nicht, dass Alben jetzt länger werden müssen (ich finde eine Zeitspanne von 45-60 Minuten ziemlich angenehm). Aber es ist doch schön, dass es potentiell geht!
Die Künstler, die schon immer eigentlich nur "Songs" geschrieben haben, und diese bisher zwangsweise im Albenformat veröffentlichen mussten (was meistens dazu geführt hat, dass sich mehr oder weniger "Füllmaterial" eingeschlichen hat), können jetzt einzelne Songs verkaufen.