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Diskussionen zum Thema Filme
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Blap
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Beitrag von Blap »

The Return of Count Yorga (USA 1971, Originaltitel: The Return of Count Yorga)

Der blutsaugende Graf ist zurück! Count Yorga (Robert Quarry) taucht auf einem Kostümball auf, stellt sich dort als der neue Besitzer des benachbarten Anwesens vor. Bald entdeckt man seine ersten Opfer, doch zunächst führen sämtliche Spuren ins Leere, fehlt es an greifbaren Anhaltspunkten. Der Graf lässt seine Gespielinnen die Pflegeeltern eines Waisenhauses und deren Zöglinge ausschlürfen, die attraktive Cynthia (Mariette Hartley) bleibt von dieser Attacke verschont und erwacht in den Hallen des Herrn Yorga. Den überaus gebildeten und erfahrenen Edelmann hat ein längst vergessen geglaubtes Gefühl gepackt, er hat sich ernsthaft in Cynthia verliebt. Die junge Dame erkennt aber nach und nach, dass mit dem Herrn Grafen irgendetwas nicht so ganz stimmt und möchte fort. Derweil überzeugt der Arzt Dr. Baldwin (Roger Perry) die Polizei davon, dass es im Hause Yorga nicht mit rechten Dingen zugeht, können die Retter Cynthia rechtzeitig den Klauen des Vampires entreissen...???

Ein Jahr nach seinem ersten Auftritt suchte uns Count Yorga erneut heim. Warum er plötzlich wieder auf Erden wandelt bleibt unklar, doch dies soll uns nicht weiter stören. Robert Quarry ist in dieser Rolle absolut phantastisch, Roger Perry darf erneut den hartnäckigen Gegenspieler darstellen. Der zweite Bluttrip des Grafen neigt manchmal ein wenig zu leichten Qualitätsschwankungen. Während "Count Yorga, Vampire" durchgehend gute Unterhaltung bot, plätschert der Nachfolger ab und an ein wenig vor sich hin. Als Ausgleich für diese kleinen Unzulänglichkeiten erfreut der Film aber mit geschickt gesetzten Highlights, in der letzten halben Stunde dreht er dann richtig auf läuft wie ein geölter Blitz. Insgesamt ist Yorgas zweiter Lauf mit mehr Humor gespickt, glücklicherweise übertreibt man es aber nicht zu sehr. Besonders die Angriffe des Grafen treiben mir Freudentränen in die Augen, diese Fratze ist nahezu unbeschreiblich! Sehr erbaulich sind auch die Momente gelungen, in denen sich die Sklavinnen des Lebenssaftsaugers aus ihren Gräbern erheben!

Die Regie übernahm erneut Bob Kelljan, produziert wurde wie gehabt von American International Pictures. Die Handschrift des ersten Teils bleibt also erhalten, wer den ersten Yorga Streifen mag, der wird sich auch am zweiten, schmackhaften Vampir-Aufguss nicht verschlucken. Zur DVD schrieb ich im Kurzkommentar zum Vorgänger schon etwas, ich kann diese Importscheibe jedem Freund schöner Gruselperlen erneut ans Herz legen. Besonders geeignet für Hammer und Amicus Süchtler, gewissermaßen die amerikanische Form des britischen Gruselkinos. Ohne diese liebenswerten Horror-Schätzchen wäre die fasziniernde Welt des Films um eine bedeutende Attraktion ärmer!

Gut = 7/10

Lieblingszitat:

"What are we runnin' for?"
" 'cause we're scared!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Blap
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Beitrag von Blap »

Robin Hood - Der Freiheitsheld (Großbritannien 1967, Originaltitel: A Challenge for Robin Hood)

Da die Story um Robin Hood schon gefühlte 30.000.000x verfilmt wurde, kann ich mir die an dieser Stelle die übliche Inhaltsangabe ersparen.

"Robin Hood - Der Freiheitsheld" erschien Anfang 2004 im Rahmen der schönen "Hammer Edition" aus dem Hause Anolis. Diese Reihe umfasst insgesamt 20 Titel. Der Schwerpunkt liegt natürlich auf den bei Gruselfreunden allseits beliebten Horrorfilmen, die in der Hauptsache für den legendären Ruf und Kultstatus von Hammer verantwortlich sind. Man findet aber eben auch diesen Robin Hood Film in der Edition, ebenso wie den bereits 1954 entstandenen "Robin Hood, der rote Rächer". Der Vergleich dieser beiden Streifen macht durchaus Sinn, denn sie unterscheiden sich doch sehr deutlich voneinander. Der Film von 1954 erinnert sehr stark an die amerikanischen Versionen mit Errol Flynn, sogar der Hauptdarsteller kommt wie eine Kopie des Herrn Flynn daher. Die Fassung von 1967 ist weitaus eigenständiger, bietet die typische "Hammer Optik" und fühlt sich angenehm britisch an. Barrie Ingham kommt in der Titelrolle locker und sympathisch rüber, hier hat Hammer ein glückliches Händchen bewiesen. Die 92 Minuten Spieldauer sind vielleicht mit ein wenig zu viel Story befrachtet, dadurch kommen einige Figuren -z.b. Little John oder Will Scarlett- eigentlich nur als eher kleine Nebenrollen vor. Anderseits schreitet die Handlung ohne jegliche Hänger zügig und konsequent vorwärts, es kommt zu keiner Sekunde Langeweile auf.

Wie man es von Hammer kennt und erwartet, sind die Kulissen stilvoll und die Inszenierung handwerklich solide ausgeführt. Wer sich an Robin Hood Verfilmungen nicht sattsehen kann, der sollte diesem feinen Filmchen durchaus eine Chance einräumen. Auch für Fans klassicher Hammer-Horrorkost ist der Film nicht völlig uninteressant. Natürlich fehlt hier jegliche Gruselatmospähre, doch die Optik und einzigartigen Stil erkennt man umgehend wieder, fühlt sich gewissermaßen wie zuhause. Die DVD verdient grosses Lob, der Film liegt in schöner Qualität vor, das vorhandene Bonusmaterial ist sehenswert. Die Anolis "Hammer Edition" ist seit geraumer Zeit ausverkauft, die Preise für manche Titel erreichen bereits dreistellige Regionen. Diese Scheibe ist noch etwas güntiger zu bekommen, denn die Zielgruppe dürfte in diesem Fall ein wenig kleiner sein. Wer noch zu vernünftigen Kursen an die DVD kommen kann, der darf sicher ohne Reue zugreifen!

Guter Stoff = 7/10
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Nubox481fan
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Beitrag von Nubox481fan »

Milk (BD)

Harvey Milk - erster bekennender Schwuler in einem öffentlichen amerikanischen Amt. Der Film ist ne Art Biografie über Harvey Milk. Hier wurden auch Originalszenen aus der damaligen Zeit mit eingestreut. Wirklich interessant was damals abging. Schwule gegen Erzkonservative hat was.

Sean Penn hat mal wieder bewiesen, daß er einer der Besten ist.

8.2
Steppenwolf
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Beitrag von Steppenwolf »

Fahrraddiebe (1948 s/w)

''Ladri di biciclette" wurde von Vittorio de Sica, einem bekannten Schauspieler aus Italien, in lehrbuchartiger Regiearbeit inszeniert.
Der Plot ist oberflächlich betrachtet einfach erzählt, aber beschreibt eindrucksvoll die existenzbedrohende Begebenheit eines Fahrraddiebstahls.

Lest hier bitte weiter, bei Interesse: http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrraddiebe oder http://www.critic.de/filme/detail/film/ ... -1347.html.

Der Film kommt sorgfältig umgesetzt auf einer Doppel-DVD daher, also mit einer Bonus-DVD und guter Bildqualität.

10/10
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Blap
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Beitrag von Blap »

Vigilante (USA 1982, Originaltitel: Vigilante)

In New York gewinnt der Abschaum die Oberhand. Da Polizei und Gerichte schon längst die Kontrolle verloren haben, setzen sich einige verbitterte Bürger zu Wehr. Nick (Fred Williamson) und ein paar Freunde greifen sich gezielt Kriminelle und reissen ihnen den Allerwertesten auf. Eddie (Robert Forster) hält von solchen Methoden nicht viel, doch plötzlich gerät auch er in den Sog der Gewalt. Während seiner Abwesenheit fällt eine widerliche Bande über Eddies kleine Familie her. Der Sohn wird erschossen, seine Frau geschändet und zu Brei geschlagen. Zwar kann ein Täter gefasst und vor Gericht gestellt werden, der Prozess ist jedoch eine Farce der übelsten Sorte. Die Verkettung unfassbarer Ereignisse lässt Eddie nachdenklich werden, er beschliesst sich Nick und dessen Freunden anzuschliessen. Jemand muss zur Verantwortung gezogen werden, der Pöbel muss bluten...

Nach dem provokanten "Maniac" (1980), lieferte Regisseur William Lustig mit "Vigilante" ein konsequentes Rachedrama ab. Ähnlichkeiten zu den frühen "Death Wish" Filmen mit Charles Bronson sind offensichtlich. Ein bisher unbescholtener, braver Kleinbürger wird vom vermeintlichen Rechtsstaat im Stich gelassen und sieht sich genötigt selbst für Ordnung zu sorgen. Aus heutiger Sicht erscheint der Film natürlich in einem politisch sehr inkorrekten Licht, was einen nicht unerheblichen Teil der Faszination ausmacht, die ohne Zweifel von Lustigs Streifen ausgeht. Die Besetzung der Hauptrollen mit Robert Forster und Fred Williamson verspricht grossartige Unterhaltung, dieses Versprechen kann "Vigilante" zu jeder Zeit einlösen. In einer kleineren Nebenrolle ist Joe "Maniac" Spinell zu sehen, der mal wieder herrlich abstossend agieren darf, hier in der Rolle eines fiesen, schmierigen Rechtsverdrehers. Woody Strode ist ebenfalls mit von der Partie, er hat eine kleine, durchschlagende Rolle inne. Durch den gesamten Film zieht sich eine dreckige, gewaltschwangere Atmosphäre, eingefangen in sehr stimmungsvollen Bildern. Action gibt es in nicht allzu hoher Dosierung, die Szenen sind jedoch gut über den Film verteilt und von angenehm blutiger Konsequenz.

"Vigilante" bringt die triste Stimmung der achtziger Jahre sehr überzeugend und nachvollziehbar auf die Leinwand. Man erfreut sich an den Konsequenzen für das Verbrechergesindel, ruft den Helden zu: "Lasst das Pack bluten!". Ich war schon auf dem Weg die Knochensäge aus dem Keller zu holen, doch da fiel mir wieder ein, dass wir glücklicherweise nicht in einer abgewrackten Grossstadt voller Mutanten und Unholde leben. Grins. Durch die immer ausgeprägter auftretenden Zerwürfnisse in unserer Gesellschaft, erscheint ein Film wie "Vigilante" greifbarer und realer denn jemals zuvor. Wer mag schon beurteilen, wann entnervte Bürger in einem stinkenden Moloch wie Berlin damit beginnen zurückzuschlagen, weil wieder Autos brennen, Wände beschmiert werden und Steine fliegen. Was solls, ich bin vorbereitet, unser Dorf bleibt sauber! (Ich bitte um Beachtung der ironischen Zwischentöne).

Sehr empfehlenswert ist die Blue Underground Scheibe aus den USA. Der Film wird in ansprechender Optik geboten, Bonusmaterial ist mit an Bord und sogar für Englischmuffel ist gesorgt, denn die deutsche Synchronisation ist auf der DVD enthalten. Natürlich gehört "Vigilante" in jede halbwegs gut sortierte Sammlung, ein kleiner, dreckiger Klassiker der frühen Achtziger, unverzichtbar! Sehr gut = 8/10

Lieblingszitat:

"...ein Verbrecher ist normalerweise schneller aus dem Knast raus, als sein Opfer aus dem Krankenhaus!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Argaween

Beitrag von Argaween »

STAR TREK Series Enterprise Season 1 - Blu-Ray
Bild 10/10
Ton Englisch 10/10 (Fett) - Deutsch 1/10 (Gääääääääähn)
Verbesserte Effekte - Naja. Geht so. Muss nicht sein.
Zum Glück sind die auch ohne anwählbar.

Alles in allem ein großer Spaß :) - Pflichkauf für die Trekkies hier.
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Blap
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Beitrag von Blap »

Laura - Eine Frau geht durch die Hölle (Italien, Frankreich 1982, Originaltitel: Violenza in un carcere femminile)

Laura Kendall (Laura Gemser) wandert wegen eines Drogenvergehens hinter Gitter. Im Knast herrschen unmenschliche Zustände, die Gefangenen werden erniedrigt und mißhandelt, das Wachpersonal mischt hinauf bis in die Direktionsebene fröhlich bei den Grausamkeiten mit. Besonders die sadistische Ober-Aufseherin und die perverse Direktorin haben Laura aufs Korn genommen. Lediglich der -selbst inhaftitierte- Gefängnisarzt Moran (Gabriele Tinti) und Lauras Zellengenossin Pilar stärken der Unglücklichen den Rücken. Als die Leitung des Gefängnisses eine brisante Information über die Identität Lauras erhält, gerät die junge Dame in höchste Lebensgefahr! Gibt es ein Entrinnen aus dieser Hölle auf Erden...???

Der 2007 im Alter von 75 Jahren leider verstorbene Bruno Mattei, gehörte wohl zu den besonders wüsten Regisseuren des von mir heiss und innig geliebten Italo-Kinos. So ist auch "Laura - Eine Frau geht durch die Hölle" ein herrlich fieser, dreckiger und trashiger Sleaze-Klumpen, nur für Freunde des schlechten Geschmacks geeignet. Die fiesen "Machthaber" des Knastes prügeln und quälen die Gefangenen, sexuelle Ausbeutung natürlich inklusive. Da rotiert der Gummiknüppel, es hüpfen die Möpse, es wird zwangsweise gegeifert und eingelocht. Besonders die fiese Ober-Schliesserin kommt hinreissend abstossend daher, zuerst wird eine erzwungene Lesbo-Show bespannt, anschliessend entlädt sich die aufgestaute Lust per Attake mit dem Gummiknüppel samt wild verzerrter Fratze. Die arme Frau Gemser sieht mal wieder sehr mager aus -ich möchte ihr ständig einen guten Hamburger in die Zelle schmuggeln- und muss hier einiges über sich ergehen lassen, sogar den Angriff fieser, blutgieriger Ratten. Herr Mattei reiht eine stattliche Anzahl von Geschmacklosigkeiten auf, der Film zieht den Zuschauer wie eine schwere, räudige Stahlkette um den Hals zu Boden, selbstverständlich bei bester Laune! Sicher gibt es ausuferndere Beiträge zum Women in Prison Genre, der "normale" Zuschauer dürfte sich aber bereits bei diesem Werk mit Grausen abwenden.

Zugegebenermaßen sind Women in Prison Streifen nicht jedermanns Sache. Begegnet man dem Stoff aber ohne verkniffenen Ernst, kann man jede Menge Freude mit Filmen dieser Machart haben, Grundvoraussetzung ist natürlich ein ausgeprägter Hang zum schlechten Geschmack. Wer wird behaupten wollen das Genre wäre frauenfeindlich? Im Gegenteil, die Heldinnen sind die "moralischen Leuchttürme" solcher Filme und besiegen das perverse System normalerweise. Da ich ein grosser Verehrer und Fan des weiblichen Geschlechts -und seiner zahlreichen Vorzüge- bin, beschleicht mich nicht im Ansatz ein schlechtes Gewissen beim Genuss von Filmen dieser Art. Im Gegenteil, ich liebe diesen Sleaze-Kram! Achjo, Frau Gemser muss man einfach gern haben, obwohl ich sie gar nicht sonderlich attraktiv finde, sie ist mir einfach "zu wenig Frau". Fazit: Herr Mattei schüttet einen weiteren Eimer Kacke aus, mir gefällts!

Die DVD von X-Rated präsentiert den Film ungekürzt und in recht ordentlicher Bildqualität, lediglich die Farben erscheinen mir teils ein wenig zu kräftig geraten. Der deutsche Ton erweist sich an ein paar Stellen als leicht ramponiert, wirklich störend ist mir dies nicht aufgefallen. Es sind insgesamt vier unterschiedliche Covermotive als grosse Hartboxen erhältlich, später wurde noch eine kleine Hartbox nachgereicht. Zum Film selbst gibt es nur wenige Extras, aber man hat über 60(!) Trailer zu anderen Streifen mit auf die Scheibe gepackt, diese "Trailershow" macht wirklich fett Laune! Beim grossen X schwankt die Qualität der Veröffentlichungen recht deutlich -sowohl in technischer als vor allem auch in inhaltlicher Hinsicht- diese DVD gehört aber ganz klar zu den gelungenen Scheiben. Unangenehm ist lediglich die Zwangseinblendung "Only for Sale in Austia and Germany", wenn man der englischen Tonspur lauschen möchte (Was ich in diesem Fall nicht tragisch finde, denn hier ist die deutsche Tonspur sowieso zu bervorzugen).

Sehr gute Unterhaltung für Menschen mit "speziellen" Filmvorlieben = 8/10

Lieblingszitat:

Ziehen Sie sich aus! Ich muss mich nur vergewissern ob Sie gesund sind, das ist Vorschrift!
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Blap
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Beitrag von Blap »

Night of the Living Dead (USA 1990, Originaltitel: Night of the Living Dead)

Barbara (Patricia Tallman) und ihr Bruder Johnnie besuchen das Grab ihrer kürzlich verstorben Mutter. Auf dem Friedhof werden die Geschwister von Untoten attackiert, Barbara kann man dem Grauen nur knapp entkommen. Nach kurzer Flucht zu Fuss, findet sie ein einsam in der Landschaft stehendes Haus und betritt dieses. In dem Gebäude erwartet sie weiteres, unfassbares Grauen, die junge Frau steht kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Bald taucht ein Typ namens Ben (Tony Todd) auf, ihm gelingt es Barbara ein wenig zu beruhigen und einen weiteren Angriff abzuwehren. Die Dunkelheit bricht herein, vor dem Gebäude tauchen mehr und mehr Untote auf, doch auch im Keller des Hauses soll sich noch eine Überraschung befinden. Einige Menschen haben sich dort versteckt, sie haben ebenfalls von erschreckenden Vorfällen zu berichten. Gemeinsam will man den immer zahlreicher auftauchenden Zombies trotzen, dies kann jedoch nur gelingen wenn alle an einem Strang ziehen. Der feige Unsympath Cooper (Tom Towles) könnte in dieser Situation zu einem echten Problem werden...

Wer braucht ein Remake von George A. Romeros Kultklassiker "Night of the Living Dead" (1968)? Vor allem stellt sich die Frage, ob ein solches Unterfangen nicht von Beginn an zum kläglichen Scheitern verurteilt ist. Glücklichweise kann Entwarnung gegeben werden, denn mit Tom Savini hat man einen Regisseur verpflichtet, der das Original offensichtlich sehr verehrt und verstanden hat! Nun denkt man beim Namen Tom Savini in erster Linie an dessen tolle Make-Up Arbeiten und blutige Mettgut-Effekte. Diese Aufgabe überliess Herr Savini einer anderen Fachkraft, überhaupt hält sich das Remake -wie schon das Original- mit Metzeleien eher zurück, präsentiert diese nur in sparsamer Dosierung. Die grosse Stärke der Vorlage war -und ist- die unglaublich dichte, unvergleichbar intensive und hoffnungslose Atmosphäre. Zu viel Blut und Gedärm würden in diesem Fall vermutlich eher stördend wirken. Savini hat das erkannt und setzt ebenfalls auf Atmosphäre, beweist ferner ein glückliches Händchen bei der Wahl der Darsteller. Wenn sich die Bäume -vor der prächtigen Kulisse der untergehenden Sonne- sanft im Wind wiegen, erzeugt dies unweigerlich einen wohligen Mix aus bizarrer Romantik und schleichend nahender Bedrohung, herrlich! Insgesamt orientiert sich das Remake sehr nah am Original, ein paar effektive Änderungen hat man aber einfliessen lassen. So ist die Figur Barbara zu Beginn -wie in der Vorlage- nur ein schreiendes Nervenbündel, macht aber im Laufe der Handlung eine erstaunliche und glaubwürdige Wandlung durch. Dadurch wird dieser Charakter weitaus vielschichtiger und interessanter, steht damit quasi gleichberechtigt neben dem "Helden" Ben. Das Ende wurde leicht abgewandelt, womit ich aber nicht ganz so glücklich bin, war das Ende der 68er Fassung doch noch zynischer und finsterer. Vergeigt hat man den Schluss aber keinesfalls, vergleicht die Versionen einfach selbst! An dieser Stelle möchte ich erneut ein dickes Lob für die Schauspieler aussprechen, besonders Tony Todd, Patricia Tallman und Tom Towles liefern phantastische Leistungen ab!

Ich bin mit dem Remake von "Night of the Living Dead" extrem zufrieden. Tom Savini hat die heikle Aufgabe sehr souverän gemeistert, vielen Dank für diesen sehr gelungenen Film! In Deutschland ist der Film bisher nicht offiziell auf DVD veröffentlicht worden, lediglich mehrere Bootlegs sind aufgetaucht. Ich habe zur britischen DVD von Columbia Tristar gegriffen. Die Scheibe ist für kleines Geld erhältlich und bietet den Streifen ungekürzt und in ordentlicher Qualität an. Das Bonusmatrial zeigt eine sehenswerte Featurette, durch die man interessante Einblicke in die Produktion erhält. Natürlich kommt auch Tom Savini zu Wort, sehr angenehm!

Wer Zombiefilme mag, der kommt selbstverständlich nicht an "Night of the Living Dead" vorbei. Sicher, das geniale Original bleibt unerreicht, doch auch das erstklassige Remake gehört in jede anständige Filmsammlung! Sehr feiste 8,5/10 (Sehr gut bis überragend), für dieses liebevolle und respektvolle Remake eines unsterblichen Klassikers!

Lieblingszitat:

"What's happening?"
"I don't know. Nobody knows."
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Beitrag von AndiTimer »

Knowing Blu-Ray

Über den Film habe ich viele unterschiedliche Meinungen gehört und die Flugzeugabsturzstelle wird ja sehr gern für Sound-Demos genutzt, die kannte ich schon. Aber das der ganze Film einen Refrenzsound hat 8O , das war wirklich gut. Das Bild ist auch sehr gut, die Farben sind eben bewusst "erdig" gewählt, aber das ist einfach ein Stilmittel.

Technisch ist die Scheibe somit top (Referenz), aber wie ist der Film selbst?

Der Film baut eine gute Spannung auf und das Thema an sich finde ich interessant. Über das Ende kann man unterschiedlicher Meinungen sein, bis hin zu religösen Einflüssen. Das Ende ist auf jeden Fall konsequent ausgelegt, auch wenn dann die Spannung etwas abfällt. Mir hat der Film sehr gut gefallen und hat für mich auch eine Frage aufgeworfen: Was würde ich heute tun, wenn ich wüsste morgen ist das Ende der Welt.

Gruss
Andi
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Blap
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Beitrag von Blap »

5 Dolls for an August Moon (Italien 1970, Originaltitel: 5 bambole per la luna d'agosto)

Auf einer kleinen Insel verweilen einige Paare in einem luxuriösen Anwesen. Doch hier ist nicht Erholung angesagt, es geht um knallharte Interessen wirtschaftlicher Art. Der Wissenschaftler Prof. Farell (William Berger) hat ein neues Kunstharz entwickelt. Die anwesenden und wohlhabenden Industriellen wollen ihm die Formel abkaufen, werfen mit Millionenangeboten um sich, doch der Forscher zeigt den Geldhaien die kalte Schulter, offensichtlich ist ihm der Zaster egal. Unerwartet geschieht ein Mord, der Bootsjunge der vor Anker liegenden Yacht wird gekillt. Sehr unangenehm für Marie (Edwige Fenech), die eine sexuelle Beziehung zum Opfer unterhielt. Ihr Gatte Nick (Maurice Poli) weiss um die Reize seiner Frau, sie soll in seinem Auftrag den unwilligen Farell weichkochen. Der Plan geht schief, die Stimmung unter den Anwesenden wird zunehmend aggressiver. Es kommt jedoch noch schlimmer, denn weitere Morde geschehen, plötzlich sind die Boote sind nicht mehr auffindbar und es besteht keinerlei Telefon- oder Funkverbindung mit dem Festland. Einer nach dem anderen fällt dem geheimnisvollen Killer zum Opfer, welche Rolle spielt Trudy (Ira von Fürstenberg), scheint sie doch mehr zu wissen als sie zugeben mag...

Ein Film von Mario Bava ist immer etwas besonderes, oft ein grosses Freudenfest, zumindest aber ein schönes Erlebnis fürs Auge. "5 Dolls for an August Moon" wird in die Kategorie Giallo eingeordnet, jedoch sollte man hier weder schwarze Handschuhe noch heftige Mordszenen erwarten. Bava spielt mit der Erwartungshaltung seiner Zuschauer, wer nach Blut und Gedärm lechzt wird eine herbe Enttäuschung erleben. Man mag dem Drehbuch eine gewisse Schlankheit unterstellen können, doch bei diesem Film spielt der "kriminalistische Inhalt" eine eher untergeordnete Rolle. Das Werk zeigt die Verdorbenheit des Menschen auf, dabei wedelt Mario Bava uns aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger vor der Nase herum. Nein, er verpackt sein Ansinnen in bösen Humor, zeichnet ein düsteres Bild des mordernen, schönen Erfolgsmenschen. Schon allein die Szenen in denen man die Ermordeten in Klarsichtfolie hüllt und im Kühlhaus deponiert, hauen dem Zuschauer einen wundervoll bissigen, abgründigen Humor um die Ohren (Der besonders an diesen Stellen perfekt passende Score, untermalt die gezeigten Bilder absolut stimmig und verstärkt deren Wirkung nicht unerheblich). Die eben noch lebenden Ehegatten und Gattinen hängen als totes Stück Fleisch am Haken, doch die Hinterbliebenden halten sich nicht unnötig mit Trauer auf. Schliesslich will man Geld verdienen und vor allem den eigenen Hintern retten. Bava verpackt diese schwarze Komödie selbstverständlich in hinreissend schöne Bilder. Selbst die im Kühlhaus hängenden Opfer sterben gewissermaßen in Schönheit und Anmut. Die Kamera fängt herrliche Bilder der anmutigen Kulissen ein, oft von bezaubernden Blautönen dominiert. Sämtliche Darsteller liefern ansprechende Leistungen ab, mich hat natürlich das Mitwirken von Edwige Fenech besonders gefreut, die Dame sieht hier wieder unfassbar gut aus!

Geht es an die Bewertung dieser Filmperle, wird mir wieder die Obszönität der Punkteskala bewusst. "Eigentlich" müsste ich ein Schätzchen wie "5 Dolls for an August Moon" -schon der poetische Titel versetzt mich in höchste Ekstase- mit 10/10 bewerten. Dieser Film ist ein echtes Kleinod, ein Augenschmaus für Liebhaber und Süchtlinge. Ziehe ich jedoch andere Filme des Meisters zum Vergleich heran, so ergibt sich für die 5 Puppen leider kein Platz in der "Spitzengruppe". Daher vergebe ich -unter starken Schmerzen- nur 7/10 (gut), denn Mario Bava hat "leider" noch weitaus stärkere Werke hinterlassen. Mir blutet das Herz, doch leider geht es nicht anders. Diese 7/10 sind hier ganz besondere 7/10. Mehr denn jemals zuvor wird in diesem Fall klar, dass die Skala nur eine dreckige und verachtungswürdige Krücke ist und nie mehr sein wird!

Die DVD von Anchor Bay kommt als Flipper daher, auf der anderen Seite findet man Bavas "Four Times that Night" (Quante volte... quella notte, 1972). Inzwischen ist die Scheibe mit diesen beiden Werken auch einzeln erhältlich, ursprünglich war sie Bestandteil der acht Filme umfassenden "The Mario Bava Collection Volume 2" Box. Die gebotene Bildqualität geht in Ordnung, die englische Tonspur klingt -im Gegensatz zur italienischen Fassung- ein wenig ramponiert. Leider ist die Gestaltung der DVD recht lieblos. Das Cover sieht erbärmlich aus, Boni sucht man vergebens. Da die Hauptdisziplin -den Film in brauchbarer Qualität zu präsentieren- erfüllt wird, kann man trotz einiger Kritikpunkte mit der Scheibe leben. Eine etwas liebevollere Auswertung wäre wünschenswert, der deutsche Markt wurde bisher leider völlig unbeachtet gelassen. Bevor ich es vergesse: Die US-DVD ist mit Regionalcode 1 beschmutzt, aber diese Tatsache sollte kein wirkliches Problem darstellen.

Lieblingszitat:

"So what was I telling you?"
"That i'm a dirty whore. That's why i'm taking a shower. At least i'll be a clean whore"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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