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Hörbericht nuVero 4

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freigeist
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Hörbericht nuVero 4

Beitrag von freigeist »

Seit 4 Woche stehen nur zwei NuVeros 4 bei mir (perlweiß mit schwarzem Ständer). Hier der erste Teil des Hörberichts...

Die beiden NuVeros spielen an einem Harman Kardon AVR 330 im Stereomodus und in Large Einstellung. Subwoofer ist deaktiviert.

Touch Yello - Touch Yello - The Expert
Zum Anfang ein einfaches Spiel, weil die Aufnahme einfach hervorragend abgemischt ist. Und ja, keine Überraschung. Bei den Atemgeräuschen am Anfang meint man die Bewegung der Nasenhaare sehen zu können, wahnsinnig breites Bühnenbild (ca. 1,5 - 2m rechts und links von der jeweiligen Außenseite der Boxen). Guter Beginn.

Oystein Sevag - Close your eyes and see - Norwegian Mood
Sicher nicht sein anspruchsvollstes Stück, aber die Melodie geht ins Hirn. Träumerisches Saxophon, warmer Klang. Klingt super. Jazz liegt den Boxen schonmal.

Vienna Teng - Love turns 40
Breite Bühne, tiefer Bass, man hört die Saiten vibrieren (und ein Geräusch wie einen Zug oder vergleichbares im Hintergrund vorbeifahren, klingt wie ein ganz weit entferntes Hupen), dann eine die Sängerin, die präzise in der Mitte steht, gefühlt ca. einen Meter näher an mir dran als der Bass. Beim ersten Hören musste ich erstmal überprüfen, dass der Verstärker tatsächlich im Stereomodus steht und der Centerspeaker sich nicht doch einmischt, aber nein...kein Centerspeaker, sondern nur das Stereodreieck. Man hört die präzise Artikulation und die sanfte, klare Stimme. Perfekt!

Queen - Platinum Collection - We will rock you / We are the champions
Wow...war das Hintergrundklatschen bei We will rock you schon immer so synthetisch, 3 Sekunden Sample im Endlos loop?. Der Sänger scheint bei We are the champions leicht unterhalb und am hinteren Rand der Bühne zu stehen und durch einen Vorhang zu singen, die Musik ist breit aber zu deutlich im Vordergrund.

Das gefällt mir nicht.

Pantera - Cowboys from Hell - Message in blood
Breite Bühne, kreischende Gittaren, zurückhaltende aber sauberere Bässe. Gequälte Stimme des Sängers oberhalb der Gittarren und präzise in der Mitte. Plötzlich ein hämisches Lachen von Rechts. Mittendrin ein Gitarrensolo bis an die Schmerzgrenze, pfeifende, harte Höhen. Sauber, so muss es sein...ich ertappe mich beim mitbangen...direkt noch The Sleep hintendran gehängt. Ja...life sucks! Wunderbar melodiöser, melancholischer Gittarrenpart im Mittelteil. Mir stellen sich die Nackenhaare auf...

Sido betritt die Bühne - Meine Kette
O.k. harter Kontrast, aber ich höre ja auch gerade nicht zum Spass. Tiefer Bass, guter Rythmus, Sido wirkt gequetscht, scheint hinter der Bühne zu stehen...naja aber Singen ist das ja auch nicht. Nene...die Kette will ich mir nicht umhängen. Mal schnell auf Fuffies im Club gewechselt, ja das klingt besser, netter Bass.
Im Dialog am Anfang nimmt man die Durchsage durchs Mic im Tonstudio sauber ab. Insgesammt aber eher eine durchschnittliche Performance. Liegts an der Aufnahme? Also mal aufs Album Maske und Mein Block gehört, deutlich besser. Sido ist nun nach vorne gekommen, Bühne ist breiter...aber der Text. Wo wir schon bei Mein Block sind, da gabs doch auch eine Version von Azad...oh Sido, Sido...so muß das klingen, wechsel mal das Tonstudio.

AC/DC - High Voltage - T.N.T.
Sofortiges Mitwippen...geile Stimme, die Gitarristen und der Sänger sauber ortbar, passt.

Beginner - Blast action Heroes - Scheinwerfer
Schon immer mein Lieblingslied der Beginner, Centerspeaker und Subwoofer wirklich aus? Ja, sind aus...die Stimme schön gequetscht, hier muss das so sein sein. Der Bass kickt, die Sängerin bleibt mir dem Refrain rechts im Hintegrund, der Scratcher steht links. Mir gefällt's.

Disturbed - Ten thousand fists - Stricken
Mit diesem Lied habe ich eine tiefe Verbindung, es hat mich auf einigen Waldläufen begleitet und bei mehr als nur ein paar Crossfit Workouts. Trotz der geweckten Emotionen eher durchschnittliche Performance. Der Sänger ist zu blass, die Bühne zu unaufgeräumt.

Daft Punk - Discovery - Harder, Better, Faster, Stronger
Wo wir schon gerade im Tal der Tränen und Erinnerungen sind, das Lied ist von mir im gleichen Kontext wie Stricken genutzt worden und ja, es wirkt wieder, sofortiger Bewegungsdrang. Aber das Stereopanorma könnte breiter sein und der Bass mehr kicken. Klang m.E. auf den NuBoxen mit dem AWL besser.

Und dann begann die Paradedisziplin der NuVeros...

Norah Jones - Feels like home - Sunrise
Ja, ja, jaaaa....das klavier, die gitarre und die wahnsinnig erotische Stimme, leicht rauchig, präzise, die kehlige Stimme beim "Huhuuuhuu", perfekt. Teilen die NuVeros meine Jazz Leidenschaft?

Diana Krall - The Girl in the other Room - Black Crow
Gänsehaut, leise rasseln begleiten den tiefen Bass. Diana Krall sitzt direkt vor mir am Klavier und brilliert mit ihrer rauchigen Stimme, dürfen Jazzerinnen eigentlich so gut aussehen, so sexy klingen und auch noch so gute Musik machen? :)

...
Zuletzt geändert von freigeist am Sa 23. Jan 2010, 13:38, insgesamt 2-mal geändert.
freigeist
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Beitrag von freigeist »

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Marilyn Mazur und Jan Gabarek - Elixir
Für mich eines der schönsten meditativen Alben überhaupt. Jan Gabarek hält sich vornehm zurück (anders als zum Beispiel bei Officium, wo sein Saxophon für meine Geschmack oft zu anstrengend und überbetont ist) und ergänzt die Percussions von Marilyn Mazur zu einer perfekten Symbiose. Da werden Klangteppiche ausgebreitet, die ihresgleichen suchen. Die nuVeros sind äußerst prägnant, man hört deutlich das Zusammenschlagen der Holzstöcke im Dunun Song, die tiefen Trommeln in Totem Dance erzeugen ein Grollen, das durch das Saxophon mal betont, mal in den Hintegrund gedrängt wird, wunderbar.

Lars Danielsson - Tarantella
Warmer Klang, feinste Nuancen werden deutlich, die einzelnen Instrumente sind sauber identifizierbar, verbinden sich aber zu einem runden Gesamtgebilde. Das Klavier in Ballet klingt plastisch, man fühlt die Saiten schwingen, dann der einsetzende Bass, der sich mit dem Klavier zu einer Melodie verbindet, jedes einzelne Zupfen ist hörbar.

Paco de Lucia, Al di Meola, John Mc Laughlin - The Guitar Trio
Das Gitarrenalbum schlechthin, die drei spielen wunderbar. Das ist die Musik, die die nuVeros aufgrund ihrer Präzision lieben. Man hört genau, wo jeder der drei auf der Bühne sitzt. Sauber wird der jeweilige Hauptakteur herausgearbeitet, die Bühne wirkt unheimlich real.

Branford Marsalis - The Ruby and the Pearl
Zugegeben, das ist kein wirkliches Testobjekt, weil es eigentlich immer irgendwie gut klingt. Aber so differenziert und stereophonisch habe ich es dann doch noch nicht gehört.

Hadouk Trio - Live a FiP
Eine Offenbarung (sowohl das Album als auch die Performance der NuVeros), wenngleich mir bei einigen Titeln zuviel geredet wird. Aber gleich das erste Stück "Vol de nuit" zeigt, dass das hier wirklich NuVeros absolute Paradedisziplin ist. Kristallklar, breit, hoch, tief, fein differenziert, niemals störend oder anstrengend. Selbst der Applaus der Zuschauer zieht einen mitten rein, was bei Liveaufnahmen sonst meistens nie passiert, weil man das Gefühl hat, Meter hinter den Zuschauern zu stehen.

So jetzt beginnen wir mal mit ein paar klassischen Dingen...zunächst eher aus Pop Ecke

David Garrett - Encore - Summertime
Summertime ist ja vermutlich eines der meist gecoverten Jazzstücke überhaupt. Hier also in einer Variante ohne Gesang, dafür mit Geige. Kein sonderlich virtuoses Stück, aber es passt. Die Geige ist vielleicht ein bisschen überbetont im Vordergrund. Insgesamt aber ein solides Stück, aber keine Herausforderung für die nuVeros.

Georges Bizet - Carmen Suite No. 1 - Karajan und die Berliner Philharmoniker
Ich habe den Marche des Contrebandiers ausgesucht, aber es "saugt" mich nicht rein. Die Bühne wirkt recht weit weg. Die Querflöten klingen an manchen Stellen sehr scharf (zu scharf?). Eher eine mittelmäßige Vorstellung.

Guiseppe Verdi - Requiem - Herbert von Karajan und die Berliner Philharmoniker
Das Stück Sanctus ist ein vielschichtiger Chor aus Männer- und Frauenstimmen, die ineinander verzahnt werden. Sehr schön, man meint zu hören, dass die Frauen einen äußeren Ring bilden, die Männer einen inneren und vor Ihnen das Orchester platziert ist. Emotionale Phasen, in denen sich das Orchester in den Vordergrund schiebt, um kurz darauf wieder von den Männernstimmen zurückbeordert zu werden. Stimmig.

Gustav Mahler - Symphonie No. 6 - London Symphony Orchestra unter Valery Gergiev
Extrem breites Bühnenbild, wieder der Eindruck, man säße auf einer Empore und blicke auf das Orchester herab, aber nicht unangenehm.

Keith Jarrett - Das Köln Konzert
Unter den Top Drei meiner Lieblingsalben, vermutlich auch wegen der vielen Erinnerungen an Momente, in denen ich das Kölnkonzert gehört habe. Ist ja auch eine interessante Geschichte, die zu diesem Konzert geführt hat. Gefühlt steht man direkt neben dem Klavier, man hört Keith atmen, schmatzen, seufzen und juchzen, jeder einzelne Pedaltritt ist hörbar. Besser geht nicht!

Ludwig van Beethoven - Symphonie No. 9 - Arturo Toscanini
Die Bühne hat ein Loch in der Mitte, so kommt es mir zumindest vor. Die Instrument sehr klar konturiert, vielleicht etwas überpräzisiert, aber hier fehlt etwas, vielleicht liegt es an der Aufnahme, reißt mich nicht mit.

Ganz anders dagegen:

Richard Strauss - Also sprach Zahathustra - Karajan und die Berliner Philharmoniker
Mitreißend, einsaugend, mittendrin. Die Philharmoniker scheinen um mich herumzustehen.

Tom Waits - Closing Time / Mule
Ich liebe Tom Waits, es gibt Abende / Momente in denen nichts anderes passt. Ein Glass Cognac, eine Zigarette und Tom Waits. Wenn es dann draußen noch regnet und sich die Laterne im Asphalt spiegelt. Die NuVeros lieben Tom Waits, Mule ist deutlich besser aufgenommen als Closing Time. Get behind the Mule, rythmisch, Tom Waits baut sich vor mir auf, seine Stimme knötert, zischt, wirkt wie durch einen Bleckeimer, der Bass schwingt. Zauberhaft.

Dire Straits - Brother in Arms - Your latest Tricks
Einer meiner Lieblingssongs der Dire Straits, wobei ich die Liveaufnahme auf Sultans of Swing aufgrund der Percussions am Anfang noch gelungener Finde. Das Saxophon warm, traurig schwebt über der Bühne. Ja, passt auch.

Peter Gabriel - So - Sledgehammer
O.k., nicht ganz meine Musik, aber ab und zu mag ich sowas auch. Nicht die Paradedisziplin der NuVeros, Peter Gabriels Stimme ist zu scharf und zischt, es fehlt Volumen.

Rage against the machine - Rage against the machine
Crossover gehörte in meiner Jugend zu meinem bevorzugten Musikstil. Aber hier das selbe Phänomen wie bei Peter Gabriel. Bühne zu breit, Mitten fehlen, Stimme zischt.

und zum Abschluss

Tigran Mansurian - Lachrymae
Was für ein krönender Abschluss, eine Symbiose aus Saxophon und Geige in Monodia, ja ein bisschen anstrengend aufgrund der Präzision, aber das ist ja auch keine Fahrstuhlmusik...die Instrumente treten aus den Boxen heraus, die Bühne scheint den ganzen Raum zu umfassen.


Fazit: Die NuBox 310 ist eine gute Box, aber gegen die NuVero merkt man dann doch deutliche Klassenunterschiede vorallem im Bühnenbild und im Mittenbereich. Beide Boxen (und die nuVero noch ein Stückchen mehr) entlarven aber schlechte Aufnahmen sehr schnell, sie malen nicht schön und verzeihen keine "uninspirierten" Bühnenaufbau. Leider gehören da eine Menge Popalben zu, die ich mir nicht gerne anhören mag. Jazz (insbesondere mit Sängerin), sowie sphärisch / meditative Alben und Klassik gehören zu den absoluten Stärken (naja, und auch zu meinen persönlichen Favoriten). Für meinen Musikgeschmack passen die Boxen perfekt. Ich würde zwar gerne das ein oder andere Album mal an einer Anlage einer deutlich höheren Preisklasse hören, aber ich wüsste im Moment nichts, was besser sein könnte.
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Oli H
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Beitrag von Oli H »

Hallo Freigeist,

zunächst einmal vielen Dank für Deine tolle Beschreibung, was mich aber noch viel mehr freut, sind ein paar Deiner Teststücke.

Bei Deiner Aufzählung waren einige Perlen dabei, die ich vorher noch nicht kannte und jetzt begeistert höre.
Besonders hervorheben möchte ich:

Vienna Teng
Lars Danielsson
Hadouk Trio

Die Musik ist einfach genial und die Klangqualität top.

Vielen Dank für diesen Bericht.
Liebe Grüße
Oli
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zwäng
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Beitrag von zwäng »

Schöner Bericht. Freut mich wenn Du mit der nuVero 4 so zufrieden bist.
Ich vermute mal, wenn Du Dich im Kompakten LS- Bereich verbessern möchtest,
mußt Du jetzt aber ganz ordentlich neŽ Schippe Kohlen drauflegen... :lol:

LG
zwäng
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Beitrag von E-Lock »

zwäng hat geschrieben:Ich vermute mal, wenn Du Dich im Kompakten LS- Bereich verbessern möchtest,
mußt Du jetzt aber ganz ordentlich neŽ Schippe Kohlen drauflegen... Laughing
Stimmt nicht - Er braucht doch nur ne gebrauchte nuRock :lol: :lol: :lol: :lol:
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Beitrag von freigeist »

Oli H hat geschrieben:Hallo Freigeist,

zunächst einmal vielen Dank für Deine tolle Beschreibung, was mich aber noch viel mehr freut, sind ein paar Deiner Teststücke.

Bei Deiner Aufzählung waren einige Perlen dabei, die ich vorher noch nicht kannte und jetzt begeistert höre.
Besonders hervorheben möchte ich:

Vienna Teng
Lars Danielsson
Hadouk Trio

Die Musik ist einfach genial und die Klangqualität top.

Vielen Dank für diesen Bericht.
Liebe Grüße
Oli
Freut mich, dass da einiges für dich dabei war. Ich lasse mich auch gerne immer mal wieder von Hörberichten inspirieren. Einen audiophilen Tipp möchte ich noch hinzufügen (falls Du es noch nicht hast):

Das Dave Brubeck Quartet mit dem Münchner Bach Collegium und den Pianisten Anthony und Joseph Paratore in "Brubeck Meets Bach". Es handelt sich um einen Livemitschnitt eines Konzerts in der Alten Oper Frankfurt im Jahr 2004 (Brubeck war zu diesem Zeitpunkt 83 Jahre alt), dass zwar eher der Richtung Klassik zuzuordnen ist, aber einfach wunderbar klingt. Insbesondere gefallen mir persönlich die Points on Jazz Stücke für zwei Pianos, die Brubeck komponiert hat. Reinhören lohnt, kaufen kommt dann von selbst :)

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