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Einmessmikrofon zur Nutzung mit div. Software kalibrieren

Diskussionen zu Hörräumen und zur Lautsprecheraufstellung
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nuSinn
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Einmessmikrofon zur Nutzung mit div. Software kalibrieren

Beitrag von nuSinn »

Hallo zusammen,

mir geht gerade ein Idee durch den Kopf und ich zweifle gerade ob es auch wirklich funktioniert oder ob ich einen gedanklichen Fehler mache.

Meine Ausgangslage:

Ich möchte mit Audio Carma, RoomEQ oder ähnlichen eine verlässliche Messung meiner Lautsprecher in meinem Raum durchführen um z.B. ein Wasserfalldiagramm oder einen Frequenzverlauf meiner Lautsprecher an meinem Hörplatz ermitteln. Leider bin ich (noch) nicht im Besitz eines teuren kalibrierten Messmikrofons und einer super Soundkarte. Meine Ausstattung beschränkt sich auf das beim Receiver mitgelieferte Mikro (in meinem Fall Onkyo) und eine Soundblaster XF-I Titanium.

Meine Idee:

Schritt 1:

Ich generiere ein Rauschen/Sweep/sonstiges und gebe diese über einen Lautsprecher (LS) (Nubox 511, da sehr guter Frequenzverlauf) wieder. Mein Mikrofon platziere ich 1 Meter vor dem Lautsprecher und absorbiere alle Reflexionen die auftreten können. Jetzt nehme ich das Signal auf und es wird vermutlich nicht dem gleichen, das ich auf den Weg geschickt habe.


Schritt 2:

Lege ich jetzt das Ausgangssignal und das Gemessene übereinander, sehe ich wo Abweichungen auftreten und kann dementsprechend eine Korrekturdatei für mein Mikrofon erstellen.

Wenn ich jetzt mein meinem "kalibrierten" Mikrofon (besser wäre System aus Receiver, LS, Mikro, Soundkarte) Messungen an meinem Hörplatz durchführe, habe ich verlässliche Verhältnisse, wie sich mein Signal im Vergleich zum Original an diesem Ort verhält.


Überlegung dahinter:

Wenn ich mit einem unkalibrierten Mikrofon, das z.B. zwischen 50Hz-100Hz mit -6dB aufzeichnet, die Nachhallzeit ermitteln will, dann ist diese zum absoluten Wert zu kurz. Mit meinem kalibrierten System jedoch habe ich eine Anpassung von +6dB für dieses Frequenzband vorgenommen und ermittel damit auch den richtigen Wert.
Bei Aussagen zum Frequenzgang ist das Ganze nur eine relative Betrachtung, ich kann jedoch einen Bezugspunkt (1 Meter im Freifeld vor dem LS) angeben.


Mache ich bei all dem einen groben Denkfehler oder kann und wird das tatsächlich Funktionieren.

Vielen Dank für aufschlussreiche Kommentare und Vorschläge.

Viele Grüße und einen schönen Abend

nuSinn
Philipp
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Beitrag von Philipp »

Die schlechte Nachricht: Die Überlegung wäre sinnvoll, WENN du bei deiner "Kalibrier-Messung" sämtliche Raumeinflüsse wirklich ausschalten könntest. Das wirst du aber zumindest bei tieferen Frequenzen in einem normalen Zimmer keinesfalls schaffen. Wenn du außerdem zu nahe an den Boxen misst, hast du evtl. noch Einflüsse der einzelnen Chassis.

Die gute Nachricht: Für Nachhallmessungen reicht IMHO auch ein unkalibriertes Mic. Bei dieser Messung kommt es nicht auf ein paar Dezibel rauf oder runter an. Auch Frequenzen der Raummoden lassen sich exakt bestimmen und die Höhe der Peaks zumindest grob einschätzen. Exakte Frequenzgangmessungen über den kompletten Wiedergabebereich kannst du zwar nicht machen, aber für den Anfang sind die auch erstmal zweitrangig.
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djbergwerk
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Beitrag von djbergwerk »

Bei Carma würde ich die externe Signalerzeugung vorziehen, d.h. die Signale, die man ja bei Audionet runterladen kann, auf CD brennen und diese mittels CD oder DVD Player abspielen. So hast du schon mal Abweichungen des Ausgangs deiner Soundkarte ausgeschlossen und es wird die Wiedergabekette gemessen.

Für "Hobbymessungen" reicht das Messmikrofon deines AVRŽs, mache ich auch so. Wenn du es genauer nimmst, dann das Behringer ECM 8000, hier liegt aus das "CalFile" bei, das du in CARMA eingeben kannst.

Andererseits würde ich auch nicht mehr unbedingt Messen wollen, denn Raumakustik ist ein Schwein :lol:
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Kat-CeDe
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Beitrag von Kat-CeDe »

Hi,
djbergwerk hat geschrieben:Andererseits würde ich auch nicht mehr unbedingt Messen wollen, denn Raumakustik ist ein Schwein :lol:
Das würde ich voll unterschreiben. Messen nur wenn dir bei Film/Musik etwas nicht gefällt. Ich habe mal einen 20-200Hz Sweep eingelegt und das war der größte Fehler meines Lebens.

Ralf
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nuSinn
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Beitrag von nuSinn »

djbergwerk hat folgendes geschrieben:
Andererseits würde ich auch nicht mehr unbedingt Messen wollen, denn Raumakustik ist ein Schwein Laughing

Das würde ich voll unterschreiben.
:lol: Vor mir liegen fünf dicke Wälzer, die sich mit den Themen Raumakustik und Studiodesign auseinandersetzten. Jeder Autor hat seine deutlichen Präferenzen, die beim Lesen auch einleuchten. Verlgeicht man diese, dann weiß man auch nicht mehr was jetzt RICHTIG ist. Ein Beispiel: erste Reflexion absorbieren / die Erste seitlich freilassen und danach Absorbieren / nur Hinten und Vorne Absorbieren, seitlich Diffusoren ...



Mit dem AVR Mikro und CARMA + CD habe ich schon Messungen durchgeführt. Die Messergebnisse glichen aber Faltengebirgen, die den Hörgenuss deutlich beeinflussen sollten und auch bei der Musikwiedergabe zu deutlichen Unterschieden zwischen linkem LS und rechtem LS führen sollten. Das Schwein im Raum oder in meinem Messequipment habe ich noch nicht gefunden. In einem anderen Forum habe ich jedoch schon gelesen, dass CARMA nur mittelmäßig verlässliche (unbrauchbare) Ergebnisse liefert und man lieber Messungen mit RoomEQW durchführen solle. Bei RoomEQW sollen die Messergebnisse besser aufbereitet und verlässlicher sein. Kann das jemand bestätigen?


Allen Anscheins nach komme ich nicht um den Kauf eines Messmikrofons + Pre-Amp rum. Erst damit lassen sich verlässliche und sichere Ergebnisse ermitteln. Die Freifeldmessung (im Garten) zur Kalibrierung meines AVR Mikros ist vom Aufwand auch nicht ohne, wenn man bedenkt, dass man dann gegen Umweltlärm und Vogelgezwitscher zu kämpfen hat und davor erst mal das ganze Equipment in den Garten bringen muss :)

Das Problem bei allen Messungen im Moent ist, dass ich nur relative Aussagen treffen kann und ich keinen Bezugspunkt kenne. Vielleicht hat jemand noch eine Idee.
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ramses
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Beitrag von ramses »

Du kannst ein Zeitfenster einbauen und erst ab z.B. 200Hz aufwärts messen, damit klammerst du die Raumeinflüsse größtenteils aus und erhälst eine brauchbare Messung.
Dazu solltest du den Lautsprecher aber genau in Raummitte aufstellen.

Mikrofone sind eher im Hochtonbereich ungenau, nicht aber im Bassbereich.
Hängt mit dem Durchmesser der Mikrofonkapsel und der Wellenlänge der abgestrahlten Frequenz zusammen ;-)

Und frag doch mal bei der NSF an, hatte ich seinerzeit auch mal getan:
T. Bien hat geschrieben: Die NuWave 105 kann man in der Tat als eine Art "Kalibrier-Normal" verwenden, wenn man sie entsprechend einwinkelt beim Messen. Am linearsten misst sie sich, wenn man das Mikro ca. 5cm oberhalb der Höhe des Hochtöners positioniert und gleichzeitig die Box um ca. 15° seitlich einwinkelt. Dann sollte sie etwa +/- 1 dB von 100 Hz bis ca. 15 kHz haben.

schönen Gruß

Hannes
Rotel RSX-1067 [b]::[/b] NAD C372 [b]::[/b] NuWave 105 + ATM [b]::[/b] NuWave 35 [b]::[/b] NuWave CS-65 [b]::[/b] Pana TX-P50V20E [b]::[/b] Pana DMP-BDT300
[b]Der Raum macht die Musik[/b]
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Beitrag von nuSinn »

Das ist ein guter Tipp! Vielen Dank.
Werde mich wegen dem Frequenzverlauf der Nubox 511 mit der NSF in Verbindung setzten.

Die Problematik mit dem Mikrofonkopfdurchmesser und der möglichen Schalldruckstauungen ist mir bekannt. Dahingehend gibt es Empfehlungen, die Messung im Hochtonbereich oder bei sehr hohen Lautstärken mit einem nach oben gerichteten Mirkofon durchzuführen.


Viele Grüße

nusinn
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