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Paranormal Activity BD
Mal wieder nen Wackelkamerafilm im Stil von Blairwitch Project.
Also so wirklich gruselig fand ich den Film nicht. Die letzen 2 Minuten waren OK aber der Rest war ziemlich langweilig.
Von wegen man kann danach nicht mehr schlafen. Werde heute Nacht sicher schlafen wie ein Baby. Da müssen schon andere Geschütze aufgefahren werden.
Nerviger Ton. OK ich weiß das soll so ja so bescheiden sein damit es echt wirkt aber ne da hätte ich gut drauf Verzichten können.
6.5
Mal wieder nen Wackelkamerafilm im Stil von Blairwitch Project.
Also so wirklich gruselig fand ich den Film nicht. Die letzen 2 Minuten waren OK aber der Rest war ziemlich langweilig.
Von wegen man kann danach nicht mehr schlafen. Werde heute Nacht sicher schlafen wie ein Baby. Da müssen schon andere Geschütze aufgefahren werden.
Nerviger Ton. OK ich weiß das soll so ja so bescheiden sein damit es echt wirkt aber ne da hätte ich gut drauf Verzichten können.
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Neues vom Hexer (Deutschland 1965, Originaltitel: Neues von Hexer)
Lord Curtain ist ein altes Ekel. Seine Erben interessiert jedoch hauptsächlich das Vermögen des alten Herrn. Lord Curtain fällt einem hinterhältigen Mord zum Opfer, der Täter legt eine falsche Fährte, die auf den gefürchteten Hexer hinweist. Der Hexer weilt längst wieder in Australien und geniesst die Ruhe, bis ihn sein treuer Gefährte Finch (Eddi Arent) darauf aufmerksam macht, dass man ihm im fernen England einen Mord in Schuhe schieben will. Selbstverständlich kann sich der Hexer diese Unverfrorenheit nicht bieten lassen, samt Gattin (Margot Trooger) und Finch taucht er wenig später in London auf. Inzwischen "überredet" Sir John (Siegfried Schürenberg) den Australier James Wesby (Heinz Drache) dazu, doch noch ein wenig im guten alten England zu verweilen. Schliesslich befindet sich sein bester Mann -Inspector Higgins- momentan in den Flitterwochen. Wesby nimmt die Ermittlungen auf, wobei er zwangsläufig auf die Verwandtschaft des toten Lords trifft. Margie Fielding (Barbara Rütting) hegte eine teife Abneigung gegen ihren Onkel, malt darüberhinaus düstere Gemälde und wohnt in einer heruntergekommen Gegend. Doch machen sie diese Tatsachen automatisch zur Verdächtigen? Bei genauerer Betrachtung scheint auch die vornehm zurückhaltende Lady Aston (Brigitte Horney), nicht wirklich grosse Stücke auf Lord Curtain gehalten zu haben. Nicht zu vergessen der befremdlich anmutende Diener Edwards (Klaus Kinski), der irgendetwas im Schilde zu führen scheint. Während die Polizei und der Hexer ermitteln, kommt es zu weiteren dramtischen Ereignissen, selbst vor der Entführung eines Kindes schrecken die Schurken nicht zurück...
Wenn mich nicht verzählt habe, ist "Neues vom Hexer" die 19. Edgar Wallace Verfilmung aus dem Hause Rialto Film. Wie so oft führte Alfred Vohrer Regie, was gleich zu Beginn des Streifens nicht zu übersehen ist. Ein dunkler Raum, der sich in jedem Gruselstreifen gut machen würde, dazu ein Sarg und Kinski. Nicht zu vergessen die schon fast hysterische Titelmusik, die den Zuschauer mit zahlreichen Wortfetzen und Geräuschen erfreut. Doch was so herrlich reisserisch beginnt, entpuppt sich im weiteren Verlauf als eine eher biedere Arbeit von Vohrer. Das soll nun nicht bedeuten der Film wäre mißlungen, nur hält er nicht, was er zu Beginn recht großspurig verspricht. Woran liegt es? Sicher daran, dass man sich auf recht nüchterne Kulissen verlässt, finstere Gänge und Gewölbe, wabernde Nebelschwaden, all diese Komponenten sucht man hier vergeblich. Natürlich spielt auch die Besetzung eine grosse Rolle. Waren in "Der Hexer" noch Fuchsberger und Drache zu sehen, macht sich hier die Abwesenheit von Blacky Fuchsberger sehr deutlich bemerkbar. Heinz Drache kann einen Fuchsberger nicht ersetzen, dazu fehlt es ihm an Ausstrahlung, Witz und letztlich auch am guten Aussehen. Nun muss es nicht immer Blacky sein, doch wegen dessen starker Präsenz im Vorgängerwerk, fällt sein Fehlen hier in aller Deutlichkeit auf. Da hilft es auch nicht wirklich, wenn Sir John ein wenig von ihm schwärmt und ein Foto anhimmelt. Ebenso fehlt es an einer jungen Schönheit, die den Beschützerinstikt der männlichen Zuschauer weckt. Barbara Rütting darf sehr selbstbewusst aufspielen, während Brigitte Horney der Edeldame in den besten Jahren sehr überzeugend Leben einhaucht. Margot Trooger hätte ich gern ein wenig häufiger gesehen, ihre Rolle ist leider ein wenig in sich zusammengeschrumpft. Wie schon bei "Der Hexer" hat Eddi Arent erneut einen seiner besseren Auftritte, Klaus Kinski gibt sich gefährlich ruhig, was in ihn keinesfalls harmloser oder weniger irrsinnig wirken lässt. Die Rolle des Sir John bewegt sich mehr und mehr in Richtung schwachsinninger Einfaltspinsel, doch trotzdem hat mir Siegfried Schürenbergs Auftritt diesmal besonders gut gefallen, ich kann nicht erklären warum dies der Fall ist.
"Neues vom Hexer" kann nicht ganz die hohen Erwartungen erfüllen, die durch den sehr guten Vorgänger geschürt wurden. Vohrer hätte sich nicht ausgerechnet bei diesem Stoff ein wenig zurücknehmen sollen, hier hätte er das Gaspedal bis zum Bodenblech durchtreten sollen. Doch obwohl es dem Film ein wenig an echten Höhepunkten mangelt, vermag er durchaus ansprechend und letztlich kurzweilig zu unterhalten. Die DVD Auswertung von Universum geht in Ordnung, wie gewohnt der Hinweis auf die Box, die der Einzelscheibe vorzuziehen ist. In der "Edgar Wallace Edtion 5" sind neben "Neues von Hexer" enthalten:
- Die Gruft mit dem Rätselschloß
- Das Verrätertor
- Wartezimmer zum Jenseits (Ein von Rialto produzierter Film von Alfred Vohrer, der keine Edgar Wallace Verfilmung ist)
Die Box 5 fällt im Vergleich zu den vier vorherigen Sets ein klein wenig ab. "Die Gruft mit dem Rätselschloß" ist der bis dahin schwächste Rialto Wallace, "Wartezimmer zum Jenseits" hat in der Box eigentlich nichts zu suchen (ist aber ein unterhaltsamer Film). Mit "Das Verrätertor" und "Neues vom Hexer" bekommt man zwei gute und "echte" Wallace Streifen geboten, wirklich schwach ist diese Zusammenstellung also auf keinen Fall! Für "Neues vom Hexer" reicht zu soliden 7/10 (gut). Ich freue mich bereits auf die Sichtung der Filme in der sechsten Box, welche die Ära der Wallace Farbfilme einleiten wird!
Lieblingszitat:
"Ist das ein Verhör?"
"Noch nicht."
Lord Curtain ist ein altes Ekel. Seine Erben interessiert jedoch hauptsächlich das Vermögen des alten Herrn. Lord Curtain fällt einem hinterhältigen Mord zum Opfer, der Täter legt eine falsche Fährte, die auf den gefürchteten Hexer hinweist. Der Hexer weilt längst wieder in Australien und geniesst die Ruhe, bis ihn sein treuer Gefährte Finch (Eddi Arent) darauf aufmerksam macht, dass man ihm im fernen England einen Mord in Schuhe schieben will. Selbstverständlich kann sich der Hexer diese Unverfrorenheit nicht bieten lassen, samt Gattin (Margot Trooger) und Finch taucht er wenig später in London auf. Inzwischen "überredet" Sir John (Siegfried Schürenberg) den Australier James Wesby (Heinz Drache) dazu, doch noch ein wenig im guten alten England zu verweilen. Schliesslich befindet sich sein bester Mann -Inspector Higgins- momentan in den Flitterwochen. Wesby nimmt die Ermittlungen auf, wobei er zwangsläufig auf die Verwandtschaft des toten Lords trifft. Margie Fielding (Barbara Rütting) hegte eine teife Abneigung gegen ihren Onkel, malt darüberhinaus düstere Gemälde und wohnt in einer heruntergekommen Gegend. Doch machen sie diese Tatsachen automatisch zur Verdächtigen? Bei genauerer Betrachtung scheint auch die vornehm zurückhaltende Lady Aston (Brigitte Horney), nicht wirklich grosse Stücke auf Lord Curtain gehalten zu haben. Nicht zu vergessen der befremdlich anmutende Diener Edwards (Klaus Kinski), der irgendetwas im Schilde zu führen scheint. Während die Polizei und der Hexer ermitteln, kommt es zu weiteren dramtischen Ereignissen, selbst vor der Entführung eines Kindes schrecken die Schurken nicht zurück...
Wenn mich nicht verzählt habe, ist "Neues vom Hexer" die 19. Edgar Wallace Verfilmung aus dem Hause Rialto Film. Wie so oft führte Alfred Vohrer Regie, was gleich zu Beginn des Streifens nicht zu übersehen ist. Ein dunkler Raum, der sich in jedem Gruselstreifen gut machen würde, dazu ein Sarg und Kinski. Nicht zu vergessen die schon fast hysterische Titelmusik, die den Zuschauer mit zahlreichen Wortfetzen und Geräuschen erfreut. Doch was so herrlich reisserisch beginnt, entpuppt sich im weiteren Verlauf als eine eher biedere Arbeit von Vohrer. Das soll nun nicht bedeuten der Film wäre mißlungen, nur hält er nicht, was er zu Beginn recht großspurig verspricht. Woran liegt es? Sicher daran, dass man sich auf recht nüchterne Kulissen verlässt, finstere Gänge und Gewölbe, wabernde Nebelschwaden, all diese Komponenten sucht man hier vergeblich. Natürlich spielt auch die Besetzung eine grosse Rolle. Waren in "Der Hexer" noch Fuchsberger und Drache zu sehen, macht sich hier die Abwesenheit von Blacky Fuchsberger sehr deutlich bemerkbar. Heinz Drache kann einen Fuchsberger nicht ersetzen, dazu fehlt es ihm an Ausstrahlung, Witz und letztlich auch am guten Aussehen. Nun muss es nicht immer Blacky sein, doch wegen dessen starker Präsenz im Vorgängerwerk, fällt sein Fehlen hier in aller Deutlichkeit auf. Da hilft es auch nicht wirklich, wenn Sir John ein wenig von ihm schwärmt und ein Foto anhimmelt. Ebenso fehlt es an einer jungen Schönheit, die den Beschützerinstikt der männlichen Zuschauer weckt. Barbara Rütting darf sehr selbstbewusst aufspielen, während Brigitte Horney der Edeldame in den besten Jahren sehr überzeugend Leben einhaucht. Margot Trooger hätte ich gern ein wenig häufiger gesehen, ihre Rolle ist leider ein wenig in sich zusammengeschrumpft. Wie schon bei "Der Hexer" hat Eddi Arent erneut einen seiner besseren Auftritte, Klaus Kinski gibt sich gefährlich ruhig, was in ihn keinesfalls harmloser oder weniger irrsinnig wirken lässt. Die Rolle des Sir John bewegt sich mehr und mehr in Richtung schwachsinninger Einfaltspinsel, doch trotzdem hat mir Siegfried Schürenbergs Auftritt diesmal besonders gut gefallen, ich kann nicht erklären warum dies der Fall ist.
"Neues vom Hexer" kann nicht ganz die hohen Erwartungen erfüllen, die durch den sehr guten Vorgänger geschürt wurden. Vohrer hätte sich nicht ausgerechnet bei diesem Stoff ein wenig zurücknehmen sollen, hier hätte er das Gaspedal bis zum Bodenblech durchtreten sollen. Doch obwohl es dem Film ein wenig an echten Höhepunkten mangelt, vermag er durchaus ansprechend und letztlich kurzweilig zu unterhalten. Die DVD Auswertung von Universum geht in Ordnung, wie gewohnt der Hinweis auf die Box, die der Einzelscheibe vorzuziehen ist. In der "Edgar Wallace Edtion 5" sind neben "Neues von Hexer" enthalten:
- Die Gruft mit dem Rätselschloß
- Das Verrätertor
- Wartezimmer zum Jenseits (Ein von Rialto produzierter Film von Alfred Vohrer, der keine Edgar Wallace Verfilmung ist)
Die Box 5 fällt im Vergleich zu den vier vorherigen Sets ein klein wenig ab. "Die Gruft mit dem Rätselschloß" ist der bis dahin schwächste Rialto Wallace, "Wartezimmer zum Jenseits" hat in der Box eigentlich nichts zu suchen (ist aber ein unterhaltsamer Film). Mit "Das Verrätertor" und "Neues vom Hexer" bekommt man zwei gute und "echte" Wallace Streifen geboten, wirklich schwach ist diese Zusammenstellung also auf keinen Fall! Für "Neues vom Hexer" reicht zu soliden 7/10 (gut). Ich freue mich bereits auf die Sichtung der Filme in der sechsten Box, welche die Ära der Wallace Farbfilme einleiten wird!
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"Ist das ein Verhör?"
"Noch nicht."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Frontiers (Frankreich, Schweiz 2007, Originaltitel: Frontière(s))
Eine Bande halbstarker Krawallmacher zieht in Paris einen recht ertragreichen Raubüberfall durch. Da die Stadt momentan von massiven Unruhen erschüttert wird, kann die Polizei die Bande nur mit eingeschränkten Mitteln verfolgen. Doch so einfach kommen die vier Bübchen und die Göre nicht davon, ein Bürschlein wird angeschossen und reicht wenig später den Löffel. Die übrigen Gestalten flüchten je zu zweit per Auto aus Paris. In einem abgewrackten Hotel auf dem flachen Land will man sich treffen. Zunächst schlagen Grossmaul Tom (David Saracino) und der ein wenig schüchterne Farid (Chems Dahmani) dort auf, sie landen nach kurzer Zeit mit zwei anwesenden Schlampen in der Kiste. Zu blöd, dass das vermeintliche Hotel von einer irren Familie geführt wird, die unter der Fuchtel eines uralten Nazis steht. Nackte Gewalt bricht über die beiden Flüchtigen herein. Schliesslich stolpern auch die später ankommenden Alex (Aurélien Wiik) und Yasmine (Karina Testa) in diesen unfassbaren Albtraum aus Blut, Gedärm und purem Terror. Mit Yasmine hat das perverse Familienoberhaupt noch Pläne, ergo fällt sie nicht umgehend dem Schlachter zum Opfer. Kann sie eventuell mit der Hilfe von Eva (Maud Forget) rechnen, die als einzige noch nicht völlig abgestumpft zu sein scheint...???
Die Franzosen machen Ernst. Fiese, dreckige und ruppige Brecher wie "Haute Tension" (High Tension, 2003) oder "Martyrs" (2008) kommen über das Publikum, frei von Humor und Rettungsanker. In diese blutige Kerbe scheint auch "Frontiers" zu dreschen. Aber ist dem tatsächlich so? Sicher, die erdige Optik und die Metzeleien weisen darauf hin, jedoch sind die Figuren der "bösen Seite" dermaßen extrem überzeichnet, dass man den Film letztlich doch als gelungene Karikatur auffassen kann (muss). Backwoodhorror mitten in Europa, erfrischend und heiter. Regisseur Xavier Gens verlässt sich allerdings ein wenig zu sehr auf die blutigen Schauwerte, sowie die derbe Sprache seines Spektakels. Dabei kommen echte Spannung und Anteilnahme etwas zu kurz. Das Finale erhöht die Pulsfequenz dann doch ein wenig, immerhin setzt Gens den Höhepunkt der Sause an die richtige Stelle. Mir fehlt bei diesem Film eine Figur mit der ich mich solidarisieren kann. Die Gruppe der flüchtigen Jünglein ist durch die Bank unsympathisch. Es machte durchaus Freude zu sehen, wie es sie nach und nach in ihre Einzelteile zerlegte. Hauptfigur Yasmine ist zwar ein wenig angenehmer dargestellt, doch wirklich mitreissen konnte sie mich nicht. Mit der Gegenseite konnte man sich ebenso nicht anfreunden, obwohl der irre Blick von Goetz (Samuel Le Bihan) durchaus zum Schmunzeln anregte. Die Stärke des Streifens sind daher die teils leicht bizarren Morde, bei denen es angenehm blutig wird und ordentlich Mettgut produziert wird. Fröhlich wird geschnitten, gehackt, geprügelt, geballert und alles mögliche angestellt, um den Gegner in eine schleimige Masse aus Blut und Gedärm zu verwandeln. Die Darsteller machen ihre Sache übrigens wirklich anständig. Der Mangel an Identifikation ist nicht auf fehlendes Talent, sondern auf die Anlage der Figuren zurückzuführen. Hervorheben möchte ich Karina Testa und Maud Forget, sowie Samuel Le Bihan und Jean-Pierre Jorris als irren Uraltnazi. Die interessanteste Figur in diesem Treiben ist zweifellos Eva, die von Maud Forget sehr überzeugend gespielt wird. Die Ambivalenz ihres Charakters -sowie das merkwürdige und leicht unheimliche Aussehen- lassen sie immer ein wenig unberechenbar erscheinen.
"Frontière(s)" hat mich gut unterhalten, konnte mich aber nicht so richtig packen. Ein grosser Wurf wie der grandiose "Haute Tension" ist "Frontière(s)" zwar nicht geworden, doch angenehmerweise wird auf einen pseudointellektuellen Anstrich wie bei "Martyrs" verzichtet. Letztlich bekommt der geneigte Filmfreund Gemetzel ohne Reue geboten, recht kurzweilige Unterhaltung ohne grösseren Nährwert. Dazu eine Verneigung vor Tobe Hoopers Kettensägenklassiker, nur ohne Kettensäge. Die deutsche DVD Veröffentlichung ist unbrauchbar, denn der Film wurde massiv gekürzt. In Österreich ist der Film uncut erhältlich, allerdings ist die DVD überteuert. Da mir die deutsche Synchronisation bei diesem Film nicht wichtig war, habe ich mir die englische DVD gekauft. Die Scheibe von Optimum Home Entertainment bietet den Film ungekürzt an und ist für kleines Geld zu bekommen. Der Film liegt im französischen Originalton vor, der durch englische Untertitel ergänzt wird.
Guter Stoff... ...aus dem man aber noch mehr hätte machen können! 7/10
Lieblingszitat:
"Let's be smart and find a solution, OK?"
Eine Bande halbstarker Krawallmacher zieht in Paris einen recht ertragreichen Raubüberfall durch. Da die Stadt momentan von massiven Unruhen erschüttert wird, kann die Polizei die Bande nur mit eingeschränkten Mitteln verfolgen. Doch so einfach kommen die vier Bübchen und die Göre nicht davon, ein Bürschlein wird angeschossen und reicht wenig später den Löffel. Die übrigen Gestalten flüchten je zu zweit per Auto aus Paris. In einem abgewrackten Hotel auf dem flachen Land will man sich treffen. Zunächst schlagen Grossmaul Tom (David Saracino) und der ein wenig schüchterne Farid (Chems Dahmani) dort auf, sie landen nach kurzer Zeit mit zwei anwesenden Schlampen in der Kiste. Zu blöd, dass das vermeintliche Hotel von einer irren Familie geführt wird, die unter der Fuchtel eines uralten Nazis steht. Nackte Gewalt bricht über die beiden Flüchtigen herein. Schliesslich stolpern auch die später ankommenden Alex (Aurélien Wiik) und Yasmine (Karina Testa) in diesen unfassbaren Albtraum aus Blut, Gedärm und purem Terror. Mit Yasmine hat das perverse Familienoberhaupt noch Pläne, ergo fällt sie nicht umgehend dem Schlachter zum Opfer. Kann sie eventuell mit der Hilfe von Eva (Maud Forget) rechnen, die als einzige noch nicht völlig abgestumpft zu sein scheint...???
Die Franzosen machen Ernst. Fiese, dreckige und ruppige Brecher wie "Haute Tension" (High Tension, 2003) oder "Martyrs" (2008) kommen über das Publikum, frei von Humor und Rettungsanker. In diese blutige Kerbe scheint auch "Frontiers" zu dreschen. Aber ist dem tatsächlich so? Sicher, die erdige Optik und die Metzeleien weisen darauf hin, jedoch sind die Figuren der "bösen Seite" dermaßen extrem überzeichnet, dass man den Film letztlich doch als gelungene Karikatur auffassen kann (muss). Backwoodhorror mitten in Europa, erfrischend und heiter. Regisseur Xavier Gens verlässt sich allerdings ein wenig zu sehr auf die blutigen Schauwerte, sowie die derbe Sprache seines Spektakels. Dabei kommen echte Spannung und Anteilnahme etwas zu kurz. Das Finale erhöht die Pulsfequenz dann doch ein wenig, immerhin setzt Gens den Höhepunkt der Sause an die richtige Stelle. Mir fehlt bei diesem Film eine Figur mit der ich mich solidarisieren kann. Die Gruppe der flüchtigen Jünglein ist durch die Bank unsympathisch. Es machte durchaus Freude zu sehen, wie es sie nach und nach in ihre Einzelteile zerlegte. Hauptfigur Yasmine ist zwar ein wenig angenehmer dargestellt, doch wirklich mitreissen konnte sie mich nicht. Mit der Gegenseite konnte man sich ebenso nicht anfreunden, obwohl der irre Blick von Goetz (Samuel Le Bihan) durchaus zum Schmunzeln anregte. Die Stärke des Streifens sind daher die teils leicht bizarren Morde, bei denen es angenehm blutig wird und ordentlich Mettgut produziert wird. Fröhlich wird geschnitten, gehackt, geprügelt, geballert und alles mögliche angestellt, um den Gegner in eine schleimige Masse aus Blut und Gedärm zu verwandeln. Die Darsteller machen ihre Sache übrigens wirklich anständig. Der Mangel an Identifikation ist nicht auf fehlendes Talent, sondern auf die Anlage der Figuren zurückzuführen. Hervorheben möchte ich Karina Testa und Maud Forget, sowie Samuel Le Bihan und Jean-Pierre Jorris als irren Uraltnazi. Die interessanteste Figur in diesem Treiben ist zweifellos Eva, die von Maud Forget sehr überzeugend gespielt wird. Die Ambivalenz ihres Charakters -sowie das merkwürdige und leicht unheimliche Aussehen- lassen sie immer ein wenig unberechenbar erscheinen.
"Frontière(s)" hat mich gut unterhalten, konnte mich aber nicht so richtig packen. Ein grosser Wurf wie der grandiose "Haute Tension" ist "Frontière(s)" zwar nicht geworden, doch angenehmerweise wird auf einen pseudointellektuellen Anstrich wie bei "Martyrs" verzichtet. Letztlich bekommt der geneigte Filmfreund Gemetzel ohne Reue geboten, recht kurzweilige Unterhaltung ohne grösseren Nährwert. Dazu eine Verneigung vor Tobe Hoopers Kettensägenklassiker, nur ohne Kettensäge. Die deutsche DVD Veröffentlichung ist unbrauchbar, denn der Film wurde massiv gekürzt. In Österreich ist der Film uncut erhältlich, allerdings ist die DVD überteuert. Da mir die deutsche Synchronisation bei diesem Film nicht wichtig war, habe ich mir die englische DVD gekauft. Die Scheibe von Optimum Home Entertainment bietet den Film ungekürzt an und ist für kleines Geld zu bekommen. Der Film liegt im französischen Originalton vor, der durch englische Untertitel ergänzt wird.
Guter Stoff... ...aus dem man aber noch mehr hätte machen können! 7/10
Lieblingszitat:
"Let's be smart and find a solution, OK?"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Der unheimliche Mönch (Deutschland 1965, Originaltitel: Der unheimliche Mönch)
Als das alte Familenoberhaupt auf seinem Anwesen Schloss Darkwood verstirbt, wird ein beachtliches Vermögen zur begehrten Erbmasse. Der alte Herr hinterlässt vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter. Jedoch ist einer der Söhne nicht erbberechtigt, da er als verurteilter Mörder hinter Gittern sitzt. Im Schloss leitet die Tochter des Erblassers ein Mädcheninternat, dieses soll Lady Patricia (Ilse Steppat) nach dem Willen des Vaters weiterführen dürfen. Die beiden Söhne Sir William (Dieter Eppler) und Sir Richard (Siegfried Lowitz), sollen allerdings leer ausgehen. Auf dem Sterbebett verfügte der Schlossherr diesen Willen, der Ordnung halber in Anwesenheit eines Notars. Der grösste Teil der Hinterlassenschaft soll Gwendolin (Karin Dor) zukommen, der Tochter des inhaftierten Mörders. Der Notar fällt auf dem Heimweg jedoch einem heimtückischen Mordanschlag zum Opfer, das hochbrisante Testament verschwindet zunächst spurlos. Bald taucht der Sir Richard erneut im Schloss auf, er hat offensichtlich Kenntnis über den letzten Willen des Vaters. Er will Gwendoline ohne deren Wissen ausbooten, die Geschwister mit einem kleinen Anteil abspeisen, während er sich den Hauptteil des Erbes einzuverleiben gedenkt. Lady Patricia hegt wenig Begeisterung für die Pläne ihres gierigen Bruders, um ihre Nichte zu schützen, holt sie Gwendolin kurzerhand zu sich auf das Schloss. Die Verteilung des Nachlasses soll allerdings nicht die einzige Sorge der Beteiligten bleiben. Mädchen verschwinden aus dem Internat, ein finster aussehender Mönch treibt sich vorzugsweise in den Nächten auf dem Anwesen herum. Da ein Beamter von Scotland Yard in der Nähe von Darkwood zu Tode kommt, ruft dies zwangsläufig dessen Kollegen auf den Plan. Inspector Bratt (Harald Leipnitz) und sein Vorgesetzter Sir John (Siegfried Schürenberg) stehen vor einer schweren Aufgabe. Die Lage spitzt sich zu, denn eine Schülerin wird ermordet, die Lage scheint unaufhaltsam zu eskalieren. Der wenig sympathische Ronny (Hartmut Reck) -Sohn von Lady Patricia- ist verdächtig, doch hat er tatsächlich mit den schrecklichen Vorfällen zu tun...???
"Der unheimliche Mönch" ist der zwanzigste von Rialto verfilmte Edgar Wallace Titel, gleichzeitig die fünfte und letzte Regiearbeit von Harald Reinl im Rahmen dieser Reihe. Leider die letzte Arbeit, denn Reinl lieferte bereits mit dem ersten Rialto Wallace "Der Frosch mit der Maske" (1959) ein echtes Glanzlicht der Serie ab. Die weiteren Titel: "Die Bande des Schreckens" (1960), "Der Fälscher von London" (1961) und "Zimmer 13" überzeugten ebenfalls, erreichten aber nicht ganz die Qualität des maskierten Frosches. Der düstere Mönch setzt zum Abschluss ein kräftiges Ausrufezeichen, steht dem Frosch kaum nach. Reinl spielt hier nahezu alle Stärken der vorherigen Wallace Filme aus. Es gibt ein altes, herrschaftliches Gemäuer zu sehen, Nacht und Nebel spielen immer wieder eine Rolle, der besagte Mönch taucht in einer gut gewähten Dosierung auf, seine Erscheinung wirkt herrlich gruselig. Die Musik des bewährten Peter Thomas gehört zu dessen besten Arbeiten. Er schafft es z.B. die wundervolle Titelmusik, gleichzeitig düster und trotzdem flott und augenzwinkerd ertönen zu lassen. Zwar schätze ich gerade bei der Musik Mut und Pioniergeist, (als Beispiel sei die vortreffliche Arbeit von Oskar Sala angeführt, welche die CCC Produktion "Der Fluch der gelben Schlange" (1963) veredelte), doch wenn Bewährtes so angenehm ertönt wie diese Komposition von Peter Thomas, dann will ich daran selbstverständlich nichts bemängeln. Durch die stimmungsvolle Kombination von Optik und Akustik, entsteht eine erstklassige und typische "Wallace Atmosphäre", die kaum einen Liebhaber dieser Filme nicht begeistern dürfte. Auch das Drehbuch leistet sich keine groben Schnitzer, es wird also Zeit einen Blick auf die Besetzung zu werfen. Fangen wir mit dem vermeintlichen Schwachpunkt an, der nicht allzu talentierte Harald Leipnitz in der Hauptrolle des Ermittlers. Tatsächlich erreicht Leipnitz nie auch nur im Ansatz die Qualitäten eines Joachim Fuchsberger, selbst der stets ein wenig steife Heinz Drache versprüht mehr Charisma. Doch trotz seiner Mittelmäßigkeit beschädigt Leipnitz den Film nicht. Man hat die Schwächen der männlichen Hauptrolle sehr geschickt "getarnt". Zunächst nimmt die Handlung ohne die Figur des Inspector Bratt ihren Lauf. Als Leipnitz dann auftaucht, stellt man ihm zunächst meist Siegfried Schürenberg zur Seite, der hier gleichzeitig einen seiner besten Wallace Auftritte hinlegt. Zwar stellt Schürenberg wieder seinen typischen Sir John zur Schau, doch angenehmerweise muss er sich hier nicht ausgiebig zum Deppen machen. Nein, hier überwiegt ganz klar der liebenswerte, spröde Charme des bei Bedarf auch durchaus galanten Beamten. Wie Schürenberg, so hat auch Eddi Arent einen seiner stärksten Auftritte im Rahmen der Serie. Der Humor fehlt freilich nicht, kommt aber in weitaus dezenterer und damit angenehmerer Form ins Spiel. Für die weibliche Hauptrolle hat Harald Reinl seine liebreizende Gattin Karin Dor im Gepäck, die einmal mehr eine solide Leistung abliefert und eine Freude für meine entzündeten Augen bietet.
Bei der übrigen Besetzung konnte ebenso aus dem Vollen geschöpft werden. Siegfried Lowitz macht sich als Fiesling vortrefflich, Dieter Eppler spielt den gierigen Erben nicht minder überzeugend. Hartmut Reck reiht sich in die Reihe der verdorbenen Charaktere ein, er hat keinen leichten Stand gegen Lowitz und Eppler, kann sich aber recht gut behaupten. Ilse Steppat stellt den Gegenpol zu ihren verdorbenen Brüdern dar, Rudolf Schündler gibt Rätsel auf. Kurt Waitzmann steht als Sergeant Cunning Harald Leipnitz zur Seite, wenn im fortgeschrittenen Stadium des Films die Auftritte von Sir John weniger werden. Die später zu Gesichtsruinen mutierten Damen Dunja Rajter und Uschi Glas, sind als junge Mädchen im Frühstadium ihrer Karrieren zu sehen. Zusammenfassend kann man sagen, dass bei "Der unheimliche Mönch" alles richtig gemacht wurde. Der Film zählt für meinen Geschmack zu den besten Werken der Serie, ferner war es der letzte in Schwarzweiß gehaltene Rialto Wallace. Nun freue ich mich auf die Sichtung der Farbfilme, die mit "Der Bucklige von Soho" ihren Auftakt feiern werden. (Nicht zu vergessen die internationale Version von "Das Rätsel des silbernen Dreieck". Eine deutsch-britische Produktion, die nicht auf das Konto von Rialto geht.)
Wie gehabt ist "Der unheimliche Mönch" als Einzel DVD zu bekommen, wie gehabt ist das entsprechende Boxset die bessere Wahl. Auf der DVD findet man ein paar nette Boni, z.B. einen weiteren Teil des Interviews mit der fleissigen Regieassistentin Eva Ebner. Ein Audiokommentar wurde dem Film ebenfalls spendiert, wie üblich liegt der Box ein informatives Booklet bei. Die "Edgar Wallace Edition 6" enthält neben "Der unheimliche Mönch" folgende Filme:
- Der Bucklige von Soho
- Das Geheimnis der weissen Nonne
- Die blaue Hand
Nachdem die fünfte Box nicht ganz mit ihren vier Vorgängerinnen mithalten konnte, startet Box #6 gleich mit einem dicken Volltreffer! "Der umheimliche Mönch" macht Lust auf mehr, mehr und meeeehr! Für diesen erstklassigen Film setzt es verdiente 8/10 (sehr gut)!
Lieblingszitat:
"Trotzdem genügen die Fakten leider nicht für ein Eingreifen von Scotland Yard."
Als das alte Familenoberhaupt auf seinem Anwesen Schloss Darkwood verstirbt, wird ein beachtliches Vermögen zur begehrten Erbmasse. Der alte Herr hinterlässt vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter. Jedoch ist einer der Söhne nicht erbberechtigt, da er als verurteilter Mörder hinter Gittern sitzt. Im Schloss leitet die Tochter des Erblassers ein Mädcheninternat, dieses soll Lady Patricia (Ilse Steppat) nach dem Willen des Vaters weiterführen dürfen. Die beiden Söhne Sir William (Dieter Eppler) und Sir Richard (Siegfried Lowitz), sollen allerdings leer ausgehen. Auf dem Sterbebett verfügte der Schlossherr diesen Willen, der Ordnung halber in Anwesenheit eines Notars. Der grösste Teil der Hinterlassenschaft soll Gwendolin (Karin Dor) zukommen, der Tochter des inhaftierten Mörders. Der Notar fällt auf dem Heimweg jedoch einem heimtückischen Mordanschlag zum Opfer, das hochbrisante Testament verschwindet zunächst spurlos. Bald taucht der Sir Richard erneut im Schloss auf, er hat offensichtlich Kenntnis über den letzten Willen des Vaters. Er will Gwendoline ohne deren Wissen ausbooten, die Geschwister mit einem kleinen Anteil abspeisen, während er sich den Hauptteil des Erbes einzuverleiben gedenkt. Lady Patricia hegt wenig Begeisterung für die Pläne ihres gierigen Bruders, um ihre Nichte zu schützen, holt sie Gwendolin kurzerhand zu sich auf das Schloss. Die Verteilung des Nachlasses soll allerdings nicht die einzige Sorge der Beteiligten bleiben. Mädchen verschwinden aus dem Internat, ein finster aussehender Mönch treibt sich vorzugsweise in den Nächten auf dem Anwesen herum. Da ein Beamter von Scotland Yard in der Nähe von Darkwood zu Tode kommt, ruft dies zwangsläufig dessen Kollegen auf den Plan. Inspector Bratt (Harald Leipnitz) und sein Vorgesetzter Sir John (Siegfried Schürenberg) stehen vor einer schweren Aufgabe. Die Lage spitzt sich zu, denn eine Schülerin wird ermordet, die Lage scheint unaufhaltsam zu eskalieren. Der wenig sympathische Ronny (Hartmut Reck) -Sohn von Lady Patricia- ist verdächtig, doch hat er tatsächlich mit den schrecklichen Vorfällen zu tun...???
"Der unheimliche Mönch" ist der zwanzigste von Rialto verfilmte Edgar Wallace Titel, gleichzeitig die fünfte und letzte Regiearbeit von Harald Reinl im Rahmen dieser Reihe. Leider die letzte Arbeit, denn Reinl lieferte bereits mit dem ersten Rialto Wallace "Der Frosch mit der Maske" (1959) ein echtes Glanzlicht der Serie ab. Die weiteren Titel: "Die Bande des Schreckens" (1960), "Der Fälscher von London" (1961) und "Zimmer 13" überzeugten ebenfalls, erreichten aber nicht ganz die Qualität des maskierten Frosches. Der düstere Mönch setzt zum Abschluss ein kräftiges Ausrufezeichen, steht dem Frosch kaum nach. Reinl spielt hier nahezu alle Stärken der vorherigen Wallace Filme aus. Es gibt ein altes, herrschaftliches Gemäuer zu sehen, Nacht und Nebel spielen immer wieder eine Rolle, der besagte Mönch taucht in einer gut gewähten Dosierung auf, seine Erscheinung wirkt herrlich gruselig. Die Musik des bewährten Peter Thomas gehört zu dessen besten Arbeiten. Er schafft es z.B. die wundervolle Titelmusik, gleichzeitig düster und trotzdem flott und augenzwinkerd ertönen zu lassen. Zwar schätze ich gerade bei der Musik Mut und Pioniergeist, (als Beispiel sei die vortreffliche Arbeit von Oskar Sala angeführt, welche die CCC Produktion "Der Fluch der gelben Schlange" (1963) veredelte), doch wenn Bewährtes so angenehm ertönt wie diese Komposition von Peter Thomas, dann will ich daran selbstverständlich nichts bemängeln. Durch die stimmungsvolle Kombination von Optik und Akustik, entsteht eine erstklassige und typische "Wallace Atmosphäre", die kaum einen Liebhaber dieser Filme nicht begeistern dürfte. Auch das Drehbuch leistet sich keine groben Schnitzer, es wird also Zeit einen Blick auf die Besetzung zu werfen. Fangen wir mit dem vermeintlichen Schwachpunkt an, der nicht allzu talentierte Harald Leipnitz in der Hauptrolle des Ermittlers. Tatsächlich erreicht Leipnitz nie auch nur im Ansatz die Qualitäten eines Joachim Fuchsberger, selbst der stets ein wenig steife Heinz Drache versprüht mehr Charisma. Doch trotz seiner Mittelmäßigkeit beschädigt Leipnitz den Film nicht. Man hat die Schwächen der männlichen Hauptrolle sehr geschickt "getarnt". Zunächst nimmt die Handlung ohne die Figur des Inspector Bratt ihren Lauf. Als Leipnitz dann auftaucht, stellt man ihm zunächst meist Siegfried Schürenberg zur Seite, der hier gleichzeitig einen seiner besten Wallace Auftritte hinlegt. Zwar stellt Schürenberg wieder seinen typischen Sir John zur Schau, doch angenehmerweise muss er sich hier nicht ausgiebig zum Deppen machen. Nein, hier überwiegt ganz klar der liebenswerte, spröde Charme des bei Bedarf auch durchaus galanten Beamten. Wie Schürenberg, so hat auch Eddi Arent einen seiner stärksten Auftritte im Rahmen der Serie. Der Humor fehlt freilich nicht, kommt aber in weitaus dezenterer und damit angenehmerer Form ins Spiel. Für die weibliche Hauptrolle hat Harald Reinl seine liebreizende Gattin Karin Dor im Gepäck, die einmal mehr eine solide Leistung abliefert und eine Freude für meine entzündeten Augen bietet.
Bei der übrigen Besetzung konnte ebenso aus dem Vollen geschöpft werden. Siegfried Lowitz macht sich als Fiesling vortrefflich, Dieter Eppler spielt den gierigen Erben nicht minder überzeugend. Hartmut Reck reiht sich in die Reihe der verdorbenen Charaktere ein, er hat keinen leichten Stand gegen Lowitz und Eppler, kann sich aber recht gut behaupten. Ilse Steppat stellt den Gegenpol zu ihren verdorbenen Brüdern dar, Rudolf Schündler gibt Rätsel auf. Kurt Waitzmann steht als Sergeant Cunning Harald Leipnitz zur Seite, wenn im fortgeschrittenen Stadium des Films die Auftritte von Sir John weniger werden. Die später zu Gesichtsruinen mutierten Damen Dunja Rajter und Uschi Glas, sind als junge Mädchen im Frühstadium ihrer Karrieren zu sehen. Zusammenfassend kann man sagen, dass bei "Der unheimliche Mönch" alles richtig gemacht wurde. Der Film zählt für meinen Geschmack zu den besten Werken der Serie, ferner war es der letzte in Schwarzweiß gehaltene Rialto Wallace. Nun freue ich mich auf die Sichtung der Farbfilme, die mit "Der Bucklige von Soho" ihren Auftakt feiern werden. (Nicht zu vergessen die internationale Version von "Das Rätsel des silbernen Dreieck". Eine deutsch-britische Produktion, die nicht auf das Konto von Rialto geht.)
Wie gehabt ist "Der unheimliche Mönch" als Einzel DVD zu bekommen, wie gehabt ist das entsprechende Boxset die bessere Wahl. Auf der DVD findet man ein paar nette Boni, z.B. einen weiteren Teil des Interviews mit der fleissigen Regieassistentin Eva Ebner. Ein Audiokommentar wurde dem Film ebenfalls spendiert, wie üblich liegt der Box ein informatives Booklet bei. Die "Edgar Wallace Edition 6" enthält neben "Der unheimliche Mönch" folgende Filme:
- Der Bucklige von Soho
- Das Geheimnis der weissen Nonne
- Die blaue Hand
Nachdem die fünfte Box nicht ganz mit ihren vier Vorgängerinnen mithalten konnte, startet Box #6 gleich mit einem dicken Volltreffer! "Der umheimliche Mönch" macht Lust auf mehr, mehr und meeeehr! Für diesen erstklassigen Film setzt es verdiente 8/10 (sehr gut)!
Lieblingszitat:
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Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Black Emanuelle - Revolte im Frauenzuchthaus Teil 2 (Italien 1983, Originaltitel: Emanuelle fuga dall'inferno)
Da ein korrupter Staatsanwalt sie aus dem Weg haben will, sitzt die dunkle Schönheit Emanuelle (Laura Gemser) im Knast. Dort herrschen unmenschliche Zustände. Die perverse Direktorin (Lorraine De Selle) und die sadistische Ober-Schliesserin (Franca Stoppi) lassen keine Gelegenheit aus, Emanuelle und andere Insassinnen der Strafanstalt zu quälen. Zu allem Überfluss versucht auch noch die widerwärtige Gefangene Albina (Ursula Flores) das Lebenslicht Emanuelles auszupusten. Sheriff Harrison (Carlo De Mejo) hat ganz andere Sorgen. Er ist damit beschäftigt vier zum Tode verurteilte Schwerverbrecher in ein anderes Gefängnis zu überführen. Der Transport wird jedoch überfallen. Nur dank seiner mutigen und klugen Reaktion, kann sich der Sheriff mit den vier Gefangenen dem Zugriff des Überfallkommandos entziehen. Gehetzt sucht der Gesetzeshüter Zuflucht im Frauenknast, die vier Verbrecher sind zu diesem Zeitpunkt noch unter seiner Kontrolle. Doch es kommt wie es kommen muss, der Abschaum unter der Führung von Crazy Boy Henderson (Gabriele Tinti) kann den Mann des Gesetzes überrumpeln, dieser wird dabei schwer verletzt. Anstatt sich jedoch mit den Damen die im Frauenknast sitzen zu solidarisieren, mißhandeln und schänden die Burschen alles was sie in die Finger bekommen. So gerät selbst die Direktorin in die Gewalt der Killer, und Emanuelle macht unfreiwillig eindringliche Bekanntschaft mit Crazy Boy. Es werden Forderungen gestellt, doch bevor man die Geiselnehmer ziehen lässt, testet man andere Optionen aus. Selbstverständlich mit fatalen Folgen...
Die lose "Black Emanuelle" Reihe mit Laura Gemser umfasst insgesamt acht Filme, die in der Zeit von 1975 bis 1983 gedreht wurden. "Emanuelle fuga dall'inferno" ist der letzte Streifen aus der Serie. Wie schon beim Vorgänger "Laura - Eine Frau geht durch die Hölle" (Violenza in un carcere femminile, 1982) zeichnet Bruno Mattei für die Regie verantwortlich. Nun ist der gute Mann sicher weit davon entfernt ein grosser Künstler zu sein, jedoch kann man sich meist auf -mehr oder weniger- wüste Exploitationkost mit trashigen Auswüchsen freuen. Leider habe ich noch längst nicht alle Filme Matteis bewundern dürfen, die bisher gesichteten haben mich aber immer prächtig unterhalten. Als Beispiele seien "L'altro inferno" (1981) und "The Riffs III - Die Ratten von Manhattan" (Rats - Notte di terrore, 1984) genannt. Der vorliegende Film stösst zunächst in das gleiche Horn wie sein Vorgänger. Women in Prison der gewohten Sorte, es wird geprügelt, gegeifert, geschrien, gefummelt, geleckt und geblutet. Herrlich wieder die sehr hübsche Lorraine De Selle als fiese Direktorin, erwartungsgemäß grandios Franca "Göttin des Grauens" Stoppi als brutale Ober-Schliesserin. Mit lüsterner Fratze verkloppt sie alles was nicht nach ihrer Pfeife tanzt, natürlich auch gern ohne triftigen Grund, Hauptsache die Schwarte kracht. Nicht zu vergessen die extrem unattaktive Ursula Flores, die mit irrem Blick nach dem Leben der armen Frau Gemser trachtet. Laura Gemser steht diesmal nicht so sehr im Mittelpunkt wie beim vorherigen Film, bekommt aber auch wieder diverse Bestrafungen auf und in den Pelz gebrannt. Wie schon erwähnt, Women in Prison @ business as usual. Als jedoch Sheriff De Mejo, Mörder Tinti und Anhang den Knast heimsuchen, nimmt die Prachtsause plötzlich eine andere Richtung. Der Film wird zum herrlich (un)seriösen Geiseldrama, es wird weiterhin fröhlich geprügelt und geritten, nur unter anderen Vorzeichen, zusätzlich wird rumgeballert. Madame Direktor -selbst auf der dunklen Seite- lernt plötzlich die ganz, ganz dunke Seite der Macht kennen, sie fällt den Verbrechern in die Hände und wird zu deren Spielball. Es kommt aber noch dicker! Völlig überraschend und unerwartet, stösst Herr Mattei Franca "Knüppel der Gnade" Stoppi vom Thron! Mir fiel fast das Gebiss aus dem linken Mundwinkel, das Herz blieb vor Entsetzen kurz stehen... ...ich kann es noch immer nicht fassen!
"Emanuelle fuga dall'inferno" sprengt zwar die üblichen Vorgaben des Genres, aber Mattei weiss was sich gehört, denn dieser fiese Drecksack von Film geizt angenehmerweise nicht mit den ersehnten Entgleisungen. Freunde des schlechten Geschmacks kommen erneut auf ihre Kosten, die rund 85 Minuten Laufzeit vergingen fast so flott wie ein Wimpernschlag. Der Vorgänger pflügte konsequent seinen Weg durch den Knast, dieser Streifen setzt sich zusätzlich fette Fieslinge in den Pelz, die den Unterhaltungswert auf einem gleichwertig hohen Level halten. Nur diese Sache mit Franca "Gib mir die Knute" Stoppi, die nehme ich die wirklich übel, mein lieber Bruno! Du Pillemann. Die DVD vom grossen X ist nicht unbedingt sensationell, insgesamt aber durchaus brauchbar. Wie üblich kommt die DVD in einer grossen Hartbox ins Haus, der geforderte Preis sollte sich knapp unter 15 bewegen.
Gewalt, Dreck und Abschaum. Wir haben gelernt, was man mit einer Rasierklinge (die in einem Korken steckt) leisten kann. Man muss die Konstruktion nur richtig unterbringen. Möpse, Blut und Franca. Knarren, Kloppe und die Rasierklinge des Todes. Dicke 8/10 (sehr gut) sind fällig!
Lieblingszitat:
"Was ist denn da los? Das ist ja ekelhaft!"
Da ein korrupter Staatsanwalt sie aus dem Weg haben will, sitzt die dunkle Schönheit Emanuelle (Laura Gemser) im Knast. Dort herrschen unmenschliche Zustände. Die perverse Direktorin (Lorraine De Selle) und die sadistische Ober-Schliesserin (Franca Stoppi) lassen keine Gelegenheit aus, Emanuelle und andere Insassinnen der Strafanstalt zu quälen. Zu allem Überfluss versucht auch noch die widerwärtige Gefangene Albina (Ursula Flores) das Lebenslicht Emanuelles auszupusten. Sheriff Harrison (Carlo De Mejo) hat ganz andere Sorgen. Er ist damit beschäftigt vier zum Tode verurteilte Schwerverbrecher in ein anderes Gefängnis zu überführen. Der Transport wird jedoch überfallen. Nur dank seiner mutigen und klugen Reaktion, kann sich der Sheriff mit den vier Gefangenen dem Zugriff des Überfallkommandos entziehen. Gehetzt sucht der Gesetzeshüter Zuflucht im Frauenknast, die vier Verbrecher sind zu diesem Zeitpunkt noch unter seiner Kontrolle. Doch es kommt wie es kommen muss, der Abschaum unter der Führung von Crazy Boy Henderson (Gabriele Tinti) kann den Mann des Gesetzes überrumpeln, dieser wird dabei schwer verletzt. Anstatt sich jedoch mit den Damen die im Frauenknast sitzen zu solidarisieren, mißhandeln und schänden die Burschen alles was sie in die Finger bekommen. So gerät selbst die Direktorin in die Gewalt der Killer, und Emanuelle macht unfreiwillig eindringliche Bekanntschaft mit Crazy Boy. Es werden Forderungen gestellt, doch bevor man die Geiselnehmer ziehen lässt, testet man andere Optionen aus. Selbstverständlich mit fatalen Folgen...
Die lose "Black Emanuelle" Reihe mit Laura Gemser umfasst insgesamt acht Filme, die in der Zeit von 1975 bis 1983 gedreht wurden. "Emanuelle fuga dall'inferno" ist der letzte Streifen aus der Serie. Wie schon beim Vorgänger "Laura - Eine Frau geht durch die Hölle" (Violenza in un carcere femminile, 1982) zeichnet Bruno Mattei für die Regie verantwortlich. Nun ist der gute Mann sicher weit davon entfernt ein grosser Künstler zu sein, jedoch kann man sich meist auf -mehr oder weniger- wüste Exploitationkost mit trashigen Auswüchsen freuen. Leider habe ich noch längst nicht alle Filme Matteis bewundern dürfen, die bisher gesichteten haben mich aber immer prächtig unterhalten. Als Beispiele seien "L'altro inferno" (1981) und "The Riffs III - Die Ratten von Manhattan" (Rats - Notte di terrore, 1984) genannt. Der vorliegende Film stösst zunächst in das gleiche Horn wie sein Vorgänger. Women in Prison der gewohten Sorte, es wird geprügelt, gegeifert, geschrien, gefummelt, geleckt und geblutet. Herrlich wieder die sehr hübsche Lorraine De Selle als fiese Direktorin, erwartungsgemäß grandios Franca "Göttin des Grauens" Stoppi als brutale Ober-Schliesserin. Mit lüsterner Fratze verkloppt sie alles was nicht nach ihrer Pfeife tanzt, natürlich auch gern ohne triftigen Grund, Hauptsache die Schwarte kracht. Nicht zu vergessen die extrem unattaktive Ursula Flores, die mit irrem Blick nach dem Leben der armen Frau Gemser trachtet. Laura Gemser steht diesmal nicht so sehr im Mittelpunkt wie beim vorherigen Film, bekommt aber auch wieder diverse Bestrafungen auf und in den Pelz gebrannt. Wie schon erwähnt, Women in Prison @ business as usual. Als jedoch Sheriff De Mejo, Mörder Tinti und Anhang den Knast heimsuchen, nimmt die Prachtsause plötzlich eine andere Richtung. Der Film wird zum herrlich (un)seriösen Geiseldrama, es wird weiterhin fröhlich geprügelt und geritten, nur unter anderen Vorzeichen, zusätzlich wird rumgeballert. Madame Direktor -selbst auf der dunklen Seite- lernt plötzlich die ganz, ganz dunke Seite der Macht kennen, sie fällt den Verbrechern in die Hände und wird zu deren Spielball. Es kommt aber noch dicker! Völlig überraschend und unerwartet, stösst Herr Mattei Franca "Knüppel der Gnade" Stoppi vom Thron! Mir fiel fast das Gebiss aus dem linken Mundwinkel, das Herz blieb vor Entsetzen kurz stehen... ...ich kann es noch immer nicht fassen!
"Emanuelle fuga dall'inferno" sprengt zwar die üblichen Vorgaben des Genres, aber Mattei weiss was sich gehört, denn dieser fiese Drecksack von Film geizt angenehmerweise nicht mit den ersehnten Entgleisungen. Freunde des schlechten Geschmacks kommen erneut auf ihre Kosten, die rund 85 Minuten Laufzeit vergingen fast so flott wie ein Wimpernschlag. Der Vorgänger pflügte konsequent seinen Weg durch den Knast, dieser Streifen setzt sich zusätzlich fette Fieslinge in den Pelz, die den Unterhaltungswert auf einem gleichwertig hohen Level halten. Nur diese Sache mit Franca "Gib mir die Knute" Stoppi, die nehme ich die wirklich übel, mein lieber Bruno! Du Pillemann. Die DVD vom grossen X ist nicht unbedingt sensationell, insgesamt aber durchaus brauchbar. Wie üblich kommt die DVD in einer grossen Hartbox ins Haus, der geforderte Preis sollte sich knapp unter 15 bewegen.
Gewalt, Dreck und Abschaum. Wir haben gelernt, was man mit einer Rasierklinge (die in einem Korken steckt) leisten kann. Man muss die Konstruktion nur richtig unterbringen. Möpse, Blut und Franca. Knarren, Kloppe und die Rasierklinge des Todes. Dicke 8/10 (sehr gut) sind fällig!
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Die Todesgrotten der Shaolin (Hongkong 1979, Originaltitel: Dip Bin)
Es war einmal in China... Ein Schriftsteller berichtet von blutigen und gruseligen Ereignissen. Das herrschaftliche Anwesen einer wohlhabenden Familie wird von Schmetterlingen angegriffen. In der Nähe befindet sich das Grab eines Generals, offensichtlich sollen die giftigen Flugtierchen dieses schützen. Man ruft einen Söldnerclan herbei, er soll die letzten Überlebenden vor dem drohenden Unheil bewahren. Die wenigen Überlebenden haben sich in die weitläufigen Gänge und Grotten unterhalb des Palastes zurückgezogen. Zunächst finden die herbeigerufenen Ankömmlinge niemanden vor, schliesslich entdecken sie eine stumme Dienerin, den gestressten Hausherrn und ein paar andere Gestalten. Der Terror der Schmetterlinge nimmt kein Ende, schliesslich tauchen erwischt es den Herrn des Palasts, nach dessen Tod tauchen legendäre Kämpfer mit übermenschlichen Fähigkeiten auf. Der Anführer der Söldner stellt sich ihnen entgegen...
Noch vor dem netten "Wir kommen und werden euch fressen" (Di Yu Wu Men, 1980), und dem Hammer "Söldner kennen keine Gnade" (Di yi lei xing wei xian, 1980), brachte Tsui Hark "Die Todesgrotten der Shaolin" an den Start. Die für viele Eastern typischen Kloppereien spielen hier ein eher untergeordnete Rolle, lediglich im Finale dreht Meister Hark ein wenig auf. Vermisst habe ich das Fratzengeballer nicht, denn der Streifen hat ohne Frage andere Qualitäten. In den unterirdischen Gängen macht sich wohlige Gruselatmosphäre breit, man vermischt Mysterystimmung mit Kriminalfilm und ergänzt das Bild durch bekannte Easternelemente. Schmetterlinge als Boten des Grauens sind auch nicht alltäglich, der Gesamteindruck ist -trotz des Stilmixes- sehr stimmig geraten. Bei den Darstellern ist mir die hübsche Michelle Lai besonders positiv aufgefallen, die anderen Gestalten erledigen ihre Arbeit ebenfalls zufriedenstellend. Ein durch ansprechende Zutaten ergänzter Eastern, eine schmackhafte Speise für den Geniesser.
Die DVD von WGF/Schröder Media ist zum kleinen Preis erhältlich. Das gebotene Bild ist mittelprächtig, man kann recht gut damit leben. Bei Eastern sind mir leicht bis schwer abgewrackte Vorlagen sogar angenehm, verstärken sie doch -oft, nicht immer- das Nostalgiefeeling. Bei einem so stilsicher und schön fotografierten Werk wie "Die Todesgrotten der Shaolin", hätte ich mir allerdings eine bessere Auswertung gewünscht, bei der die Farben mehr zur Geltung kommen. Die Scheibe bietet diverse Boni, darunter befindet sich auch die alte Kinofassung für den deutschen Markt. Die unzensierte (auf der DVD enthaltene) Hongkong Version ist natürlich vorzuziehen. Trotz Schwächen kann ich die DVD empfehlen, nur Pixelzähler und Zeilenonanisten sollten dieser Veröffentlichung besser fern bleiben.
Guter Stoff = 7/10
Lieblingszitat:
"Es ist so schrecklich, dass mich die Angst ergreift wenn ich darüber sprechen muss!"
Es war einmal in China... Ein Schriftsteller berichtet von blutigen und gruseligen Ereignissen. Das herrschaftliche Anwesen einer wohlhabenden Familie wird von Schmetterlingen angegriffen. In der Nähe befindet sich das Grab eines Generals, offensichtlich sollen die giftigen Flugtierchen dieses schützen. Man ruft einen Söldnerclan herbei, er soll die letzten Überlebenden vor dem drohenden Unheil bewahren. Die wenigen Überlebenden haben sich in die weitläufigen Gänge und Grotten unterhalb des Palastes zurückgezogen. Zunächst finden die herbeigerufenen Ankömmlinge niemanden vor, schliesslich entdecken sie eine stumme Dienerin, den gestressten Hausherrn und ein paar andere Gestalten. Der Terror der Schmetterlinge nimmt kein Ende, schliesslich tauchen erwischt es den Herrn des Palasts, nach dessen Tod tauchen legendäre Kämpfer mit übermenschlichen Fähigkeiten auf. Der Anführer der Söldner stellt sich ihnen entgegen...
Noch vor dem netten "Wir kommen und werden euch fressen" (Di Yu Wu Men, 1980), und dem Hammer "Söldner kennen keine Gnade" (Di yi lei xing wei xian, 1980), brachte Tsui Hark "Die Todesgrotten der Shaolin" an den Start. Die für viele Eastern typischen Kloppereien spielen hier ein eher untergeordnete Rolle, lediglich im Finale dreht Meister Hark ein wenig auf. Vermisst habe ich das Fratzengeballer nicht, denn der Streifen hat ohne Frage andere Qualitäten. In den unterirdischen Gängen macht sich wohlige Gruselatmosphäre breit, man vermischt Mysterystimmung mit Kriminalfilm und ergänzt das Bild durch bekannte Easternelemente. Schmetterlinge als Boten des Grauens sind auch nicht alltäglich, der Gesamteindruck ist -trotz des Stilmixes- sehr stimmig geraten. Bei den Darstellern ist mir die hübsche Michelle Lai besonders positiv aufgefallen, die anderen Gestalten erledigen ihre Arbeit ebenfalls zufriedenstellend. Ein durch ansprechende Zutaten ergänzter Eastern, eine schmackhafte Speise für den Geniesser.
Die DVD von WGF/Schröder Media ist zum kleinen Preis erhältlich. Das gebotene Bild ist mittelprächtig, man kann recht gut damit leben. Bei Eastern sind mir leicht bis schwer abgewrackte Vorlagen sogar angenehm, verstärken sie doch -oft, nicht immer- das Nostalgiefeeling. Bei einem so stilsicher und schön fotografierten Werk wie "Die Todesgrotten der Shaolin", hätte ich mir allerdings eine bessere Auswertung gewünscht, bei der die Farben mehr zur Geltung kommen. Die Scheibe bietet diverse Boni, darunter befindet sich auch die alte Kinofassung für den deutschen Markt. Die unzensierte (auf der DVD enthaltene) Hongkong Version ist natürlich vorzuziehen. Trotz Schwächen kann ich die DVD empfehlen, nur Pixelzähler und Zeilenonanisten sollten dieser Veröffentlichung besser fern bleiben.
Guter Stoff = 7/10
Lieblingszitat:
"Es ist so schrecklich, dass mich die Angst ergreift wenn ich darüber sprechen muss!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Paco - Die Kampfmaschine des Todes (Italien 1986, Originaltitel: Vendetta dal futuro)
Der fiese Konzernboss Turner (John Saxon) will einen lästigen Reformpolitiker beseitigen lassen. Da trifft es sich gut, dass man eine Gestalt wie Paco Queruak (Daniel Greene) zur Verfügung hat. Der Bursche verunfallte einst zu Mettgut, wurde jedoch zusammengeflickt, die defekten Teile ersetzte man durch Mechanik und Elektronik. Damit die Mensch-Maschine nach den Vorstellungen der Befehlshaber funktioniert, hat man selbstverständlich das Gedächtnis des Unglücklichen gelöscht. So taucht Paco schliesslich bei seinem Ziel auf, aber irgendetwas in ihm lässt ihn ahnen, dass er im Begriff ist ein Unrecht zu begehen. Der Teilcyborg verübt daher nur einen halbherzigen Anschlag, ganz bewusst tötet er den Politiker nicht, sondern fügt ihm lediglich eine Verletzung zu. Paco gelingt die Flucht vor der Polizei, doch nun wollen ihn der äusserst verärgerte Turner loswerden. Paco findet im abgelegenen Hotel der hübschen Linda (Janet Agren) Unterschlupf. Der großmäulige Raoul (George Eastman) gerät bald mit dem Flüchtigen aneinander. Natürlich kann Paco den Schwachmaten locker in seine Schranken weisen. Wirkliche Gefahr geht von den Häschern aus, die Turner längst auf die Fährte des Abtrünnigen angesetzt hat. Sogar die Dienste eines namhafter Profikillers aus Europa (Claudio Cassinelli) werden in Anspruch genommen. Ein blutiger Showdown scheint unausweichlich...
Regisseur Sergio Martino hat einen Platz in meinem Herzen sicher, schliesslich verdankt ihm die Filmwelt einige der schönsten Gialli überhaupt. Für Filme wie "Der Killer von Wien" (Lo strano vizio della Signora Wardh, 1971) oder "Your Vice is a locked Room and only I have the Key" (Il tuo vizio è una stanza chiusa e solo io ne ho la chiave , 1972), kennt meine Begeisterung keine Grenzen. Auch im Western und Polizeifilm war Martino aktiv, Komödien gehörten zu seinem Betätigungsfeld, nach dem Niedergang des italienischen Genrekinos war (und ist) er als Regisseur für das Fernsehen aktiv. In den achtziger Jahren war das italienische Kino schon angeschlagen, trotzdem ereilten uns noch jede Menge herrlicher Streifen. Martino beglückte die Fans 1983 mit dem Endzeit-Trasher "Fireflash - Der Tag nach dem Ende" (2019: Dopo la caduta di New York), 1986 stürmte "Paco der freundliche Schmalspur-Terminator" durch sein staubiges Abenteuer. Daniel Greene passt gut in Rolle des zur Kampfmaschine umgebastelten Menschen, man sollte ihn noch in diversen Produktionen sehen, aber "Paco" scheint mir der erinnerungswürdigste Auftritt zu sein. Janet Agren freundet sich mit dem rätselhaften Fremden an, nach und nach fasst man Vetrauen zueinander. Als Paco seiner neuen Freudin mit zerknirschtem Gesicht den Terminator-Unterarm präsentiert, erträgt diese den Anblick dann auch mit angemessener Fassung. Die Highlights der Besetzung sind allerdings in den Nebenrollen zu finden. George Eastman ist immer ein gern gesehener Gast, egal ob freundlich oder als Bösewicht, egal ob er seine Eingeweide verspeist oder mit geschlossener Hose Frau Gemser nagelt. Was auch immer Eastman veranstaltet, der Spassfaktor ist nie zu verachten. John Saxon wütet als skrupelloser Bonze durchs Szenario, ständig faltet er seine Schergen zusammen, bis er schliesslich selbst zur Wumme greift. Chefsache bleibt Chefsache. Leider hat der Film auch eine tragische, sehr traurige Seite. Claudio Cassinelli -den ich sehr schätze- verstarb während der Dreharbeiten durch einen Unfall. Cassinelli wurde lediglich 47 Jahre jung, er wirkte in einigen Perlen des Italokinos mit. Als Beispiele seien "Der Tod trägt schwarzes Leder" (La polizia chiede aiuto, 1974), "Morte sospetta di una minorenne" (1975) und "Die weiße Göttin der Kannibalen" (La montagna del dio cannibale, 1978) genannt. Die beiden letztgenannten Filme entstanden ebenfalls unter der Regie von Sergio Martino, auch mit Lucio Fulci arbeitete Cassinelli mehrfach zusammen. Donal(d) O'Brien ist kurz mit von der Partie, ihm wird von Turners Killerkommando übel mitgespielt.
Was Sergio Martino anpackt hat immer handwerkliche Qualität und ist sauber inszeniert. Sicher, längst nicht jedes seiner Werke hat die Klasse eines "Der Killer von Wien", doch selbst bei leicht trashigen Sausen wie "Paco" ist immer die Hand eines fähigen Machers zu erkennen. "Paco" benötigt ein wenig um so richtig in die Gänge zu kommen, die letzte halbe Stunde macht dafür aber umso mehr Spass. Es kracht und scheppert, es wird geblutet und gestorben, und dann wäre da noch diese prachtvolle Laserkanone, die Meister Saxon schliesslich selbst anlegt um den lästig gewordenen Paco zu beseitigen. Der Score von Claudio Simonetti untermalt das Treiben auf angenehme Weise. Zwar nicht so prägnant und packend wie diverse Goblin Soundtracks, doch es kann ja nicht immer die Qualität der Filmmusiken zu "Dawn of the Dead" oder "Profondo Rosso" erreicht werden. Obwohl der Streifen an manchen Stellen ein wenig mehr Tempo gebrauchen könnte, stellt das Endergebnis mehr als zufrieden. Würde die Klasse der letzen halben Stunde während der gesamten Laufzeit geboten, müsste ich dem Werk sofort einen Platz auf meinem Alter freimachen. In der vorhandenen Form reicht es dann zwar nicht für die höchsten Weihen, ein "gut bis sehr gut" hat sich der Film aber ohne Zweifel verdient! Leider liegt keine vernünftige DVD-Auswertung vor, ich hoffe ein Label erbarmt sich irgendwann! Ich danke dem edlen Spender und Filmfreund für die mir überlassene Version!
7,5/10
Lieblingszitat:
"OK, ihr Schweine! Ihr wolltet die Hölle, jetzt bekommt ihr sie!"
Der fiese Konzernboss Turner (John Saxon) will einen lästigen Reformpolitiker beseitigen lassen. Da trifft es sich gut, dass man eine Gestalt wie Paco Queruak (Daniel Greene) zur Verfügung hat. Der Bursche verunfallte einst zu Mettgut, wurde jedoch zusammengeflickt, die defekten Teile ersetzte man durch Mechanik und Elektronik. Damit die Mensch-Maschine nach den Vorstellungen der Befehlshaber funktioniert, hat man selbstverständlich das Gedächtnis des Unglücklichen gelöscht. So taucht Paco schliesslich bei seinem Ziel auf, aber irgendetwas in ihm lässt ihn ahnen, dass er im Begriff ist ein Unrecht zu begehen. Der Teilcyborg verübt daher nur einen halbherzigen Anschlag, ganz bewusst tötet er den Politiker nicht, sondern fügt ihm lediglich eine Verletzung zu. Paco gelingt die Flucht vor der Polizei, doch nun wollen ihn der äusserst verärgerte Turner loswerden. Paco findet im abgelegenen Hotel der hübschen Linda (Janet Agren) Unterschlupf. Der großmäulige Raoul (George Eastman) gerät bald mit dem Flüchtigen aneinander. Natürlich kann Paco den Schwachmaten locker in seine Schranken weisen. Wirkliche Gefahr geht von den Häschern aus, die Turner längst auf die Fährte des Abtrünnigen angesetzt hat. Sogar die Dienste eines namhafter Profikillers aus Europa (Claudio Cassinelli) werden in Anspruch genommen. Ein blutiger Showdown scheint unausweichlich...
Regisseur Sergio Martino hat einen Platz in meinem Herzen sicher, schliesslich verdankt ihm die Filmwelt einige der schönsten Gialli überhaupt. Für Filme wie "Der Killer von Wien" (Lo strano vizio della Signora Wardh, 1971) oder "Your Vice is a locked Room and only I have the Key" (Il tuo vizio è una stanza chiusa e solo io ne ho la chiave , 1972), kennt meine Begeisterung keine Grenzen. Auch im Western und Polizeifilm war Martino aktiv, Komödien gehörten zu seinem Betätigungsfeld, nach dem Niedergang des italienischen Genrekinos war (und ist) er als Regisseur für das Fernsehen aktiv. In den achtziger Jahren war das italienische Kino schon angeschlagen, trotzdem ereilten uns noch jede Menge herrlicher Streifen. Martino beglückte die Fans 1983 mit dem Endzeit-Trasher "Fireflash - Der Tag nach dem Ende" (2019: Dopo la caduta di New York), 1986 stürmte "Paco der freundliche Schmalspur-Terminator" durch sein staubiges Abenteuer. Daniel Greene passt gut in Rolle des zur Kampfmaschine umgebastelten Menschen, man sollte ihn noch in diversen Produktionen sehen, aber "Paco" scheint mir der erinnerungswürdigste Auftritt zu sein. Janet Agren freundet sich mit dem rätselhaften Fremden an, nach und nach fasst man Vetrauen zueinander. Als Paco seiner neuen Freudin mit zerknirschtem Gesicht den Terminator-Unterarm präsentiert, erträgt diese den Anblick dann auch mit angemessener Fassung. Die Highlights der Besetzung sind allerdings in den Nebenrollen zu finden. George Eastman ist immer ein gern gesehener Gast, egal ob freundlich oder als Bösewicht, egal ob er seine Eingeweide verspeist oder mit geschlossener Hose Frau Gemser nagelt. Was auch immer Eastman veranstaltet, der Spassfaktor ist nie zu verachten. John Saxon wütet als skrupelloser Bonze durchs Szenario, ständig faltet er seine Schergen zusammen, bis er schliesslich selbst zur Wumme greift. Chefsache bleibt Chefsache. Leider hat der Film auch eine tragische, sehr traurige Seite. Claudio Cassinelli -den ich sehr schätze- verstarb während der Dreharbeiten durch einen Unfall. Cassinelli wurde lediglich 47 Jahre jung, er wirkte in einigen Perlen des Italokinos mit. Als Beispiele seien "Der Tod trägt schwarzes Leder" (La polizia chiede aiuto, 1974), "Morte sospetta di una minorenne" (1975) und "Die weiße Göttin der Kannibalen" (La montagna del dio cannibale, 1978) genannt. Die beiden letztgenannten Filme entstanden ebenfalls unter der Regie von Sergio Martino, auch mit Lucio Fulci arbeitete Cassinelli mehrfach zusammen. Donal(d) O'Brien ist kurz mit von der Partie, ihm wird von Turners Killerkommando übel mitgespielt.
Was Sergio Martino anpackt hat immer handwerkliche Qualität und ist sauber inszeniert. Sicher, längst nicht jedes seiner Werke hat die Klasse eines "Der Killer von Wien", doch selbst bei leicht trashigen Sausen wie "Paco" ist immer die Hand eines fähigen Machers zu erkennen. "Paco" benötigt ein wenig um so richtig in die Gänge zu kommen, die letzte halbe Stunde macht dafür aber umso mehr Spass. Es kracht und scheppert, es wird geblutet und gestorben, und dann wäre da noch diese prachtvolle Laserkanone, die Meister Saxon schliesslich selbst anlegt um den lästig gewordenen Paco zu beseitigen. Der Score von Claudio Simonetti untermalt das Treiben auf angenehme Weise. Zwar nicht so prägnant und packend wie diverse Goblin Soundtracks, doch es kann ja nicht immer die Qualität der Filmmusiken zu "Dawn of the Dead" oder "Profondo Rosso" erreicht werden. Obwohl der Streifen an manchen Stellen ein wenig mehr Tempo gebrauchen könnte, stellt das Endergebnis mehr als zufrieden. Würde die Klasse der letzen halben Stunde während der gesamten Laufzeit geboten, müsste ich dem Werk sofort einen Platz auf meinem Alter freimachen. In der vorhandenen Form reicht es dann zwar nicht für die höchsten Weihen, ein "gut bis sehr gut" hat sich der Film aber ohne Zweifel verdient! Leider liegt keine vernünftige DVD-Auswertung vor, ich hoffe ein Label erbarmt sich irgendwann! Ich danke dem edlen Spender und Filmfreund für die mir überlassene Version!
7,5/10
Lieblingszitat:
"OK, ihr Schweine! Ihr wolltet die Hölle, jetzt bekommt ihr sie!"
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Der Bucklige von Soho (Deutschland 1966, Originaltitel: Der Bucklige von Soho)
Wanda Merville (Monika Peitsch) reist aus den USA an, sie soll das Erbe ihres verstorbenen Vaters antreten. Nachdem einige Formalitäten geklärt wurden, bringt sie das herbeigerufene Taxi allerdings nicht wie gewünscht ins Hotel. Die junge Frau wird gegen ihren Willen festgehalten, man steckt sie zu einer Gruppe weiterer junger Damen, die offensichtlich allesamt nicht ganz freiwillig eingesperrt sind. Der fiese Alan Davis (Pinkas Braun) führt ein strenges Regiment, die sadistische Aufseherin (Hilde Sessak) packt bei Widerworten gern die Knute aus. Immer wieder stolpert ein Buckliger (Richard Haller) durch das Szenario, der die Mädchen zusätzlich ängstigt. Die jungen Frauen werden zur Zwangsarbeit angehalten, Fluchtversuche enden tödlich. Angeblich soll das Haus ein Heim für gestrauchelte Mädchen sein. Es steht unter der Schirmherrschaft der angesehenen Lady Marjorie (Agnes Windeck), die mit dem schrulligen General Edward Perkins (Hubert von Meyerinck) verheirat ist, der gern Panzerschlachten des zweiten Weltkriegs im Modell nachspielt. Reverend David (Eddi Arent) verkündet den Heimbewohnerinnen das Wort Gottes und singt mit ihnen fromme Lieder. Sir John (Siegfried Schürenberg) hat derweil ganz andere Sorgen. Ein Würger geht um, immer wieder findet man erdrosselte Frauen auf. Inspektor Hopkins (Günther Stoll) befasst sich mit dem Fall, tritt aber zunächst auf der Stelle. Bald kommt er jedoch einer jungen Dame (Uta Levka) auf die Spur, die sich als Wanda Merville ausgibt, während die echte Wanda nirgendwo auffindbar ist. Seine Ermittlungen führen den Inspektor unter anderem in ein Bordell, wo ihn der Hilferuf einer weiteren jungen Dame ereilt. Ist die Puffmutter Mrs. Tyndal (Gisela Uhlen) wirklich die Chefin des Bordells? Wer steckt wirklich hinter den Morden? Kein leichter Fall für Hopkins, dem zu allem Überfluss ständig sein Boss Sir John im Nacken sitzt...
Die 21. Edgar Wallace Verfilmung aus dem Hause Rialto läutete eine neue Ära ein, die Filme kamen nun in Farbe daher! Viele Freunde der Wallace Filme tun sich noch heute mit der Umstellung schwer, ich halte diesen Schritt -so sehr ich die Schwarzweißfilme auch schätze- für richtig und nachvollziehbar. Mit Einführung des Farbfilms hat man natürlich nicht alles andere mit über Bord geworfen, denn vor und hinter der Kamera erledigen (überwiegend) bewährte Figuren ihren Job. Für die Regie zeichnet einmal mehr Alfred Vohrer verantwortlich, der mit "Der Bucklige von Soho" zwar nicht sein bestes Werk, aber ein durchaus gelungenes und unterhaltsames Stück Film abliefert. Gleich in der ersten Szene will man mit aller Gewalt die alte Atmosphäre heraufbeschwören. Nacht und Nebel, eine flüchtende Frau, gestellt und gekillt vom Buckligen. Das Ergebnis stellt zufrieden, obschon die Stärke hier mehr auf dem leicht hysterischen Unterton liegt, während die Atmosphäre ein wenig zurücktritt. Der Score von Peter Thomas untermalt das Geschehen vortrefflich, kommt mit irren "Hua Ha" Rufen und schmissiger Musik daher. Thomas gelingt der Brückenschlag zwischen bewährten und frischen Elementen, sehr schön. Man merkt dem Film an, dass die zweite Hälfte der sechziger Jahre viele Fesseln und Ketten sprengte. So zeigt man uns in der Gerichtsmedizin eine nackte Frauenleiche, zwar verschämt auf dem Bauch liegend, doch Sir John wendet sich mit Grausen ab. Nicht zu vergessen, der schon nahezu frivol-obszöne Moment, in dem eine junge Dame ihre Bluse aufreisst und die Aufseherin zu ihren Neigungen befragt. Diese Szene mutet wie ein Vorläufer späterer "Women in Prison" Filme an. Die Story ist bei Wallace Streifen bekanntlich nicht immer unbedingt logisch und nachvollziehbar. Auch dieser Beitrag verblüfft mit einer etwas grotesk anmutenden Auflösung, die aber so gut gespielt ist, dass sie mir einfach sympathisch, ja liebenswert erscheint. Werfen wir einen kurzen Blick auf die Besetzung. Günther Stoll hat seinen ersten Wallace Auftritt. Seine Darbietung kommt ähnlich nüchtern wie die eines Harald Leipnitz daher, doch wo Leipnitz vor lauter Sachlichkeit nahezu zur Salzsäule erstarrt, durchbricht Stoll immer wieder die glatte Oberfläche. Der Mann ist fraglos eine Bereicherung für die Reihe. Monika Peitsch erlebt ebenso ihre Wallace-Defloration, sie entspricht dem üblichen "unschludiges, hilfloses Mädchen" Klischee. In der Tat bemerkt man nicht, dass Frau Peitsch während der Dreharbeiten bereits 29 Lenze zählte. Gestandene Darsteller runden die Besetzung ab, Pinkas Braun ist fieser denn jemals zuvor, herrlich. Eddi Arent hat erneut einen seiner besten Auftritte im Rahmen der Wallace Filme, er toppt hier sogar seine Rolle in "Der unheimliche Mönch". Siegfried Schürenberg kommt als Sir John recht häufig zum Zuge, wie gehabt auf knuffig-trottelige Art und Weise. Für Freude sorgt die völlig Übertriebene Darbietung von Hubert von Meyerinck, dem die Rolle des Militärschädels gewissermaßen auf den Leib geschneidert ist. Besonders ansprechende Leistungen möchte ich den weiblichen Nebendarstellerinnen attestieren. Agnes Windeck muss man einfach mögen, während Gisela Uhlen schon wegen ihrer eisigen Gesichtszüge die Bosheit geradezu aus der Fratze springt. Hilde Sessak würde jede Foltercamp Sause bereichern, während Uta Levka übezeugend das verdorbene Gör gibt. Es würde den Rahmen spregen, nun jeden Mitwirkenden zu würdigen, verdient hätten sie es ohne Zweifel allesamt.
Für meinen Geschmack ist der Wechsel von Schwarzweiß zu Farbe gut gelungen. Das Ergebnis mag noch nicht optimal erscheinen, ich wurde jedoch gut und kurzweilig unterhalten. Der Bucklige hätte für meinen Geschmack ein wenig grausiger aussehen dürfen, andererseits sorgt er immerhin für diverse Schmunzler. Wie gehabt ist der Film einzeln erhältlich, wie üblich ist das Boxset die bessere Wahl. Die "Edgar Wallace Edition 6" enthält ferner folgende Titel:
- Der unheimliche Mönch (Der letzte Schwarzweißfilm der Reihe)
- Das Geheimnis der weissen Nonne
- Die blaue Hand
Die Bildqualität von "Der Bucklige von Soho" ist ansprechend, man ist im Rahmen der Serie gute Scheiben von Universum gewöhnt. Für den Film ziehe ich solide 7/10 (gut). Damit ist er kein Highlight der Reihe, gehört aber auch keinesfalls zum Bodensatz. Ich freue mich auf die kommenden Streifen!
Lieblingszitat:
"Ich bringe Sie um, wenn Sie nicht tun was ich ihnen sage. Haben Sie verstanden?"
Wanda Merville (Monika Peitsch) reist aus den USA an, sie soll das Erbe ihres verstorbenen Vaters antreten. Nachdem einige Formalitäten geklärt wurden, bringt sie das herbeigerufene Taxi allerdings nicht wie gewünscht ins Hotel. Die junge Frau wird gegen ihren Willen festgehalten, man steckt sie zu einer Gruppe weiterer junger Damen, die offensichtlich allesamt nicht ganz freiwillig eingesperrt sind. Der fiese Alan Davis (Pinkas Braun) führt ein strenges Regiment, die sadistische Aufseherin (Hilde Sessak) packt bei Widerworten gern die Knute aus. Immer wieder stolpert ein Buckliger (Richard Haller) durch das Szenario, der die Mädchen zusätzlich ängstigt. Die jungen Frauen werden zur Zwangsarbeit angehalten, Fluchtversuche enden tödlich. Angeblich soll das Haus ein Heim für gestrauchelte Mädchen sein. Es steht unter der Schirmherrschaft der angesehenen Lady Marjorie (Agnes Windeck), die mit dem schrulligen General Edward Perkins (Hubert von Meyerinck) verheirat ist, der gern Panzerschlachten des zweiten Weltkriegs im Modell nachspielt. Reverend David (Eddi Arent) verkündet den Heimbewohnerinnen das Wort Gottes und singt mit ihnen fromme Lieder. Sir John (Siegfried Schürenberg) hat derweil ganz andere Sorgen. Ein Würger geht um, immer wieder findet man erdrosselte Frauen auf. Inspektor Hopkins (Günther Stoll) befasst sich mit dem Fall, tritt aber zunächst auf der Stelle. Bald kommt er jedoch einer jungen Dame (Uta Levka) auf die Spur, die sich als Wanda Merville ausgibt, während die echte Wanda nirgendwo auffindbar ist. Seine Ermittlungen führen den Inspektor unter anderem in ein Bordell, wo ihn der Hilferuf einer weiteren jungen Dame ereilt. Ist die Puffmutter Mrs. Tyndal (Gisela Uhlen) wirklich die Chefin des Bordells? Wer steckt wirklich hinter den Morden? Kein leichter Fall für Hopkins, dem zu allem Überfluss ständig sein Boss Sir John im Nacken sitzt...
Die 21. Edgar Wallace Verfilmung aus dem Hause Rialto läutete eine neue Ära ein, die Filme kamen nun in Farbe daher! Viele Freunde der Wallace Filme tun sich noch heute mit der Umstellung schwer, ich halte diesen Schritt -so sehr ich die Schwarzweißfilme auch schätze- für richtig und nachvollziehbar. Mit Einführung des Farbfilms hat man natürlich nicht alles andere mit über Bord geworfen, denn vor und hinter der Kamera erledigen (überwiegend) bewährte Figuren ihren Job. Für die Regie zeichnet einmal mehr Alfred Vohrer verantwortlich, der mit "Der Bucklige von Soho" zwar nicht sein bestes Werk, aber ein durchaus gelungenes und unterhaltsames Stück Film abliefert. Gleich in der ersten Szene will man mit aller Gewalt die alte Atmosphäre heraufbeschwören. Nacht und Nebel, eine flüchtende Frau, gestellt und gekillt vom Buckligen. Das Ergebnis stellt zufrieden, obschon die Stärke hier mehr auf dem leicht hysterischen Unterton liegt, während die Atmosphäre ein wenig zurücktritt. Der Score von Peter Thomas untermalt das Geschehen vortrefflich, kommt mit irren "Hua Ha" Rufen und schmissiger Musik daher. Thomas gelingt der Brückenschlag zwischen bewährten und frischen Elementen, sehr schön. Man merkt dem Film an, dass die zweite Hälfte der sechziger Jahre viele Fesseln und Ketten sprengte. So zeigt man uns in der Gerichtsmedizin eine nackte Frauenleiche, zwar verschämt auf dem Bauch liegend, doch Sir John wendet sich mit Grausen ab. Nicht zu vergessen, der schon nahezu frivol-obszöne Moment, in dem eine junge Dame ihre Bluse aufreisst und die Aufseherin zu ihren Neigungen befragt. Diese Szene mutet wie ein Vorläufer späterer "Women in Prison" Filme an. Die Story ist bei Wallace Streifen bekanntlich nicht immer unbedingt logisch und nachvollziehbar. Auch dieser Beitrag verblüfft mit einer etwas grotesk anmutenden Auflösung, die aber so gut gespielt ist, dass sie mir einfach sympathisch, ja liebenswert erscheint. Werfen wir einen kurzen Blick auf die Besetzung. Günther Stoll hat seinen ersten Wallace Auftritt. Seine Darbietung kommt ähnlich nüchtern wie die eines Harald Leipnitz daher, doch wo Leipnitz vor lauter Sachlichkeit nahezu zur Salzsäule erstarrt, durchbricht Stoll immer wieder die glatte Oberfläche. Der Mann ist fraglos eine Bereicherung für die Reihe. Monika Peitsch erlebt ebenso ihre Wallace-Defloration, sie entspricht dem üblichen "unschludiges, hilfloses Mädchen" Klischee. In der Tat bemerkt man nicht, dass Frau Peitsch während der Dreharbeiten bereits 29 Lenze zählte. Gestandene Darsteller runden die Besetzung ab, Pinkas Braun ist fieser denn jemals zuvor, herrlich. Eddi Arent hat erneut einen seiner besten Auftritte im Rahmen der Wallace Filme, er toppt hier sogar seine Rolle in "Der unheimliche Mönch". Siegfried Schürenberg kommt als Sir John recht häufig zum Zuge, wie gehabt auf knuffig-trottelige Art und Weise. Für Freude sorgt die völlig Übertriebene Darbietung von Hubert von Meyerinck, dem die Rolle des Militärschädels gewissermaßen auf den Leib geschneidert ist. Besonders ansprechende Leistungen möchte ich den weiblichen Nebendarstellerinnen attestieren. Agnes Windeck muss man einfach mögen, während Gisela Uhlen schon wegen ihrer eisigen Gesichtszüge die Bosheit geradezu aus der Fratze springt. Hilde Sessak würde jede Foltercamp Sause bereichern, während Uta Levka übezeugend das verdorbene Gör gibt. Es würde den Rahmen spregen, nun jeden Mitwirkenden zu würdigen, verdient hätten sie es ohne Zweifel allesamt.
Für meinen Geschmack ist der Wechsel von Schwarzweiß zu Farbe gut gelungen. Das Ergebnis mag noch nicht optimal erscheinen, ich wurde jedoch gut und kurzweilig unterhalten. Der Bucklige hätte für meinen Geschmack ein wenig grausiger aussehen dürfen, andererseits sorgt er immerhin für diverse Schmunzler. Wie gehabt ist der Film einzeln erhältlich, wie üblich ist das Boxset die bessere Wahl. Die "Edgar Wallace Edition 6" enthält ferner folgende Titel:
- Der unheimliche Mönch (Der letzte Schwarzweißfilm der Reihe)
- Das Geheimnis der weissen Nonne
- Die blaue Hand
Die Bildqualität von "Der Bucklige von Soho" ist ansprechend, man ist im Rahmen der Serie gute Scheiben von Universum gewöhnt. Für den Film ziehe ich solide 7/10 (gut). Damit ist er kein Highlight der Reihe, gehört aber auch keinesfalls zum Bodensatz. Ich freue mich auf die kommenden Streifen!
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"Ich bringe Sie um, wenn Sie nicht tun was ich ihnen sage. Haben Sie verstanden?"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Filme fürs Herz von den Herren Golan und Globus (Cannon Films).......
DEATH WISH I, II, III, IV, V
-> Ein Mann sieht rot, Der Mann ohne Gnade, Der Rächer von New York, Das Weiße im Auge, Antlitz des Todes
Charles Bronson verschießt als Paul Kersey sämtliche Strolche, die ihm über den Weg laufen. Sein Motiv ist Rache - nachdem in jedem Film anfangs seine Frau/Familie ein brutales Ende erleidet und die Polizei nicht helfen kann. In den ersten drei Teilen müssen den vom Verhalten her Tieren ähnelnde Jugendliche dran glauben, die töten, Drogen nehmen, stehlen und vergewaltigen was das Zeug hält. Dies gipfelt im dritten Teil darin, dass der wohlhabende Architekt Kersey mit einem Maschinengewehr mal so auf eine Horde Punks draufhält und ein ganzes Stadtviertel in die Luft jagt. In den letzten beiden Teilen der Pentalogie sind die Rollen von Gut und Böse ebenso sehr deutlich ausgeprägt. Hier nimmt Kersey das organisierte Verbrechen hoch. Und es sind aber auch wirklich abscheuliche Sadisten. Während aller Filme wird die Staatsgewalt durchweg und konsequent als sinn- und nutzlos dargestellt. Den Bullen wird gerade mal das Schreiben von Strafzetteln zugetraut.
Eine herrliche Glorifizierung der Selbstjustiz und des Waffengebrauchs.
9/10
MISSING IN ACTION I, II, III
Hier geht nun Chuck Norris als Colonel James Braddock ebenso nach dem Motto "viel töten, wenig reden" vor. Er muss in Vietnam zurückgelassene Amerikaner hinausbuchsieren, weil's ja sonst keiner tut. Der Patriotismus trieft schon aus der DVD-Hülle heraus, der Datenträger kann so viel fast nicht verkraften. Braddock macht durchweg seine Roundhousekicks, eine von ihm geworfene Granate richtet so viel Schaden wie zig Bomben an, und die Genicke der unglaublich fiesen Vietnamesen bricht er am laufenden Band. Das macht so richtig Spaß.
8/10
Wer Bock auf Filme hat, die so unglaublich naiv, brutal und dumm sind, dass sie wiederrum unterhaltsam sind, dem seien sie empfohlen.
Zum Schluss noch ein Zitat, wo einem so richtig das Herz aufgeht:
"Braddock, ihr warne Sie. Treten Sie niemandem auf die Füße."
"Ich trete nicht auf Füße, Little John. Ich trete in den Arsch."
DEATH WISH I, II, III, IV, V
-> Ein Mann sieht rot, Der Mann ohne Gnade, Der Rächer von New York, Das Weiße im Auge, Antlitz des Todes
Charles Bronson verschießt als Paul Kersey sämtliche Strolche, die ihm über den Weg laufen. Sein Motiv ist Rache - nachdem in jedem Film anfangs seine Frau/Familie ein brutales Ende erleidet und die Polizei nicht helfen kann. In den ersten drei Teilen müssen den vom Verhalten her Tieren ähnelnde Jugendliche dran glauben, die töten, Drogen nehmen, stehlen und vergewaltigen was das Zeug hält. Dies gipfelt im dritten Teil darin, dass der wohlhabende Architekt Kersey mit einem Maschinengewehr mal so auf eine Horde Punks draufhält und ein ganzes Stadtviertel in die Luft jagt. In den letzten beiden Teilen der Pentalogie sind die Rollen von Gut und Böse ebenso sehr deutlich ausgeprägt. Hier nimmt Kersey das organisierte Verbrechen hoch. Und es sind aber auch wirklich abscheuliche Sadisten. Während aller Filme wird die Staatsgewalt durchweg und konsequent als sinn- und nutzlos dargestellt. Den Bullen wird gerade mal das Schreiben von Strafzetteln zugetraut.
Eine herrliche Glorifizierung der Selbstjustiz und des Waffengebrauchs.
9/10
MISSING IN ACTION I, II, III
Hier geht nun Chuck Norris als Colonel James Braddock ebenso nach dem Motto "viel töten, wenig reden" vor. Er muss in Vietnam zurückgelassene Amerikaner hinausbuchsieren, weil's ja sonst keiner tut. Der Patriotismus trieft schon aus der DVD-Hülle heraus, der Datenträger kann so viel fast nicht verkraften. Braddock macht durchweg seine Roundhousekicks, eine von ihm geworfene Granate richtet so viel Schaden wie zig Bomben an, und die Genicke der unglaublich fiesen Vietnamesen bricht er am laufenden Band. Das macht so richtig Spaß.
8/10
Wer Bock auf Filme hat, die so unglaublich naiv, brutal und dumm sind, dass sie wiederrum unterhaltsam sind, dem seien sie empfohlen.
Zum Schluss noch ein Zitat, wo einem so richtig das Herz aufgeht:
"Braddock, ihr warne Sie. Treten Sie niemandem auf die Füße."
"Ich trete nicht auf Füße, Little John. Ich trete in den Arsch."
- Der Marco
- Profi
- Beiträge: 487
- Registriert: Mi 23. Mär 2005, 10:11
- Hat sich bedankt: 4 Mal
- Danksagung erhalten: 10 Mal
Ho ho, das scheinen mir doch sehr umfassend sozialkritisch ausgeprägte Celluloidkunstwerke zu sein!
Ich habe bis zum heutigen Tage noch keinen Chuck-Norris-Film geschafft am Stück durchzuschauen. Ich hoffte immer: so viel Langeweile kannst und wirst du hoffentlich nie haben, dass dir das mal passiert...
Aber ich denke, ich werde es jetzt mal mit voller Absicht tun und mir den philosophischen Grundgedanken der Filme verinnerlichen...
vielleicht hänge ich danach noch einen Charles Bronson dran (wenn man mich ungestört dem Filmgenuss frönen lässt).
Strolche dumm und brutal zu vernichten ist doch der Sinn der gepflegten Abendunterhaltung.
PS: Hast du wirklich alle aufgezählten Filme am Stück gesehen? Bist du noch ansprechbar, raw?
Übrigens: Chuck Norris hat den Rock'n'Roll erfunden... und ihn gleich wieder getötet als er das erste mal Grönemeyer hörte und er braucht auch keinen Rettungsring, er bindet sich das sinkende Schiff um. Außerdem kann er 'n Großteil seiner Sprüche überhaupt nicht leiden.
Ich habe bis zum heutigen Tage noch keinen Chuck-Norris-Film geschafft am Stück durchzuschauen. Ich hoffte immer: so viel Langeweile kannst und wirst du hoffentlich nie haben, dass dir das mal passiert...
Aber ich denke, ich werde es jetzt mal mit voller Absicht tun und mir den philosophischen Grundgedanken der Filme verinnerlichen...
vielleicht hänge ich danach noch einen Charles Bronson dran (wenn man mich ungestört dem Filmgenuss frönen lässt).
Strolche dumm und brutal zu vernichten ist doch der Sinn der gepflegten Abendunterhaltung.
PS: Hast du wirklich alle aufgezählten Filme am Stück gesehen? Bist du noch ansprechbar, raw?
Übrigens: Chuck Norris hat den Rock'n'Roll erfunden... und ihn gleich wieder getötet als er das erste mal Grönemeyer hörte und er braucht auch keinen Rettungsring, er bindet sich das sinkende Schiff um. Außerdem kann er 'n Großteil seiner Sprüche überhaupt nicht leiden.