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Night Train to Terror (USA 1985, Originaltitel: Night Train to Terror)
Satan (Tony Giorgio) und Gott (Ferdy Mayne) nutzen eine gemeinsame Zugfahrt, um über den weiteren Verbleib diverser Menschlein zu diskutieren. Wer darf in die Hölle, wer muss in den Himmel, die beiden Herren sind sich in den meisten Fällen nicht darüber einig. Der Film erzählt drei Geschichten, die durch die Rahmenhandlung im Zug zusammengehalten werden. In der ersten Episode gerät ein Draufgänger in die Fänge irrer Menschenmetzger, die Hauptrolle wird von John Phillip Law gespielt. Die folgende Episode beschäftigt sich mit dem Schicksal einer jungen Frau, die sich leichtfertig mit einem Psychopathen einlässt. Episode #3 nimmt sich einen Autor vor, der in seinem wichtigsten Werk den Tod Gottes verkündet, Kultschädel Cameron Mitchell ist dort als Polizist zu sehen.
Es ist natürlich eine prächtige Idee, die Rolle "Gott" mit Ferdy Mayne zu besetzen. Den guten Mann dürfte wohl fast jeder Filmfreund aus Roman Polanskis wundervoller Komödie "Tanz der Vampire" kennen, in der Mayne als Graf Krolock (Oberhaupt der Vampirsippe) unterwegs ist. Der Leibhaftige wird durch Tony Giorgio ebenfalls ansprechend dargestellt, doch hier punktet ganz klar der alte Mann mit dem weissen Bart. Damit nicht genug, im Zug befindet sich auch noch eine junge Möchtegern-Rockband, die uns immer wieder mit kurzen Einschüben drangsaliert. Übelster Schund der achtziger Jahre, hier trifft wirklich zu: So schlecht, dass es schon wieder gut ist. An der Rahmenhandlung gibt es also kaum etwas zu bemängeln, doch wie ist es um die drei Episoden bestellt? Die erste Episode versucht mit Mad Scientist Stimmung zu punkten. Sie ist aber leider so zerfahren und uninteressant inszeniert, dass weder die Anwesenheit von John Phillip Law, noch die fiesen Mettguteinlagen hilfreich sind. Klar, es handelt sich hier um Trash, Verfehlungen und Murks gehören gewissermaßen zum guten Ton. Aber bitte nicht so öde und schnarchig. Der zweite Versuch bietet eine deutliche Steigerung. Bekloppte Fratzen im Überfluss, unfassbar beknackte Ideen, endlich kommt Freude auf. Man beachte die umherschwirrede "Killer-Fliege", zusätzlich gibt es eine Dosis Prügel, Stormschläge und Mettgut, Folgen eines Gesellschaftspiels der etwas anderen Art. Zum Abschluss wird dem Zuschauer eine völlig durchgeknallte Geschichte vor den Latz geknallt. Nun kommen grottenschlecht animierte Monster zum Zuge, hier und da wird gemetzelt, Cameron Mitchell eiert durch diesen Irrsinn. Hier wütet der Trash in Reinkultur, funktioniert aber im Gegensatz zur Auftaktepisode recht gut.
"Night Train to Terror" verneigt sich tief vor den Grusel-/Horrorfilmen der fünfziger und sechziger Jahre. Die Rahmenhandlung im Zug erinnert sofort an die Amicus Produktion "Die Todeskarten des Dr. Schreck" (Dr. Terror's House of Horrors, 1965). Von der Qualität eines Amicus Streifens bleibt ein Machwerk wie "Night Train to Terror" Lichtjahre entfernt. Doch wer würde ernsthaft erwarten, dass der Film sich in der Tat mit seinen Vorblidern messen kann? Auf der Habenseite gibt es freudige Momente des Wiedersehens zu verbuchen, an erster Stelle Ferdy Mayne in seiner "göttlichen" Rolle. Selbst die schwache erste Episode bietet durch ihre "Mad Scientist" Schlagseite gewisse Momente, obwohl sie letztlich doch als Stinker bezeichnet werden muss. Danach geht es beständig aufwärts, wahre Trash-Wonnen bleiben aber aus. Warum sollte man also diesen drittklassigen Aufguss alter Perlen schauen? Weil es doch einen gewissen Spass macht das groteske Treiben zu verfolgen, weil es sich um eine freundliche Verneigung vor den Klassikern handelt. Man sollte aber eine Vorliebe für Trash im Gepäck haben, ansonsten wird man sich mit Grausen abwenden!
Die DVD stammt aus der CMV Trash Collection (#60), einer Reihe die immer wieder für beste Unterhaltung sorgen kann. Dieser Beiträg zählt zu den weniger aufregenden Veröffentlichungen, eine Kaufempfehlung gibt es daher nur für Komplettisten. Die Bildqualität bewegt sich auf brauchbarem VHS-Niveau, als Boni gibt es ein paar Trailer und eine Bildergalerie zu sehen. Wie üblich kommt die Scheibe in einer kleinen Hartbox daher, das sehr schöne Cover zählt zu den besten der gesamten Reihe!
Kein Knüller, aber für nostaligische Trash-O-Logen geniessbar. Mittelprächtig = knappe 5/10
Lieblingszitat:
"Ich weiss nicht mehr was sie hat, aber ich muss sie dringend operieren!"
Satan (Tony Giorgio) und Gott (Ferdy Mayne) nutzen eine gemeinsame Zugfahrt, um über den weiteren Verbleib diverser Menschlein zu diskutieren. Wer darf in die Hölle, wer muss in den Himmel, die beiden Herren sind sich in den meisten Fällen nicht darüber einig. Der Film erzählt drei Geschichten, die durch die Rahmenhandlung im Zug zusammengehalten werden. In der ersten Episode gerät ein Draufgänger in die Fänge irrer Menschenmetzger, die Hauptrolle wird von John Phillip Law gespielt. Die folgende Episode beschäftigt sich mit dem Schicksal einer jungen Frau, die sich leichtfertig mit einem Psychopathen einlässt. Episode #3 nimmt sich einen Autor vor, der in seinem wichtigsten Werk den Tod Gottes verkündet, Kultschädel Cameron Mitchell ist dort als Polizist zu sehen.
Es ist natürlich eine prächtige Idee, die Rolle "Gott" mit Ferdy Mayne zu besetzen. Den guten Mann dürfte wohl fast jeder Filmfreund aus Roman Polanskis wundervoller Komödie "Tanz der Vampire" kennen, in der Mayne als Graf Krolock (Oberhaupt der Vampirsippe) unterwegs ist. Der Leibhaftige wird durch Tony Giorgio ebenfalls ansprechend dargestellt, doch hier punktet ganz klar der alte Mann mit dem weissen Bart. Damit nicht genug, im Zug befindet sich auch noch eine junge Möchtegern-Rockband, die uns immer wieder mit kurzen Einschüben drangsaliert. Übelster Schund der achtziger Jahre, hier trifft wirklich zu: So schlecht, dass es schon wieder gut ist. An der Rahmenhandlung gibt es also kaum etwas zu bemängeln, doch wie ist es um die drei Episoden bestellt? Die erste Episode versucht mit Mad Scientist Stimmung zu punkten. Sie ist aber leider so zerfahren und uninteressant inszeniert, dass weder die Anwesenheit von John Phillip Law, noch die fiesen Mettguteinlagen hilfreich sind. Klar, es handelt sich hier um Trash, Verfehlungen und Murks gehören gewissermaßen zum guten Ton. Aber bitte nicht so öde und schnarchig. Der zweite Versuch bietet eine deutliche Steigerung. Bekloppte Fratzen im Überfluss, unfassbar beknackte Ideen, endlich kommt Freude auf. Man beachte die umherschwirrede "Killer-Fliege", zusätzlich gibt es eine Dosis Prügel, Stormschläge und Mettgut, Folgen eines Gesellschaftspiels der etwas anderen Art. Zum Abschluss wird dem Zuschauer eine völlig durchgeknallte Geschichte vor den Latz geknallt. Nun kommen grottenschlecht animierte Monster zum Zuge, hier und da wird gemetzelt, Cameron Mitchell eiert durch diesen Irrsinn. Hier wütet der Trash in Reinkultur, funktioniert aber im Gegensatz zur Auftaktepisode recht gut.
"Night Train to Terror" verneigt sich tief vor den Grusel-/Horrorfilmen der fünfziger und sechziger Jahre. Die Rahmenhandlung im Zug erinnert sofort an die Amicus Produktion "Die Todeskarten des Dr. Schreck" (Dr. Terror's House of Horrors, 1965). Von der Qualität eines Amicus Streifens bleibt ein Machwerk wie "Night Train to Terror" Lichtjahre entfernt. Doch wer würde ernsthaft erwarten, dass der Film sich in der Tat mit seinen Vorblidern messen kann? Auf der Habenseite gibt es freudige Momente des Wiedersehens zu verbuchen, an erster Stelle Ferdy Mayne in seiner "göttlichen" Rolle. Selbst die schwache erste Episode bietet durch ihre "Mad Scientist" Schlagseite gewisse Momente, obwohl sie letztlich doch als Stinker bezeichnet werden muss. Danach geht es beständig aufwärts, wahre Trash-Wonnen bleiben aber aus. Warum sollte man also diesen drittklassigen Aufguss alter Perlen schauen? Weil es doch einen gewissen Spass macht das groteske Treiben zu verfolgen, weil es sich um eine freundliche Verneigung vor den Klassikern handelt. Man sollte aber eine Vorliebe für Trash im Gepäck haben, ansonsten wird man sich mit Grausen abwenden!
Die DVD stammt aus der CMV Trash Collection (#60), einer Reihe die immer wieder für beste Unterhaltung sorgen kann. Dieser Beiträg zählt zu den weniger aufregenden Veröffentlichungen, eine Kaufempfehlung gibt es daher nur für Komplettisten. Die Bildqualität bewegt sich auf brauchbarem VHS-Niveau, als Boni gibt es ein paar Trailer und eine Bildergalerie zu sehen. Wie üblich kommt die Scheibe in einer kleinen Hartbox daher, das sehr schöne Cover zählt zu den besten der gesamten Reihe!
Kein Knüller, aber für nostaligische Trash-O-Logen geniessbar. Mittelprächtig = knappe 5/10
Lieblingszitat:
"Ich weiss nicht mehr was sie hat, aber ich muss sie dringend operieren!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Der blutige Pfad Gottes 2 (USA 2009, Originaltitel: The Boondock Saints II: All Saints Day)
Einige Jahre sind ins Land gezogen, seit die MacManus Brüder die Bostoner Unterwelt kräftig aufmischten. Connor (Sean Patrick Flanery) und Murphy (Norman Reedus) haben sich in der Begleitung ihres Vaters (Billy Connolly) nach Irland zurückgezogen, leben dort ein unauffälliges, beschauliches Leben auf dem Land. Als in Boston ein Pfaffe in seiner Kirche ermordert wird, lässt der beauftragte Killer die Tötung nach einem Werk der Brüder aussehen. Diese bodenlose Unverschämtheit können sich Connor und Murphy nicht bieten lassen, per Schiff geht es über den grossen Teich. Auf der Überfährt läuft ihnen der leicht debile Romeo (Clifton Collins Jr.) zu, der sie nach und nach von seiner Nützlichkeit und Loyalität überzeugen kann. Derweil befasst sich in Boston FBI Special Agent Eunice (Julie Benz) mit der Aufklärung und den Hintergründen des Priestermordes, wobei sie auf Ermittler der lokalen Polizei trifft, die den MacManus Brüder damals illegal unter die Arme griffen. Kaum sind Connor und Murphy wieder in Boston, beginnen sie erneut mit Aufräumarbeiten in der Unterwelt, leisten etlichen Gaunern zwangsweise Sterbehilfe. Die Lage spitzt sich für alle Beteiligten mehr und mehr zu. Die Bullen wollen nicht von der cleveren Eunice entlarvt werden, Mafiaboss Yakavetta (Judd Nelson) will endlich seine Rache an den MacManus Brüdern vollführen...
"The Boondock Saints" von Troy Duffy kam 1999 quasi aus dem Nichts, eroberte ohne Vorwarnung die Herzen zahlreicher Filmfreunde im Sturm. Ich will mich nun aber nicht ins Lobpreisungen für den Film ergehen, über diesen Höhepunkt der späten neunziger Jahre wurde bereits ausführlich berichtet. Wenden wir uns also gleich der Fortsetzung zu, die sich wegen diverser Probleme immer wieder verzögerte. Sean Patrick Flanery und Norman Reedus sind die Rollen der MacManus Brüder noch immer wie auf den Leib geschneidert. Durch die paar Jahre mehr auf dem Buckel, wirkt besonders Reedus noch markanter als im ersten Teil. Die beiden Burschen gehen erneut in ihren Rollen auf, man sieht ihnen die Freude an der Arbeit deutlich an. Billy Connolly hingegen wird ein wenig "entzaubert", kommt als alter und gebrochener Mann daher. Der Entwicklung dieser Figur tut es einerseits gut, andererseits wird sie dadurch demontiert, ohne Frage ist diese Marschrichtung für die Story des zweiten Films hilfreich, erscheint zumindest nachvollziehbar. Der eigentliche Star des ersten Teils war ohne Zweifel Willem Dafoe, der als tuntiger Agent Smecker alle anderen Mitwirkenden locker an die Wand spielte. Nun hat man statt Dafoe die recht attraktive Julie Benz (die z.B. im vierten Rambo dabei war) aus dem Hut gezaubert. Auch sie stellt eine kantige, leicht verschrobene Figur dar, die für gute Laune und reichlich Wirbel sorgt. Man sollte Fairness walten lassen, denn selbstverständlich kann man Dafoes Smecker nicht toppen, doch Frau Benz zieht sich achtbar aus der Affaire (...und ihre High Heels sind sowieso scharf). Die Rollen der Detectives Greenly, Dolly und Duffy sind nun deutlich üppiger angelegt, die sympathischen Trottel sind auf ihre spezielle Art unterhaltsam. Als "Hilfs-Saint" kommt Clifton Collins Jr. zum Einsatz, der wie sein Vorgänger Rocco (David Della Rocco) ein Schwachkopf ist, aber leider ab und an ein wenig zur Nerverei neigt. Damit soll genug zu den wichtigsten Rollen gesagt sein, es gibt kleine und grössere Überraschungen, dazu wegen akuter Spoilergefahr kein Kommentar.
Die Besetzung macht einen guten Job, doch wie ist es um die anderen Disziplinen bestellt? Die einfache und auf den Punkt gebrachte Handlung des Erstlings, versucht man nun ein wenig komplexer (naja, "komplex" ist vielleicht nicht die beste Wortwahl) zu gestalten. Die Story sorgt für neue Erkenntniss und Einblicke, kleine "Aha-Momente" inklusive. Allerdings wirken diverse Entwicklungen reichlich konstruiert. Insgesamt stürzt man aber nicht ab, wandelt einigermaßen sicher auf dem schmalen Grat, den die Fortsetzung eines derartig starken Vorgängers zu beschreiten hat. Zu den "Boondock Saints" gehören selbstverständlich zukünftige Ballereien mit zahlreichen Opfern. Man orientiert sich in dieser Hinsicht am Vorgänger, versucht aber die Optik ein wenig moderner wirken zu lassen, wodurch das Geballer vielleicht ein wenig beliebiger als zuvor wirkt. Es kann also Entwarnung gegeben werden, Troy Duffy geht mit seiner Fortsetzung nicht unter. Doch -nun kommt der Schatten des Vorgängers unvermeidbar ins Spiel- wie gut ist der zweite Feldzug der Saints tatsächlich? "The Boondock Saints" wirkte damals wie locker aus dem Ärmel geschüttelt, war erfrischend und machte riesig Spass. Genau in diese Kerbe möchte die Fortführung auch schlagen, doch oft wirkt das Treiben zu verkrampft, biedert sich zu sehr an, verliert dadurch an Faszination. Der spröde B-Movie Charme des Erstlings kommt immer wieder abhanden. Sicher, betrachtet man das Büdget der Fortsetzung, haben wir es hier auch mit einer (für US Verhältnisse) kleinen Produktion zu tun. Auf mich wirkt der zweite Teil wie ein Film der gern so roh und "cool" wie sein älterer Bruder wäre, aber hier und da wie ein Papiertiger daherkommt, der in Wirklichkeit lieber auf "Blockbuster" machen würde. Ständig will Duffy die Klasse und Einzigartigkeit seines ersten Films erzwingen, verliert sich dabei in den eigenen Fußstapfen. Ich bin der festen Überzeugung, dass man den Film völlig vergeit hätte, wenn das Büdget höher gewesen wäre. Dann dürften wir uns vermutlich gar mit einem PG-13 Stinker rumärgern.
Spass macht "Boondock II", das will ich gar nicht bestreiten. Legt man die zu überspringende Latte jedoch auf die schwindelerregende Höhe des Vorgängers, muss man Troy Duffy leider ganz klar ein souveränes "unter der Latte durchspringen" ins Poesiealbum schreiben. Die Ende schreit geradezu nach einem dritten Teil, wundern würde es mich nicht besonders, wenn die MacManus Brüder erneut zu den Waffen greifen. Die Blu-ray Auswertung darf sich das Siegel "gut gelungen" anheften. Der Film liegt in sehr guter Qualität vor, diverse Boni warten auf Sichtung. Beim Kauf bitte die Augen aufhalten: Die DVD/BD mit 18er Freigabe ist gekürzt, die Scheiben mit SPIO/JK Freigabe sind von der Schere verschont geblieben. Bevor ich es vergesse, noch ein Satz zur Synchronisation. Der Film verliert durch die biedere Synchro deutlich, der englische Originalton ist eindeutig die bessere Wahl (was sich schon bei kurzen Hörproben deutlich zeigt)!
Fazit: Der liebenswerte Charme des Vorgängers bleibt oft auf der Strecke. Verkrampft versucht der Film zu jeder Sekunde so "kultig" wie möglich zu wirken, biedert sich fast winselnd an. Weit davon entfernt ein Überflieger zu sein, müsste man im Vergleich zum Vorgänger 5/10 (Mittelklasse) ziehen. Damit fühle ich mich aber nicht wohl, ich versuche den Film ohne den direkten Vergleich zu bewerten, was zugegebenermaßen nicht leicht fällt. Für 6,5/10 (oberste Mittelklasse) reicht es. Da ich bei der Erstsichtung die deutsche Synchro gehört habe, ist durchaus noch ein wenig Luft nach oben vorhanden!
Lieblingszitat:
"Das stinkt zum Himmel!"
"Allerdings. Wie ein Schweinearsch im Hochsommer!"
Einige Jahre sind ins Land gezogen, seit die MacManus Brüder die Bostoner Unterwelt kräftig aufmischten. Connor (Sean Patrick Flanery) und Murphy (Norman Reedus) haben sich in der Begleitung ihres Vaters (Billy Connolly) nach Irland zurückgezogen, leben dort ein unauffälliges, beschauliches Leben auf dem Land. Als in Boston ein Pfaffe in seiner Kirche ermordert wird, lässt der beauftragte Killer die Tötung nach einem Werk der Brüder aussehen. Diese bodenlose Unverschämtheit können sich Connor und Murphy nicht bieten lassen, per Schiff geht es über den grossen Teich. Auf der Überfährt läuft ihnen der leicht debile Romeo (Clifton Collins Jr.) zu, der sie nach und nach von seiner Nützlichkeit und Loyalität überzeugen kann. Derweil befasst sich in Boston FBI Special Agent Eunice (Julie Benz) mit der Aufklärung und den Hintergründen des Priestermordes, wobei sie auf Ermittler der lokalen Polizei trifft, die den MacManus Brüder damals illegal unter die Arme griffen. Kaum sind Connor und Murphy wieder in Boston, beginnen sie erneut mit Aufräumarbeiten in der Unterwelt, leisten etlichen Gaunern zwangsweise Sterbehilfe. Die Lage spitzt sich für alle Beteiligten mehr und mehr zu. Die Bullen wollen nicht von der cleveren Eunice entlarvt werden, Mafiaboss Yakavetta (Judd Nelson) will endlich seine Rache an den MacManus Brüdern vollführen...
"The Boondock Saints" von Troy Duffy kam 1999 quasi aus dem Nichts, eroberte ohne Vorwarnung die Herzen zahlreicher Filmfreunde im Sturm. Ich will mich nun aber nicht ins Lobpreisungen für den Film ergehen, über diesen Höhepunkt der späten neunziger Jahre wurde bereits ausführlich berichtet. Wenden wir uns also gleich der Fortsetzung zu, die sich wegen diverser Probleme immer wieder verzögerte. Sean Patrick Flanery und Norman Reedus sind die Rollen der MacManus Brüder noch immer wie auf den Leib geschneidert. Durch die paar Jahre mehr auf dem Buckel, wirkt besonders Reedus noch markanter als im ersten Teil. Die beiden Burschen gehen erneut in ihren Rollen auf, man sieht ihnen die Freude an der Arbeit deutlich an. Billy Connolly hingegen wird ein wenig "entzaubert", kommt als alter und gebrochener Mann daher. Der Entwicklung dieser Figur tut es einerseits gut, andererseits wird sie dadurch demontiert, ohne Frage ist diese Marschrichtung für die Story des zweiten Films hilfreich, erscheint zumindest nachvollziehbar. Der eigentliche Star des ersten Teils war ohne Zweifel Willem Dafoe, der als tuntiger Agent Smecker alle anderen Mitwirkenden locker an die Wand spielte. Nun hat man statt Dafoe die recht attraktive Julie Benz (die z.B. im vierten Rambo dabei war) aus dem Hut gezaubert. Auch sie stellt eine kantige, leicht verschrobene Figur dar, die für gute Laune und reichlich Wirbel sorgt. Man sollte Fairness walten lassen, denn selbstverständlich kann man Dafoes Smecker nicht toppen, doch Frau Benz zieht sich achtbar aus der Affaire (...und ihre High Heels sind sowieso scharf). Die Rollen der Detectives Greenly, Dolly und Duffy sind nun deutlich üppiger angelegt, die sympathischen Trottel sind auf ihre spezielle Art unterhaltsam. Als "Hilfs-Saint" kommt Clifton Collins Jr. zum Einsatz, der wie sein Vorgänger Rocco (David Della Rocco) ein Schwachkopf ist, aber leider ab und an ein wenig zur Nerverei neigt. Damit soll genug zu den wichtigsten Rollen gesagt sein, es gibt kleine und grössere Überraschungen, dazu wegen akuter Spoilergefahr kein Kommentar.
Die Besetzung macht einen guten Job, doch wie ist es um die anderen Disziplinen bestellt? Die einfache und auf den Punkt gebrachte Handlung des Erstlings, versucht man nun ein wenig komplexer (naja, "komplex" ist vielleicht nicht die beste Wortwahl) zu gestalten. Die Story sorgt für neue Erkenntniss und Einblicke, kleine "Aha-Momente" inklusive. Allerdings wirken diverse Entwicklungen reichlich konstruiert. Insgesamt stürzt man aber nicht ab, wandelt einigermaßen sicher auf dem schmalen Grat, den die Fortsetzung eines derartig starken Vorgängers zu beschreiten hat. Zu den "Boondock Saints" gehören selbstverständlich zukünftige Ballereien mit zahlreichen Opfern. Man orientiert sich in dieser Hinsicht am Vorgänger, versucht aber die Optik ein wenig moderner wirken zu lassen, wodurch das Geballer vielleicht ein wenig beliebiger als zuvor wirkt. Es kann also Entwarnung gegeben werden, Troy Duffy geht mit seiner Fortsetzung nicht unter. Doch -nun kommt der Schatten des Vorgängers unvermeidbar ins Spiel- wie gut ist der zweite Feldzug der Saints tatsächlich? "The Boondock Saints" wirkte damals wie locker aus dem Ärmel geschüttelt, war erfrischend und machte riesig Spass. Genau in diese Kerbe möchte die Fortführung auch schlagen, doch oft wirkt das Treiben zu verkrampft, biedert sich zu sehr an, verliert dadurch an Faszination. Der spröde B-Movie Charme des Erstlings kommt immer wieder abhanden. Sicher, betrachtet man das Büdget der Fortsetzung, haben wir es hier auch mit einer (für US Verhältnisse) kleinen Produktion zu tun. Auf mich wirkt der zweite Teil wie ein Film der gern so roh und "cool" wie sein älterer Bruder wäre, aber hier und da wie ein Papiertiger daherkommt, der in Wirklichkeit lieber auf "Blockbuster" machen würde. Ständig will Duffy die Klasse und Einzigartigkeit seines ersten Films erzwingen, verliert sich dabei in den eigenen Fußstapfen. Ich bin der festen Überzeugung, dass man den Film völlig vergeit hätte, wenn das Büdget höher gewesen wäre. Dann dürften wir uns vermutlich gar mit einem PG-13 Stinker rumärgern.
Spass macht "Boondock II", das will ich gar nicht bestreiten. Legt man die zu überspringende Latte jedoch auf die schwindelerregende Höhe des Vorgängers, muss man Troy Duffy leider ganz klar ein souveränes "unter der Latte durchspringen" ins Poesiealbum schreiben. Die Ende schreit geradezu nach einem dritten Teil, wundern würde es mich nicht besonders, wenn die MacManus Brüder erneut zu den Waffen greifen. Die Blu-ray Auswertung darf sich das Siegel "gut gelungen" anheften. Der Film liegt in sehr guter Qualität vor, diverse Boni warten auf Sichtung. Beim Kauf bitte die Augen aufhalten: Die DVD/BD mit 18er Freigabe ist gekürzt, die Scheiben mit SPIO/JK Freigabe sind von der Schere verschont geblieben. Bevor ich es vergesse, noch ein Satz zur Synchronisation. Der Film verliert durch die biedere Synchro deutlich, der englische Originalton ist eindeutig die bessere Wahl (was sich schon bei kurzen Hörproben deutlich zeigt)!
Fazit: Der liebenswerte Charme des Vorgängers bleibt oft auf der Strecke. Verkrampft versucht der Film zu jeder Sekunde so "kultig" wie möglich zu wirken, biedert sich fast winselnd an. Weit davon entfernt ein Überflieger zu sein, müsste man im Vergleich zum Vorgänger 5/10 (Mittelklasse) ziehen. Damit fühle ich mich aber nicht wohl, ich versuche den Film ohne den direkten Vergleich zu bewerten, was zugegebenermaßen nicht leicht fällt. Für 6,5/10 (oberste Mittelklasse) reicht es. Da ich bei der Erstsichtung die deutsche Synchro gehört habe, ist durchaus noch ein wenig Luft nach oben vorhanden!
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"Das stinkt zum Himmel!"
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Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Sherlock Holmes (BD)
Wenn man mal die Teils gelungenen Kampfeinlagen, Zeitlupensequenzen und ganz nette Londoner Kulisse wegnimmt was bleibt dann noch? Der Film ist nicht besonders lustig und Teils langatmig. Zum Glück ist die Besetzung kein Fehlgriff. Robert Downey Jr., Rachel McAdams, Eddie Marsan, Jude Law, Mark Strong können noch einiges rausreissen.
Da es dennoch für akzeptable Unterhaltung gereicht hat.
7.0
Wenn man mal die Teils gelungenen Kampfeinlagen, Zeitlupensequenzen und ganz nette Londoner Kulisse wegnimmt was bleibt dann noch? Der Film ist nicht besonders lustig und Teils langatmig. Zum Glück ist die Besetzung kein Fehlgriff. Robert Downey Jr., Rachel McAdams, Eddie Marsan, Jude Law, Mark Strong können noch einiges rausreissen.
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Lethal Force (USA 2001, Originaltitel: Lethal Force)
Jack (Frank Prather) hat grosse Probleme. Seine Frau und sein Sohn wurden von dem sadistischen Gangsterboss Mal entführt. Der Ganove fordert von Jack den Verrat an seinem besten Freund, dem Auftragskiller Savitch (Cash Flagg Jr.). Mal hat eine alte Rechung mit Savitch zu begleichen, seit der letzten Begegnung sitzt der Obergangster im Rollstuhl. Natürlich weigert sich Jack zunächst seinen alten Freund ans Messer zu liefern. Kurzerhand lässt Mal vor Jacks Augen dessen Frau kaltblütig erschiessen, sein Sohl soll folgen, wenn Jack die Forderung nicht erfüllt. Der verzweifelte Kleinganove hintergeht Savitch, doch der Killer ist nicht so leicht auszuschalten, ein fürchterliches Blutbad nimmt seinen Lauf...
"Lethal Force" ist ein völlig bekloppter Actiontrasher, der sich augenzwinkernd vor seinen Vorbildern verneigt, dazu diverse kranke Einfalle präsentiert. Die Mitwirkenden agieren talentfrei und überzogen, während der Typ namens Frank Prather recht blass wirkt, rockt der eigentliche Star Cash Flagg Jr. ordentlich die Hütte. Mit stoischer Mine kloppt und ballert er sich durch die Reihen seiner Feinde. Auch nachdem er mehrfach von einem Auto gerammt wurde, aus einer der oberen Etagen eines Parkaus gefallen ist -um hart auf den Betonboden zu treffen- und sein Schädel mit einem Bohrer bearbeitet wurde... (!) ...der Mann ist nicht aufzuhalten. Da sind durch beide Hände getriebene Messer gar nicht erst der Rede wert. Klasse die Prügelei gegen Ende, fünf Gegner, jeder stirbt mindestens dreifach. Die Nebenfiguren halten mit ausufernden Ausfällen und Blödheiten dagegen, unfassbare Fratzen, Dialoge jenseits der Grenze zum endgütligen Tod des Kleinhirns. Konsequenterweise hat man bei den weiblichen Rollen auf attraktive Damen verzichtet. Der Anblick der Undercoverbullete in gelben Leggins taugt als absolut sicheres Verhütungsmittel, da zieht sich auch der erfahrenste, härteste Stachel ängstlich und erschlafft zurück. Allerliebst die "Mitarbeiter" des Gangsterbosses, die überwiegend mit schicken Masken ausgestattet wurden. Die Effekte kommen recht ansprechend daher, fleissig wird geblutet und der finale Kopfschuss ist ein echter Schenkelklopfer. Gewissermaßen der sinnliche Höhepunkt des Treibens, die Belohung für rund 70 Minuten Durchhaltevermögen. Die kurzen Rückblenden verdienen noch Erwähnung, denn selbstverständlich haben die beiden Hauptfiguren gemeinsam Uncle Sam gedient.
Wer Lust auf Z-Action der gehobenen Amateurklasse verspürt, der (und nur solche Gesellen) darf sich "Lethal Force" zumuten. Dass der Streifen bereits nach 70 Minuten ein Ende findet, verhindert letztlich nur unnötigen Leerlauf. Denn wenn gerade keine Action in Gang ist, kommt freilich recht schnell (un)gepflegte Langeweile auf. Die DVD aus der CMV Trash Collection (#57) bietet (neben ein paar Trailern) drei stupide Kurzfilme an, die für ein paar kleine Schmunzler sorgen. Die Reihe hat sicher interessantere Beiträge zu bieten, doch letztlich passt dieser kleine Trasher sehr gut ins Programm. Wie üblich kommt die DVD in einer kleinen Hartbox. Durch die Trashbrille betrachtet kann ich bei guter Laune 5,5/10 verantworten. Wer zu Filmen dieser Art keinen Draht hat, sollte besser einen grossen Bogen um die DVD machen.
Lieblingszitat:
"Mein Name ist Savitch... ...und ich bin verrückt, böse... ...und ich habe meine Prinzipien!"
Jack (Frank Prather) hat grosse Probleme. Seine Frau und sein Sohn wurden von dem sadistischen Gangsterboss Mal entführt. Der Ganove fordert von Jack den Verrat an seinem besten Freund, dem Auftragskiller Savitch (Cash Flagg Jr.). Mal hat eine alte Rechung mit Savitch zu begleichen, seit der letzten Begegnung sitzt der Obergangster im Rollstuhl. Natürlich weigert sich Jack zunächst seinen alten Freund ans Messer zu liefern. Kurzerhand lässt Mal vor Jacks Augen dessen Frau kaltblütig erschiessen, sein Sohl soll folgen, wenn Jack die Forderung nicht erfüllt. Der verzweifelte Kleinganove hintergeht Savitch, doch der Killer ist nicht so leicht auszuschalten, ein fürchterliches Blutbad nimmt seinen Lauf...
"Lethal Force" ist ein völlig bekloppter Actiontrasher, der sich augenzwinkernd vor seinen Vorbildern verneigt, dazu diverse kranke Einfalle präsentiert. Die Mitwirkenden agieren talentfrei und überzogen, während der Typ namens Frank Prather recht blass wirkt, rockt der eigentliche Star Cash Flagg Jr. ordentlich die Hütte. Mit stoischer Mine kloppt und ballert er sich durch die Reihen seiner Feinde. Auch nachdem er mehrfach von einem Auto gerammt wurde, aus einer der oberen Etagen eines Parkaus gefallen ist -um hart auf den Betonboden zu treffen- und sein Schädel mit einem Bohrer bearbeitet wurde... (!) ...der Mann ist nicht aufzuhalten. Da sind durch beide Hände getriebene Messer gar nicht erst der Rede wert. Klasse die Prügelei gegen Ende, fünf Gegner, jeder stirbt mindestens dreifach. Die Nebenfiguren halten mit ausufernden Ausfällen und Blödheiten dagegen, unfassbare Fratzen, Dialoge jenseits der Grenze zum endgütligen Tod des Kleinhirns. Konsequenterweise hat man bei den weiblichen Rollen auf attraktive Damen verzichtet. Der Anblick der Undercoverbullete in gelben Leggins taugt als absolut sicheres Verhütungsmittel, da zieht sich auch der erfahrenste, härteste Stachel ängstlich und erschlafft zurück. Allerliebst die "Mitarbeiter" des Gangsterbosses, die überwiegend mit schicken Masken ausgestattet wurden. Die Effekte kommen recht ansprechend daher, fleissig wird geblutet und der finale Kopfschuss ist ein echter Schenkelklopfer. Gewissermaßen der sinnliche Höhepunkt des Treibens, die Belohung für rund 70 Minuten Durchhaltevermögen. Die kurzen Rückblenden verdienen noch Erwähnung, denn selbstverständlich haben die beiden Hauptfiguren gemeinsam Uncle Sam gedient.
Wer Lust auf Z-Action der gehobenen Amateurklasse verspürt, der (und nur solche Gesellen) darf sich "Lethal Force" zumuten. Dass der Streifen bereits nach 70 Minuten ein Ende findet, verhindert letztlich nur unnötigen Leerlauf. Denn wenn gerade keine Action in Gang ist, kommt freilich recht schnell (un)gepflegte Langeweile auf. Die DVD aus der CMV Trash Collection (#57) bietet (neben ein paar Trailern) drei stupide Kurzfilme an, die für ein paar kleine Schmunzler sorgen. Die Reihe hat sicher interessantere Beiträge zu bieten, doch letztlich passt dieser kleine Trasher sehr gut ins Programm. Wie üblich kommt die DVD in einer kleinen Hartbox. Durch die Trashbrille betrachtet kann ich bei guter Laune 5,5/10 verantworten. Wer zu Filmen dieser Art keinen Draht hat, sollte besser einen grossen Bogen um die DVD machen.
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Der Gorilla von Soho (Deutschland 1968, Originaltitel: Der Gorilla von Soho)
Eine aus der Themse gezogene Leiche führt eine kleine Puppe mit sich. Sehr merkwürdig, denn es handelt sich um einen älteren Herrn. Auf der Puppe sind fremdartige Schriftzeichen zu erkennen, man zieht die Expertin Susan McPherson (Uschi Glas) hinzu. Diese kann einige der durch die Themse verwaschenen Worte tatsächlich lesen, doch trotzdem tappt Scotland Yard zunächst im Dunkeln. Da man darüber Bescheid weiss, dass der aufgefundene Tote sehr wohlhabend war, sucht der Kriminalbeamte den Erbberechtigten auf, in diesem Fall eine Wohltätigkeitsorganisation. Dort stösst Perkins nicht nur auf den Leiter Henry Parker (Albert Lieven). Er wird auch Zeuge, wie ein unter dem Namen Sugar (Herbert Fux) bekannter Kleinganove, offensichtlich eine feindselige Auseinandersetzung mit Parker ausfechtet. Inspektor Perkins (Horst Tappert) glaubt die Handschrift der vor Jahren aktiven "Gorillabande" zu erkennen. Er heftet sich an die Fersen des Widerlings Sugar, dessen Spur führt ihn wenig überraschend ins Rotlichtmilieu. Die Ermittlungen bringen Perkins und seinen Mitarbeiter Sergeant Jim Pepper (Uwe Friedrichsen) auch in Heim für junge Mädchen, welches von spröden Nonnen mit strenger Hand geführt wird. Es kommt zu weiteren Todesfällen, immer ist ein unheimlicher Gorilla im Spiel, kann Perkins das Rätsel lösen...???
Weiter geht es mit dem Genuss der prächtigen Edgar Wallace Verfilmungen. "Der Gorilla von Soho" ist bereits der 27. Wallace Film aus dem Hause Rialto. Es handelt sich um ein Remake des hauseigenen "Die toten Augen von London", der 1961 als 5. Rialto-Wallace in die Kinos kam. Wie schon beim Original, führte Alfred Vohrer auch bei der Neuauflage Regie ("Die toten Augen von London" war das Debüt Vohrers in der Reihe). Für die musikalische Untermalung des Remakes sorgt einmal mehr der bewährte Peter Thomas, die Kamera bediente erneut Karl Löb. War das Original einer düstersten Beiträge der Serie, atmet der Neuaufguss durch und durch den Zeitgeist der zweiten Hälfte der sechziger Jahre. Statt des unheimlichen und wirklich erschreckenden Ady Berber, poltert nun ein Stuntman im Gorillakostüm durch die Kulissen. Die "Wohltätigkeitsorganisation" trägt den hippiesken Namen "Love and Peace for People". Selbstverständlich mangelt nicht an diversen Schlüpfrigkeiten, die Baraufenthalte des Inspektors nutzt Vohrer für ein ausgiebiges Schaulaufen weiblicher Reize. Möpse und Ärsche *pardon* regieren, dezent angedeutet kommt sogar der Schambereich einer jungen Dame ins Spiel. Als Schlussgag bekommen wir eine Uhr die sich auf die Position "Ende" einstellt zu sehen. Ein besonders dicker Zeiger kommt in phallischer Form daher und zittert orgasmisch herum. Herr Vohrer, Herr Vohrer, Sie sind ein Ferkel, deshalb schätze ich ihre Arbeiten auch so sehr! Waren schon in den Filmen vor dem Gorilla, hin und wieder die Beatles einen Spruch wert, hat man nun gleich den zweiten Ermittler "Sergeant Pepper" genannt. Die Hauptrolle hat Horst Tappert übernommen, der bereits in "Der Hund von Blackwood Castle" als Gauner mitwirkte. Mir gefällt sein Auftritt ausserordentlich gut, der Mann hat einfach Profil. Besagter Sergeant Pepper wird von Uwe Friedrichsen als eine Art "Eddi Arent Erbe" gespielt, reichlich bescheuert, aber doch auf groteskte Art durchaus liebenswert. Uschi Glas ist sicher nicht nur für Wallace Fans ein Reizthema. Sie war bereits in "Der Mönch mit der Peitsche" über eine kleine Nebenrolle hinausgekommen, doch musste man ihr nun tatsächlich die weibliche Hauptrolle zuschustern? Von meiner Seite aus kann Entwarnung gegeben werden. Sicher gehört Frau Glas nicht zu den talentiertesten (oder gar attraktivsten) Darstellerinnen der Reihe. Doch die Rolle der naiven und hilflosen Maid, die Herrn Peppers Herz tanzen lässt, passt letztlich doch recht gut zu ihr. Hubert von Meyerinck taumelt als wirrer Scotland Yard Chef umher, auf den die Bezeichnung "Lustgreis" wie der berühmte Deckel auf den Topf passt. Mit seiner Sekretärin Mabel, die erneut von Ilse Pagé gespielt wird, verbindet ihn eine Art Hassliebe. Mabel trauert offenbar noch immer ihrem geliebten Charmebolzen Sir John nach, wer kann es ihr verübeln, ich vermisse ihn auch. Albert Lieven gibt sich gewohnt kühl und undurchsichtig. Herbert Fux ist eine echte Bereicherung, mit diesem widerwärtigen Gesicht -das nur eine blinde Mutter lieben kann- ist er die Idealbesetzung des schmierigen Ganoven, herrlich! Kurz erwähnt sei noch Hilde Sessak, die auch diesmal eine fiese, hartherzige Rolle spielen muss, erneut würde sie in jedem "Women in Prison" und/oder Foltercamp Reisser eine gute Figur abgeben.
Wie so oft bei den späteren Filme der Reihe, tritt der eigentliche Kriminalfall ein wenig in den Hintergrund. Mehr oder weniger schrille und schräge Vögel spielen sich gegenseitig die Vorlagen zu. Trug der Killer in "Im Banne des Unheimlichen" eine irre Maske, so ist der Mörder hier gleich in ein komplett durchgedrehtes Kostüm gekleidet. Dass er unter seiner Maske noch...Halt!...ich will nicht zu viel verraten. In dieses bunte Treiben streut Vohrer eine Prise Sex, welche allerdings durch die biedere Besetzung der weiblichen Hauptrolle eingedämmt wird. Wenn ich mir Sophie Hardy oder Ewa Strömberg in diesem Part vorstelle, welch eine Wonne... Doch genug der Träumereien, kommen wir zu den Fakten! Wie üblich gibt es den Film als Einzel-DVD oder Teil eines Boxsets. Die "Edgar Wallace Edition 7" enthält neben "Der Gorilla von Soho" folgende Titel:
- Der Mönch mit der Peitsche
- Der Hund von Blackwood Castle
- Im Banne des Unheimlichen
Wie üblich sollte man der Box den Vorzug erteilen. Die siebte Box erweist sich als starke Zusammenstellung, "Der Hund von Blackwood Castle" bietet gute Unterhaltung, "Der Mönch mit der Peitsche" und "Im Banne des Unheimlichen" gehen als "gut bis sehr gut" durch. Der Unheimliche ist mein Liebling aus dieser Box, ganz knapp platziert er sich vor dem Mönch. Nun steht bald die Sichtung der achten und letzten Box an, die insgesamt sogar fünf (statt der üblichen vier) Filme enthält. Zuvor werde ich mir aber noch den "Nicht Rialto Wallace" mit dem Titel "Das Rätsel des silbernen Dreieck" (1966) anschauen.
"Der Gorilla von Soho" läuft mit guten 7/10 über die Ziellinie!
Lieblingszitat:
"Dieses Wesen macht mich noch wahnsinnig!"
Eine aus der Themse gezogene Leiche führt eine kleine Puppe mit sich. Sehr merkwürdig, denn es handelt sich um einen älteren Herrn. Auf der Puppe sind fremdartige Schriftzeichen zu erkennen, man zieht die Expertin Susan McPherson (Uschi Glas) hinzu. Diese kann einige der durch die Themse verwaschenen Worte tatsächlich lesen, doch trotzdem tappt Scotland Yard zunächst im Dunkeln. Da man darüber Bescheid weiss, dass der aufgefundene Tote sehr wohlhabend war, sucht der Kriminalbeamte den Erbberechtigten auf, in diesem Fall eine Wohltätigkeitsorganisation. Dort stösst Perkins nicht nur auf den Leiter Henry Parker (Albert Lieven). Er wird auch Zeuge, wie ein unter dem Namen Sugar (Herbert Fux) bekannter Kleinganove, offensichtlich eine feindselige Auseinandersetzung mit Parker ausfechtet. Inspektor Perkins (Horst Tappert) glaubt die Handschrift der vor Jahren aktiven "Gorillabande" zu erkennen. Er heftet sich an die Fersen des Widerlings Sugar, dessen Spur führt ihn wenig überraschend ins Rotlichtmilieu. Die Ermittlungen bringen Perkins und seinen Mitarbeiter Sergeant Jim Pepper (Uwe Friedrichsen) auch in Heim für junge Mädchen, welches von spröden Nonnen mit strenger Hand geführt wird. Es kommt zu weiteren Todesfällen, immer ist ein unheimlicher Gorilla im Spiel, kann Perkins das Rätsel lösen...???
Weiter geht es mit dem Genuss der prächtigen Edgar Wallace Verfilmungen. "Der Gorilla von Soho" ist bereits der 27. Wallace Film aus dem Hause Rialto. Es handelt sich um ein Remake des hauseigenen "Die toten Augen von London", der 1961 als 5. Rialto-Wallace in die Kinos kam. Wie schon beim Original, führte Alfred Vohrer auch bei der Neuauflage Regie ("Die toten Augen von London" war das Debüt Vohrers in der Reihe). Für die musikalische Untermalung des Remakes sorgt einmal mehr der bewährte Peter Thomas, die Kamera bediente erneut Karl Löb. War das Original einer düstersten Beiträge der Serie, atmet der Neuaufguss durch und durch den Zeitgeist der zweiten Hälfte der sechziger Jahre. Statt des unheimlichen und wirklich erschreckenden Ady Berber, poltert nun ein Stuntman im Gorillakostüm durch die Kulissen. Die "Wohltätigkeitsorganisation" trägt den hippiesken Namen "Love and Peace for People". Selbstverständlich mangelt nicht an diversen Schlüpfrigkeiten, die Baraufenthalte des Inspektors nutzt Vohrer für ein ausgiebiges Schaulaufen weiblicher Reize. Möpse und Ärsche *pardon* regieren, dezent angedeutet kommt sogar der Schambereich einer jungen Dame ins Spiel. Als Schlussgag bekommen wir eine Uhr die sich auf die Position "Ende" einstellt zu sehen. Ein besonders dicker Zeiger kommt in phallischer Form daher und zittert orgasmisch herum. Herr Vohrer, Herr Vohrer, Sie sind ein Ferkel, deshalb schätze ich ihre Arbeiten auch so sehr! Waren schon in den Filmen vor dem Gorilla, hin und wieder die Beatles einen Spruch wert, hat man nun gleich den zweiten Ermittler "Sergeant Pepper" genannt. Die Hauptrolle hat Horst Tappert übernommen, der bereits in "Der Hund von Blackwood Castle" als Gauner mitwirkte. Mir gefällt sein Auftritt ausserordentlich gut, der Mann hat einfach Profil. Besagter Sergeant Pepper wird von Uwe Friedrichsen als eine Art "Eddi Arent Erbe" gespielt, reichlich bescheuert, aber doch auf groteskte Art durchaus liebenswert. Uschi Glas ist sicher nicht nur für Wallace Fans ein Reizthema. Sie war bereits in "Der Mönch mit der Peitsche" über eine kleine Nebenrolle hinausgekommen, doch musste man ihr nun tatsächlich die weibliche Hauptrolle zuschustern? Von meiner Seite aus kann Entwarnung gegeben werden. Sicher gehört Frau Glas nicht zu den talentiertesten (oder gar attraktivsten) Darstellerinnen der Reihe. Doch die Rolle der naiven und hilflosen Maid, die Herrn Peppers Herz tanzen lässt, passt letztlich doch recht gut zu ihr. Hubert von Meyerinck taumelt als wirrer Scotland Yard Chef umher, auf den die Bezeichnung "Lustgreis" wie der berühmte Deckel auf den Topf passt. Mit seiner Sekretärin Mabel, die erneut von Ilse Pagé gespielt wird, verbindet ihn eine Art Hassliebe. Mabel trauert offenbar noch immer ihrem geliebten Charmebolzen Sir John nach, wer kann es ihr verübeln, ich vermisse ihn auch. Albert Lieven gibt sich gewohnt kühl und undurchsichtig. Herbert Fux ist eine echte Bereicherung, mit diesem widerwärtigen Gesicht -das nur eine blinde Mutter lieben kann- ist er die Idealbesetzung des schmierigen Ganoven, herrlich! Kurz erwähnt sei noch Hilde Sessak, die auch diesmal eine fiese, hartherzige Rolle spielen muss, erneut würde sie in jedem "Women in Prison" und/oder Foltercamp Reisser eine gute Figur abgeben.
Wie so oft bei den späteren Filme der Reihe, tritt der eigentliche Kriminalfall ein wenig in den Hintergrund. Mehr oder weniger schrille und schräge Vögel spielen sich gegenseitig die Vorlagen zu. Trug der Killer in "Im Banne des Unheimlichen" eine irre Maske, so ist der Mörder hier gleich in ein komplett durchgedrehtes Kostüm gekleidet. Dass er unter seiner Maske noch...Halt!...ich will nicht zu viel verraten. In dieses bunte Treiben streut Vohrer eine Prise Sex, welche allerdings durch die biedere Besetzung der weiblichen Hauptrolle eingedämmt wird. Wenn ich mir Sophie Hardy oder Ewa Strömberg in diesem Part vorstelle, welch eine Wonne... Doch genug der Träumereien, kommen wir zu den Fakten! Wie üblich gibt es den Film als Einzel-DVD oder Teil eines Boxsets. Die "Edgar Wallace Edition 7" enthält neben "Der Gorilla von Soho" folgende Titel:
- Der Mönch mit der Peitsche
- Der Hund von Blackwood Castle
- Im Banne des Unheimlichen
Wie üblich sollte man der Box den Vorzug erteilen. Die siebte Box erweist sich als starke Zusammenstellung, "Der Hund von Blackwood Castle" bietet gute Unterhaltung, "Der Mönch mit der Peitsche" und "Im Banne des Unheimlichen" gehen als "gut bis sehr gut" durch. Der Unheimliche ist mein Liebling aus dieser Box, ganz knapp platziert er sich vor dem Mönch. Nun steht bald die Sichtung der achten und letzten Box an, die insgesamt sogar fünf (statt der üblichen vier) Filme enthält. Zuvor werde ich mir aber noch den "Nicht Rialto Wallace" mit dem Titel "Das Rätsel des silbernen Dreieck" (1966) anschauen.
"Der Gorilla von Soho" läuft mit guten 7/10 über die Ziellinie!
Lieblingszitat:
"Dieses Wesen macht mich noch wahnsinnig!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Hard Luck (USA 2006, Originaltitel: Hard Luck)
Gauner Lucky (Wesley Snipes) hatte den Absprung in ein neues Leben ohne Verbrechen geschafft, landet dann aber doch wieder im Sumpf. Als ihn ein Kumpel in einen illegalen Deal verwickelt, kommt es zu einer Schiesserei mit mehreren Toten. Lucky kann der Versuchung nicht widerstehen und flüchtet mit zwei Koffern voller Geld. Zur Flucht nutzt er den Wagen der Stripperin Angela (Jackie Quinones), die er nun als Geisel an der Backe hat. Nach anfänglichen Querelen kommt man sich näher, doch Lucky und Angela haben nicht nur korrupte Bullen an den Fersen kleben. Der ehrgeizige Captain Davis (Mario Van Peebles) will eine alte Rechnung mit Lucky begleichen, zu allem Überfluss gerät der Gehetzte auch noch in die Fänge eines Serienkiller-Pärchens...
"New Jack City" mag einen gewissen Status innehaben, doch mit "Hard Luck" stellt Mario Van Peebles unter Beweis, dass er nicht nur ein mittelprächtiger Schauspieler ist, sondern auch als Regisseur lediglich über mäßiges Talent verfügt. In rund 97 Minuten Spieldauer wird ein wenig Drama gepackt, dazu hier und da eine Dosis Action, Polizei-/Gangsterthriller, nebenher auch noch das böse Treiben eines Serienkiller-Duos. So wirkt der Film einerseits überfrachtet, andererseits kommt es trotzdem immer wieder zu Leerlauf. Belanglosigkeiten werden ausgewälzt, während einige Hintergründe unbeleuchtet im Dunkeln verbleiben. Der Besetzung mag ich keinen Vorwurf machen. Snipes spielt gewohnt lässig seinen Stiefel runter, Jackie Quinones überzeugt ebenso. Cybill Shepherd als irre Massenmörderin in den besten Jahren zu präsentieren ist ein kleiner Glücksgriff. Ihre bizarre Darbietung gefällt, wirkt aber im Zusammenhang mit dem Rest des Films irgendwie deplatziert. Gleiches gilt für ihren männlichen Gegenpart, der von James Hiroyuki Liao gespielt wird. Luis Guzmán hat einen tollen Auftritt als schwuler Pornoproduzent. Van Peebles selbst möchte als tougher Bulle glänzen, was ihm aber nur im Ansatz gelingen mag.
"Hard Luck" verzettelt sich immer wieder, gegen Ende klaffen immer grösser werdende Logiklöcher. Ambitioniert, aber leider eher schwach ausgeführt. Hätte man ein besseres Drehbuch und einen fähigen Regisseur an den Start gebracht, dann wäre dieses Filmchen vielleicht ein Winner. In der vorhandenen Form kann man lediglich belanglose und beliebige Mittelmäßigkeit feststellen. An der DVD gibt es nichts zu bemängeln, die Qualität ist ordentlich, der englische Originalton vorhanden.
5/10
Lieblingszitat:
"Ich zeige euch was Schmerz ist!"
Gauner Lucky (Wesley Snipes) hatte den Absprung in ein neues Leben ohne Verbrechen geschafft, landet dann aber doch wieder im Sumpf. Als ihn ein Kumpel in einen illegalen Deal verwickelt, kommt es zu einer Schiesserei mit mehreren Toten. Lucky kann der Versuchung nicht widerstehen und flüchtet mit zwei Koffern voller Geld. Zur Flucht nutzt er den Wagen der Stripperin Angela (Jackie Quinones), die er nun als Geisel an der Backe hat. Nach anfänglichen Querelen kommt man sich näher, doch Lucky und Angela haben nicht nur korrupte Bullen an den Fersen kleben. Der ehrgeizige Captain Davis (Mario Van Peebles) will eine alte Rechnung mit Lucky begleichen, zu allem Überfluss gerät der Gehetzte auch noch in die Fänge eines Serienkiller-Pärchens...
"New Jack City" mag einen gewissen Status innehaben, doch mit "Hard Luck" stellt Mario Van Peebles unter Beweis, dass er nicht nur ein mittelprächtiger Schauspieler ist, sondern auch als Regisseur lediglich über mäßiges Talent verfügt. In rund 97 Minuten Spieldauer wird ein wenig Drama gepackt, dazu hier und da eine Dosis Action, Polizei-/Gangsterthriller, nebenher auch noch das böse Treiben eines Serienkiller-Duos. So wirkt der Film einerseits überfrachtet, andererseits kommt es trotzdem immer wieder zu Leerlauf. Belanglosigkeiten werden ausgewälzt, während einige Hintergründe unbeleuchtet im Dunkeln verbleiben. Der Besetzung mag ich keinen Vorwurf machen. Snipes spielt gewohnt lässig seinen Stiefel runter, Jackie Quinones überzeugt ebenso. Cybill Shepherd als irre Massenmörderin in den besten Jahren zu präsentieren ist ein kleiner Glücksgriff. Ihre bizarre Darbietung gefällt, wirkt aber im Zusammenhang mit dem Rest des Films irgendwie deplatziert. Gleiches gilt für ihren männlichen Gegenpart, der von James Hiroyuki Liao gespielt wird. Luis Guzmán hat einen tollen Auftritt als schwuler Pornoproduzent. Van Peebles selbst möchte als tougher Bulle glänzen, was ihm aber nur im Ansatz gelingen mag.
"Hard Luck" verzettelt sich immer wieder, gegen Ende klaffen immer grösser werdende Logiklöcher. Ambitioniert, aber leider eher schwach ausgeführt. Hätte man ein besseres Drehbuch und einen fähigen Regisseur an den Start gebracht, dann wäre dieses Filmchen vielleicht ein Winner. In der vorhandenen Form kann man lediglich belanglose und beliebige Mittelmäßigkeit feststellen. An der DVD gibt es nichts zu bemängeln, die Qualität ist ordentlich, der englische Originalton vorhanden.
5/10
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"Ich zeige euch was Schmerz ist!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Yankee (Italien, Spanien 1966, Originaltitel: Yankee)
Ein Fremder (Philippe Leroy) taucht im Machtbereich des grossen Concho (Adolfo Celi) auf. Der dreiste Yankee sucht den Bandenboss auf, um diesem auf freundliche Art und Weise darzulegen, dass er gerne die Kopfgelder für dessen "Mitarbeiter" kassieren möchte. Der Gauner nimmt den merkwürdigen Fremden zunächst nicht ernst. Doch der namenlose Yankee spielt seine Karten clever aus, beginnt damit die Horde des grossen Concho auszudünnen. Als dem Fiesling sogar seine Lieblingsdame Rosita (Mirella Martin) abhanden kommt, platzt Concho endgültig der Kragen. Ein bleihaltiges Duell auf Leben und Tod nimmt seinen Lauf...
Tinto Brass ist vor allem wegen seiner erotischen und wüsten Filme bekannt. Titeln wie "Salon Kitty" (1976) und "Caligula" (1979) eilt ein legendärer Ruf voraus. Der einzige Beitrag des Herrn Brass zum Italo-Western ist weniger bekannt, umso erfreulicher ist die DVD aus dem Hause Koch Media. "Yankee" bietet hinsichtlich der Story keine nennenswerten Überraschungen. Ein Fremder ohne Namen kommt in die Stadt und legt sich mit dem lokalen Machthaber an. Er tritt dem Gesindel in den Hintern, wird kurzzeitig selbst zum Opfer, setzt seinen Feldzug mehr oder weniger stark angeschlagen fort. In diesem Fall trifft "weniger stark angeschlagen" zu, denn obwohl man den (Anti)Held ordentlich durch die Mühle dreht, ist er wenige Stunden später wieder voll einsatzfähig. Philippe Leroy zählt nicht zu den gestandenen Hauptfiguren des Genres, gerade diese Tatsache lässt seinen Auftritt erfrischend und bereichernd erscheinen. Seine markanten Gesichtszüge passen sehr gut zur Rolle, ein Blick sagt mehr als die berühmten tausend Worte. Adolfo Celi ist sowieso immer eine sichere Bank, selbstverständlich gibt er sich auf hier keine Blöße. Sein Charakter präsentiert sich redseliger als der Held, auch dies ist zu den geschätzten Gewohnheiten des Genres zu rechnen. Grande Concho sondert (von Grössenwahn getrieben) wirres Zeug ab, zeigt uns seine fiesesten Grimassen, was will man mehr? Die sehr attraktive Dame namens Mirella Martin erfreut das Auge, leider kann man sie nur in diesem Film bewundern, sehr schade. Die Riege der Nebenfiguren erfüllt die gängigen Klischees, Angsthasen, schleimige und schmierige Aasgeier, verschlagene Mistkäfer.
Obwohl sich das Drehbuch nicht mit Einfallsreichtum bekleckert, die Figuren dem Genre keine neuen Impulse verleihen, ragt "Yankee" ein wenig aus der Masse hervor. Immer wieder gibt es kreative und effektive Kameraarbeit zu bestaunen, die dem Treiben eine ganz besondere Note verleiht. Da verzeihe ich gern das ein wenig holprig inszenierte Finale. Wer sich für den Italo-/Euro-Western interessiert, sollte sich die sehr gut gelungene DVD in die Sammlung stellen. Das Bild präsentiert sich in guter Verfassung, die immer wieder deutliche Körnung passt hervorragend zur Atmosphäre des Streifens. Als Boni gibt es Trailer und eine Bildergalerie zu sehen. "Yankee" ist als #2 der Koch Media Western Collection erschienen. Die Reihe hat es inzwischen auf stattliche 25 Titel gebracht, noch ist "Yankee" zum kleinen Preis erhältlich, also bitte schleunigst zugreifen!
7/10 (gut), kleiner Exotenbonus inklusive.
Lieblingszitat:
"Über jeden Köter der krepiert... ...lacht eine Katze!"
Ein Fremder (Philippe Leroy) taucht im Machtbereich des grossen Concho (Adolfo Celi) auf. Der dreiste Yankee sucht den Bandenboss auf, um diesem auf freundliche Art und Weise darzulegen, dass er gerne die Kopfgelder für dessen "Mitarbeiter" kassieren möchte. Der Gauner nimmt den merkwürdigen Fremden zunächst nicht ernst. Doch der namenlose Yankee spielt seine Karten clever aus, beginnt damit die Horde des grossen Concho auszudünnen. Als dem Fiesling sogar seine Lieblingsdame Rosita (Mirella Martin) abhanden kommt, platzt Concho endgültig der Kragen. Ein bleihaltiges Duell auf Leben und Tod nimmt seinen Lauf...
Tinto Brass ist vor allem wegen seiner erotischen und wüsten Filme bekannt. Titeln wie "Salon Kitty" (1976) und "Caligula" (1979) eilt ein legendärer Ruf voraus. Der einzige Beitrag des Herrn Brass zum Italo-Western ist weniger bekannt, umso erfreulicher ist die DVD aus dem Hause Koch Media. "Yankee" bietet hinsichtlich der Story keine nennenswerten Überraschungen. Ein Fremder ohne Namen kommt in die Stadt und legt sich mit dem lokalen Machthaber an. Er tritt dem Gesindel in den Hintern, wird kurzzeitig selbst zum Opfer, setzt seinen Feldzug mehr oder weniger stark angeschlagen fort. In diesem Fall trifft "weniger stark angeschlagen" zu, denn obwohl man den (Anti)Held ordentlich durch die Mühle dreht, ist er wenige Stunden später wieder voll einsatzfähig. Philippe Leroy zählt nicht zu den gestandenen Hauptfiguren des Genres, gerade diese Tatsache lässt seinen Auftritt erfrischend und bereichernd erscheinen. Seine markanten Gesichtszüge passen sehr gut zur Rolle, ein Blick sagt mehr als die berühmten tausend Worte. Adolfo Celi ist sowieso immer eine sichere Bank, selbstverständlich gibt er sich auf hier keine Blöße. Sein Charakter präsentiert sich redseliger als der Held, auch dies ist zu den geschätzten Gewohnheiten des Genres zu rechnen. Grande Concho sondert (von Grössenwahn getrieben) wirres Zeug ab, zeigt uns seine fiesesten Grimassen, was will man mehr? Die sehr attraktive Dame namens Mirella Martin erfreut das Auge, leider kann man sie nur in diesem Film bewundern, sehr schade. Die Riege der Nebenfiguren erfüllt die gängigen Klischees, Angsthasen, schleimige und schmierige Aasgeier, verschlagene Mistkäfer.
Obwohl sich das Drehbuch nicht mit Einfallsreichtum bekleckert, die Figuren dem Genre keine neuen Impulse verleihen, ragt "Yankee" ein wenig aus der Masse hervor. Immer wieder gibt es kreative und effektive Kameraarbeit zu bestaunen, die dem Treiben eine ganz besondere Note verleiht. Da verzeihe ich gern das ein wenig holprig inszenierte Finale. Wer sich für den Italo-/Euro-Western interessiert, sollte sich die sehr gut gelungene DVD in die Sammlung stellen. Das Bild präsentiert sich in guter Verfassung, die immer wieder deutliche Körnung passt hervorragend zur Atmosphäre des Streifens. Als Boni gibt es Trailer und eine Bildergalerie zu sehen. "Yankee" ist als #2 der Koch Media Western Collection erschienen. Die Reihe hat es inzwischen auf stattliche 25 Titel gebracht, noch ist "Yankee" zum kleinen Preis erhältlich, also bitte schleunigst zugreifen!
7/10 (gut), kleiner Exotenbonus inklusive.
Lieblingszitat:
"Über jeden Köter der krepiert... ...lacht eine Katze!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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- Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
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District 9 (Neuseeland, USA 2009, Originaltitel: District 9)
Ein gigantisches UFO steht plötzlich bewegungslos über Johannesburg. Man versucht Kontakt zu den vermuteten Insassen aufzunehmen, erhält jedoch keinerlei Reaktion aus dem Raumschiff. Spezialtruppen verschaffen sich Zugang, sie finden ein erschreckendes Bild vor. Unzählige Ausserirdische bevölkern das Schiff, sie wirken ausgehungert und desorientiert. Die Fremden werden evakuiert, man weist ihnen einen Bezirk zu, genannt "District 9". Seit diesen Ereignissen sind inzwischen zwanzig lange Jahre ins Land gezogen. Südafrika hat offiziell die Apartheid überwunden, doch die Aliens sind alles andere als gern gesehen. Mehr als eine Million der rätselhaften Wesen leben inzwischen in "ihrem" abgeriegelten Gebiet. Die dortigen Zustände sind erbärmlich, die Lebensbedingungen unwürdig, kriminelle Afrikaner machen illegale Geschäfte mit den "Shrimps", wie man die Ausserirdischen geringschätzig nennt. Es kommt immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Menschen und "Shrimps", die mächtige MNU will eine Umsiedlung in ein entlegenes Gebiet durchführen. Die Aktion wird vor Ort von Wikus Van De Merwe (Sharlto Copley) geleitet, welcher der Schwiegersohn des MNU Bosses ist. Bei einem Zwischenfall infiziert sich Wikus mit einer fremdartigen Substanz, kurze Zeit später beginnt er zu mutieren. Eben noch auf dem Weg die Karriereleiter hinauf, wird der junge Mann nun zum Spielball der MNU. Die Ausserirdischen verfügen über äussert interessante Waffen, jedoch sind diese genetisch mit ihren Erbauern verbunden, kein Mensch kann die Waffen abfeuern. Ganz anders Wikus, der deswegen umgehend als Versuchskaninchen herhalten muss. Kurz bevor man den Verzweifelten endgültig zerschneidet, gelingt ihm die Flucht aus den Klauen seiner Peiniger. Ein verzweifelter Kampf ums nackte Überleben beginnt, die Mutation schreitet voran, doch es scheint ein Fünkchen Hoffnung zu geben...
Dass Peter Jackson seinen guten Namen als Produzent hergab, bescherte "District 9" schon vor dem Kinostart jede Menge Aufmerksamkeit. In der Tat ist dem jungen Nachwuchstalent Neill Blomkamp ein sehenswerter Film gelungen, obwohl wir es hier noch nicht mit einem Überflieger zu tun haben. Die Story zielt selbstverständlich auf reale Mißstände auf der Erde ab, sicher auch auf Südafrika direkt, doch sie lässt sich auf jeden beliebigen Staat übertragen. Ablehnung und Mißtrauen gegenüber Fremden, Hass und Gewalt als Ventil für diese heftigen Emotionen, wirtschaftliche Interessen stehen über Anstand und Mitgefühl. Die Hauptfigur macht es dem Zuschauer nicht unbedingt leicht, die anfängliche Mischung aus Dummheit, Naivität und Überheblichkeit wirft kein gutes Licht auf Wikus Van De Merwe. Die Entwicklung des Charakters gelingt recht glaubwürdig, hart schlägt der durch "Vitamin B" geförderte Wikus auf dem Boden der Tatsachen auf. Trotz Umdenken, über den Tellerrand blicken, wird kein allzu strahlender Held aus De Merwe, wobei er ohne Zweifel nach und nach "menschliche" (?) Züge zum Vorschein bringt. In erster Linie kämpft ein kleines Zahnrädchen darum, nicht von einer gigantischen, gnadenlosen Knochenmühle zerquetscht zu werden. Ich finde es sehr erfreulich, dass man uns keinen glatten Strahlemann anbietet, überhaupt weiss die Darbietung von Sharlto Copley zu gefallen. Zu Beginn hat mich der dokumentarische Stil -inklusive Wackelkamera- ein wenig gestört, doch nach und nach gewöhnt man sich daran, gegen Ende weicht dieses Stilmittel einer eher konventionellen Inszenierung. (was sich letztlich nicht unbedingt als Vorteil herausstellen soll). Auf der Habenseite kann "District 9" die erstklassige Optik der Kulissen, sowie die prächtig eingefangene Atmosphäre verbuchen. Ein echter Knüller ist das Erscheinungsbild der "Shrimps". Ihr Äusseres wirkt fremdartig und bedrohlich, gleichzeitig aber auch irgendwie vertraut (womit wir wieder bei unseren "irdischen Problemen" angekommen wären). Die Wesen sind prächtig animiert, sie wirken zu keiner Zeit wie CG-Fremdkörper (obschon am Rechner generiert). Dagegen sehen die langgezogen Magerschlümpfe aus "Avatar" in der Tat erbärmlich aus. Die gesamte Effektabteilung hat großartige Arbeit geleistet! Die aus dem Computer gepurzelten Elemente, fügen sich jederzeit organisch und rund ins Geschehen ein, dagegen wirkt so mancher höher budgetierte Film regelrecht armselig.
Doch gerade die Versuchung den prachtvollen Effekten die Bühne zu überlassen, hindern das Werk am Sprung in höchste Sphären. Zunächst baut man den Hauptcharakter nach und nach aus, winkt immer wieder mit der sozialkritischen Keule, möchte ein wenig "philosophischen Tiefgang" unters Volk bringen. Dies gelingt sogar einigermaßen gut, denn "District 9" suhlt sich nicht zu pseudointellektuell im Weltschmerz, biedert sich nicht zu platt den Feuilleton-Terroristen an. So recht hat man der eigenen Courage dann aber doch nicht getraut. Das Finale kommt als Effektspektakel daher, es knallt, rummst und zischt, "Fieslinge" werden "bestraft", die "Helden" wachsen über sich selbst hinaus. Man verlässt letztlich den eingeschlagenen Pfad, beschreitet den Weg des geringsten Widerstands, stopft den geifernden Massen den üblichen Einheitsbrei in die gierig geöffneten Schlünde. Worüber beschwere ich mich da? Mir hat das Finale durchaus gefallen, allerdings nur in optischer Hinsicht. Mit ein wenig mehr Glauben an die eigene Schaffenskraft, mit ein wenig mehr Vertrauen in das Publikum, hätte "District 9" ein grossartiger Film werden können! Sicher, auch in der nun vorhandenen Form, steckt "District 9" andere SF-Mainstreamer der letzten Zeit (als Beispiele seien "Avatar" und "Terminator Salvation" genannt) locker in die Tasche. "Cloverfield" hingegen mag optisch weniger beeindruckend als "District 9" sein, bleibt aber bis zum Schluss konsequent. Ich wurde sehr ansprechend unterhalten. Doch es bleibt ein leicht schaler Beigeschmack zurück, denn hier wurde eine grosse Chance nur zum Teil -nicht mit der nötigen Konsequenz- genutzt!
Die Blu-ray sollte auch Technikfetischisten und Pixelonanisten Befriedigung verschaffen, die gebotene Bildqualität ist sehr gut, die Surroundanlage kommt ebenso immer wieder zum Zuge. Diverse Boni runden das Paket ab, für die Scheibe gibt es eine klare Kaufempfehlung. "District 9" verpasse ich 7,5/10 (gut bis sehr gut), doch -ich muss es einfach erneut loswerden- hier wäre noch weitaus mehr möglich gewesen!
Lieblingszitat:
"Was aus ihm wird, ist ohne Bedeutung. Es kommt jetzt allein darauf an, einen möglichst grossen Vorteil daraus zu ziehen."
Ein gigantisches UFO steht plötzlich bewegungslos über Johannesburg. Man versucht Kontakt zu den vermuteten Insassen aufzunehmen, erhält jedoch keinerlei Reaktion aus dem Raumschiff. Spezialtruppen verschaffen sich Zugang, sie finden ein erschreckendes Bild vor. Unzählige Ausserirdische bevölkern das Schiff, sie wirken ausgehungert und desorientiert. Die Fremden werden evakuiert, man weist ihnen einen Bezirk zu, genannt "District 9". Seit diesen Ereignissen sind inzwischen zwanzig lange Jahre ins Land gezogen. Südafrika hat offiziell die Apartheid überwunden, doch die Aliens sind alles andere als gern gesehen. Mehr als eine Million der rätselhaften Wesen leben inzwischen in "ihrem" abgeriegelten Gebiet. Die dortigen Zustände sind erbärmlich, die Lebensbedingungen unwürdig, kriminelle Afrikaner machen illegale Geschäfte mit den "Shrimps", wie man die Ausserirdischen geringschätzig nennt. Es kommt immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Menschen und "Shrimps", die mächtige MNU will eine Umsiedlung in ein entlegenes Gebiet durchführen. Die Aktion wird vor Ort von Wikus Van De Merwe (Sharlto Copley) geleitet, welcher der Schwiegersohn des MNU Bosses ist. Bei einem Zwischenfall infiziert sich Wikus mit einer fremdartigen Substanz, kurze Zeit später beginnt er zu mutieren. Eben noch auf dem Weg die Karriereleiter hinauf, wird der junge Mann nun zum Spielball der MNU. Die Ausserirdischen verfügen über äussert interessante Waffen, jedoch sind diese genetisch mit ihren Erbauern verbunden, kein Mensch kann die Waffen abfeuern. Ganz anders Wikus, der deswegen umgehend als Versuchskaninchen herhalten muss. Kurz bevor man den Verzweifelten endgültig zerschneidet, gelingt ihm die Flucht aus den Klauen seiner Peiniger. Ein verzweifelter Kampf ums nackte Überleben beginnt, die Mutation schreitet voran, doch es scheint ein Fünkchen Hoffnung zu geben...
Dass Peter Jackson seinen guten Namen als Produzent hergab, bescherte "District 9" schon vor dem Kinostart jede Menge Aufmerksamkeit. In der Tat ist dem jungen Nachwuchstalent Neill Blomkamp ein sehenswerter Film gelungen, obwohl wir es hier noch nicht mit einem Überflieger zu tun haben. Die Story zielt selbstverständlich auf reale Mißstände auf der Erde ab, sicher auch auf Südafrika direkt, doch sie lässt sich auf jeden beliebigen Staat übertragen. Ablehnung und Mißtrauen gegenüber Fremden, Hass und Gewalt als Ventil für diese heftigen Emotionen, wirtschaftliche Interessen stehen über Anstand und Mitgefühl. Die Hauptfigur macht es dem Zuschauer nicht unbedingt leicht, die anfängliche Mischung aus Dummheit, Naivität und Überheblichkeit wirft kein gutes Licht auf Wikus Van De Merwe. Die Entwicklung des Charakters gelingt recht glaubwürdig, hart schlägt der durch "Vitamin B" geförderte Wikus auf dem Boden der Tatsachen auf. Trotz Umdenken, über den Tellerrand blicken, wird kein allzu strahlender Held aus De Merwe, wobei er ohne Zweifel nach und nach "menschliche" (?) Züge zum Vorschein bringt. In erster Linie kämpft ein kleines Zahnrädchen darum, nicht von einer gigantischen, gnadenlosen Knochenmühle zerquetscht zu werden. Ich finde es sehr erfreulich, dass man uns keinen glatten Strahlemann anbietet, überhaupt weiss die Darbietung von Sharlto Copley zu gefallen. Zu Beginn hat mich der dokumentarische Stil -inklusive Wackelkamera- ein wenig gestört, doch nach und nach gewöhnt man sich daran, gegen Ende weicht dieses Stilmittel einer eher konventionellen Inszenierung. (was sich letztlich nicht unbedingt als Vorteil herausstellen soll). Auf der Habenseite kann "District 9" die erstklassige Optik der Kulissen, sowie die prächtig eingefangene Atmosphäre verbuchen. Ein echter Knüller ist das Erscheinungsbild der "Shrimps". Ihr Äusseres wirkt fremdartig und bedrohlich, gleichzeitig aber auch irgendwie vertraut (womit wir wieder bei unseren "irdischen Problemen" angekommen wären). Die Wesen sind prächtig animiert, sie wirken zu keiner Zeit wie CG-Fremdkörper (obschon am Rechner generiert). Dagegen sehen die langgezogen Magerschlümpfe aus "Avatar" in der Tat erbärmlich aus. Die gesamte Effektabteilung hat großartige Arbeit geleistet! Die aus dem Computer gepurzelten Elemente, fügen sich jederzeit organisch und rund ins Geschehen ein, dagegen wirkt so mancher höher budgetierte Film regelrecht armselig.
Doch gerade die Versuchung den prachtvollen Effekten die Bühne zu überlassen, hindern das Werk am Sprung in höchste Sphären. Zunächst baut man den Hauptcharakter nach und nach aus, winkt immer wieder mit der sozialkritischen Keule, möchte ein wenig "philosophischen Tiefgang" unters Volk bringen. Dies gelingt sogar einigermaßen gut, denn "District 9" suhlt sich nicht zu pseudointellektuell im Weltschmerz, biedert sich nicht zu platt den Feuilleton-Terroristen an. So recht hat man der eigenen Courage dann aber doch nicht getraut. Das Finale kommt als Effektspektakel daher, es knallt, rummst und zischt, "Fieslinge" werden "bestraft", die "Helden" wachsen über sich selbst hinaus. Man verlässt letztlich den eingeschlagenen Pfad, beschreitet den Weg des geringsten Widerstands, stopft den geifernden Massen den üblichen Einheitsbrei in die gierig geöffneten Schlünde. Worüber beschwere ich mich da? Mir hat das Finale durchaus gefallen, allerdings nur in optischer Hinsicht. Mit ein wenig mehr Glauben an die eigene Schaffenskraft, mit ein wenig mehr Vertrauen in das Publikum, hätte "District 9" ein grossartiger Film werden können! Sicher, auch in der nun vorhandenen Form, steckt "District 9" andere SF-Mainstreamer der letzten Zeit (als Beispiele seien "Avatar" und "Terminator Salvation" genannt) locker in die Tasche. "Cloverfield" hingegen mag optisch weniger beeindruckend als "District 9" sein, bleibt aber bis zum Schluss konsequent. Ich wurde sehr ansprechend unterhalten. Doch es bleibt ein leicht schaler Beigeschmack zurück, denn hier wurde eine grosse Chance nur zum Teil -nicht mit der nötigen Konsequenz- genutzt!
Die Blu-ray sollte auch Technikfetischisten und Pixelonanisten Befriedigung verschaffen, die gebotene Bildqualität ist sehr gut, die Surroundanlage kommt ebenso immer wieder zum Zuge. Diverse Boni runden das Paket ab, für die Scheibe gibt es eine klare Kaufempfehlung. "District 9" verpasse ich 7,5/10 (gut bis sehr gut), doch -ich muss es einfach erneut loswerden- hier wäre noch weitaus mehr möglich gewesen!
Lieblingszitat:
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Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Punishment Park (USA 1971, Originaltitel: Punishment Park)
Die USA in den frühen siebziger Jahren. Der Vietnamkrieg tobt und spaltet die Nation, junge Menschen gehen auf die Strasse. Die Regierung erlässt Notstandsgesetze, jeder vermeintliche Aufwiegler kann ohne echte Beweisführung vor ein Tribunal gestellt werden. Eine rechtmäßige Verteidigung ist nahezu unmöglich, langjährige Zuchthausstrafen sind der Regelfall. Als Alternative bietet man den Verurteilten den sogenannten "Punishment Park" an. In kleinen Gruppen müssen sich die "Rechtsbrecher" (ohne jegliche Verpflegung) drei Tage durch die Wüste schlagen, um eine in über fünfzig Meilen Entfernung aufgestellte US-Flagge zu erreichen. Während dieser Zeit sind ihnen diverse Ordnungshüter auf den Fersen. Egal ob Polizei, Reservetruppen oder Nationalgarde, die Exekutive soll ein gutes Training bekommen. Werden die Verurteilten gestellt, sollen sie von ihren Häschern "aus dem Spiel genommen" werden. Grundsätzlich sollen diese Aktionen ohne Gewalt ablaufen, doch als sich ein paar Verzweifelte zur Wehr setzen, kommt es zu einer unaufhaltsamen Eskalation...
"Punishment Park" wurde mit einfachsten Mittel gedreht. Genau diese Tatsache macht den Film zu einem kleinen und äusserst intensiven Meisterwerk. Das Geschehen läuft im Stil eines Dokumentarfilms ab. Wir sehen die Gruppe der durch den Strafpark taumelnden Menschen, wir sehen ihre Häscher bei der Vorbereitung und Ausführung ihrer Mission. Weiterhin spielt ein grosser Teil der Handlung in einem Zelt, das als provisorischer Verhandlungsraum dient, dort werden wir Zeuge der "Vernehmung" und Verurteilung der Beschuldigten. Der Dokustil wird von Anfang bis Ende konsequent durchgehalten, während der finalen Eskalation kommt es gar zu einer verbalen Konfrontation zwischen Filmenden und Ordungshütern. Immer wieder wechselt man zwischen den Gruppen, während sich in der Wüste zunehmend Verzweiflung und blinder Hass ausbreiten, laufen die Verhöre immer nach dem gleichen Schema ab. Die Art wie man mit den Vorgeführten umspringt, erinnert an unselige Prozesse im Dritten Reich, selbstverständlich eine völlig beabsichtigte und erschreckende Parallele. Ebenso befremdlich und erschreckend die Kälte und Konsequenz der Polizei und anderen Einsatzkräfte. Da wird ausführlich über unterschiedliche Handfeuerwaffen und deren Wirkung referiert, als würde man beabsichtigen auf Scheiben oder Wild zu schiessen. Betrachtet man die Zeit der Entstehung von "Strafpark", wird die Brisanz und Wichtigkeit des Werkes noch klarer und eindringlicher. Während dieser Zeit hatte Richard Nixon das Amt des US-Präsidenten inne, der grausige Vietnamkrieg spaltete die Nation, riss grosse Gräben auf. Diese Zerwürfnisse treten sehr anschaulich bei den Vernehmungen der "Staatsfeinde" hervor. Keine der beiden Seiten hört dem Gegenüber wirklich zu, regelmäßig arten die Verhöre in wüste Pöbeleien aus, die mit dem ruppigen Abführen der Angeklagten enden.
Die siebziger Jahre waren auch das Jahrzehnt des dystopischen Films. "Soylent Green" (1973), "Rollerball" (1975) oder "Logan's Run" (1976), verfolgten aber neben ihrer "Message", eben auch stets das Ziel kurzweilig zu unterhalten und Geld in die Kassen zu spülen. Diese Pfade lässt "Punishment Park" hinter sich. Es mag abgedroschen klingen, aber "Strafpark" fängt in der Tat dort an, wo die anderen Beiträge längst aufgehört haben. Hier bedarf es keiner aufwändigen Kulissen und keiner Starpower, hier wird der Finger in die Wunde gelegt, gar mit allem Nachdruck tief ins faule Fleisch gebohrt. "Punishment Park" ist ein intensiver Film, ein wichtiger und gern unterschlagener Film. Ein Film der es tatsächlich schafft, ein krankes und abartiges System zu entlarven, ohne dabei ständig mit dem erhobenen Zeigefinger vor der Nase des Zuschauers zu fuchteln! Eine eindringliche Warnung und finstere Vision. So bietet uns das Werk auch kein versönliches, in irgendeiner Form weichgespültes Ende an. Nein, der Zuschauer bekommt einen gewaltigen Schlag versetzt, bleibt nachdenklich und bedrückt zurück. Besonders beeindruckt hat mich die Zeitlosigkeit des Films, die durch den dokumentarischen Stil, sowie die harsche Sprache zusätzlich untermauert wird.
Man könnte -und sollte- weitaus ausführlicher auf diesen Film von Peter Watkins eingehen. Doch ich will es bei einem überschaubaren und lesbaren Kurzkommentar belassen, verbunden mit der Aufforderung den Film zu sichten! "Punishment Park" ist im Rahmen der "The Masters of Cinema Series" von EUREKA! erschienen, die britische DVD bietet ein ausführliches Vorwort des Regisseurs, einen Audiokommentar und ein dickes Booklet an. Wir haben es mit einer angemessenen, gelungenen Veröffentlichung zu tun, klarer Kaufzwang für jeden Filmfreund!
Ein Bewertung anhand des Zahlenrasters verbietet sich in diesem Fall. Wer trotzdem nicht ohne diese Schablone leben kann, der darf sich eine 9/10 (überragend) vorstellen.
Lieblingszitat:
"Do you like your job of slaughtering young people?"
Die USA in den frühen siebziger Jahren. Der Vietnamkrieg tobt und spaltet die Nation, junge Menschen gehen auf die Strasse. Die Regierung erlässt Notstandsgesetze, jeder vermeintliche Aufwiegler kann ohne echte Beweisführung vor ein Tribunal gestellt werden. Eine rechtmäßige Verteidigung ist nahezu unmöglich, langjährige Zuchthausstrafen sind der Regelfall. Als Alternative bietet man den Verurteilten den sogenannten "Punishment Park" an. In kleinen Gruppen müssen sich die "Rechtsbrecher" (ohne jegliche Verpflegung) drei Tage durch die Wüste schlagen, um eine in über fünfzig Meilen Entfernung aufgestellte US-Flagge zu erreichen. Während dieser Zeit sind ihnen diverse Ordnungshüter auf den Fersen. Egal ob Polizei, Reservetruppen oder Nationalgarde, die Exekutive soll ein gutes Training bekommen. Werden die Verurteilten gestellt, sollen sie von ihren Häschern "aus dem Spiel genommen" werden. Grundsätzlich sollen diese Aktionen ohne Gewalt ablaufen, doch als sich ein paar Verzweifelte zur Wehr setzen, kommt es zu einer unaufhaltsamen Eskalation...
"Punishment Park" wurde mit einfachsten Mittel gedreht. Genau diese Tatsache macht den Film zu einem kleinen und äusserst intensiven Meisterwerk. Das Geschehen läuft im Stil eines Dokumentarfilms ab. Wir sehen die Gruppe der durch den Strafpark taumelnden Menschen, wir sehen ihre Häscher bei der Vorbereitung und Ausführung ihrer Mission. Weiterhin spielt ein grosser Teil der Handlung in einem Zelt, das als provisorischer Verhandlungsraum dient, dort werden wir Zeuge der "Vernehmung" und Verurteilung der Beschuldigten. Der Dokustil wird von Anfang bis Ende konsequent durchgehalten, während der finalen Eskalation kommt es gar zu einer verbalen Konfrontation zwischen Filmenden und Ordungshütern. Immer wieder wechselt man zwischen den Gruppen, während sich in der Wüste zunehmend Verzweiflung und blinder Hass ausbreiten, laufen die Verhöre immer nach dem gleichen Schema ab. Die Art wie man mit den Vorgeführten umspringt, erinnert an unselige Prozesse im Dritten Reich, selbstverständlich eine völlig beabsichtigte und erschreckende Parallele. Ebenso befremdlich und erschreckend die Kälte und Konsequenz der Polizei und anderen Einsatzkräfte. Da wird ausführlich über unterschiedliche Handfeuerwaffen und deren Wirkung referiert, als würde man beabsichtigen auf Scheiben oder Wild zu schiessen. Betrachtet man die Zeit der Entstehung von "Strafpark", wird die Brisanz und Wichtigkeit des Werkes noch klarer und eindringlicher. Während dieser Zeit hatte Richard Nixon das Amt des US-Präsidenten inne, der grausige Vietnamkrieg spaltete die Nation, riss grosse Gräben auf. Diese Zerwürfnisse treten sehr anschaulich bei den Vernehmungen der "Staatsfeinde" hervor. Keine der beiden Seiten hört dem Gegenüber wirklich zu, regelmäßig arten die Verhöre in wüste Pöbeleien aus, die mit dem ruppigen Abführen der Angeklagten enden.
Die siebziger Jahre waren auch das Jahrzehnt des dystopischen Films. "Soylent Green" (1973), "Rollerball" (1975) oder "Logan's Run" (1976), verfolgten aber neben ihrer "Message", eben auch stets das Ziel kurzweilig zu unterhalten und Geld in die Kassen zu spülen. Diese Pfade lässt "Punishment Park" hinter sich. Es mag abgedroschen klingen, aber "Strafpark" fängt in der Tat dort an, wo die anderen Beiträge längst aufgehört haben. Hier bedarf es keiner aufwändigen Kulissen und keiner Starpower, hier wird der Finger in die Wunde gelegt, gar mit allem Nachdruck tief ins faule Fleisch gebohrt. "Punishment Park" ist ein intensiver Film, ein wichtiger und gern unterschlagener Film. Ein Film der es tatsächlich schafft, ein krankes und abartiges System zu entlarven, ohne dabei ständig mit dem erhobenen Zeigefinger vor der Nase des Zuschauers zu fuchteln! Eine eindringliche Warnung und finstere Vision. So bietet uns das Werk auch kein versönliches, in irgendeiner Form weichgespültes Ende an. Nein, der Zuschauer bekommt einen gewaltigen Schlag versetzt, bleibt nachdenklich und bedrückt zurück. Besonders beeindruckt hat mich die Zeitlosigkeit des Films, die durch den dokumentarischen Stil, sowie die harsche Sprache zusätzlich untermauert wird.
Man könnte -und sollte- weitaus ausführlicher auf diesen Film von Peter Watkins eingehen. Doch ich will es bei einem überschaubaren und lesbaren Kurzkommentar belassen, verbunden mit der Aufforderung den Film zu sichten! "Punishment Park" ist im Rahmen der "The Masters of Cinema Series" von EUREKA! erschienen, die britische DVD bietet ein ausführliches Vorwort des Regisseurs, einen Audiokommentar und ein dickes Booklet an. Wir haben es mit einer angemessenen, gelungenen Veröffentlichung zu tun, klarer Kaufzwang für jeden Filmfreund!
Ein Bewertung anhand des Zahlenrasters verbietet sich in diesem Fall. Wer trotzdem nicht ohne diese Schablone leben kann, der darf sich eine 9/10 (überragend) vorstellen.
Lieblingszitat:
"Do you like your job of slaughtering young people?"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)