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Driven to Kill - Zur Rache verdammt (USA 2009, Originaltitel: Driven to Kill)
Einst war Ruslan (Steven Seagal) ein gefürchtetes Mitglied der russischen Mafia. Vor vielen Jahren hat sich der harte Bursche aus dem schmutzigen Geschäft verabschiedet, er schreibt erfolgreich unter einem Pseudonym Bücher. Als ihn seine Ex-Frau anruft um mitzuteilen, dass die gemeinsame Tochter heiratet, macht sich Ruslan auf den Weg an die amerikanische Ostküste, den früheren Ort seines illegalen Schaffens. Das Töcherlein will ausgerechnet Stephan (Dmitry Chepovetsky) heiraten, den Sohn des Mafiabosses Mikhail Abramov (Igor Jijikine), ein alter "Bekannter" Ruslans. Natürlich fühlt Papi dem zukünftigen Schwiegersohn auf den Zahn, der junge Mann will nichts mit den Umtrieben seines Erzeugers zu tun haben. Kurz vor der Abfahrt der Hochzeitsgesellschaft findet ein Überfall auf das Anwesen der Brautmutter statt. Ruslans Ex wird ermordet, seine Tochter kommt mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Zorn und Hass steigen in dem ehemaligen Gangster auf, er will die Verantwortlichen um jeden Preis stellen und bestrafen. Mit Stephan im Schlepptau beginnt der Feldzug. Wer steckt hinter dem Anschlag? Mikhail will mit der Sache angeblich nichts zu tun haben. Der zweite Ehemann von Ruslans Ex, ein schmieriger Anwalt namens Terry Goldstein (Robert Wisden), macht sich mehr und mehr verdächtig, ist er der Drahtzieher hinter den Kulissen...???
Alle paar Monate ereilt uns ein neuer Streifen mit Kampfklops Seagal. In den neunziger Jahren noch regelmäßig in den Kinos zu sehen, treibt Seagal nun in kleinen Direct to DVD Produktionen sein Unwesen. Mir kommt diese Entwicklung gar nicht so ungelegen, bin ich doch bekennender Fan kleiner Actionfilme. Natürlich schleichen sich immer wieder Gurken in die Filmografie meines Helden ein, doch da muss man als Fan durch und Härte zeigen. "Driven to Kill" darf man getrost zu den gelungenen Werken zählen, wie gehabt richtet sich der Flick aber ausschliesslich an das erprobte Genre-Publikum. Herr Seagal wirkt recht fit, er sah schon aufgedunsener aus. Ausserdem wird er nicht ständig durch einen Stuntman vertreten, zumindest nicht so offensichtlich wie in manchen Filmen aus den letzten Jahren. Mit stoischer Ruhe und erstarrter Miene, prügelt, sticht, schneidet und ballert er sich durch die Reihen seiner Feinde. Erfreulicherweise geht es dabei immer wieder recht ruppig zu, auch wenn die FX ein wenig lieblos ausgeführt sind. Man kann zu Seagal stehen wie man will, der Mann ist absolut konsequent. Während sich andere Recken wie Dolph Lundgren oder Jean-Claude Van Damme mit den Jahren zu wirklich ordentlichen Schauspielern gemausert haben, Lundgren sogar als Regisseur eine gute Figur macht, ist das Spiel von Seagal so eindimensional wie vor zwanzig Jahren. Was solls, ich liebe meinen Kampfklops trotzdem, vielleicht gerade deswegen. Die übrige Besetzung bleibt völlig austauschbar. Dmitry Chepovetsky mutet manchmal gar ein wenig debil an, zumindest schaut er recht dämlich aus der Wäsche. Igor Jijikine gibt den üblichen Bösewicht von der Stange, Robert Wisden sorgt für den schleimigen Schreibtischtäter. Die Handlung ist selbstverständlich nur ein ausgelutscher Aufhänger, ein Alibi für das folgende Hauen und Stechen.
Alles wie gehabt. Fans -nicht die Schönwetter-Fans, die sich spätestens nach "Exit Wounds" verabschiedet haben- werden mit dem Film ihre Freude haben, wer jedoch mit Seagal -und B-Action allgemein- sowieso noch nie etwas anfangen konnte, der sollte auch um diesen Streifen einen Bogen machen. "Driven to Kill" ist vielleicht ein klein wenig schwächer als "Urban Justice" geraten, aber auf jeden Fall deutlich besser als z.B. "Attack Force" und "Flight of Fury" (Unsichtbarer Feind). Meine Lieblinge aus der Zeit nach "Exit Wounds" bleiben "Belly of the Beast" und "Into the Sun", doch "Driven to Kill" gehört ohne Frage zu den besseren Seagal-Ergüssen der letzten Jahre. Vor mir aus darf es gern noch viele Jahre so weitergehen, ich brauche diesen Stoff, ich liebe diesen Stoff!
"Driven to Kill" wird in Deutschland von Splendid vertrieben. Das Label bietet den Film auf DVD und BD an, mir hat in diesem Fall die günstigere DVD vollkommen ausgereicht. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Version mit der Freigabe ab 18 massiv geschnitten wurde! Die Uncut Fassung hat eine SPIO/JK Freigabe erhalten, sie ist als "Extended Harder Version" gekennzeichnet. Als Boni gibt es eine kleine "Behind the Scenes" Featurette, sowie diverse Trailer aus dem Splendid Programm.
Guter Stoff der meine Gelüste befriedigt = 7/10 (mit steigender Tendenz)
Lieblingszitat:
"Wollen Sie ein harter Knochen sein?"
"Jeder Mann will ein harter Knochen sein. Aber niemand will den Preis dafür zahlen."
Einst war Ruslan (Steven Seagal) ein gefürchtetes Mitglied der russischen Mafia. Vor vielen Jahren hat sich der harte Bursche aus dem schmutzigen Geschäft verabschiedet, er schreibt erfolgreich unter einem Pseudonym Bücher. Als ihn seine Ex-Frau anruft um mitzuteilen, dass die gemeinsame Tochter heiratet, macht sich Ruslan auf den Weg an die amerikanische Ostküste, den früheren Ort seines illegalen Schaffens. Das Töcherlein will ausgerechnet Stephan (Dmitry Chepovetsky) heiraten, den Sohn des Mafiabosses Mikhail Abramov (Igor Jijikine), ein alter "Bekannter" Ruslans. Natürlich fühlt Papi dem zukünftigen Schwiegersohn auf den Zahn, der junge Mann will nichts mit den Umtrieben seines Erzeugers zu tun haben. Kurz vor der Abfahrt der Hochzeitsgesellschaft findet ein Überfall auf das Anwesen der Brautmutter statt. Ruslans Ex wird ermordet, seine Tochter kommt mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Zorn und Hass steigen in dem ehemaligen Gangster auf, er will die Verantwortlichen um jeden Preis stellen und bestrafen. Mit Stephan im Schlepptau beginnt der Feldzug. Wer steckt hinter dem Anschlag? Mikhail will mit der Sache angeblich nichts zu tun haben. Der zweite Ehemann von Ruslans Ex, ein schmieriger Anwalt namens Terry Goldstein (Robert Wisden), macht sich mehr und mehr verdächtig, ist er der Drahtzieher hinter den Kulissen...???
Alle paar Monate ereilt uns ein neuer Streifen mit Kampfklops Seagal. In den neunziger Jahren noch regelmäßig in den Kinos zu sehen, treibt Seagal nun in kleinen Direct to DVD Produktionen sein Unwesen. Mir kommt diese Entwicklung gar nicht so ungelegen, bin ich doch bekennender Fan kleiner Actionfilme. Natürlich schleichen sich immer wieder Gurken in die Filmografie meines Helden ein, doch da muss man als Fan durch und Härte zeigen. "Driven to Kill" darf man getrost zu den gelungenen Werken zählen, wie gehabt richtet sich der Flick aber ausschliesslich an das erprobte Genre-Publikum. Herr Seagal wirkt recht fit, er sah schon aufgedunsener aus. Ausserdem wird er nicht ständig durch einen Stuntman vertreten, zumindest nicht so offensichtlich wie in manchen Filmen aus den letzten Jahren. Mit stoischer Ruhe und erstarrter Miene, prügelt, sticht, schneidet und ballert er sich durch die Reihen seiner Feinde. Erfreulicherweise geht es dabei immer wieder recht ruppig zu, auch wenn die FX ein wenig lieblos ausgeführt sind. Man kann zu Seagal stehen wie man will, der Mann ist absolut konsequent. Während sich andere Recken wie Dolph Lundgren oder Jean-Claude Van Damme mit den Jahren zu wirklich ordentlichen Schauspielern gemausert haben, Lundgren sogar als Regisseur eine gute Figur macht, ist das Spiel von Seagal so eindimensional wie vor zwanzig Jahren. Was solls, ich liebe meinen Kampfklops trotzdem, vielleicht gerade deswegen. Die übrige Besetzung bleibt völlig austauschbar. Dmitry Chepovetsky mutet manchmal gar ein wenig debil an, zumindest schaut er recht dämlich aus der Wäsche. Igor Jijikine gibt den üblichen Bösewicht von der Stange, Robert Wisden sorgt für den schleimigen Schreibtischtäter. Die Handlung ist selbstverständlich nur ein ausgelutscher Aufhänger, ein Alibi für das folgende Hauen und Stechen.
Alles wie gehabt. Fans -nicht die Schönwetter-Fans, die sich spätestens nach "Exit Wounds" verabschiedet haben- werden mit dem Film ihre Freude haben, wer jedoch mit Seagal -und B-Action allgemein- sowieso noch nie etwas anfangen konnte, der sollte auch um diesen Streifen einen Bogen machen. "Driven to Kill" ist vielleicht ein klein wenig schwächer als "Urban Justice" geraten, aber auf jeden Fall deutlich besser als z.B. "Attack Force" und "Flight of Fury" (Unsichtbarer Feind). Meine Lieblinge aus der Zeit nach "Exit Wounds" bleiben "Belly of the Beast" und "Into the Sun", doch "Driven to Kill" gehört ohne Frage zu den besseren Seagal-Ergüssen der letzten Jahre. Vor mir aus darf es gern noch viele Jahre so weitergehen, ich brauche diesen Stoff, ich liebe diesen Stoff!
"Driven to Kill" wird in Deutschland von Splendid vertrieben. Das Label bietet den Film auf DVD und BD an, mir hat in diesem Fall die günstigere DVD vollkommen ausgereicht. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Version mit der Freigabe ab 18 massiv geschnitten wurde! Die Uncut Fassung hat eine SPIO/JK Freigabe erhalten, sie ist als "Extended Harder Version" gekennzeichnet. Als Boni gibt es eine kleine "Behind the Scenes" Featurette, sowie diverse Trailer aus dem Splendid Programm.
Guter Stoff der meine Gelüste befriedigt = 7/10 (mit steigender Tendenz)
Lieblingszitat:
"Wollen Sie ein harter Knochen sein?"
"Jeder Mann will ein harter Knochen sein. Aber niemand will den Preis dafür zahlen."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
- Der Marco
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- Registriert: Mi 23. Mär 2005, 10:11
- Hat sich bedankt: 4 Mal
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- Tasche in Polen
- 2 Typen soll'n sie holen
Der Film heißt Contact High (2009, Österreich) und handelt von.... schwer zu sagen.
Ich versuch's mal mit einer Genrebeschreibung: würde ihn als abgedrehte Roadmoviekomödie bezeichnen, obwohl er eine nicht unbedeutenden Strecke im Zug spielt.
Man merkt schon: abstruse Sache das.
Ich mag ja den österreichischen Humor (inkl. Dialekt) sehr, vor allem wenn er in solchen Produktionen keine Rücksicht auf irgendetwas nimmt/nehmen muss und schön anarchistisch daherkommt.
Dieser Film ist wohl nichts für Leute, denen wundersame Geschichten abgehen oder nur geradlinig-logisch erzählte mögen (ja ja, soll's geben).
Dieser Film und die Situationen in die er seine Hauptdarsteller bringt sind abstrus und mit zunehmender Laufzeit fährt er gänzlich auf einen Trip ab...
Also doch mal zur Handlung:
Harry (Detlev Buck) beauftragt Schorsch "Schorschi" (genial: Georg Friedrich) eine Tasche für ihn aus Polen zu holen (deren Inhalt unbekannt bleibt!), der wiederum (bzw. seine Freundin) beauftragt die beiden Imbissbudenpächter (mehr oder weniger ihre Angestellten), namentlich Max (Durst) und Hans (Wurst) (Michael Ostrowski, Raimund Wallisch), weil er keinen Bock hat bzw. Fernsehen gucken möchte, als Ersatz für ihn nach Polen zu fahren.
Hört sich das verworren an? Das ist nichts gegen das, was noch kommt...
Harry bekommt mit (in einer saukomischen Situation), dass Schorschi nicht selber gefahren ist und die beiden machen sich nun selbst auf die Reise, damit die Sache auch wirklich glatt läuft (ha ha). So nimmt eine Reihe unvorhergesehenster Ereignisse ihren Lauf...
Ich habe mich durchgehend gut amüsiert und ebenso durchgehend mit dem Kopf geschüttelt. Der Film löste praktisch amüsiertes Kopfschütteln und kopfschüttelndes Amusement bei mir aus, was nicht unbedingt die schlechteste Reaktion darstellt.
Dazu trug ohne Zweifel auch ein herrlich aufspielender Detlev Buck bei.
Wertung bzw. Hinweis (keinesfalls ein Muss!): eine kl. Sportzigarette ist dem "besseren" Verständnis evtl. nicht abträglich bzw. macht den Film noch lustiger anzuschauen...
- 2 Typen soll'n sie holen
Der Film heißt Contact High (2009, Österreich) und handelt von.... schwer zu sagen.
Ich versuch's mal mit einer Genrebeschreibung: würde ihn als abgedrehte Roadmoviekomödie bezeichnen, obwohl er eine nicht unbedeutenden Strecke im Zug spielt.
Man merkt schon: abstruse Sache das.
Ich mag ja den österreichischen Humor (inkl. Dialekt) sehr, vor allem wenn er in solchen Produktionen keine Rücksicht auf irgendetwas nimmt/nehmen muss und schön anarchistisch daherkommt.
Dieser Film ist wohl nichts für Leute, denen wundersame Geschichten abgehen oder nur geradlinig-logisch erzählte mögen (ja ja, soll's geben).
Dieser Film und die Situationen in die er seine Hauptdarsteller bringt sind abstrus und mit zunehmender Laufzeit fährt er gänzlich auf einen Trip ab...
Also doch mal zur Handlung:
Harry (Detlev Buck) beauftragt Schorsch "Schorschi" (genial: Georg Friedrich) eine Tasche für ihn aus Polen zu holen (deren Inhalt unbekannt bleibt!), der wiederum (bzw. seine Freundin) beauftragt die beiden Imbissbudenpächter (mehr oder weniger ihre Angestellten), namentlich Max (Durst) und Hans (Wurst) (Michael Ostrowski, Raimund Wallisch), weil er keinen Bock hat bzw. Fernsehen gucken möchte, als Ersatz für ihn nach Polen zu fahren.
Hört sich das verworren an? Das ist nichts gegen das, was noch kommt...
Harry bekommt mit (in einer saukomischen Situation), dass Schorschi nicht selber gefahren ist und die beiden machen sich nun selbst auf die Reise, damit die Sache auch wirklich glatt läuft (ha ha). So nimmt eine Reihe unvorhergesehenster Ereignisse ihren Lauf...
Ich habe mich durchgehend gut amüsiert und ebenso durchgehend mit dem Kopf geschüttelt. Der Film löste praktisch amüsiertes Kopfschütteln und kopfschüttelndes Amusement bei mir aus, was nicht unbedingt die schlechteste Reaktion darstellt.
Dazu trug ohne Zweifel auch ein herrlich aufspielender Detlev Buck bei.
Wertung bzw. Hinweis (keinesfalls ein Muss!): eine kl. Sportzigarette ist dem "besseren" Verständnis evtl. nicht abträglich bzw. macht den Film noch lustiger anzuschauen...
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No Blood, No Surrender (Philippinen 1986)
Ex-Soldat Samson kehrt aus dem Krieg zurück. Er möchte einer jungen Dame den letzten Brief eines gefallenen Kameraden übergeben. In der kleinen Stadt führen der "Bürgermeister" und dessen Handlager ein hartes Regiment. Fremde sind nicht erwünscht, schliesslich soll niemand Einblick in die illegalen Geschäfte der lokalen Machthaber bekommen. Kurzerhand setzt man den vermeintlichen Streuner an der Stadtgrenze ab, doch schon bald wird er erneut gesichtet. Die Situation eskaliert, der Sturkopf flüchtet in den Wald, Mord und Totschlag nehmen ihren Lauf...
"No Blood, No Surrender" ist eine reichlich bescheuerte Parodie auf Rambo. Schon die Besetzung der Hauptrolle ist unfassbar, ein magersüchtiges Bürschlein, ständig debil aus der Wäsche glotzend. Dazu weitere hässliche Fratzen, Fettsäcke und unattraktive Damen. Potential für einen irren Trip ist hier genügend vorhanden, doch leider geht die Rechnung nicht auf. Die deutsche Synchronisation ist lahmarschig und langweilig, die Figuren beginnen recht schnell zu nerven. Verkrampft versucht das Debakel so trashig wie irgend möglich zu wirken, der Spass bleibt aber überwiegend auf der Strecke. Sicher, hier und da sind brauchbare Ansätze erkennbar. Da wäre der schrecklich-schöne Score, der munter zwischen Sesamstrasse und Geblubber umher taumelt. Weiterhin funktioniert der eine oder andere Gag leidlich, doch überwiegend regiert das grosse Gähnen.
Mir sind trashige Filme immer dann am liebsten, wenn sie unfreiwillig grotesk über den Bildschirm flimmern, mit grosser Geste scheitern. Ist dies nicht der Fall, sollte trotzdem irgendwie Freude aufkommen, dieses Teil scheitert leider auf langweilige Art und Weise. Bevor ich mir den Mumpitz erneut anschaue, werfe ich lieber den hysterischen Knaller "Virgins of Hell" aus Indonesien in den Player, das Teil rockt ordentlich die Hütte. Trash? Ja, gern! Aber bitte nicht so öde...
Die DVD aus der CMV Trash Collection gehört zu den Tiefpunkten dieser schönen Reihe. Die technischen Aspekte sind bei einem Film dieser Art sowieso nicht von Belang, das Bild auf unterem VHS-Niveau stört nicht, es passt recht gut zu dem trostlosen Treiben. Was solls, die Trash Collection hat mir schon viel Freude bereitet, da sehe ich über diesen Ausfall gern hinweg. Wie würde es der Dude formulieren: Bekackt! ...in Zahlen: 3/10
Lieblingszitat:
"Schnappt diesen Mann! Er hat unseren Bürgermeister defloriert!"
Ex-Soldat Samson kehrt aus dem Krieg zurück. Er möchte einer jungen Dame den letzten Brief eines gefallenen Kameraden übergeben. In der kleinen Stadt führen der "Bürgermeister" und dessen Handlager ein hartes Regiment. Fremde sind nicht erwünscht, schliesslich soll niemand Einblick in die illegalen Geschäfte der lokalen Machthaber bekommen. Kurzerhand setzt man den vermeintlichen Streuner an der Stadtgrenze ab, doch schon bald wird er erneut gesichtet. Die Situation eskaliert, der Sturkopf flüchtet in den Wald, Mord und Totschlag nehmen ihren Lauf...
"No Blood, No Surrender" ist eine reichlich bescheuerte Parodie auf Rambo. Schon die Besetzung der Hauptrolle ist unfassbar, ein magersüchtiges Bürschlein, ständig debil aus der Wäsche glotzend. Dazu weitere hässliche Fratzen, Fettsäcke und unattraktive Damen. Potential für einen irren Trip ist hier genügend vorhanden, doch leider geht die Rechnung nicht auf. Die deutsche Synchronisation ist lahmarschig und langweilig, die Figuren beginnen recht schnell zu nerven. Verkrampft versucht das Debakel so trashig wie irgend möglich zu wirken, der Spass bleibt aber überwiegend auf der Strecke. Sicher, hier und da sind brauchbare Ansätze erkennbar. Da wäre der schrecklich-schöne Score, der munter zwischen Sesamstrasse und Geblubber umher taumelt. Weiterhin funktioniert der eine oder andere Gag leidlich, doch überwiegend regiert das grosse Gähnen.
Mir sind trashige Filme immer dann am liebsten, wenn sie unfreiwillig grotesk über den Bildschirm flimmern, mit grosser Geste scheitern. Ist dies nicht der Fall, sollte trotzdem irgendwie Freude aufkommen, dieses Teil scheitert leider auf langweilige Art und Weise. Bevor ich mir den Mumpitz erneut anschaue, werfe ich lieber den hysterischen Knaller "Virgins of Hell" aus Indonesien in den Player, das Teil rockt ordentlich die Hütte. Trash? Ja, gern! Aber bitte nicht so öde...
Die DVD aus der CMV Trash Collection gehört zu den Tiefpunkten dieser schönen Reihe. Die technischen Aspekte sind bei einem Film dieser Art sowieso nicht von Belang, das Bild auf unterem VHS-Niveau stört nicht, es passt recht gut zu dem trostlosen Treiben. Was solls, die Trash Collection hat mir schon viel Freude bereitet, da sehe ich über diesen Ausfall gern hinweg. Wie würde es der Dude formulieren: Bekackt! ...in Zahlen: 3/10
Lieblingszitat:
"Schnappt diesen Mann! Er hat unseren Bürgermeister defloriert!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Hardcore - Ein Vater sieht rot (USA 1979, Orignaltitel: Hardcore)
Der sehr religiöse Jake VanDorn (George C. Scott) ist ein mittelständischer Unternehmer und alleinerziehender Vater. Er lebt mit seiner jugendlichen Tocher in einer beschaulichen Stadt. Eines Tages unternimmt das Mädchen mit vielen weiteren Jugendlichen eine Ferienreise nach Los Angeles. Wenig später erhält Jake einen beunruhigenden Anruf, seine Tochter Kristen (Ilah Davis) ist spurlos verschwunden. Der besorgte Vater macht sich umgehend auf den Weg in die Metropole, doch die Polizei kann nicht viel für ihn tun. VanDorn beauftragt den Privatdetektiv Andy Mast (Peter Boyle) mit der Suche nach der vermissten Tochter. Der Schnüffler kann Kristen zwar nicht finden, präsentiert Jake aber nach einiger Zeit einen Pornofilm, in dem das Mädchen die Hauptrolle spielt. Nun kann der Vater die Füsse nicht mehr stillhalten und macht sich persönlich auf die Suche. Zunächst noch sehr unbeholfen stolpert er immer tiefer in die Pornoszene, schaut hinter die abgründigen Kulissen. Bei seinen Nachforschungen trifft er auf Niki (Season Hubley), eine junge Frau die sich mit diversen Sexjobs über Wasser zu halten versucht. Kann VanDorn seine Tochter in diesem unüberschaubaren Sumpf auffinden???
Der deutsche Untertitel "Ein Vater sieht rot" soll ganz offensichtlich an "Ein Mann sieht rot" mit Charles Bronson erinnern. Doch "Hardcore" ist kein wüstes Drama um Rache und Selbstjustiz. Der Film schildert die verzweifelte Suche eines verzweifelten Vaters, dabei wedelt man hier nicht mit dem Schiessprügel, hier regiert der moralinsaure Zeigefinger. Jake VanDorn wird plötzlich mit einer Welt konfrontiert, die ihm bisher völlig fremd war, die seine kühnsten Vorstellungen bei weitem übertrifft. George C. Scott spielt durchaus solide auf, doch leider mangelt es seiner Figur ein wenig an echter Tiefe. Genau das ist eines der beiden Probleme von "Hardcore". Der Film ist sehr nüchtern inszeniert, verzichtet fast vollständig auf reisserische Momente. Jedoch werden für die Handlung und Motive der Figuren wichtige Ereignisse quasi nebenbei abgehakt, Scott taumelt meist mit mürrischer Fratze durch die diversen Schauplätze der Pornobranche. Wenn er sich schliesslich gar als Pornoproduzent verkleidet -samt Perücke und Schnauzbart- wirkt der Film schon fast ein wenig unfreiwillig grotesk. Letztlich ist die Auflösung dann auch nicht wirklich überraschend, das bißchen Mut wird am Schluss durch den Weichspüler gezogen. Richtig gut gelungen ist die Darbietung von Peter Boyle, dem man den schleimigen Privatschnüffler ohne Kritikpunkte abnimmt. Ebenso ansprechend Season Hubley, die neben Boyle aus der Mannschaft der Nebendarsteller herausragt. Der weitgehende Verzicht auf Geballer und Geprügel kann durchaus der richtige Weg sein, doch wenn die Handlung dann auch noch so staubtrocken abgespult wird, sind Figuren mit Tiefe einfach unverzichtbar. Ich schrieb es bereits, auf dieser Ebene funktioniert der Streifen nur eingeschränkt.
Das andere Problem von "Hardcore" finde ich fast noch ärgerlicher. Alles was mit Sex und Pornographie zu tun hat, wird hier ohne Hinterfragen als abstossend und pervers dargestellt. Dadurch verpasst man dem Film eine für mich befremdliche Moral. Aber in einem Land wo jeder Hinterwäldler mit einer Knarre rumlaufen darf, während blanke Brüste für Entsetzen und Skandale sorgen, wird man dies vermutlich anders beurteilen. Regisseur Paul Schrader -der immerhin die Story zu "Taxi Driver" verfasst hat- liefert mit "Hardcore" keinen schlechten Film ab. Es mangelt aber an Mut und Konsequenz, man fischt im trüben Wasser, welches in diesem Fall leider nicht besonders tief geraten ist.
Die DVD von Columbia TriStar kommt ohne jegliche Boni daher, bietet aber eine ansprechende Bildqualität. Man kann sich "Hardcore" durchaus anschauen, die Scheibe gibt es zum kleinen Preis, eine Pflichtveranstaltung ist der Film aber keinesfalls. Von meiner Seite gibt es wohlwollende, knappe 6/10.
Lieblingszitat:
"Sag ihnen was du willst. Sag ihnen ich würde Urlaub machen."
Der sehr religiöse Jake VanDorn (George C. Scott) ist ein mittelständischer Unternehmer und alleinerziehender Vater. Er lebt mit seiner jugendlichen Tocher in einer beschaulichen Stadt. Eines Tages unternimmt das Mädchen mit vielen weiteren Jugendlichen eine Ferienreise nach Los Angeles. Wenig später erhält Jake einen beunruhigenden Anruf, seine Tochter Kristen (Ilah Davis) ist spurlos verschwunden. Der besorgte Vater macht sich umgehend auf den Weg in die Metropole, doch die Polizei kann nicht viel für ihn tun. VanDorn beauftragt den Privatdetektiv Andy Mast (Peter Boyle) mit der Suche nach der vermissten Tochter. Der Schnüffler kann Kristen zwar nicht finden, präsentiert Jake aber nach einiger Zeit einen Pornofilm, in dem das Mädchen die Hauptrolle spielt. Nun kann der Vater die Füsse nicht mehr stillhalten und macht sich persönlich auf die Suche. Zunächst noch sehr unbeholfen stolpert er immer tiefer in die Pornoszene, schaut hinter die abgründigen Kulissen. Bei seinen Nachforschungen trifft er auf Niki (Season Hubley), eine junge Frau die sich mit diversen Sexjobs über Wasser zu halten versucht. Kann VanDorn seine Tochter in diesem unüberschaubaren Sumpf auffinden???
Der deutsche Untertitel "Ein Vater sieht rot" soll ganz offensichtlich an "Ein Mann sieht rot" mit Charles Bronson erinnern. Doch "Hardcore" ist kein wüstes Drama um Rache und Selbstjustiz. Der Film schildert die verzweifelte Suche eines verzweifelten Vaters, dabei wedelt man hier nicht mit dem Schiessprügel, hier regiert der moralinsaure Zeigefinger. Jake VanDorn wird plötzlich mit einer Welt konfrontiert, die ihm bisher völlig fremd war, die seine kühnsten Vorstellungen bei weitem übertrifft. George C. Scott spielt durchaus solide auf, doch leider mangelt es seiner Figur ein wenig an echter Tiefe. Genau das ist eines der beiden Probleme von "Hardcore". Der Film ist sehr nüchtern inszeniert, verzichtet fast vollständig auf reisserische Momente. Jedoch werden für die Handlung und Motive der Figuren wichtige Ereignisse quasi nebenbei abgehakt, Scott taumelt meist mit mürrischer Fratze durch die diversen Schauplätze der Pornobranche. Wenn er sich schliesslich gar als Pornoproduzent verkleidet -samt Perücke und Schnauzbart- wirkt der Film schon fast ein wenig unfreiwillig grotesk. Letztlich ist die Auflösung dann auch nicht wirklich überraschend, das bißchen Mut wird am Schluss durch den Weichspüler gezogen. Richtig gut gelungen ist die Darbietung von Peter Boyle, dem man den schleimigen Privatschnüffler ohne Kritikpunkte abnimmt. Ebenso ansprechend Season Hubley, die neben Boyle aus der Mannschaft der Nebendarsteller herausragt. Der weitgehende Verzicht auf Geballer und Geprügel kann durchaus der richtige Weg sein, doch wenn die Handlung dann auch noch so staubtrocken abgespult wird, sind Figuren mit Tiefe einfach unverzichtbar. Ich schrieb es bereits, auf dieser Ebene funktioniert der Streifen nur eingeschränkt.
Das andere Problem von "Hardcore" finde ich fast noch ärgerlicher. Alles was mit Sex und Pornographie zu tun hat, wird hier ohne Hinterfragen als abstossend und pervers dargestellt. Dadurch verpasst man dem Film eine für mich befremdliche Moral. Aber in einem Land wo jeder Hinterwäldler mit einer Knarre rumlaufen darf, während blanke Brüste für Entsetzen und Skandale sorgen, wird man dies vermutlich anders beurteilen. Regisseur Paul Schrader -der immerhin die Story zu "Taxi Driver" verfasst hat- liefert mit "Hardcore" keinen schlechten Film ab. Es mangelt aber an Mut und Konsequenz, man fischt im trüben Wasser, welches in diesem Fall leider nicht besonders tief geraten ist.
Die DVD von Columbia TriStar kommt ohne jegliche Boni daher, bietet aber eine ansprechende Bildqualität. Man kann sich "Hardcore" durchaus anschauen, die Scheibe gibt es zum kleinen Preis, eine Pflichtveranstaltung ist der Film aber keinesfalls. Von meiner Seite gibt es wohlwollende, knappe 6/10.
Lieblingszitat:
"Sag ihnen was du willst. Sag ihnen ich würde Urlaub machen."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Blaubart (Deutschland, Frankreich, Italien, Ungarn 1972, englischer Titel: Bluebeard)
Baron Kurt von Sepper (Richard Burton) wird als Kriegsheld verehrt, doch der wohlhabende Adelige hat ständig Pech mit seinen Frauen. Greta (Karin Schubert) kommt bei einem Jagdunfall zu Tode, aber schon bald lernt der Baron die attraktive Tänzerin Anne (Joey Heatherton) kennen. Die Liebe entflammt im Eiltempo, kurze Zeit später wird geheiratet. Auf dem herrschaftlichen Anwesen fühlt sich die junge Frau zunehmend einsam, zu allem Überfluss hat der holde Gatte noch immer nicht die Ehe mit ihr vollzogen. Eines Tages drückt von Sepper seinem Weib sämtliche Schlüssel des Anwesens in die Hand. Da sie das Schloss gern umgestalten möchte, kann sie mit einem Einverständnis alle Räumlichkeiten in Augenschein nehmen. Nur ein einziger Schlüssel ist tabu, Anne soll diesen Schlüssel auf keinen Fall verwenden. Selbstverständlich nagt die Neugier an der jungen Frau. Schliesslich findet Anne das passende Schloss und benutzt den Schlüssel. Die Überraschung ist gross, mehr noch, die Überraschung ist befremdlich und erschreckend zugleich. In einem Geheimraum lagern (gut gekühlt) die Leichen der jungen Schönheiten, die zuvor mit dem Baron liiert waren. Es kommt wie es kommen muss, der böse Baron ertappt seine Frau und kündigt ihr an, dass er sie nun leider auch töten muss. Bis zum Morgengrauen will er ihr noch Zeit lassen, Zeit die Anne für sich zu nutzen versucht. Sie verwickelt ihren Mann in ein Gespräch, nach und nach gesteht er ihr, warum und wie er die Frauen ermordete. Kann sich die warmherzige und intelligente Anne aus dem Würgegriff des Unholds befreien, kann ihr ein Freund rechtzeitig zur Hilfe eilen... ...oder wird von Sepper vielleicht gar Gnade walten lassen...???
"Blaubart" zählt zum Spätwerk des Regisseurs Edward Dmytryk, der 1999 im Alter von 90 Jahren in Kalifornien verstarb. Ursprünglich ein französisches Märchen, wurde "Blaubart" mehrfach verfilmt, auch die Oper und das Theater namen sich der Erzählung an. Diese Verfilmung mit Richard Burton in der Hauptrolle ist eine wahre Wonne. Burton ist die Rolle des wahnsinnigen Adeligen wie auf den Leib geschrieben, er zieht hier alle Register seines Könnens. Der Film ist klar als Kind der siebziger Jahre erkennbar, hier wird weder vor Gewalt noch Möpsen haltgemacht, doch er entzieht sich nachhaltig der klaren Zuordnung in eine Genreschublade. "Blaubart" ist ein Thriller, der einen psychotischen Serienmörder in den Mittelpunkt stellt. "Blaubart" ist ein Beziehungsdrama, "Blaubart" ist eine zynische Komödie mit herrlich überzeichneten Figuren. Gleichzeitig verbreitet "Blaubart" immer wieder Gothic-Horror Schauer der feinsten Sorte. Schliesslich verbreitet "Blaubart" auch noch eine Dosis Gesellschaftskritik, ohne dabei mit dem erhobenen Zeigefinger zu wedeln. Um die Boshaftigkeit des Baron von Sepper noch greifbarer zu machen, hat man ihn zum ranghohen Offizier einer faschistischen Schlägertruppe gemacht. Dabei lehnt man sich auch an die Originalgeschichte an, denn für diese diente ein gewisser Gilles de Rais als Vorbild, der im 15. Jahrhundert ein berüchtigter französischer Heerführer war. Der Baron mit dem blauen Bart -dessen Färbung auf eine Kriegsverletzung zurückzuführen ist- schlägt mit sadistischer Freude einen Aufstand der Arbeiterschaft nieder. Zunächst stellt sich die Frage, warum man diese Szenen in den Film eingebaut hat. Doch der Kreis schliesst sich letztlich sehr clever, und lässt den damals noch sehr jungen Mathieu Carrière in einer kleinen Nebenrolle glänzen. Auf Burton ging ich bereits kurz ein, der Mann macht einen ganz fantastischen Job. Die Damenmannschaft ist dabei kaum weniger beeindruckend. Allen voran die wirklich sehr süße Joey Heatherton, die sich ein packendes Duell mit Burton liefert. Damit aber nicht genug! Karin Schubert präsentierte sich zu dieser Zeit noch in bester Verfassung, in den achtziger Jahren reichte es leider nur noch für Gerödel in HC-Produktionen. Es wäre müßig nun alle Mitwirkenden Schönheiten abzufeiern, daher nur ein paar Worte zu den sinnlichen Höhepunkten. Raquel Welch drangsaliert den Baron als Nonne mit verdorbener Vergangenheit, Agostina Belli glänzt wie ein eiskalter Edelstein. Sybil Danning wird als Hure nebenbei zum Opfer, denn eigentlich wollte sie der damaligen Gefährtin des Barons nur ein wenig Nachhilfe in Sachen Sex geben. Wenn Blaubart schliesslich aus dem Nähkästchen plaudert, seiner Anne von den zahlreichen Morden berichtet, sind die Damen in der Tat so fürchterlich gezeichnet, dass man glatt Sympathie für den Massenmörder empfinden mag. Die notgeile Nonne, die vom Sadomasochismus zerfressene Emanze aus Sachsen, die grausige Trällertussi, oder die debile Kindfrau und viele Nervensägen mehr, alle fallen dem Zorn des Barons anheim. Wer aber nun glaubt, dass der Film ein Manifest der Frauenfeindlichkeit wäre, dem sei geraten das Ende mit breitem Grinsen zu geniessen.
So herrlich das Ensemble aufspielt, so prachtvoll sind auch die Kulissen, die gesamte Ausstattung geraten. Das alte Gemäuer bringt wohlige Gruselatmosphäre rüber. Die verzweifelte Gattin stolpert durch den Weinkeller, die Spinnweben wogen im Pulsschlag des Schreckens, der nackten Angst. Nicht zu vergessen die äussert morbide Szene, in der Anne die alte Hausdame beim frisieren der toten Mutter des Barons vorfindet. Was den Film ganz besonders faszinierend macht, ist die erstaunliche Tatsache, dass Dmytryk immer genau den richtigen Ton trifft. "Blaubart" wirkt nie an den unpassenden Stellen komisch, Gewalt bricht nur aus wenn es der Atmosphäre förderlich ist, Sex kommt in genau der richtigen Dosierung zum Zuge. Es mag sich abgedroschen anhören, doch dieses Werk ist perfekt auf den Punkt genau inszeniert. Hier fehlt nichts, hier ist nichts zu ausufernd, der Film ist schlicht und ergreifend ein wundervoller Schmaus für Leib und Seele. "Blaubart" verwöhnt nicht nur das Auge, der wunderschöne Score von Meister Ennio Morricone verleiht dem bunten Treiben zusätzlich Stimmung. Besser kann Filmmusik nicht klingen, das ist ganz grosses Ohrenkino, danke Ennio! An dieser Stelle muss ich einfach erneut auf Richard Burton zurückkommen. Ähnlich packend ist seine Darstellung des schwulen Verbrechers Vic Dakin, den er im ähnlich treffsicheren "Villian" (Die alles zur Sau machen, 1971) zum Besten gibt. Leider verstarb dieser wunderbare Schauspieler bereits 1984 im zarten Alter von nur 58 Jahren. Ein herber Verlust! Am liebsten würde ich noch etliche Zeilen über Burtons Auftritt in "Blaubart" schreiben, doch die daraus resultierende Spoilergefahr ist leider zu gross.
Diesen wilden, wüsten und ausufernden Genremix unter einen Hut zu bringen, zu jeder Sekunde als ein die Sinne betörendes Spektakel erstrahlen zu lassen, das verdient allergrössten Respekt und höchste Anerkennung! Ich verneige mich vor den Mitwirkenden vor und hinter der Kamera, die diesen Film zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben! Solche Werke führen mir vor Augen, warum ich mir ein Leben ohne Filme schon lange nicht mehr vorstellen kann! Schöner und intensiver kann ein Freak seine Zeit nicht verbringen!
Die DVD von PK-Movies bietet den Film in recht ordentlicher Qualität an. Doch weder diese Scheibe aus Deutschland, noch die amerikanische DVD werden dem Film wirklich gerecht. "Blaubart" hätte eine prächtige Ausgabe mit Boni verdient. Vielleicht ein schickes Digi mit dickem Booklet. Dieser optische Leckerbissen würde sich sicher sehr gut auf einer Blu-ray machen, um in seiner ganzen Pracht erstrahlen zu können. Doch ich will nicht nörgeln. Seien wir froh, dass diese Prachtperle zumindest als brauchbare DVD vorliegt, warten wir ab was die Zeit uns bringen wird. Bis dahin gilt: Kaufbefehl für die DVD!!!
Für diesen liebenswerten und verehrungswürdigen Film ziehe ich ganz dicke 8,5/10 (sehr gut bis überragend)!
Lieblingszitat:
"Warum wollen Sie mich abbringen, vom Wege des Herrn?"
"Ich bin auch ein Herr."
Baron Kurt von Sepper (Richard Burton) wird als Kriegsheld verehrt, doch der wohlhabende Adelige hat ständig Pech mit seinen Frauen. Greta (Karin Schubert) kommt bei einem Jagdunfall zu Tode, aber schon bald lernt der Baron die attraktive Tänzerin Anne (Joey Heatherton) kennen. Die Liebe entflammt im Eiltempo, kurze Zeit später wird geheiratet. Auf dem herrschaftlichen Anwesen fühlt sich die junge Frau zunehmend einsam, zu allem Überfluss hat der holde Gatte noch immer nicht die Ehe mit ihr vollzogen. Eines Tages drückt von Sepper seinem Weib sämtliche Schlüssel des Anwesens in die Hand. Da sie das Schloss gern umgestalten möchte, kann sie mit einem Einverständnis alle Räumlichkeiten in Augenschein nehmen. Nur ein einziger Schlüssel ist tabu, Anne soll diesen Schlüssel auf keinen Fall verwenden. Selbstverständlich nagt die Neugier an der jungen Frau. Schliesslich findet Anne das passende Schloss und benutzt den Schlüssel. Die Überraschung ist gross, mehr noch, die Überraschung ist befremdlich und erschreckend zugleich. In einem Geheimraum lagern (gut gekühlt) die Leichen der jungen Schönheiten, die zuvor mit dem Baron liiert waren. Es kommt wie es kommen muss, der böse Baron ertappt seine Frau und kündigt ihr an, dass er sie nun leider auch töten muss. Bis zum Morgengrauen will er ihr noch Zeit lassen, Zeit die Anne für sich zu nutzen versucht. Sie verwickelt ihren Mann in ein Gespräch, nach und nach gesteht er ihr, warum und wie er die Frauen ermordete. Kann sich die warmherzige und intelligente Anne aus dem Würgegriff des Unholds befreien, kann ihr ein Freund rechtzeitig zur Hilfe eilen... ...oder wird von Sepper vielleicht gar Gnade walten lassen...???
"Blaubart" zählt zum Spätwerk des Regisseurs Edward Dmytryk, der 1999 im Alter von 90 Jahren in Kalifornien verstarb. Ursprünglich ein französisches Märchen, wurde "Blaubart" mehrfach verfilmt, auch die Oper und das Theater namen sich der Erzählung an. Diese Verfilmung mit Richard Burton in der Hauptrolle ist eine wahre Wonne. Burton ist die Rolle des wahnsinnigen Adeligen wie auf den Leib geschrieben, er zieht hier alle Register seines Könnens. Der Film ist klar als Kind der siebziger Jahre erkennbar, hier wird weder vor Gewalt noch Möpsen haltgemacht, doch er entzieht sich nachhaltig der klaren Zuordnung in eine Genreschublade. "Blaubart" ist ein Thriller, der einen psychotischen Serienmörder in den Mittelpunkt stellt. "Blaubart" ist ein Beziehungsdrama, "Blaubart" ist eine zynische Komödie mit herrlich überzeichneten Figuren. Gleichzeitig verbreitet "Blaubart" immer wieder Gothic-Horror Schauer der feinsten Sorte. Schliesslich verbreitet "Blaubart" auch noch eine Dosis Gesellschaftskritik, ohne dabei mit dem erhobenen Zeigefinger zu wedeln. Um die Boshaftigkeit des Baron von Sepper noch greifbarer zu machen, hat man ihn zum ranghohen Offizier einer faschistischen Schlägertruppe gemacht. Dabei lehnt man sich auch an die Originalgeschichte an, denn für diese diente ein gewisser Gilles de Rais als Vorbild, der im 15. Jahrhundert ein berüchtigter französischer Heerführer war. Der Baron mit dem blauen Bart -dessen Färbung auf eine Kriegsverletzung zurückzuführen ist- schlägt mit sadistischer Freude einen Aufstand der Arbeiterschaft nieder. Zunächst stellt sich die Frage, warum man diese Szenen in den Film eingebaut hat. Doch der Kreis schliesst sich letztlich sehr clever, und lässt den damals noch sehr jungen Mathieu Carrière in einer kleinen Nebenrolle glänzen. Auf Burton ging ich bereits kurz ein, der Mann macht einen ganz fantastischen Job. Die Damenmannschaft ist dabei kaum weniger beeindruckend. Allen voran die wirklich sehr süße Joey Heatherton, die sich ein packendes Duell mit Burton liefert. Damit aber nicht genug! Karin Schubert präsentierte sich zu dieser Zeit noch in bester Verfassung, in den achtziger Jahren reichte es leider nur noch für Gerödel in HC-Produktionen. Es wäre müßig nun alle Mitwirkenden Schönheiten abzufeiern, daher nur ein paar Worte zu den sinnlichen Höhepunkten. Raquel Welch drangsaliert den Baron als Nonne mit verdorbener Vergangenheit, Agostina Belli glänzt wie ein eiskalter Edelstein. Sybil Danning wird als Hure nebenbei zum Opfer, denn eigentlich wollte sie der damaligen Gefährtin des Barons nur ein wenig Nachhilfe in Sachen Sex geben. Wenn Blaubart schliesslich aus dem Nähkästchen plaudert, seiner Anne von den zahlreichen Morden berichtet, sind die Damen in der Tat so fürchterlich gezeichnet, dass man glatt Sympathie für den Massenmörder empfinden mag. Die notgeile Nonne, die vom Sadomasochismus zerfressene Emanze aus Sachsen, die grausige Trällertussi, oder die debile Kindfrau und viele Nervensägen mehr, alle fallen dem Zorn des Barons anheim. Wer aber nun glaubt, dass der Film ein Manifest der Frauenfeindlichkeit wäre, dem sei geraten das Ende mit breitem Grinsen zu geniessen.
So herrlich das Ensemble aufspielt, so prachtvoll sind auch die Kulissen, die gesamte Ausstattung geraten. Das alte Gemäuer bringt wohlige Gruselatmosphäre rüber. Die verzweifelte Gattin stolpert durch den Weinkeller, die Spinnweben wogen im Pulsschlag des Schreckens, der nackten Angst. Nicht zu vergessen die äussert morbide Szene, in der Anne die alte Hausdame beim frisieren der toten Mutter des Barons vorfindet. Was den Film ganz besonders faszinierend macht, ist die erstaunliche Tatsache, dass Dmytryk immer genau den richtigen Ton trifft. "Blaubart" wirkt nie an den unpassenden Stellen komisch, Gewalt bricht nur aus wenn es der Atmosphäre förderlich ist, Sex kommt in genau der richtigen Dosierung zum Zuge. Es mag sich abgedroschen anhören, doch dieses Werk ist perfekt auf den Punkt genau inszeniert. Hier fehlt nichts, hier ist nichts zu ausufernd, der Film ist schlicht und ergreifend ein wundervoller Schmaus für Leib und Seele. "Blaubart" verwöhnt nicht nur das Auge, der wunderschöne Score von Meister Ennio Morricone verleiht dem bunten Treiben zusätzlich Stimmung. Besser kann Filmmusik nicht klingen, das ist ganz grosses Ohrenkino, danke Ennio! An dieser Stelle muss ich einfach erneut auf Richard Burton zurückkommen. Ähnlich packend ist seine Darstellung des schwulen Verbrechers Vic Dakin, den er im ähnlich treffsicheren "Villian" (Die alles zur Sau machen, 1971) zum Besten gibt. Leider verstarb dieser wunderbare Schauspieler bereits 1984 im zarten Alter von nur 58 Jahren. Ein herber Verlust! Am liebsten würde ich noch etliche Zeilen über Burtons Auftritt in "Blaubart" schreiben, doch die daraus resultierende Spoilergefahr ist leider zu gross.
Diesen wilden, wüsten und ausufernden Genremix unter einen Hut zu bringen, zu jeder Sekunde als ein die Sinne betörendes Spektakel erstrahlen zu lassen, das verdient allergrössten Respekt und höchste Anerkennung! Ich verneige mich vor den Mitwirkenden vor und hinter der Kamera, die diesen Film zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben! Solche Werke führen mir vor Augen, warum ich mir ein Leben ohne Filme schon lange nicht mehr vorstellen kann! Schöner und intensiver kann ein Freak seine Zeit nicht verbringen!
Die DVD von PK-Movies bietet den Film in recht ordentlicher Qualität an. Doch weder diese Scheibe aus Deutschland, noch die amerikanische DVD werden dem Film wirklich gerecht. "Blaubart" hätte eine prächtige Ausgabe mit Boni verdient. Vielleicht ein schickes Digi mit dickem Booklet. Dieser optische Leckerbissen würde sich sicher sehr gut auf einer Blu-ray machen, um in seiner ganzen Pracht erstrahlen zu können. Doch ich will nicht nörgeln. Seien wir froh, dass diese Prachtperle zumindest als brauchbare DVD vorliegt, warten wir ab was die Zeit uns bringen wird. Bis dahin gilt: Kaufbefehl für die DVD!!!
Für diesen liebenswerten und verehrungswürdigen Film ziehe ich ganz dicke 8,5/10 (sehr gut bis überragend)!
Lieblingszitat:
"Warum wollen Sie mich abbringen, vom Wege des Herrn?"
"Ich bin auch ein Herr."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Motel - The First Cut (USA 2009, Originaltitel: Vacancy 2: The First Cut)
Der schmierige Gordon (David Moscow) leitet ein kleines Motel, das an einer abgelegenen Landstrasse liegt. Er und sein Helferlein Reece (Brian Klugman) haben in einem Zimmer diverse Kameras installiert, um damit junge Paare beim Sex zu filmen. Die daraus resultierenden Pornos verticken sie an einen nicht minder schmierigen Trucker. Als sie eines Nachts an den mundfaulen Smith (Scott G. Anderson) vermieten, hoffen die beiden Spanner auf ein neues Video, denn der Typ führt eine junge Dame mit sich. Als es im besagten Zimmer zur Sache geht, mögen die Bürschlein kaum ihren entzündeten Augen trauen. Smith entpuppt sich als Killer und schlachtet seine weibliche Begleitung brutal und gnadenlos ab. Weil man aufgrund der illegalen Eigenproduktionen keinen Kontakt mit der Polizei wünscht, wird der Mörder zunächst mit haushaltsüblichen Methoden ausser Gefecht gesetzt. Schliesslich taucht auch noch der Abnehmer der Videos auf, und es kommt zu einem teuflischen Pakt zwischen den "Produzenten" und dem Psychopathen. Snuff bringt mehr Kohle als Pornos, warum also nicht auf diese Schiene umsteigen?
Jessica (Agnes Bruckner), ihr Freund Caleb (Trevor Wright) und dessen bester Freund Tanner (Arjay Smith) haben bereits eine lange Autofahrt hinter sich. Caleb zieht raus aufs Land, zusammen mit Jessica in die Heimat ihrer Familie. Um entspannt am nächsten Vormittag am Zielort einzutreffen, entschliesst sich die kleine Gruppe dazu im nächsten Motel zu nächtigen. Dort warten Smith und seine neuen Kumpanen bereits begierig auf ihren Einsatz, besonders Smith kann kaum noch die Füsse stillhalten. Für die drei jungen Leute beginnt ein Kampf auf Leben und Tod. Gibt es ein Entrinnen aus dieser Hölle auf Erden...???
"Motel" (Vacancy, 2007) war zwar kein Überflieger, doch Luke Wilson und Kate Beckinsale mussten sich überzeugend eine bösartige Nacht um die Ohren schlagen. Für Spannung wurde gesorgt, der Film leistete sich keine nennenswerten Hänger. Mit "Motel - The First Cut" haut man uns nun ein Prequel vor den Latz, welches bis zum Zeitpunkt der Entstehung jener fragwürdigen Geschäftsidee namens Snuff-Produktion zurückblickt. Von den Fesseln befreit der breiten Massen gefallen zu müssen, präsentiert sich das Prequel tatsächlich ein wenig härter und dreckiger als der vorherige Streifen. Doch um so richtig auf den Schinken zu klopfen, fehlte den Machern dann letztlich doch der Mut, vielleicht mangelte es auch an Ideen. Das Problem des Films ist jedoch, dass nie wirklich packende Stimmung aufkommt. Es ist sicher ein netter Ansatz, diesmal nicht nur ein Pärchen zu jagen, sondern gleich ein Trio in die Knochenmühle zu stossen. Leider fiebert man aber nie richtig mit, zumindest mir blieben die Gestalten seltsam fremd und egal. Die Bösewichter taugen hier ebenso wenig zum Sympathieträger, immerhin sieht die eingesetzte "Fliegengittermaske" recht ansprechend aus. Weitere Kritikpunkte sind die IMHO uninspirierte Kamera, sowie die nicht besonders stimmungsvolle Wahl der Farben und der Ausleuchtung.
Die Schauspieler schlagen sich überwiegend ordentlich, wie erwähnt "packen" die Figuren den Zuschauer aber nicht stark genug am Kragen. Agnes Brucker mag ganz hübsch sein, zeigt aber eine Neigung zur Nervensäge. Trevor Wright bleibt austauschbar, während Arjay Smith diesen typischen Buddy gibt, den man spätestens nach einer Viertelstunde zum Teufel schicken möchte. Scott G. Anderson killte bereits im ersten Film, er darf hier (un)angenehm fies aus der Wäsche glotzen, klar die beste Leistung der hiesigen Besetzung. David Moscow und Brian Klugman spielen die Rolle der mit ihrem neuen Partner überforderten Kleinkriminellen gut, insgesamt ein klarer Punktsieg für die dunkle Seite der Macht. Einen Kritikpunkt muss ich leider noch vom Stapel lassen. Zunächst nimmt sich der Film rund zwanzig Minuten Zeit, um die Entstehungsgeschichte der Zusammenarbeit zwischen den Spannern und dem Killer zu erläutern. Dies gelingt gut und im passenden Rahmen. Danach verbleibt eine knappe Stunde für die Jagd auf die ersten Opfer. Diese Stunde erscheint recht knapp bemessen, doch sie zieht sich tatsächlich recht lahmarschig dahin, weil sich immer wieder Durchhänger einschleichen. Vermutlich liegt dies an der mangelnden Identifikation mit den gezeigten Charakteren.
Ich möchte den Film mögen. Doch "The First Cut" macht es mir wirklich nicht leicht. Ein bischen mehr von allen Zutaten, dann hätten wir ein schmackhaftes Menü auf dem Teller, eventuell gar eine delikate Schlachtplatte. In der vorhandenen Form versinkt der Streifen in der belanglosen Mittelprächtigkeit. Das ist schade, denn hier wäre mit ein wenig mehr Gefühl für Timing, Atmosphäre und besserer Anleitung der Darsteller, sicher deutlich mehr zu holen gewesen. An der DVD von Sony gibt es nichts zu mecken, inzwischen gibt es auch ein Doppelpack mit beiden Teilen.
5,5/10
Lieblingszitat:
"Warum nennt niemand sein Motel "Zur dicken Titte"? Da würde ich echt gern ein paar Tage absteigen!"
Der schmierige Gordon (David Moscow) leitet ein kleines Motel, das an einer abgelegenen Landstrasse liegt. Er und sein Helferlein Reece (Brian Klugman) haben in einem Zimmer diverse Kameras installiert, um damit junge Paare beim Sex zu filmen. Die daraus resultierenden Pornos verticken sie an einen nicht minder schmierigen Trucker. Als sie eines Nachts an den mundfaulen Smith (Scott G. Anderson) vermieten, hoffen die beiden Spanner auf ein neues Video, denn der Typ führt eine junge Dame mit sich. Als es im besagten Zimmer zur Sache geht, mögen die Bürschlein kaum ihren entzündeten Augen trauen. Smith entpuppt sich als Killer und schlachtet seine weibliche Begleitung brutal und gnadenlos ab. Weil man aufgrund der illegalen Eigenproduktionen keinen Kontakt mit der Polizei wünscht, wird der Mörder zunächst mit haushaltsüblichen Methoden ausser Gefecht gesetzt. Schliesslich taucht auch noch der Abnehmer der Videos auf, und es kommt zu einem teuflischen Pakt zwischen den "Produzenten" und dem Psychopathen. Snuff bringt mehr Kohle als Pornos, warum also nicht auf diese Schiene umsteigen?
Jessica (Agnes Bruckner), ihr Freund Caleb (Trevor Wright) und dessen bester Freund Tanner (Arjay Smith) haben bereits eine lange Autofahrt hinter sich. Caleb zieht raus aufs Land, zusammen mit Jessica in die Heimat ihrer Familie. Um entspannt am nächsten Vormittag am Zielort einzutreffen, entschliesst sich die kleine Gruppe dazu im nächsten Motel zu nächtigen. Dort warten Smith und seine neuen Kumpanen bereits begierig auf ihren Einsatz, besonders Smith kann kaum noch die Füsse stillhalten. Für die drei jungen Leute beginnt ein Kampf auf Leben und Tod. Gibt es ein Entrinnen aus dieser Hölle auf Erden...???
"Motel" (Vacancy, 2007) war zwar kein Überflieger, doch Luke Wilson und Kate Beckinsale mussten sich überzeugend eine bösartige Nacht um die Ohren schlagen. Für Spannung wurde gesorgt, der Film leistete sich keine nennenswerten Hänger. Mit "Motel - The First Cut" haut man uns nun ein Prequel vor den Latz, welches bis zum Zeitpunkt der Entstehung jener fragwürdigen Geschäftsidee namens Snuff-Produktion zurückblickt. Von den Fesseln befreit der breiten Massen gefallen zu müssen, präsentiert sich das Prequel tatsächlich ein wenig härter und dreckiger als der vorherige Streifen. Doch um so richtig auf den Schinken zu klopfen, fehlte den Machern dann letztlich doch der Mut, vielleicht mangelte es auch an Ideen. Das Problem des Films ist jedoch, dass nie wirklich packende Stimmung aufkommt. Es ist sicher ein netter Ansatz, diesmal nicht nur ein Pärchen zu jagen, sondern gleich ein Trio in die Knochenmühle zu stossen. Leider fiebert man aber nie richtig mit, zumindest mir blieben die Gestalten seltsam fremd und egal. Die Bösewichter taugen hier ebenso wenig zum Sympathieträger, immerhin sieht die eingesetzte "Fliegengittermaske" recht ansprechend aus. Weitere Kritikpunkte sind die IMHO uninspirierte Kamera, sowie die nicht besonders stimmungsvolle Wahl der Farben und der Ausleuchtung.
Die Schauspieler schlagen sich überwiegend ordentlich, wie erwähnt "packen" die Figuren den Zuschauer aber nicht stark genug am Kragen. Agnes Brucker mag ganz hübsch sein, zeigt aber eine Neigung zur Nervensäge. Trevor Wright bleibt austauschbar, während Arjay Smith diesen typischen Buddy gibt, den man spätestens nach einer Viertelstunde zum Teufel schicken möchte. Scott G. Anderson killte bereits im ersten Film, er darf hier (un)angenehm fies aus der Wäsche glotzen, klar die beste Leistung der hiesigen Besetzung. David Moscow und Brian Klugman spielen die Rolle der mit ihrem neuen Partner überforderten Kleinkriminellen gut, insgesamt ein klarer Punktsieg für die dunkle Seite der Macht. Einen Kritikpunkt muss ich leider noch vom Stapel lassen. Zunächst nimmt sich der Film rund zwanzig Minuten Zeit, um die Entstehungsgeschichte der Zusammenarbeit zwischen den Spannern und dem Killer zu erläutern. Dies gelingt gut und im passenden Rahmen. Danach verbleibt eine knappe Stunde für die Jagd auf die ersten Opfer. Diese Stunde erscheint recht knapp bemessen, doch sie zieht sich tatsächlich recht lahmarschig dahin, weil sich immer wieder Durchhänger einschleichen. Vermutlich liegt dies an der mangelnden Identifikation mit den gezeigten Charakteren.
Ich möchte den Film mögen. Doch "The First Cut" macht es mir wirklich nicht leicht. Ein bischen mehr von allen Zutaten, dann hätten wir ein schmackhaftes Menü auf dem Teller, eventuell gar eine delikate Schlachtplatte. In der vorhandenen Form versinkt der Streifen in der belanglosen Mittelprächtigkeit. Das ist schade, denn hier wäre mit ein wenig mehr Gefühl für Timing, Atmosphäre und besserer Anleitung der Darsteller, sicher deutlich mehr zu holen gewesen. An der DVD von Sony gibt es nichts zu mecken, inzwischen gibt es auch ein Doppelpack mit beiden Teilen.
5,5/10
Lieblingszitat:
"Warum nennt niemand sein Motel "Zur dicken Titte"? Da würde ich echt gern ein paar Tage absteigen!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Massacre in Dinosaur Valley (Italien, Brasilien 1985, Originaltitel: Nudo e selvaggio)
Kevin Hall (Michael Sopkiw) sammelt fleissig prähistorische Knochen ein, er überredet Prof. Ibañez (Leonidas Bayer) ihm einen Platz in einem kleinen Flieger zu verschaffen. Besagtes Flugzeug wird auf Wunsch des Professors einen unangemeldeten Abstecher in ein abgelegenes Tal machen, ein Freundenfest für jeden Forscher und Knochensammler. Der Gelehrte hat seine hübsche Tochter Eva (Suzane Carvalho) dabei, die sich zunächst abweisend gegenüber Kevin verhält. Selbstverständlich gerät das kleine Flugzeug in schwere Turbulenzen, der Pilot kann die Maschine nur per Bruchlandung auf den Boden bringen. Nach dem Absturz fördert eine erste Bestandsaufnahme wenig erfreuliche Tatsachen zu Tage. Der Pilot ist tot, eine junge Dame ebenfalls, auch Prof. Ibañez verendet nach kurzem Todeskampf. Zu allem Überfluss ist das Funkgerät geschrottet. Mit der Hilfe eines Suchtrupps ist nicht zu rechnen, da die Maschine weit abseits der üblichen Routen flog. Ein großmäuliger Vietnam Veteran reisst das Kommando an sich, schliesslich kenne er sich im Dschungel aus, wer überleben will soll ihm unterwürfig folgen. So machen sich die sechs Überlebenden auf den Weg, man will möglichst schnell den Fluss erreichen, der noch kurz vor der dramatischen Landung zu sehen war. Leider tummeln sich Kannibalen in der Gegend, die Gewässer werden von allerlei Getier bevölkert, die fröhliche Reisegruppe erleidet weitere Verluste. Der Ex-Soldat entpuppt sich als irrer Tyrann, Kevin gerät mit ihm in eine handfeste Auseinandersetzung. Wie will man der grünen Hölle entkommen, wenn man sich bereits nach kurzer Zeit untereinander zerfleischt...???
Regisseur Michele Massimo Tarantini verzapfte diverse Erotik-Komödien, ritt kurz auf der Barbarenwelle mit und schenkte uns einen Frauenknastreisser. "Massacre in Dinosaur Valley" kam in Deutschland unter dem Titel "Amazonas - Gefangen in der Hölle des Dschungels" auf den Markt. Geboten wird ein bunter Genre-Mix aus Abenteuerfilm, Kannibalenterror mit ein paar Pfund Mettgut, jede Menge Möpse und Nippel, schliesslich noch eine ordentliche Prise Foltercamp, abgerundet durch eine Dosis debilen Humor. Der Streifen erinnert dabei mehr an den mittelamerikanischen Vertreter "Treasure of the Amazon" (Blutgericht am Amazonas, 1985), den der mexikanische Regisseur René Cardona eintütete, als die ruppigen "echten" Kannibalenfilme aus italienischer Produktion (Cannibal Holocaust, Cannibal Ferox, Lebendig gefressen etc.). Doch gerade die bunte Mischung macht den ganz besonderen Reiz von "Nudo e selvaggio" aus, sofern man sich darauf einlassen mag. Klar, hier wird auch ein wenig gemetzelt und geqüalt, doch wer auf der Suche nach einer möglichst wüsten Splatterorgie ist, befindet sich hier eindeutig an der falschen Adresse. Für mich funktioniert dieses Konglomerat sehr ansprechend. Zunächst als lockerer Abenteuerfilm am Start, sorgen die Konflikte in der Gruppe der Überlebenden für herrliche Momente, während sich die Menschenfresser immer enger an die Fersen ihrer Speisewünsche haften. Bösartiges Viehzeug schlägt erbarmungslos zu, plötzlich nagen Piranhas ein Beinchen bis auf den Knochen ab, wenig später schwimmen Krokodile umher. Nicht zu vergessen die stets bedrohliche Natur, heimtückischer Treibsand fordert seinen Tribut. Dass Tarantini im letzten Drittel dann auch noch die Foltercampkeule auspackt, macht die heisse Sause nur noch ansprechender. Die Mopsparade zieht sich durch den gesamten Film, was ich ausdrücklich und mit allem Nachdruck begrüße! Freilich geht es oft sehr trashig zu. Wo vor wenigen Sekunden noch die gierigen Fische am Schenkelchen nagten, prügelt man sich ausgiebig im Sud, doch das Getier interessiert sich plötzlich nicht mehr dafür.
Michael Sopkiw hatte zwar nur eine kurze Filmkarriere, doch er wirkte in gelungenen Werken mit. Der von Sergio Martino 1983 inszenierte Endzeitknaller "Fireflash - Der Tag nach dem Ende" (2019: Dopo la caduta di New York) war der Einstand für Sopkiw, gleich ein absoluter Volltreffer. Danach folgten 1984 zwei Filme unter der Fuchtel von Lamberto Bava. Zunächst der schwer unterhaltsame "Blastfighter", anschliessend "Der Monster-Hai" (Shark rosso nell'oceano), welcher nicht ganz so erbaulich ausgefallen ist. Da man "Massacre in..." auf jeden Fall auch als Treffer deklarieren kann, sind immerhin drei von vier Filmen mit Sopkiw Pflichtprogramm. Der monströse Hai dürfte nur Komplettisten reizen. Wie gehabt gibt Sopkiw den locker-flockigen Helden, überzeugt als Frauenschwarm und sorgt für gute Stimmung. Ich hätte ihn gern in weiteren Rollen gesehen, aber das Leben ist bekanntlich kein Wunschkonzert. Die weibliche Hauptrolle hat man mit Suzane Carvalho ebenfalls gut besetzt. Die aus Brasilien stammende Dame gab sich nach wenigen Filmauftritten aber leider dem Motorsport hin, dies immerhin recht erfolgreich. Die Besetzung funktioniert durch die Bank gut, Milton Rodríguez gefällt als widerlicher Veteran, Leonidas Bayer stirbt sehr grotesk vor sich hin. Auch der Typ namens Andy Silas soll nicht unerwähnt bleiben, er gibt den fetten, verschwitzten und vor allem sadistischen Sklaventreiber, der vor kaum einer Schweinerei (im wahrsten Sinne des Wortes) zurückschreckt. Den Machern gelingt es mit recht einfachen Mitteln eine tolle Atmosphäre zu erzeugen, die Kamera ist immer auf Höhe, die Landschaft Brasiliens kommt prächtig zur Geltung. Achso, Dinosaurier gibt es übrigens nicht zu sehen, doch was solls...
"Massacre in Dinosaur Valley" ist Exploitationkost in Reinkultur. Durch den Mix diverser Genres vielleicht nicht für jeden Fan von Interesse, doch aufgeschlossene Freunde des italienischen Genrekinos sollten sich auf diesen kurzweiligen Trip begeben. In Deutschland wurde der Film von Dragon veröffentlicht, die Scheibe trägt den Titel "Amazonas". Da diese Ausgabe vergriffen ist, habe ich zur US-DVD von Shriek Show gegriffen. Diese präsentiert sich in sehr guter Verfassung, der Film liegt in schöner Qualität vor, im Bonusmaterial findet man sehr sehenswerte Interviews mit Hauptdarsteller Sopkiw und Regisseur Tarantini. Die DVD gibt es einzeln, alternativ zum Sparpreis im Dreierpack zusammen mit "Eaten Alive" (Lebendig gefressen) und "Jungle Holocaust" (Mondo Cannibale 2 - Der Vogelmensch). Das Set wird unter dem Titel "Jungle Horrors Triple Feature" angeboten. Obwohl ich die beiden anderen Titel bereits auf einheimischen DVDs vorliegen hatte, habe ich gern zum Set gegriffen, doppelt hält besser. Zu beachten ist die RC1 Einschränkung, die aber kaum ein Problem darstellen sollte.
Ausdrücklich angeraten sei der Genuss in Verbindung mit "Blutgericht am Amazonas" (am besten zur Hartbox aus der CMV Trash Collection greifen). Damit holt ihr euch ein liebenswertes Doppelpack ins Haus, dem es an keiner im Dschungel möglichen Gefahr mangelt. Die Bewertung von "Massacre in Dinosaur Valley" fällt mir nicht leicht. Am liebsten würde ich begeisterte 8/10 ziehen, die ich auch "Blutgericht..." verpasst habe. Ich sehe "Blutgericht..." aber leicht vor "Masscare...", daher muss sich der Erguss des Herrn Tarantini zunächst mit dicken 7,5/10 (gut bis sehr gut) begnügen.
Lieblingszitat:
"Don't try being familiar with me, just because you saw me naked in my Shower. Voyeur."
Kevin Hall (Michael Sopkiw) sammelt fleissig prähistorische Knochen ein, er überredet Prof. Ibañez (Leonidas Bayer) ihm einen Platz in einem kleinen Flieger zu verschaffen. Besagtes Flugzeug wird auf Wunsch des Professors einen unangemeldeten Abstecher in ein abgelegenes Tal machen, ein Freundenfest für jeden Forscher und Knochensammler. Der Gelehrte hat seine hübsche Tochter Eva (Suzane Carvalho) dabei, die sich zunächst abweisend gegenüber Kevin verhält. Selbstverständlich gerät das kleine Flugzeug in schwere Turbulenzen, der Pilot kann die Maschine nur per Bruchlandung auf den Boden bringen. Nach dem Absturz fördert eine erste Bestandsaufnahme wenig erfreuliche Tatsachen zu Tage. Der Pilot ist tot, eine junge Dame ebenfalls, auch Prof. Ibañez verendet nach kurzem Todeskampf. Zu allem Überfluss ist das Funkgerät geschrottet. Mit der Hilfe eines Suchtrupps ist nicht zu rechnen, da die Maschine weit abseits der üblichen Routen flog. Ein großmäuliger Vietnam Veteran reisst das Kommando an sich, schliesslich kenne er sich im Dschungel aus, wer überleben will soll ihm unterwürfig folgen. So machen sich die sechs Überlebenden auf den Weg, man will möglichst schnell den Fluss erreichen, der noch kurz vor der dramatischen Landung zu sehen war. Leider tummeln sich Kannibalen in der Gegend, die Gewässer werden von allerlei Getier bevölkert, die fröhliche Reisegruppe erleidet weitere Verluste. Der Ex-Soldat entpuppt sich als irrer Tyrann, Kevin gerät mit ihm in eine handfeste Auseinandersetzung. Wie will man der grünen Hölle entkommen, wenn man sich bereits nach kurzer Zeit untereinander zerfleischt...???
Regisseur Michele Massimo Tarantini verzapfte diverse Erotik-Komödien, ritt kurz auf der Barbarenwelle mit und schenkte uns einen Frauenknastreisser. "Massacre in Dinosaur Valley" kam in Deutschland unter dem Titel "Amazonas - Gefangen in der Hölle des Dschungels" auf den Markt. Geboten wird ein bunter Genre-Mix aus Abenteuerfilm, Kannibalenterror mit ein paar Pfund Mettgut, jede Menge Möpse und Nippel, schliesslich noch eine ordentliche Prise Foltercamp, abgerundet durch eine Dosis debilen Humor. Der Streifen erinnert dabei mehr an den mittelamerikanischen Vertreter "Treasure of the Amazon" (Blutgericht am Amazonas, 1985), den der mexikanische Regisseur René Cardona eintütete, als die ruppigen "echten" Kannibalenfilme aus italienischer Produktion (Cannibal Holocaust, Cannibal Ferox, Lebendig gefressen etc.). Doch gerade die bunte Mischung macht den ganz besonderen Reiz von "Nudo e selvaggio" aus, sofern man sich darauf einlassen mag. Klar, hier wird auch ein wenig gemetzelt und geqüalt, doch wer auf der Suche nach einer möglichst wüsten Splatterorgie ist, befindet sich hier eindeutig an der falschen Adresse. Für mich funktioniert dieses Konglomerat sehr ansprechend. Zunächst als lockerer Abenteuerfilm am Start, sorgen die Konflikte in der Gruppe der Überlebenden für herrliche Momente, während sich die Menschenfresser immer enger an die Fersen ihrer Speisewünsche haften. Bösartiges Viehzeug schlägt erbarmungslos zu, plötzlich nagen Piranhas ein Beinchen bis auf den Knochen ab, wenig später schwimmen Krokodile umher. Nicht zu vergessen die stets bedrohliche Natur, heimtückischer Treibsand fordert seinen Tribut. Dass Tarantini im letzten Drittel dann auch noch die Foltercampkeule auspackt, macht die heisse Sause nur noch ansprechender. Die Mopsparade zieht sich durch den gesamten Film, was ich ausdrücklich und mit allem Nachdruck begrüße! Freilich geht es oft sehr trashig zu. Wo vor wenigen Sekunden noch die gierigen Fische am Schenkelchen nagten, prügelt man sich ausgiebig im Sud, doch das Getier interessiert sich plötzlich nicht mehr dafür.
Michael Sopkiw hatte zwar nur eine kurze Filmkarriere, doch er wirkte in gelungenen Werken mit. Der von Sergio Martino 1983 inszenierte Endzeitknaller "Fireflash - Der Tag nach dem Ende" (2019: Dopo la caduta di New York) war der Einstand für Sopkiw, gleich ein absoluter Volltreffer. Danach folgten 1984 zwei Filme unter der Fuchtel von Lamberto Bava. Zunächst der schwer unterhaltsame "Blastfighter", anschliessend "Der Monster-Hai" (Shark rosso nell'oceano), welcher nicht ganz so erbaulich ausgefallen ist. Da man "Massacre in..." auf jeden Fall auch als Treffer deklarieren kann, sind immerhin drei von vier Filmen mit Sopkiw Pflichtprogramm. Der monströse Hai dürfte nur Komplettisten reizen. Wie gehabt gibt Sopkiw den locker-flockigen Helden, überzeugt als Frauenschwarm und sorgt für gute Stimmung. Ich hätte ihn gern in weiteren Rollen gesehen, aber das Leben ist bekanntlich kein Wunschkonzert. Die weibliche Hauptrolle hat man mit Suzane Carvalho ebenfalls gut besetzt. Die aus Brasilien stammende Dame gab sich nach wenigen Filmauftritten aber leider dem Motorsport hin, dies immerhin recht erfolgreich. Die Besetzung funktioniert durch die Bank gut, Milton Rodríguez gefällt als widerlicher Veteran, Leonidas Bayer stirbt sehr grotesk vor sich hin. Auch der Typ namens Andy Silas soll nicht unerwähnt bleiben, er gibt den fetten, verschwitzten und vor allem sadistischen Sklaventreiber, der vor kaum einer Schweinerei (im wahrsten Sinne des Wortes) zurückschreckt. Den Machern gelingt es mit recht einfachen Mitteln eine tolle Atmosphäre zu erzeugen, die Kamera ist immer auf Höhe, die Landschaft Brasiliens kommt prächtig zur Geltung. Achso, Dinosaurier gibt es übrigens nicht zu sehen, doch was solls...
"Massacre in Dinosaur Valley" ist Exploitationkost in Reinkultur. Durch den Mix diverser Genres vielleicht nicht für jeden Fan von Interesse, doch aufgeschlossene Freunde des italienischen Genrekinos sollten sich auf diesen kurzweiligen Trip begeben. In Deutschland wurde der Film von Dragon veröffentlicht, die Scheibe trägt den Titel "Amazonas". Da diese Ausgabe vergriffen ist, habe ich zur US-DVD von Shriek Show gegriffen. Diese präsentiert sich in sehr guter Verfassung, der Film liegt in schöner Qualität vor, im Bonusmaterial findet man sehr sehenswerte Interviews mit Hauptdarsteller Sopkiw und Regisseur Tarantini. Die DVD gibt es einzeln, alternativ zum Sparpreis im Dreierpack zusammen mit "Eaten Alive" (Lebendig gefressen) und "Jungle Holocaust" (Mondo Cannibale 2 - Der Vogelmensch). Das Set wird unter dem Titel "Jungle Horrors Triple Feature" angeboten. Obwohl ich die beiden anderen Titel bereits auf einheimischen DVDs vorliegen hatte, habe ich gern zum Set gegriffen, doppelt hält besser. Zu beachten ist die RC1 Einschränkung, die aber kaum ein Problem darstellen sollte.
Ausdrücklich angeraten sei der Genuss in Verbindung mit "Blutgericht am Amazonas" (am besten zur Hartbox aus der CMV Trash Collection greifen). Damit holt ihr euch ein liebenswertes Doppelpack ins Haus, dem es an keiner im Dschungel möglichen Gefahr mangelt. Die Bewertung von "Massacre in Dinosaur Valley" fällt mir nicht leicht. Am liebsten würde ich begeisterte 8/10 ziehen, die ich auch "Blutgericht..." verpasst habe. Ich sehe "Blutgericht..." aber leicht vor "Masscare...", daher muss sich der Erguss des Herrn Tarantini zunächst mit dicken 7,5/10 (gut bis sehr gut) begnügen.
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Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Final Destination 4 (USA 2009, Originaltitel: Final Destination 4)
Da ist er nun, der vierte Teil der "Final Destination" Reihe. Das bewährte Thema wird erneut verwurstet, dieses Mal hat ein Typ namens Nick eine Vision, die ihn und ein paar andere Menschlein vor dem Tod rettet. Zumindest zunächst, doch bekanntlich lässt sich Gevatter Tod nicht übertölpeln, ergo rafft es die Überlebenden nach und nach dahin. "Final Destination" (2000) war spannend und clever, der zweite Teil von 2003 bot -trotz geringfügig schwächeren Drehbuchs- sogar noch kurzweiligere Unterhaltung. Mit Teil 3 (2006) machten sich erste und unübersehbare Abnutzungserscheinungen breit, dieser Trend tritt beim aktuellen Aufguss noch deutlicher in den Vordergrund. Woran liegt es?
Sicher, das flotte Autorennen zu Beginn ist recht ansprechend gefilmt und sorgt umgehend für eine feiste Dosis Mettgut. Damit kommen wir gleich zum ersten Kritikpunkt. Es ist nahezu unfassbar, wie gross die qualitativen Unterschiede der Metzelmomente ausfallen. Wo zunächst ein Reifen ansprechend für kopfloses Durcheinander sorgt, werden wenig später Körper auf so schlecht gemachte Art zerteilt, dass man unweigerlich an zwei Jahrzehnte alte Computereffekte denken muss. Bekanntlich bin ich sowieso eher ein Freund von traditionellen Panschereien. Doch sehe ich durchaus ein, dass ein Film wie dieser, für seine auf modern getrimmte Optik kaum auf CGI verzichten kann. Dann bitte konsequent hochwertig oder vor mir aus konsequent dilettantisch, aber bitte nicht so unpassend und zusammenhanglos wie hier geschehen. Eben noch professionell ausgeführt, scheint sich beim nächsten Opfer ein talentfreier Praktikant um die Gestaltung gekümmert zu haben. Groteske Gegensätze können durchaus reizvoll sein, doch in diesem Fall geht der Schuss übel nach hinten los, gewissermaßen ins Auge. Im Abspann werden einige "Künstler" genannt, die an den FX gearbeitet haben, vielleicht sollte man -falls ein fünfter Teil geplant ist- in Zukunft besser auf eine fähige Firma setzen, anstatt etliche Köche an die Schlachtplatte zu beordern. Richtig ärgerlich ist die Schlussszene, am liebsten hätte ich vor Wut in den Eimer gespeichelt, doch der war gerade nicht in Reichweite. Also einmal sauer runtergewürgt und zornig den Abspann in mich reingefressen. Der nächste Schwachpunkt offenbart sich in Form der Darsteller. Kein Mensch wird von den Schauspielern in einem Film aus der "Final Destination" Reihe Höchstleistungen verlagen, so blass und austauschbar waren die Fratzen aber in keinem der drei Vorgänger. Da passt es dann auch vortrefflich ins Bild, dass ein Typ nur "Rassist" genannt wird, sein Name lediglich beiläufig nach seinem Ableben auftaucht.
Uninteressante Gestalten sterben mehr oder weniger gelungen vor sich hin. Was bleibt da noch an Faszination, wer will das sehen, wer kann sich dafür begeistern? Immerhin hat man einige Kills wirklich gut erdacht und ansprechend umgesetzt, doch insgesamt ist das Gezeigte einfach zu unstimmung und vor allem zu wenig packend. Regisseur David R. Ellis hat auch den zweiten Teil der Reihe inszeniert, ferner den ordentlichen Thriller "Final Call" mit Kim Basinger. Nicht zu vergessen "Snakes on a Plane", jene humorige B-Movie Verbeugung mit Samuel L. Jackson in der Hauptrolle. Der Mann kann es also! Davon ist leider in "FD4" nicht allzu viel spürbar, schade, schade.
Meine Vorliebe für Horror ist kein Geheimnis, ich möchte jeden Genrebeitrag ins Herz schliessen. Beim vierten Beutezug des Todes funktioniert dies leider nur eingeschränkt. Der Unterhaltungswert ist so schwach nicht, ich würde durchaus 6/10 ziehen wollen. Die teils miese Ausführung und die langweiligen Abziehbilder die hier am Start sind, dämpfen den Gesamteindruck aber hinab auf 5/10, ins Tal der Mittelmäßigkeit. Immerhin dürfte die Blu-ray auch Technikonanisten befriedigen. Das Bild ist sehr farbenfroh und "clean", zumindest in der herkömmlichen Version. Wer seine Augen quälen möchte, kann sich alternativ die 3D Variante antun, ich hatte keine Lust dazu.
Lieblingszitat:
"Gehen wir. Wir sollten nicht hier sein. Gehen wir."
Da ist er nun, der vierte Teil der "Final Destination" Reihe. Das bewährte Thema wird erneut verwurstet, dieses Mal hat ein Typ namens Nick eine Vision, die ihn und ein paar andere Menschlein vor dem Tod rettet. Zumindest zunächst, doch bekanntlich lässt sich Gevatter Tod nicht übertölpeln, ergo rafft es die Überlebenden nach und nach dahin. "Final Destination" (2000) war spannend und clever, der zweite Teil von 2003 bot -trotz geringfügig schwächeren Drehbuchs- sogar noch kurzweiligere Unterhaltung. Mit Teil 3 (2006) machten sich erste und unübersehbare Abnutzungserscheinungen breit, dieser Trend tritt beim aktuellen Aufguss noch deutlicher in den Vordergrund. Woran liegt es?
Sicher, das flotte Autorennen zu Beginn ist recht ansprechend gefilmt und sorgt umgehend für eine feiste Dosis Mettgut. Damit kommen wir gleich zum ersten Kritikpunkt. Es ist nahezu unfassbar, wie gross die qualitativen Unterschiede der Metzelmomente ausfallen. Wo zunächst ein Reifen ansprechend für kopfloses Durcheinander sorgt, werden wenig später Körper auf so schlecht gemachte Art zerteilt, dass man unweigerlich an zwei Jahrzehnte alte Computereffekte denken muss. Bekanntlich bin ich sowieso eher ein Freund von traditionellen Panschereien. Doch sehe ich durchaus ein, dass ein Film wie dieser, für seine auf modern getrimmte Optik kaum auf CGI verzichten kann. Dann bitte konsequent hochwertig oder vor mir aus konsequent dilettantisch, aber bitte nicht so unpassend und zusammenhanglos wie hier geschehen. Eben noch professionell ausgeführt, scheint sich beim nächsten Opfer ein talentfreier Praktikant um die Gestaltung gekümmert zu haben. Groteske Gegensätze können durchaus reizvoll sein, doch in diesem Fall geht der Schuss übel nach hinten los, gewissermaßen ins Auge. Im Abspann werden einige "Künstler" genannt, die an den FX gearbeitet haben, vielleicht sollte man -falls ein fünfter Teil geplant ist- in Zukunft besser auf eine fähige Firma setzen, anstatt etliche Köche an die Schlachtplatte zu beordern. Richtig ärgerlich ist die Schlussszene, am liebsten hätte ich vor Wut in den Eimer gespeichelt, doch der war gerade nicht in Reichweite. Also einmal sauer runtergewürgt und zornig den Abspann in mich reingefressen. Der nächste Schwachpunkt offenbart sich in Form der Darsteller. Kein Mensch wird von den Schauspielern in einem Film aus der "Final Destination" Reihe Höchstleistungen verlagen, so blass und austauschbar waren die Fratzen aber in keinem der drei Vorgänger. Da passt es dann auch vortrefflich ins Bild, dass ein Typ nur "Rassist" genannt wird, sein Name lediglich beiläufig nach seinem Ableben auftaucht.
Uninteressante Gestalten sterben mehr oder weniger gelungen vor sich hin. Was bleibt da noch an Faszination, wer will das sehen, wer kann sich dafür begeistern? Immerhin hat man einige Kills wirklich gut erdacht und ansprechend umgesetzt, doch insgesamt ist das Gezeigte einfach zu unstimmung und vor allem zu wenig packend. Regisseur David R. Ellis hat auch den zweiten Teil der Reihe inszeniert, ferner den ordentlichen Thriller "Final Call" mit Kim Basinger. Nicht zu vergessen "Snakes on a Plane", jene humorige B-Movie Verbeugung mit Samuel L. Jackson in der Hauptrolle. Der Mann kann es also! Davon ist leider in "FD4" nicht allzu viel spürbar, schade, schade.
Meine Vorliebe für Horror ist kein Geheimnis, ich möchte jeden Genrebeitrag ins Herz schliessen. Beim vierten Beutezug des Todes funktioniert dies leider nur eingeschränkt. Der Unterhaltungswert ist so schwach nicht, ich würde durchaus 6/10 ziehen wollen. Die teils miese Ausführung und die langweiligen Abziehbilder die hier am Start sind, dämpfen den Gesamteindruck aber hinab auf 5/10, ins Tal der Mittelmäßigkeit. Immerhin dürfte die Blu-ray auch Technikonanisten befriedigen. Das Bild ist sehr farbenfroh und "clean", zumindest in der herkömmlichen Version. Wer seine Augen quälen möchte, kann sich alternativ die 3D Variante antun, ich hatte keine Lust dazu.
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"Gehen wir. Wir sollten nicht hier sein. Gehen wir."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Gesetz der Rache (BD)
Die Familie eines Mannes wird gemeuchelt. Da das Gesetz keine zufriedenstellende Lösung parat hat muss der Gute halt selbst zur Tat schreiten. Zu Beginn meint man sich einen ordinären Folterfilm ausgeliehen zu haben doch weit gefehlt. Hier hat jemand kolossalere Rachepläne....
Spannende Unterhaltung mit Jamie Foxx und Gerard Butler.
7.9
Die Familie eines Mannes wird gemeuchelt. Da das Gesetz keine zufriedenstellende Lösung parat hat muss der Gute halt selbst zur Tat schreiten. Zu Beginn meint man sich einen ordinären Folterfilm ausgeliehen zu haben doch weit gefehlt. Hier hat jemand kolossalere Rachepläne....
Spannende Unterhaltung mit Jamie Foxx und Gerard Butler.
7.9