Hallo Zusammen,
da die beiden Soundkarten Audiotrak Prodigy HD2 und Onkyo SE-200 immer wieder im Zusammenhang mit bestmöglicher Ausgabe vom Rechner zu Anlage genannt werden, wollte ich hier mal einen kleinen Vergleich posten.
Zur Vorgeschichte: ich wollte vor längerer Zeit mal meine Kette, damals bestehend aus dem PC als Lieferant für Audio und Video, einem Cambridge 740A und einem Paar Canton Chrono 509 DC, etwas aufwerten. Im Rechner steckte zu der Zeit noch eine X-Fi Fatal1ty Pro (PCI). Damals sind mir die beiden genannten Karten schon aufgefallen; da die Onkyo aber fast unmöglich zu normalen Preisen zu bekommen war, ist es eine Prodigy geworden.
Eines meiner Hauptkriterien war es, das die Karte hochwertige Cinch-Anschlüsse mitbringt, da ich den PC analog mit dem CA vebinde. Der Direktvergleich zur Creative und dem On-Board (Realtec ALC 1200 mit ASUS Noise Filtering) war schon überwältigend! Die HD2 spielte detaillierter und dynamischer. Die Differenzierung einzelner Instrumente bei schwierigen Passagen war nun präziser möglich. Insgesamt klang alles frischer, Impulse kamen schneller und ohne die Aufstellung der Boxen zu ändern erweiterte sich die Bühne und wurde plastischer.
Bei der HD2 handelte es sich um die Advance Deluxe Edition, die schon mit sehr hochwertigen Bauteilen bestückt ist. Aber da sollte noch mehr drin sein Ein wenig Recherche brachte mich dann zum OpAmp-Tausch. Ich habe mich hier zunächst auf diverse Foren-Beiträge gestützt und verschiedene OpAmps getestet, die bei anderen Personen die HD2 weit nach vorne gebracht hatten (LM4562NA, OPA-627, THS4032). Durch Zufall bin ich dann über die analogen, diskret aufgebauten OpAmps von Audio-gd gestolpert, die überall in den höchsten Tönen gelobt werden. Dem konnte ich mich nur anschließen! Zwei SUN v2 für die Kanäle und einen EARTH als Endpuffer haben die Karte nochmals richtig aufgewertet. Die Dynamik ist nochmal gestiegen, die Räumlichkeit (vor allem die Tiefenstaffelung) der Bühne hat sich erhöht und mir kam der komplette Frequenzgang ausgeglichener vor. Die SUN v2 machten ihrem Namen alle Ehre: Passagen, die vorher etwas leblos wirkten, spielten nun energiegeladener. Mit dieser Ausstattung war mein Ziel zunächst erreicht.
Inzwischen mussten die Canton zwei nuVero 14 weichen. Ohne weiter zu vergleichen war ich immer noch rundum glücklich mit der HD2. Zufällig habe ich dann eine Onkyo SE-200 in der Bucht gefunden (zum ersten Mal!!). Auktion gewonnen und vier Tage später wieder ans Testen gemacht
Rein vom äußerlichen macht die Onkyo schon etwas mehr her, als eine originale HD2. Im Direktvergleich stand dann der Gewinner auch recht schnell fest: Die Onkyo spielt nochmal etwas luftiger, von den Boxen gelöster und energischer, ohne dabei irgendwie anstrengend zu sein. Die HD2 ist im Vergleich etwas zurückgenommener. Von der Präzision und Detailtreue nehmen sich die beiden Karten nichts.
Kurz zur Stromversorgung, die bei internen Karten oft zur kritisch betrachtet wird: Audiotrak bewirbt explizit die Filterstufe für die Stromversorgung (Pci Noise Killer), was so bei Onkyo nicht der Fall ist. Aber keine Karte hat hier Probleme mit der bereitet. Allerdings habe ich auch sehr hochwertige Hardware verbaut, was hier sicherlich hilfreich ist.
Das Resultat: die Onkyo bleibt im Rechner. Die HD2 muss sich nur knapp geschlagen geben und ist und bleibt eine Top Karte. Wobei ich den Vergleich mit einer aufgebohrten HD2 durchgeführt habe. Der Unterschied zu einer originalen Advance DE wird sicherlich klarer ausfallen. Hinzu kommt, dass in vielen Punkten auch der Rest der Kette, insbesondere die Lautsprecher, einen erheblichen Anteil an den Unterschieden ausmachen, bzw. viele Unterschiede erst aufzeigen.
Ein großer Vorteil der HD2 ist jedoch, dass sie als Low-Profile daher kommt. Somit ist sie für einen HTPC in HiFi-Baugröße ideal geeignet. Die Onkyo setzt hier ein Gehäuse mit normaler Bauhöhe voraus und scheidet so in vielen Fällen aus.
Und natürlich sind die eigenen Hörgewohnheiten und -präferenzen nicht zu verachten!
Hier muss ich auch noch erwähnen, dass ich kein Messwert-Junkie bin. Alle Beschreibungen sind rein subjektiv; auch wenn ein Gerät schlechtere Messwerte produziert (die Onkyo soll z.B. ein S/N von nur 115 dB haben, die HD2 120 dB), ist für mich nur entscheidend, was sich in meinen Ohren besser anhört.
Vielleicht hilft es dem ein oder anderen bei der Suche/Entscheidungsfindung?!
Kurz in eigener Sache: die HD2 steht samt der drei OpAmps gerade in der Bucht; bei Interesse mal nach audio-gd suchen
Gruß
Funkx
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Audiotrak Prodigy HD2 vs. Onkyo SE-200
Ich kann bis heute nicht nachvollziehen, wieso diese diskreten OP's so gehyped werden. Insbesondere die Audio-GD OP's sind an Verzerrungen und Nichtlinearitäten kaum zu überbieten (mal ganz davon abgesehen, dass man bei dem Preis ohnehin keine selektierten Bauteile erwarten kann). Das solche Schaltungen (obwohl messtechnisch für die Tonne) trotzden für manche Ohren gut klingen, liegt einzig an den für das Ohr angenehmen Verzerrungen, die diese OP's produzieren.
Ohne thermische Kopplung der Bauteile gibt es im Betrieb die tollsten Effekte, die man per Oszilloskop wunderbar erkennen kann. Wenn also schon diskrete OP's, dann sollte die komplette Schaltung mit Vergussmasse versehen sein, die einen thermischen Ausgleich zwischen den Bauteilen ermöglicht.
Das macht aber keiner, weil es die Zielgruppe sonst nicht kaufen würde. Es sieht schlechter aus und klingt dann auch schlechter. So viel zum Thema Höreindruck und Psychologie.
Grüße,
Andreas
Ohne thermische Kopplung der Bauteile gibt es im Betrieb die tollsten Effekte, die man per Oszilloskop wunderbar erkennen kann. Wenn also schon diskrete OP's, dann sollte die komplette Schaltung mit Vergussmasse versehen sein, die einen thermischen Ausgleich zwischen den Bauteilen ermöglicht.
Das macht aber keiner, weil es die Zielgruppe sonst nicht kaufen würde. Es sieht schlechter aus und klingt dann auch schlechter. So viel zum Thema Höreindruck und Psychologie.
Grüße,
Andreas
@andi:
ich verstehe nicht, wo dein Problem liegt? Keiner zwingt Dich, diskrete OpAmps zu nutzen!
Aber wie ich es schon geschrieben habe, höre ich Musik und messe sie nicht. Und wann hast Du das letzte Mal Musik gehört? Denn anscheinend analysierst Du nur deine Komponenten mit einem Oszi auf dem Schoss ....
Warum schwärmen denn alle von Schallplatten? Der Klang einer Schallplatte ist für die meisten immernoch - rein subjektiv - eine Offenbahrung. Und die Messwerte? Kanaltrennung von 20-25 dBA, S/N 50dBA. Nach Deiner Philosophie also alles für die Tonne
Es geht darum, Musik zu erleben und zu genießen - und das äußert sich in guten und positiven Gefühlen, Gänsehaut, einem Fuß, der mitwippt .... da ist doch die Messkurve sowas von egal.
Abgesehen davon ging es hier um einen Vergleich der beiden Karten und nicht um das für-und-wider von diskreten OpAmps.
ich verstehe nicht, wo dein Problem liegt? Keiner zwingt Dich, diskrete OpAmps zu nutzen!
Aber wie ich es schon geschrieben habe, höre ich Musik und messe sie nicht. Und wann hast Du das letzte Mal Musik gehört? Denn anscheinend analysierst Du nur deine Komponenten mit einem Oszi auf dem Schoss ....
Warum schwärmen denn alle von Schallplatten? Der Klang einer Schallplatte ist für die meisten immernoch - rein subjektiv - eine Offenbahrung. Und die Messwerte? Kanaltrennung von 20-25 dBA, S/N 50dBA. Nach Deiner Philosophie also alles für die Tonne
Es geht darum, Musik zu erleben und zu genießen - und das äußert sich in guten und positiven Gefühlen, Gänsehaut, einem Fuß, der mitwippt .... da ist doch die Messkurve sowas von egal.
Abgesehen davon ging es hier um einen Vergleich der beiden Karten und nicht um das für-und-wider von diskreten OpAmps.
Ich habe nicht gesagt, dass die Dinger schlecht klingen, sondern nur, dass sie die Musik eben nicht unbedingt sauber reproduzieren. Das schließt aber eben nicht aus, dass sie für das Ohr angenehmer klingen können. Röhren sind noch deutlich schlechter, klingen aber aufgrund der entsprechend produzierten (vom Ohr positiv empfundenen) geraden harmonischen Verzerrungen u.U. subjektiv wärmer und angenehmer.
Dass Schallplatten besser klingen liegt in erster Linie daran, dass die Aufnahmen entsprechend der sehr beschränkten technischen Möglichkeiten der Schallplatte wesentlich sorgsamer und besser gemastert wurden, als dies bei den meisten CD's der Fall ist (über 30 dB Dynamikumfang sind da schon die absolute Ausnahme und liegt somit weit unter dem, was mit der Schallplatte möglich wäre). Bei der vernünftigen Digitalisierung einer Schallplatte (also unverfälschte Umsetzung ohne Rauschfilter u.ä.) würde sich das Hörergebnis einer so erstellten Datei nicht von der Schallplatte unterscheiden.
Und nein, ich sitze nicht am Oszi und analysiere Musik, sondern höre sie. Allerdings ist mir eine möglichst unverfälschte Wiedergabekette lieber, weil ich Sounding (wenn erwünscht) lieber hinzu schalten würde, als es überhaupt nicht abschalten zu können.
Die Onkyo-Soundkarten betreffend fände ich es schön, wenn die seitens des Herstellers auch endlich hier direkt vertrieben würden.
Grüße,
Andreas
Dass Schallplatten besser klingen liegt in erster Linie daran, dass die Aufnahmen entsprechend der sehr beschränkten technischen Möglichkeiten der Schallplatte wesentlich sorgsamer und besser gemastert wurden, als dies bei den meisten CD's der Fall ist (über 30 dB Dynamikumfang sind da schon die absolute Ausnahme und liegt somit weit unter dem, was mit der Schallplatte möglich wäre). Bei der vernünftigen Digitalisierung einer Schallplatte (also unverfälschte Umsetzung ohne Rauschfilter u.ä.) würde sich das Hörergebnis einer so erstellten Datei nicht von der Schallplatte unterscheiden.
Und nein, ich sitze nicht am Oszi und analysiere Musik, sondern höre sie. Allerdings ist mir eine möglichst unverfälschte Wiedergabekette lieber, weil ich Sounding (wenn erwünscht) lieber hinzu schalten würde, als es überhaupt nicht abschalten zu können.
Die Onkyo-Soundkarten betreffend fände ich es schön, wenn die seitens des Herstellers auch endlich hier direkt vertrieben würden.
Grüße,
Andreas
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Das Problem ist, dass der Markt sehr klein ist.
Aus meiner Sicht hat das auch einen driftigen Grund: Das PC Gehäuse ist nicht gerade der Ideale Ort für hochwertige Analogtechnik!
Schaut man in Recordingsektor, gibt es wenige Soundkarten die AD oder DA Wandlung noch auf dem PCI Board durchführen durchführen, meistens überlässt man dies externen Boxen. Im PC gibt es einiges an EM Strahlung.
Desweiteren ist die Spannungsversorgung im PC ein ziemlicher grauß, auch wenn man sie nochmals mit Linearreglern auf halbwegs gebrauchbare Spannungen herunterwandelt ist die störanfälligkeit wesentlich höher als mit externen Lösungen.
So wandelt eine Terratec Phase 22 (die durchaus gute messwerte liefert) 12V auf 9V herunter. Die Analogen schaltungen laufen alle im single supply modus.
Die "beste" Spannung für den PCI Bus sind eigentlich -+12V die -12V sind aber meist ein reines "abfallprodukt" im Netzteil und insgesammt überhaupt nicht belastbar. Vielleicht lassen sich daraus halbwegs störfreie +-8V herstellen. Das ist für fast alle Operationsverstärker aber außerhalb des "optimalen" Bereiches (es gibt natürlich auch einige die schon ab -+3V funktionieren).
Vor allem frage ich mich, wie gut sich noch die diskreten Opamps verhalten, die ja meist noch eingeschränkter bei der Betriebsspannung sind.
Es kann natürlich sein, dass die Onkyosoundkarte die 5V Versorgung wieder "hochtransformiert" das wäre mal interessant zu wissen.
Da währe auch noch das unweigerliche Problem der Masseschleife, die durch PC und Stereoanlage entsteht. Das lässt sich allerdings durch geschicktes Schaltungsdesing bei der Soundkarte (Chinchmasse als Bezugspunkt für den Analogteil) minimieren, ich vermute aber dennoch, dass bei voll aufgedrehtem Verstärker ein Brummen, bei mehr als 2 über die Erde angeschlossenen Hifi Geräten nicht zu vermeiden ist.
Das sind meine Gründe, weshalb ich mit interner PCI Soundkarte aber mit externem DAC arbeite, interne Soundkarten eigentlich kaum ausprobiert habe.
Hast du auch Lösungen ausprobiert?
Aus meiner Sicht hat das auch einen driftigen Grund: Das PC Gehäuse ist nicht gerade der Ideale Ort für hochwertige Analogtechnik!
Schaut man in Recordingsektor, gibt es wenige Soundkarten die AD oder DA Wandlung noch auf dem PCI Board durchführen durchführen, meistens überlässt man dies externen Boxen. Im PC gibt es einiges an EM Strahlung.
Desweiteren ist die Spannungsversorgung im PC ein ziemlicher grauß, auch wenn man sie nochmals mit Linearreglern auf halbwegs gebrauchbare Spannungen herunterwandelt ist die störanfälligkeit wesentlich höher als mit externen Lösungen.
So wandelt eine Terratec Phase 22 (die durchaus gute messwerte liefert) 12V auf 9V herunter. Die Analogen schaltungen laufen alle im single supply modus.
Die "beste" Spannung für den PCI Bus sind eigentlich -+12V die -12V sind aber meist ein reines "abfallprodukt" im Netzteil und insgesammt überhaupt nicht belastbar. Vielleicht lassen sich daraus halbwegs störfreie +-8V herstellen. Das ist für fast alle Operationsverstärker aber außerhalb des "optimalen" Bereiches (es gibt natürlich auch einige die schon ab -+3V funktionieren).
Vor allem frage ich mich, wie gut sich noch die diskreten Opamps verhalten, die ja meist noch eingeschränkter bei der Betriebsspannung sind.
Es kann natürlich sein, dass die Onkyosoundkarte die 5V Versorgung wieder "hochtransformiert" das wäre mal interessant zu wissen.
Da währe auch noch das unweigerliche Problem der Masseschleife, die durch PC und Stereoanlage entsteht. Das lässt sich allerdings durch geschicktes Schaltungsdesing bei der Soundkarte (Chinchmasse als Bezugspunkt für den Analogteil) minimieren, ich vermute aber dennoch, dass bei voll aufgedrehtem Verstärker ein Brummen, bei mehr als 2 über die Erde angeschlossenen Hifi Geräten nicht zu vermeiden ist.
Das sind meine Gründe, weshalb ich mit interner PCI Soundkarte aber mit externem DAC arbeite, interne Soundkarten eigentlich kaum ausprobiert habe.
Hast du auch Lösungen ausprobiert?