Hallo zusammen,
schön, dass ich nicht der einzige bin, dem der Unterschied zwischen NAD und CA aufgefallen ist. Was mich allerdings in vielen Foren zunehmend nervt ist die Tatsache, dass zunehmend gilt: was nicht meßbar, das nicht existent. Um es provokant zu formulieren: Spiritualität ist nicht meßbar, gibt es deshalb keine?
Zurück zu den Verstärkern. Am Rande sei erwähnt, dass sogar Herr Nubert in Techniksatt schreibt, dass es Klangunterschiede gibt, da die elektrischen Eigenschaften eines Lautsprechers nicht mit jedem Verstärker kompatibel sein müssen.
Als ich vor einiger Zeit Ersatz für meinen AKAI AM 95 suchte (der Dicke mit den Holzwangen und 2x230 W), stand ich auch vor dem CA Azur 640 und dem NAD C 352. Die Unterschiede sind leider deutlich wahrnehmbar. Damals hatte ich sogar noch meine ELAC Cl 82i, also eine Art Gegenstück zur nuLine 30. Im Vergleich Akai zu NAD klang es so, als ob die ELAC plötzlich eine Oktave mehr wiedergibt, sozusagen eine Art ATM-Effekt. Als ich NAD mit CA verglich, kam ich zu demselben Schluss wie der Themeneröffner: CAs haben insgesamt in den Mitten die deutlich größere Feindynamik, sozusagen mehr "Grauwerte" auf einer Fotografie, wohingegen der NAD einem mehr Musikalität vermittelte. Mit dem CA spielte Stanley Clarke eine zu tief gestimmte Gitarre, mit dem NAD war es endlich wieder ein Alembic Bass

. Dafür kann der CA auch noch die letzte Schattierung bei Stimmen herausstellen.
Für mich liegt die Erklärung in der schon bei den inzwischen nicht mehr gebauten Verstärkern höheren Stromlieferfähigkeit des NAD für Musikimpulse sowie der Laststabilität bis zu 2 Ohm. Insofern wunderte es mich nicht, dass der NAD mehr Musikalität und Spielfreude vermittelte. Letztlich wurde es bei mir dann der NAD C 352, da ich diese Spielfreude wollte. Aufgedunsen klingt die Musik im Bass übrigens niemals. Und im Gegensatz zum NAD mit seinem weichen Netzteil hatte der AKAI ein sog. hartes Netzteil, bei der sich auf 8 Ohm die Leistung quasi halbierte (ich hoffe, ich werfe jetzt technisch nichts durcheinander

).
Und ich hörte diesselben Unterschiede mit anderen Lautsprechern als der Themeneröffner. Das ist dann bestimmt auch wieder Autosuggestion und Einbildung, oder?
Letztlich habe ich mir dann für meine zwischenzeitlich besessenen REGA-Lautsprecher den C 372 gekauft, nicht wegen der Maximallautstärke, sondern weil dadurch das Klangbild (englische Lautsprecher sind ja vom Mitteltonbereich aus konstruiert) noch musikalischer wurde in der Gesamtheit. Es klang kontrollierter und trotzdem noch farbiger, schwer zu beschreiben. Vermutlich haben C 352 und C 372 auch verschiedene Dämpfungsfaktoren, was sich bei den REGAs bemerkbar machte, da der Tieftöner (20cm) nur durch die Induktivität der mehrlagigen Schwingspule abgekoppelt wurde mit steigender Frequenz.
Als ich dann nuWave 35 L.E. und 85 hatte, fand ich die Kombination mit NAD unschlagbar

.
So, jetzt warte ich auf die "kann gar nicht sein, da nicht meßbar"-Fraktion
PS: Ich höre seit kurzem bevorzugt mit ALR-Jordan-Monitoren Musik.

Gut möglich, dass mir hier die CAs besser gefallen würden.
ehemaliger NAD- und nuWave-Besitzer, CANTON Ergo 620, ALR-Jordan Note 3 (British Sound, German Engineering), Rega Mira, Rega Planet, Rega Planar P3, Rega Radio (British Hifi Legends), Lehmann Black Cube Statement, TEAC CR-H 500 DNT (British model)