Schon eine Weile habe ich hier 'unangemeldet' spioniert. Da meine Pläne meinen Ohren etwas Feines zu gönnen langsam konkret werden, gibt es nun doch noch ein paar Fragen zu klären.
Kleiner Hintergrund zu mir:
29 Jahre, Physiker, Musikgeschmack gemischt: Rock, Pop, Trip-Hop, Vocal Jazz, diverses Experimentelles und in vorsichtiger Dosis nicht-zu-anspruchsvolle Klassik und Metal. Bisher habe ich Musik mobil über InEar Kopfhörer (Creative EP630) und Musik sowie Filme stationär per 5.1 Brüllwürfel (Creative DTT2500) 'genossen'. Letzterer Missstand soll nun ausgeräumt werden. Zu den Raumverhältnissen lässt sich nicht all zu viel Konstruktives sagen. Im Moment hause ich auf mit unzähligem Krempel zugestellten akustischen Alptraum von 16m², Küche und Bad inbegriffen. Hier sind eigentlich alle vernünftigen Boxen Perlen vor die Säue, aber im Januar wird umgezogen, wie es dann aussieht weiß ich jetzt natürlich noch nicht.
Anzuschaffen sind in erster Instanz ein Standboxenpaar (+ ATM?) mit adäquater Befeuerung, zunächst für Stereobetrieb. Später, in Abhängigkeit der Liquidität, folgt der Ausbau zum 5.X (X=1,2) 3D Heimkino. Nach Konsum unzähliger Test- und Hörberichte sollen die Front mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Paar 511er werden.
Kriterien für den Receiver sind:
- Digitaleingang; Soundquelle ist ausschließlich ein Rechner, für Musik flac oder HQ-VBR mp3
- ATM kompatibel; Ich weiß jetzt noch nicht ob ich ein ATM brauchen werde, aber ich hätte gerne die Möglichkeit dazu.
- mindestens 5.1
- Dolby True HD für Blu-rays
- HDMI 1.4 für 3D
Tests habe ich auch hier zu Hauf gelesen, aber da ich in der Regel keine Hinweise auf saubere ABX Blindtests finden konnte gehe ich davon aus, dass die subjektive Klangqualität eher linear mit dem Kaufpreis skaliert anstatt mit der tatsächlichen Audiogüte. Sicherlich wird es Unterschiede vom Einstiegsmodell zum High-End geben. Aber wenn ein Hersteller 8 verschiedene AV-Reciever anbietet, warum sollte er hierfür das Innenleben 8 Mal komplett neu entwerfen? In so fern vermute ich, dass sich viele Geräte eines Herstellers von der Klangqualität gleichen werden wenn man im sozialverträglichen Lautstärkebereich bleibt (irgendwann macht sich die unterschiedliche Maximalleistung dann natürlich doch bemerkbar).
Ach ja, Pegelorgien sind nicht angesagt, sonst fliegen bei mir die Scheiben raus. Nach dem Umzug habe ich vermutlich wieder Mitbewohner, bei zu lauter Musik fliege dann wohl ich raus. In so fern brauche ich nicht unbedingt dreistellige Wattzahlen pro Kanal.
Die Unterhaltungstechnologie im Allgemeinen entwickelt sich im Vergleich zu Lautsprechern rasant. In drei Jahren gibt es 5D-Video-Standards mit Massagefunktion und Geruchskomponente, dann wird wieder ein neuer AV-Receiver fällig. Entsprechend möchte ich meine Kröten lieber primär in den Lautsprechern versenken.
Schauen wir uns also den Einsteigerbereich an. Den günstigste AV-Reciever den ich finden konnte der fast alle Kriterien erfüllt ist der "Onkyo TX-SR308" mit ~200 Euronen. Leider fehlt hier von Haus aus die ATM-Kompatibilität, da er keine Pre-Outs besitzt. Gnaaa, warum?! Die Buchsen kosten in der Produktion vielleicht 10 Euro?

Nun gibt es wohl drei Alternativen:
1) Wenn Pre-Outs direkt dabei sein sollen, lande ich in der ~500 Euro Gegend. Saftiger Aufpreis für sechs Chinch-Buchsen.
2) Den 308 auftrennen. Ich habe einen Lötkolben und keine zwei linken Hände mit nur Daumen. Allerdings habe ich das Innenleben von AV-Receivern bisher nur auf dem Bildschirm gesehen.
3) DAC zulegen und den AV-Receiver für Musik analog füttern (DAC -> ATM -> Receiver). Dann habe ich insgesamt 2 DAC's von denen immer mindestens einer gar nichts tut. Welch eine Verschwendung. Je nach DAC aber günstiger als insgesamt 500 Euro.
Nun zu den eigentlichen Fragen:
Habe ich in meinen Überlegungen irgendetwas übersehen oder liege gar völlig daneben? Wird zum Beispiel die Audioqualität vielleicht tatsächlich von einem Modell zum nächsten besser und sollte man die billigsten Receiver meiden? Lässt sich der Onkyo 308 auftrennen? Wenn ja, wie? Wenn nicht, welche DAC's unter 200 Euro sind zu empfehlen? Oder gibt es vielleicht Empfehlungen für andere Geräte oder Gerätekombinationen?
Groetjes aus den Niederlanden,
Ole