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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
"Waechter der Wueste"
Was hier gezeigt wird lehrt mir mal wieder Demut vor unserer unglaublichen Natur!
Spitzenbilder!
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Der Würger von Schloss Blackmoor (Deutschland 1963, Originaltitel: Der Würger von Schloss Blackmoor)
Ratz Fatz - Rübe ab
Lucius Clark (Rudolf Fernau) hat beste Laune, er soll bald von der Queen in den Adelsstand erhoben werden. Aus diesem Anlass empfängt er Gäste auf Schloss Blackmoor, das er von Lord Edgar Blackmoor (Walter Giller) gemietet hat. Nach einem kleinen Fest mit Bekannten, taucht plötzlich eine maskierte Gestalt auf, bedroht Clark mit einer Waffe. Der Unbekannte verlangt die Herausgabe von Edelsteinen, doch so leicht lässt sich der Bedrohte nicht einschüchtern. Als Clark einen Boten nach London entsendet, wird dieser von der maskierten Gestalt brutal ermordet. Offensichtlich hat der unbekannte Erpresser seine Drohung sehr ernst gemeint. Der schmierige Rechtsverdreher Dr. Tromby (Richard Häussler) sitzt Lucius Clark im Nacken, der zunehmend in Bedrängnis gerät. Clark wird allerdings ncht nur von Dr. Tromby belagert, auch der Butler Anthoney (Dieter Eppler), der über eine ganz spezielle Fähigkeit verfügt, sorgt zunehmend für Ärger. Claridge Dorsett (Karin Dor), die junge Nichte von Lucius Clark, lebt ebenfalls auf Schloss Blackmoor. Sie ahnt jedoch nichts von den Umtrieben ihres Onkels, der tatsächlich eine stattliche Anzahl Diamanten unter Verschluss hält. Sollte der leicht verschrobene Lord Blackmoor seine Finger im Spiel haben? Der Edelmann könnte eine Finanzspritze gut vertragen, da der das Turmzimmer auf Blackmoor bewohnt, hat er stets alles im Überblick. Damit nicht genug, denn schliesslich taucht auch noch eine vermeintliche Adelige auf, die vorgibt das Anwesen erwerben zu wollen. Weitere Tote sind zu beklagen, kein leichter Fall für Inspektor Mitchell (Harry Riebauer), den seine Ermittlungen nicht nur nach Blackmoor, sondern auch in eine fragwürdige Spelunke führen...
War "Das Geheimnis der schwarzen Koffer" noch ein recht durchwachsenes Filmchen, ist der zweite "Bryan Edgar Wallace" Steifen von CCC-Film schon ein ganz anderes Kaliber. Unter der Regie von Harald Reinl, entstand ein sehr unterhaltsamer Krimi, der jeden Freund derartiger Produktionen erfreuen sollte. "Der Würger von Schloss Blackmoor" bietet alle Zutaten, die man von einem ansprechenden Wallace Film erwartet. Eine herrschaftliches Anwesen auf dem Land, alte Gewölbe, eine miese Spelunke, finstere Gestalten. Vermisste man bei den schwarzen Koffern einen Ermittler mit Ausstrahlung, Joachim Hansen war eine arg blasse Erscheinung, gefällt Harry Riebauer als Inspektor weitaus besser. Die Optik des Würgers -mit Maske und Handschuhen- weist in Richtung Giallo, der in den kommenden Jahren die Kinoleinwände erobern sollte. Erstaunlich muten kleinere Härten an, in einer Kiste findet man einen abgetrennten Kopf vor, später kommt einem Mopedfahrer ebenfalls die Rübe abhanden. Das Spiel mit Schatten und Licht funktioniert bestens, Reinl und sein Team verstanden ihr Handwerk vortrefflich.
Die weibliche Hauptrolle wurde mit Karin Dor besetzt, die häufig in den Filmen ihres Ehegatten Harald Reinl zu sehen war. Einmal mehr gibt sie die sympathische, schutzbedürftige Schönheit, die vor allem die Gelüste des Inspektors weckt. Harry Riebauer steht die Rolle des Kriminalisten gut zu Gesicht, er wirkte später in weiteren Wallace Produktion von CCC-Film und Rialto mit. Riebauer mag vielleicht nicht den Charme eines Joachim Fuchsberger besitzen, vor einem Darsteller wie Heinz Drache, muss sich Riebauer aber keinesfalls verstecken. Der ebenfalls kriminalfilmerprobte Rudolf Fernau, macht als zunehmend gestresster "Möchtegern-Aufsteiger" eine gute Figur. Nicht minder stark die verschwitzt-eklige Vorstellung von Dieter Eppler, dem zunehmend die Contenance abhanden kommt, der von seiner Gier und Leidenschaft übermannt wird. Richard Häussler nimmt man den verschlagenen Anwalt zu jeder Zeit ab, es mangelt in "Der Würger von Schloss Blackmoor" keinesfalls an Fieslingen. Hans Reiser hatte in "Das Geheimnis der schwarzen Koffer" sogar den etwas interessanteren Part erwischt, diesmal kommt er weniger häufig zum Zuge, zumindest vordergründig betrachtet. Die humorig angelegten Parts, sind bei den Wallace Filmen immer eine Gratwanderung. Eddi Arent war in manchen Filmen eine Bereicherung, in anderen neigte er zur Nervensägerei. Ganz schlimm die fürchterliche Vorstellung, die Chris Howland in "Das Geheimnis der schwarzen Koffer" ablieferte. Walter Giller zeigt als Lord Blackmoor eine der ansprechendsten Darbietungen, die man im Bereich der "albernen" Wallace Charaktere finden kann. Man muss den knuffigen Lord einfach mögen. Ingmar Zeisberg ergänzt die Damenriege, sie stellt gewissermaßen den Gegenpol zur sauberen Karin Dor dar.
Für die musikalische Untermalung sorgte Oskar Sala, der mit seinen Klängen bereits "Der Fluch den gelben Schlange" (1962) veredelte. Erneut ertönt sein Mixturtrautonium, das für eine angenehm ungewöhnliche, frische und interessante Klangkulisse sorgt. Für manchen Fan mag Salas Werk nicht zugänglich sein, doch es lohnt sich wirklich genauer hinzuhören. Ansonsten wird bewährte, routinierte Arbeit geboten, erneut kann man Harald Reinl ein gutes Zeugnis ausstellen.
"Der Würger von Schloss Blackmoor" liegt in schöner Verfassung auf DVD vor. Gemeinsam mit
• Das Geheimnis der schwarzen Koffer
• Das siebente Opfer
bildet der Film den Inhalt der "Bryan Edgar Wallace Collection 1". Das Set ist zum fairen Preis erhältlich, die Filme stellen eine schöne Ergänzung zu den bekannteren Rialto Produktionen dar. Klare Kaufempfehlung für alle Freunde gelungener Kriminalfilmunterhaltung aus deutschen Landen! Lediglich das Ende hätte eine Dosis Kitsch weniger vertragen können, wirklich störend fällt dieser Moment aber nicht ins Gewicht.
Gut = 7/10
Lieblingszitat:
"Vorläufig ist es zwar nur ein dünner Draht, aber vielleicht wird eines Tages ein solider, dicker Strick daraus."
Ratz Fatz - Rübe ab
Lucius Clark (Rudolf Fernau) hat beste Laune, er soll bald von der Queen in den Adelsstand erhoben werden. Aus diesem Anlass empfängt er Gäste auf Schloss Blackmoor, das er von Lord Edgar Blackmoor (Walter Giller) gemietet hat. Nach einem kleinen Fest mit Bekannten, taucht plötzlich eine maskierte Gestalt auf, bedroht Clark mit einer Waffe. Der Unbekannte verlangt die Herausgabe von Edelsteinen, doch so leicht lässt sich der Bedrohte nicht einschüchtern. Als Clark einen Boten nach London entsendet, wird dieser von der maskierten Gestalt brutal ermordet. Offensichtlich hat der unbekannte Erpresser seine Drohung sehr ernst gemeint. Der schmierige Rechtsverdreher Dr. Tromby (Richard Häussler) sitzt Lucius Clark im Nacken, der zunehmend in Bedrängnis gerät. Clark wird allerdings ncht nur von Dr. Tromby belagert, auch der Butler Anthoney (Dieter Eppler), der über eine ganz spezielle Fähigkeit verfügt, sorgt zunehmend für Ärger. Claridge Dorsett (Karin Dor), die junge Nichte von Lucius Clark, lebt ebenfalls auf Schloss Blackmoor. Sie ahnt jedoch nichts von den Umtrieben ihres Onkels, der tatsächlich eine stattliche Anzahl Diamanten unter Verschluss hält. Sollte der leicht verschrobene Lord Blackmoor seine Finger im Spiel haben? Der Edelmann könnte eine Finanzspritze gut vertragen, da der das Turmzimmer auf Blackmoor bewohnt, hat er stets alles im Überblick. Damit nicht genug, denn schliesslich taucht auch noch eine vermeintliche Adelige auf, die vorgibt das Anwesen erwerben zu wollen. Weitere Tote sind zu beklagen, kein leichter Fall für Inspektor Mitchell (Harry Riebauer), den seine Ermittlungen nicht nur nach Blackmoor, sondern auch in eine fragwürdige Spelunke führen...
War "Das Geheimnis der schwarzen Koffer" noch ein recht durchwachsenes Filmchen, ist der zweite "Bryan Edgar Wallace" Steifen von CCC-Film schon ein ganz anderes Kaliber. Unter der Regie von Harald Reinl, entstand ein sehr unterhaltsamer Krimi, der jeden Freund derartiger Produktionen erfreuen sollte. "Der Würger von Schloss Blackmoor" bietet alle Zutaten, die man von einem ansprechenden Wallace Film erwartet. Eine herrschaftliches Anwesen auf dem Land, alte Gewölbe, eine miese Spelunke, finstere Gestalten. Vermisste man bei den schwarzen Koffern einen Ermittler mit Ausstrahlung, Joachim Hansen war eine arg blasse Erscheinung, gefällt Harry Riebauer als Inspektor weitaus besser. Die Optik des Würgers -mit Maske und Handschuhen- weist in Richtung Giallo, der in den kommenden Jahren die Kinoleinwände erobern sollte. Erstaunlich muten kleinere Härten an, in einer Kiste findet man einen abgetrennten Kopf vor, später kommt einem Mopedfahrer ebenfalls die Rübe abhanden. Das Spiel mit Schatten und Licht funktioniert bestens, Reinl und sein Team verstanden ihr Handwerk vortrefflich.
Die weibliche Hauptrolle wurde mit Karin Dor besetzt, die häufig in den Filmen ihres Ehegatten Harald Reinl zu sehen war. Einmal mehr gibt sie die sympathische, schutzbedürftige Schönheit, die vor allem die Gelüste des Inspektors weckt. Harry Riebauer steht die Rolle des Kriminalisten gut zu Gesicht, er wirkte später in weiteren Wallace Produktion von CCC-Film und Rialto mit. Riebauer mag vielleicht nicht den Charme eines Joachim Fuchsberger besitzen, vor einem Darsteller wie Heinz Drache, muss sich Riebauer aber keinesfalls verstecken. Der ebenfalls kriminalfilmerprobte Rudolf Fernau, macht als zunehmend gestresster "Möchtegern-Aufsteiger" eine gute Figur. Nicht minder stark die verschwitzt-eklige Vorstellung von Dieter Eppler, dem zunehmend die Contenance abhanden kommt, der von seiner Gier und Leidenschaft übermannt wird. Richard Häussler nimmt man den verschlagenen Anwalt zu jeder Zeit ab, es mangelt in "Der Würger von Schloss Blackmoor" keinesfalls an Fieslingen. Hans Reiser hatte in "Das Geheimnis der schwarzen Koffer" sogar den etwas interessanteren Part erwischt, diesmal kommt er weniger häufig zum Zuge, zumindest vordergründig betrachtet. Die humorig angelegten Parts, sind bei den Wallace Filmen immer eine Gratwanderung. Eddi Arent war in manchen Filmen eine Bereicherung, in anderen neigte er zur Nervensägerei. Ganz schlimm die fürchterliche Vorstellung, die Chris Howland in "Das Geheimnis der schwarzen Koffer" ablieferte. Walter Giller zeigt als Lord Blackmoor eine der ansprechendsten Darbietungen, die man im Bereich der "albernen" Wallace Charaktere finden kann. Man muss den knuffigen Lord einfach mögen. Ingmar Zeisberg ergänzt die Damenriege, sie stellt gewissermaßen den Gegenpol zur sauberen Karin Dor dar.
Für die musikalische Untermalung sorgte Oskar Sala, der mit seinen Klängen bereits "Der Fluch den gelben Schlange" (1962) veredelte. Erneut ertönt sein Mixturtrautonium, das für eine angenehm ungewöhnliche, frische und interessante Klangkulisse sorgt. Für manchen Fan mag Salas Werk nicht zugänglich sein, doch es lohnt sich wirklich genauer hinzuhören. Ansonsten wird bewährte, routinierte Arbeit geboten, erneut kann man Harald Reinl ein gutes Zeugnis ausstellen.
"Der Würger von Schloss Blackmoor" liegt in schöner Verfassung auf DVD vor. Gemeinsam mit
• Das Geheimnis der schwarzen Koffer
• Das siebente Opfer
bildet der Film den Inhalt der "Bryan Edgar Wallace Collection 1". Das Set ist zum fairen Preis erhältlich, die Filme stellen eine schöne Ergänzung zu den bekannteren Rialto Produktionen dar. Klare Kaufempfehlung für alle Freunde gelungener Kriminalfilmunterhaltung aus deutschen Landen! Lediglich das Ende hätte eine Dosis Kitsch weniger vertragen können, wirklich störend fällt dieser Moment aber nicht ins Gewicht.
Gut = 7/10
Lieblingszitat:
"Vorläufig ist es zwar nur ein dünner Draht, aber vielleicht wird eines Tages ein solider, dicker Strick daraus."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Und Jimmy ging zum Regenbogen (Deutschland, Österreich 1971, Originaltitel: Und Jimmy ging zum Regenbogen)
Blei statt Gold
Manuel Aranda (Alain Noury) trifft in Wien ein, der junge Mann -der in Argentinien lebt- will die Leiche seines Vaters in die Heimat überführen. Aranda Senior wurde von einer Buchhändlerin namens Valerie Steinfeld (Ruth Leuwerik) mit Gift getötet. Die Täterin hinterließ auf einem Tonband ihr Geständnis, danach verübte sie Selbstmord. Manuel will unbedingt herausfinden, warum die ihm völlig unbekannte Frau seinen Vater tötete, er kann zunächst keinerlei Verbindung zwischen der Mörderin und ihrem Opfer erkennen. Hofrat Groll (Heinz Moog), ein ranghoher Kriminalbeamter, rät dem jungen Aranda zur baldigen Abreise, sein Leben sei in grösster Gefahr. Tatsächlich brodelt es gewaltig hinter den romantischen Kulissen der österreichischen Hauptstadt. Agenten aus den USA, Frankreich und der Sowjetunion, haben Manuel längst im Visier, geraten sich dabei immer wieder gegenseitig ins Gehege. Es kommt gar zu einem Attentat auf das Leben des junges Mannes, doch der Mordanschlag kann unbemerkt vereitelt werden. Manuel lernt Irene Waldegg (Doris Kunstmann) kennen, er beginnt Gefühle für die attraktive Frau zu entwickeln. Seine Nachforschungen führen ihn auch in jene Buchhandlung, in der die Mörderin Valerie Steinfeld tätig war. Der erste Besuch verläuft unbefriedigend, der Buchhändler Martin Landau (Konrad Georg) erweist sich als wenig auskunftsfreudig. Vielversprechender könnten die Gegenstände sein, die man ihm Gepäck des toten Aranda Senior vorfand. Unter diesen befindet sich auch ein verschlüsseltes Dokument, an dem seitens der Geheimdienste grösstes Interesse besteht. Der tatsächliche Inhalt der Papiere bleibt Manuel zunächst verborgen, doch der junge Mann kommt seinem Vater schliesslich auf die Schliche. Erschreckende Abgrüde tun sich auf, weitere Ermittlungen führen Manuel in das Edelbordell von Nora Hill (Judy Winter), die ihrerseits am Tropf der Geheimdienste hängt. Während Aranda Junior weitere Details ans Licht befördert, rotieren die Flügel der Geheimdienste schneller und schneller...
Nach der äusserst erfolgreichen Zeit bei Rialto, wechselte Regisseur Alfred Vohrer zu Roxy-Film, der Produktionsfirma von Luggi Waldleitner. Die Ära der Wallace Filme ließ Vohrer damit hinter sich, für Waldleitner inszenierte Vohrer -neben anderen Werken- sechs Verfilmungen von Romanen des Erfolgsautors Johannes Mario Simmel. Der erste Streifen aus dieser Reihe ist "Und Jimmy ging zum Regenbogen", der von Anfang November bis Ende Dezember 1970, in Wien und München gedreht wurde. Im März 1971 lief der Film erfolgreich in den Kinos an.
Der liebenswerte Popanz der Wallace Filme bleibt unter Verschluss. "Und Jimmy ging zum Regenbogen" ist ein ernstes und bitteres Werk, bei dem Vohrer unter Beweis stellen konnte, dass er sein Pulver noch längst nicht verschossen hatte. Der Zuschauer taucht in die trügerische Scheinwelt der späten sechziger/frühen siebziger Jahre ein, die durch Rückblenden ergänzt wird, welche in der Zeit des dritten Reichs angesiedelt sind. Vohrer brennt kein actionsreiches Feuerwerk aus Knalleffekten und Verfolgungsjadgen ab. Auch auf Nebelschwaden und düstere Gewölbe sollte man nicht hoffen. Der angenehm unhektisch erzählte Film, nimmt den Zuschauer nach und nach gefangen. Trotz der ruhig fliessenden Erzählweise, kommt zu keiner Sekunde ein Anflug von Langeweile auf. Im Gegenteil, das etwas mehr als zwei Stunden lange (kurze) Werk, hätte für meinen Geschmack noch mehr Laufzeit gut verkraftet. In dieser Hinsicht setzten finanzielle und zeitliche Möglichkeiten sicher Schranken, spielten kommerzielle Erwägungen eine gewaltige Rolle. Insgesamt kann man mit dem vorhandenen Ergebnis aber sehr zufrieden sein. Die Kamera von Charly Steinberger präsentiert sich dynamisch und neugierig, manchmal vielleicht eine Spur zu unruhig. Steinbergers Arbeit wirkt noch heute erstaunlich frisch, regelrecht modern, ohne dabei durch allzu hektisches Gewackel zu nerven. Die Besetzungsliste von "Und Jimmy..." liest sich nicht nur beeindruckend, die grossen Namen erfüllen die nicht minder grosse Erwartungshaltung sehr souverän. Werfen wir also einen kurzen Blick auf die Riege der Schauspieler.
Die Hauptrolle wurde mit dem noch recht unerfahrenen Alain Noury besetzt. Dieses Wagnis erweist sich als kleiner Glücksgriff, denn Noury wirkt angenehm unverbraucht, dabei sympathisch und glaubwürdig. Seine Darbietung überzeugt, es mutet aus heutiger Sicht erstaunlich an, dass Noury keine grosse Karriere gelang. Freilch muss er die Last nicht allein tragen, das Ensemble ist bis in die Nebenrollen grossartig aufgelegt. Vor lauter Begeistung über die zahlreichen Könner, fällt es schwer nicht in ausufernde Schwärmereien zu verfallen. Ich lasse -abgesehen vom Hauptdarsteller- den Damen den Vortritt. Allen voran muss Judy Winter genannt werden. In der Gegenwart des Films sehen wir sie als alte, gebrochene Frau, die sich nach Außen noch immer selbstbewusst und stolz zeigt. Ihre Zerbrechlichkeit offenbart sich in einer Szene mit Peter Pasetti, in der ihre Verzweiflung, der Ekel vor ihren Auftraggebern (und sich selbst) zu Tage kommt. Während der Rückblenden in die Nazizeit, sehen wir Winter als verführerische Doppelagentin, die über die furchtbar banalen Gelüste eines Versagers stolpert. Eine tragischer und ungemein faszinierender Charakter, ich verneige mich vor dieser phantastischen Leistung! Ruth Leuwerik machte sich zum Entstehungszeitpunkt von "Und Jimmy ging zum Regenbogen" bereits rar, ihr gelingt eine kaum weniger beeindruckende Vorstellung. Gerade auch die gemeinsamen Szenen mit Judy Winter sind grossartig. Zwischen diesen schier übermächtig präsenten Damen, bleibt der Part von Doris Kunstmann fast ein wenig unscheinbar. Zwar fällt Kunstmann die Rolle des Love Interests der Hauptfigur zu, doch eben dieser Part lässt nicht annährend die Tiefe zu, die man Winter und Leuwerik gewährt. Doris Kunstmann spielt ohne Fehl und Tadel, nur sind die Schatten ihrer Kolleginnen schlicht und ergreifend länger.
Die Herren legen sich nicht minder stark ins Zeug, doch Judy Winter hat mit ihrer Leistung mein Herz erobert, niemand aus der Besetzung kann an ihrem Thron rütteln. Das Füllhorn giesst mit nahezu verschwenderischer Güte, seinen wundervollen Reigen der Schauspielkunst über dem Zuschauer aus. Da hätten wir Heinz Moog in der Rolle des väterlichen Kriminalisten, der mit allen Wassern gewaschen ist, doch trotz seiner Erfahrung und Cleverness, die Dinge nicht nach seinen Vorstellungen zu lenken vermag. Heinz Baumann, Peter Pasetti und Herbert Fleischmann geben der Geheimdienstfraktion ein Gesicht, vielmehr eine zunehmend abstossende Fratze. Baumann bleibt ein wenig unscheinbar. Während Pasetti eine herrlich eklige Vorstellung liefert, scheint Fleischmann stets unter Strom zu stehen, ein Vulkan kurz vor dem massiven Ausbruch. Im dritten Reich spinnt Horst Frank sein Netz in einer ähnlichen Position. Man hatte sogar den Mut, seiner Figur menschliche Züge zu verleihen, jedoch in Kombination mit eisiger Kälte und tödlicher Präsizion. Konrad Georg agiert in der Vergangenheit und Gegenwart, er meistert seine Rolle mit erlesener Klasse. Ein sensibler Charakter, der unter Druck zur Höchstform aufläuft, von seiner Umwelt gern unterschätzt wird. Horst Tappert sehen wir in den Rückblenden als durchaus mutigen Rechtsanwalt, ein interessanter Kontrast zu seinen Darbietungen als "Derrick" oder "Perrak". Damit dieser Kurzkommentar nicht zu ausufernd gerät, sie nur noch kurz auf die kleine Rolle von Klaus Schwarzkopf hingewiesen, der wie ein frische Brise durch das Szenario huscht.
Alfred Vohrer hat mich -einmal mehr- mit einer seiner Regiearbeiten sehr ansprechend unterhalten. Die Story hinterfragt die Umtriebe der Geheimdienste, der Staatsgewalt, die abseits von Recht und Gesetz agiert (und viele Dinge mehr. Doch sich darüber auszulassen, würde die Grenzen eines Kurzkommentares endgültig sprengen). Wer dem Plot nicht wohlgesonnen ist, mag eventuell eine gewisse "moralische Gängelung" des Zuschauers bemängeln. Ich habe mich allerdings nicht durch einen erhobenen Zeigefinger belästigt gefühlt, IMHO lässt die Handlung genug Spielraum für eine eigene Interpretation. "Und Jimmy ging zum Regenbogen" ist stilsicher inszeniert und fotografiert, die Besetzung treibt dem Filmfreund zahlreiche Freudentränen in die Augen. Die Ausstattung gefällt, die Atmosphäre ist packend, kommt dabei ohne Krawall und plumpe Effekthaschereien aus. Ich freue mich bereits jetzt auf die Sichtung weiterer Simmel Verfilmungen.
Die DVD aus dem Hause Kinowelt bietet eine ordentliche Bildqualität an. Leider liegt das Material in 1,33:1 vor, und nicht im Originalformat 1,85:1. Dies liest sich schlimmer als es tatsächlich ist, nur in wenigen Momenten wirkt die Bildkomposition dadurch ein wenig unstimmig. Man kann mit der DVD leben, ich würde mir aber eine erneute Auswertung im korrekten Format wünschen. Warum sich Kinowelt eines falschen Formates bediente, ist mir bisher leider nicht bekannt. Wer entsprechende Informationen hat: Immer raus damit! Eine Kaufempfehlung gibt es trotzdem, mir diese Auswertung eindeutig lieber, als auf diese Perle des deutschen Films verzichten zu müssen.
Gut bis sehr gut = 7,5/10 (+ unzählige Herz- und Sympathiepunkte)
Lieblingszitat:
"Sie feiern und sie saufen gemeinsam, aber sie bringen einander auch um, falls es gewünscht wird."
Blei statt Gold
Manuel Aranda (Alain Noury) trifft in Wien ein, der junge Mann -der in Argentinien lebt- will die Leiche seines Vaters in die Heimat überführen. Aranda Senior wurde von einer Buchhändlerin namens Valerie Steinfeld (Ruth Leuwerik) mit Gift getötet. Die Täterin hinterließ auf einem Tonband ihr Geständnis, danach verübte sie Selbstmord. Manuel will unbedingt herausfinden, warum die ihm völlig unbekannte Frau seinen Vater tötete, er kann zunächst keinerlei Verbindung zwischen der Mörderin und ihrem Opfer erkennen. Hofrat Groll (Heinz Moog), ein ranghoher Kriminalbeamter, rät dem jungen Aranda zur baldigen Abreise, sein Leben sei in grösster Gefahr. Tatsächlich brodelt es gewaltig hinter den romantischen Kulissen der österreichischen Hauptstadt. Agenten aus den USA, Frankreich und der Sowjetunion, haben Manuel längst im Visier, geraten sich dabei immer wieder gegenseitig ins Gehege. Es kommt gar zu einem Attentat auf das Leben des junges Mannes, doch der Mordanschlag kann unbemerkt vereitelt werden. Manuel lernt Irene Waldegg (Doris Kunstmann) kennen, er beginnt Gefühle für die attraktive Frau zu entwickeln. Seine Nachforschungen führen ihn auch in jene Buchhandlung, in der die Mörderin Valerie Steinfeld tätig war. Der erste Besuch verläuft unbefriedigend, der Buchhändler Martin Landau (Konrad Georg) erweist sich als wenig auskunftsfreudig. Vielversprechender könnten die Gegenstände sein, die man ihm Gepäck des toten Aranda Senior vorfand. Unter diesen befindet sich auch ein verschlüsseltes Dokument, an dem seitens der Geheimdienste grösstes Interesse besteht. Der tatsächliche Inhalt der Papiere bleibt Manuel zunächst verborgen, doch der junge Mann kommt seinem Vater schliesslich auf die Schliche. Erschreckende Abgrüde tun sich auf, weitere Ermittlungen führen Manuel in das Edelbordell von Nora Hill (Judy Winter), die ihrerseits am Tropf der Geheimdienste hängt. Während Aranda Junior weitere Details ans Licht befördert, rotieren die Flügel der Geheimdienste schneller und schneller...
Nach der äusserst erfolgreichen Zeit bei Rialto, wechselte Regisseur Alfred Vohrer zu Roxy-Film, der Produktionsfirma von Luggi Waldleitner. Die Ära der Wallace Filme ließ Vohrer damit hinter sich, für Waldleitner inszenierte Vohrer -neben anderen Werken- sechs Verfilmungen von Romanen des Erfolgsautors Johannes Mario Simmel. Der erste Streifen aus dieser Reihe ist "Und Jimmy ging zum Regenbogen", der von Anfang November bis Ende Dezember 1970, in Wien und München gedreht wurde. Im März 1971 lief der Film erfolgreich in den Kinos an.
Der liebenswerte Popanz der Wallace Filme bleibt unter Verschluss. "Und Jimmy ging zum Regenbogen" ist ein ernstes und bitteres Werk, bei dem Vohrer unter Beweis stellen konnte, dass er sein Pulver noch längst nicht verschossen hatte. Der Zuschauer taucht in die trügerische Scheinwelt der späten sechziger/frühen siebziger Jahre ein, die durch Rückblenden ergänzt wird, welche in der Zeit des dritten Reichs angesiedelt sind. Vohrer brennt kein actionsreiches Feuerwerk aus Knalleffekten und Verfolgungsjadgen ab. Auch auf Nebelschwaden und düstere Gewölbe sollte man nicht hoffen. Der angenehm unhektisch erzählte Film, nimmt den Zuschauer nach und nach gefangen. Trotz der ruhig fliessenden Erzählweise, kommt zu keiner Sekunde ein Anflug von Langeweile auf. Im Gegenteil, das etwas mehr als zwei Stunden lange (kurze) Werk, hätte für meinen Geschmack noch mehr Laufzeit gut verkraftet. In dieser Hinsicht setzten finanzielle und zeitliche Möglichkeiten sicher Schranken, spielten kommerzielle Erwägungen eine gewaltige Rolle. Insgesamt kann man mit dem vorhandenen Ergebnis aber sehr zufrieden sein. Die Kamera von Charly Steinberger präsentiert sich dynamisch und neugierig, manchmal vielleicht eine Spur zu unruhig. Steinbergers Arbeit wirkt noch heute erstaunlich frisch, regelrecht modern, ohne dabei durch allzu hektisches Gewackel zu nerven. Die Besetzungsliste von "Und Jimmy..." liest sich nicht nur beeindruckend, die grossen Namen erfüllen die nicht minder grosse Erwartungshaltung sehr souverän. Werfen wir also einen kurzen Blick auf die Riege der Schauspieler.
Die Hauptrolle wurde mit dem noch recht unerfahrenen Alain Noury besetzt. Dieses Wagnis erweist sich als kleiner Glücksgriff, denn Noury wirkt angenehm unverbraucht, dabei sympathisch und glaubwürdig. Seine Darbietung überzeugt, es mutet aus heutiger Sicht erstaunlich an, dass Noury keine grosse Karriere gelang. Freilch muss er die Last nicht allein tragen, das Ensemble ist bis in die Nebenrollen grossartig aufgelegt. Vor lauter Begeistung über die zahlreichen Könner, fällt es schwer nicht in ausufernde Schwärmereien zu verfallen. Ich lasse -abgesehen vom Hauptdarsteller- den Damen den Vortritt. Allen voran muss Judy Winter genannt werden. In der Gegenwart des Films sehen wir sie als alte, gebrochene Frau, die sich nach Außen noch immer selbstbewusst und stolz zeigt. Ihre Zerbrechlichkeit offenbart sich in einer Szene mit Peter Pasetti, in der ihre Verzweiflung, der Ekel vor ihren Auftraggebern (und sich selbst) zu Tage kommt. Während der Rückblenden in die Nazizeit, sehen wir Winter als verführerische Doppelagentin, die über die furchtbar banalen Gelüste eines Versagers stolpert. Eine tragischer und ungemein faszinierender Charakter, ich verneige mich vor dieser phantastischen Leistung! Ruth Leuwerik machte sich zum Entstehungszeitpunkt von "Und Jimmy ging zum Regenbogen" bereits rar, ihr gelingt eine kaum weniger beeindruckende Vorstellung. Gerade auch die gemeinsamen Szenen mit Judy Winter sind grossartig. Zwischen diesen schier übermächtig präsenten Damen, bleibt der Part von Doris Kunstmann fast ein wenig unscheinbar. Zwar fällt Kunstmann die Rolle des Love Interests der Hauptfigur zu, doch eben dieser Part lässt nicht annährend die Tiefe zu, die man Winter und Leuwerik gewährt. Doris Kunstmann spielt ohne Fehl und Tadel, nur sind die Schatten ihrer Kolleginnen schlicht und ergreifend länger.
Die Herren legen sich nicht minder stark ins Zeug, doch Judy Winter hat mit ihrer Leistung mein Herz erobert, niemand aus der Besetzung kann an ihrem Thron rütteln. Das Füllhorn giesst mit nahezu verschwenderischer Güte, seinen wundervollen Reigen der Schauspielkunst über dem Zuschauer aus. Da hätten wir Heinz Moog in der Rolle des väterlichen Kriminalisten, der mit allen Wassern gewaschen ist, doch trotz seiner Erfahrung und Cleverness, die Dinge nicht nach seinen Vorstellungen zu lenken vermag. Heinz Baumann, Peter Pasetti und Herbert Fleischmann geben der Geheimdienstfraktion ein Gesicht, vielmehr eine zunehmend abstossende Fratze. Baumann bleibt ein wenig unscheinbar. Während Pasetti eine herrlich eklige Vorstellung liefert, scheint Fleischmann stets unter Strom zu stehen, ein Vulkan kurz vor dem massiven Ausbruch. Im dritten Reich spinnt Horst Frank sein Netz in einer ähnlichen Position. Man hatte sogar den Mut, seiner Figur menschliche Züge zu verleihen, jedoch in Kombination mit eisiger Kälte und tödlicher Präsizion. Konrad Georg agiert in der Vergangenheit und Gegenwart, er meistert seine Rolle mit erlesener Klasse. Ein sensibler Charakter, der unter Druck zur Höchstform aufläuft, von seiner Umwelt gern unterschätzt wird. Horst Tappert sehen wir in den Rückblenden als durchaus mutigen Rechtsanwalt, ein interessanter Kontrast zu seinen Darbietungen als "Derrick" oder "Perrak". Damit dieser Kurzkommentar nicht zu ausufernd gerät, sie nur noch kurz auf die kleine Rolle von Klaus Schwarzkopf hingewiesen, der wie ein frische Brise durch das Szenario huscht.
Alfred Vohrer hat mich -einmal mehr- mit einer seiner Regiearbeiten sehr ansprechend unterhalten. Die Story hinterfragt die Umtriebe der Geheimdienste, der Staatsgewalt, die abseits von Recht und Gesetz agiert (und viele Dinge mehr. Doch sich darüber auszulassen, würde die Grenzen eines Kurzkommentares endgültig sprengen). Wer dem Plot nicht wohlgesonnen ist, mag eventuell eine gewisse "moralische Gängelung" des Zuschauers bemängeln. Ich habe mich allerdings nicht durch einen erhobenen Zeigefinger belästigt gefühlt, IMHO lässt die Handlung genug Spielraum für eine eigene Interpretation. "Und Jimmy ging zum Regenbogen" ist stilsicher inszeniert und fotografiert, die Besetzung treibt dem Filmfreund zahlreiche Freudentränen in die Augen. Die Ausstattung gefällt, die Atmosphäre ist packend, kommt dabei ohne Krawall und plumpe Effekthaschereien aus. Ich freue mich bereits jetzt auf die Sichtung weiterer Simmel Verfilmungen.
Die DVD aus dem Hause Kinowelt bietet eine ordentliche Bildqualität an. Leider liegt das Material in 1,33:1 vor, und nicht im Originalformat 1,85:1. Dies liest sich schlimmer als es tatsächlich ist, nur in wenigen Momenten wirkt die Bildkomposition dadurch ein wenig unstimmig. Man kann mit der DVD leben, ich würde mir aber eine erneute Auswertung im korrekten Format wünschen. Warum sich Kinowelt eines falschen Formates bediente, ist mir bisher leider nicht bekannt. Wer entsprechende Informationen hat: Immer raus damit! Eine Kaufempfehlung gibt es trotzdem, mir diese Auswertung eindeutig lieber, als auf diese Perle des deutschen Films verzichten zu müssen.
Gut bis sehr gut = 7,5/10 (+ unzählige Herz- und Sympathiepunkte)
Lieblingszitat:
"Sie feiern und sie saufen gemeinsam, aber sie bringen einander auch um, falls es gewünscht wird."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
- Blap
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- Beiträge: 8773
- Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
JCVD (Belgien, Frankreich, Luxemburg 2008, Originaltitel: J.C.V.D.)
Geballte Ladung Universal Shepherd ohne Ausweg
Jean-Claude Van Damme (Jean-Claude Van Damme) ist momentan glücklos. Der Streit um das Sorgerecht für seine Tochter ging verloren, das Geld ist knapp, die Rollenangebote unbefriedigend. Der Actionstar reist in seine Heimat Belgien, er möchte dort seine Eltern besuchen. Als er in einer Postfiliale Geld abheben will, gerät der frustrierte Jean-Claude unfreiwillig in ein groteskes Szenario. Drei überforderte Gauner haben Geiseln genommen, ein Schuss fällt, die Polizei hält den Schauspieler für den Geiselnehmer. Die Kriminellen mißbrauchen Van Damme für ihre Zwecke, vor den Toren des Gebäudes glaubt man tatsächlich, der Filmstar wäre nun völlig aus der Spur geraten. Während sich die Polizei in Kompetenzstreitereien ergeht, hat sich in der Nähe der Post die halbe Gemeinde versammelt, mit Sprechchören bekunden die Menschen ihre Sympathie für Jean-Claude Van Damme. In der abgeriegelten Postfiliale spitzt sich die Lage mehr und mehr zu, droht gar auf gefährliche Weise zu eskalieren. Einer der Gangster sucht die Nähe zu seinem Idol, einer glotzt hauptsächlich blöd aus der Wäsche. Gefahr geht in erster Linie vom dritten Typ im Bunde aus, der sich als Anführer aufspielt und offenbar ein rücksichtsloser Gewalttäter ist...
Jean-Claude Van Damme spielt Jean-Claude Van Damme. Spielt Jean-Claude Van Damme wirklich nur Jean-Claude Van Damme, oder zeigt sich Jean-Claude Van Damme hier von seiner privaten, wenig glamourösen Seite? Ist der Film lediglich clever kalkuliert, will auf kreative Art für Aufmerksamkeit sorgen, oder ist "JCVD" wirklich ein ehrlicher, ernstzunehmender Seelenstriptease? Die Antwort kennt nur die Hauptfigur selbst. Doch -egal ob aufrichtig oder nicht- der Streifen rührt an, versinkt dabei aber nicht in peinliches Geschwafel.
Vor allem darf man von "JCVD" weder Selbstbeweihräucherung, noch einen wüsten Actionreisser erwarten. Zu Beginn führt uns der junge Regisseur Mabrouk El Mechri an der Nase herum. Wir sehen Van Damme in einer typischen, ausufernden Actionsequenz, in der alle liebgewonnenen Klischees verbraten werden. Der Held pflügt sich durch Scharen böser Burschen, es wird geballert und geprügelt bis der Bestatter anrückt, eine Übertreibung folgt der nächsten. Plötzlich fällt eine Kulisse um, die Szene ist versaut. Ja, wir befinden uns am Set zu einem neuen Actionflick, Van Damme ist angenervt von den Produktionsumständen, der asiatische Regisseur versteht ihn nicht, zeigt sich nicht minder genervt. Gleich geht es mit dem nächsten Tiefschlag weiter. Vor Gericht lässt sich der gegnerische Anwalt über die "fragwürdige" Karriere des Belgiers aus, der verzweifelt um das Sorgerecht für seine Tochter ringt. Erneuter Szenenwechsel, Van Damme ist inzwischen in Belgien angekommen. Zwei Filmfreaks sichten ihren Helden, als dieser gerade aus einem Taxi steigt. Kurzer Smalltalk, Fotos, wenig später verschwindet Van Damme in der Post, ein Schuss fällt. Mabrouk El Mechri operiert mit kleinen Zeitsprüngen, schildert die Situation teilweise aus verschiedenen Blickwinkeln, klärt den Zuschauer nach und nach auf.
"JCVD" lässt sich in keine Genreschublade stecken. Action gibt es hier nur am Rande, in kleiner Dosierung. Der Film punktet mit viel Humor, der zwischen "einfach lustig" und "ironisch-tragisch" pendelt, allerdings nie in dümmliche Comedy abdriftet. Es sind die unzähligen Details, welche ein liebevoll erdachtes -und gekonnt inszeniertes- humoriges Drama entstehen lassen. Kenntnisse über die Karriere des Belgiers -und über das Actiongenre allgemein- erhöhen den Unterhaltungswert deutlich, sind aber nicht zwingend notwendig. Mit besagter "Vorbildung" steigert sich der Genuß allerdings nachhaltig. Schon die Unterhaltung der beiden Burschen in der Videothek, kurz bevor sie Van Damme entdecken, ist einfach nur köstlich. Wir bekommen einen Ausschnitt aus "Delta Force" mit Chuck Norris zu sehen, die Filmfreaks philosophieren über das Genre, prächtig! Grandios die Unterhaltung zwischen Jean-Claude und einem der Geiselnehmer. John Woo bekommt sein Fett weg, Steven Seagal wird spitzbübisch auf die Schippe genommen. Aber auch Spannung und Dramatik, welche aus der Geiselnahme resultuieren, werden nicht vergessen, obschon die Gewichtung nur zu einem überschaubaren Teil auf diesen Elementen liegt. Wer sich nun darüber beschwert, dass der Film nicht "spannend" genug sei, zu wenig "Action" biete, hat -sorry- vermutlich nicht die Befähigung, nicht die Lust, nicht den Mut, nicht die Neugier, um über den Tellerrand zu blicken, beim Namen Van Damme die eingefahrene Erwartungshaltung auszublenden.
Als grosser Fan der Van Damme Filme, die in den letzten Jahren entstanden, aber von der breiten Masse kaum wahrgenommen wurden, blieb mir die schauspielerische Entwicklung des Belgiers nicht verborgen. Ob man Van Damme nun mag oder nicht, seine schauspielerischen Leistungen in Filmen wie "Wake of Death" (2004) und besonders "Until Death" (2007), reichen deutlich über die "Standardanforderungen an einen Actionheld" hinaus. Für "JCVD" gilt dies in Fettschrift mit Ausrufezeichen! Jean-Claude Van Damme offenbart hier souveräne Fähigkeiten als Charakterdarsteller, die ich ihm vor noch vor wenigen Jahren nicht in dieser Form zugetraut hätte. Ganz, ganz gross ist die Szene, in der Van Damme quasi "aus der Kulisse" nach oben schwebt, vor der Kamera über sein Leben, seinen Werdegang sinniert. Er schwebt nicht abgehoben, übermenschlich aus der Kulisse. Im Gegenteil, er trägt einen längeren Monolog vor, der von Grund auf ehrlich und selbstkritisch wirkt. Seine Verzweiflung, Trauer und Verletzlichkeit werden nicht nur spürbar, sie werden regelrecht greifbar. Mich hat dieser Moment tief bewegt, ich bin beeindruckt von dieser mutigen Vorstellung. Ich schrieb es bereits weiter oben, nur Jean-Claude Van Damme wird wisssen, was echt und was gespielt ist, wie viel -oder wenig- er tatsächlich von sich preisgibt. Doch ich halte dies für unerheblich, denn vor allem zählt die großartige Leistung des Schauspielers Jean-Claude Van Damme!
Für manchen "Fan" wird der Film eine Enttäuschung sein, da sein Held nicht so "funktioniert" wie erwartet. Doch vielleicht kann Van Damme endlich einige Skeptiker davon überzeugen, dass er weit mehr Qualitäten zu bieten hat, als lediglich einen durchtrainierten Körper und Kampfsport-Gezappel. "JCVD" präsentiert sich auch in optischer Hinsicht kantig, fast kratzbürstig. Die Farben wurden stark zurückgefahren, der Look mutet trist an. "Schön" ist das sicher nicht. "Schön" will "JCVD" auch gar nicht sein, eine "Bonbon-Hochglanzoptik" würde den Film unnötig beschädigen. Wer noch immer nach einem Haar in der Suppe sucht, wird vielleicht das Argument ins Feld führen, die Idee sich selbst zu spielen sei nicht neu. Man denke z.B. an "My Name is Bruce" (2007), in dem sich B-Movie Legende Bruce Campbell selbst auf den Arm nahm. Ja, dabei kam Freude auf. Doch "JCVD" gibt sich nicht mit gefälliger Selbstironie zufrieden, geht viel tiefer und viel weiter. Die emotionale Intensität baut aber -glücklicherweise- nicht lediglich auf Tränendrüsendrückerei, sie kommt durch die -ich muss mich wiederholen- fantastische Leistung von Jean-Claude Van Damme zustande. Bei allem Lob für Van Damme, soll nicht die tolle Arbeit von Regisseur Mabrouk El Mechri unterschlagen werden. Mit seinen erst 34 Jahren, steht El Mechri hoffentlich erst am Anfang einer grossen Karriere. Ich bin sehr auf die Werke gespannt, die wir in Zukunft von diesem Talent zu sehen bekommen werden. Bei all der Begeisterung für die Leistung von Jean-Claude Van Damme, habe ich es bisher glatt versäumt, auf die sehr gut aufspielenden Nebendarsteller hinzuweisen. Jeder Part wurde passend und überzeugend besetzt, unverbrauchte Gesichter, die ich gern in weiteren Produktionen sehen möchte. Es würde den hiesigen Rahmen sprengen, noch weiter ins Detail zu gehen.
Zum Abschluss noch kurz ein Blick auf die in Deutschland verfügbaren Scheiben. "JCVD" ist als DVD oder Blu-ray erhältlich, es gibt unterschiedliche Ausstattungen und Verpackungsvarianten. Mir liegt die einfache Blu-ray Ausgabe vor, die nur eine geringe Menge Bonusmaterial bietet. Die alternative Variante bietet eine zusätzliche Bonus-DVD, über deren "Mehrwert" ich leider keine Aussage tätigen kann. Vielleicht wäre der Griff zur üppiger ausgestatteten Version klüger gewesen, da mich der Film sehr fasziniert, ich gern weitere Boni gesichtet hätte. Der Film liegt auch in der einfachen Ausgabe in deutscher und französischer Sprache vor. Deutsche Untertitel und ein Audiokommentar des Regisseurs sind ebenso an Bord. Koch Media hat "JCVD" in ansprechender Form ausgewertet. Klarer Kaufzwang, ich will keine Ausreden hören!
Sehr gut bis überragend, ein großartiger Film = 8,5/10
Lieblingszitat:
"...und dessen ganze Karriere ausschliesslich auf Filmen basiert, mit fragwürdigen Wertvorstellungen, die keine verantwortungsvollen Eltern ihren Kindern jemals vermitteln würden..."
Geballte Ladung Universal Shepherd ohne Ausweg
Jean-Claude Van Damme (Jean-Claude Van Damme) ist momentan glücklos. Der Streit um das Sorgerecht für seine Tochter ging verloren, das Geld ist knapp, die Rollenangebote unbefriedigend. Der Actionstar reist in seine Heimat Belgien, er möchte dort seine Eltern besuchen. Als er in einer Postfiliale Geld abheben will, gerät der frustrierte Jean-Claude unfreiwillig in ein groteskes Szenario. Drei überforderte Gauner haben Geiseln genommen, ein Schuss fällt, die Polizei hält den Schauspieler für den Geiselnehmer. Die Kriminellen mißbrauchen Van Damme für ihre Zwecke, vor den Toren des Gebäudes glaubt man tatsächlich, der Filmstar wäre nun völlig aus der Spur geraten. Während sich die Polizei in Kompetenzstreitereien ergeht, hat sich in der Nähe der Post die halbe Gemeinde versammelt, mit Sprechchören bekunden die Menschen ihre Sympathie für Jean-Claude Van Damme. In der abgeriegelten Postfiliale spitzt sich die Lage mehr und mehr zu, droht gar auf gefährliche Weise zu eskalieren. Einer der Gangster sucht die Nähe zu seinem Idol, einer glotzt hauptsächlich blöd aus der Wäsche. Gefahr geht in erster Linie vom dritten Typ im Bunde aus, der sich als Anführer aufspielt und offenbar ein rücksichtsloser Gewalttäter ist...
Jean-Claude Van Damme spielt Jean-Claude Van Damme. Spielt Jean-Claude Van Damme wirklich nur Jean-Claude Van Damme, oder zeigt sich Jean-Claude Van Damme hier von seiner privaten, wenig glamourösen Seite? Ist der Film lediglich clever kalkuliert, will auf kreative Art für Aufmerksamkeit sorgen, oder ist "JCVD" wirklich ein ehrlicher, ernstzunehmender Seelenstriptease? Die Antwort kennt nur die Hauptfigur selbst. Doch -egal ob aufrichtig oder nicht- der Streifen rührt an, versinkt dabei aber nicht in peinliches Geschwafel.
Vor allem darf man von "JCVD" weder Selbstbeweihräucherung, noch einen wüsten Actionreisser erwarten. Zu Beginn führt uns der junge Regisseur Mabrouk El Mechri an der Nase herum. Wir sehen Van Damme in einer typischen, ausufernden Actionsequenz, in der alle liebgewonnenen Klischees verbraten werden. Der Held pflügt sich durch Scharen böser Burschen, es wird geballert und geprügelt bis der Bestatter anrückt, eine Übertreibung folgt der nächsten. Plötzlich fällt eine Kulisse um, die Szene ist versaut. Ja, wir befinden uns am Set zu einem neuen Actionflick, Van Damme ist angenervt von den Produktionsumständen, der asiatische Regisseur versteht ihn nicht, zeigt sich nicht minder genervt. Gleich geht es mit dem nächsten Tiefschlag weiter. Vor Gericht lässt sich der gegnerische Anwalt über die "fragwürdige" Karriere des Belgiers aus, der verzweifelt um das Sorgerecht für seine Tochter ringt. Erneuter Szenenwechsel, Van Damme ist inzwischen in Belgien angekommen. Zwei Filmfreaks sichten ihren Helden, als dieser gerade aus einem Taxi steigt. Kurzer Smalltalk, Fotos, wenig später verschwindet Van Damme in der Post, ein Schuss fällt. Mabrouk El Mechri operiert mit kleinen Zeitsprüngen, schildert die Situation teilweise aus verschiedenen Blickwinkeln, klärt den Zuschauer nach und nach auf.
"JCVD" lässt sich in keine Genreschublade stecken. Action gibt es hier nur am Rande, in kleiner Dosierung. Der Film punktet mit viel Humor, der zwischen "einfach lustig" und "ironisch-tragisch" pendelt, allerdings nie in dümmliche Comedy abdriftet. Es sind die unzähligen Details, welche ein liebevoll erdachtes -und gekonnt inszeniertes- humoriges Drama entstehen lassen. Kenntnisse über die Karriere des Belgiers -und über das Actiongenre allgemein- erhöhen den Unterhaltungswert deutlich, sind aber nicht zwingend notwendig. Mit besagter "Vorbildung" steigert sich der Genuß allerdings nachhaltig. Schon die Unterhaltung der beiden Burschen in der Videothek, kurz bevor sie Van Damme entdecken, ist einfach nur köstlich. Wir bekommen einen Ausschnitt aus "Delta Force" mit Chuck Norris zu sehen, die Filmfreaks philosophieren über das Genre, prächtig! Grandios die Unterhaltung zwischen Jean-Claude und einem der Geiselnehmer. John Woo bekommt sein Fett weg, Steven Seagal wird spitzbübisch auf die Schippe genommen. Aber auch Spannung und Dramatik, welche aus der Geiselnahme resultuieren, werden nicht vergessen, obschon die Gewichtung nur zu einem überschaubaren Teil auf diesen Elementen liegt. Wer sich nun darüber beschwert, dass der Film nicht "spannend" genug sei, zu wenig "Action" biete, hat -sorry- vermutlich nicht die Befähigung, nicht die Lust, nicht den Mut, nicht die Neugier, um über den Tellerrand zu blicken, beim Namen Van Damme die eingefahrene Erwartungshaltung auszublenden.
Als grosser Fan der Van Damme Filme, die in den letzten Jahren entstanden, aber von der breiten Masse kaum wahrgenommen wurden, blieb mir die schauspielerische Entwicklung des Belgiers nicht verborgen. Ob man Van Damme nun mag oder nicht, seine schauspielerischen Leistungen in Filmen wie "Wake of Death" (2004) und besonders "Until Death" (2007), reichen deutlich über die "Standardanforderungen an einen Actionheld" hinaus. Für "JCVD" gilt dies in Fettschrift mit Ausrufezeichen! Jean-Claude Van Damme offenbart hier souveräne Fähigkeiten als Charakterdarsteller, die ich ihm vor noch vor wenigen Jahren nicht in dieser Form zugetraut hätte. Ganz, ganz gross ist die Szene, in der Van Damme quasi "aus der Kulisse" nach oben schwebt, vor der Kamera über sein Leben, seinen Werdegang sinniert. Er schwebt nicht abgehoben, übermenschlich aus der Kulisse. Im Gegenteil, er trägt einen längeren Monolog vor, der von Grund auf ehrlich und selbstkritisch wirkt. Seine Verzweiflung, Trauer und Verletzlichkeit werden nicht nur spürbar, sie werden regelrecht greifbar. Mich hat dieser Moment tief bewegt, ich bin beeindruckt von dieser mutigen Vorstellung. Ich schrieb es bereits weiter oben, nur Jean-Claude Van Damme wird wisssen, was echt und was gespielt ist, wie viel -oder wenig- er tatsächlich von sich preisgibt. Doch ich halte dies für unerheblich, denn vor allem zählt die großartige Leistung des Schauspielers Jean-Claude Van Damme!
Für manchen "Fan" wird der Film eine Enttäuschung sein, da sein Held nicht so "funktioniert" wie erwartet. Doch vielleicht kann Van Damme endlich einige Skeptiker davon überzeugen, dass er weit mehr Qualitäten zu bieten hat, als lediglich einen durchtrainierten Körper und Kampfsport-Gezappel. "JCVD" präsentiert sich auch in optischer Hinsicht kantig, fast kratzbürstig. Die Farben wurden stark zurückgefahren, der Look mutet trist an. "Schön" ist das sicher nicht. "Schön" will "JCVD" auch gar nicht sein, eine "Bonbon-Hochglanzoptik" würde den Film unnötig beschädigen. Wer noch immer nach einem Haar in der Suppe sucht, wird vielleicht das Argument ins Feld führen, die Idee sich selbst zu spielen sei nicht neu. Man denke z.B. an "My Name is Bruce" (2007), in dem sich B-Movie Legende Bruce Campbell selbst auf den Arm nahm. Ja, dabei kam Freude auf. Doch "JCVD" gibt sich nicht mit gefälliger Selbstironie zufrieden, geht viel tiefer und viel weiter. Die emotionale Intensität baut aber -glücklicherweise- nicht lediglich auf Tränendrüsendrückerei, sie kommt durch die -ich muss mich wiederholen- fantastische Leistung von Jean-Claude Van Damme zustande. Bei allem Lob für Van Damme, soll nicht die tolle Arbeit von Regisseur Mabrouk El Mechri unterschlagen werden. Mit seinen erst 34 Jahren, steht El Mechri hoffentlich erst am Anfang einer grossen Karriere. Ich bin sehr auf die Werke gespannt, die wir in Zukunft von diesem Talent zu sehen bekommen werden. Bei all der Begeisterung für die Leistung von Jean-Claude Van Damme, habe ich es bisher glatt versäumt, auf die sehr gut aufspielenden Nebendarsteller hinzuweisen. Jeder Part wurde passend und überzeugend besetzt, unverbrauchte Gesichter, die ich gern in weiteren Produktionen sehen möchte. Es würde den hiesigen Rahmen sprengen, noch weiter ins Detail zu gehen.
Zum Abschluss noch kurz ein Blick auf die in Deutschland verfügbaren Scheiben. "JCVD" ist als DVD oder Blu-ray erhältlich, es gibt unterschiedliche Ausstattungen und Verpackungsvarianten. Mir liegt die einfache Blu-ray Ausgabe vor, die nur eine geringe Menge Bonusmaterial bietet. Die alternative Variante bietet eine zusätzliche Bonus-DVD, über deren "Mehrwert" ich leider keine Aussage tätigen kann. Vielleicht wäre der Griff zur üppiger ausgestatteten Version klüger gewesen, da mich der Film sehr fasziniert, ich gern weitere Boni gesichtet hätte. Der Film liegt auch in der einfachen Ausgabe in deutscher und französischer Sprache vor. Deutsche Untertitel und ein Audiokommentar des Regisseurs sind ebenso an Bord. Koch Media hat "JCVD" in ansprechender Form ausgewertet. Klarer Kaufzwang, ich will keine Ausreden hören!
Sehr gut bis überragend, ein großartiger Film = 8,5/10
Lieblingszitat:
"...und dessen ganze Karriere ausschliesslich auf Filmen basiert, mit fragwürdigen Wertvorstellungen, die keine verantwortungsvollen Eltern ihren Kindern jemals vermitteln würden..."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Unbesiegbare (Hongkong 1993, englischer Titel: Undefeatable)
Fratzengeballer & Fönfrisuren
Kristi Jones (Cynthia Rothrock) ist eine fitte Kampfsportlerin. Sie hängt gern mit ihrer Gang rum, verdient ab und an ein paar Dollar bei illegalen Kämpfen. Der Polizist Nick DiMarco (John Miller) beobachtet die Umtriebe der jungen Frau sehr skeptisch, denn er mag Kristi, will sie nicht auf der schiefen Bahn enden sehen. Doch Kristi kämpft nicht aus Geldgier. Sie unterstützt mit dem Zaster ihre Schwester Karen (Sunny David), die als Studentin an einer Hochschule eingeschrieben ist. Bald werden dramatische, tragische Ereignisse über die Schwestern hereinbrechen, die Kristi unweigerlich erneut mit Nick in Verbindung bringen. Ein brutaler Prügelfritze, der unter dem Namen Stingray (Don Niam) bekannt ist, wird von seiner Lebensgefährtin verlassen, die er ständig geschlagen und geschändet hat. Stingray, ebenfalls ein schlagkräftiger Kampfsportler, dreht nun völlig durch. Erblickt er Frauen die seiner geflüchteten Ex ähnlich sehen, packt er die Damen und tötet sie auf grausame Weise. Schliesslich erwischt es auch Kristis Schwester, Kristi schwört bittere Rache. Derweil ist der wahnsinnige Stingray weiter auf Mordtour, können Di Marco und die Strassenkämpferin den Serienkiller aufhalten...???
Wenn Godfrey Ho für einen Film als Regisseur verantwortlich zeichnet, dann erwartet den Filmfreund vor allem eines: Bekloppter Unfug, durchgeknallter Trash. Die Ninja-Streifen des Herrn Ho sind schon nahezu "legendär". Auch ein kleiner Klopper wie "Die Unbesiegbare" macht da keine Ausnahme. Der Plot präsentiert sich in recht bodenständiger Verfassung. Doch was man aus der eher gewöhnlichen Serierkiller-Sause "gezaubert" hat, das spottet in der Tat nahezu jeglicher Beschreibung. Unsinnige Dialoge, fiese Frisuren und geschmacklose Klamotten, gehören bei diesem Film zu den harmloseren Ausfallerscheinungen, all diese Elemente kann man auch in miesen TV-Serien wie z.B. "Miami Vice" bewundern. Der Knüller sind die unfassbar miserabel agieren Darsteller, deren Leistungen von jeder Laienspielgruppe deutlich übertroffen werden. Ein Kasperletheater der völlig beknackten Sorte. Man fragt man sich ernsthaft (naja), warum der Regisseur nicht zumindest den Versuch unternommen hat, seine Schützlinge ein wenig anzuleiten, ihnen die totale schauspielerische Bankrotterklärung erspart. Aber: Wer den Schaden hat... ...spottet jeder Beschreibung. Der Trash-O-Loge wird es geniessen.
Cynthia Rothrock blockierte mit ihren Filmchen die Schächte der Videorekorder. Zumindest seit den späten achtziger Jahren, diese Phase dauerte bis ungefähr zur Mitte der neunziger Jahre an. Damals habe ich einige Filme mit Cynthia geschaut, nur ist mir "irgendwie" keiner davon in Erinnerung geblieben. Ja, selbst im Zeitalter der DVD -und einer seither stetig wachsenden Sammlung- konnte Frau Rothrock nicht wieder den Fuß in die Tür des Blapregals bekommen. Das liegt sicher nicht an ihren überschaubaren schauspielerischen Möglichkeiten, es liegt auch nicht an ihrem unscheinbaren Aussehen, denn "irgendwie" (schon wieder) mochte ich das Mädel immer gern. Sympathisch agiert sie auch in "Die Unbesiegbare", zeigt erstaunliche Verrenkungen und prügelt sich unterhaltsam durchs Szenario. Cynthia Rothrock ist die Verkörperung des "weiblichen Kumpels", eine Frau mit der man Spass haben kann, ohne dabei ständig an Schweinkram zu denken (Sie sind (waren) ein primitiver Triebmensch, Herr Blap). Nun denn, auch in diesem Machwerk verhaut sie den Fieslingen ordentlich die Hintern, bleibt dabei stets locker aber aufmerksam. Sicher, ihr "Schauspiel" tendiert in Richtung talentfrei. Wer aber auf die Vorstellungen von John Miller und Don Niam trifft, möchte Cynthia glatt zu ihrem ausgeprägten Können gratulieren. Prügel teilen Miller und Niam auf gelungene Art aus, obwohl die Inszenierung überwiegend Mumpitz verzapft, aber ihre Schauspielversuche, oh weia! Entweder der Zuschauer wendet sich mit Grausen ab, oder er geniesst diesen nahezu unglaublichen Mist, den die Typen vor der Kamera veranstalten. John Miller schaut meist belämmert aus Wäsche, immerhin sitzen Scheitel und Bundfaltenhose, selbst beim K(r)ampf auf Leben und Tod. Aber das ist gar nichts im Vergleich zu Don Niam! Der Kerl hat einen Blick drauf, als würde man seine Prostata mit einem Pressluftbohrer stimulieren. Passend, denn er sammelt (hoffentlich nur in der Rolle des Killers) die Augen seiner Opfer. Vermutlich als Ersatz für die eigenen Glupschkugeln, die kurz vor dem finalen Austritt aus den Höhlen stehen. Die Nebendarsteller bleiben unscheinbar, Cynthia wird von einer Gruppe debiler Asiaten begleitet, deren Vorstellung sich dem Niveau dieses Kunstwerkes anpasst.
Wäre der Härtegrad des Films annährend so ausufernd wie seine Blödheit, bekämen wir es mit einer wüsten Origie der Gewalt zu tun. Zwar lässt Murksbruder Godfrey Ho auch in dieser Hinsicht nicht lumpen, allzu heftig geht es dann aber doch nicht zu. Die Entfernung der Augen wirkt alles andere als schockierend, diese Momente zeugen eher vom Unvermögen der Verantwortlichen hinter der Kamera. Das Finale punktet mit -unter trashigen Gesichtspunkten- herrlichen Kämpfen, besonders wenn die "grossen Drei" sich am Ende gegenüberstehen. Cynthia & John vs. Don "Der Blick des Grauens" Niam. Jetzt gibt es richtig auf die Fresse, erwartungsgemäß bis zum bitteren(?), lustigen(?), geschmacklosen(?) Ende. Die Fäuste fliegen, die Fratzen glühen unter Schlägen und Tritten, es wird geschrien, gestöhnt und gepöbelt, eine wahre Wonne! Wenn Johnny sich das Hemd vom Leib reisst, dann weiss man Bescheid: Jetzt hat der Bösewicht es endgültig übertrieben. F*ck nie den Admin!
Wer mit dem Schaffen des Herrn Ho noch nie viel anfangen konnte, der sollte sich diesen Film ersparen. Ich bin jedoch recht positiv davon angetan, dass es der Streifen in Deutschland endlich auf DVD geschafft hat. Es gab bereits von ein paar Jahren eine Veröffentlichung, die aber leider stark gekürzt war. Die aktuelle Scheibe von Voulez Vous/Intergroove bietet "Die Unbesiegbare" uncut an. Alternativ gibt es die Schnittfassung für Hongkong zu bestauen, die einige Minuten kürzer daherkommt. Die Hongkongvariante unterscheidet sich bereits zu Beginn, teils sind völlig andere Szenen enthalten. Allerdings habe ich nur kurz in die Alternativfassung reingeschaut, zunächst brauche ich eine kleine Erholung von diesem Film. Qualitativ bekommt man Tapequalität geboten, was bei diesem Flick völlig in Ordung geht. Die DVD ist im Rahmen der Reihe "Eastern Sensation" erschienen, der Preis liegt deutlich unterhalb von 10€ (z.B. 7.98€ im OFDB-Shop).
Möchte man den Film mit "angemessener Vernunft" bewerten, wird sich "Die Unbesiegbare" mit 3/10 begnügen müssen. Daher rate ich "normalen" Menschen ganz klar von der Sichtung des Streifens ab, ich will nicht an eurem Ärger schuld sein. Wer sich für Trash mit Fratzengeballer erwärmen kann, ein Herz für dilettantischen Murks im Leibe trägt, kann sich eventuell zu (un)soliden 6/10 hinreissen lassen.
Lieblingszitat:
"Dein Arsch gehört mir!"
Neee, viel besser:
"Waaah, Aaaaargh, Huaaaarrrh"
Fratzengeballer & Fönfrisuren
Kristi Jones (Cynthia Rothrock) ist eine fitte Kampfsportlerin. Sie hängt gern mit ihrer Gang rum, verdient ab und an ein paar Dollar bei illegalen Kämpfen. Der Polizist Nick DiMarco (John Miller) beobachtet die Umtriebe der jungen Frau sehr skeptisch, denn er mag Kristi, will sie nicht auf der schiefen Bahn enden sehen. Doch Kristi kämpft nicht aus Geldgier. Sie unterstützt mit dem Zaster ihre Schwester Karen (Sunny David), die als Studentin an einer Hochschule eingeschrieben ist. Bald werden dramatische, tragische Ereignisse über die Schwestern hereinbrechen, die Kristi unweigerlich erneut mit Nick in Verbindung bringen. Ein brutaler Prügelfritze, der unter dem Namen Stingray (Don Niam) bekannt ist, wird von seiner Lebensgefährtin verlassen, die er ständig geschlagen und geschändet hat. Stingray, ebenfalls ein schlagkräftiger Kampfsportler, dreht nun völlig durch. Erblickt er Frauen die seiner geflüchteten Ex ähnlich sehen, packt er die Damen und tötet sie auf grausame Weise. Schliesslich erwischt es auch Kristis Schwester, Kristi schwört bittere Rache. Derweil ist der wahnsinnige Stingray weiter auf Mordtour, können Di Marco und die Strassenkämpferin den Serienkiller aufhalten...???
Wenn Godfrey Ho für einen Film als Regisseur verantwortlich zeichnet, dann erwartet den Filmfreund vor allem eines: Bekloppter Unfug, durchgeknallter Trash. Die Ninja-Streifen des Herrn Ho sind schon nahezu "legendär". Auch ein kleiner Klopper wie "Die Unbesiegbare" macht da keine Ausnahme. Der Plot präsentiert sich in recht bodenständiger Verfassung. Doch was man aus der eher gewöhnlichen Serierkiller-Sause "gezaubert" hat, das spottet in der Tat nahezu jeglicher Beschreibung. Unsinnige Dialoge, fiese Frisuren und geschmacklose Klamotten, gehören bei diesem Film zu den harmloseren Ausfallerscheinungen, all diese Elemente kann man auch in miesen TV-Serien wie z.B. "Miami Vice" bewundern. Der Knüller sind die unfassbar miserabel agieren Darsteller, deren Leistungen von jeder Laienspielgruppe deutlich übertroffen werden. Ein Kasperletheater der völlig beknackten Sorte. Man fragt man sich ernsthaft (naja), warum der Regisseur nicht zumindest den Versuch unternommen hat, seine Schützlinge ein wenig anzuleiten, ihnen die totale schauspielerische Bankrotterklärung erspart. Aber: Wer den Schaden hat... ...spottet jeder Beschreibung. Der Trash-O-Loge wird es geniessen.
Cynthia Rothrock blockierte mit ihren Filmchen die Schächte der Videorekorder. Zumindest seit den späten achtziger Jahren, diese Phase dauerte bis ungefähr zur Mitte der neunziger Jahre an. Damals habe ich einige Filme mit Cynthia geschaut, nur ist mir "irgendwie" keiner davon in Erinnerung geblieben. Ja, selbst im Zeitalter der DVD -und einer seither stetig wachsenden Sammlung- konnte Frau Rothrock nicht wieder den Fuß in die Tür des Blapregals bekommen. Das liegt sicher nicht an ihren überschaubaren schauspielerischen Möglichkeiten, es liegt auch nicht an ihrem unscheinbaren Aussehen, denn "irgendwie" (schon wieder) mochte ich das Mädel immer gern. Sympathisch agiert sie auch in "Die Unbesiegbare", zeigt erstaunliche Verrenkungen und prügelt sich unterhaltsam durchs Szenario. Cynthia Rothrock ist die Verkörperung des "weiblichen Kumpels", eine Frau mit der man Spass haben kann, ohne dabei ständig an Schweinkram zu denken (Sie sind (waren) ein primitiver Triebmensch, Herr Blap). Nun denn, auch in diesem Machwerk verhaut sie den Fieslingen ordentlich die Hintern, bleibt dabei stets locker aber aufmerksam. Sicher, ihr "Schauspiel" tendiert in Richtung talentfrei. Wer aber auf die Vorstellungen von John Miller und Don Niam trifft, möchte Cynthia glatt zu ihrem ausgeprägten Können gratulieren. Prügel teilen Miller und Niam auf gelungene Art aus, obwohl die Inszenierung überwiegend Mumpitz verzapft, aber ihre Schauspielversuche, oh weia! Entweder der Zuschauer wendet sich mit Grausen ab, oder er geniesst diesen nahezu unglaublichen Mist, den die Typen vor der Kamera veranstalten. John Miller schaut meist belämmert aus Wäsche, immerhin sitzen Scheitel und Bundfaltenhose, selbst beim K(r)ampf auf Leben und Tod. Aber das ist gar nichts im Vergleich zu Don Niam! Der Kerl hat einen Blick drauf, als würde man seine Prostata mit einem Pressluftbohrer stimulieren. Passend, denn er sammelt (hoffentlich nur in der Rolle des Killers) die Augen seiner Opfer. Vermutlich als Ersatz für die eigenen Glupschkugeln, die kurz vor dem finalen Austritt aus den Höhlen stehen. Die Nebendarsteller bleiben unscheinbar, Cynthia wird von einer Gruppe debiler Asiaten begleitet, deren Vorstellung sich dem Niveau dieses Kunstwerkes anpasst.
Wäre der Härtegrad des Films annährend so ausufernd wie seine Blödheit, bekämen wir es mit einer wüsten Origie der Gewalt zu tun. Zwar lässt Murksbruder Godfrey Ho auch in dieser Hinsicht nicht lumpen, allzu heftig geht es dann aber doch nicht zu. Die Entfernung der Augen wirkt alles andere als schockierend, diese Momente zeugen eher vom Unvermögen der Verantwortlichen hinter der Kamera. Das Finale punktet mit -unter trashigen Gesichtspunkten- herrlichen Kämpfen, besonders wenn die "grossen Drei" sich am Ende gegenüberstehen. Cynthia & John vs. Don "Der Blick des Grauens" Niam. Jetzt gibt es richtig auf die Fresse, erwartungsgemäß bis zum bitteren(?), lustigen(?), geschmacklosen(?) Ende. Die Fäuste fliegen, die Fratzen glühen unter Schlägen und Tritten, es wird geschrien, gestöhnt und gepöbelt, eine wahre Wonne! Wenn Johnny sich das Hemd vom Leib reisst, dann weiss man Bescheid: Jetzt hat der Bösewicht es endgültig übertrieben. F*ck nie den Admin!
Wer mit dem Schaffen des Herrn Ho noch nie viel anfangen konnte, der sollte sich diesen Film ersparen. Ich bin jedoch recht positiv davon angetan, dass es der Streifen in Deutschland endlich auf DVD geschafft hat. Es gab bereits von ein paar Jahren eine Veröffentlichung, die aber leider stark gekürzt war. Die aktuelle Scheibe von Voulez Vous/Intergroove bietet "Die Unbesiegbare" uncut an. Alternativ gibt es die Schnittfassung für Hongkong zu bestauen, die einige Minuten kürzer daherkommt. Die Hongkongvariante unterscheidet sich bereits zu Beginn, teils sind völlig andere Szenen enthalten. Allerdings habe ich nur kurz in die Alternativfassung reingeschaut, zunächst brauche ich eine kleine Erholung von diesem Film. Qualitativ bekommt man Tapequalität geboten, was bei diesem Flick völlig in Ordung geht. Die DVD ist im Rahmen der Reihe "Eastern Sensation" erschienen, der Preis liegt deutlich unterhalb von 10€ (z.B. 7.98€ im OFDB-Shop).
Möchte man den Film mit "angemessener Vernunft" bewerten, wird sich "Die Unbesiegbare" mit 3/10 begnügen müssen. Daher rate ich "normalen" Menschen ganz klar von der Sichtung des Streifens ab, ich will nicht an eurem Ärger schuld sein. Wer sich für Trash mit Fratzengeballer erwärmen kann, ein Herz für dilettantischen Murks im Leibe trägt, kann sich eventuell zu (un)soliden 6/10 hinreissen lassen.
Lieblingszitat:
"Dein Arsch gehört mir!"
Neee, viel besser:
"Waaah, Aaaaargh, Huaaaarrrh"
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die letzte Kriegerin (OT:Once Warriors, Neuseeland)
Ein Portrait der Maori, welche ihre Kultur verloren haben und im Sumpf von Gewalt und Alkohol landen.
Filmtip
7/10
Ein Portrait der Maori, welche ihre Kultur verloren haben und im Sumpf von Gewalt und Alkohol landen.
Filmtip
7/10
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Harry Brown (BluRay)
Ganz unterhaltsamer, wenn auch streckenweise sentimentaler Rachefeldzug eines alternden Witwers (Ex Royal-Marine in Irland), gegen eine brutale Jugendgang, die eine britische Trabantenstadt terrorisiert, während die Polizei der Gewalteskalation mehr oder weniger gleichgültig bzw. machtlos gegenübersteht.
Irgendwie britisch. Empfehlung.
7/10
Ganz unterhaltsamer, wenn auch streckenweise sentimentaler Rachefeldzug eines alternden Witwers (Ex Royal-Marine in Irland), gegen eine brutale Jugendgang, die eine britische Trabantenstadt terrorisiert, während die Polizei der Gewalteskalation mehr oder weniger gleichgültig bzw. machtlos gegenübersteht.
Irgendwie britisch. Empfehlung.
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (Großbritannien, Deutschland 1966, englischer Titel: The Brides of Fu Manchu)
Das Böse ist immer und überall
In Tibet wurde die Schreckensherrschaft des Dr. Fu Man Chu (Christopher Lee) auf explosive Art beendet. Zumindest glaubte man dies, doch der Schurke konnte einmal mehr entkommen. Längst arbeitet Fu Man Chu wieder an der Übernahme der Weltherrschaft, residiert in einer alten Tempelanlage, die im Atlasgebirge versteckt liegt. Erneut lässt er kluge Köpfe für sich arbeiten, macht sie durch die Entführung der Töchter gefügig. Auch Prof. Jules Merlin (Rupert Davies) gerät in die Fänge des gnadenlosen Fu Man Chu, seine Tochter Michèle (Carole Gray) befindet sich in der Gewalt des Chinesen. Um seine Pläne vorwärts zu treiben, benötigt Fu Man Chu ausserdem die Dienste von Prof. Otto Lenz (Joseph Fürst). Die Schergen des Asiaten gehen wie üblich vor, sie wollen zunächst die Tochter des Professors entführen. Marie Lenz (Marie Versini) ist mit dem deutschen Wissenschaftler Franz Baumer (Heinz Drache) liiert, der durch seinen schlagfertigen Einsatz den ersten Entführungsversuch unterbinden kann. Längst ist Nayland Smith (Douglas Wilmer) -der Ermittler ist Fu Man Chus Erzfeind- seiner Sache sicher, Fu Man Chu lebt und tyrannisiert erneut die Menschheit. Mit einem cleveren Schachzug wollen Smith und Baumer ihrem Gegner auf die Schliche kommen. Während sich Baumer in grösste Gefahr begibt, fühlen Smith, sein treuer Begleiter Dr. Petrie (Howard Marion Crawford), sowie der französische Ermittler Inspector Grimaldi (Roger Hanin), den "Aussendienstmitarbeitern" des Fu Man Chu auf den Zahn. Insbesondere der verschlagene Nikki Sheldon (Harald Leipnitz), erregt nachhaltig das Interesse der Kriminalisten. Ist Fu Man Chu noch zu stoppen, oder wird er seine neue Vernichtungswaffe bald zum Einsatz bringen? Ein fürchterliches Desaster kündigt sich an...
Nach dem sehr gelungenen Einstand "Ich, Dr. Fu Man Chu" (1965), nahm Don Sharp auch bei der Fortsetzung auf dem Regiestuhl Platz. Erneut übernahm Christopher Lee die Rolle des Superschurken, ein paar weitere -bereits aus dem ersten Teil- bekannte Gesichter gesellen sich hinzu. Es sind allerdings auch nicht allzu glückliche Umbesetzungen zu vermelden. Die Story der Fortsetzung funktioniert wie gehabt: Fu Man Chu lässt junge Frauen entführen, nötigt ihre Väter dadurch zur Mitarbeit. Wie schön, dass alle für die Zwecke des Schurken brauchbaren Wissenschaftler, grundsätzlich mit äusserst hübschen Töchtern gesegnet sind, grins. Doch diese hübschen Töchter, haben clevere, kernige Verehrer, die Fu Man Chu stets Ärger bereiten. Ein unterirdisches Versteck gibt es ebenso wieder zu bewundern, nur diesmal nicht in London, sondern im westafrikanischen Atlasgebirge (In der deutschen Fassung ist vom Libanon die Rede). Bezüglich der sehr schönen und stimmigen Ausstattung, muss sich der zweite Ritt des Fu Man Chu nicht hinter seinem Vorgänger verstecken. Zwar hat mir das "gruftige" Versteck unterhalb Londons ein wenig besser gefallen, jedoch ist das neue Hauptquartier sogar mit mehr Aufwand gestaltet, inklusive eines beeindruckenden Maschinenraums. Freilich fehlt auch die "Superwaffe" nicht, mit der sich -sofern sie einwandfrei funktioniert- ganze Städte ausradieren lassen. Im ersten Film arbeitete der böse Chinese mit dem tödlichen Extrakt einer seltenen Pflanze, nun wird mit einer "Hightech-Energie-Transport-und-Umwandlungsanlage" hantiert. Herrlich absurd, vor allem herrlich unterhaltsam, Nikola Tesla hätte seine Freude daran.
Werfen wir einen Blick auf die Bestzungsliste. Wie bereits erwähnt, sehen wir Christopher Lee wieder in der Rolle des Fu Man Chu. Seine Darbietung sorgt -wie nicht anders zu erwarten- für grösste Zufriedenheit meinerseits. Ich liebe Christopher Lee, Fu Man Chu ist -nach Dracula- eine seiner beeindruckendsten und wichtigsten Rollen. Obwohl man kaum glauben mag, dass ein hochgewachsener, eleganter Engländer einen chinesischen Superschurken zu spielen vermag, wirkt Lee rundum überzeugend und faszinierend, keinesfalls albern oder gar peinlich. Tsai Chin sehen wir erneut in der Rolle der Lin Tang, der treuen und bööösen Tochter Fu Man Chus. Als weiterer Fels in der Brandung dient Howard Marion Crawford, in seiner Rolle des gemütlichen Begleiters von Nayland Smith. Crawford kommt als Dr. Petrie sogar ein wenig besser zum Zuge als zuvor, da die Rolle des Nayland Smith, in der Fortsetzung deutlich schwächer besetzt wurde. Nigel Green war als Nayland Smith erstklassig, leider ist er nicht mehr mit von der Partie. Ein herber Verlust, denn Douglas Wilmer kann Green zu keiner Zeit das Wasser reichen. Vermutlich war den Machern diese Tatsache bewusst, denn die Rolle Nayland Smith wurde ein wenig zurückgefahren. In der deutschen Fassung hat man gar den Namen geändert, aus Nayland Smith wurde ein gewisser Terrence Spencer. Die Rolle des jungen Haudegen fällt diesmal Heinz Drache zu, der somit das Erbe von Joachim Fuchsberger antritt. Immerhin muss er nicht die gleiche Person darstellen, obschon sein Part eindeutig an den von Fuchsberger angelehnt ist. Schon in den Wallace Produktionen war mir Fuchsberger immer lieber als Drache, dies setzt sich in der Fu Man Chu Reihe fort. Schwach ist die Leistung von Heinz Drache keineswegs, der Verfall ist hier längst nicht so ausgeprägt, wie der durch die Umbesetzung der Figur Nayland Smith herbeigeführte Qualitätsverlust. Die Rolle der hilfsbedürftigen Schönheit liegt nicht mehr auf den hübschen Schultern von Karin Dor, aber in Form der beiden Nachwuchstalente Marie Versini und Carole Gray, bekommt der Geiferling zwei sehr ansprechende Damen geboten. Marie Versini erfreut in der englischen Version mit ihrem knuffigen Dialekt, Frauen aus Frankreich sind einfach... ...mmhhmm... (jaja, Klischee...). Rupert Davies kommt die Rolle des drangsalierten Wissenschaftlers zu, er spielt diesen Part weniger verschroben-herzlich als zuvor Walter Rilla, punktet aber mit seiner verschwitzt-grobschlächtigen Art. Harald Leipnitz soll nicht ohne Nennung bleiben, denn er ist mir besonders positiv aufgefallen. Als bösärtiger, skrupelloser Schurke gefällt er mir weitaus besser, als in der Rolle des "sachlichen Wallace-Ermittlers". Eine tolle Leistung, vielen Dank dafür! Die übrigen Darsteller fügen sich gut in das Gesamtbild ein, ich hätte mir ein wenig mehr Einblick in das "Lagerleben" der "13 Sklavinnen" gewünscht, doch bekanntlich ist das Leben kein Blaskonzert.
Die DVD aus dem Hause Kinowelt, bietet -wie beim ersten Teil der Reihe- die englische und die deutsche Schnittfassung des Films an. Erneut ist die englische Fassung eindeutig vorzuziehen, die kürzere Version für den deutschen Markt wirkt teils recht unglücklich gekürzt. Dafür gibt es in der deutschen Variante Momente zu sehen, die in der englischen Auswertung nicht vorhanden sind. Diese Szenen vermisse ich allerdings nicht, ich kann daher nur erneut unterstreichen: Die englische Fassung ist deutlich überlegen und stimmiger! Der Filmfreund schaut sich sowieso beide Versionen an, alles andere wäre Frevelei, die von Dr. Fu Man Chu gnadenlos bestraft wird. Auch Englischmuffel haben keine gültige Ausrede, denn die englische Fassung verfügt über zuschaltbare Untertitel. Im Bonusmenü findet man ein Interview mit Christopher Lee, der unterhaltsam aus dem Nähkästchen plaudert. Leider ist dieses Feature nur knapp 12 Minuten kurz, ich hätte gern mehr von Herrn Lee auf die Ohren (und Augen) bekommen. Ferner gibt es noch ein paar Texttafeln und andere Kleinigkeiten zu entdecken. Vielleicht sollte ich noch darauf hinweisen, dass die deutsche Version aus Quellen von unterschiedlicher Qualität zusammengestückelt wurde. Ich finde dies nicht tragisch, denn bei erneuter Sichtung der DVD, werde ich sowieso nur noch die englische Fassung schauen.
Zur Sicherheit der Hinweis auf den Inhalt der "Dr. Fu Man Chu Collection":
• Ich, Dr. Fu Man Chu (1965)
• Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (1966)
• Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967)
• Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu (1968)
• Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu (1969)
Der faire Preis sollte jeden Interessenten überzeugen, für schlappe 20 Taler kommt die Box ins Haus.
Zwar kann "Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu" nicht die Klasse der Vorgängers halten, aber den Fan erwartet ein weiteres Date mit Fu Man Chu und seinen Schergen & Widersachern, welches für kurzweilige und liebeswerte Unterhaltung sorgt.
7/10 (gut, zuzüglich diverser Knuffel-/Wohlfühlpunkte)
Lieblingszitat(e):
Aus der englischen Fassung:
"Remember, the snakepit is one of the quicker deaths, that awaits your daughter!"
Aus der deutschen Fassung:
"Das wird uns alle dem großen Ziel bedeutend näherbringen!"
Das Böse ist immer und überall
In Tibet wurde die Schreckensherrschaft des Dr. Fu Man Chu (Christopher Lee) auf explosive Art beendet. Zumindest glaubte man dies, doch der Schurke konnte einmal mehr entkommen. Längst arbeitet Fu Man Chu wieder an der Übernahme der Weltherrschaft, residiert in einer alten Tempelanlage, die im Atlasgebirge versteckt liegt. Erneut lässt er kluge Köpfe für sich arbeiten, macht sie durch die Entführung der Töchter gefügig. Auch Prof. Jules Merlin (Rupert Davies) gerät in die Fänge des gnadenlosen Fu Man Chu, seine Tochter Michèle (Carole Gray) befindet sich in der Gewalt des Chinesen. Um seine Pläne vorwärts zu treiben, benötigt Fu Man Chu ausserdem die Dienste von Prof. Otto Lenz (Joseph Fürst). Die Schergen des Asiaten gehen wie üblich vor, sie wollen zunächst die Tochter des Professors entführen. Marie Lenz (Marie Versini) ist mit dem deutschen Wissenschaftler Franz Baumer (Heinz Drache) liiert, der durch seinen schlagfertigen Einsatz den ersten Entführungsversuch unterbinden kann. Längst ist Nayland Smith (Douglas Wilmer) -der Ermittler ist Fu Man Chus Erzfeind- seiner Sache sicher, Fu Man Chu lebt und tyrannisiert erneut die Menschheit. Mit einem cleveren Schachzug wollen Smith und Baumer ihrem Gegner auf die Schliche kommen. Während sich Baumer in grösste Gefahr begibt, fühlen Smith, sein treuer Begleiter Dr. Petrie (Howard Marion Crawford), sowie der französische Ermittler Inspector Grimaldi (Roger Hanin), den "Aussendienstmitarbeitern" des Fu Man Chu auf den Zahn. Insbesondere der verschlagene Nikki Sheldon (Harald Leipnitz), erregt nachhaltig das Interesse der Kriminalisten. Ist Fu Man Chu noch zu stoppen, oder wird er seine neue Vernichtungswaffe bald zum Einsatz bringen? Ein fürchterliches Desaster kündigt sich an...
Nach dem sehr gelungenen Einstand "Ich, Dr. Fu Man Chu" (1965), nahm Don Sharp auch bei der Fortsetzung auf dem Regiestuhl Platz. Erneut übernahm Christopher Lee die Rolle des Superschurken, ein paar weitere -bereits aus dem ersten Teil- bekannte Gesichter gesellen sich hinzu. Es sind allerdings auch nicht allzu glückliche Umbesetzungen zu vermelden. Die Story der Fortsetzung funktioniert wie gehabt: Fu Man Chu lässt junge Frauen entführen, nötigt ihre Väter dadurch zur Mitarbeit. Wie schön, dass alle für die Zwecke des Schurken brauchbaren Wissenschaftler, grundsätzlich mit äusserst hübschen Töchtern gesegnet sind, grins. Doch diese hübschen Töchter, haben clevere, kernige Verehrer, die Fu Man Chu stets Ärger bereiten. Ein unterirdisches Versteck gibt es ebenso wieder zu bewundern, nur diesmal nicht in London, sondern im westafrikanischen Atlasgebirge (In der deutschen Fassung ist vom Libanon die Rede). Bezüglich der sehr schönen und stimmigen Ausstattung, muss sich der zweite Ritt des Fu Man Chu nicht hinter seinem Vorgänger verstecken. Zwar hat mir das "gruftige" Versteck unterhalb Londons ein wenig besser gefallen, jedoch ist das neue Hauptquartier sogar mit mehr Aufwand gestaltet, inklusive eines beeindruckenden Maschinenraums. Freilich fehlt auch die "Superwaffe" nicht, mit der sich -sofern sie einwandfrei funktioniert- ganze Städte ausradieren lassen. Im ersten Film arbeitete der böse Chinese mit dem tödlichen Extrakt einer seltenen Pflanze, nun wird mit einer "Hightech-Energie-Transport-und-Umwandlungsanlage" hantiert. Herrlich absurd, vor allem herrlich unterhaltsam, Nikola Tesla hätte seine Freude daran.
Werfen wir einen Blick auf die Bestzungsliste. Wie bereits erwähnt, sehen wir Christopher Lee wieder in der Rolle des Fu Man Chu. Seine Darbietung sorgt -wie nicht anders zu erwarten- für grösste Zufriedenheit meinerseits. Ich liebe Christopher Lee, Fu Man Chu ist -nach Dracula- eine seiner beeindruckendsten und wichtigsten Rollen. Obwohl man kaum glauben mag, dass ein hochgewachsener, eleganter Engländer einen chinesischen Superschurken zu spielen vermag, wirkt Lee rundum überzeugend und faszinierend, keinesfalls albern oder gar peinlich. Tsai Chin sehen wir erneut in der Rolle der Lin Tang, der treuen und bööösen Tochter Fu Man Chus. Als weiterer Fels in der Brandung dient Howard Marion Crawford, in seiner Rolle des gemütlichen Begleiters von Nayland Smith. Crawford kommt als Dr. Petrie sogar ein wenig besser zum Zuge als zuvor, da die Rolle des Nayland Smith, in der Fortsetzung deutlich schwächer besetzt wurde. Nigel Green war als Nayland Smith erstklassig, leider ist er nicht mehr mit von der Partie. Ein herber Verlust, denn Douglas Wilmer kann Green zu keiner Zeit das Wasser reichen. Vermutlich war den Machern diese Tatsache bewusst, denn die Rolle Nayland Smith wurde ein wenig zurückgefahren. In der deutschen Fassung hat man gar den Namen geändert, aus Nayland Smith wurde ein gewisser Terrence Spencer. Die Rolle des jungen Haudegen fällt diesmal Heinz Drache zu, der somit das Erbe von Joachim Fuchsberger antritt. Immerhin muss er nicht die gleiche Person darstellen, obschon sein Part eindeutig an den von Fuchsberger angelehnt ist. Schon in den Wallace Produktionen war mir Fuchsberger immer lieber als Drache, dies setzt sich in der Fu Man Chu Reihe fort. Schwach ist die Leistung von Heinz Drache keineswegs, der Verfall ist hier längst nicht so ausgeprägt, wie der durch die Umbesetzung der Figur Nayland Smith herbeigeführte Qualitätsverlust. Die Rolle der hilfsbedürftigen Schönheit liegt nicht mehr auf den hübschen Schultern von Karin Dor, aber in Form der beiden Nachwuchstalente Marie Versini und Carole Gray, bekommt der Geiferling zwei sehr ansprechende Damen geboten. Marie Versini erfreut in der englischen Version mit ihrem knuffigen Dialekt, Frauen aus Frankreich sind einfach... ...mmhhmm... (jaja, Klischee...). Rupert Davies kommt die Rolle des drangsalierten Wissenschaftlers zu, er spielt diesen Part weniger verschroben-herzlich als zuvor Walter Rilla, punktet aber mit seiner verschwitzt-grobschlächtigen Art. Harald Leipnitz soll nicht ohne Nennung bleiben, denn er ist mir besonders positiv aufgefallen. Als bösärtiger, skrupelloser Schurke gefällt er mir weitaus besser, als in der Rolle des "sachlichen Wallace-Ermittlers". Eine tolle Leistung, vielen Dank dafür! Die übrigen Darsteller fügen sich gut in das Gesamtbild ein, ich hätte mir ein wenig mehr Einblick in das "Lagerleben" der "13 Sklavinnen" gewünscht, doch bekanntlich ist das Leben kein Blaskonzert.
Die DVD aus dem Hause Kinowelt, bietet -wie beim ersten Teil der Reihe- die englische und die deutsche Schnittfassung des Films an. Erneut ist die englische Fassung eindeutig vorzuziehen, die kürzere Version für den deutschen Markt wirkt teils recht unglücklich gekürzt. Dafür gibt es in der deutschen Variante Momente zu sehen, die in der englischen Auswertung nicht vorhanden sind. Diese Szenen vermisse ich allerdings nicht, ich kann daher nur erneut unterstreichen: Die englische Fassung ist deutlich überlegen und stimmiger! Der Filmfreund schaut sich sowieso beide Versionen an, alles andere wäre Frevelei, die von Dr. Fu Man Chu gnadenlos bestraft wird. Auch Englischmuffel haben keine gültige Ausrede, denn die englische Fassung verfügt über zuschaltbare Untertitel. Im Bonusmenü findet man ein Interview mit Christopher Lee, der unterhaltsam aus dem Nähkästchen plaudert. Leider ist dieses Feature nur knapp 12 Minuten kurz, ich hätte gern mehr von Herrn Lee auf die Ohren (und Augen) bekommen. Ferner gibt es noch ein paar Texttafeln und andere Kleinigkeiten zu entdecken. Vielleicht sollte ich noch darauf hinweisen, dass die deutsche Version aus Quellen von unterschiedlicher Qualität zusammengestückelt wurde. Ich finde dies nicht tragisch, denn bei erneuter Sichtung der DVD, werde ich sowieso nur noch die englische Fassung schauen.
Zur Sicherheit der Hinweis auf den Inhalt der "Dr. Fu Man Chu Collection":
• Ich, Dr. Fu Man Chu (1965)
• Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (1966)
• Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967)
• Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu (1968)
• Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu (1969)
Der faire Preis sollte jeden Interessenten überzeugen, für schlappe 20 Taler kommt die Box ins Haus.
Zwar kann "Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu" nicht die Klasse der Vorgängers halten, aber den Fan erwartet ein weiteres Date mit Fu Man Chu und seinen Schergen & Widersachern, welches für kurzweilige und liebeswerte Unterhaltung sorgt.
7/10 (gut, zuzüglich diverser Knuffel-/Wohlfühlpunkte)
Lieblingszitat(e):
Aus der englischen Fassung:
"Remember, the snakepit is one of the quicker deaths, that awaits your daughter!"
Aus der deutschen Fassung:
"Das wird uns alle dem großen Ziel bedeutend näherbringen!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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- Registriert: Fr 26. Dez 2008, 12:07
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Bad Lieutnant 1992
Harvey Keitel spielt einen abgetakelten Cop der auf Grund seines Drokenkonsums und der Wettsucht immer tiefer in Probleme rutscht.
Ziemlich wüster Film wenn man an die ein oder andere Geschmacklosigkeit denkt. Bis auf das übetriebene Fratzengeballer des Herrn Keitel am Ende des Streifens eigentlich gelungene Schauspielkunst.
6.9
Harvey Keitel spielt einen abgetakelten Cop der auf Grund seines Drokenkonsums und der Wettsucht immer tiefer in Probleme rutscht.
Ziemlich wüster Film wenn man an die ein oder andere Geschmacklosigkeit denkt. Bis auf das übetriebene Fratzengeballer des Herrn Keitel am Ende des Streifens eigentlich gelungene Schauspielkunst.
6.9
Grüße
Nubox481fan
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Ich höre was, was du nicht hörst.
Nubox481fan
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Ich höre was, was du nicht hörst.
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Vincent will meer (BluRay)
Hervorragendes Kino. Bester deutscher Film seit Jahren. Kein Sound-Inferno, kein 3D, kein Mega-Budget, aber Top-Drehbuch und brillante Umsetzung.
Auf jeden Fall anschauen.
8.5/10
Hervorragendes Kino. Bester deutscher Film seit Jahren. Kein Sound-Inferno, kein 3D, kein Mega-Budget, aber Top-Drehbuch und brillante Umsetzung.
Auf jeden Fall anschauen.
8.5/10