da ich inzwischen schon des öfteren von der netten Community und der guten Beratung hier im Forum profitiert habe, möchte ich hiermit meine Erfahrung mit der Langlebigkeit der Nubert-Lautsprecher weitergeben.
Dabei handelt es sich eigentlich um einen etwas unfairen Vergleich zwischen der allseits bekannten und beliebten NuJubilee 35 mit der Box Typ 559 aus dem Hause Nubert von vor ca. 32(!) Jahren. Die beiden NuJus gehören mir, die 559er meinem Vater. Sie werden seit genannten 32 Jahren eigentlich täglich betrieben.
Nachdem ich mir die NuJus diesen Sommer bestellt hatte, musste selbstverständlich auch ein Vergleich mit unseren Wohnzimmerboxen, also den 559ern her. Bei der 559 handelt es sich um Standlautsprecher, die zwar nicht sehr hoch aber relativ breit und tief sind und daher ein großes Volumen besitzen. Es sind 2-Wege Speaker mit einem Tief-Mitteltöner und einem Hochtöner. Genaue Angaben kann ich leider nicht machen, da weder ich noch mein Vater dazu weitere Daten haben. Damaliger Preis war eta. 600 DM Pro Box.
Wir haben die Boxen also im Wohnzimmer (etwa 22qm offen Richtung Esszimmer) aufgestellt, sodass beide die gleichen Entfernung zum Hörer hatten.
Zum Testen verwendeten wir verschiedene CDs, unter anderem Brothers in Arms (Dire Straits), die Filmmusik von Titanic, Wish you were here (Pink Floyd), Immersion (Pendulum), Greatest Hits of Santana,...
Dabei fielen verschiedene, teils auch sehr erstaunliche Dinge auf. Zum einen war die NuJu der 559 trotz des gewaltigen Volumenunterschieds im Bassbereich nicht so weit weg von der 559 wie ich erwartet hätte, zwar spielte die 559 tiefer, aber nicht mehr ganz so präzise wie de NuJu.
Gerade bei der Darstellung eines Nebelhorns auf der Titanic CD tat sich die NuJu bauartbedingt deutlich schwerer, konnte jedoch durch unglaublich knackige Bässe bei der gewählten elektronischen Musik (Immersion) punkten. Auch die 559 spielte diese Bässe sauber, aber einen kleinen Tick unpräziser.
In vielen Passagen, wo die Mitten größere Anteile einnahmen, gefiel die NuJu durch deren etwas stärkere Betonung, was vermutlich der kleineren Membran bei der NuJu gegenüber der 559 geschuldet ist etwas besser, hängt aber letztendlich stark vom persönlichen Geschmack des Hörers ab. Auflösung sowie Präzision konnten hier beide im Übermaß anbieten.
Nach all den Jahren war es aber umso erstaunlicher, dass die 559 im Hochtonbereich besser auflöste. Vor allem bei leisen Hintergrundinstrumenten, wie etwa Triangeln oder Besen beim Schlagzeug tat man sich leichter, diese herauszuhören. Wie schon von vielen hier bei Vergleichen beschrieben war es wie als wenn man einen Vorhang von der Box nimmt, wenn von den NuJus zu den 559er umgeschaltet wurde. Besonders stark konnte man das im Song "Why Worry" on den Dire Straits erkennen.
Weitere deutliche Unterschiede lassen sich im Bühnenaufbau der Beiden erkennen. Während die NuJus den Gesang eher nah an den Hörer projezieren und die Musik etwas dahinter, scheint bei der 559 die komplette Bühne etwas nach hinten verlagert zu sein, wobei sich hier Gesang und Instrumente auf einer Ebene befinden. Ich denke mal, das liegt auch an den etwas stärkeren Mitten bei den NuJus. Beide bauen dabei eine schön breite Bühne auf, wobei keiner einen wirklichen Vorteil für sich verbuchen konnte.
Letztendlich bleibt noch zu sagen, dass ich mit meinen NuJus sehr zufrieden bin, auch mit ihrem Abschneiden gegen die beiden 559. Was mir jedoch fast unglaublich erscheint, ist das Abschneiden der 559, die natürlich Vorteile aufgrund ihrer Maße hat, jedoch schon 32(!) Jahre alt ist und wirklich intensiv genutzt wurde. Dabei fand nie eine Wartung oder eine Reparatur statt. Das diese Boxen immernoch auf so einem sehr hohen Niveau mitspielen und letztendlich den Vergleich sogar knapp für sich entscheiden konnten zeigt, wie hochwertig Nubert-Boxen konstruiert sind. Damit werden mein Vater und ich sicher noch viel Freude haben und ich vin schon gespannt auf den Test gegen meine NuWave 125, welcher mehr auf "Augenhöhe" sein sollte.
Vielen Dank für diese ausgezeichnete Lautsprecher Qualität an die NSF



Viele Grüße
Berti