Würde mich interessieren, ob mal jemand die älteren Onkyos genauso gemessen hat.
Vielleicht ist das ja ein Grund, warum mein 604er bei manchen Frauenstimmen ganz schön genervt hat, als er noch Musik spielen durfte

Nein nein, die sind sehr sanft. Sie fallen wie gesagt bei mittelhohen Tönen auf, die klingen dann so, als seien sie nicht ganz klar, sondern ganz leicht verzerrt, so als wenn sie durch ein Effektgerät gespielt würden. Man hört den unverzerrten Grundton ganz deutlich und die Verzerrung viel leiser. Oder um es anders zu beschreiben: wenn auf einer Skala von 0 bis 100 eine cleane (unverzerrte) E-Gitarre bei 0 liegen würde, und bei 100 ein voll verzerrte Gitarre, dann würde ich das Problem hier vielleicht bei 25 einordnen. Es ist also keine starke Verzerrung, sondern eine, die fast wie gewollt klingen kann. Ich musste manche Aufnahmen, bei denen ich sie gehört hatte, auf einer anderen Anlage gegenhören um sicher zu sein, dass die Verzerrung nicht in der Aufnahme selbst liegt.m-joy hat geschrieben:wie genau äußern sich denn die Verzerrungen bei euch? Lautes quitschen oder knarren?
Ja, das passt als Beschreibung auch nicht schlecht. Ist ja hochinteressant, dass das auch bei anderen Amps vorkommt!_Richard_ hat geschrieben: Auf jeden Fall ein übergelagerter Ton, der mit "Verzerrung" nur sehr schlecht beschrieben ist. Klang irgendwie so, als würde jemand ganz leise durch einen Kamm blasen, falls das jemand von Euch noch kennt.
Ich, korrigiert mich bitte wenn ich Unsinn rede, glaube, dass vor allem Töne mit vielen Obertönen betroffen sind und einer der zahlreichen Obertöne Probleme verursacht. Ein Glockenklang z.B. ist nicht ein Ton in einer Frequenz, sondern hat zahlreiche unterschiedliche Töne in verschiedenen Frequenzbereichen. Ich habe das Gefühl und kann es mit meinen dürftigen Kenntnissen der Materie auch nicht begründen, glaube, dass es da Konstellationen von Grundton und Obertönen gibt, die manchen Verstärkerschaltungen unter bestimmten Bedingungen Probleme bereiten.OleM hat geschrieben:Eventuell kann man den Frequenzbereich mit dem Abspielen von Sinustönen eingrenzen. Wenn klar ist, bei welchen Frequenzen die Verzerrung auftritt, können auch andere einfacher ihr Equipment überprüfen. Es kann natürlich auch sein, dass es nicht immer der gleiche Bereich ist...
Hm, das glaube ich nicht - zumindest nicht bei meinem Gerät. Ich bin mir sicher, dass es nicht an einer Grundton-Oberton-Kombination liegt, da wir ja per Messung nachgewiesen haben, dass schon aus einem reinen Sinus ein Problem entsteht, indem der Onkyo selbst Obertöne dazu erzeugt._Richard_ hat geschrieben:Ich [...] glaube, dass vor allem Töne mit vielen Obertönen betroffen sind und einer der zahlreichen Obertöne Probleme verursacht.
Bei meiner Messung (s.o.) war es über den ganzen Frequenzbereich, wobei die Stärke der Oberwellen bei steigender Frequenz zunahmen. Die Hörbarkeit ist allerdings eine andere Sache. Im Bereich zwischen 500 und 2000 Hz ist es aber für halbwegs geübte Ohren ganz gut zu hören.OleM hat geschrieben:Eventuell kann man den Frequenzbereich mit dem Abspielen von Sinustönen eingrenzen.
Korrekt. Schau Dir die Bilder oben an. Das Nutzsignal hat einen Pegel von etwa -27 dB. Die Störsignale liegen bei -65 bis -75 dB. Das ist definitiv nicht tolerabel. Vor allem ist aber entscheidend: es ist deutlich hörbar. Und das kann nicht sein. Ohne jetzt selbst zu viel davon zu verstehen (korrigiert mich, wenn ich Unsinn rede...): die Bedienungsanleitung gibt den Klirrfaktor des 608 mit 0,08 Prozent an. Wenn ich bei der vorliegenden Messung von 40 dB Differenz zwischen Nutzsignal und klirrenden Obertönen ausgehe, dann habe ich bei meinem Gerät einen Klirrfaktor von 1 Prozent (und wir reden hier von einer logarithmischen Skala), und ich war keinesfalls an irgendwelchen Leistungsgrenzen, wo ein erhöhtes Klirren erklärbar wäre.g.vogt hat geschrieben:Denn klirren tut letztlich jeder Verstärker, die Frage ist da, welches Maß tolerabel ist.
Vielleicht kann ich meinen Kollegen dazu überreden. Im Studio steht noch ein Denon 4311, denn könnten wir uns zum Vergleich mal vornehmen...g.vogt hat geschrieben:An dieser Stelle wäre ich als Laie versucht, die gleiche Messung mit einem im Hörversuch nicht als klirrend wahrgenommenen Verstärker zu wiederholen, um einen Vergleich zu haben.
Wir haben das Signal am Lautsprecherausgang des Receivers direkt abgegriffen und wieder dem A/D-Wandler des Rechners zugeführt. Jetzt bin ich schon am Ende meiner E-Technik-Kenntnisse, aber ich gehe davon aus, dass der A/D-Wandler einen Eingangswiderstand vorgeschaltet hat, was also dann einem Lastwiderstand entspricht?g.vogt hat geschrieben:Habt ihr die Messung an einem Lastwiderstand oder an Lautsprechern durchgeführt?