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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Fortsetzung der "Masters of Horror" Sause
Zum Einsatz kommen die Blu-ray Veröffentlichungen von Anchor Bay (USA).
Sick Girl (USA 2006)
Ida Teeter (Angela Bettis) schiebt Frust. Ihre letzte Bekanntschaft beendet die Beziehung per Telefon, Idas leidenschaftliche Begeisterung für Insekten kommt in den meisten Fällen nicht gut an. Da Ida dem eigenen Geschlecht zugeneigt ist, erweist sich die Suche nach einer Lebensgefährtin als besonders schwierig. Offensichtlich haben viele Damen ein Problem mit dem Krabbelgetier, das sich Ida in ihrer Wohnung hält. Arbeitskollege Max (Jesse Hlubik) hat stets "gute" Ratschläge auf Lager. Er drängt Ida dazu, endlich das hübsche Mädchen anzusprechen, welches stets schweigsam zeichnend in der Näge von Idas Arbeitsstätte sitzt. Misty Falls (Erin Brown) erweist sich als äusserst sympathisch, die Frauen verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Kurz zuvor erreichte Ida ein Päckchen mit rätselhaftem Inhalt. Die Sendung enthielt ein beindruckendes Insekt, dessen Zuordnung der Expertin nicht möglich ist. Als sich die Damen dem Liebesspiel hingeben, wird Misty von dem besagten Insekt ins Ohr gestochen. Zunächst scheint dieser Vorfall nicht weiter von Belang, doch nach und nach verändert sich Misty, wird zunehmend ausfallender und aggressiver. Ida ist geschockt, denn sie lernte ihre neue Freundin als äussert liebenswerte, sanfte und zärtliche Person kennen. Zu allem Überfluß legt sich Misty mit der Hausverwalterin Lana Beasley (Marcia Bennett) an, die die jungen Frauen schon zuvor mit grösster Skepsis beäugte...
Was uns Regisseur Lucky McKee hier als Folge der "Masters of Horror" Reihe auftischt, hat auf den ersten Blick nicht viel mit dem Horrorgenre zu tun. Tatsächlich werden erst im Finale die geschätzen Klischees verbraten, mehrheitlich herrscht der Humor über den Schrecken. "Horror" wird zuvor nur dann vom Zuschauer Besitz ergreifen, sofern dieser den Anblick von Insekten nicht ertragen kann. So wird sich macher Horror-Maniac mit dieser Episode nur schwer anfreuden können. Doch bitte lasst euch auf den Stoff ein, denn der gebotene Humor ist wirklich köstlich!
Die Saat geht vor allem deswegen auf, weil Lucky McKee nicht nur auf ein gutes Drehbuch Zugriff hatte, sondern vor allem eine phantastisch aufgelegte Besetzung zum Einsatz bringen konnte. Angela Bettis spielt ihre Rolle unglaublich warmherzig, aber nie kitschig. Ihr Part ist mit zahlreichen Ecken und Kanten gesegnet. Eine liebenswerte Schrulle, die man einfach mögen muss, auch wenn sie manchmal ein bißchen anstrengend sein kann. Bettis spielt großartig auf, vor lauter Gegrinse bekam ich fast Fratzenkrämpfe. Erin Brown kommt zu Beginn als sehr schüchtern und regelrecht verunsichert daher, auch sie schliesst man sofort ins Herz. Umso erstaunlicher ist die ohne Qualitätsverlust gemeisterte Wandlung vom "Engelchen" zur "Teufelsbrut". Wenn sich die mutierte und böse Misty, im Hausflur ein harsches Wortgefecht mit Lana Beasley (Marcia Bennett) liefert, geht auch der Spassfaktor ab wie ein perfekt geöltes Zäpfchen. Marcia Bennett gibt die alte und spiessige Hausverwalterin zum Besten, die sich mehr und mehr als reaktionäre Giftspritze entpuppt. Natürlich hat dieses Verhalten aus ihrer Sicht ein ehrbares Motiv, sie muss ihr Enkelkind vor den "perversen Lesben" schützen. Gegen dieses Trio Infernal hat Jesse Hlubik keinen leichten Stand, vermutlich hat man ihm deshalb überwiegend schlüpfrige Dialoge in den Mund gelegt.
"Sick Girl" begnügt sich mit einem keinen Ensemble, das man kaum besser hätte auswählen können. Die Effekte spielen die zweite Geige, was in diesem Fall ausdrücklich zu begrüßen ist. Das Creature Design fällt dann auch nicht allzu spektakulär aus, erfüllt aber seinen Zweck. Auch ansonsten ist die Episode technisch ansprechend ausgeführt, die Kulissen sind stimmig und hübsch. Wenn Misty beim Anblick von Idas Wohnung das Wort "Snugsville" (später "Bugsville") ausspricht, ist der wichtigste Schausplatz zutreffend beschrieben.
Die Blu-ray aus dem Hause Anchor Bay (Season I, Volume II), bietet -neben "Sick Girl"- zwei weitere Episoden aus der "Masters of Horror" Reihe an:
• Jenifer
• Deer Woman
Technik und Ausstattung wie gehabt: Gute Bildqualität, bei den Extras wurde gespart.
Zwei Drittel der zweiten Blu-ray sind nun gesichtet, bisher kann sich die Scheibe meiner vollen Zuneigung sicher sein. "Jenifer" ist meine bisherige Lieblingsepisode der Reihe, "Sick Girl" verdient sich gefestigte 7/10 (gut).
Lieblingszitat:
"You know, that cunt down the hall, is the one you should be mad at!"
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 2, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 20 - Schock (Deutschland 1976)
Dr. Schöller (Dieter Eppler) verabschiedet sich von seiner Lebensgefährtin, bei der er mit seinem Sohn Ralf (Jörg Matthias Förster) zu Besuch war. In seinem Auto überrascht er einen Dieb, es kommt zu einer Auseinandersetzung, Schöller wird erschossen. Der Täter Alfred Recke (Vadim Glowna) ergreift die Flucht, der kleine Ralf hat den Mord genau beobachtet, was auch Recke nicht entgangen ist. Recke arbeitet für den schmierigen Lusseck (Dirk Galuba), welcher polizeilich seit einiger Zeit bekannt ist. Als Derrick von Lusseck eine Liste mit dessen Mitarbeiten verlangt, gerät der Gauner unter massiven Druck. Recke berichtete von dem Jungen, der die Tat mit angesehen hat, Lusseck will das Problem endgültig aus der Welt schaffen...
"Schock" bietet mit Vadim Glowna einen tragischen Täter an, der letztlich zweifach einen unbezahlbaren Preis für seine Verfehlungen entrichten muss. Dirk Galuba ist aktuell gut im Geschäft, er gehört zum Stammpersonal der ARD-Telenovela "Sturm der Liebe", die seit einigen Jahren sehr erfolgreich läuft. Dieter Eppler hat leider nur einen kurzen Auftritt, Karin Baal sehen wir als Ehefrau von Recke (Glowna). Jan Hendriks ist erneut in einer kleinen Rolle zu sehen, Günther Stoll als dritter Mann hinter Tappert und Wepper. Johanna von Koczian taucht wieder als Freundin Derricks auf, die beiden haben unterhaltsame Szenen miteinander, Koczian wird darüber hinaus in die Hamdlung einbezogen. Wie so oft, erfreut die Folge mit einer erstklassigen Besetzung.
Bei Folge 19 (Tote Vögel singen nicht) haute Regisseur Alfred Vohrer ordentlich auf den Putz. Auch bei Folge 20 baut er auf bewährtes Personal, mit dem er teilweise schon in der Wallace Arä zusammenarbeitete. Doch Vohrer lässt die wilde Wutz dieses Mal nicht von der Leine. Im Gegensatz zu Folge 19, wirkt diese Episode weitaus ruhiger, trockener und "seriöser". Doch Vohrer ist ein Regisseur, der immer dann besonders gut ist, wenn er sich in "Sex & Crime" suhlen darf. Zunächst mutet "Schock" fast ein wenig dröge an. Doch die bitterböse Tragödie, die einen der "Bösewichter" eiskalt erwischt, wertet die Folge ungemein auf. Im Finale kann Vohrer dann doch nicht aus seiner Haut, eine Prise Geballer und Krawall poltern über den Bildschirm. Während der letzten Minuten kommt interessante Musik zum Einsatz, leider nur in geringer Dosierung.
Knappe 7/10 (gut)
Zum Einsatz kommen die Blu-ray Veröffentlichungen von Anchor Bay (USA).
Sick Girl (USA 2006)
Ida Teeter (Angela Bettis) schiebt Frust. Ihre letzte Bekanntschaft beendet die Beziehung per Telefon, Idas leidenschaftliche Begeisterung für Insekten kommt in den meisten Fällen nicht gut an. Da Ida dem eigenen Geschlecht zugeneigt ist, erweist sich die Suche nach einer Lebensgefährtin als besonders schwierig. Offensichtlich haben viele Damen ein Problem mit dem Krabbelgetier, das sich Ida in ihrer Wohnung hält. Arbeitskollege Max (Jesse Hlubik) hat stets "gute" Ratschläge auf Lager. Er drängt Ida dazu, endlich das hübsche Mädchen anzusprechen, welches stets schweigsam zeichnend in der Näge von Idas Arbeitsstätte sitzt. Misty Falls (Erin Brown) erweist sich als äusserst sympathisch, die Frauen verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Kurz zuvor erreichte Ida ein Päckchen mit rätselhaftem Inhalt. Die Sendung enthielt ein beindruckendes Insekt, dessen Zuordnung der Expertin nicht möglich ist. Als sich die Damen dem Liebesspiel hingeben, wird Misty von dem besagten Insekt ins Ohr gestochen. Zunächst scheint dieser Vorfall nicht weiter von Belang, doch nach und nach verändert sich Misty, wird zunehmend ausfallender und aggressiver. Ida ist geschockt, denn sie lernte ihre neue Freundin als äussert liebenswerte, sanfte und zärtliche Person kennen. Zu allem Überfluß legt sich Misty mit der Hausverwalterin Lana Beasley (Marcia Bennett) an, die die jungen Frauen schon zuvor mit grösster Skepsis beäugte...
Was uns Regisseur Lucky McKee hier als Folge der "Masters of Horror" Reihe auftischt, hat auf den ersten Blick nicht viel mit dem Horrorgenre zu tun. Tatsächlich werden erst im Finale die geschätzen Klischees verbraten, mehrheitlich herrscht der Humor über den Schrecken. "Horror" wird zuvor nur dann vom Zuschauer Besitz ergreifen, sofern dieser den Anblick von Insekten nicht ertragen kann. So wird sich macher Horror-Maniac mit dieser Episode nur schwer anfreuden können. Doch bitte lasst euch auf den Stoff ein, denn der gebotene Humor ist wirklich köstlich!
Die Saat geht vor allem deswegen auf, weil Lucky McKee nicht nur auf ein gutes Drehbuch Zugriff hatte, sondern vor allem eine phantastisch aufgelegte Besetzung zum Einsatz bringen konnte. Angela Bettis spielt ihre Rolle unglaublich warmherzig, aber nie kitschig. Ihr Part ist mit zahlreichen Ecken und Kanten gesegnet. Eine liebenswerte Schrulle, die man einfach mögen muss, auch wenn sie manchmal ein bißchen anstrengend sein kann. Bettis spielt großartig auf, vor lauter Gegrinse bekam ich fast Fratzenkrämpfe. Erin Brown kommt zu Beginn als sehr schüchtern und regelrecht verunsichert daher, auch sie schliesst man sofort ins Herz. Umso erstaunlicher ist die ohne Qualitätsverlust gemeisterte Wandlung vom "Engelchen" zur "Teufelsbrut". Wenn sich die mutierte und böse Misty, im Hausflur ein harsches Wortgefecht mit Lana Beasley (Marcia Bennett) liefert, geht auch der Spassfaktor ab wie ein perfekt geöltes Zäpfchen. Marcia Bennett gibt die alte und spiessige Hausverwalterin zum Besten, die sich mehr und mehr als reaktionäre Giftspritze entpuppt. Natürlich hat dieses Verhalten aus ihrer Sicht ein ehrbares Motiv, sie muss ihr Enkelkind vor den "perversen Lesben" schützen. Gegen dieses Trio Infernal hat Jesse Hlubik keinen leichten Stand, vermutlich hat man ihm deshalb überwiegend schlüpfrige Dialoge in den Mund gelegt.
"Sick Girl" begnügt sich mit einem keinen Ensemble, das man kaum besser hätte auswählen können. Die Effekte spielen die zweite Geige, was in diesem Fall ausdrücklich zu begrüßen ist. Das Creature Design fällt dann auch nicht allzu spektakulär aus, erfüllt aber seinen Zweck. Auch ansonsten ist die Episode technisch ansprechend ausgeführt, die Kulissen sind stimmig und hübsch. Wenn Misty beim Anblick von Idas Wohnung das Wort "Snugsville" (später "Bugsville") ausspricht, ist der wichtigste Schausplatz zutreffend beschrieben.
Die Blu-ray aus dem Hause Anchor Bay (Season I, Volume II), bietet -neben "Sick Girl"- zwei weitere Episoden aus der "Masters of Horror" Reihe an:
• Jenifer
• Deer Woman
Technik und Ausstattung wie gehabt: Gute Bildqualität, bei den Extras wurde gespart.
Zwei Drittel der zweiten Blu-ray sind nun gesichtet, bisher kann sich die Scheibe meiner vollen Zuneigung sicher sein. "Jenifer" ist meine bisherige Lieblingsepisode der Reihe, "Sick Girl" verdient sich gefestigte 7/10 (gut).
Lieblingszitat:
"You know, that cunt down the hall, is the one you should be mad at!"
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 2, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 20 - Schock (Deutschland 1976)
Dr. Schöller (Dieter Eppler) verabschiedet sich von seiner Lebensgefährtin, bei der er mit seinem Sohn Ralf (Jörg Matthias Förster) zu Besuch war. In seinem Auto überrascht er einen Dieb, es kommt zu einer Auseinandersetzung, Schöller wird erschossen. Der Täter Alfred Recke (Vadim Glowna) ergreift die Flucht, der kleine Ralf hat den Mord genau beobachtet, was auch Recke nicht entgangen ist. Recke arbeitet für den schmierigen Lusseck (Dirk Galuba), welcher polizeilich seit einiger Zeit bekannt ist. Als Derrick von Lusseck eine Liste mit dessen Mitarbeiten verlangt, gerät der Gauner unter massiven Druck. Recke berichtete von dem Jungen, der die Tat mit angesehen hat, Lusseck will das Problem endgültig aus der Welt schaffen...
"Schock" bietet mit Vadim Glowna einen tragischen Täter an, der letztlich zweifach einen unbezahlbaren Preis für seine Verfehlungen entrichten muss. Dirk Galuba ist aktuell gut im Geschäft, er gehört zum Stammpersonal der ARD-Telenovela "Sturm der Liebe", die seit einigen Jahren sehr erfolgreich läuft. Dieter Eppler hat leider nur einen kurzen Auftritt, Karin Baal sehen wir als Ehefrau von Recke (Glowna). Jan Hendriks ist erneut in einer kleinen Rolle zu sehen, Günther Stoll als dritter Mann hinter Tappert und Wepper. Johanna von Koczian taucht wieder als Freundin Derricks auf, die beiden haben unterhaltsame Szenen miteinander, Koczian wird darüber hinaus in die Hamdlung einbezogen. Wie so oft, erfreut die Folge mit einer erstklassigen Besetzung.
Bei Folge 19 (Tote Vögel singen nicht) haute Regisseur Alfred Vohrer ordentlich auf den Putz. Auch bei Folge 20 baut er auf bewährtes Personal, mit dem er teilweise schon in der Wallace Arä zusammenarbeitete. Doch Vohrer lässt die wilde Wutz dieses Mal nicht von der Leine. Im Gegensatz zu Folge 19, wirkt diese Episode weitaus ruhiger, trockener und "seriöser". Doch Vohrer ist ein Regisseur, der immer dann besonders gut ist, wenn er sich in "Sex & Crime" suhlen darf. Zunächst mutet "Schock" fast ein wenig dröge an. Doch die bitterböse Tragödie, die einen der "Bösewichter" eiskalt erwischt, wertet die Folge ungemein auf. Im Finale kann Vohrer dann doch nicht aus seiner Haut, eine Prise Geballer und Krawall poltern über den Bildschirm. Während der letzten Minuten kommt interessante Musik zum Einsatz, leider nur in geringer Dosierung.
Knappe 7/10 (gut)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Alles zu seiner Zeit.hank_chinaski hat geschrieben:wo bleiben Deine "Mondo Cane" Rezensionen?
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Links das Cover der MGM-DVD, rechts die "Red Edition" von Laser Paradise
Die Armee der Finsternis (USA 1992, Originaltitel: Army of Darkness)
Bruce rockt das Mittelalter! ...oder rockt das Mittelalter Bruce?
Ash (Bruce Campbell) wird keine Verschnaufpause gegönnt. Kaum glaubt er das Böse in die Schranken gewiesen zu haben, öffnet sich ein Zeittunnel und schleudert ihn ins finstere Mittelalter. Dort herrscht schlechte Stimmung, denn adelige Heerführer liegen sich in den Haaren. Ash gerät in die Gefangenschaft von Lord Arthur (Marcus Gilbert), kann sich aber mit Glück und "Geschick" aus seiner mißlichen Lage befreien. Nur das Necronomicon kann unseren Helden wird in die heutige Zeit verfrachten. Also macht sich Ash auf den Weg, um das Buch in seinen Besitz zu bringen. Doch ein nicht ganz korrekt aufgesagter Zauberspruch sorgt für Ärger, die untote Armee der Finsternis erhebt sich aus ihren modrigen Gräbern...
Den Einblick in die Handlung habe ich bewusst sehr knapp gehalten, denn der Film dürfte jedem Horrorfan bestens bekannt sein. Der letzte Teil der legendären "Tanz der Teufel" Trilogie ist eine sehr knuffige Horrorkomödie, die alle Jahre wieder über meinen Bildschirm flimmert. Zugegeben, Teil 3 ist nicht so "kultig" wie der Auftakt, auch nicht so hysterisch übertrieben wie der zweite Höllenritt, doch der Unterhaltungswert bewegt sich noch immer in gehobenen Sphären. Alle drei Teile wurden von Sam Raimi inszeniert, der später für die bescheidenen "Spider-Man" Filme sorgte, aber 2009 mit "Drag me to Hell" ein sehenswertes Comeback an den Start brachte.
Bruce Campbell ist schlicht und ergreifend die perfekte Besetzung für die Rolle des Ash. Hier nimmt er sich bereits ordentlich auf die Schippe, die Albernheiten muten teils wie Slapstick an. Marcus Gilbert, Embeth Davidtz, Ian Abercrombie, Richard Grove, alle Mitwirkenden machen ihren Job ordentlich, doch niemand kann Bruce Campbell die Schau stehlen. "Armee der Finsternis" ist mit einer Optik und Effekten garniert, die den Film herrlich altmodisch erscheinen lassen. Damit hebt er sich wohltuend vom Einheitsbrei der neunziger Jahre ab. Negativ ins Gewicht fällt die nahezu "familienfreundliche" Ausrichtung der Sause, zwar war schon der Vorgänger weitaus alberner als "hart", doch nun regiert der grobe Unfug endgültig. In diesem Zusammenhang von Slapstick zu sprechen, erscheint mir keinesfalls übertrieben. Doch was solls, die Film schreitet zügig vorwärts, hat einige tolle Momente zu bieten. Ein wenig mehr Horroratmosphäre wäre zu begrüssen, doch insgesamt geht der Mix aus Horror, Mittelalter, Albernheiten und Irrsinn auf.
Dabei will ich es belassen, über diesen Film sind mehr als genug Beiträge zu finden. Vielleicht noch ein paar Worte zu den deutschen DVDs. Die alte Scheibe von Laser Paradise bietet mehr Szenen als die MGM-DVD, die lediglich die deutsche Kinofassung beinhaltet. Welche Version nun die bessere ist, muss jeder Zuschauer selbst entscheiden. Leider fehlt bei der Laser Paradise-DVD der englische Originalton, dafür kann man den Film wahlweise mit einem alternativen Ende schauen. Die Bildqualität geht für eine Scheibe aus der "Red Edition" in Ordnung, die MGM-DVD bietet allerdings ein deutlich besseres Bild an. Als Fan und Sammler muss man beide DVDs besitzen.
"Armee der Finsternis" kann nicht die Klasse der Vorgänger halten, doch es reicht trotzdem für knappe 8/10 (sehr gut), die einen dicken "Fanbonus" beinhalten.
Lieblingszitat:
"Wir werden alle sterben!"
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 2, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 21 - Kalkutta (Deutschland 1976)
Anita Wenger (Cornelia Boje) ruft aus einer Bar die Polizei an. Die Frau wirkt ängstlich und verstört, nahezu panisch. Sie bittet um Hilfe, die Polizei solle nach Möglichkeit mit Blaulicht vorfahren. Getrieben von ihrer Angst, verlässt Frau Wenger schliesslich den Nachtclub. In einer Nebenstrasse wird sie von einem Auto überrollt und verstirbt. Derrick und Klein ermitteln in der Bar, auffäligerweise betreten immer wieder Gäste den Schuppen, die dann irgendwo hinter den Kulissen verschwinden. Im Waschraum ist ein Lautsprecher installiert, der gewisse Geräusche übertönen soll, die nicht für die Ohren aller Gäste bestimmt sind. Derrick gelingt der Zugang hinter die solide Fassade, doch damit ist der Fall noch längst nicht aufgeklärt...
Karl Michael Vogler sehen wir als besonders widerwärtigen Kriminellen, dessen Gier erstaunliche Dimensionen erreicht. Pinkas Braun, in den Wallace-Klassikern gern als Fiesling besetzt, darf sich hier gerade zu freundlich präsentieren. Günther Stoll ist wieder als Helferlein am Start, Jan Hendriks eínmal mehr in einer kleinen Nebenrolle zu sehen. Knirschgesicht Dirk Dautzenberg taucht als Streifenpolizist auf, Ricky Shayne röchelt so miserabel einen Song herunter, dass es schon wieder Spass macht. Die Besetzung agiert recht "sachlich" und zurückhaltend, passt sich der ruhigen Erzählweise dieser Folge an.
"Kalkutta" fehlt ein wenig die freche Spritzigkeit, der lockere Zungenschlag, der viele der frühen Derrick Folgen auszeichnet. Wer es gediegener und seriöser mag, dürfte sich mit dieser Folge schnell anfreuden. Mir ist der wüste Popanz lieber, doch ich fühle mich auch mit dieser Episode wohl. Lediglich die Spieldauer von knapp einer Stunde wirkt sich -trotz der ruhigen Inszenierung- nachteilig aus. Der Brückenschlag vom Nachtclub, bis zur tatsächlichen Aufklärung vor den Toren der Stadt, passiert für meinen Geschmack eine Spur zu abrupt.
Eine unscheinbare (aber sympathische) Folge = 6,5/10
Cover der Derrick Collectors Box 2, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 21 - Kalkutta (Deutschland 1976)
Anita Wenger (Cornelia Boje) ruft aus einer Bar die Polizei an. Die Frau wirkt ängstlich und verstört, nahezu panisch. Sie bittet um Hilfe, die Polizei solle nach Möglichkeit mit Blaulicht vorfahren. Getrieben von ihrer Angst, verlässt Frau Wenger schliesslich den Nachtclub. In einer Nebenstrasse wird sie von einem Auto überrollt und verstirbt. Derrick und Klein ermitteln in der Bar, auffäligerweise betreten immer wieder Gäste den Schuppen, die dann irgendwo hinter den Kulissen verschwinden. Im Waschraum ist ein Lautsprecher installiert, der gewisse Geräusche übertönen soll, die nicht für die Ohren aller Gäste bestimmt sind. Derrick gelingt der Zugang hinter die solide Fassade, doch damit ist der Fall noch längst nicht aufgeklärt...
Karl Michael Vogler sehen wir als besonders widerwärtigen Kriminellen, dessen Gier erstaunliche Dimensionen erreicht. Pinkas Braun, in den Wallace-Klassikern gern als Fiesling besetzt, darf sich hier gerade zu freundlich präsentieren. Günther Stoll ist wieder als Helferlein am Start, Jan Hendriks eínmal mehr in einer kleinen Nebenrolle zu sehen. Knirschgesicht Dirk Dautzenberg taucht als Streifenpolizist auf, Ricky Shayne röchelt so miserabel einen Song herunter, dass es schon wieder Spass macht. Die Besetzung agiert recht "sachlich" und zurückhaltend, passt sich der ruhigen Erzählweise dieser Folge an.
"Kalkutta" fehlt ein wenig die freche Spritzigkeit, der lockere Zungenschlag, der viele der frühen Derrick Folgen auszeichnet. Wer es gediegener und seriöser mag, dürfte sich mit dieser Folge schnell anfreuden. Mir ist der wüste Popanz lieber, doch ich fühle mich auch mit dieser Episode wohl. Lediglich die Spieldauer von knapp einer Stunde wirkt sich -trotz der ruhigen Inszenierung- nachteilig aus. Der Brückenschlag vom Nachtclub, bis zur tatsächlichen Aufklärung vor den Toren der Stadt, passiert für meinen Geschmack eine Spur zu abrupt.
Eine unscheinbare (aber sympathische) Folge = 6,5/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Straßenfeger 09 - Es muss nicht immer Kaviar sein (Deutschland 1977, Originaltitel: Es muß nicht immer Kaviar sein)
Europa, kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Thomas Lieven (Siegfried Rauch) ist Deutscher, er lebt und arbeitet in London. Als Mitinhaber eines Bankhauses hat er es bereits weit gebracht, doch sein Geschäftspartner bootet ihn auf hinterhältige Art und Weise aus. Er lässt Lieven nach Deutschland fliegen, wo dieser in die Fänge der Gestapo gerät. Major Loos (Herbert Fleischmann) "befreit" Lieven aus den Klauen der gefürchteten Organisation, Loos möchte ihn für die deutsche Spionageabwehr als Agent gewinnen. Widerwillig stimmt Lieven zu, er denkt jedoch nicht im Traum daran, seine Zusage einzuhalten, tatsächlich für einen Geheimdienst zu arbeiten. Als er freudig auf englischem Boden landet, verweigert man ihm dort die Einreise, es sei denn, er erklärt sich bereit für den britischen Geheimdienst tätig zu werden. Lieven lehnt das Angebot ab, fliegt umgehend weiter nach Paris, wo ihn eine Unterkunft samt Freundin erwartet. Doch auch in Frankreich lässt man den jungen Mann nicht unbehelligt, will ihn als Agent verpflichten. Da Lieven nun keine Ausweichmöglichkeiten mehr in der Hinterhand hat, begibt er sich unter die Fittiche der Franzosen. Während des Zweiten Weltkriegs wird Thomas Lieven unzählige Abenteuer erleben, immer wieder zwischen die Mühlsteine der verfeindeten Parteien geraten, mit einigen schönen Frauen das Bett teilen. In dieser wilden und gefährlichen Zeit, wird Lieven nie seine Leidenschaft für das Kochen verlieren. Auch wenn es nicht immer für Kaviar reicht...
Schon seit einiger Zeit wollte ich den Einstieg in die DVD-Reihe "Straßenfeger" wagen, mit "Es muss nicht immer Kaviar sein" ist der Startschuss nun endlich gefallen. Dreizehn Folgen lang, die jeweils eine knappe Stunde dauern, begleiten wir Thomas Lieven quer durch Europa. Der Roman von Johannes Mario Simmel wurde bereits in den frühen sechziger Jahren verfilmt, zwei Kinofilme waren das Ergebnis dieser Bemühungen. Die Fernsehserie kann den Charakteren natürlich mehr Raum zur Entfaltung gewähren, was Dank der sehr guten Besetzung für viel Freude und gute Unterhaltung sorgt. Die Ausstattung kann sich ebenfalls sehen lassen, und die Drehorte wurden mit Sorgfalt ausgewählt. Thomas Engel inszeniert angenehm unhektisch, wobei die eine oder andere Episode vielleicht eine Prise mehr Tempo gut vertragen hätte. Doch selbst wenn einmal nicht so furchtbar viel los ist, macht es einfach Spass den Schauspielern bei der Arbeit zusehen zu dürfen. Ein Lob für die sehr einprägsame Musik von Martin Böttcher will ich nicht unterschlagen.
Die Besetzung werde ich nur kurz betrachten. Bei der großen Anzahl von Akteuren, würde schnell der Rahmen dieses Kurzkommentares gesprengt. Alle Mitwirkenden liefern gute Leistungen ab, ich möchte einige Schauspieler stellvertretend für das gesamte Ensemble würdigen. Siegfried Rauch passt perfekt in die Rolle des Lebemannes Thomas Lieven. Er stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass ein Mann nicht schön sein muss, sondern die Damen mit Charme und Kochkunst um den Finger wickeln kann. Schlitzohr Lieven findet immer einen Ausweg, obschon die Luft mehrfach knapp wird, er sich auf bedenklich dünnem Eis bewegen muss. Thomas Lieven ist kein Superheld, der sich seinen Weg notfalls prügelnd und ballernd freischaufelt, er löst die anstehenden Aufgaben mit Klugheit und liebenswerter List, Gewalt ist ihm ein Graus. Heinz Reincke sehen wir als Lievens treuen Freund Bastian, der sich als Mitglied einer französischen Gaunerbande durchs Leben schlägt. Hier und da kann Reincke seine norddeutsche Herkunft nicht leugnen, was zu sehr putzigen Momenten führt. Als Franzose geht der in Kiel geborene Reincke nicht durch, doch er macht dies durch seine ausgeprägte Knuffigkeit wett. Sehr gut hat mir Herbert Fleischmann als überforderter Major Loos gefallen, der ständig von Lieven an der Nase herumgeführt wird. Wenn Fleischmann verzweifelt und verschwitzt an Lievens Hacken hängt, ist für einige Schmunzler gesorgt. Günther Stoll und Rolf Schimpf sehen wir ebenfalls als deutsche Offiziere, Gert Günther Hoffmann hat den Part des menschenverachtenden SS-Ochsen erwischt, den er mit kalter Konsequenz vorträgt. Erik Schumann und Rainer Penkert geben die alliierten Gegenspieler zum Besten. Die Knubbelfraktion taucht in Form von Günther Kaufmann und Dan van Husen als Schläger auf, Christian Rode als wichtiger Kopf des französischen Widerstands. Um die Damenriege ist es keinesfalls schlechter bestellt, hier ein ganz kurzer Einblick. Nadja Tiller sehen wir als spielsüchtige Witwe eines südamerikanischen Konsuls, die sich gern ihrem Hang zur Hysterie hingibt, grossartig! Marisa Mell lässt sich als Chefin einer Gaunerbande nicht lumpen, sie hält Lieven mit ihrer unbändigen Leidenschaft, ihrem ungezügelten Temperament auf Trab. Hildegard Krekel ist süss, Diana Körner nett, Simone Rethel hübsch.
Der Erzählung gelingt es souverän, einen Deutschen während des zweiten Weltkriegs, als Menschen mit Moral und Anstand ins Zentrum der Handlung zu setzen. Selbst die Offiziere der deutschen Seite werden nicht als blutrünstige, skrupellose Monster gezeigt, Ausnahmen bestätigen die Regel. Trotzdem verharmlost oder verniedlicht "Es muss nicht immer Kaviar sein" die Naziherrschaft zu keiner Zeit, ein Autor wie Simmel ist frei von derartigen Verdachtsmomenten. Die Serie meistert den schwierigen Balanceakt scheinbar mühelos. Für eine TV-Serie aus den siebziger Jahren geht es manchmal regelrecht frivol zu, blanke Brüste waren zu dieser Zeit noch nicht selbstverständlich, zumindest nicht im Fernsehen (Ok, bei "Derrick" zog man schon wenige Jahre zuvor blank). Die Kochleidenschaft der Hauptfigur hat man hervorragend in die Serie eingewoben. Nach dem Abspann eilt Siegfried Rauch dem Zuschauer entgegen, stellt nach jeder Folge ein interessantes Rezept vor. Aus heutiger Sicht wirkt manche dieser Kompositionen eventuell ein wenig "rustikal", aber wie war das noch mit dem Kaviar...
"Es muss nicht immer Kaviar sein" begleitete mich nun rund eine Woche, fast jeden Abend schaute ich mir zwei Folgen an. Auch -wie ich bereits schrieb- wenn die Handlung manchmal eine Spur zu beschaulich abläuft, wird immer wieder die Lust auf die nächste Folge geweckt. Simmels Romanvorlage ist noch nicht von dieser bissigen Bitterkeit geprägt, die z.B. mein liebstes Buch des Schriftstellers auszeichnet (Alle Menschen werden Brüder, 1967). Die TV-Auswertung überlässt erfreulicherweise einiges der Phantasie des Zuschauers. Man sollte keine Paukenschläge zum Finale erwarten, der Ausklang ist ruhig und unspektakulär, wir gleiten gewissermaßen sanft in die heutige Welt zurück.
Grosses Lob verdient das Boxset, welches uns "Es muss nicht immer Kaviar sein" auf insgesamt fünf DVDs präsentiert. Das Material wurde sorgfältig aufbereitet, mit der gebotenen Qualität bin ich sehr zufrieden. Das Bonusmaterial gibt einen rührigen Beitrag über Johannes Mario Simmel her. Ferner sehen wir ein Interview mit Siegfried Rauch, in dem der Fragesteller leider ein wenig zu zaghaft unterwegs ist. Die DVDs sind in zwei schicken Digipaks untergebracht, die gemeinsam in einem Schuber stecken, dem Set liegt ein Booklet bei.
Fazit: "Es muss nicht immer Kaviar sein" wird nicht lange allein im Regal bleiben, weitere "Straßenfeger" werden den Weg in meine Sammlung finden. Gut = 7/10
***
Zur Auflockerung gab es nebenbei zwei Stallone-Klassiker. "Cliffhanger" (1993) macht immer wieder jede Menge Spass, ein kurzweiliger Kracher der besten Sorte. Sehr gut bis überragend = 8,5/10. Noch besser gefällt mir der Cannon Knüller "Cobra" (Die City Cobra, 1986), der zu meinen Lieblingsfilmen von Stallone gehört. Sinnlos, überzeichnet und extrem verehrungswürdig = 9/10 (überragend)!
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Cover der italienischen DVD von Raro Video
La terrificante notte del demonio (Belgien, Italien 1971, Originaltitel: La plus longue nuit du diable)
Erika macht uns die Sukkubiene
Berlin in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Während die Bomben der Alliierten die Überreste der geschundenen Stadt umpflügen, wartet Baron von Rhoneberg (Jean Servais) ungeduldig auf die Geburt seines Kindes. Die Mutter des Neugeborenen verstirbt nach der Entbindung, doch der ranghohe Offizier interessiert sich in erster Linie für das Geschlecht seiner Brut. Mit eiskalter Präzision tötet er den weiblichen Säugling. Inzwischen sind viele Jahre ins Land gezogen, der Adelige bewohnt das herrschaftliche Anwesen seiner Familie. Eine kleine Reisegruppe strandet auf seinem Anwesen, man möchte die kommende Nacht notgedrungen in dem alten Gemäuer verbringen. Der verschrobene Hausdiener zehrt mit schaurigen Geschichten an den Nerven der Gäste, doch auch der Baron berichtet von einem alten Fluch, der seit vielen Generationen auf seiner Familie lasten soll. Stets wird die erstgeborere Tochter aus jeder Generation der von Rhonebergs, in Gestalt eines Sukkubus Unheil und Verderben über die Menschheit bringen. Freilich klingt diese Geschicht zu grotesk um wahr zu sein, doch sie hinterlässt Spuren bei den Anwesenden. Wenig später taucht eine rätselhafte Schönheit (Erika Blanc) auf, eine Nacht des Grauens nimmt unaufhaltsam ihren Lauf...
Der leider wenig bekannte Regisseur Jean Brismée, tischt uns mit "La plus longue nuit du diable" eine vorzügliche Horrorspeise auf. In Deutschland blieb dieser schöne Streifen leider unberücksichtigt, im englischsprachigen Raum ist er unter dem griffigen Titel "The Devil's Nightmare" geläufig. Wer ein Herz für Euro-Horror aus den siebziger Jahren hat, bekommt hier die Vollbedienung serviert, kann sich voller Wonne und Lust in den liebenswerten Klischees suhlen. Als zentrale Kulisse dient ein altes Schloss, für wohlige Gruselschauer ist in diesem hübschen Gothic-Ambiente bestens gesorgt. Kerzenlicht und dunkle Ecken, selbst ein kleines Labor im Keller fehlt nicht, schliesslich will der liebe Baron ein wenig experimentieren. Wüste Gemetzel sollte man nicht erwarten, jedoch lässt sich Brismée nicht lumpen, bringt eine Eiserne Jungfrau zum Einsatz, lässt ein wenig Blut fliessen, hackt ein Köpfchen ab. Klar, ausufernde Gewaltexzesse werden nicht zelebriert, diese wird allerdings auch kein Freund des Genres ernsthaft erwarten. Im Gegenteil, egal ob die Briten von Hammer und Amicus mit Stars wie Peter Cushing und Christopher Lee am Werk waren, egal ob Paul Naschy oder Amando de Ossorio den Spaniern eine Gänsehaut verpassten, oder ob in Italien Mario Bava für Gruselschauer sorgte: Die Atmosphäre stand im Vordergrund, wer Mettgut in hoher Dosierung braucht, sollte sich lieber in anderen Bereichen des Horrorkinos umsehen. Man merkt "The Devil's Nightmare" an, dass der Film nach 1965/66 produziert wurde, denn seit den späten sechziger Jahren wurde man immer freizügiger. Die Damen gewährten tiefere Einblicke, Sex war schon immer ein hervorragendes Verkaufsargument. In dieser Hinsicht stürmt Brismée erstaunlich offensiv auf den Zuschauer los, die Hüllen fallen mehrfach, inklusive sehr erotischer Lesbenszenen. Satan, was bekommen wir in diesem Flick für anmutige Schönheiten zu sehen!
Erika Blanc taucht erst nach der Vorstellung ihrer Speisekarte auf, doch dafür ist ihr Auftritt umso eindrucksvoller geraten. Wo Frau Blanc zu sehen ist brennt die Luft, füllen sich die Lungen des Betrachters mit einem Gasgemisch aus Begierde und Lust! Die "Verwandlung" sorgt für die immer wieder beschworenen Gruselschauer, mir jagt noch jetzt eine Erpeltapete nach der anderen über den Rücken. Die erotische Overpower knallen uns allerdings zwei andere Damen vor den Latz. Ivana Novak ist als brünette Corinne auf der Jagd nach heissen Erlebnissen, sie geht mit der blonden Schönheit Regine (Shirley Corrigan) in den züngelnden Nahkampf. Gegen die erotische Ausstrahlung und Anziehungskraft dieser Vollblutfrauen, wirkt die heutige Damenmannschaft wie eine Tüte vergammelter Rosinen, die man selbst mit verbundenen Augen am Botoxgeruch erkennt. Während Regine nach dem kleinen Räppelchen bereit zur Nachtruhe ist, gelüstet es Corinne nach weiteren Erlebnissen, gern auch mit dem Gatten einer anderen Mitreisenden. Jean Servais spielt den Baron von Rhoneberg mit entspannt-angespannter Routine, Charakterschädel Daniel Emilfork glänzt mit denkwürdigen Kurzauftritten. Christian Maillet überzeugt als ständig fressender Busfahrer (bei seinen Essgewohntheiten scheint mit das Wort "Fressen" in der Tat angemessenen), Lucien Raimbourg verlegt sich auf unaufhörlich fluchender Zeitgenosse. Jacques Monseau rundet das Ensemble als angehender Priester ab, der auf einen übermächtigen Gegner trifft. Den übrigen Mitwirkenden kann man getrost ein kaum minder gutes Zeugnis ausstellen, es wäre jedoch müßig alle Darsteller runterzuleiern.
Knapp 90 Minuten knuffige Unterhaltung für den Genrefan. Die sieben Todsünden, angerichtet als schmackhaftes Gothic-Grusel-Menü. Gewürzt mit ein paar Spritzern Lebenssaft, einem kräftigen Schuss Erotik, einer kleinen Prise Sleaze, gekonnt abgeschmeckt und stilvoll angerichtet. Zum Gelingen des Gesamtpaketes trägt die schöne Kameraarbeit bei, der Score untermalt das liebenswerte Treiben sehr angenehm.
Nein, ein Meisterwerk ist "La plus longue nuit du diable" wohl nicht, aber ein unglaublich charmanter, entzückender und sympathischer Film! Ein wohlige Wonne, vergleichbar mit dem warmen Vollbad am frühen Nachmittag, das den neuen Tag nach einer langen Nacht einläutet. Ich möchte darin versinken, mich dem Genuss hingeben. Die DVD aus dem Hause Raro Video reisst zwar keine Bäume aus, man kann aber gut mit der Scheibe leben. Leider gibt es nur einen sehr kurzen Trailer als Bonus, immerhin ist ein kleines Booklet an Bord. Der Ton liegt in italienischer und englischer Sprache vor, auf Untertitel muss man verzichten.
7,5/10 (Gut bis sehr gut). Ihr ahnt es bereits: Der Wohlfühlfaktor und die Knuffigkeit sprengen locker jede Skala! Solche Schätzchen halten meine Leidenschaft zum Film unter Volldampf!
Lieblingszitat:
"Yes, people do die from fear."
"Fear?"
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
The Order (USA 2001, Originaltitel: The Order)
Prügel in Israel
Rudy Cafmeyer (Jean-Claude Van Damme) stiehlt und schmuggelt wertvolle Antiquitäten und Artefakte. Sein Vater Professor Oscar Cafmeyer (Vernon Dobtcheff) berichtet ihm von einer besonders wertvollen und wichtigen Schriftrolle, die im Mittelalter vom Gründer eine Sekte verfasst wurde. Wenig später ist Oscar Cafmeyer verschwunden, Rudy kann nur noch in Erfahrung bringen, dass sich sein Vater in Israel aufhält. Der umtriebige Gauner macht sich sofort auf den Weg, will seinen vermutlich verschleppten Erzeuger befreien. In Israel empfängt man Rudy nicht mit offenen Armen, denn seine "Geschäfte" sind dort bestens bekannt. Schon bei der Einreise fühlt ihm Lieutenant Dalia Barr (Sofia Milos) auf den Zahn, ihr Vorgesetzter setzt Rudy in einem Hotel fest. Doch so leicht lässt sich Cafmeyer nicht an die Leine legen, er flüchtet aus dem Hotel und ermittelt auf eigene Faust. Die Spur führt zu der besagten Sekte, jedoch ist Dalia im hart auf den Fersen, und die Gefahr weitaus grösser als Rudy es sich vorstellen kann...
Regisseur Sheldon Lettich arbeitete bereits mehrfach mit Jean-Claude Van Damme zusammen, die Ergebnisse stellten stets zufrieden. "Leon" (Lionheart, 1990). "Geballte Ladung" (Double Impact, 1991) und "Hard Corps" (2006) sprechen für sich. "The Order" nimmt sich als Actionfilm ein wenig zurück, es wird zwar ordentlich geprügelt, doch Härten sind nicht auszumachen. "The Order" beginnt im Stil eines Heist-Movies, hat später deutliche "Abenteuerfilm-Schlagseite". Obwohl die Laufzeit unterhalb von 90 Minuten liegt, mutet die Handlung nicht überstürzt abgespult an, Langeweile kommt sowieso nicht auf. Wer von Van Damme einen harten Actionkracher erwartet, könnte in diesem Fall eine Enttäuschung erleben.
Der Belgier kloppt sich recht fit durch die Kulissen, verprügelt unzählige Widersacher, muss aber auch hin und wieder einstecken. Er spielt den smypathischen Gauner überzeugend, man kann Rudy seine charakterlichen Schwächen nicht wirklich übel nehmen. Sofia Milos wird vielen Zuschauern aus der Serie "C.S-I.: Miami" bekannt sein. In "The Order" sieht sie weitaus natürlicher und hübscher aus, ihre Rolle gewinnt im Lauf des Films an Wichtigkeit. Mit Brian Thompson hat man eine perfekte Gesichtsruine für den Part des Bösewichts gefunden, der besonders im Dress seiner Sekte eine gute Figur macht. Wenn der Bursche anfängt mit irrem Blick das Schwert zu schwingen, muss sich unser Held Jean-Claude mächtig ins Zeug legen, um nicht als "Held am Spiess" zu enden. Ben Cross gibt einen weiteren Fiesling, auch seine Darbietung ist solide, Vernon Dobtcheff sammelt Punkte als knuffiger Professor. In einer Nebenrolle sehen wir Charlton Heston, der sich allerdings recht schnell wieder verabschiedet. Das übrige Ensemble fügt sich angemessen in das Geschehen ein, Van Damme dominiert, Milos erfreut das Auge, die Bösen sorgen für Schmunzler.
"The Order" ist ein sehr liebenswerter B-Film, der mit guten Darstellern, hübscher Optik und ordentlichem Tempo punktet. Der Plot mag nicht besonders einfallsreich sein, ein wenig mehr Härte wäre mir durchaus genehm gewesen, doch ich mag den Streifen auf Anhieb gern. Keine absolute Pflichtveranstaltung, aber gute Unterhaltung. Die DVD von Highlight bietet ein erstaunlich gutes Bild, eine Dosis Bonusmaterial rundet das Paket ab. Wer sich von der kurzen Beschreibung angesprochen fühlt, kann sich diesen Titel für kleines Geld ins Regal stellen.
Gut! 7/10
Lieblingszitat:
"Ich habe eine Prophezeiung zu erfüllen!"
"Und ich habe ein Schweizer Bankkonto zu füllen!"
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 2, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 22 - Kein schöner Sonntag (Deutschland 1976)
Hans Schirmer (Ullrich Haupt) hat als leitender Angesteller eine grössere Summe Geld veruntreut, er steht kurz davor aufzufliegen. Als er seinen Sohn Jürgen (Andreas Seyferth) ins Vertrauen zieht, berichtet er ihm von einem Plan, einem letzten Ausweg. Im Tresor der Firma lagert am Wochenende eine grössere Summe Geld, auf die Schirmer ohne Schwierigkeiten zugreifen könnte. Sohnemann will seinen Vater unbedingt unterstützen, er will den Diebstahl ausführen. Um ein sicheres Alibi vorweisen zu können, begibt sich Familie Schirmer am Abend ins Theater. Hans Schirmer sitzt mit seiner Gattin Margot (Gudrun Thielemann) und Tochter Helga (Claudia Golling) vorn im Saal, während Jürgen -weil angeblich keine zusammenhängenden Plätze zu bekommen waren- weiter hinten seinen Sitz hat. Jürgen verschwindet unauffällig, will bis zur Pause wieder zurück sein. Zunächst läuft alles nach Plan, doch dann taucht überraschend der Wachmann auf, es kommt zu einem dramatischen Zwischenfall...
Die Handlung von "Kein schöner Sonntag" mutet recht unscheinbar an, läuft sehr vorhersehbar ab. Die Folge bezieht ihren Reiz durch die Figur des Hans Schirmer, der von Ulrich Haupt sehr gut gespielt wird. Der brave Familienvater, samt Haus und Garten, seit Jahren als Prokurist tätig, vom Chef geschätzt. Genau dieser brave Bürger offenbart eine erstaunlich ausufernde, kriminelle Energie, es tun sich regelrechte Abgründe der Gewissenlosigkeit auf. Söhnchen Jürgen scheint zunächst aus ähnlichem Holz geschnitzt, wird aber nach und nach von seinem schlechten Gewissen aufgezehrt. Ulrich Haupt und Andreas Seyferth machen als zentrale Figuren einen guten Job, die übrige Besetzung agiert solide, nicht mehr.
Schnell hat man sich verplappert, was einem Fuchs wie Derrick nicht entgeht. Die Darstellung der gutbürgerlichen Scheinheiligkeit ist treffsicher und gelungen, gleichzeitig aber auch der einzige Trumpf dieser Episode. Derrick und Klein passen sich der vordergründigen Unscheinbarkeit an, sie müssen gewissermaßen nur die fallenden Früchte aufklauben. Sicher keine Topfolge der Reihe, aber die wichtigen Rollen sind sehr gut gespielt, der Verfall -in jeder Hinsicht- geradezu spürbar.
Knappe 7/10 (gut)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
The Expendables (BD)
Über den Cast muss man eigentlich nicht viele Worte verlieren. Schade, dass Arnie und Bruce nur ein kurzes Gastspiel haben - da hätte ich eigentlich mehr erwarted.
Aber gut der Film dümpelt etwas vor sich hin und einzig der Schluß konnte in Sachen Action überzeugen. Schön, dass man hier keine zu weichgespülte Action zu sehen bekommt. Einige Szenen haben frohlocken ausgelöst.
Darf man dem Film eine flache zu künstliche Story vorwerfen? Eigentlich nicht ich tu es aber trotzdem.
Hält mich aber nicht davon ab dem Film 7.8 auf der Richterskala zu geben.
Lieblingzitat: Nur das Licht ist schneller als ich.
Über den Cast muss man eigentlich nicht viele Worte verlieren. Schade, dass Arnie und Bruce nur ein kurzes Gastspiel haben - da hätte ich eigentlich mehr erwarted.
Aber gut der Film dümpelt etwas vor sich hin und einzig der Schluß konnte in Sachen Action überzeugen. Schön, dass man hier keine zu weichgespülte Action zu sehen bekommt. Einige Szenen haben frohlocken ausgelöst.
Darf man dem Film eine flache zu künstliche Story vorwerfen? Eigentlich nicht ich tu es aber trotzdem.
Hält mich aber nicht davon ab dem Film 7.8 auf der Richterskala zu geben.
Lieblingzitat: Nur das Licht ist schneller als ich.
Grüße
Nubox481fan
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Ich höre was, was du nicht hörst.
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Alice im Wunderland (2010) BD
Animationstechnisch nicht schlecht aber dann doch eher was fürs jüngere Publikum.
6.5
Animationstechnisch nicht schlecht aber dann doch eher was fürs jüngere Publikum.
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Grüße
Nubox481fan
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