Der Streifen ist herrlich, ich liebe ihn. Die DVD ist in der Tat schwach, aber letztlich kann man damit leben, Hauptsache der Film kann dem Genuß zugeführt werden. Der grösste Schwachpunkt der Scheibe ist das falsche Bildformat. Naja, so kommt immerhin "80er-Jahre-Feeling" auf.NuVadeo hat geschrieben: Fahrstuhl des Grauens
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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Ich finde das trotzdem traurig. Weil der Film ist es in der Tat wert, davon einen sinnvollen Transfer in die "digitale" Welt zu machen. Diese subtile Kritik an der zunehmenden Computerisierung des Alltags fand ich schon bemerkenswert - vor allem zu der Zeit.
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Moon (BD)
Irgendwann in naher Zukunft wird Energie nur noch auf dem Mond gewonnen. Was gut ist da es die Umwelt des kleinen bluen Planeten namens Erde schont. Sam steht nach 3 Jahren Mondschicht kurz davor wieder auf die Erde zurückzukehren doch dann ergeben sich seltsame Dinge...
Große Action dürft ihr nicht erwarten und Aliens gibbet auch nicht dafür ist die Story und die schauspielerische Darbietung nicht schlecht.
7.8
Irgendwann in naher Zukunft wird Energie nur noch auf dem Mond gewonnen. Was gut ist da es die Umwelt des kleinen bluen Planeten namens Erde schont. Sam steht nach 3 Jahren Mondschicht kurz davor wieder auf die Erde zurückzukehren doch dann ergeben sich seltsame Dinge...
Große Action dürft ihr nicht erwarten und Aliens gibbet auch nicht dafür ist die Story und die schauspielerische Darbietung nicht schlecht.
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Twilight Eclipse -Bis zum Abendrot(BD)
Teil 3 des Vampir-Werwolf Liebeskitschdramas.
Zwar etwas actionreicher als seine beiden Vorgänger aber nicht unbedingt besser. Es rollen zwar einige Köpfe dafür kommt der Kitsch etwas zu kurz, was ich sehr schade finde.
7.5
Teil 3 des Vampir-Werwolf Liebeskitschdramas.
Zwar etwas actionreicher als seine beiden Vorgänger aber nicht unbedingt besser. Es rollen zwar einige Köpfe dafür kommt der Kitsch etwas zu kurz, was ich sehr schade finde.
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 2, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 25 - Das Bordfest (Deutschland 1976)
Ein mittelständisches Unternehmen aus der Textilbranche, richtet den jährlichen Betriebsausflug auf einem Schiff aus. Die Stimmung ist gut und ausgelassen, doch als der Kahn wieder angelegt hat, wird Herr Kettwig (Wolfgang Reichmann) vermisst. Kettwig leitet die Firma gemeinsam mit Werner Solms (Ernst Schröder). Man macht sich Sorgen um den Verschwundenen, am nächsten Tag wird seine Leiche am Ufer des Gewässers aufgefunden, er wurde erstochen. Derrick findet schnell heraus, dass die Stimmung zwischen Kettwig und Solms getrübt war. Vor wenigen Tagen ereilten das Mordopfer unangenehme Erkenntnisse. Solms Sohn Walter (Matthieu Carriére) gestand dem entsetzen Kettwig, ein Verhältnis mit dessen Gattin Hetty (Herlinde Latzko) zu haben. Für den gehörnten Ehemann ein guter Grund, die gesamte Sippe Solms aus dem Unternehmen zu drängen. Vor allem ein Motiv für Solms Senior, um sich durch den Tod des Geschäftspartners Luft zu verschaffen. Doch auch Solms Ehefrau Agnes (Judy Winter) erregt die Aufmerksamkeit der Ermittler...
Regisseur Alfred Weidenmann konnte einmal mehr auf eine großartige Besetzung bauen. Ernst Schröder spielt den Verdächtigen am Rande des Nervenzusammenbruchs, Matthieu Carriére seinen Sohn mit Hang zur Arroganz. Sehr fesselnd ist die Vorstellung von Judy Winter, die ihre Verbitterung hinter einer gleichgültigen Fassade verbirgt. Herlinde Latzko ist eine sehr hübsche junge Frau, deren Anwesenheit dem Betriebsklima offenbar nicht gut bekommt, aber die Augen des Zuschauer verwöhnt.
"Das Bordfest" ist eine sehr "seriös" angelegte Episode, die auf verbale Auswüchse und sonstigen Krawall verzichtet. Nur einmal kommt es zu einem lauten Moment, der dann aber umso heftiger auf den Zuschauer einwirkt, ich habe mich fast zu Tode erschrocken! Die Eröffungskulisse auf dem Ausflugsdampfer sorgt für Abwechslung, und führt die relevanten Charaktere treffsicher in die Handlung ein. Die Auflösung wirkt mir eine Spur zu konstruiert, passt meiner Meinung nach nicht zu der ansonsten sehr bodenständigen Ausführung der Folge. Immerhin, auch ein mittelprächtiger "Ermittler" wie ich erahnte die richtige Person, nur wurde das Motiv reichlich unrund reingewürgt. Letztlich eine gute Folge, die durch das Tatmotiv ein wenig beschädigt wird.
7/10 (gut)
Folge 26 - Das Superding (Deutschland 1976)
Bankdirektor Veicht (Ullrich Haupt) erhält einen merkwürdigen Anruf. Der Unbekannte am Telefon teilt ihm mit, dass seine Bank demnächst ausgeraubt werden soll, er könne den Plan gegen eine großzügige Entlohnung auffliegen lassen. Veicht ist zwar skeptisch, stimmt jedoch einem Treffen zu. Eine Stunde später wird vor der Bank ein Mann erschossen, vermutlich handelt es sich um den unbekannten Anrufer. Die Ermittlungen führen Derrick und Klein zu einer Bekannten des Ermordeten, die in einer Discothek als Tänzerin arbeitet. Der Schuppen wird von einem Burschen namens Gerke (Horst Buchholz) geführt, der früher als Lehrer für Mathematik tätig war. Gerke plaudert aufgeschlossen über seine Vergangenheit, doch tatsächlich arbeitet er an der Umsetzung eines schier unglaublichen Vorhabens...
"Das Superding" ist eine grosse Show für Horst Buchholz, der hier in bester Spiellaune vom Leder zieht. Der eiskalt kalkulierende Logikmeister kann sich allerdings nicht zu 100% auf seine "Mitarbeiter" verlassen, deren Nervenkostüm teils sehr dünn gestrickt ist. So sehen wir Gottfried John als Freund des Mordopfers, John überzeugt als mehr und mehr die Contenance verlierendes Helferlein. Ulrich Haupt konnte in Folge 22 (Kein schöner Sonntag) glänzen, diesmal ist sein Part unscheinbarer, seriöser angelegt, schein Schauspiel erneut auf gutem Niveau. Gerhard Garbers ist als Bruder des Bankdirektors zu sehen, Jutta Kamann (Die Oberschwester aus "In aller Freundschaft") in einer kleinen Nebenrolle, Günther Stoll gibt mal wieder den dritten Mann hinter Derrick und Klein.
Wolgang Beckers Inszenierung mutet fast wie "Alfred Vohrer light" an, es gibt frivole Szenen zu bewundern, die Atmosphäre des Nachtlokals wurde gut eingefangen. Bei Vohrer wäre es sicher eine Spur wüster zugegangen, vermutlich wäre auch die Sprache von etwas ruppigerer Natur. Vor allem macht hier die Schlagseite in Richtung Heist-Movie Freude, dieses Element hat man sehr gekonnt in den Fall eingewoben. Für ein grosses Ausrufezeichen sorgt die Auflösung. Weniger die Enttarnung des Mörders, sondern das Motiv des "Hauptbösewichts"! Ungewöhnlich und packend!
8/10 (Sehr gut)
***
Ferner stand "Gesandter des Grauens" (Not of this Earth, 1957) auf dem Speiseplan, eines der frühen Produkte von Roger Corman. Der Streifen ist ein schöner SF-Gruselmix, mit einfachen Mitteln vortrefflich ausgeführt. Im Gegensatz zur mittelprächtigen DVD von Ostalgica, ist die limitierte Ausgabe von Subkultur Entertainment ein echtes Schätzchen! Der Film wurde liebevoll aufbereitet und mit netten Boni garniert. Leider sind nur 500 Exemplare dieser Scheibe veröffentlicht worden, die Preise ziehen bereits spürbar an. Wer sich dieses Perlchen sichern möchte, sollte schnellstmöglich aktiv werden.
6/10 für den Flick (Die DVD verdient grösstes Lob und sprengt jede Punkteskala).
Cover der Derrick Collectors Box 2, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 25 - Das Bordfest (Deutschland 1976)
Ein mittelständisches Unternehmen aus der Textilbranche, richtet den jährlichen Betriebsausflug auf einem Schiff aus. Die Stimmung ist gut und ausgelassen, doch als der Kahn wieder angelegt hat, wird Herr Kettwig (Wolfgang Reichmann) vermisst. Kettwig leitet die Firma gemeinsam mit Werner Solms (Ernst Schröder). Man macht sich Sorgen um den Verschwundenen, am nächsten Tag wird seine Leiche am Ufer des Gewässers aufgefunden, er wurde erstochen. Derrick findet schnell heraus, dass die Stimmung zwischen Kettwig und Solms getrübt war. Vor wenigen Tagen ereilten das Mordopfer unangenehme Erkenntnisse. Solms Sohn Walter (Matthieu Carriére) gestand dem entsetzen Kettwig, ein Verhältnis mit dessen Gattin Hetty (Herlinde Latzko) zu haben. Für den gehörnten Ehemann ein guter Grund, die gesamte Sippe Solms aus dem Unternehmen zu drängen. Vor allem ein Motiv für Solms Senior, um sich durch den Tod des Geschäftspartners Luft zu verschaffen. Doch auch Solms Ehefrau Agnes (Judy Winter) erregt die Aufmerksamkeit der Ermittler...
Regisseur Alfred Weidenmann konnte einmal mehr auf eine großartige Besetzung bauen. Ernst Schröder spielt den Verdächtigen am Rande des Nervenzusammenbruchs, Matthieu Carriére seinen Sohn mit Hang zur Arroganz. Sehr fesselnd ist die Vorstellung von Judy Winter, die ihre Verbitterung hinter einer gleichgültigen Fassade verbirgt. Herlinde Latzko ist eine sehr hübsche junge Frau, deren Anwesenheit dem Betriebsklima offenbar nicht gut bekommt, aber die Augen des Zuschauer verwöhnt.
"Das Bordfest" ist eine sehr "seriös" angelegte Episode, die auf verbale Auswüchse und sonstigen Krawall verzichtet. Nur einmal kommt es zu einem lauten Moment, der dann aber umso heftiger auf den Zuschauer einwirkt, ich habe mich fast zu Tode erschrocken! Die Eröffungskulisse auf dem Ausflugsdampfer sorgt für Abwechslung, und führt die relevanten Charaktere treffsicher in die Handlung ein. Die Auflösung wirkt mir eine Spur zu konstruiert, passt meiner Meinung nach nicht zu der ansonsten sehr bodenständigen Ausführung der Folge. Immerhin, auch ein mittelprächtiger "Ermittler" wie ich erahnte die richtige Person, nur wurde das Motiv reichlich unrund reingewürgt. Letztlich eine gute Folge, die durch das Tatmotiv ein wenig beschädigt wird.
7/10 (gut)
Folge 26 - Das Superding (Deutschland 1976)
Bankdirektor Veicht (Ullrich Haupt) erhält einen merkwürdigen Anruf. Der Unbekannte am Telefon teilt ihm mit, dass seine Bank demnächst ausgeraubt werden soll, er könne den Plan gegen eine großzügige Entlohnung auffliegen lassen. Veicht ist zwar skeptisch, stimmt jedoch einem Treffen zu. Eine Stunde später wird vor der Bank ein Mann erschossen, vermutlich handelt es sich um den unbekannten Anrufer. Die Ermittlungen führen Derrick und Klein zu einer Bekannten des Ermordeten, die in einer Discothek als Tänzerin arbeitet. Der Schuppen wird von einem Burschen namens Gerke (Horst Buchholz) geführt, der früher als Lehrer für Mathematik tätig war. Gerke plaudert aufgeschlossen über seine Vergangenheit, doch tatsächlich arbeitet er an der Umsetzung eines schier unglaublichen Vorhabens...
"Das Superding" ist eine grosse Show für Horst Buchholz, der hier in bester Spiellaune vom Leder zieht. Der eiskalt kalkulierende Logikmeister kann sich allerdings nicht zu 100% auf seine "Mitarbeiter" verlassen, deren Nervenkostüm teils sehr dünn gestrickt ist. So sehen wir Gottfried John als Freund des Mordopfers, John überzeugt als mehr und mehr die Contenance verlierendes Helferlein. Ulrich Haupt konnte in Folge 22 (Kein schöner Sonntag) glänzen, diesmal ist sein Part unscheinbarer, seriöser angelegt, schein Schauspiel erneut auf gutem Niveau. Gerhard Garbers ist als Bruder des Bankdirektors zu sehen, Jutta Kamann (Die Oberschwester aus "In aller Freundschaft") in einer kleinen Nebenrolle, Günther Stoll gibt mal wieder den dritten Mann hinter Derrick und Klein.
Wolgang Beckers Inszenierung mutet fast wie "Alfred Vohrer light" an, es gibt frivole Szenen zu bewundern, die Atmosphäre des Nachtlokals wurde gut eingefangen. Bei Vohrer wäre es sicher eine Spur wüster zugegangen, vermutlich wäre auch die Sprache von etwas ruppigerer Natur. Vor allem macht hier die Schlagseite in Richtung Heist-Movie Freude, dieses Element hat man sehr gekonnt in den Fall eingewoben. Für ein grosses Ausrufezeichen sorgt die Auflösung. Weniger die Enttarnung des Mörders, sondern das Motiv des "Hauptbösewichts"! Ungewöhnlich und packend!
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Ferner stand "Gesandter des Grauens" (Not of this Earth, 1957) auf dem Speiseplan, eines der frühen Produkte von Roger Corman. Der Streifen ist ein schöner SF-Gruselmix, mit einfachen Mitteln vortrefflich ausgeführt. Im Gegensatz zur mittelprächtigen DVD von Ostalgica, ist die limitierte Ausgabe von Subkultur Entertainment ein echtes Schätzchen! Der Film wurde liebevoll aufbereitet und mit netten Boni garniert. Leider sind nur 500 Exemplare dieser Scheibe veröffentlicht worden, die Preise ziehen bereits spürbar an. Wer sich dieses Perlchen sichern möchte, sollte schnellstmöglich aktiv werden.
6/10 für den Flick (Die DVD verdient grösstes Lob und sprengt jede Punkteskala).
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Frontansicht der kleinen Hartboxen von Eyecatcher, links Cover A, rechts Cover B
Kiba - Der Leibwächter (Japan 1973, Originaltitel: Bodigaado Kiba: Hissatsu sankaku tobi)
Chiba (Sonny Chiba) ist mit dem Flieger unterwegs, plötzlich reissen Kriminelle die Gewalt über die Linienmaschine an sich. Kein Problem für den obercoolen Karatemegameister, er prügelt die Banditen kurzerhand windelweich. Um die Werbetrommel für seinen Kampfsport zu rühren, nutzt Chiba die Aufmerksamkeit der Presse geschickt aus, bietet seine Dienste als Leibwächter an. Wenig später steht eine junge Frau (Mari Atsumi) vor der Tür, Reiko möchte vier Tage lang von Chiba geschützt werden. Freudig nimmt der harte Bursche den Auftrag an, er ahnt noch nicht, dass die Kacke bald gewaltig dampfen wird. Seine Auftraggeberin ist die Witwe eines ermordeten Mafiabosses, sie will eine grosse Menge Drogen verkaufen. Die Aussicht auf das Geld lockt jede Menge Schmeißfliegen an, ergo gibt es für den Leibwächter jede Menge Fressen zu polieren und Knochen zu brechen...
Allzu viel gibt es nicht über diesen Film zu sagen. "Kiba" ist ein Starvehikel für Sonny Chiba, der hauptsächlich von ein paar netten Kloppereien lebt. Bei Sonny Chiba geht es stets kurz aber schmerzhaft zu. Jedoch reisst er in diesem Flick seinen Gegnern nicht die Eingeweide raus, ein Schurke verliert lediglich einen Arm, sonst sind keine weiteren Exzesse zu vermelden. Chiba ist -auch wenn es abgedroschen klingt- einfach ein cooler Typ, dessen harte Gesichtszüge einen Hang zur Arroganz und zum Sadismus ausstrahlen. Damit ist er gewissermaßen der ideale Held für Eastern-Action der rustikalen Sorte.
Die Story bleibt überschaubar, Chiba muss sich mit Gesindel aus unterschiedlichen Lagern beschäftigen. Die Mafia will die Drogen, drei irre Brüder wollen die Drogen. Ferner schleicht ein schleimig-schmieriger Typ durch das Szenario, freilich will sich auch dieser Kerl, die zu erwartenden Erträge unter den Nagel reissen. Die Zusammenhänge wirken mehr als einmal an den Haaren herbeigezogen, so spaziert man z.B. ganz locker in eine Kaserne der US-Streitkräfte, um einen gut gefüllten Sarg abzuholen. Optisch und technisch schwankt der Streifen zwischen Weltklasse und Murks. Es gibt grandios gefilmte Momente zu sehen, deren Atmosphäre mich vor Freude nahezu aus dem Sofa haut, dem stehen fahrig ausgeführte Schnitte, holprige Szenenwechsel gegenüber. Es mag aber auch sein, dass der Film Federn lassen musste, ich finde leider keine zuverlässige Quelle. Letztlich stören mich Schwächen bekanntlich nicht, oft tragen sie zum Charme kleiner Perlen und Schätzchen bei. So funktioniert auch "Kiba" für mich zufriedenstellend, auch wenn z.B. Chibas "Street Fighter" Flicks in einer weitaus höheren Liga angesiedelt sind.
An dieser Stelle ein paar Worte zu den Mitwirkenden. Zu Sonny Chiba habe ich mich bereits geäussert, der Kerl ist schlicht und ergreifend eine Macht, ein eigenwilliger Sympathieträger, und vor allem ein echter Typ, ein Charakterkopf! Als Gegenspieler tauchen mehr oder weniger bewährte Fratzen auf, erspart mit bitte die Aufzählung der japanischen Namen. Neben Sonny Chiba ist Mari Atsumi die Attraktion des Films. Mir kam ihr Gesicht gleich bekannt vor, tatsächlich sah ich sie erst vor wenigen Wochen im ersten Teil der Hanzo-Trilogie, als sie auf dem Dorn von Shintarô Katsu multiorgasmische Freuden erleben durfte. Mari Atsumi hat nicht viel mit den Klischees zu tun, die man mit einer hübschen, zarten, zerbrechlichen Dame aus Japan verbindet. Sie wirkt ein wenig grobschlächtiger, ist mit Sicherheit keine Schönheit. Doch die Frau hat eine sehr, sehr heisse Ausstrahlung, wirft jede Menge Sexappeal in die Waagschalen der Wonne. So passt die verruchte, undurchsichtige Rolle dann auch prima zu ihr, man hätte diesen Part kaum besser und treffsicherer besetzen können.
Fazit: Chiba, Atsumi, fiese Fressen, Fratzengeballer und Schmerzen, Pistolengeknalle und Tote, Drogen. Die Inszenierung von Tatsuichi Takamori bewegt sich zwischen Welt- und Kreisklasse, für gute Laune ist gesorgt. Kein Film für Einsteiger, jedoch ein sehenswerter Beitrag für Fans. Mir liegt die DVD von Eyecatcher vor, deren Qualität recht mittelprächtig ausfällt, zum Glück scheint das Bildformat korrekt zu sein. Die deutsche und die US-Synchro sind an Bord, mir gefällt der englische Zungenschlag in diesem Fall etwas besser. Im Bonusbereich findet man ein paar Kleinigkeiten, sowie diverse Trailer zu weiteren Titeln aus dem Programm des Labels. Wie üblich stehen unterschiedliche Cover zur Auswahl bereit, die DVDs kommen in kleinen Hartboxen ins Haus.
6,5/10 (Oberste Mittelklasse, inklusive Fan-Bonus)
Lieblingszitat:
"Legen sie Ihre Hände in den Nacken!"
"Fang schonmal an zu beten."
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Frontansicht der Box
Macumba sexual (Spanien 1983, Originaltitel: Macumba sexual)
Lina im Rausch, Lina in der Wüste, Lina...
Alice (Lina Romay) und ihr Begatter (Antonio Mayans) geniessen den gemeinsamen Urlaub. Jedoch wird Alice von bizarren Albträumen heimgesucht, in denen ihr eine dunkelhäutige Schönheit (Ajita Wilson) erscheint. Zu allem Überfluss erhält Alice einen Anruf von ihrem Chef, sie soll einen Immobilienkauf abwickeln, es winkt eine fette Provision. Als Alice schliesslich auf die Kundin trifft, ist es die Frau aus ihren befremdlichen Träumen. Die rätselhafte Dame lässt sich von zwei Sklaven umsorgen, sie stellt sich als Prinzessin Obongo vor. Die Immobilie sei für sie nicht von Interesse, gleichwohl werde sie diese erwerben, sie habe Alice aber aus einen ganz anderen Grund zu sich gerufen. Alice stolpert in einen Taumel aus Lust und Wahn, die Grenzen zwischen Realität und Traum verwischen. Was führt Prinzessin Obongo im Schilde, welches Schicksal ist Alice bestimmt...???
"Macumba sexual" ist gewissermaßen eine Neuauflage von "Vampyros Lesbos"(1970). Im Jahre 1970 (bzw. 1971, Kinostart in Deutschland) nahm uns Jess Franco bei der Hand, mit auf eine wundervolle, psychedelische Traumreise, verwöhnte uns mit herrlichen Bildern, sowie den beiden Schönheiten Ewa Strömberg und Soledad Miranda. "Vampyros Lesbos" atmete den Geist der späten sechziger Jahre, ist durch und durch ein Kind seiner Zeit. Erstaunlicherweise schafft Franco es auf überzeugende Weise, diese Faszination zu einem großen Teil in die achtziger Jahre zu transportieren. Wir dürfen erneut einen Trip und Sinnesrausch erleben, auch wenn wir diesmal vielleicht nicht ganz so hoch und weit abheben können.
Die Kamera fängt stimmungsvolle Bilder ein, gewährt der Kulisse Raum zur Entfaltung. Es gibt bizarr anmutende Momente zu sehen, Ajita Wilson hält ihre Sklaven an der Leine, die wie Hunde neben ihr auf allen Vieren laufen. Die Prinzessin aus Transgenitalien *räusper* Obongo gräbt einen phallischen Fetisch aus dem Wüstensand hervor etc.. Den grössten Unterschied zum legendären Vorbild, macht die weitaus offensivere Darstellung der erotischen Szenen aus. Während "Vampyros Lesbos" von knisternder Erotik durchzogen war, weicht dieses Element in "Macumba sexual" sehr zeigefreudigen Sexszenen. Immer wieder schrammt Franco knapp am HC-Bereich vorbei, für ganz, ganz kurze Momente lässt er sich dorthin treiben. Freilich ist der Streifen kein Porno, doch wer sich generell mit Nacktheit, Gezüngel und einem geplegten Räppelchen nicht anfreuden mag, dürfte hier eine Überdosis weiblicher Reize erfahren. Es wäre ein Fehler, wenn man den Film auf diese Momente reduzieren würde. Franco jubelt uns geschickt diverse Standards des Vampirfilms unter, man beachte die Manipulation, die Abhängigkeiten usw., verpackt diese Klischees aber ganz anders, als man es aus gewöhnlichen Horrorbeiträgen kennt. So fügt sich letztlich alles zu einem betörenden Bild zusammen, sofern man sich auf diesen Stoff einlassen kann (und mag).
Seit ich mich ein wenig intensiver mit dem Schaffen von Jess Franco beschäftige, werde nicht nur immer stärker von seinen Werken gepackt, sondern erliege mehr und mehr den Reizen seiner Gattin Lina Romay. Ehrlich, mir hängt vor Gier die Zunge aus dem Hals, war für eine Frau! Diese Augen, diese sinnlichen Lippen (alle), diese Rundungen, dieser Körper. "Macumba sexual" lässt Linas Reize nahezu zügellos auf den geneigten Zuschauer einwirken. Die mir vorliegende DVD bietet den Film im spanischen Originalton an, Lina klingt in dieser Sprache noch erotischer, auch wenn ich nahezu kein einziges Wort verstehe. Ajita Wilson bietet -in jeder Hinsicht- einen perlenden, harschen Kontrast zur drallen Weiblichkeit der Frau Romay. Lang und dürr, dunkelhäutig, mit einer eigenwilligen, puppenhaft-dämonischen Schönheit gesegnet. Dass Frau Wilson ursprünglich Herr Wilson war, ist ihr nicht im Ansatz anzusehen. Lina passt weitaus besser in mein Beuteschema, doch kann mich auch den Reizen und der Präsenz von Ajita nicht entziehen. Franco dosiert die Auftritte seiner Vampirin, Sukkubiene, Dämonin (der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt) genau auf den Punkt. Man wird Ajita Wilson nie überdrüssig, sie verkommt aber auch nie zur unbedeutenden Randnotiz. Gegen diese weiblicher Overpower haben die männlichen Nebendarsteller nicht viel zu melden. Jess Franco gibt sich auch vor der Kamera die Ehre, wirkt hier aber weitaus weniger irre und bedrohlich, als es in "Vampyros Lesbos" der Fall war. Man könnte zu der Erkenntnis gelangen, dass der gute Jess seinen ursprünglichen Part mit reichlich Ironie in den neuen Aufguß eingebaut hat. Antonio Mayans aka Robert Foster mimt Linas Ehemann. Ein unscheinbarer Auftritt, durchaus solide gespielt, aber eben nur als Ergänzung angelegt. Mayans taucht häufig in Filmen von Jess Franco auf. Lorna Green und ein Typ namens José Ferro dürfen die Sklaven der Prinzessin geben. Eine kleine, sehr feine Besetzung, Lina wird mich in vielen feuchten Träumen verfolgen.
"Macumba sexual" ist ein heissblütiger, die Seele wärmender Film, der in den frühen Jahren eines kalten Jahrzehnts entstanden ist. Zugegeben, ein Meisterstück wie "Vampyros Lesbos" ist Franco nicht ganz gelungen, aber fraglos ein sehr schöner Film, der den aufgeschlossenen Zuschauer zu entzücken vermag. Ich wiederhole mich gern, Franco hat erstaunlich viel Atmosphäre der späten sechziger/frühen siebziger Jahre gerettet, präsentiert diese in einem etwas weniger abgehobenen Rahmen. Selbst die musikalische Untermalung flirrt und zirpt dezent psychedelisch, obschon weniger zupackend als beim großen Vorbid. Mir erscheint "Macumba sexual" umso liebenswerter, wenn ich mir den Zeitpunkt der Entstehung vor Augen führe.
In Deutschland liegt leider keine DVD-Auswertung des Films vor. Daher lohnt der Griff zur "Jess Franco Collection 2" aus dem Hause Anchor Bay. Das Set aus Großbritannien bietet neben "Macumba sexual" fünf weitere Filme des Spaniers an:
• The sexual Story of O
• The inconfessable Orgies of Emmanuelle
• Downtown Heat
• Down Town
• Mansion of the Living Dead
Die sechs DVDs sind in Slimcases verpackt, eine stabile Pappbox hält die Scheiben zusammen. "Macumba sexual" kommt in schöner Bildqualität daher, Boni sind leider nicht an Bord. Der Ton liegt im spanischen Original vor, englische Untertitel sind zuschaltbar. "Down Town" ist gekürzt, doch mit diesem Manko kann man gut leben, denn die ordentliche DVD von Ascot sorgt für Abhilfe (Titel der Scheibe: Downtown - Die nackten Puppen der Unterwelt).
Fazit: Ich tauche mit Begeisterung tiefer und tiefer in das Franco-Universum ein, ich liebe Lina Romay.
Gut und schön = Dicke 7/10
Lieblingszitat:
"I've never travelled on a Camel before. I must smell a bit strange." (Hat zwar nicht viel mit der Stimmung des Films zu tun, wird aber von Lina unglaublich knuffig vorgetragen)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
The Executor - Der Vollstrecker (Italien 1983, Originaltitel: Gli sterminatori dell'anno 3000)
Die Dürre nach dem Knall
Nach einem gewaltigen Krieg liegt nicht nur die Zivilisation in Trümmern. Mutter Natur hat keine Lust mehr, es hat seit Jahren nicht mehr geregnet, der Planet wurde zur staubigen Hölle. In dieser feindseligen Welt lebt der kleine Tommy (Luca Venantini), dessen Vater die Siedlung auf der Suche nach Wasser verlassen hat. Der gute Mann ist längst überfällig, niemand glaubt noch an seine Rückkehr. Niemand? Naja, sein Söhnchen hält das Väterlein weder für tot, noch für einen lausigen Verräter. Ergo schleicht sich Tommy in die Kabine eines LKWs, als sich ein zweiter Trupp auf die nächste Mission zur Wasserbeschaffung begibt. Leider wird der kleine Convoy von Crazy Bull (Fernando Bilbao) und dessen Bande überfallen, bevor man eine Chance hatte die sagenumwobene Quelle zu erreichen. Natürlich metzelt das üble Gesindel alle braven Menschlein nieder, nur der Junge überlebt unerkannt in seinem Versteck. Auf dem Marsch durch die unwirkliche Landschaft, tritt Tommy auf den ruppigen Einzelgänger Tiger (Robert Iannucci). Obschon ein harter Knochen, ist Tiger auf die Hilfe des kleines Bürschleins angewiesen. Nach einem unangenehmen Unfall samt "Fahrerflucht", liegt er nahezu hilflos in der zerbeulten Karre gefangen. Tommy befreit Tiger aus der mißlichen Lage, bittet ihn nun seinerseits um Hilfe, bekanntlich braucht man in seiner Siedlung dringend jedes Tröpfchen Wasser. Zunächst lehnt der Outlaw den Jungen und dessen Anliegen ab. Doch als der Kleine in die Hände von Crazy Bull fällt, rettet er ihn durch einen waghalsigen Einsatz, bei dem er Kopf und Kragen riskiert. Tommy trägt durch die Folter der Schurken eine Verletzung davon, sein künstlicher Arm wurde arg in Mitleidenschaft gezogen. Das ungleiche Duo hofft auf die geschickten Finger von Peperoni (Luciano Pigozzi), der nahezu jeglichen Technikkram irgendwie reparieren kann. Tommy lernt die kämpferische Trash (Alicia Moro) kennen, die ihm bei seinem Vorhaben gern zur Seite stehen möchte, ohne Tigers Unterstützung sind die Erfolgsaussichten gering. Aber kann man einem Lone Wolf wirklich über den Weg trauen, dessen Verhalten und Ansagen in einem wenig vertrauenerweckenden Licht erscheinen...???
Die erste Hälfte der achtziger Jahre, bescherte uns einige sehr unterhaltsame Endzeitstreifen aus Italien. Der grosse Erfolg von "Mad Max" (1979) und "Mad Max 2" (1981) löste eine regelrechte Welle aus. Was die Australier können, bringen die Italiener ebenfalls locker auf die Kette, teils sogar mit noch höherem Spassfaktor. Giuliano Carnimeo mag nicht zu den Stars unter den italienischen Genre-Regisseuren zählen, ist aber keinesfalls ein unbekannter Vertreter seiner Zunft. Er inszenierte in den sechziger und siebziger Jahren diverse Italowestern, welche einen üppigen Anteil innerhalb seiner Filmographie beanspruchen. Aber auch der prächigte Giallo "Das Geheimnis der blutigen Lilie" (Perché quelle strane gocce di sangue sul corpo di Jennifer?, 1971), geht auf das Konto des Filmemachers (Immerhin ein Streifen mit der göttlichen Edwige Fenech, die mehrfach unter seiner Regie agierte).
"The Executor" bringt sämtliche Zutaten an den Start, die einen gelungenen und unterhaltsamen Endzeitflick ausmachen. Der übliche Atomkrieg löschte vorab die ehemals bekannte Zivilisation aus. Im Bombenhagel verglühten sämtliche Regeln, jegliche Sicherheit, jede Art von Komfort. Die jämmerliche Anzahl der Überlebenden kämpft ums nackte Überleben, die "Guten" werden immer wieder von den "Bösen" drangsaliert. Da darf natürlich der rauhe Einzelkämpfer, Antiheld und hartschalige Haudrauf nicht fehlen, der sich letztlich immer auf die Seite der guten Menschen stellt, den Fieslingen einige gewaltige Tritte in den Allerwertesten verpasst. Solch ein Bild von einem Mann braucht natürlich ein anstädiges, angemessenes Gefährt unten dem eigenen Hintern. Wie der Cowboy einst seinen Gaul schätze, so liebt der heroische Endzeitkämpfer sein Automobil. Klar, der Lack ist zerkratzt, die Felgen sind nicht auf Hochglanz poliert, die letzte Wäsche liegt Jahre zurück. Kein Fall für den Mittelschichtspießbürger, der jeden Samstag brav seine Mittelklassekarre mit dem Schwamm massiert. Aber wer braucht solchen Schnickschnack, in einer Zeit, in der die Strassen längst unter einer meterdicken Schicht aus Sand, Blut und Tränen verschwunden sind? Eben, kein Schwein! ...und unser Held sowieso nicht! Tigers Wagen wurde auf den Namen Executor getauft, ausgestattet mit einigen Gimmicks, die ihm im Kampf gegen das omnipräsente Gesindel hilfreich sind. Damit sind ist die Speisekarte längst nicht völlständig vorgestellt. Hier gibt es nicht nur den üblichen Helden zu bestauen, ergänzt durch seinen kampfstarken Blechschlitten. Nein, hier taucht ferner ein standesgemäßer Oberbösewicht auf, der direkt aus "Mad Max 2" entliehen wurde. Crazy Bull ist nahezu eine makellose Kopie, der rechten Hand des Blechschädels aus dem besagten Aussie-Streifen. Noch immer findet die Liste kein Ende. Carnimeo bringt einen künstlichen Arm ins Spiel, der aus dem tapferen Tommy "1% Terminator + 3% Luke Skywalker" werden lässt. Wen wundert es, wenn am Rande offenbar mutierte Gesichtsruinen auftauchen. Es wäre müßig jede Einzelheit aufzuzählen, Freunde gepflegter Endzeitunterhaltung werden sich sofort gut aufgeboben fühlen, wenn sie "The Executor" über den Bildschirm/die Leinwand flimmern sehen.
Da es keine auffällig dominante Hauptrolle gibt, verteilt sich diese Last auf mehrere Schultern. Robert Iannucci füllt die Rolle des Tiger ansprechend aus, die Glanzlichter werden allerdings von anderen Beteiligten gesetzt. Der kleine Luca Venantini macht sehr positiv auf sich aufmerksam, was aus meiner Tastatur als grosses Lob zu verstehen ist. Kinder sehe ich "eigentlich" nicht gern in größeren Rollen, da ihre Anwesenheit oft für nervige Momente, oder gar eine "familienfreundliche" Schlagseite des betreffenden Films sorgt. In diesem Fall kann Entwarnung gegeben werden, denn Luca ist wirklich ein sympathischer Bengel, irgendwie muss man den Lütten mögen. Charakterschädel Luciano Pigozzi wurde gern als Ekelpaket besetzt, nun gibt er einen liebenswerten Kauz, der ebenfalls sämtliche Sympathien auf seiner Seite hat. Fernando Bilbao fungiert als sadistischer Bandenboss, seine Helferlein bleiben lediglich unscheinbare Metzelmasse von der Stange. Die Anwesenheit von Eduardo Fajardo soll nicht ohne Erwähnung bleiben. Mit ihm wurde ein weiteres markantes Gesicht verpflichtet, wie Pigozzi steht er diesmal auf der Seite der Guten. Alicia Moro mutet in der Rolle der Trash wie ein Alibiweichen an, vielleicht eine Spur zu unscheinbar. Doch auch Frau Moro kann man kaum nicht mögen. Ein durchaus angenehme Truppe, die Herr Carnimeo bei diesem kleinen Kracher einsetzen durfte.
"The Executor" ist einer dieser Filme, für die ich ohne jeden Vorbehalt meine Lieblingsworte "knuffig", "Wohlfühlatmosphäre" und "Sympathiepunkte" auspacke. Wenn ich seine Verwandtschaft zum Vergleich heranziehe, muss sich der unterhaltsame Film trotzdem mit einem Platz in der zweiten Reihe begnügen. "Metropolis 2000" (I nuovi barbari, 1982) von Enzo G. Castellari, "Fireflash" (2019: Dopo la caduta di New York, 1983) von Sergio Martino, "2020 - Texas Gladiators" (Anno 2020 - I gladiatori del futuro, 1982) von Joe D'Amato und George Eastman. Nicht zu vergessen der Knüller "The Riffs III - Die Ratten von Manhattan" (Rats - Notte di terrore, 1984) von Bruno Mattei/Claudio Fragasso, den ich ganz besonders ins Herz geschlossen habe! Gegen diese Flicks kann "The Executor" nicht anstinken. Aber was solls, ich möchte den Film auf keinen Fall missen!
Ascot Elite hat "The Executor" vor einiger Zeit auf DVD veröffentlicht. Als Vorlage musste vermutlich ein Tape herhalten, darauf weisen ein paar für das Format übliche Bildstörungen hin. Qualitativ reisst die Scheibe also keine Bäume aus, dazu kommen noch Kürzungen, die den Unterhaltungswert aber nicht nachhaltig trüben. Man kann mit der DVD leben, doch ich würde dem Film eine erneute und sorgfältige Aufbereitung/Auswertung wünschen.
6,5/10 (+Wohlfühlbonus) Eine höhere Punktewertung wird durch die starken Mitbewerber verhindert, siehe Hinweis.
Lieblingszitat:
"Diese Schweine wollen uns ihr Wasser nicht geben! Also holen wir es uns!"
***
Danach gab es noch ein Date mit Jean-Claude Van Damme, der gemeinsam mit Dennis Rodman gegen einen rachsüchtigen Mickey Rourke antritt. "Double Team" von Tsui Hark bietet kurzweilige Action, blöde Sprüche und angenehme Übertreibungen. Der Film ist im Laufe der Zeit gewachsen, bei der Erstsichtung vor ca. 11-12 Jahren gefiel er mich nicht ganz so gut.
7/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Bin jetzt ja verstärkt wieder am Filme schauen und Musik hören, seit ich meine Surround-Ausstattung komplett getauscht habe. Bei der Gelegenheit kommen eben auch Filme dran, die schon länger liegen geblieben sind
"There will be Blood" ist von der Tonspur her eher unspektakulär. Auf den Rears ist praktisch gar nichts los, mit Abstand am meisten gefordert ist der Center. Tontechnisch ist allerdings die Musik sehr beachtlich. Sehr viele Stücke wurden extra für den Film geschrieben, die Musik ist insgesamt sehr sperrig und komplex. Das hat wirklich Spaß gemacht. Daniel Day Lewis spielt wirklich überragend und füllt seine Rolle mehr als aus. Außerdem passt der Film kaum in etablierte Schubladen - ich wüsste spontan nicht, womit ich ihn vergleichen könnte. Die erste Hälfte ist zudem sehr spannend und mitreißend. Dann stürzt die Handlung leider etwas ab und der Film hinterlässt am Ende ein etwas zwiespältiges Gefühl. Aber sehen muss man den eigentlich schon mal...
P.S. Muss man IMHO außerdem zwingend im englischen Original sehen. Daniel Day Lewis spricht hier einen vollkommen genialen Akzent, der mich etwas an den jungen Sean Connery erinnert hat. Hab die deutsche Version nie gesehen - kann mir aber nicht vorstellen, dass man das auch nur annähernd so gut hinbekommen hat,
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Undisputed III: Redemption (USA 2010, Originaltitel: Undisputed III: Redemption)
Prügel bis die Schwarte kracht, Intrigen bis das Bankkonto lacht
Yuri Boyka (Scott Adkins) hat schwer an seiner Niederlage zu knabbern, bei der nicht nur eines seiner Knie zu Brei verarbeitet wurde. Gedemütigt wischt er die dreckigsten Ecken des Gefängnisses aus, für sein alten "Auftrageber" Gaga (Mark Ivanir) ist Boyka nicht mehr interessant. Gaga setzt längst auf seinen neuen Champion, der die ultraharten Knastkämpfe für ihn gewinnt. Boyka will unbedingt wieder in den Ring, will seine Selbstachtung zurückgewinnen. Von einem kaputten Knie lässt sich der gestürzte Champ nicht aufhalten, er trainiert unter Schmerzen, prügelt den neuen Knastmeister in Grund und Boden. Nun bleibt Gaga keine Wahl, denn ein grosses Turnier mit den acht besten Knastfightern aus aller Welt steht bevor. Die Veranstaltung soll die Kassen der Drahtzieher füllen, hinter den Kulissen manipuliert man im grossen Stil. Längst steht fest, welcher Kämpfer als Sieger aus den Kloppereien hervorgehen soll, ein irrer und drogensüchtiger Typ aus Kolumbien. Boyka gerät derweil mit Turbo (Mykel Shannon Jenkins) aneinander, der aus den USA herbeigeschafft wurde. Beide Kämpfer gewinnen ihren Auftaktfight, doch man drangsaliert sämtliche Teilnehmer mit Zwangsarbeit im Steinbruch. Nur der für den Sieg auserkorene Gigant aus Südamerika, schaukelt sich gemütlich die Goldstücke in der Sonne. Boyka wird klar, dass mal wieder eine riesige Sauerei im Gange ist. Schiebereien verletzten sein Ehrgefühl, er weiht Turbo in seine Gedankengänge ein. Werden die Kontrahenten letztlich an einem Strang ziehen? Kann Boyka sich gegen die dunklen Machenschaften stemmen, gegen skrupellose Geschäftemacher, die selbst vor Mord nicht zurückschrecken...???
"Undisputed 2" erfreute mich im Herbst des letzen Jahres, daher musste die Fortsetzung selbstverständlich der Sammlung und Sichtung zugeführt werden. In "Undisputed 2" war Boyka zwar noch der "Bösewicht", doch bereits dort wurde eindeutig klargestellt, dass der stahlharte Russe nichts von Manipulationen hält. Scott Adkins spielt seinen Part erneut mit zorniger Fratze, präsentiert sich im Ring als Kämpfer ohne Rückwärtsgang oder Sand im Getriebe. Noch immer ist Boyka kein braves Schoßhündchen, er taugt sehr gut zum knurrigen Antihelden, den man für seinen Willen und seine Prinzipien respektiert. Das Drehbuch legt der Figur Boyka recht glaubwürdig mehr Fleisch auf das Charakterskelett, Adkins gelingt auch abseits der Prügelszenen eine überzeugende Vorstellung. Statt Michael Jai White sehen wir nun Mykel Shannon Jenkins als zweite Hauptfigur. Auch Jenkins hat beeindruckende Szenen im Ring, ausserhalb der Arena, gibt er den üblichen -aber nicht unsympathischen- Klischeebuben ab. Neben den beiden schlagkräftigen Oberkampfschweinen, verdient sich Mark Ivanir eine Nennung, er spielt eine Prise variabler als im vorherigen Teil der Reihe. Sein rattenartiges Gesicht, passt ganz vorzüglich zum Part des listigen Abzockers. Die übrigen Prügelknaben, Wächter, Kriminellen etc. fügen sich gut ins Bild, sie füllen ihre Rollen solide aus, jeder überzeugt in seiner Disziplin.
Von einem Film mit der Thematik "Kampfsport-Turniere im Hochsicherheitsgefägnis", darf man völlig zu Recht gut ausgearbeitete Kämpfe erwarten. "Undisputed III" lässt sich nicht lumpen, es geht hart, blutig und sehr unterhaltsam zur Sache. Fratzen werden verbeult, Knochen brechen, der rote Saft wird aus den Muskelbergen und Schlünden geprügelt. Die Fights sind modern gefilmt, glücklicherweise aber nicht allzu heftig durch übertriebene Computerspielereien und extrem hektische Schnitte domiert. Auf Regisseur Isaac Florentine ist ganz offensichtlich Verlass. "Undisputed 2" war ein Treffer, "The Shepherd" mit Jean-Claude Van Damme gefiel mir ebenfalls gut (Scott Adkins war übrigens auch in dem Van Damme Vehikel an Bord). Leider fehlt mir noch Florentines "Ninja - Revenge will rise" (2009), in dem der bewährte Scott Adkins einmal mehr die Hauptrolle spielt. Klare Sache, da muss nachgebessert werden. Doch vor lauter Begeisterung über die Werke des talentierten Action-Directors, komme ich vom eigentlichen Thema dieses Kurzkommentars ab. Was gibt es noch über "Undisputed III" zu berichten? Nicht viel, die Zielgruppe wird sich mit ziemlicher Sicherheit für den Flick erwärmen. Für meinen Geschmack hätte die Optik eine Spur räudiger, dreckiger sein dürfen. Weniger Farbe, mehr Korn, so würde ich mir die Sause der Schmerzen wünschen. Aber ihr wisst ja: Das Leben ist kein verdammtes Wunschkonzert! Also, lieber Herr Blap, halten Sie die Fresse, geniessen sie den Stoff!
Manch findiger Zeitgenosse wird womöglich diverse Schwächen, Logikfehler und Plattheiten bemängeln, die "Undisputed III" zweifellos im Gepäck hat. Mich befremden solche Vorwürfe in den meisten Fällen. Wer Logik braucht soll Rechenaufgaben lösen, wer sich über Klischees aufregt, der soll... ? Keine Ahnung, eventuell am Daumen lutschen, es ist mir egal. "Undisputed III: Redemption" macht Spass, soviel ist amtlich! Knackige Eckschädel, fliegende Muskelmonster, blutiges Fratzengeballer, fiese Geldgeier, korrupte Staatsdiener, das volle Programm für einen gelungen Genreabend, vorzugsweise durch einen guten Malt in Faßstärke ergänzt.
Den Werdegang von Scott Adkins werde ich auf dem Schirm behalten, gleiches gilt für Isaac Florentine. An dieser Stelle noch ein paar Worte zu der vorliegenden Scheibe. Die Blu-ray bietet den Film in guter Qualität an. Die deutsche Synchro geht in Ordnung, der englische Originalton ist vorhanden, lässt sich durch deutsche Untertitel ergänzen. Wer das Bonusmaterial schauen möchte sollte über Englischkenntnisse verfügen, denn Untertitel sind in diesem Bereich nicht vorhanden. FSK-Flatschenneurotiker werden sich über das Wendecover freuen. Insgesamt eine solide Standardscheibe, die weder positiv noch negativ ins Auge sticht.
Gut bis sehr gut = 7,5/10
Lieblingszitat:
"Das hier ist Gorgon. Das hier ist die Hölle. Und ihr dürft darin wohnen."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)