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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 39 - Tote im Wald (Deutschland 1977)
Hans Beck (Martin Lüttge) schiebt sein mit einer Blumenkiste bepacktes Fahrrad über den Waldweg, als er auf den aufgeregten Forstarbeiter Lohmann (Max Griesser) trifft. Hektisch berichtet Lohmann von einem Leichenfund in der Nähe, er leiht sich Becks Drahtesel aus, um schnellstmöglich vom nächsten Telefon aus die Polizei zu verständigen. Die Identität der jungen Frau ist schnell ermittelt, es handelt sich um eine Austauschschülerin aus England. Derweil wird Hans Beck von einem unguten Gefühl ergriffen. Vor einigen Jahren sass er eine Haftstrafe in Nürnberg ab, da er damals eine junge Frau angefallen haben soll. Seine Ehefrau Lore (Gaby Dohm) ahnt nichts von dem dunklen Fleck in der Vergangenheit ihres Mannes. Beck schickt seinen guten Freund Manfred Donk (Günther Neutze) ins Rennen, da er sich vor dem Zusammentreffen mit den Ermittlern fürchtet. Freilich wirft Becks Vorgeschichte kein gutes Licht auf ihn. Tatsächlich nimmt Derrick den Vorbestraften genau unter die Lupe, doch der erfahrene Kriminalist konzentriert sich nicht ausschliesslich auf Beck...
Diese Folge führt uns raus aufs Land, mitten im Sommer in den schönen Wald vor den Toren Münchens. Leider ist der Plot zu rasch durchschaubar. Scheint bei manchen Derrick-Folgen die knappe Stunde Spielzeit zu kurz bemessen, hat man hier Mühe die letzten Minuten überhaupt noch sinnvoll zu füllen. Die per Rückblick recht detailliert geschilderte Tat, wirkt fast ein wenig "unrund rangeklatscht". Glücklicherweise ist auf die Schauspieler einmal mehr Verlass, auf diese Weise wird manche Scharte ausgewetzt. Martin Lüttge gelingt eine überzeugende Darbietung, gleiches gilt für seine Filmgattin Gaby Dohm. Die beste Leistung zeigt Günther Neutze, der als widerlicher Schleimbeutel durch das Szenario glibbert. Herrlich auch die kleinere Rolle von Udo Thomer, der einen recht simpel gestrickten Fahrer spielt.
Erneut entstand unter der Regie von Helmuth Ashley eine bodenständige und seriöse Folge. Wenn man Derrick schon "popanztechnisch" völlig ausbremst, dann sollte man bitte zumindest ein cleveres Drehbuch in der Hinterhand haben, was in diesem Fall nicht der Fall ist (Welch umwerfender Wortwitz, Herr Blap. Setzen!). Da das Ensemble stark agiert -man kann es nicht oft genug betonen- und Horst Tappert stets seine "grandiose Grundpräsenz" in die Waagschale wirft, wird der Serienverehrer letztlich durchaus zufriedengestellt. Trotzdem bleibt ein unbestimmtes Gefühl zurück, dass bei dieser Folge einiges an Potential verschenkt wurde.
6/10 (obere Mittelklasse)
Folge 40 - Der Fotograf (Deutschland 1978)
Alwin Merz (Bruno Dietrich) rennt panisch durch das nächtliche München, drei wenig freundliche Gestalten sind ihm hart auf den Fersen. Auf dem Bahnsteig der U-Bahn endet die Jagd, die Häscher schlagen ihre Beute brutal zusammen, werfen den wehrlosen Mann anschliessend vor die einfahrende Strassenbahn. Das Mordopfer war als Fotograf tätig, als Derrick und Klein seine Geschäfträume aufsuchen, werden sie unvermittelt in eine heftige Schiesserei verwickelt. Das Atelier wurde von den schiesswütigen Burschen durchwühlt, Derrick fällt pornographisches Bildmaterial ins Auge. Auf den Bildern ist auch Inge Merz zu sehen, die Ehefrau von Andreas (Herbert Mensching), dem Bruder des Ermordeten. Offenbar wusste Andreas Merz nichts von den pikanten Umtrieben seiner nahen Verwandtschaft, zu allem Überfluß werden die Eheleute von einem unbekannten Anrufer bedroht. Die Ermittlungen führen Derrick zu einem Geschäftsmann namens Blodin (Jürgen Goslar), der seinen Zaster mit fragwürdigen Club verdient. Freimütig bekennt er sich zu seinen Kontakten mit dem Toten, ein klares Motiv ist jedoch nicht erkennbar...
Und gleich die nächste von Helmuth Ashley inszenierte Folge. Nun hat man schmackhafte Zutaten in einer passenden Rezeptur vereint, der Auftakt tritt sogar ordentlich aufs Gaspedal. Ein ruppiger Mord, gefolgt von einer wüsten Ballerei, Harry verabschiedet ins Krankenhaus, eine Kugel trifft seinen Arm. So fällt in dieser Folge die Rolle von Willy Schäfer etwas grösser als üblich aus, er vertritt gewissermaßen Fritz Wepper als zweiten Mann. Leider war der von mir sehr geschätzte Günther Stoll schon damals nicht mehr dabei, er verstarb bereits im Januar 1977, ergo müssen wir uns mit Schäfer begnügen. Angenehmerweise kommt Derrick wieder ein wenig bissiger rüber, als in der vorherigen von Ashley gedrehten Folge. Es gibt also (noch) mehr als die "grandiose Tappert-Grundpräsenz" zu bestaunen.
Während bei Folge 39 die Schauspieler den ein wenig schwachbrüstigen Plot tragen mussten, begegnen sich in dieser Episode alle Komponenten auf Augenhöhe. Daher erscheint mir die obige Bemerkung von der "passenden Rezeptur" zutreffend. Hervorheben möchte ich Jürgen Goslar als schmierigen Kriminellen, sowie Herbert Mensching als überforderten Ehemann und Bruder. Auf wenige weitere Mitwirkende gehe ich nicht ein, die Spoilergefahr erscheint mir zu gross. Der Score von Frank Duval tönt angenehm, manchmal vielleicht eine Spur zu unscheinbar, wird er nicht immer punktgenau zum Einsatz gebracht. Helmuth Ashley ist mit "Der Fotograf" eine gute Folge gelungen, zur Spitzengruppe kann dieser Beitrag allerdings nicht aufschliessen.
7/10 (gut)
Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 39 - Tote im Wald (Deutschland 1977)
Hans Beck (Martin Lüttge) schiebt sein mit einer Blumenkiste bepacktes Fahrrad über den Waldweg, als er auf den aufgeregten Forstarbeiter Lohmann (Max Griesser) trifft. Hektisch berichtet Lohmann von einem Leichenfund in der Nähe, er leiht sich Becks Drahtesel aus, um schnellstmöglich vom nächsten Telefon aus die Polizei zu verständigen. Die Identität der jungen Frau ist schnell ermittelt, es handelt sich um eine Austauschschülerin aus England. Derweil wird Hans Beck von einem unguten Gefühl ergriffen. Vor einigen Jahren sass er eine Haftstrafe in Nürnberg ab, da er damals eine junge Frau angefallen haben soll. Seine Ehefrau Lore (Gaby Dohm) ahnt nichts von dem dunklen Fleck in der Vergangenheit ihres Mannes. Beck schickt seinen guten Freund Manfred Donk (Günther Neutze) ins Rennen, da er sich vor dem Zusammentreffen mit den Ermittlern fürchtet. Freilich wirft Becks Vorgeschichte kein gutes Licht auf ihn. Tatsächlich nimmt Derrick den Vorbestraften genau unter die Lupe, doch der erfahrene Kriminalist konzentriert sich nicht ausschliesslich auf Beck...
Diese Folge führt uns raus aufs Land, mitten im Sommer in den schönen Wald vor den Toren Münchens. Leider ist der Plot zu rasch durchschaubar. Scheint bei manchen Derrick-Folgen die knappe Stunde Spielzeit zu kurz bemessen, hat man hier Mühe die letzten Minuten überhaupt noch sinnvoll zu füllen. Die per Rückblick recht detailliert geschilderte Tat, wirkt fast ein wenig "unrund rangeklatscht". Glücklicherweise ist auf die Schauspieler einmal mehr Verlass, auf diese Weise wird manche Scharte ausgewetzt. Martin Lüttge gelingt eine überzeugende Darbietung, gleiches gilt für seine Filmgattin Gaby Dohm. Die beste Leistung zeigt Günther Neutze, der als widerlicher Schleimbeutel durch das Szenario glibbert. Herrlich auch die kleinere Rolle von Udo Thomer, der einen recht simpel gestrickten Fahrer spielt.
Erneut entstand unter der Regie von Helmuth Ashley eine bodenständige und seriöse Folge. Wenn man Derrick schon "popanztechnisch" völlig ausbremst, dann sollte man bitte zumindest ein cleveres Drehbuch in der Hinterhand haben, was in diesem Fall nicht der Fall ist (Welch umwerfender Wortwitz, Herr Blap. Setzen!). Da das Ensemble stark agiert -man kann es nicht oft genug betonen- und Horst Tappert stets seine "grandiose Grundpräsenz" in die Waagschale wirft, wird der Serienverehrer letztlich durchaus zufriedengestellt. Trotzdem bleibt ein unbestimmtes Gefühl zurück, dass bei dieser Folge einiges an Potential verschenkt wurde.
6/10 (obere Mittelklasse)
Folge 40 - Der Fotograf (Deutschland 1978)
Alwin Merz (Bruno Dietrich) rennt panisch durch das nächtliche München, drei wenig freundliche Gestalten sind ihm hart auf den Fersen. Auf dem Bahnsteig der U-Bahn endet die Jagd, die Häscher schlagen ihre Beute brutal zusammen, werfen den wehrlosen Mann anschliessend vor die einfahrende Strassenbahn. Das Mordopfer war als Fotograf tätig, als Derrick und Klein seine Geschäfträume aufsuchen, werden sie unvermittelt in eine heftige Schiesserei verwickelt. Das Atelier wurde von den schiesswütigen Burschen durchwühlt, Derrick fällt pornographisches Bildmaterial ins Auge. Auf den Bildern ist auch Inge Merz zu sehen, die Ehefrau von Andreas (Herbert Mensching), dem Bruder des Ermordeten. Offenbar wusste Andreas Merz nichts von den pikanten Umtrieben seiner nahen Verwandtschaft, zu allem Überfluß werden die Eheleute von einem unbekannten Anrufer bedroht. Die Ermittlungen führen Derrick zu einem Geschäftsmann namens Blodin (Jürgen Goslar), der seinen Zaster mit fragwürdigen Club verdient. Freimütig bekennt er sich zu seinen Kontakten mit dem Toten, ein klares Motiv ist jedoch nicht erkennbar...
Und gleich die nächste von Helmuth Ashley inszenierte Folge. Nun hat man schmackhafte Zutaten in einer passenden Rezeptur vereint, der Auftakt tritt sogar ordentlich aufs Gaspedal. Ein ruppiger Mord, gefolgt von einer wüsten Ballerei, Harry verabschiedet ins Krankenhaus, eine Kugel trifft seinen Arm. So fällt in dieser Folge die Rolle von Willy Schäfer etwas grösser als üblich aus, er vertritt gewissermaßen Fritz Wepper als zweiten Mann. Leider war der von mir sehr geschätzte Günther Stoll schon damals nicht mehr dabei, er verstarb bereits im Januar 1977, ergo müssen wir uns mit Schäfer begnügen. Angenehmerweise kommt Derrick wieder ein wenig bissiger rüber, als in der vorherigen von Ashley gedrehten Folge. Es gibt also (noch) mehr als die "grandiose Tappert-Grundpräsenz" zu bestaunen.
Während bei Folge 39 die Schauspieler den ein wenig schwachbrüstigen Plot tragen mussten, begegnen sich in dieser Episode alle Komponenten auf Augenhöhe. Daher erscheint mir die obige Bemerkung von der "passenden Rezeptur" zutreffend. Hervorheben möchte ich Jürgen Goslar als schmierigen Kriminellen, sowie Herbert Mensching als überforderten Ehemann und Bruder. Auf wenige weitere Mitwirkende gehe ich nicht ein, die Spoilergefahr erscheint mir zu gross. Der Score von Frank Duval tönt angenehm, manchmal vielleicht eine Spur zu unscheinbar, wird er nicht immer punktgenau zum Einsatz gebracht. Helmuth Ashley ist mit "Der Fotograf" eine gute Folge gelungen, zur Spitzengruppe kann dieser Beitrag allerdings nicht aufschliessen.
7/10 (gut)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Schaue zur Zeit auch Breaking Bad, seit langem mal wieder eine wirklich gutgemachte Geschichte/Serie, erinnert ein wenig an "Falling Down", wie ich finde._Richard_ hat geschrieben:Breaking Bad - Serie (DVD)
I. und II. Staffel
An Lungenkrebs erkrankter Chemie-Lehrer, der einen behinderten Sohn hat, fängt an Crystal-Meth zu kochen um seine Familie für die Zeit nach seinem Tod finanziell abzusichern.
Wird im Verlauf der Serie immer besser. Empfehlung...nicht nur für Serien-Junkies.
8/10
Gruß
NagScreen
Zuletzt geändert von NagScreen am So 24. Apr 2011, 02:27, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist schwieriger eine vorgefaßte Meinung zu zertrümmern, als ein Atom. (Der Einstein, Albert)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 41 - Tod eines Fans (Deutschland 1978)
Die Karriere des Popstars Harry Dugan (Tommi Piper) läuft gut. Nach einem ausverkauften Konzert vor begeisterten Fans, will er sich Harry in seinem Hotelzimmer ein wenig frisch machen. Als er in seinem Bett die Leiche einer jungen Frau findet, kann der Sänger seinen Manager nicht erreichen und gerät in Panik. Beim Versuch die Tote aus dem Zimmer zu entfernen, wird Harry ausgerechnet von einem Reporter erwischt. Wegen der recht klaren Lage des Falls, wird Harry Dugan zunächst in Untersuchungshaft genommen, er beteuert jedoch vehement und nahezu verzweifelt seine Unschuld. Derrick befragt die engsten Vertrauten des Verdächtigen, den umtriebigen Manager Oskar Heckel (Wolfgang Wahl), den Garderobier Günther Orkel (Werner Schulenberg), sowie den Fahrer Ingo Grasser (Stefan Behrens). Besonders Grasser scheint nicht so ganz mit seinem Wissen rausrücken zu wollen, doch die Ermittlungen laufen nach kurzer Zeit in eine weitere Richtung. Das Mordopfer war eine glühende Verehrerin des Stars, was ihren Freund Konrad Peiss (Christian Kohlund) suspekt erscheinen lässt. Peiss scheint allerdings nicht als Tatverdächtiger zu taugen, steckt womöglich doch eine Person aus Dugans direkten Umfeld hinter der Tat...???
Alfred Vohrer führte bei dieser Folge Regie, die mit einem starken Drehbuch und einer tollen Besetzung punkten kann. Schon der Auftakt sorgt für gute Laune, Tommi Piper trägt mit kerniger Stimme "Born to be wild" vor. Obschon der Klassiker von Steppenwolf seltsam "schnulzig-verwurstet" aus den Boxen rumpelt, macht diese Fassung wirklich Spass. Überhaupt spielt Tommi Piper sehr gut auf, da er neben der Schauspielerei auch musikalisch aktiv war, ist ihm die Rolle gewissermaßen auf den Leib geschneidert. Kaum weniger interessant sind die "Zuarbeiter" Pipers ausgeführt, Wolfgang Wahl macht als Manager ordentlich Druck, Werner Schulenberg kommt leicht tuntig daher, Stefan Behrens wirkt wenig vertrauenerweckend. Christian Kohlund sehen wir als Sunnyboy mit Rotzbremse, Hannes Messemer als erfolgreichen Unternehmer und knarzigen Vater Kohlunds. Sämtliche Nebenrollen fügen sich gut in das stimmige Gesamtbild ein.
Dank der gut erdachten Geschichte, kann Alfred Vohrer den Popanz im Keller versauern lassen. Aber Vohrer wäre nicht Vohrer, wenn er nicht wenigstens ein paar typische Duftmarken setzen würde, dafür liebe ich diesen (oft sträflich unterschätzten) Regisseur! So wirkt die Inszenierung des "Popstars" durchweg glaubwürdig, der Auftritt ist toll gefilmt, die hysterischen Fans sorgen für Schmunzler. Werner Schulenberg fügt die homoerotischen Zwischentöne ein, die man von Vohrer kennt und erwartet, die stets zusätzliche Würze in die Arbeiten des Filmemachers bringen. Das Drehbuch streut geschickt diverse Verdachtsmomente, die Auflösung ist schlüssig, aber nicht unbedingt besonders kreativ erdacht. Was solls, klassische Motive passen letztlich immer. Eine starke Folge, danke Alfred!
7,5/10 (gut bis sehr gut)
Folge 42 - Abendfrieden (Deutschland 1978)
Jakob Stanz (Vitus Zeplichal) will seiner Großtante eine erfreuliche Nachricht überbringen, die alte Dame soll in der Seniorenresidenz Abendfrieden wohnen. Das Haus wird von dem Schwesternpaar Helene (Inge Birkmann) und Margarete Schübel (Alice Treff) geleitet, die wenig erfeut über den unerwarteten Besucher sind. Stanz bekommt seine Verwandte nicht zu Gesicht, angeblich sei sie in einem anderen Haus untergebracht. Zu seiner Verärgerung ist dieses Anwesen nicht auffindbar, selbst der örtlichen Polizei ist das Haus kein Begriff. Wenig später wird Jakob Stanz vor einer Gastwirtschaft überfahren und verstirbt, der Fahrer des Wagens flüchtet unerkannt. Derrick trifft im Haus Abendfrieden auf schrullige aber freundliche Senioren, die man sich kaum als Täter vorstellen mag. Hingegen erregt Alfons Ullmann (Thomas Fritsch) die Aufmerksamkeit des Ermittlers, hatte der junge Mann eine Verabredung mit Jakob Stanz, die in der beim Tatort gelegenen Kneipe stattfinden sollte...???
Nach dem herrlich erfrischenden Vohrer-Einschub, bekommen wir es nun wieder mit einer von Helmuth Ashley inszenierten Episode zu tun. Die Stars dieser Folge sind ohne Zweifel die Betreiber und Bewohner der namensgebenden Seniorenresidenz, die zwischen liebenswert-schrullig, nervös-ängstlich und abwartend-berechnend pendeln. Inge Birkmann stellt den abgeklärten Teil des Geschwisterpaares dar, Alice Treff gibt sich unsicher bis dezent panisch. Rudolf Schündler und Harry Hardt sehen wir als knuffige Kauze, es wäre müßig an dieser Stelle alle Vertreter der älteren Generation aufzuzählen. Thomas Fritsch gibt den arroganten Jungspund, Dietlinde Turban die hoffnungsvolle Nachwuchsmusikerin.
Freilich ist die Triebfeder der alten Herrschaften offensichtlich, lässt sich ihr Katz- und Mausspiel leicht durchschauen. Trotzdem bietet die Auflösung eine kleine Überraschung, die ich als durchaus gelungen bezeichnen möchte. Auch diesmal ist Helmuth Ashley kein Höhepunkt der Reihe gelungen, aber als unterhaltsame und sympathische Folge geht "Abendfrieden" ohne Zweifel durch.
6,5/10 (oberste Mittelklasse)
***
"Was gab es noch, in Ultrakurzform"
Liebesgrüße aus Moskau (Großbritannien 1963) - Der zweite Bond-Streifen kommt (fast) ohne Schnickschnack und Gigantomanie aus. "From Russia with Love" ist ein starker Agententhriller, der mit schönen und interessanten Schauplätzen auftrumpft. Daniela Bianchi erfreut als hübsches Bond-Girl, Eunice Gayson ist erneut in einer kleinen Rolle zu sehen, "Q" taucht erstmalig auf.
Noch immer einer meiner Lieblingsfilme mit 007. Die Blu-ray ist sehr ordentlich geworden.
8,5/10
Bad Boys Hunting (Kanada 2000) - Ein mittelprächtiger Thriller, dessen Handlung arg bemüht zusammengeschustert wurde. Pam Grier und Rutger Hauer retten den Streifen aus der völligen Belanglosigkeit. Grier nimmt ihr Image recht gelungen auf die Schippe, Hauer agiert mit der üblichen Coolness.
Kann man sich als Fan der Hauptdarsteller anschauen.
5/10
Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 41 - Tod eines Fans (Deutschland 1978)
Die Karriere des Popstars Harry Dugan (Tommi Piper) läuft gut. Nach einem ausverkauften Konzert vor begeisterten Fans, will er sich Harry in seinem Hotelzimmer ein wenig frisch machen. Als er in seinem Bett die Leiche einer jungen Frau findet, kann der Sänger seinen Manager nicht erreichen und gerät in Panik. Beim Versuch die Tote aus dem Zimmer zu entfernen, wird Harry ausgerechnet von einem Reporter erwischt. Wegen der recht klaren Lage des Falls, wird Harry Dugan zunächst in Untersuchungshaft genommen, er beteuert jedoch vehement und nahezu verzweifelt seine Unschuld. Derrick befragt die engsten Vertrauten des Verdächtigen, den umtriebigen Manager Oskar Heckel (Wolfgang Wahl), den Garderobier Günther Orkel (Werner Schulenberg), sowie den Fahrer Ingo Grasser (Stefan Behrens). Besonders Grasser scheint nicht so ganz mit seinem Wissen rausrücken zu wollen, doch die Ermittlungen laufen nach kurzer Zeit in eine weitere Richtung. Das Mordopfer war eine glühende Verehrerin des Stars, was ihren Freund Konrad Peiss (Christian Kohlund) suspekt erscheinen lässt. Peiss scheint allerdings nicht als Tatverdächtiger zu taugen, steckt womöglich doch eine Person aus Dugans direkten Umfeld hinter der Tat...???
Alfred Vohrer führte bei dieser Folge Regie, die mit einem starken Drehbuch und einer tollen Besetzung punkten kann. Schon der Auftakt sorgt für gute Laune, Tommi Piper trägt mit kerniger Stimme "Born to be wild" vor. Obschon der Klassiker von Steppenwolf seltsam "schnulzig-verwurstet" aus den Boxen rumpelt, macht diese Fassung wirklich Spass. Überhaupt spielt Tommi Piper sehr gut auf, da er neben der Schauspielerei auch musikalisch aktiv war, ist ihm die Rolle gewissermaßen auf den Leib geschneidert. Kaum weniger interessant sind die "Zuarbeiter" Pipers ausgeführt, Wolfgang Wahl macht als Manager ordentlich Druck, Werner Schulenberg kommt leicht tuntig daher, Stefan Behrens wirkt wenig vertrauenerweckend. Christian Kohlund sehen wir als Sunnyboy mit Rotzbremse, Hannes Messemer als erfolgreichen Unternehmer und knarzigen Vater Kohlunds. Sämtliche Nebenrollen fügen sich gut in das stimmige Gesamtbild ein.
Dank der gut erdachten Geschichte, kann Alfred Vohrer den Popanz im Keller versauern lassen. Aber Vohrer wäre nicht Vohrer, wenn er nicht wenigstens ein paar typische Duftmarken setzen würde, dafür liebe ich diesen (oft sträflich unterschätzten) Regisseur! So wirkt die Inszenierung des "Popstars" durchweg glaubwürdig, der Auftritt ist toll gefilmt, die hysterischen Fans sorgen für Schmunzler. Werner Schulenberg fügt die homoerotischen Zwischentöne ein, die man von Vohrer kennt und erwartet, die stets zusätzliche Würze in die Arbeiten des Filmemachers bringen. Das Drehbuch streut geschickt diverse Verdachtsmomente, die Auflösung ist schlüssig, aber nicht unbedingt besonders kreativ erdacht. Was solls, klassische Motive passen letztlich immer. Eine starke Folge, danke Alfred!
7,5/10 (gut bis sehr gut)
Folge 42 - Abendfrieden (Deutschland 1978)
Jakob Stanz (Vitus Zeplichal) will seiner Großtante eine erfreuliche Nachricht überbringen, die alte Dame soll in der Seniorenresidenz Abendfrieden wohnen. Das Haus wird von dem Schwesternpaar Helene (Inge Birkmann) und Margarete Schübel (Alice Treff) geleitet, die wenig erfeut über den unerwarteten Besucher sind. Stanz bekommt seine Verwandte nicht zu Gesicht, angeblich sei sie in einem anderen Haus untergebracht. Zu seiner Verärgerung ist dieses Anwesen nicht auffindbar, selbst der örtlichen Polizei ist das Haus kein Begriff. Wenig später wird Jakob Stanz vor einer Gastwirtschaft überfahren und verstirbt, der Fahrer des Wagens flüchtet unerkannt. Derrick trifft im Haus Abendfrieden auf schrullige aber freundliche Senioren, die man sich kaum als Täter vorstellen mag. Hingegen erregt Alfons Ullmann (Thomas Fritsch) die Aufmerksamkeit des Ermittlers, hatte der junge Mann eine Verabredung mit Jakob Stanz, die in der beim Tatort gelegenen Kneipe stattfinden sollte...???
Nach dem herrlich erfrischenden Vohrer-Einschub, bekommen wir es nun wieder mit einer von Helmuth Ashley inszenierten Episode zu tun. Die Stars dieser Folge sind ohne Zweifel die Betreiber und Bewohner der namensgebenden Seniorenresidenz, die zwischen liebenswert-schrullig, nervös-ängstlich und abwartend-berechnend pendeln. Inge Birkmann stellt den abgeklärten Teil des Geschwisterpaares dar, Alice Treff gibt sich unsicher bis dezent panisch. Rudolf Schündler und Harry Hardt sehen wir als knuffige Kauze, es wäre müßig an dieser Stelle alle Vertreter der älteren Generation aufzuzählen. Thomas Fritsch gibt den arroganten Jungspund, Dietlinde Turban die hoffnungsvolle Nachwuchsmusikerin.
Freilich ist die Triebfeder der alten Herrschaften offensichtlich, lässt sich ihr Katz- und Mausspiel leicht durchschauen. Trotzdem bietet die Auflösung eine kleine Überraschung, die ich als durchaus gelungen bezeichnen möchte. Auch diesmal ist Helmuth Ashley kein Höhepunkt der Reihe gelungen, aber als unterhaltsame und sympathische Folge geht "Abendfrieden" ohne Zweifel durch.
6,5/10 (oberste Mittelklasse)
***
"Was gab es noch, in Ultrakurzform"
Liebesgrüße aus Moskau (Großbritannien 1963) - Der zweite Bond-Streifen kommt (fast) ohne Schnickschnack und Gigantomanie aus. "From Russia with Love" ist ein starker Agententhriller, der mit schönen und interessanten Schauplätzen auftrumpft. Daniela Bianchi erfreut als hübsches Bond-Girl, Eunice Gayson ist erneut in einer kleinen Rolle zu sehen, "Q" taucht erstmalig auf.
Noch immer einer meiner Lieblingsfilme mit 007. Die Blu-ray ist sehr ordentlich geworden.
8,5/10
Bad Boys Hunting (Kanada 2000) - Ein mittelprächtiger Thriller, dessen Handlung arg bemüht zusammengeschustert wurde. Pam Grier und Rutger Hauer retten den Streifen aus der völligen Belanglosigkeit. Grier nimmt ihr Image recht gelungen auf die Schippe, Hauer agiert mit der üblichen Coolness.
Kann man sich als Fan der Hauptdarsteller anschauen.
5/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
- Blap
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- Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
- Wohnort: Sofa des Todes
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 43 - Ein Hinterhalt (Deutschland 1978)
Auf einer Landstrasse ereignet sich ein grauenvoller Unfall, hinter dem Steuer des Autos verbrennt ein Mensch. Der Wagen gehört de ansässigen Ärztin Dr. Marta Schwenn (Ruth Leuwerik), doch ein von ihr beauftragter Fahrer lenkte den Wagen. Alles deutet auf einen minutiös geplanten Anschlag hin, bei dem die falsche Person zu Tode kam. Dr. Schwenn tritt per Telefon mit ihrem Bruder Albert Kolpe (Traugott Buhre) in Kontakt, den sie seit Jahren nicht mehr gesprochen hat. Albert will seiner Schwester nicht zur Seite stehen, doch sein Sohn Bruno (Hans-Georg Panczak) macht sich umgehend auf den Weg zu seiner Tante. Brunos Motive sind nicht ehrenhaft. Vielmehr nutzt der junge Mann die unerwartete Gelegenheit, um seine Tante mit Ablehnung und Verachtung zu überschütten. Derweil stellen Derrick und Klein fest, dass die Ärztin im Umland nicht bei allen Patienten und Einwohnern beliebt ist. Besonders die Famlie Borsch ist nicht gut auf Dr. Schwenn zu sprechen. Der Unfall wurde mit einem gefällten Baum aus dem Wald des Landwirts herbeigeführt, den Unbekannte gezielt auf der Strasse platzierten. Ferner war Bauer Borsch (Toni Berger) der erste Zeuge am Ort des Unfalls, und sein Zorn auf Dr. Schwenn ist kein Geheimnis...
Schon Folge 41 (Tod eines Fans) inszenierte Alfred Vohrer überraschend seriös. In dieser Hinsicht geht Episode 42 sogar noch einen Schritt weiter, Vohrer verzichtet völlig auf Schlüpfrigkeiten oder sonstigen Popanz. "Ein Hinterhalt" ist der eindrucksvolle Beleg dafür, dass Alfred Vohrer auch als bodenständiger Regisseur rundum zu überzeugen vermag. Die zentralen Charaktere werden von Ruth Leuwerik, Traugott Buhre und Hans-Georg Panczak großartig gespielt. Ein Familiendrama mit genug Substanz für einen abendfüllen Spielfilm. Aufgrund der massiven Präsenz des "tragischen Trios", bleibt den übrigen Mitwirkenden nur der Part des schmückenden Beiwerks, abgesehen vom wie immer erstklassigen Horst Tappert. Nora Minor soll nicht unerwähnt bleiben, und auch Toni Berger liefert als aufbrausendes Landei eine gute Vorstellung ab. Lediglich die Darbietung von Antischauspieler Hans(i) Kraus spottet jeder Beschreibung, geht als klare Fehlbesetzung durch. Heiner Lauterbach ist in einer kleinen Rolle zu sehen.
Dank der punktgenauen Arbeit von Alfred Vohrer und des guten Drehbuchs, wird die Geschichte trotz der überschaubaren Spielzeit nicht oberflächlich erzählt. Die Auflösung ist bitter und traurig, kommt aber teilweise als kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont daher. Alfred Vohrer kann auch ernsthaft, selbst ewige Skeptiker sollten bei dieser Folge keinen Grund zur Kritik finden. Bekanntlich schätze ich den "wüsten Vohrer" sehr, doch mir gefällt auch diese Seite des Regissseurs.
7,5/10 (gut bis sehr gut)
Folge 44 - Stein's Tochter (Deutschland 1978)
Die neunzehnjährige Schülerin Cosima Stein (Katerina Jacob) ist mit dem deutlich älteren Alexander Bork (Hartmut Becker) verlobt, der zusammen mit einem Typen namens Pohlmann (Hans Zander) eine angesagte Discothek betreibt. Nach einem fröhlichen Abend bringt Bork seine Verlobte nach Hause. Cosima lebt noch bei ihrem Vater, dem Lehrer Oswald Stein (Thomas Holtzmann), der gleichzeitig auch ihr Klassenlehrer ist. Plötzlich fallen zwei Schüsse, Alexander bricht tödlich getroffen zusammen. Derrick und Klein finden Cosima völlig aufgelöst vor, auch ihr Vater ringt mühsam um Fassung. Bei den Ermittlungen ergeben sich zahlreiche Verdachtsmomente. Oswald Stein hatte keine hohe Meinung von seinem Schwiegersohn in spe, lässt aber auch kein gutes Haar an seinen Schülern, die laut seiner Meinung einen schlechten Einfluss auf seine Tochter ausüben. Heinz Betzky (Markus Boysen), ein Klassenkamerad Cosimas, rückt in den Mittelpunkt der Nachforschungen, denn der Ermordete spannte ihm Cosima vor einem halben Jahr aus. Finanziell profitiert Pohlmann vom Ableben seines Teilhabers, die ertragreiche Discothek fällt nun vollständig in seinen Besitz.
"Stein's Tochter" beginnt frisch und fröhlich. Die damals sehr hübsche Katerina Jacob, tanzt verliebt und ausgelassen zu den Klängen von "Don't let me be misunderstood". Der Song zieht sich wie ein roter Faden durch die Folge, passt trotz teils offenkundig gegensätzlicher Stimmung immer "irgendwie" in das Geschehen. Die Stars dieser Episode sind Katerina Jacob, Thomas Holtzmann und Markus Boysen. Jacob stürzt von ihrer Wolke hinuter, wird brutal in einen Höllenschlund gerissen. Ihre Darbietung ist kraftvoll und packend. Markus Boysen gibt den vordergründig obercoolen Jungspund, hinter dessen glatter Fassade sich echte Gefühle verstecken. Den Vogel schiesst jedoch Thomas Holtzmann ab, der sich locker den Preis für den "schrecklichsten Lehrkörper des Landes" verdient. Als Oswald Stein dämonisiert er seine Schüler regelrecht, hält sie für verantwortungslose, haltlose und ruchlose Ungeheuer.
Wolfgang Becker konnte bei dieser Folge auf ein solides Drehbuch zurückgreifen, lediglich die Auflösung ist (für meinen Geschmack) eine Spur zu geradlinig. Der ewig währende Konflikt der Generationen wird interessant beleuchtet, die Einblicke sind teils befremdlich, nahezu erschreckend. Von wem der wahre Schrecken ausgeht? Findet es bitte selbst heraus! Eine starke Folge, die Lust auf mehr, mehr, meeehr macht...!
7/10 (gut)
Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 16-30 enthält
Folge 43 - Ein Hinterhalt (Deutschland 1978)
Auf einer Landstrasse ereignet sich ein grauenvoller Unfall, hinter dem Steuer des Autos verbrennt ein Mensch. Der Wagen gehört de ansässigen Ärztin Dr. Marta Schwenn (Ruth Leuwerik), doch ein von ihr beauftragter Fahrer lenkte den Wagen. Alles deutet auf einen minutiös geplanten Anschlag hin, bei dem die falsche Person zu Tode kam. Dr. Schwenn tritt per Telefon mit ihrem Bruder Albert Kolpe (Traugott Buhre) in Kontakt, den sie seit Jahren nicht mehr gesprochen hat. Albert will seiner Schwester nicht zur Seite stehen, doch sein Sohn Bruno (Hans-Georg Panczak) macht sich umgehend auf den Weg zu seiner Tante. Brunos Motive sind nicht ehrenhaft. Vielmehr nutzt der junge Mann die unerwartete Gelegenheit, um seine Tante mit Ablehnung und Verachtung zu überschütten. Derweil stellen Derrick und Klein fest, dass die Ärztin im Umland nicht bei allen Patienten und Einwohnern beliebt ist. Besonders die Famlie Borsch ist nicht gut auf Dr. Schwenn zu sprechen. Der Unfall wurde mit einem gefällten Baum aus dem Wald des Landwirts herbeigeführt, den Unbekannte gezielt auf der Strasse platzierten. Ferner war Bauer Borsch (Toni Berger) der erste Zeuge am Ort des Unfalls, und sein Zorn auf Dr. Schwenn ist kein Geheimnis...
Schon Folge 41 (Tod eines Fans) inszenierte Alfred Vohrer überraschend seriös. In dieser Hinsicht geht Episode 42 sogar noch einen Schritt weiter, Vohrer verzichtet völlig auf Schlüpfrigkeiten oder sonstigen Popanz. "Ein Hinterhalt" ist der eindrucksvolle Beleg dafür, dass Alfred Vohrer auch als bodenständiger Regisseur rundum zu überzeugen vermag. Die zentralen Charaktere werden von Ruth Leuwerik, Traugott Buhre und Hans-Georg Panczak großartig gespielt. Ein Familiendrama mit genug Substanz für einen abendfüllen Spielfilm. Aufgrund der massiven Präsenz des "tragischen Trios", bleibt den übrigen Mitwirkenden nur der Part des schmückenden Beiwerks, abgesehen vom wie immer erstklassigen Horst Tappert. Nora Minor soll nicht unerwähnt bleiben, und auch Toni Berger liefert als aufbrausendes Landei eine gute Vorstellung ab. Lediglich die Darbietung von Antischauspieler Hans(i) Kraus spottet jeder Beschreibung, geht als klare Fehlbesetzung durch. Heiner Lauterbach ist in einer kleinen Rolle zu sehen.
Dank der punktgenauen Arbeit von Alfred Vohrer und des guten Drehbuchs, wird die Geschichte trotz der überschaubaren Spielzeit nicht oberflächlich erzählt. Die Auflösung ist bitter und traurig, kommt aber teilweise als kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont daher. Alfred Vohrer kann auch ernsthaft, selbst ewige Skeptiker sollten bei dieser Folge keinen Grund zur Kritik finden. Bekanntlich schätze ich den "wüsten Vohrer" sehr, doch mir gefällt auch diese Seite des Regissseurs.
7,5/10 (gut bis sehr gut)
Folge 44 - Stein's Tochter (Deutschland 1978)
Die neunzehnjährige Schülerin Cosima Stein (Katerina Jacob) ist mit dem deutlich älteren Alexander Bork (Hartmut Becker) verlobt, der zusammen mit einem Typen namens Pohlmann (Hans Zander) eine angesagte Discothek betreibt. Nach einem fröhlichen Abend bringt Bork seine Verlobte nach Hause. Cosima lebt noch bei ihrem Vater, dem Lehrer Oswald Stein (Thomas Holtzmann), der gleichzeitig auch ihr Klassenlehrer ist. Plötzlich fallen zwei Schüsse, Alexander bricht tödlich getroffen zusammen. Derrick und Klein finden Cosima völlig aufgelöst vor, auch ihr Vater ringt mühsam um Fassung. Bei den Ermittlungen ergeben sich zahlreiche Verdachtsmomente. Oswald Stein hatte keine hohe Meinung von seinem Schwiegersohn in spe, lässt aber auch kein gutes Haar an seinen Schülern, die laut seiner Meinung einen schlechten Einfluss auf seine Tochter ausüben. Heinz Betzky (Markus Boysen), ein Klassenkamerad Cosimas, rückt in den Mittelpunkt der Nachforschungen, denn der Ermordete spannte ihm Cosima vor einem halben Jahr aus. Finanziell profitiert Pohlmann vom Ableben seines Teilhabers, die ertragreiche Discothek fällt nun vollständig in seinen Besitz.
"Stein's Tochter" beginnt frisch und fröhlich. Die damals sehr hübsche Katerina Jacob, tanzt verliebt und ausgelassen zu den Klängen von "Don't let me be misunderstood". Der Song zieht sich wie ein roter Faden durch die Folge, passt trotz teils offenkundig gegensätzlicher Stimmung immer "irgendwie" in das Geschehen. Die Stars dieser Episode sind Katerina Jacob, Thomas Holtzmann und Markus Boysen. Jacob stürzt von ihrer Wolke hinuter, wird brutal in einen Höllenschlund gerissen. Ihre Darbietung ist kraftvoll und packend. Markus Boysen gibt den vordergründig obercoolen Jungspund, hinter dessen glatter Fassade sich echte Gefühle verstecken. Den Vogel schiesst jedoch Thomas Holtzmann ab, der sich locker den Preis für den "schrecklichsten Lehrkörper des Landes" verdient. Als Oswald Stein dämonisiert er seine Schüler regelrecht, hält sie für verantwortungslose, haltlose und ruchlose Ungeheuer.
Wolfgang Becker konnte bei dieser Folge auf ein solides Drehbuch zurückgreifen, lediglich die Auflösung ist (für meinen Geschmack) eine Spur zu geradlinig. Der ewig währende Konflikt der Generationen wird interessant beleuchtet, die Einblicke sind teils befremdlich, nahezu erschreckend. Von wem der wahre Schrecken ausgeht? Findet es bitte selbst heraus! Eine starke Folge, die Lust auf mehr, mehr, meeehr macht...!
7/10 (gut)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 31-45 enthält
Folge 45 - Klavierkonzert (Deutschland 1978)
Die Ehe von Robert (Peter Fricke) und Luisa van Doom (Maria Schell) ist von Hass und tiefer Verachtung füreinander geprägt. Eines Abends wird Frau Kling (Ursula Ludwig), die Haushälterin der van Dooms, durch ein geschlossenes Fenster im Haus der zerstrittenen Eheleute erschossen. Sofort verdächtigt Luisa van Doom ihren Gatten, doch der bekannte Pianist gab zur Tatzeit ein Konzert. Tatsächlich spricht einiges gegen Robert, der einst als junger Mann von seiner wohlhabenden Frau gefördert wurde. Seine Gattin behaart auf ihrem Verdacht, gegenüber Derrick und Klein spricht sie von einem Auftragsmord, bei dem das falsche Ziel zu Tode kam. Robert hat seit einiger Zeit ein Verhältnis mit der hübschen Isabella (Iris Berben), doch Luisa stimmte einer Scheidung nicht zu, ein starkes Motiv. Welche Rolle spielt Van Dooms Manager Ostrow (Eric Pohlmann), der nicht mit seinem Wissen rausrücken mag...???
"Klavierkonzert" wirft ein beeindruckendes Staraufgebot in die Waagschale. Peter Fricke überzeugt als zerknirschter Musiker, der den immer stärkeren Druck kaum noch ertragen kann. Maria Schell gelingt eine konsequent unsympathische Darstellung, die souverän zwischen Kälte, Hass und hysterischen Ausbrüchen pendelt. Eric Pohlmann passt vortrefflich in die Rolle des zielstrebigen Managers (damals noch als "Agent" bezeichnet). Der junge Sky du Mont wirkt reichlich klapprig, ihm fehlt es noch ein wenig an Profil, obschon seine Leistung ansprechend geraten ist. Iris Berben hat eine etwas undankbare Rolle erwischt, mehr als die oberflächlich anmutende Geliebte wird ihr nicht abverlangt. Jutta Speidel sorgt für ein wenig Wärme, gibt allerdings auch Rätsel auf, wirkt zunehmend berechnend. Übrigens gefällt mir Jutta Speidel in dieser Derrick-Folge sehr gut, nie war sie hübscher, sie stellt sogar Iris Berben locker in den Schatten.
Helmuth Ashley liefert einen gut gelungenen Beitrag ab, der mit tollen Schauspielern und einer soliden Story ausgestattet ist. Die Auflösung mag nicht unbedingt die ganz grosse Überraschung sein. Doch zuvor werden geschickt diverse Verdachtsmomente gestreut, die den möglichen Täterkreis nicht auf lediglich ein, zwei Personen reduzieren.
7/10 (gut)
Die dritte Derrick-Box sorgte für durchweg gute bis sehr gute Unterhaltung, der übliche Standard wurde (fast) nie verfehlt, letztlich hatte jede Folge ihre Reize. Meine Lieblinge aus diesem Set:
• Folge 33 - Offene Rechnung (Alfred Vohrer)
• Folge 34 - Tod des Wucherers (Zbynek Brynych)
• Folge 41 - Tod eines Fans (Alfred Vohrer)
• Folge 43 - Ein Hinterhalt (Alfred Vohrer)
...und weil es so schön ist, geht es sofort mit der vierten Box weiter:
Cover der Derrick Collectors Box 4, welche die Folgen 46-60 enthält
Folge 46 - Kaffee mit Beate (Deutschland 1978)
Beate Schill (Helga Anders) und ihre Freundin Helga (Johanna Elbauer) warten aufgeregt auf ihren Vorsprechtermin, die jungen Schauspielerinnen hoffen auf ein Engagement beim Theater. Weil Helga besonders nervös ist, gibt Beate ihr eine mit Alkohol gefüllte Praline. Auf dem Weg zur Bühne bricht Helga zusammen, wenig später verstirbt sie im Krankenhaus. Beate ist ausser sich, niemals würde sie ihrer Freundin nach dem Leben trachten. Die Laboruntersuchung bestätigt derweil den grausigen Verdacht, die Pralinen waren tatsächlich vergiftet. Die gefüllten Süssigkeiten lagen am Morgen in Beates Zimmer, sie weiss nicht wer der "edle" Spender ist. Offenbar galt der Mordanschlag nicht Helga, doch wer ist daran interessiert Beate zu töten? Derrick hat eine zündende Idee. Die junge Frau lebt in einem Zimmer in einer grossen Wohnung, gewissermaßen in einer "ganz besonderen" Wohngemeinschaft. Glücklichweise ist momentan ein Zimmer frei, Harry "darf" sich als verdeckter Ermittler verdingen, nur Beate wird über seine wahre Identität informiert. Die Vermieterin Frau Pacha (Agnes Fink) mutet ein wenig seltsam an, berichtet aber freimütig darüber, dass alle Bewohner ganz besonders in die liebenswerte Beate vernarrt seien...
Hui, diese Folge brennt ein regelrechtes Feuerwerk ab, die Charaktere sind herrlich überzeichnet, teils geradezu grotesk. Helga Anders sehen wir als vermeintlich naives Mädchen, welches sich mehr und mehr als die personifizierte Verführung entpuppt. Zumindest übt sie auf ihre Mitbewohner massive Anziehungskraft aus, selbst Harry kann sich nur schwer den Reizen der jungen Schönheit entziehen. Agnes Fink spielt als neugierige Vermietin toll auf, Tilly Lauenstein übertrumpft sie in der Disziplin Schrulligkeit sogar noch. Klaus Herm sehen wir als Herrn Pacha, den unscheinbaren Bruder von Agnes Fink. Peter Pasetti wird von Tilly Lauenstein umgarnt, die er barsch abbügelt, während er sich gleichzeitig nach Beate verzehrt. Christian Quadflieg sieht als junger Bursche den neuen Mitbewohner als gefährlichen Konkurrenten. Horst Tappert hat in "Kaffee mit Beate" wenig zu tun, während dieser Folge darf Fritz Wepper den grössten Teil der Arbeit erledigen.
Unglaubliche Dinge spielen sich hinter der gutbürgerlichen Fassade ab. Ein Wohngemeinschaft die äussert bizarr anmutet, man lausche den herrlichen Dialogen, sehe sich die befremdlichen Fratzen an. Wenn man einem Derrick-Regisseur eine besonders skurrile Folge zutraut, dann ist es sicher Alfred Vohrer. Doch mit dem üblichen (von mir geliebten) "Vohrer-Popanz" hat "Kaffee mit Beate" gar nicht so viel zu tun, von wenigen erotischen Momenten abgesehen. Wenn man sich auf dieses ungewöhnliche Treiben einlassen kann, sind etliche Schenkelklopfer garantiert! Bei genauem Hinsehen wird die Tragik der einzelnen Figuren sichtbar, die in Verbindung mit den sehr skurrilen Auswüchsen, zu einem reizvollen und auf eigenwillige Art faszinierenden Erlebnis wird. Gern hätte man diesen Beitrag in Spielfilmlänge ausführen dürfen! Als Kriminalfall macht der Stoff nicht viel her, dazu ist die Auflösung zu vorhersebar. Die Stärken dieser Geschichte sind die schrillen Charaktere, die unter der hochklassigen Regie von Alfred Vohrer erblühen!
Als übliche Folge bewertet: 7/10 (gut). Als bizarrer Ausflug bewertet: Unfassbar und grandios!
Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 31-45 enthält
Folge 45 - Klavierkonzert (Deutschland 1978)
Die Ehe von Robert (Peter Fricke) und Luisa van Doom (Maria Schell) ist von Hass und tiefer Verachtung füreinander geprägt. Eines Abends wird Frau Kling (Ursula Ludwig), die Haushälterin der van Dooms, durch ein geschlossenes Fenster im Haus der zerstrittenen Eheleute erschossen. Sofort verdächtigt Luisa van Doom ihren Gatten, doch der bekannte Pianist gab zur Tatzeit ein Konzert. Tatsächlich spricht einiges gegen Robert, der einst als junger Mann von seiner wohlhabenden Frau gefördert wurde. Seine Gattin behaart auf ihrem Verdacht, gegenüber Derrick und Klein spricht sie von einem Auftragsmord, bei dem das falsche Ziel zu Tode kam. Robert hat seit einiger Zeit ein Verhältnis mit der hübschen Isabella (Iris Berben), doch Luisa stimmte einer Scheidung nicht zu, ein starkes Motiv. Welche Rolle spielt Van Dooms Manager Ostrow (Eric Pohlmann), der nicht mit seinem Wissen rausrücken mag...???
"Klavierkonzert" wirft ein beeindruckendes Staraufgebot in die Waagschale. Peter Fricke überzeugt als zerknirschter Musiker, der den immer stärkeren Druck kaum noch ertragen kann. Maria Schell gelingt eine konsequent unsympathische Darstellung, die souverän zwischen Kälte, Hass und hysterischen Ausbrüchen pendelt. Eric Pohlmann passt vortrefflich in die Rolle des zielstrebigen Managers (damals noch als "Agent" bezeichnet). Der junge Sky du Mont wirkt reichlich klapprig, ihm fehlt es noch ein wenig an Profil, obschon seine Leistung ansprechend geraten ist. Iris Berben hat eine etwas undankbare Rolle erwischt, mehr als die oberflächlich anmutende Geliebte wird ihr nicht abverlangt. Jutta Speidel sorgt für ein wenig Wärme, gibt allerdings auch Rätsel auf, wirkt zunehmend berechnend. Übrigens gefällt mir Jutta Speidel in dieser Derrick-Folge sehr gut, nie war sie hübscher, sie stellt sogar Iris Berben locker in den Schatten.
Helmuth Ashley liefert einen gut gelungenen Beitrag ab, der mit tollen Schauspielern und einer soliden Story ausgestattet ist. Die Auflösung mag nicht unbedingt die ganz grosse Überraschung sein. Doch zuvor werden geschickt diverse Verdachtsmomente gestreut, die den möglichen Täterkreis nicht auf lediglich ein, zwei Personen reduzieren.
7/10 (gut)
Die dritte Derrick-Box sorgte für durchweg gute bis sehr gute Unterhaltung, der übliche Standard wurde (fast) nie verfehlt, letztlich hatte jede Folge ihre Reize. Meine Lieblinge aus diesem Set:
• Folge 33 - Offene Rechnung (Alfred Vohrer)
• Folge 34 - Tod des Wucherers (Zbynek Brynych)
• Folge 41 - Tod eines Fans (Alfred Vohrer)
• Folge 43 - Ein Hinterhalt (Alfred Vohrer)
...und weil es so schön ist, geht es sofort mit der vierten Box weiter:
Cover der Derrick Collectors Box 4, welche die Folgen 46-60 enthält
Folge 46 - Kaffee mit Beate (Deutschland 1978)
Beate Schill (Helga Anders) und ihre Freundin Helga (Johanna Elbauer) warten aufgeregt auf ihren Vorsprechtermin, die jungen Schauspielerinnen hoffen auf ein Engagement beim Theater. Weil Helga besonders nervös ist, gibt Beate ihr eine mit Alkohol gefüllte Praline. Auf dem Weg zur Bühne bricht Helga zusammen, wenig später verstirbt sie im Krankenhaus. Beate ist ausser sich, niemals würde sie ihrer Freundin nach dem Leben trachten. Die Laboruntersuchung bestätigt derweil den grausigen Verdacht, die Pralinen waren tatsächlich vergiftet. Die gefüllten Süssigkeiten lagen am Morgen in Beates Zimmer, sie weiss nicht wer der "edle" Spender ist. Offenbar galt der Mordanschlag nicht Helga, doch wer ist daran interessiert Beate zu töten? Derrick hat eine zündende Idee. Die junge Frau lebt in einem Zimmer in einer grossen Wohnung, gewissermaßen in einer "ganz besonderen" Wohngemeinschaft. Glücklichweise ist momentan ein Zimmer frei, Harry "darf" sich als verdeckter Ermittler verdingen, nur Beate wird über seine wahre Identität informiert. Die Vermieterin Frau Pacha (Agnes Fink) mutet ein wenig seltsam an, berichtet aber freimütig darüber, dass alle Bewohner ganz besonders in die liebenswerte Beate vernarrt seien...
Hui, diese Folge brennt ein regelrechtes Feuerwerk ab, die Charaktere sind herrlich überzeichnet, teils geradezu grotesk. Helga Anders sehen wir als vermeintlich naives Mädchen, welches sich mehr und mehr als die personifizierte Verführung entpuppt. Zumindest übt sie auf ihre Mitbewohner massive Anziehungskraft aus, selbst Harry kann sich nur schwer den Reizen der jungen Schönheit entziehen. Agnes Fink spielt als neugierige Vermietin toll auf, Tilly Lauenstein übertrumpft sie in der Disziplin Schrulligkeit sogar noch. Klaus Herm sehen wir als Herrn Pacha, den unscheinbaren Bruder von Agnes Fink. Peter Pasetti wird von Tilly Lauenstein umgarnt, die er barsch abbügelt, während er sich gleichzeitig nach Beate verzehrt. Christian Quadflieg sieht als junger Bursche den neuen Mitbewohner als gefährlichen Konkurrenten. Horst Tappert hat in "Kaffee mit Beate" wenig zu tun, während dieser Folge darf Fritz Wepper den grössten Teil der Arbeit erledigen.
Unglaubliche Dinge spielen sich hinter der gutbürgerlichen Fassade ab. Ein Wohngemeinschaft die äussert bizarr anmutet, man lausche den herrlichen Dialogen, sehe sich die befremdlichen Fratzen an. Wenn man einem Derrick-Regisseur eine besonders skurrile Folge zutraut, dann ist es sicher Alfred Vohrer. Doch mit dem üblichen (von mir geliebten) "Vohrer-Popanz" hat "Kaffee mit Beate" gar nicht so viel zu tun, von wenigen erotischen Momenten abgesehen. Wenn man sich auf dieses ungewöhnliche Treiben einlassen kann, sind etliche Schenkelklopfer garantiert! Bei genauem Hinsehen wird die Tragik der einzelnen Figuren sichtbar, die in Verbindung mit den sehr skurrilen Auswüchsen, zu einem reizvollen und auf eigenwillige Art faszinierenden Erlebnis wird. Gern hätte man diesen Beitrag in Spielfilmlänge ausführen dürfen! Als Kriminalfall macht der Stoff nicht viel her, dazu ist die Auflösung zu vorhersebar. Die Stärken dieser Geschichte sind die schrillen Charaktere, die unter der hochklassigen Regie von Alfred Vohrer erblühen!
Als übliche Folge bewertet: 7/10 (gut). Als bizarrer Ausflug bewertet: Unfassbar und grandios!
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Wir sind die Nacht
Deutscher Vampirfilm über eine Gruppe weiblicher Vampire in Berlin.
Die Story ist nicht wirklich der Rede Wert da doch recht vorhersehbar.
Schauspielerisch kann man den Protagonisten nichts vorwerfen auch wenn
man schon das Gefühl bekommt sie einfach austauschen koennte.
Mann koennte sie also als solide bezeichnen
Was mir im Gedächtnis bleiben wird sind 2 Aspekte.
1) Warum sieht man in einem ab 16 Vampirfilm aus Deutschland keine Haut?
Hätte dem Film auf jedenfall gut getan.
2) Die Musik war ja gut gewählt aber DTS ist und bleibt eine Qual. Gespräche normal laut
Und dann setzt die Musik ein und alles wackelt...unverständlich und unnötig.
Wertung: 6/10
Deutscher Vampirfilm über eine Gruppe weiblicher Vampire in Berlin.
Die Story ist nicht wirklich der Rede Wert da doch recht vorhersehbar.
Schauspielerisch kann man den Protagonisten nichts vorwerfen auch wenn
man schon das Gefühl bekommt sie einfach austauschen koennte.
Mann koennte sie also als solide bezeichnen
Was mir im Gedächtnis bleiben wird sind 2 Aspekte.
1) Warum sieht man in einem ab 16 Vampirfilm aus Deutschland keine Haut?
Hätte dem Film auf jedenfall gut getan.
2) Die Musik war ja gut gewählt aber DTS ist und bleibt eine Qual. Gespräche normal laut
Und dann setzt die Musik ein und alles wackelt...unverständlich und unnötig.
Wertung: 6/10
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Cover des Schubers der ungekürzten Fassung aus Österreich
The Mother of Tears (Italien 2007, Originaltitel: La terza madre)
Die verspätete Mutter
Bei Ausgrabungen findet man einen alten Sarg, an dem eine Truhe mit rätselhaftem Inhalt befestigt ist. Die ansehnliche Schatulle wird an ein Museum in Rom geschickt, der Wissenschaftler Michael Pierce (Adam James) soll den Fund untersuchen. Da Pierce momentan nicht im Hause weilt, öffnen Sarah Mandy (Asia Argento) und eine Kollegin den hölzernen Behälter. In der Kiste findet man so seltsame wie faszinierende Artefakte vor. Doch als Sarah flugs ein Buch als Übersetzunghilfe für alte Schriftzeichen aus der Bibliothek holt, wird sie bei ihrer Rückkehr Zeugin eines grauenvollen Szenarios. Ihre Kollegin wird von fürchterlichen Gestalten regelrecht zerfleischt, nur knapp kann sich Sarah dem schrecklichen Treiben per Flucht entziehen. Die Polizei schenkt den Ausführungen der jungen Frau keinen Glauben, zu befremdlich und phantastisch mutet ihre Aussage an. Bald wird Rom von einem Strudel aus Gewalt und Terror ergriffen, Mater Lacrimarum kehrt zurück! Wer kann die Mutter der Tränen aufhalten? Noch ahnt Sarah nichts davon, dass sie über magische Kräfte verfügt...
Lange, lange habe ich die Sichtung von "La terza madre" vor mir hergeschoben. Doch in der vergangenen Nacht konnte ich mein Verlangen nicht länger im Zaum halten, endlich wanderte die DVD in den Player. Die Mutter der Tränen tritt ein übergrosses, geradezu gigantisches Erbe an. Dario Argento startete seine legendäre "Mütter-Trilogie" bekanntlich bereits 1977 mit "Suspiria", 1980 folge der zweite Teil namens "Inferno". Beide Werke gelten längst als Klassiker des Horrorkinos, haben in all den Jahren nichts von ihrem Reiz, ihrer Wirkung eingebüßt. Kann sich der lang erwartete Abschluss der Trilogie mit seinen Vorgängern messen, zumindest halbwegs an diese Meisterwerke anknüpfen? Die Antwort ist so wenig überraschend wie gleichermaßen ernüchternd. Nein, an "Suspiria" und "Inferno" reicht "La terza madre" nicht heran, zu keiner Zeit, in keiner Disziplin!
Doch macht der Vergleich tatsächlich Sinn? Ist dieser Vergleich -nach all den Jahren, die zwischen den Filmen liegen- überhaupt angemessen, erlaubt und ansatzweise fair? Ja und nein! Wie meinen? Ja, denn immerhin soll dieser Film eine Trilogie vollenden. Nein, denn in den fast drei Jahrzehnten, die bekanntlich seit "Inferno" verstrichen sind, hat sich das "Filmemachen" sehr stark verändert. Von dem Rausch aus Farben und Klängen, der hypnotisch und eindringlich über den Zuschauers kam, sich in jeder Pore, jeder Zelle bemächtigte, bis in die hintersten Winkel des Bewusstseins kroch, ist in der "Tränen-Mama" nicht mehr viel übrig geblieben. Nein, ein weiterer Klassiker ist Dario Argento nicht gelungen. Ja, der Film macht trotzdem Freude, auch wenn er weitaus gewöhnlicher ausgeführt ist, nur noch selten das Genie des Meisters erkennbar wird.
Teils wurde die angeblich ausufernde Gewalt in "The Mother of Tears" angeprangert, mit der Argento vom Mangel an Substanz ablenken will. Aber seinen wir ehrlich, übertreibt Argento es tatsächlich, ertränkt er seinen Film in einem Regen aus Blut und Gedärm? Sicher nicht, obschon es die eine oder andere rustikale Szene zu sehen gibt. Argento begibt sich nicht auf das übliche "Folter-Slasher-Niveau", nutzt die Momente des Mettguts nicht als sinnfreien Selbstzweck, sondern versucht (IMHO überwiegend durchaus gelungen) damit die Atmosphäre zu verstärken. Dennoch muten die ruppigen Szenen nicht so stimmig an, wie man es aus anderen Filmen des Italieners kennt. So kommt z.B. "Suspiria" auch nicht ohne blutige, sadistische Momente aus, aber dort sind sie wie gemalt ausgeführt, kommen trotz ihrer offensiven Art schaurig-schön daher. Nicht die blutigen Szenen sind es, die "Mother of Tears" gewöhnlich erscheinen lassen. Es ist vielmehr die weitgehende Abwesenheit besonderer Momente, der Mangel an "Argento-Feeling". Wo sind die unfassbar genialen Kamerafahrten, wo ist das unglaubliche Gespür für Atmosphäre, Architektur, Farben und Formen? Es ist nicht verloren, doch blüht nur zaghaft im Hintergrund, blitzt immer nur kurzzeitig auf.
Wie ist es um die Damen und Herren vor der Kamera bestellt? Die Hauptrolle wird von Asia Argento gespielt, die Tochter des Regisseur arbeitete schon zuvor mit ihrem Vater zusammen. Asia spaltet oft die Gemüter, ich mag ihre direkte Art, ihre stets (mehr oder weniger stark ausgeprägte) nuttige Billigkeit, in der sich bei genauer Betrachtung eine erstaunliche Tiefe erkennen lässt. Die Darstellung der in einen Taumel des Grauens stürzenden Sarah gelingt Asia Argento gut, ich habe nichts an ihrer Darbietung zu bemängeln. Valeria Cavalli bringt die magisch begabte Sarah auf den richtigen Weg. Sie verleiht ihrer Rolle der Seherin Marta Colussi ein natürliche Wärme, gepaart mit der unaufdringlichen Attraktivität einer reifen Dame. Daria Nicolodi taucht als Geistererscheinung auf, spricht ihrer Tochter Mut zu. Eine sinn- und reizvolle Besetzung, da Dario Nicolodi bekanntlich auch im wahren Leben die Mutter von Asia Argento ist. Eine gewisse Moran Atias sehen wir als Mater Lacrimarum. Leider sind ihre schauspielerischen Qualitäten nicht der Rede wert, aber immerhin erfreut sie uns mit schmackhaften Einblicken (zu den Auftritten der "Tränen-Mutti" später noch ein paar Worte). Adam James gibt den zunehmend in Bedrängnis geratenden Wissenschaftler zufriedenstellend, kann aber keine Glanzpunkte setzen. Immerhin schlägt er sich besser als die sehr blassen Herren Cristian Solimeno und Robert Madison, die als Polizisten machtlos der unfassbaren Gefahr gegenüberstehen. Richtig gut ist der kurze Auftritt von Philippe Leroy, der als Alchimist einen sehr ambivalenten und reizvollen Part spielen darf. Udo Kier soll nicht unerwähnt bleiben, seine Szenen sorgen für Gekeife, Gegeifer und ein Blutbad. Insgesamt kann man dem Ensemble ein gutes Zeugnis ausstellen, auch wenn nicht alle Mitwirkenden rundum zu überzeugen vermögen.
An dieser Stelle muss ich erneut auf die optische und inszenatorische Qualität des Films eingehen. Zunächst war ich wenig angetan von den Szenen, in denen Mater Lacrimarum höchstselbst auftaucht. Besonders im Finale scheint Argento nicht mehr in der Spur zu sein. Aber ist dem tatsächlich so? Betrachte ich Mater Lacrimarums "finale Messe" mit Wohlwollen, fühle ich mich unweigerlich an ein Theaterstück erinnert, mutet die Inszenierung gar wie eine Verneigung vor dem Theater an. Einem Könner wie Dario Argento möchte ich daher unterstellen, dass er ganz bewusst diese Ausrichtung gewählt hat. Wirkliches Geschwächel stellt sich ein, wenn digitale Effekte in den Vordergrund treten. Von anderem Kaliber sind die Makeup-Arbeiten des bewährten Sergio Stivaletti. Argento hätte gut daran getan sich stärker auf "CGI-freie" FX zu konzentrieren, wäre besser mit Modellen, Masken und Prothesen gefahren (Immer wenn altbewährte Techniken zum Einsatz kommen, fügen sich die Effekte ansprechend in den Film ein). Die Musik steuerte Claudio Simonetti bei, der schon seit einer gefühlten Ewigkeit mit (und ohne) Goblin für Dario Argento tätig ist. Simonetti verlässt sich auf erprobte Zutaten, insgesamt tönt der Score aber zurückhaltender -und etwas beliebiger- als manch andere Arbeit des Musikers.
Was bleibt nach der ersten Sichtung von "La terza madre"? Ein Tal der Tränen? Eine überraschender Volltreffer? Nein, ein unterhaltsamer und angenehmer Horrorbeitrag, der zwar als Abschluss der Trilogie nur eingeschränkt funktioniert, aber weit von einem Desaster entfernt ist. Schon allein für sein Durchhaltevermögen verdient Dario Argento unseren Respekt!
Für den deutschen Markt wurde der Film leider gekürzt, Abhilfe schafft z.B. die Scheibe aus Österreich. Die Qualität der DVD geht in Ordnung, das Making of bietet zwar nur den üblichen Sülz, lohnt für den Argento-Fan aber trotzdem. Neben der Amaray-Version im Schuber, wurde die Disc auch in einer limitierten grossen Hartbox angeboten.
Uff, nun also die unselige Wertung per Zahlenraster. Werte ich den Film als eigenständiges Werk, ziehe ich gern solide 7/10 (gut). Es ist nur Nebelstocherei, doch hätte Dario Argento "La terza madre" bereits vor 25 Jahren realisiert, wäre der Regisseur vermutlich in der Lage gewesen, die Trilogie mit einem dritten Meisterwerk zu vervollständigen.
Lieblingszitat:
"Ich muss kämpfen, ich muss kämpfen!"
"Beruhigen Sie sich. Bitte! Nehmen Sie ihre Tropfen."
***
Ferner gab es noch:
Die Folterkammer des Hexenjägers (USA 1963) - Frei nach "Der Fall Charles Dexter Ward" von H. P. Lovecraft, wurde dieser Roger Corman Streifen als weitere Edgar Allan Poe Verfilmung vermarktet. Vincent Price ist einmal mehr brilliant, die märchenhafte Atmosphäre ein Traum! Die DVD von e-m-s ist ordentlich, jeder Gruselfan sollte zugreifen!
7,5/10 (gut bis sehr gut)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Piranhas 2010 (BD)
Das Original hängt mir noch im Hinterkopf. Freilich hat das Original einen ganz anderen Charme - irgendwie runder.
Beim neuen ist mehr "Gemetzel", nackte Haut und leider sind mir die Fisch-CGI zu künstlich. Jeder Fischkenner lacht sich nen Ast über die Piranhahypothesen, die da aufgestellt werden. Aber gut der Film hat mich außerordentlich gut unterhalten und einige Szenen haben das Herz in der Brust auf- und abhüpfen lassen.
Ich würde daher nicht mal den Alten über den Neuen stellen - Geschmackssache.
7.8
Das Original hängt mir noch im Hinterkopf. Freilich hat das Original einen ganz anderen Charme - irgendwie runder.
Beim neuen ist mehr "Gemetzel", nackte Haut und leider sind mir die Fisch-CGI zu künstlich. Jeder Fischkenner lacht sich nen Ast über die Piranhahypothesen, die da aufgestellt werden. Aber gut der Film hat mich außerordentlich gut unterhalten und einige Szenen haben das Herz in der Brust auf- und abhüpfen lassen.
Ich würde daher nicht mal den Alten über den Neuen stellen - Geschmackssache.
7.8
Grüße
Nubox481fan
___________________________________
Ich höre was, was du nicht hörst.
Nubox481fan
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Cover der Derrick Collectors Box 4, welche die Folgen 46-60 enthält
Folge 47 - Solo für Margarete (Deutschland 1978)
Finstere Gestalten laden neben einer Strasse die brisante Ladung ihres Fahrzeugs ab. Als sie sich mit ihrem PKW entfernen wollen, verlieren sie beim Anblick eines Polizeiwagens die Nerven. Trotz einer wüsten Verfolgungsjagd können die Verdächtigen entkommen. Wenig später scheint die Ursache für die Flucht geklärt zu sein, man findet am Ausgangspunkt der Hatz die Leiche einer jungen Frau. Zunächst ist die Identität der Toten nicht feststellbar, doch nach einem Zeitungsaufruf meldet sich eine ältere Dame. Margarete Wenk (Lisa Kreuzer) wohnte bei der Anruferin zur Miete. Als Derrick und Klein die Wohnung aufsuchen, müssen sie die alte Dame aus einer misslichen Lage befreien, sie wurde von maskierten Gaunern überfallen. Die Burschen durchwühlten Margaretes Zimmer, erneut entkommen die Täter unerkannt. Eine erste Spur führt die Ermittler in einen Club, in dem der Gitarrist Alexis (Horst Buchholz) mit seiner Band Abend für Abend vom Publikum gefeiert wird. Alexis gibt bei der Befragung an, dass ihm Margarete nicht bekannt sei. Als Ursula Wenk (Lisa Kreuzer) bei Derrick auftaucht ist die Überraschung gross, denn sie sieht ihrer Schwester äusserst ähnlich. Derrick erkennt sofort die unverhoffte Chance, er konfrontiert den schwer drogenabhängigen Alexis mit Ursula Wenk...
Nach den Folgen 41 (Tod eines Fans) und 45 (Klavierkonzert), steht erneut ein Musiker im Zentrum der Ermittlungen. Der Kriminalfall rückt in den Hintergrund, die Auflösung dürfte nahezu jeder Zuschauer erahnen. In erster Linie schildert "Solo für Margarete" das Drama um einem talentierten Musiker, der vom Heroin nahezu aufgefressen wird. Horst Buchholz gelingt eine überzeugende Vorstellung, obschon er nicht ganz die Qualität eines Tommi Piper erreicht, der in Folge 41 brilliant aufspielte. Lisa Kreuzer passt auf den ersten Blick nicht in die Rolle einer "Rockmusikerbraut", doch letztlich entpuppt sich ihre Besetzung als mutige Lösung abseits der gängigen Klischees. Jacques Breuer sehen wir als überforderten Bruder und Manager des Stars. Susanne Beck konnte in Folge 30 (Yellow He) einen bleibenden Eindruck hinterlassen, hier muss sie sich jedoch mit einer kleineren Nebenrolle begnügen. Diverse Fratzen runden das solide Ensemble ab, schauspielerisch gibt es kaum ernsthafte Kritikpunkte. Zwar gehe ich meist nicht auf die (immer gute) Leistung von Horst Tappert ein -weil es auf Dauer ermüdend wäre- doch an dieser Stelle ist es wieder an der Zeit für ein besonderes Lob. Wie Tappert souverän von "dezent schelmisch" zu "aufrichtig mitfühlend" oder "natürlich autoritär" umschaltet, das ist schon aller Ehren wert, großartig!
Wer auf ein schwer zu knackendes Kriminalrätsel hofft, der ist bei dieser Folge an der falschen Adresse. Mir gefällt der Drift in Richtung "Psychologisches Drama", auch die Entscheidung Lisa Kreuzer entgegen der Erwartungshaltung zu besetzten halte ich für clever. Wenig kreativ und reichlich abgeschmackt kommt jedoch der Blick auf die Rockmusiker daher, bei dem Autor Herbert Reinecker dann doch noch mit Anlauf in die Klischeefalle latscht. Der Soundtrack zu "Solo für Margarete" ist rockig und stimmungsvoll geraten, besser hätte man diese Aufgabe kaum lösen können, beide Daumen zeigen klar nach oben. Michael Braun macht seinen Job als Regisseur sehr ordentlich, die Schwachstellen im Drehbuch gehen nicht auf seine Kappe. Ich mag diese Folge, vermutlich wegen der tollen "Spät-Siebziger-Atmosphäre" & dem starken Score.
7/10 (gut). Mit ein wenig mehr Mut und Fingerspitzengefühl des Autors, hätte "Solo für Margarete" eine grandiose Spitzenfolge werden können!
Folge 48 - Lissas Vater (Deutschland 1978)
Elsa Hassler (Christine Wodetzky) wird immer wieder von ihrem geschiedenen Ehemann Ludwig Heimer (Heinz Bennent) belästigt, vom dem sie sich vor einigen Jahren wegen dessen Alkoholsucht trennte. Längst ist Elsa wieder verheiratet, auch ihre Tochter Lissa (Anne Bennent) hat den neuen Mann ihrer Mutter als Vater akzeptiert. Georg Hassler (Ulrich Haupt) ist ein wohlhabender Geschäftsmann, die Familie bewohnt ein dementsprechend großzügiges Anwesen. Eines Abends bittet Hassler seinen Mitarbeiter Schröder (Thomas Astan) zu sich nach Hause. Da Heimer erneut Drohungen ausgesprochen hat, will Hassler seine Frau und Lissa nicht alleine lassen, die anfallenden Arbeiten lassen sich mit Schröder auch in den eigenen vier Wänden erledigen. Als sich der Mitarbeiter auf den Heimweg macht fallen Schüsse, Schröder wird von drei Kugeln tödlich getroffen. Sofort fällt der Verdacht auf Ludwig Heimer, der offenbar in seinem Wahn den falschen Mann erschossen hat...
Erneut bekommen wir es mit einer Art Drama zu tun, welches den Kriminalfall ein wenig an den Rand drängt. In diesem Fall geht die Rechnug leider nicht auf, denn wenn schon der Täter ohne Schwierigkeiten für den Zuschauer erkennbar ist, sollte man zumindest wirklich interessante Charaktere am Start haben. Zwar sind die Leistungen der Schauspieler überwiegend solide, doch fehlt es an echter Tiefe und Wiedererkennungswert. Ullrich Haupt nimmt man den aalglatten Unsympathen ab, Christine Wodetzk finde ich eine Spur zu anstrengend. Heinz Bennent hat nicht die Chance seinen Part ansprechend auszugestalten, es reicht nur zum eher plump gezeichneten Hauptverdächtigen. Anne Bennent spielt ein extrem verstörtes Kind, was freilich zur Handlung passt, das Rätselraten aber sehr schnell aushebelt.
"Lissas Vater" zieht (zu) vorhersehbar seine Kreise. Da die die Folge aber auch nur eingeschränkt als fesselnde Charakterstudie funktioniert, haben wir es mit einem unterdurchschnittlichen Derrick Beitrag zu tun. Trotz einiger Kritikpunkte, gibt es genügend positive Eindrücke, die die Folge vor dem Sumpf der absoluten Mittelmäßigkeit bewahren. Sehr positiv ist mir diesmal die Musik von Frank Duval aufgefallen, die sich überwiegend abseits seiner üblichen Ergüsse bewegt. Alfred Vohrer inszenierte mit Routine, bringt trotz des schwachen Drehbuchs passable Unterhaltung auf den Bildschirm.
6/10 (obere Mittelklasse)
***
Das gab es noch:
Born to raise Hell (USA 2010) - Wieder ein netter B-Actioner mit Kampfklops Steven Seagal. Die Handlung bewegt sich in den üblichen Bahnen, der Plot wurde um amerikanische Drogenermittler in Osteuropa gestrickt. Hier ein wenig Geballer, dort ein paar aufs Maul, ab und an ein unglücklich gedoubelter Seagal (Was sich aber im Rahmen hält, in einigen anderen Streifen aus den letzten Jahren war Big Stevie weitaus fauler). Ich mag die in Osteuropa gedrehten B-Actionflicks sehr gern. Leider nutzt man den herben Charme Rumäniens kaum, in dieser Hinsicht hat manch anderer Genrebeitrag weitaus mehr zu bieten.
Richtig schlecht (wie erwartet) sind die Szenen in denen der Kampfklops sich mit seiner Lebensabschnittsgefährtin vergnügt. Zusätzlich hat man ihm auch noch die unattraktivste aller mitwirkenden Damen zur Seite gestellt, während in den Reihen der Bösewichte recht ansehnliche Fahrgestelle durchs Bild sausen. Kamera und Schnitt sind mir eine Spur zu hektisch, doch insgesamt wurde ich gut unterhalten. Für Fans eine überwiegend runde Sache, angenehme Genreunterhaltung für Freunde der knuffigen Prügel-Presswurst. Die Blu-ray aus dem Hause Splendid kommt in angemessener Qualität daher, in Bonusbereich findet man diverse Trailer, die Ausstattung ist folglich recht mager.
6,5/10 (oberste Mittelklasse)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Cover der Derrick Collectors Box 4, welche die Folgen 46-60 enthält
Folge 49 - Der Spitzel (Deutschland 1978)
Zivilfahnder Hossbach (Horst Sachtleben) beobachtet den einschlägig bekannten Einbrecher Georg Lukas (Götz George), der sich in den Augen des Beamten auffällig verhält. Hossbach ist sich absolut sicher, Lukas wird noch in dieser Nacht seinem illegalen Job nachgehen. Unbemerkt heftet sich der Ermittler an die Fersen des Gauners, die Verfolgung endet in der Nähe eines Ladenlokals. Tatsächlich sind drei vermummte Gestalten in das Gebäude eingedrungen, doch der Inhaber des Geschäftes hat bereits die Polizei alarmiert. Als die Täter überstürzt die Flucht ergreifen, wird Hossbach während eines Handgemenges erschossen. Das Einbruchsopfer Edmund Singer (Karl-Maria Schley) kann keine hilfreichen Angaben machen, auch die Aussage seiner Tochter Maria (Kornelia Boje) gibt nicht viel her. Der Fall scheint eine harte Nuss zu werden. Immerhin bekommt Derrick von einem Kollegen den Tipp, sich an den als Zuträger bekannten Henze (Klaus Behrendt) zu wenden. Zwar hält Derrick nicht viel von Spitzeln, doch momentan drängt sich keine andere Option auf...
Zbynek Brynych wurde mit der Inszenierung dieser Folge betraut. "Der Spitzel" bietet einen interessanten Kriminalfall, beleuchtet aber auch die Umtriebe des Kleinkriminellen Henze. Klaus Behrendt spielt als ängstlich-unterwürfiger Schleimbeutel sehr überzeugend, Götz George kommt als aalglatter Widerling ebenfalls erstklassig rüber. Stefan Behrens mutet im direkten Vergleich ein wenig unscheinbar an, seine Rolle gibt allerdings nicht viel her. Kornelia Boje liegt sich als widerborstige Tochter mit ihrem Vater in den Haaren, der von Karl-Maria Schley verkörpert wird. Ute Willing soll nicht unerwähnt bleiben, sie hat sehr starke Szenen mit Klaus Behrendt. In einer Nebenrolle sehen wir Ulli Kinalzik, der (wie so oft) einen äusserst unangenehmen Zeitgenossen darstellt.
Sicher drängt die recht ausführliche Zeichung der Figur Henze die Ermittlungen teils an den Rand, doch "Der Spitzel" verliert nie den kriminalistischen Teil der Handlung aus den
Augen. Henze will dem jungen Mädchen Inga (Ute Willing) eine Perspektive bieten, obwohl seine Möglichkeiten sehr bescheiden sind. Das aus schwierigen Familienverhältnissen stammende Kind, bringt den guten Kern des kleinen Ganoven zum Vorschein. Letztlich müssen sich alle Beteiligten der knallharten Realität stellen, das Ende hat dem zum Trotz ein wenig Hoffnung in der Hinterhand. Derricks beschliessende Worte passen perfekt zum Bild, welches der geneigte Zuschauer von ihm hat. Vielleicht hätte man die "finale Milde" einfach ersatzlos streichen sollen, aber da spricht wohl der alte Griesgram aus mir.
7/10 (gut)
Folge 50 - Die verlorenen Sekunden (Deutschland 1978)
Die Näherin Frau Leubel (Elfriede Kuzmany) wird von ihrer Chefin Cornelia Haupt (Maria Sebaldt) damit beauftragt, umgehend per Taxi ein maßgeschneidertes Kleid an eine gute Kundin namens Frau Kwien auszuliefern. Als Frau Leubel bei der Kundin klingelt, wird sie von einem unfreundlichen Mann barsch abgewiesen. Erneutes energisches Gehämmer gegen die verschlossene Tür, bringt die Frau unvermittelt in grösste Lebensgefahr, denn sie wird in die Wohnung gezogen und gewürgt. Frau Leubel überlebt ohne ernsthafte körperliche Schäden, steht aber nach dem schrecklichen Erlebnis unter Schock, kann den Täter nicht beschreiben. Damit nicht genug, denn in der Wohnung geschah tatsächlich ein Mord, Frau Kwien fiel dem Unbekannten zum Opfer. Handelt es sich um einen tragischen Raubüberfall auf die wohlhabende Dame? Oder hatte jemand Interesse daran Frau Kwien zu beseitigen? Vor kurzem wurde ihre Ehe mit Herrn Kwien (Hans Korte) geschieden, laut dessen Angaben verlief diese Trennung jedoch sachlich und friedlich...
Zu Beginn sorgte diese Folge für herzhaftes Gelächter meinerseits. Elfriede Kuzmany spielt ihre Figur schon vor dem Anschlag auf ihr Leben sehr überzogen, kam mir sofort extrem hektisch, ja regelrecht hysterisch vor. Wenn sie zunächst mit zickiger Stimme verkündet das Kleid wieder mitzunehmen, sich dann aber auf dem Absatz umdreht, um völlig durchgedreht gegen die Wohnungstür der Kundin zu hämmern... Da bleibt kein Auge trocken, ich konnte mich während der gesamten Folge nicht beruhigen. Freilich wurde die Rolle keinesfall lustig angelegt, nur hat diese Darbietung bei mir sämtliche Lachreflexe aktiviert (es tut mir fast ein bißchen leid). Muhahaha, bitte nicht schon wieder! Contenance! Louise Martini sehen wir als Liebchen des geschiedenen Herrn Kwien, der von Hans Korte sehr unsympathisch dargeboten wird, beide liefern eine gute Vorstellung ab. Herbert Herrmann ist als Luftikus unterwegs, Maria Sebaldt als emsige Chefin der amüsanten Frau Leubel. Erna Sellmer stellt die resolute Tante Frau Leubels dar, Uwe Dallmeier spielt den versoffenen Gatten der Näherin.
Zunächst scheint "Die verlorenen Sekunden" leicht durchschaubar. Die Auflösung ist zwar tatsächlich keine Sensation, vermag aber doch mit einer gelugenen Wendung zu überzeugen. Nebenher wird das wenig erbauliche Privatleben der wichtigsten Zeugin beleuchtet, die mit einem ständig betrunkenen Kerl verheiratet ist. Keine Ahnung wie Alfred Vohrer (immerhin mein Lieblingsregisseur der Reihe, den ich auch abseits von Derrick sehr schätze) die wahnsinnigen Szenen mit Elfriede Kuzmany erlebt hat, ich hätte bei den Dreharbeiten gern Mäuschen gespielt. Derrick unterhält mich immer wieder auf angenehme Art und Weise, ein massiver Lachanfall ist allerdings kein Standard. So wird aus dieser ansonsten fast ein wenig unscheinbaren Folge, letztlich doch ein ganz besonderer Ausritt in den (eigenen?) Wahnsinn.
6,5/10 (oberste Mittelklasse) + unzählige Lachflashpunkte!
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)