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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

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Elkgrin
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Elkgrin »

Lieblingszitat:

"Ich töte nicht zum Spass. Es muss sein!"
hier hats mich umgehauen ^^

Bei mir wars letztens die BluRay Scott Pilgrim vs. The World

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Der 22 jährige Scott Pilgrim muss die sieben teuflischen Ex-Lover seiner Angebeteten besiegen, um mit selbiger weiter Ausgehen zu können.

Klamauk mit jungen, guten Schauspielern, schöne Soundtracks, gepaart mit seichtem "PC-Game-Nerdness". Ich jedenfalls hab stellenweise gefeiert ^^

Aber lieber im englischen Original ansehen. Die Sprache ist gut zu verstehen, die Atmosphäre ist die bessere, im Gegensatz zur deutschen Synchro, obwohl die auch nicht zu schlecht ist. naja ihr wisst schon ;)

hf
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Diesmal im Ultrakurzformat:


Suspiria (Italien, 1977) - Neben "Deep Red" (Profondo Rosso, 1975) für mich der beste Film von Dario Argento, der mit jeder weiteren Sichtung wächst und wächst und wächst... Ein Rausch aus Farben und Klängen, jede Einstellung kommt einem Gemälde gleich. Die britische Blu-ray ist zwar nicht perfekt, aber eine deutliche Steigerung zu den zuvor verfügbaren DVDs.

10/10



Friss meinen Staub! (Eat my Dust!, USA 1976) - Harmloses Autofilmchen, leider mit einem schlappen Hauptdarsteller (Ron Howard) besetzt. Teils durchaus unterhaltsam, aber insgesamt eine Spur zu nett und belanglos. Die DVD von KNM bietet unter dem Titel "Car Crash Auto 2" den Flick "Highway Inferno" als Bonus, allerdings in sehr bescheidener Qualität. Das Hauptprogramm liegt in mittelprächtiger Verfassung vor, da der Preis der Scheibe fair ist, können Fans durchaus ein Auge riskieren.

5/10


Wolfman (USA 2010) - Der unsterbliche Klassiker wurde neu verfilmt, das Ergebnis kann sich sehenlassen. Gut besetzt, hübsche Optik und ein angenehm unhektisches Erzähltempo. Der grosse kommerzielle Erfolg blieb aus, vermutlich setzt sich der Film ein wenig zwischen alle Stühle. Für manche Filmfreunde zu modern und blutig, für das jüngere Publikum zu altbacken wirkend. Ich bin mit dem Streifen zufrieden, besonders Hugo Weaving gefällt mir in seiner Nebenrolle sehr gut. Die Blu-ray bietet die Kinofassung und den "Extended Director's Cut" an, bisher habe ich nur die lange Fassung geschaut.

7/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Nubox481fan
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Nubox481fan »

Buried (BD)

lebendig begraben in einem Sarg aufzuwachen ist nicht gerade amüsant. Das muss auch John feststellen, der sich nur mit einem Schreckberry und ein paar weiteren Utensilien bewaffnet versucht aus der ausweglosen Situation zu befreien...

6.3
Grüße
Nubox481fan
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Cover der Derrick Collectors Box 4, welche die Folgen 46-60 enthält


Folge 55 - Schubachs Rückkehr (Deutschland 1979)

Der Rechtsanwalt Dr. Richard Homann (Claus Biederstaedt) und seine Gattin Helga (Christine Buchegger) leben in Angst. Nur noch wenige Tage, dann wird Willi Schubach (Udo Vioff) nach einer langjährigen Haftstrafe auf freien Fuss gesetzt. Helga war einst die Ehefrau Schubachs, sie liess sich kurz nach dessen Inhaftierung von ihm scheiden, um Dr. Homann zu heiraten, der zu allem Überfluss Schubachs Rechtsbeistand war. Richard Homann wendet sich an Derrick, erzählt ihm von den Mordabsichten Schubachs, die ihm von einem Ex-Mitinsassen zugetragen wurden. Derrick fühlt dem frisch entlassenen Schubach auf den Zahn, doch der gibt sich äusserst versöhnlich, will nichts von eventuellen Drohungen wissen. Unter dem wachsamen Auge des Oberinspektors kommt es zu einem Treffen der Beteiligten, noch immer zeigt Schubach keinen Groll oder gar schlimmere Absichten. Für Derrick ist das aalglatte Verhalten des Ex-Häftlings verdächtig, er setzt Harry auf Schubecks jüngeren Bruder Gerhard (Christian Reiner) an, bei dem Willi seit seiner Haftentlassung wohnt...

Diesmal werden wir nicht mit einer bereits verübten Staftat konfrontiert, sondern mit der sorgfältigen Ausführung eines lange erdachten Racheplans. Oder ist am Ende doch alles ganz anders, und der vermeintlich rachsüchtige Ex-Ehemann/Ex-Häftling will lediglich seine Ex-Frau zurück? Theodor Grädler inszenierte eine Folge, deren Stärke in der Entwicklung der Charaktere liegt. Vor allem die Eheleute Homann sind sehr aufschlussreich gezeichnet, was kann eine Liebe aushalten, wie stark sind alte Bindungen, wie belastbar das Nervenkostüm...??? Claus Biederstaedt fungiert keinesfalls als Sympathieträger, er stellt einen feigen und recht einfältigen Anwalt dar, für den man kaum Mitgefühl entwickeln mag. Udo Vioffs Leistung ist nicht minder stark, Christine Buchegger wird zum naiven Spielball ihres Umfeldes. Christian Reiner ergänzt das kleine und gute Ensemble.

Ungewöhnliche Folgen können sehr reizvoll sein, aber "Schubachs Rückkehr" zählt nicht unbedingt zu meinen Lieblingen. Teils zieht sich das Geschehen ein wenig in die Länge, doch das bittere Ende und die guten Schauspieler entschädigen dafür. Zwar erreicht die Auflösung nicht die maximale Boshaftigkeit, der Schlag verfehlt sein Ziel jedoch keinesfalls. Insgesamt hätte der Geschichte ein wenig mehr Mut gut zu Gesicht gestanden, vermutlich wollte man dem Publikum nicht zu viel zumuten.

6/10 (obere Mittelklasse)


Folge 56 - Ein unheimliches Haus (Deutschland 1979)

Ein Notruf führt Dr. Beck (Alf Marholm) zu einer langjährigen Patientin. Der Hausarzt kann nur noch den Tod der alten Dame feststellen, bitterer Mandelgeruch veranlasst den Mediziner die Polizei zu verständigen. Das Opfer war die Besitzerin einer Pension, in der überwiegend ältere Menschen zur Miete wohnen. Derrick und Klein treffen auf eine Ansammlung verschrobener Figuren, von denen jeder ein Motiv haben könnte, aber keines scheint stark genug für einen Mord zu sein. So sollte z.B. das Ehepaar Georg (Paul Hoffmann) und Elvira Kamenoff (Nora Minor) wegen Mietrückständen ausziehen, doch einen Mord mag man ihnen nicht zutrauen. Wieso gibt sich Oskar Sobak (Wolfgang Büttner) als Experte für Kriminalfälle aus, obwohl er offenbar nur als Gerichtsdiener tätig war? Hat Frau Schlör (Eva Kotthaus), die rechte Hand der Ermordeten, vielleicht ihre Finger im Spiel? Warum ist das Hausmädchen (Lisa Kreuzer) deratig nervös und verstört? Welche Rolle spielt die Enkeltochter des Opfers?

Der Kriminalfall mag in eine banale Auflösung münden, doch "Ein unheimliches Haus" kann mit anderen Stärken auftrumpfen. Es ist eine wahre Wonne, die älteren Herrschaften beim grotesken Kammerspiel zu beobachten. Paul Hoffmann will seine ängstliche Frau schützen, die von Nora Minor vortrefflich gespielt wird. Herrlich Wolfgang Büttner, der als aufgeblasener und aufbrausender Drangsaleur durch das Szenario poltert. Lisa Kreuzer und Eva Kotthaus kommen nicht mehr mit der heiklen Situation klar, besonders Lisa Kreuzer gelingt eine tolle Darstellung ihrer zerbrechlich angelegten Figur. Sascha Hehn schleimt hin und wieder durch das Haus, wie immer sitzt die Fönfrisur perfekt.

Alfred Vohrer konnte -wie so oft- auf ein tolle Schauspielertruppe zurückgreifen, die dann auch in bester Spiellaune vom Leder zieht. Mein Favorit ist ganz klar Wolfgang Büttner, der immer wieder lautstark auf die Pauke haut. Sein Oskar Sobak ist ein Aufschneider wie aus dem Bilderbuch, dessen kantigen Charakter ich "irgendwie" mag, ich kann ihm jedenfalls nicht böse sein. Man beachte übrigens die Einblendung des Episodentitels zu Beginn, die passend in "wallaceartiger" Schrift ausgeführt wurde.

7/10 (gut)
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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Wanted: Dead or Alive (USA 1986, Originaltitel: Wanted: Dead or Alive)

Rutger füttert Gene

Auf den Staatsdienst verspürt Nick Randall (Rutger Hauer) seit einiger Zeit keine Lust mehr. Inzwischen verdient er seine Brötchen als Kopfgeldjäger, nimmt schwere Junge der Reihe nach hoch. Auch sein neuer Job ekelt Nick an, er plant von dem verdienten Zaster sein Boot wieder auf Vordermann zu bringen, möchte mit seiner Freundin Terry (Mel Harris) die Welt erkunden. Daraus soll zunächst nichts werden, denn der international gesuchte Terrorist Malak Al Rahim (Gene Simmons) ist illegal in die USA eingereist. Al Rahim will das Land mit einer Welle aus Gewalt und Angst überziehen, er schreckt vor keiner Grausamkeit zurück, sprengt zunächst ein gut besuchtes Kino in die Luft. Nun treten seine ehemaligen Kollegen an Nick heran, er soll sich um das äusserst unangenehme "Problem" kümmern. Sein alter Weggefährte Philmore Walker (Robert Guillaume) hält Nick sowieso für den am besten geeigneten Mann, um diesen heiklen Job schnell und zuverlässig über die Bühne zu bringen. Walker ahnt jedoch nicht, dass der CIA-Fatzke John Lipton (Jerry Hardin) mit gezinkten Karten spielt. Lipton nutzt Randall als Köder, denn Al Rahim will eine alte Rechung mit dem Haudegen begleichen. Doch so leicht lässt sich Nick Randall nicht vorführen...

Damals noch unter dem deutschen Titel "Gesucht: Tot oder Lebendig" vermarktet, war dieser Rutger Hauer Flick in den späten achtziger Jahren ein echter Renner, den ich mit Freuden mehrfach abgefeiert habe. Hollands coolster Export machte bereits in "Nachtfalken" (Nighthawks, 1981) als Gegenspieler von Sylvester Stallone auf sich aufmerksam. Noch einprägsamer war sein Auftritt in "Blade Runner" (1982), in dem er Harrison Ford mal eben locker an die Wand spielte. Zum verehrten "Kultstar" (damals hatte das Wort "Kult" tatsächlich noch eine Bedeutung. Jaja, ich bin einer dieser "früher war alles besser" Fritzen) wurde Hauer durch "Flesh + Blood" (Fleisch + Blut, 1985), und natürlich durch seinen genialen Auftritt im legendären "Hitcher, der Highway Killer" (The Hitcher, 1986). Ergo rannte "Gesucht: Tot oder lebendig" weit offene Türen ein, obwohl der Streifen nicht die Qualitäten eines zukünftigen Klassikers im Gepäck hatte, war er ein gern gesehener Gast in den gierigen Schlünden der VHS-Maschinen.

Auf eine offizielle DVD-Veröffentlichung mussten wir hierzulande lange warten, endlich wurde diese Lücke vor einigen Wochen geschlossen. Wie schlägt sich der Film nun nach all den Jahren, ist das Wiedersehen tatsächlich ein Grund zur Freude? Aber sicher, freilich hat der Streifen nichts von seinem rauhen Charme eingebüßt, im Vergleich zu akutellen Produktionen sogar zugelegt. Regisseur Gary Sherman kennt man eher aus dem Horrorfach, bereits 1973 tischte er uns den durchwachsenen "Tunnel der lebenden Leichen auf" (Death Line), legte 1981 den kleinen Klassiker "Tot & Begraben" (Dead & Buried) nach, lieferte 1987 den letzten Teil der Poltergeist-Reihe ab (Poltergeist III). "Gesucht: Tot oder lebendig" ist ein gelungener Ausflug in den Actionsektor, der die typischen Elemente des Genres aufbietet, die um einen brauchbar konstruierten Plot gestrickt wurden. Eine atemlose Hatz ist dieser Film nicht, denn Sherman streut immer wieder ruhige Momente ein, nimmt sich sogar ein wenig Zeit für eine Liebesgeschichte. Vielleicht mag sich mancher Genrefan mehr Krawall wünschen, doch wenn der Streifen auf das Gaspedal tritt, dann sind diese Szenen ansprechend inszeniert und mit gesunder Härte gesegnet.

Rutger Hauer kommt als Nick Randall wie das lebende "Überklischee" eines Ex-Agenten daher, cooler als die Antarktis, härter als Kruppstahl, blonder als Heino. Standesgemäß lebt Nick Randall in einem alten Industriebau, das "Wohnzimmer" dient nebenbei als Parkplatz für Auto und Moped, mit der hauseigenen Waffenkammer liesse sich vermutlich eine mittelgrosse Privatarmee angemessen ausrüsten. Nick Randall durchblickt jede Sauerei, trickst jeden Gegner aus, langt bei Bedarf kräftig zu, reichen Schläge und Tritte nicht aus, richten es Messer und Wumme. Um solch eine Rolle überzeugend auszufüllen, mag es nicht darauf ankommen der grösste Charakterdarsteller zu sein. Doch man muss ein echter "Typ" sein, und der ist Rutger Hauer ohne jeden Zweifel, ganz nebenbei mangelt es ihm keinesfalls an schauspielerischer Qualität. Gene Simmons dient als ähnlich übergross angelegtes Klischee, der unsagbar böse und völlig skrupellose Terror-Araber, der ohne mit der Wimper zu zucken auch Frauen und Kinder abschlachtet. Hauptberuflich als Bassist von Kiss unterwegs, löst Simmons seine Aufgabe sehr zufriedenstellend, seine von Natur aus fiese Fratze ist dabei sehr zuträglich. Wenn die Antagonisten pünktlich zum gelungenen Showdown aufeinanderprallen, sorgt Rutgers finale Abrechnung mit seinem Erzfeind für Lacher. Viele Erinnerungen werden von der Zeit verschlungen, doch diese Szene hat sich bereits bei der ersten Sichtung vor weit über 20 Jahren in mein Gedächtnis eingebrannt, jede neue Session mit Freunden sorgte für beste Laune (wer den Film bereits kennt weiss Bescheid). Neben Rutger Hauer und Gene Simmons dient die übrige Besetzung lediglich als Füllmaterial, doch immerhin als solide aufspielendes Füllmaterial. Robert Guillaume ärgert sich über die Methoden seiner Mitstreiter, Jerry Hardin gibt die übliche "fieser Schreibtischtäter" Nummer, William Russ spielt den besten Freund des Helden. Mel Harris sehen wir als Freundin Rutger Hauers, die bisher nicht von der tatsächlichen Tätigkeit ihres Lovers ahnte, von wegen "Versicherungsvertreter".

Die Zielgruppe ist klar: Rutger Hauer-Fans müssen diesen Film besitzen, Action-Süchtlinge sollten ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Der typische "80er-Jahre-Soundtrack" tönt wie üblich nach Plastik, doch ansonsten wird hier echte, ehrliche Hand- und Fussarbeit geboten (was auch immer uns der Verfasser damit sagen möchte). "Gesucht: Tot oder Lebendig" ist ein durchweg sympathischer und unterhaltsamer B-Action Beitrag, der sich auf liebgewonnene Klischees und starke Hauptfiguren stützt. Kein Klassiker, aber ein Film den ich alle Jahre wieder gern sehe, der immer wieder für gute Stimmung sorgt.

Qualitätsfetischisten werden sich mit der vorliegenden DVD nicht anfreunden können, das Bild verbreitet eher die Atmosphäre eines sehr gut erhaltenen Tapes. Der Ton liegt in deutscher und englischer Sprache vor, die angebotene Fassung ist ungekürzt, diverse Trailer zu anderen Titeln des Labels dienen als Bonusmaterial. Flatschenparanoiker dürfen sich am Wendecover ergötzen. Ich bin mit dieser Veröffentlichung zufrieden, endlich konnte eine lange Zeit klaffende Lücke geschlossen werden.

7/10 (gut) ...auch hier geht es nicht anders: Diverse Wohlfühl- und Knuffigkeitspunkte gibt es in Gedanken obendrauf!

Lieblingszitat:

"Pfeif auf den Bonus!"
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von hank_chinaski »

Rutger hauer - wie geil... war doch auch bei diesem Mittelalter-Skandalfilm von Petersen mit bei...
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

hank_chinaski hat geschrieben:Rutger hauer - wie geil... war doch auch bei diesem Mittelalter-Skandalfilm von Petersen mit bei...
Meinst du "Flesh + Blood" von Paul Verhoeven?
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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Cover der italienischen DVD von RaroVideo


Napoli... Serenata calibro 9 (Italien 1978, Originaltitel: Napoli... Serenata calibro 9)

Ein Trällerklops nimmt Rache

Salvatore Savastano (Mario Merola) verdient seinen Lebensunterhalt als Schmuggler, er ist ein kleiner Gauner, der mit Mord und Totschlag nichts am Hut hat. Vor allem ist Salvatore ein Familienmensch, er liebt seine Frau und seinen kleinen Sohn über alles. Zur Kommunion des Sprößlings richtet der stolze Vater ein angemessenes Fest aus, die Stimmung ist fröhlich und herzlich. Ohne jede Vorwarnung bricht finsteres Unheil über Salvatore herein. Eine Bande maskierter Gauner überfällt die Feier, sammelt mit Waffengewalt die Habseligkeiten der Gäste ein. Als das Kommunionkind zu seinem Vater eilen will, eröffnet ein Gangster rücksichtslos das Feuer, tötet Salvatores Frau und Kind. Savastano ist ein gebrochener Mann, der nur noch von einem Gedanken angetrieben wird, er will Rache für seine ermordete Familie. Trotz eindeutiger Warnungen der örtlichen Polizei, beginnt der vom Schmerz gezeichnete Schmuggler mit Ermittlungen auf eigene Faust. Dabei trifft er auf den kleinen Gennario (Marco Girondino), der sich ohne Eltern irgendwie durchs Leben schlägt. Der pfiffige Junge erinnert Salvatore an seinen eigenen Sohn, doch die Gier nach Rache kann durch diese Freundschaft nicht gestillt werden...

In späten siebziger-/frühen achtziger Jahren, trug die Zusammenarbeit von Regisseur Alfonso Brescia und Hauptdarsteller Mario Merola einige Früchte. Zuvor hatte sich Merola bereits als Sänger einen Namen gemacht, als Schauspieler mag er nicht zu den Grössen seiner Zunft gehören, doch er hinterlässt ohne Zweifel einen gewissen Eindruck. Die Hauptfigur dieses sympathischen Streifens, weicht ein wenig von den üblichen Helden und Anti-Helden des italienischen Polizei- und Gangsterfilms ab. Salvatore Savastano ist weder ein eisenharter Kommissar, noch ein skrupelloser Verbrecher der über Leichen geht. Erst die schrecklichen Ereignisse machen ihn zum Rächer, aber er stellt sich dabei nicht besonders geschickt an, gerät immer wieder an seine Grenzen.

Gerade weil der wichtigste Charakter dieses Films ein "eigentlich" durchschnittlicher, unscheinbarer und recht unauffälliger Typ ist, erweist sich Mario Merola als gute Wahl für diese Rolle. Der dickliche Bursche agiert stets am Limit, ist seinen Qualen weder seelisch noch körperlich gewachsen. Aber die Rache treibt ihn immer wieder an, lässt ihn über sich hinauswachsen. Zu Beginn tischt uns Brescia die volle Dröhnung Kitsch auf, Salvatore Savastano schmettert zu Ehren seines Sohnes ein Liedchen, fast wähnt man sich im falschen Film. Dann verwandelt sich das nahezu groteske Treiben in einen reinrassigen Genrebeitrag, maskierte Gangster sorgen für Krawall, es wird gepöbelt und gestorben. Auch wenn der zuständige Commissario (Nunzio Gallo) den verzweifelten Savastano ins Gebet nimmt, mutet alles nach den üblichen Standards an. Sofort wird diese Stimmung aufgebrochen, denn die beiden "Hilfsermittler", die sich im Auftrag des Commissario an Salvatores Fersen heften, verfügen offenbar über die kriminalistischen Fähigkeiten von Toastbroten. Hinzu kommt noch die herrliche überdrehte Transe, die in den anfallenden Szenen im Polizeirevier für Stimmung sorgt. Eine ganz andere Richtung schlägt der Film bei der Schilderung der Beziehung von Salvatore zu seinem "Ersatzsohn" Gennario ein, die teils sehr rührselig angelegt wurde, dabei aber durchaus echte Emotionen zu Tage fördert, den Zuschauer kaum unberührt lassen dürfte. Alles mündet in einen Showdown, der Geballer und eine Verfolgungjagd mit Booten auffährt, der Ausklang drückt gewaltig auf die Tränendrüse.

"Napoli... Serenata calibro 9" ist freilich kein Klassiker seines Genres, aber die Konsequenz mit der Alfonso Brescia immer wieder weit über den Tellerrand blickt, ist auf besondere Art mutig und interessant. Überrascht hat mich der kleine Marco Girondino, der die Rolle des Strassenjungen wirklich grossartig spielt. Er hat nicht nur mit Mario Merola tolle Szenen, sondern auch mit seiner kleinen Freudin, deren Mutter es gar nicht gern sieht, wenn sich ihre Tochter mit einem "solchen Burschen" rumtreibt. Die Darbietungen der Kinder muten nie nach mühsamen Laienspielversuchen an, sie verdienen ein grosses Lob für ihre tollen Leistungen! Zugegeben, die oft extremen Unterschiede der gerade vorherrschenden Stimmung, lassen den Film hin und wieder in Stückwerk zerfallen. Teils muten die Sprünge unrund an, wirken geradezu befremdlich. Doch obschon der Plot mehr als einmal ins Taumeln gerät, bekommt der Flick auf charmante Art immer wieder die Kurve. Die gute Kameraarbeit von Silvio Fraschetti soll nicht unerwähnt bleiben, wir bekommen schöne Einblicke in das pulsierende Neapel. Auch der Score gefällt, selbst das Geknödel von Mario Merola passt.

Einsteigern möchte ich diesen Film nicht empfehlen. Er ist vermutlich besser bei toleranten Genrefans aufgehoben, die Lust auf einen besonderen und eigenwilligen Beitrag verspüren. Spätestens wenn der geradezu zwangsläufig auftauchende Hehler, seinen Knecht anweist den umgeschnallten Buckel abzunehmen, wird sich der nicht gänzlich unbedarfte Zuschauer vor Freude die Hände reiben. Die italienische DVD von RaroVideo bietet den Film im Originalton an, englische Untertitel lassen sich auf Wunsch zuschalten. Leider ist das Bild nicht anamorph. Schade, denn ansonsten ist die Bildqualität brauchbar. Auf Boni muss man verzichten, erfreulicherweise wird die Scheibe zu fairen Kursen gehandelt.

Erneut erweist sich eine Bewertung per Zahlenraster als sehr schwierig. Ich mag den Film sehr, doch mehr als 6/10 (obere Mittelklasse) sind nicht drin, die Verwandtschaft ist zu übermächtig. Genrefans, traut euch ran!

Lieblingszitat:

"I've been reduced to a wreck"
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von hank_chinaski »

Blap hat geschrieben:
hank_chinaski hat geschrieben:Rutger hauer - wie geil... war doch auch bei diesem Mittelalter-Skandalfilm von Petersen mit bei...
Meinst du "Flesh + Blood" von Paul Verhoeven?
Stiiimmmmt :P
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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The Ultimate Warrior - New York antwortet nicht mehr (USA 1975, Originaltitel: The Ultimate Warrior)

Glatze sticht zu

2012 ist nicht mehr viel mit der Menschheit los. Doch obwohl es den Großteil unserer Art längst daringerafft hat, hält dies die Überlebenden erwartungsgemäß keinesfalls davon ab, sich gegenseitig mit Ausdauer an die Gurgel zu gehen. In einer Ecke von New York, hat sich eine Gruppe Menschlein um einen charismatischen Burschen geschart, der von seinen Leuten respektvoll "Der Baron" (Max von Sydow) genannt wird. Man lebt in einem halbwegs abgesichterten Häuserblock, und verfügt mit Cal (Richard Kelton) über einen Pflanzenexperten, dem trotz der widrigen Umstände die Nachzucht einiger Gemüsearten gelungen ist. Doch der Baron wird von beständig wachsenden Sorgen geplagt. Vor den dünnen Toren des gesicherten Viertels, scheinen der sadistische Carrot (William Smith) und seine Schlägerbande nur darauf zu warten, endlich über den Baron und seine Leute herzufallen. Da taucht der rätselhafte Carson (Yul Brynner) genau zur rechten Zeit auf, der Baron kann jeden guten Kämpfer gebrauchen, denn seine kleine Gemeinde ist bereits viel schwächer, als es der ruchlose Pöbel um Carrot ahnt. Carson erweist sich als sehr wehrhafter Recke, kann mit seinen Fäusten und dem Messer bestens umgehen. Der Baron erkennt schnell das Potential des neuen Weggefährten, nur Carson wäre dazu befähigt, den gewagten Plan des vorausdenkenden Mannes in die Tat umzusetzen...

Es ist merkwürdig. Das Kino der siebziger Jahre liegt mir mehr am Herzen als jede andere Phase der Filmgeschichte, ich liebe Endzeitfilme, ich sehe Yul Brynner und Max von Sydow sehr gern. Trotz dieser gewissermaßen perfekten Voraussetzungen, ist mir "The Ultimate Warrior" bisher völlig durch die Lappen gegangen. Als ich bei meinem üblichen "Forschungen" auf dieses Werk aufmerksam wurde, musste die glücklicherweise verfügbare DVD umgehend ins Haus. Auch der Regisseur ist kein unbeschriebenes Blatt, Robert Clouse inszenierte immerhin den Bruce Lee Klassiker "Der Mann mit der Todeskralle" (Enter the Dragon, 1973). Um keine überdimensionale Erwartungshaltung aufzubauen, wanderte die Scheibe sofort nach der Lieferung in den Player, reihte sich nicht zunächst in die Regale mit den jungfräulichen Silberlingen ein.

Vermutlich eine gute Entscheidung. Ich nehme es gleich vorweg, ein (von mir) bisher vergessener, übersehener und/oder sträflich ausgelassener Klassiker ist "The Ultimate Warrior" (leider) nicht. Dies liegt nicht an der durchaus gelungenen Optik, ein kleiner Ausschnitt des verwahrlosten New York wurde ansprechend umgesetzt. Auch an der Kameraarbeit von Gerald Hirschfeld gibt es nichts zu meckern, der Score von Gil Melle ist ebenso recht stimmig geraten. Eine vielversprechendes Ensemble befindet sich am Start, die "Endzeit-Thematik" steht bei mir hoch im Kurs. Es mutet schon nahezu sträflich an, dass die Erzählung immer wieder vor sich hinplätschert. Wenn Yul Brynner und/oder sein Gegenspieler William Smith (oder diverse Nebenfiguren) nicht gerade für blutige Randale sorgen, eiert das Drehbuch vor sich hin, wirkt bemüht aus den Figuren echte Charaktere herauszuarbeiten. Letztlich entsteht der Eindruck, dass der Mut zum "totalen Krawall" fehlte, es aber gleichzeitig nicht zur tiefschürfenden Anlage der zentralen Figuren reichte. So ist der Flick stets dann am stärksten, wenn er sich tatsächlich auf Action konzentriert, im Finale gesellt sich sogar Spannung hinzu, angereichert mit einer kleinen Dosis Kitsch (die das Mahl glücklicherweise nicht verdirbt).

Nun habe ich mein Fazit bereits gezogen, doch auf ein paar Worte zu den Schauspielern möchte ich nicht verzichten. Yul Brynner trägt als "Endzeit-Kämpfer" zwar keine Muskelberge spazieren, aber man nimmt ihm den konsequenten und unbeugsamen Helden sofort ab. Brynner überzeugt mit seiner kantig-kultigen Erscheinung, strahlt eine natürliche Autorität aus. Max von Sydow erweist sich als nicht weniger gut besetzter "Rudelführer", dessen "Baron" sich durch seine Intellektuelle Überlegenheit Respekt verschafft. 1975 war der 1929 geborene von Sydow noch keine 50 Jahre alt, sieht hier aber deutlich älter aus, was freilich sehr zuträglich ist, denn es passt perfekt zu seiner Rolle (Dem Makeup Artist gebührt Anerkennung). Gerade die Rolle des "Baron" hätte gern ein wenig mehr "echte" Tiefe vertragen können, doch dies lässt die überschaubare Laufzeit von rund 90 Minuten nicht zu. Immerhin, es gelingt im Rahmen der verfügbaren Spieldauer, den "Baron" nicht wie ein völlig flaches Abziehbild zu zeichnen. William Smith war nie ein grosser Star, doch sein markantes Gesicht kennt man aus unzähligen Filmen. Ich sehe Smith gern, für ihn wirkt sich die Synchronisation (einmal mehr) nachteilig aus, denn seine eigene Stimme ist sehr einprägsam. Da die DVD auch den englischen Originalton enthält, hat jeder Zuschauer die Möglichkeit sich selbst davon zu überzeugen. Brynner, Smith und von Sydow sind eindeutig die Platzhirsche in dieser Arena, bieten uns "Den Guten, den Bösen & den Intellektuellen". Die Nebendarsteller agieren auf ordentlichem Niveau, bleiben aber recht austauschbar. Im Finale kommt Joanna Miles zum Zuge, zuvor fällt Richard Kelton als Mann mit dem grünen Daumen auf.

Von den grossen Klassikern des dystopischen Films unterscheidet sich "The Ultimate Warrior" deutlich, da sich die übliche "Gesellschafts-/Systemkritik" der Action unterordnen muss. Ganz ohne eindeutige Fingerzeige kommt der Streifen nicht daher. Besonders gelungen sind die Momente, in denen sich die "guten und friedlichen" Menschen in reissende Bestien verwandeln, wegen Spoilergefahr kann nicht mehr dazu schreiben. "The Ultimate Warrior" fühlt sich nach einem Vorläufer der Endzeitfilme an, die nach dem grossen Erfolg von Mad Max (1979) über die Leinwände flimmerten. Während der Sichtung stellte ich mir mehrfach die Frage, warum Robert Clouse immer wieder die Zügel schleifen lässt, manche Chance nicht nutzt. Das Finale wertet den Film auf, denn dort versucht sich der Streifen nicht mehr als dystopischer Beitrag zu tarnen, sondern lässt endlich die Maske fallen, steht zu seiner wahren Ausrichtung: Endzeitkrawall!

Die aus dem Hause Warner stammende DVD präsentiert den Film ungekürzt, der Ton liegt in englischer und deutscher Sprache vor, die Bildqualität ist zufriedenstellend. Leider muss der Filmfreund auf jegliche Boni verzichten, typisch für Titel aus dem Backkatalog des Labels.

6,5/10 = oberste Mittelklasse, fast gut. Da ich ein grosser "Endzeit-Fan" bin, ist bei der nächsten Sichtung eventuell noch ein wenig mehr drin.

Lieblingszitat:

"Dieser Baron... Der Mann ist wirklich einmalig."
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