Doch was ist Klirr überhaupt?
Wiki sagt:
- Der Klirrfaktor oder Oberschwingungsgehalt ist ein Maß dafür, wie weit eine Wechselgröße vom sinusförmigen Verlauf abweicht
Dementsprechend würde ich postulieren, dass Klirr möglichst niedrig sein sollte, um dem Ideal so nahe wie möglich zu kommen.
Bei Verstärkern wird der Klirr oft nur bei 1kHz bei einem Watt gemessen. Hier gibt der Klirrfaktor k an, in welchem Maße die Oberschwingungen (Harmonischen), die eine sinusförmige Grundschwingung überlagern, Anteil am Gesamtsignal haben. Andere Hersteller messen den gesamten Frequenzbereich von 20Hz bis 20kHz unter Volllast, andere auch nur mit einem Watt.
Doch ab wann ist Klirr hörbar?
Zunächst: Es ist frequenzabhängig und hängt von der Beschaffenheit des Nutzsignals ab, d.h. sinusartige Klänge gelten als empfindlichsten gegen Klirr - z.B. mehrere Flöten, die zusammen spielen; während Sprache oder Schlagzeug und andere "dichte Klänge" weniger empfindlich sind.
Ansonsten sagt Wiki weiter:
- 5 % Klirrfaktor im Bassbereich sind meistens nicht wahrnehmbar. Im Präsenz- bzw. Brillianzbereich (1 bis 4 kHz), wo das Gehör am empfindlichsten ist, können unter bestimmten Bedingungen Verzerrungen auch noch unter 0,5 % hörbar sein.
Nun aber zum eigentlich interessanten:
Ist Klirr angenehm beim Hören oder schädlich?
Vorweg: Das Verzerrungsverhalten von Röhre und Transistor ist grundverschieden!
Bestimmte Harmonische werden vom Gehör als kaum störend wahrgenommen, andere hingegen werden schon bei geringsten Anteilen als unangenehm empfunden.
Da Röhrenverstärker Verzerrungsspektren aufweisen, die denen natürlicher Instrumente ähnlich sind, kann es sein, dass wir Röhrengeräte als angenehmer, klangfarbenreicher und auch letzendlich als richtiger empfinden.
Das andere Klirrsprektrum der Transistorverstärker kann hingegen als harscher und eckiger empfunden werden. Unter Umständen sogar als unmusikalisch.
Hierzu ein interessanter Link
- -
Letztendlich kann man wohl sagen, dass Verstärkerklangunterschiede auch stark durch Klirr entschieden werden können und man - auch deswegen - um ein Probehören nicht umhin kommt.
So. Und jetzt ihr