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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Diskussionen zum Thema Filme
jimibeam75
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von jimibeam75 »

Der Junge im Gestreiften Pyjama

Erschütternd,bewegend und lehrreich zugleich. Der Horror des Holocausts durch die Augen
eines unschuldigen kindes.


8 von 10
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Nubox481fan
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Nubox481fan »

Das Haus der Verfluchten

Musste ich leider nach 20 min. abbrechen. Langweilig und abgrundtief schlecht.

Wertung unmöglich. Und wenn dann im negativ Bereich.

Neid

Ben Stiller und Joe Black. Einigermaßen amüsant.

6.0
Grüße
Nubox481fan
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Toni78
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Toni78 »

Gestern auf Bluray: Brothers

Schauspieler: Tobey Maguire, Jake Gyllenhaal, Natalie Portman, Mare Winningham, Bailee Madison, Taylor Geare, u.a.

Ein weiterer Film der sich mit der Thematik Kriegstrauma (hier Afghanistankrieg) auseinandersetzt.
Ein über weite Teile eher leiser, dafür aber umso intensiver Film, manchmal auch recht brutal und erschreckend.

Meiner Meinung nach einer der besten Filme bisher mit diesem Thema. Insbesondere das intensive Spiel von Tobey Maguire ist beeindruckend. Seine Mimik in dem Film ersetzt über weite Teile Worte.

Ich kann den Film wirklich empfehlen, er geht einem recht lange nach. Und das ist bei solchen Filmen auch wichtig.

Bild ist gut, Ton auch nichts besonderes aber zweckmässig.

Meine Punktzahl: 8/10

Abzug gibts für ein paar wenige Unglaubwürdigkeiten...
Grüße
Ronald
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

BildBild
Kleine Hartboxen von Eyecatcher, Links Cover A, rechts Cover B


Spasmo (Italien 1974, Originaltitel: Spasmo)

Umberto spielt mit Puppen

Christian (Robert Hoffmann) und seine Freundin entdecken am Strand einen leblosen Körper. Glücklicherweise täuscht der erste Eindruck, denn die vermeintliche Leiche erweist sich als lebendige und äussert attraktive Frau (Suzy Kendall). Plötzlich ist die junge Dame verschwunden, doch Christian trifft sie wenig später auf der Yacht des wohlhabenden Alex (Mario Erpichini) wieder. Es knistert gewaltig, in einem Motelzimmer wollen sich Christian und Barbara ihrer Leidenschaft hingeben. Als er alleine im Badezimmer beschäftigt ist, wird Christian von einem bewaffneten Eindringling bedroht, kann den Schurken aber mühsam überwältigen. Allerdings bleibt der Kampf nicht ohne Folgen, denn der unbekannte Gauner liegt mit einer Kugel im Leib tot auf dem Boden. Überstürzt flieht das frische Liebespaar, und bricht gemeinsam in das Anwesen einer Freudin Barbaras ein, die für einige Wochen auf Reisen sein soll. Christian lässt der schreckliche Vorfall keine Ruhe, zu allem Überfluss tauchen Malcolm (Guido Alberti) und Clorinda (Monica Monet) auf, die das Haus laut ihren Angaben gemietet haben. Die Situation wird immer verzwickter, Christian fühlt sich zunehmend bedrängt und verfolgt. Die Leiche des Motelgangsters scheint spurlos verschwunden, stattdessen werden lebensgrosse Frauenpuppen gefunden, auf die offenbar mit einem Messer eingestochen wurde...

Umberto Lenzi war in nahezu allen wichtigen Genres des italienischen Kinos aktiv, fügte diesen oft sehr unterhaltsame Beiträge hinzu. Einige seiner Polizei- und Gangsterfilme sind legendär, er inszenierte Sandalenfilme, Western, wüste Kannibalensausen, Horror und weitere Stoffe. Ebenso gehen diverse Gialli auf sein Konto, zu denen auch der hier kurz vorgestellte "Spasmo" zählt. Zieht man die Grenzen des Genres sehr eng, mag sich "Spasmo" für manchen Zuschauer nicht mehr wie ein Giallo anfühlen. Meiner Meinung nach zählt der Film jedoch eindeutig zur schönsten und faszinierendsten Spielart des Italokinos. Doch ich will nicht um eine Zuordnung dieses starken Werkes ringen, wenden wir uns lieber den relevanten Aspekten zu.

Zunächst ein paar Worte zum sehr ansprechend aufspielenden Ensemble. Robert Hoffmann erinnert mich hier recht deutlich an Alain Delon, was mit Sicherheit alles andere als einen herabwürdigenden Vergleich darstellt. Hoffmann bringt die gnadenlos zupackende Verzweiflung seines Charakters glaubwürdig rüber, pendelt ohne Pause zwischen Leid, Lust und Wahn. Suzy Kendall ist jedem Giallo-Fan ein Begriff, immerhin wirkt sie im Klassiker wie "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" (L'uccello dalle piume di cristallo, 1969) von Dario Argento mit. Nicht zu vergessen "Torso" (I corpi presentano tracce di violenza carnale, 1973), einer der erstklassigen Gialli von Sergio Martino. Die Rolle der Barbara ist interessant angelegt, sie wirkt verletzlich und geheimnisvoll zugleich. Welches Spiel treibt sie mit ihrem neuen Lover, treibt sie überhaupt ein Spiel? Noch mysteriöser mutet Monica Monet an, die den Zuschauer mit ihren heißkalten Blicken unruhig auf dem Sofa hin und her rutschen lässt. Guido Alberti kennt man aus vielen Streifen, auf den ersten Blick mutet er wie der Sugar Daddy der lieblichen Monica Monet an, doch in "Spasmo" täuscht oft nicht nur der erste Blick falsche Tatsachen vor. Mario Erpichini spielt den verlassenen Liebhaber, der Suzy Kendall hinterher hechelt, Adolfo Lastretti sehen wir als Killer mit Charakterfratze, sein Auftauchen ist stets ein kleines Freudenfest. Gewissermaßen als Sahnehäubchen gibt es Ivan Rassimov obendrauf, der -einmal mehr- den zerknirscht-verschlagenen Typen mit dem stechenden Blick gibt. Ein vorfreffliche Besetzung, die für gute Darbietungen garantiert, ein Wiedersehen mit liebgewonnenen Gesichtern bietet.

Die Kamera von Guglielmo Mancori fängt sehr schöne Bilder ein, stilvoll und anmutig, ganz wie man es von einem Film dieser Art erwartet. Schon allein das idyllisch am Meer gelegene Anwesen -in dem Hoffmann, Kendall, Alberti und Monet zusammentreffen- ist eine wohlige Augenweide. Dazu tauchen immer wieder diese unheimlichen Puppen auf, die mir wohlige Gruselschauer verpassen. Ennio Morricone liefert ein stimmungsvollen Soundtrack ab, der Meister gibt sich erwartungsgemäß keine Blöße. Schon häufiger habe ich Beiträge zu diesem Film gelesen, die sich auf angebliche Logiklöcher und sonstige Unnachvollziehbarkeiten beziehen. Zugegeben, mich stört mangelnde Logik nicht, aber "Spasmo" bietet in dieser Hinsicht keine ernsthaften Angriffspunkte. Letztlich ist die Story gut durchdacht, mutet die Auflösung konsequent und durchaus glaubwürdig an. Leider verbietet die grosse Spoilergefahr weitere Erläuterungen, daher rate ich zum Selbstversuch, der Streifen ist auf jeden Fall eine Sichtung wert. Eher mittelprächtig ist die deutsche Synchronisation geraten, ich möchte sie zwar nicht als Ausfall bezeichnen, allerdings zählt sie leider nicht zu den Sternstunden ihres Fachs.

Mir liegt der Film als DVD von Eyecatcher vor. Die Scheibe bietet eine recht anständige Bildqualität, jedoch muss man leider auf den italienischen Originalton verzichten. Immerhin steht befindet sich die englische Fassung an Bord, zu deren Qualität ich noch keine Angaben machen kann (bei der nächsten Sichtung werde ich daher die englische Variante antesten). Im Bonusbereich kann man dem Spasmo-Soundtrack lauschen, ferner gibt es einen Trailer zum Film, sowie Trailer zu elf weiteren Flicks aus dem Sortiment des Labels. Wie üblich wurden die DVDs in Hartboxen ausgeliefert, ursprünglich standen zwei unterschiedliche Motive zur Auswahl (siehe oben). Inzwischen befindet sich eine Neuauflage auf dem Markt, bei denen ein Amaray als Verpackung dient.

Wer dem Giallo zugeneigt ist, sollte sich "Spasmo" auf jeden Fall in die Sammlung stellen. Für Einsteiger mag der Film nicht allererste Wahl sein, doch es gilt: Nur Mut, immer ran!

Momentan pegelt sich meine Zuneigung bei 7,5/10 (gut bis sehr gut) ein, wie so oft bei Knuffeln aus dem Stiefelland der Hinweis: Der Wohlfühlbonus sprengt jegliches Punkteraster!

Lieblingszitat:

"Mein lieber Freund, du hast gegen mich keine Chancen. Ich sorg' dafür, dass dir das Bumsen vergeht!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
hank_chinaski
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von hank_chinaski »

True Grit

Kurz: sehr gut
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Das Blap™ hat geschrieben:Bild
US-BD von BCI


Sister Street Fighter (Japan 1974, Originaltitel: Onna hissatsu ken)

Fratzengeballer mit Soße

Koryu (Etsuko Shihomi) ist das Brüderlein abhanden gekommen. Der Bursche war als Undercover-Ermittler tätig, hatte sich erfolgreich Zugang zu einer mächtigen Drogenbande verschafft. Der Arm des Gesetzes bittet Koryu um Hilfe bei der Suche, die schlagfertige Kampfsportlerin lässt sich nicht lange bitten. In Japan trifft Koryu auf ihren Onkel Gyokudo (Hiroshi Kondo), der sich ebenso betroffen über die vermutliche Entführung seines Neffen zeigt. Die junge Frau glaubt fest daran, dass ihr Bruder noch unter den Lebenden weilt. Tatsächlich befindet sich der Unglückliche in den Krallen des Gangsterbosses Kakuzaki (Kengo Miyaji), der ihn in eine Zelle gesperrt hat und fleissig mit Drogen vollpumpt. Kakuzaki ist nicht nur ein grausamer Schinder und Schlächter, er hält sich nebenbei auch noch eine stattliche Sammlung von Killern. Besonders Inubashiri (Masashi Ishibashi) erweist sich als eifriger Scherge seines Bosses, kein Auftrag ist ihm zu schmutzig. Derweil nimmt Koryu mit einer Dame namens Fang Shing (Xiu-Rong Xie) Kontakt auf, die -wie Koryus Bruder- in die Bande um Kakuzaki eingeschleust wurde. Ein verdammt gefährlicher Job, der nicht nur Fang Shing in allergrösste Lebensgefahr bringt. Bald findet sich Koryu mitten in einem Strudel aus Mord und Totschlag wieder, wie soll sie gegen die Übermacht von Kakuzaki bestehen? Einen Trumpf hat die todesmutige Kämpferin in der Hinterhand, den freundschaftlichen Kontakt zu einer örtlichen Kampfsportschule. Allen voran könnte sich Hibiki (Sonny Chiba) als grosse Hilfe erweisen, denn er pflügt bei Bedarf, wie ein gewaltiger Panzer durch die Reihen der Unterwelt...

Ufff... Das Drehbuch dieses japanischen Klassikers mag nicht viel Staat mit seinem Inhalt machen. Die Handlung ist ohne Ausschweifungen erzählt, die zahlreichen Kämpfe sind die Höhepunkte, die Dreh- und Angelpunkte der gesamten Sause. immerhin hat man eine Prise Familiendrama untergemischt, inklusive Verrat und tränenreicher Tragik. Regisseur Kazuhiko Yamaguchi treibt den Plot stetig voran, wie einst Bauer Meier seine Schweine durchs Dorf, gradlinig und gnadenlos. Die Hauptrolle wurde mit der sehr sympathischen Etsuko Shihomi besetzt, die sich als erstaunlich wendig und schlagkräftig erweist. Wäre die Dame annährend so sexy, wie ihre Kampfkünste tödlich, es wäre kaum auszuhalten. So flimmert die gute Etsuko mehr als sportlicher Kumpeltyp über die Mattscheibe, der man freudig beim Austeilen von Schlägen und Tritten zuschaut. Freilich darf der "echte" Street Fighter nicht fehlen! Sonny Chiba ist zwar nur in einer Nebenrolle zu sehen, bekommt aber im Finale die Chance ordentlich aufs Mett zu klopfen. Die Bösewichter sorgen mit herrlichen Grimassen und Verrenkungen für beste Unterhaltung. Allen voran Masashi Ishibashi, den man bereits aus Sonny Chibas "Street Fighter" Kloppereien kennt.

Der Streifen zaubert absurde Einfälle aus dem Hut, es ist eine wahre Pracht! Ein Gangsterboss, der sich Horden von Killern hält, die in den abenteuerlichsten Outfits durch das Szenerio eiern und geifern. Cheffe selbst trägt eine obercoole Sonnenbrille, im Notfall packt er seine tödliche Kralle aus. Herrlich auch die Helferlein des "Oberkillers" Inubashiri. Dieser hält sich eine kleine Leibgarde von Prügelknaben, die mit einer Art Mülleimer aus Bast unterwegs sind, die sie sich über ihre Schädel gestülpt haben. Besser ist es, denn die armen Kerle bekommen ständig was auf die Fresse, offenbaren sie ihre Schönheit, glotzen sie stets reichlich verbeult und dämlich aus der Wäsche. Natürlich darf man hier keine tiefere Zeichung der Charaktere erwarten, wozu auch, die Prioritäten sind ganz anderer Art. Die überaus klischeehaften "Guten" und "Bösen" passen -im wahrsten Sinne des Wortes- wie die berühmte Faust aufs blutige Auge.

"Blutig" ist ein gutes Stichwort. Wer die "Street Fighter" Filme mit Sonny Chiba kennt, wird sich bereits dort an diversen Metzeleien geweidet haben. Schwester Strassenkämpfer lässt in dieser Disziplin im grandiosen Showdown die wilde Wutz von der Leine. Etsuko erlebt ihren sinnlichen Höhepunkt, als sie einem Gauner den Kopf verdreht, exakt um 180 Grad. Der Ärmste schafft es trotzdem noch -mit unfassbar belämmertem Ausdruck im Gesicht- eine Treppe hinab zu schreiten, bevor sein erbärmliches Lebenslicht endgültig erlischt. Hinzu kommen ein paar hübsche Fontainen des roten Lebenssaftes, ein buntes Allerlei an Tötungsinstrumenten, sowie ein erbaulicher Body Count. Wenn Etsuko Shihomi Köpfe verdrehen darf, kann Meister Chiba sich nicht lumpen lassen. Der geschätzte Sonny gönnt sich seinen Orgasmus per Leibesöffnung eines Feindes, der seine Eingeweide beim Austritt bestaunen darf. Sonny Chiba drängt Etsuko Shihomi aber nicht zur Seite, die Abrechnung mit dem Haupt-Ober-Super-Duber-Bösewicht, überlässt er artig seiner emsigen und effektiven Kollegin.

Ihr wollt Fratzengeballer? Bitte, hier bekommt ihr Fratzengeballer! "Sister Street Fighter" unterhält launig und kurzweilig, erfüllt locker die Erwartungshaltung des Eastern-Freundes, sofern sich dieser für die rustikale Gangart begeistern kann. In Deutschland vermarktete man den Film unter dem Titel "Die Karate-Tiger". Eine DVD-Auswertung existiert hierzulande nicht, schade. Ich habe mir die Blu-ray von BCI gegönnt, die ausserdem "Sister Street Fighter: Hanging by a Thread" (Onna hissatsu ken: Kiki ippatsu, 1974) enthält. Das Bild wird Pixelzähler sicher kaum befriedigen, mit gefällt der "Kino-Look" der Blu-ray sehr gut. Der Ton liegt in englischer und japanischer Sprache vor (beim zweiten Film nur in japanisch, ergänzt durch englische Untertitel). Ein paar Trailer runden das Paket ab. Noch ist die Scheibe zum kleines Preis erhältlich, Interessenten sollten zugreifen, denn bekanntlich weilt BCI nicht mehr unter uns. Die BD kommt ohne Regionalcode Beschränkung ins Haus, also immer ran an den Speck!

Guter Stoff, mehr davon! Dicke 7/10

Lieblingszitat:

"I don't like racehorses,so I keep killers. Hahaha!"
Ich habe meinen Beitrag (Dezember 2010) ausgegraben, um noch ein paar Worte zur inzwischen veröffentlichten DVD zu schreiben, mit der Anolis vor kurzem den deutschen Markt beglückte:

Bild
Anolis Hardbox Series #9 (Cover A)

Lohnt sich die Anschaffung der Scheibe, auch wenn man bereits über eine Import-Fassung verfügt? Ich rate zum Kauf, denn IMHO macht der Film mit der deutschen Synchronisation noch mehr Spass. Alternativ befindet sich der japanische Originalton an Bord, das Bonusmaterial bleibt überschaubar, die gebotene Bildqualität geht in Ordnung. Neben dem abgebildeten Cover wird eine weitere Ausführung angeboten.

Fazit: Sollte man sich als Fan gönnen, für die deutsche Fassung lege ich ein halbes Pünktchen drauf! 7,5/10 (gut bis sehr gut)

***

Die weiteren Sichtungen im Ultrakurzformat:


Der gelbe Hammer (Hongkong 1971) - Übliche Rachestory mit sehr schön ausgeführten Kämpfen, gute Besetzung, sehr unterhaltsam. Der Plot gewinnt keinen Preis für Kreativität, doch der Flick bietet dem Fan feiste Vollbedienung. Die deutsche Synchronisation ist sehr gut gelungen, ihr launiger Zungenschlag wertet den Streifen massiv auf! Der Titel ist irreführend, denn es wird hauptsächlich mit dem Schwert gemetzelt. Knuffig das Finale, in dem der Oberbösewicht mit einer Art gigantischer Schere und übergroßem Brotmesser antritt. Eyecatcher veröffentlichte den Film in brauchbarer Qualität, es standen zwei kleine Hartboxen mit unterschiedlichen Covermotiven zur Auswahl.

7/10 (gut)

Die 7 goldenen Vampire (Großbritannien, Hongkong 1974) - Hammer und die Shaw Brothers ziehen alle Register. Ich liebe diesen Film, er wächst mit jeder Sichtung. Peter Cushing in seiner Paraderolle als Prof. Van Helsing, David Chiang führt die asiatischen Unterstützer an. Ein unfassbar wundervolles Werk!

Obwohl Christopher Lee als Dracula fehlt, muss ich für die 7 goldenen Blutsauger die Höchstnote ziehen: 10/10!!!

The Road (USA 2009) - Viggo Mortensen irrt mit seinem Filmsohn durch eine kalte Welt, die Zivilisation liegt nach einem globalen Desaster am Boden. Gut gespielt, auch atmosphärisch immer wieder ansprechend. Der Film gibt vor mehr zu sein als er ist, letztlich mündet "The Road" in ein rührselig-moralinsaures Finale. Trotzdem weitaus besser als das peinliche Machwerk "The Book of Eli", bei dessen "Message" ich zur Kotztüte greifen musste.

6/10 (obere Mittelklasse, hier wäre mehr möglich gewesen)
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Bild
Cover der britischen DVD, das Set enthält die Unrated- und die R-rated-Fassung


The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning (USA 2006, Originaltitel: The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning)

Die Wurzel der Lederfratze

1939: In einem Schlachthof, irgendwo im texanischen Hinterland gelegen, wirft eine Mitarbeiterin ein ausgesprochen hässliches Baby (Ich entschuldige mich für den Begriff "wirft", doch die Darstellung der Geburt lässt kaum eine andere Wortwahl zu). Da dieses kleine Bündel unfassbar abstossend aus der Suppe schaut, wird es kurzerhand in einem Müllcontainer entsorgt. Doch das unglückliche Wesen hat Glück im Unglück, es wird aus dem Abfallbehälter geborgen, wächst bei der Familie Hewitt auf, bekommt den Namen Thomas verpasst. 1969: Jahr um Jahr zog ins Land, aus dem widerlichen Säugling wurde ein noch widerlicherer junger Brocken von Kerl, der -wie könnte es anders sein- im Schlachthof im texanischen Hinterland seine Arbeit verrichtet. Als die Fleischmühle endgültig geschlossen wird, schlägt Thomas seinen Chef zu Brei, wenig später steht die Polizei vor dem Haus der Hewitts. Kein Problem für Onkel Charlie (R. Lee Ermey), er knallt den örtlichen Gesetzeshüter kurzerhand über den Haufen, zieht sich dessen Uniform über, gibt sich von nun an als Sheriff Hoyt aus. In dieses Szenario werden zwei junge Pärchen per Autounfall geschleudert, die Brüder Eric (Matt Bomer) und Dean (Taylor Handley), samt deren Freundinnen Chrissie (Jordana Brewster) und Bailey (Diora Baird). Der selbsternannte Sheriff sackt die Unfallopfer ein, nebenbei ballert er eine großmaulige Rockerbraut nieder. Während Eric und Dean gefesselt und erniedrigt werden, lernt Bailey das Anwesen der Hewitts näher kennen. Chrissie konnte unerkannt entkommen, bemüht sich um Hilfe. Onkel Charlie überzieht seine "Gäste" mit purem Terror, Thomas fährt derweil auf seine zukünftige Betriebtemperatur hoch, entdeckt die Vorzüge und Möglichkeiten der modernen Kettensäge...

Klatsch, Matsch. Tobe Hoopers Orignal von 1974 ist legendär, zählt ohne Zweifel zu den besten und packendsten Streifen seines Genres. So war meine Furcht vor dem 2003er Remake entsprechend gross, doch Marcus Nispel gelang -unter der Knute von Michael Bay- ein solides Werk. Klar, die Vorlage konnte nicht erreicht werden, aber wer hat dies ernsthaft erwartet? 2006 ging das Prequel zur "TCM-Saga" an den Start, wir erfahren interessante Details über die vorherigen Ereignisse um die Familie Hewitt. Die Regie übertrug man dem Nachwuchstalent Jonathan Liebesman, der/das einen wirklich guten Job gemacht hat. Tatsächlich kommt "The Beginning" teils der dreckigen, räudigen Atmosphäre des 1974er Urgesteins recht nah, wirkt eine Spur fieser und härter als das 2003 veröffentlichte Remake. Das liegt nicht nur an der rustikalen Gangart der Unrated-Fassung. Auch die geschickt gewählte Farbgebung, der ruppig-zynische Humor, vor allem der grandios aufspielende R. Lee Ermey, all diese Zutaten sorgen für ein zupackendes Gesamtbild.

Werfen wir einen Blick auf die Besetzung. Die jungen Opfer werden angmessen in die Geschichte eingeführt, Eric und Dean sollen in den Vietnamkrieg ziehen, doch Dean und seine Freundin Bailey wollen sich aus dem Staub machen, nach Mexiko flüchten. Matt Bomer und Taylor Handley erfüllen ihre Aufgaben solide, gleiches gilt für Diora Baird. Jordana Brewster hat man die grösste Rolle auf der "Opferseite" überlassen, sie meistert diese Aufgabe ansprechend, ist ausserdem ganz nett anzuschauen (Chauvi-Phrase, ohne geht es nicht). Freilich haben die Bösewichter die Lacher meist auf ihrer Seite. Da hätten wir Terrence Evans, der sich nicht der Fürsorge von Charlie entziehen kann. Ein Typ namens Andrew Bryniarski stellt Leatherface dar, der Part verlangt in erster Linie nach einem massiven Erscheinungsbild, Mission erfüllt. Weitere Gesichtsruinen runden die Familie Hewitt ab, alle stehen im Schatten von R. Lee Ermey. Besagter R. Lee Ermey ist der breiten Masse als brüllender Ausbilder in bester Erinnerung, sein Auftritt ist die Zierde des Kubrick-Klassikers "Full Metal Jacket" (1987). Bereits im 2003er Remake sorgt Ermey für gute Laune, doch im Prequel lässt er nun vollends die wilde Sau von der Leine. Selbstverständlich gibt es Verneigungen vor seiner Paraderolle Gunnery Sergeant Hartman, überhaupt hat "Sheriff Hoyt" das Zeug zum "Kultbösewicht". An der Besetzung gibt es nichts zu meckern, R. Lee Ermey rockt das Hinterland, Leatherface sägt sicher, die Opfer wirken nicht wie Abziehbildchen.

"The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning" funktionert sehr gut, weil nicht allein auf wüste Gewaltszenen gebaut wird, sondern die zentralen Rollen stark besetzt sind, die Optik stimmt, der Humor für feiste Grinser sorgt. Wer sich mit Momenten des Mettguts nicht anfreunden mag, dürfte eventuell gewisse Schwierigkeiten mit dem Film bekommen. Wenn es blutig zur Sache geht, wird es ab und an recht saftig, doch diese Szenen wirken nie erzwungen und/oder aufgesetzt, sie passen perfekt zum scheußlich-schönen Treiben der Unholde. Ich kenne die deutsche Synchronisation (leider?) nicht, im englischen Originalton zündet der grobe Humor bestens. Wir werden Zeuge der Geburts des späteren Leatherface, sehen wie aus Thomas Hewitt der legendäre Kettensägen-Killer wird (der Spender der Maske ist nicht zu beneiden). Trotz seiner offensiven Ruppigkeit, Fiesheit und Dreckigkeit, ist der Flick kein stupider 08/15-Slasher. Nein, gerade wegen dieser Elemente hebt sich der Streifen aus der Masse ähnlicher Werke hervor, weil die Macher mit den üblichen Zutaten umgehen können, ihr Handwerk verstehen!

In Deutschland wurde nachträglich die Schere aus der Schublade geholt, daher fiel mir der Griff zur ungekürzten UK-DVD sehr leicht. Ich habe Anfang 2010 schlappe £5.14 für dieses Boxset bezahlt:

Bild

Im Set enthalten:

• Texas Chainsaw Massacre: The Beginning (2006)
• The Texas Chainsaw Massacre (2003)
• Leatherface - The Texas Chainsaw Massacre 3 (1990)

Die beiden neuen Filme haben jeweils eine Bonus-DVD im Gepäck. Ergo enthält das Boxset insgesamt 5 Scheiben, die zu einem verdammt günstigen Preis unter Volk gebracht werden! An der DVD zu "Texas Chainsaw Massacre: The Beginning" gibt es nichts zu mäkeln, der Film wird in ansprechender Qualität präsentiert. Wer auf die deutsche Synchronisation verzichten kann/mag, tätigt mit dieser Box einen sehr guten Griff!

Fies und gut = 7/10 (Da geht noch mehr...)

Lieblingszitat:

"He ain't retarded. He's misunderstood."
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Beitrag von Blap »

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Grosse Hartbox von X-Rated


Orgasmo Nero I - Sex und Schwarze Magie (Italien, Dominikanische Republik 1980, Originaltitel: Orgasmo nero)

Nieves und ihr Sextoy

Während Paul (Richard Harrison) auf einer karibischen Insel die Bräuche der Ureinwohner erforscht, langweilt sich seine Ehefrau Helen (Nieves Navarro aka Susan Scott) dort zunehmend. Als Helen auf die einheimische Schönheit Haini (Lucia Ramirez) trifft, wird sie von den Reizen der jungen Frau magisch angezogen. Das gelangweilte Luxusweibchen nimmt Haini unter ihre Fittiche, will sie um jeden Preis in ihre Welt einführen. Obwohl Haini die Insel nur verlassen darf, wenn sie zuvor von ihrer Mutter aus dem Stamm verstossen wird, begleitet sie schliesslich Helen in deren Umfeld. Eifersüchtig wacht die erfahrene Frau über ihre neue Freundin, während sie sich mehr und mehr von Paul abwendet. Doch die Lust auf ihre junge Begleiterin lässt bald nach, ein Drama bahnt sich an...

Joe D'Amato inszenierte etliche Erotikfilmchen mit (mehr oder weniger stark ausgeprägten) Horrorelementen. In "Orgasmo Nero" spielt Horror nur eine sehr untergeordnete Rolle, der Schwerpunkt liegt auf etlichen (Soft)Sexszenen, als Zugabe gibt es hölzern vorgetragene Gesellschaftskritik -in Form debiler Dialoge- auf die Ohren. In Anbetracht der nackten Tatsachen und Rödeleien, werden Emanzen und Sittenwächter vermutlich nach wenigen Minuten hyperventilierend in ihre obligatorische Tüte blasen. Sehr schade, denn so verpassen sie die finale Abrechnung mit den fiesen Miesen. Tatsächlich bietet der in Deutschland ursprünglich als "Woodoo Baby - Insel der Leidenschaft" vermarktete Flick, auf den ersten Blick nur eine Aufreihung (mehr oder weniger) erotischer Momente, hangelt sich schwerfällig von Schenkel zu Schenkel. Schaut man sich das Treiben jedoch genauer an, offenbaren die Dialoge und Handlungen der Akteure nahezu unfassbare Dinge.

Nieves Navarro war in den sechziger Jahren die Zierde diverser Italowestern. Sie erlebte ihren Karrierehöhepunkt in schönen Gialli aus den frühen siebziger Jahren, als Beispiele seien "Death walks on High Heels" (La morte cammina con i tacchi alti, 1971), sowie "Die Nacht der rollenden Köpfe" (Passi di danza su una lama di rasoio, 1972) genannt. 1980 zählte Frau Navarro bereits knapp über 40 Lenze, war zu einer attraktiven und reifen Vollblutfrau erblüht (Nur ihre Brüste sollten besser verhüllt bleiben. Aber davon überzeugt euch lieber selbst, sonst knallt man mir wieder die Anti-Chauvikeule auf den Schädel). Die Darstellung der gelangweilten "Dame" gelingt Nieves Navarro vortrefflich, da ihre Mimik sowieso stets eine gewisse Kühle und Überheblichkeit ausstrahlt. Als Helen verwechselt sie die Gier nach Sex mit echter Zuneigung, möchte ihr plötzlich überflüssiges Spielzeug möglichst schnell und unverbindlich entsorgen. Lucia Ramirez weiss als Haini zu gefallen, sie wirkt sehr natürlich und verletztlich, doch hinter der zarten Fassade bahnt sich der aufgestaute Zorn unaufhaltsam seinen Weg. Der Oberknaller (in jeder Hinsicht) wird jedoch von Richard Harrison gezündet. Als seine seine Frau mit Haini erwischt, zeigt er den Damen wo der Hammer steht, kloppt und pöbelt sich nebenbei durch die Riege diverser Nebendarsteller. Besondere Beachtung verdienen die gemeinsamen Bettszenen von Navarro und Harrison, bei denen Nieves teils die angewiderte Langeweile regelrecht aus dem Gesicht zu springen scheint.

Man sollte schon eine Vorliebe für Entgleisungen im Herzen tragen, um sich mit "Orgasmo Nero" anfreunden zu können. Was den Streifen für meinen Geschmack wirklich interessant macht, sind eben die befremdlichen Vorträge des Duos Navarro und Harrison. Die völlig unglaubwürdige Kehrtwende Helens, setzt der kaputten Sause schliesslich die Krone auf. (Be)Gatte(r) Paul wünscht sich schon ewig einen strammen Stammhalter, doch Helen will sich nicht als Gebärmaschine mißbrauchen lassen. Nachdem Paul ihr allerdings seine Männlichkeit bewiesen hat, trudelt wenig später Post vom Tunneldoktor ein -bei dem Helen vor etlichen Wochen untersucht wurde- der eine zukünftige Schwangerschaft garantiert. Alle Vorbehalte sind nun unvermittelt vom Tisch gewischt, endlich erkennt Helen ihre wahre Bestimmung, dem Göttergatten einen Sohn schenken, sich brav um den Nachwuchs kümmern. Spätestens jetzt muss das Spielpüppchen Haini weichen, wen kümmert es schon, dass die "Primitive" sich für Helen aus ihrem Umfeld verbannen liess. Doch wer hier tatsächlich am Drücker ist, erzählt euch der freundliche Herr D'Amato, ich will nicht noch mehr verraten.

Wer sich für "Sommer, Palmen & Sonnenschein" erwärmen kann, wird sich über die Schausplätze des Films freuen. Mir wäre dieses Umfeld in der Realität ein Graus, selbst in Deutschland ist es mir oft viel zu heiss, Temperaturen oberhalb von 19 Grad Celsius sind für mich eine Qual. Was solls, als Filmkulisse erfüllt die Karibik ihren Zweck, wo könnten sich Nieves und ihre Gespielin angenehmer im Sand wälzen!? Was ich Joe D'Amato allerdings ankreiden muss: Wie zum Geier schafft man es, in einem "Erotikfilm" keinerlei schöne Möpse zu zeigen? Eine bodenlose Unverschämtheit! So, damit wäre der Taler fürs Chauvischwein sicher, es ist an der Zeit für ein kurzes Fazit: "Orgasmo Nero" kommt als Erotikfilmchen mit ungelenker und unglaubwürdiger Gesellschaftskritik daher, nur D'Amato-Fans, Menschen mit schlechtem Geschmack, Nieves Navarro-Jünger werden Freude an diesem Murks haben. Im Klartext: Ich mag den Flick, obschon es weitaus besseren Stoff von D'Amato gibt. X-Rated bietet den Film ungekürzt an, die gebotene Bildqualität ist mittelprächtig. Einige (sinnfreie) HC-Szenen sind im Bonusbereich zu finden, ein paar Trailer und sonstige Kleinigkeiten runden die Scheibe ab.

6/10 Sympathiepunkte

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"Ich bin nicht allein, mich begleitet der Geist meines Vaters."
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von tiad »

Ip Man (1)
Ip Man (2)

Für Martial art Fans ein absoluter Muss. Ich habe selten so gut choreographierte Kampfszenen gesehen (seit Bruce Lee's "Enter the Dragon"). In der Handlung ein bischen vergleichbar mit Jet Li's "Fearless". Die DVD ist ton- und bildtechnisch erste Sahne. Die nubis haben mächtig was zu tun, bei dem Bombastsoundtrack, der übrigens hervorragend melodisch und mitreißend ist (imho). Die Synchronisation ist erstaunlich gut, ist dies doch bei Eastern nicht so selbstverständlich. Donnie Yen spielt seine Rolle absolut überzeugend und perfekt, auch wenn der Film "natürlich" auch etwas pathetisch daher kommt. Aber so ist es nun mal, die Japaner bzw. die Engländer sind immer die Bösen in chinesichen Filmen (so wie die Deutschen in Amerikanischen). :)

Super Unterhaltung!

Hintergrund:
Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und erzählt das Leben des Wing Chun Meisters Yip Man, der übrigens auch ganz berühmte Schüler hatte, z.B. Bruce Lee.

Gruss
Tiad
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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Die Killermeute (Italien 1977, Originaltitel: Napoli spara)

Eckschädel Silva gegen den Rest der Welt

Commissario Belli (Leonard Mann) sieht sich in Neapel mit unzähligen Straftaten konfrontiert, vor allem der skrupellose Schwerverbrecher Santoro (Henry Silva) strapaziert die Nerven des Ermittlers. Santoro zieht mit seinen Komplizen brutale Raubüberfälle durch, doch Belli fehlen eindeutige Beweise, er kann den Schurken nicht überführen. Belli wird tatkräftig von seinem Kollegen Guidi (Jeff Blynn) unterstützt, der für eine Spezialeinheit tätig ist und sich als Taxifahrer tarnt. Santoros selbstgefälliges Auftreten sorgt in der Unterwelt nicht nur für Begeisterung, er entgeht nur knapp einem Anschlag auf sein Leben, wird ausgerechnet von seinem Widersacher Commissario Belli aus einer brenzligen Situation gerettet. Dieser Vorfall bringt die Kontrahenten nicht von ihrem Weg ab, soll später sogar Bellis bisher tadellosen Ruf beschädigen. Ganz egal wie hart ihm Polizei oder Gangster zusetzen, Santoro kann stets auf die Hilfe des mächtigen Mafiabosses Don Alfredo (Tino Bianchi) bauen, der ihn nahezu wie einen eigenen Sohn liebt...

Mario Caiano inszenierte zu Beginn seiner Karriere einige Sandalenfilme, ab 1965 entstanden meist Western unter seiner Leitung. Mitte der siebziger Jahre war die grosse Zeit des Italowestern vorbei, Polizei- und Gangsterfilme übernahmen die Vorherrschaft auf der Leinwand. Nun wurde nicht mehr in staubigen Stiefeln gestorben, jetzt wurde in Großstädten der blutige Asphalt geküsst. Die Pferdestärken heulten inzwischen unter den Hauben flotter Blechkisten, die überwiegend aus italienischer und deutscher Produktion stammten. Wie viele unschuldige Alfa Giulia mag man damals zu Schrott verabeiteten haben? Wie viele Gangsterbosse wurden in fetten Daimlern durch die Strassen kutschiert?

"Die Killermeute" erinnert an die erstklassigen Genrebeiträge von Umberto Lenzi. Dies führe ich in erster Linie auf den episodenhaften Aufbau des Films zurück, die alle Zutaten im Gepäck hat, die man von einem zünftigen Polizei-/Gangsterstreifen aus Italien erwartet. Auf Seite der Kriminellen geht man ohne Rücksicht auf Verluste vor, bei einem Raub wird überschnell der Abzug betätigt, egal ob der Terror zahlreiche Menschenleben fordert. Der Frust der Gesetzeshüter wird gesteigert, die Ermittler zu Maßnahmen abseits von Gesetzen und Dienstvorschriften genötigt. Wer hier nur ein paar Schläge einstecken muss hat Glück, eine Bleivergiftung ist weitaus wahrscheinlicher (und vor allem endgültiger). Flotte Verfolgungsjagden und kernige Dialoge runden das Gezeigte ab, Fleisch- und Blechschäden inklusive.

Auf den ersten Blick wirkt Leonard Mann (der als Leonardo Manzella geboren wurde) ein wenig blass, harmlos und weich. Klar, ihm fehlt die ruppige Autorität eines Maurizio Merli, ebenso geht ihm die brodelnde Energie eines Tomas Milian ab. Versucht man jedoch die Größen des Genres ein wenig auszublenden, liefert Leonard Mann eine durchaus solide Vorstellung ab. So ganz vertrauten die Macher offenbar nicht auf ihren Hauptdarsteller, denn mit Jeff Blynn wurde ihm eine Art "Schmalspur-Merli" zur Seite gestellt. Keine schlechte Entscheidung, denn mit Henry Silva steht den Burschen immerhin einer der profiliertesten Stars des italienischen Genrekinos gegenüber. Silva meistert seine Rolle erwartungsgemäß souverän, gibt den überheblichen, rücksichtslosen und brutalen Fiesling in (nahezu) jeder Einstellung zum Besten. Lediglich vor seinem Gönner Don Alfredo muss Santoro buckeln, doch selbst in dieser Hinsicht hält der Plot noch eine Keule in der Hinterhand. Nicht ohne Erwähnung soll die Mitwirklung von Massimo Deda bleiben, den wir als Strassenkind namens Gennario sehen. Deda tauchte bereits in Umberto Lenzis "Camorra - Ein Bulle räumt auf" (Napoli violenta, 1976) als Gennario auf, womit eine weitere Brücke zu den Filmen Lenzis geschlagen wird. Gennario sorgt einerseits für Schmunzler, zeigt andererseits das traurig-tragische Schicksal eines kleinen Jungen auf, der sich erstaunlich einfallsreich durch sein hartes Leben schlägt. Es wäre ermüdend nun alle Nebendarsteller aufzuzählen. Daher nur noch kurz der Hinweis auf Adolfo Lastretti, welcher als Kinderschänder einen schmierigen Auftritt hat, und von seinen Mitinsassen mit der Welt des Schmerzes bekanntgemacht wird. Damen finden kaum statt, zum Finale fällt Ida Galli (als Evelyn Stewart am Start) eine kleine -aber wichtige- Rolle zu.

Obwohl "Die Killermeute" nicht an die Spitze des Genres heranreicht, gibt es keine ernsthaften Kritikpunkte meinerseits, ich fühlte mich kurzweilig unterhalten. Dank der guten Kameraarbeit von Pier Luigi Santi ist der Zuschauer immer auf der Höhe, Francesco De Masis Score sorgt für eine angemessene Untermalung der flotten Sause. Leider kann ich meinen Beitrag nicht ohne Wermutstropfen ausklingen lassen. "Die Killermeute" wurde 2004 von Koch Media auf DVD veröffentlicht. Inzwischen hat sich das Label längst einen guten Ruf erarbeitet, vielen Filmfreunden mit herrlichen Ausgaben wundervoller Eurokultperlen die Leidenschaft versüsst. "Die Killermeute" zeugt davon, dass es zu Beginn noch nicht ganz rund bei Koch Media lief, denn die Scheibe weist einige Schwächen auf, darunter auch einen sehr gravierenden Mangel! Zunächst fällt die eher mittelprächtige Bildqualität auf, mit der man aber recht gut leben kann. In noch schwächerer Verfassung präsentiert sich der Ton, welcher mit massiven Rauschproblemen zu kämpfen hat (Ich bin in dieser Hinsicht nicht empfindlich, aber in diesem Fall ist der Ton wirklich sehr schlapp geraten). Da nur die deutsche Synchronisation an Bord ist, hat man nicht die Chance den Film im italienischen Originalton zu geniessen. Diese Mängel wären zu verkraften, den tatsächlichen Tiefschlag habe ich noch nicht genannt: Die DVD enthält leider nur die gekürzte Fassung des Films, die um mehr als zwei Minuten erleichtert wurde. Da der Flick zu einem erheblichen Teil von seiner Härte lebt -und es sich um Schnitte in Gewalt-/Actionszenen handelt- erfährt "Die Killermeute" durch diese Kürzungen eine deutlich spürbare Schwächung. Zwar funktioniert die vorliegende Version noch immer gut, doch bereits ein Blick auf den im Netz verfügbaren Schnittbericht, lässt äusserst eindeutige Rückschlüsse darauf zu, dass durch die Kürzungen erhebliche Schäden angerichtet wurden.

Da bisher keine bessere DVD-Auswertung zu diesem Werk vorliegt, geht die Scheibe von Koch Media zumindest als halbgarer Kompromiß durch. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn "Die Killermeute" zukünftig eine angemessene Auswertung erfahren würde!

Für die gekürzte Ausgabe sind noch immer 7/10 (gut) drin, die vollständige Version wäre mit Sicherheit ein wenig höher zu bewerten.

Lieblingszitat:

"Wir müssen ihn kriegen, dieses kriminelle Schwein!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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