Edgar J. Goodspeed hat geschrieben:Messmikro ist mit einem Behringer ECM8000 + Preamp gegeben und softwareseitg wird doch alles von Acourate mitgeliefert, oder? Erfahrung hab ich halt leider keine
Hab ihm ne PN geschrieben - mal schauen
Entschuldigen Sie, dass ich mich auf diesem Weg melde, doch nachdem ich diesen Thread gestartet habe, hoffe ich, dass sie mich vielleicht etwas unterstützen können?
Hallo zusammen,
ich antworte am besten direkt hier, dann können es alle gleich mitlesen.
Zuerst einmal danke für das Interesse.
Acourate dient zur Erstellung von FIR-Filtern für Frequenzweichen, Treiberlinearisierung und Raumkorrektur. Bei der Raumkorrektur geht es letztlich um Erfassen des Istzustands am Hörplatz, Vorgabe einer Zielkurve und Korrektur in Richtung Zielkurve. Acourate macht nicht nur eine Amplitudenkorrektur (minimalphasig) sondern auch eine Phasenkorrektur (exzessphasig). Dies schliesst dann das Phasenverhalten von Passivlautsprechern (also das übliche Hochtöner zuerst, dann Mitteltöner und zuletzt Bass) mit ein.
Ziel ist es, mit möglichst wenig Kompromissen den Klang zu optimieren. Deshalb werden lange Filter mit 65536 taps (oder auch 131072 taps) verwendet. Das gibt z.B. bei 44.1 kHz eine frequenzauflösung von 0,67 Hz. In der Wirkung wie ein Equalizer mit 32768 Bändern.
Hierzu bietet Acourate eine ganze Reihe von Funktionen, was bei voller Ausschöpfung natürlich Wissen voraussetzt. Allerdings ist auch eine relativ einfache Bedienung möglich, siehe hierzu
www.acourate.com/freedownload/Schnellei ... ourate.pdf
Für das Messen ist logischerweise ein Mikrofon (omnidirektionales Messmikro) und eine Soundkarte (mit ASIO-Treiber) erforderlich. Mainboard-Soundkarten taugen nicht in Bezug auf Qualität speziell des Mikroeingangs. Es wird an die Anlage ein logarithmischer Gleitsinus gesendet und parallel die antwort aufgenommen. Daraus ermitteln sich die charakterisierenden Pulsantworten.
Die mit Acourate erstellten Filter werden dann zur Bearbeitung des Musiksignals verwendet. Das kann online oder offline erfolgen. Für die online-Anwendung, also Filtern bei der Musikwiedergabe sind wiederum diverse Lösungen möglich:
- Plugins für Musikplayer (üblicherweise VST-Plugins). Es gibt da diverse Plugins (auch Freeware), mit Acourate wird ebenfalls eines mitgeliefert.
- Plugins für Server, z.B. Inguz für den Squeezebox-Server
- Zusatzhardware auf PC-Basis, das reicht von Eigenbau mit Linux und Brutefir bis zu fertigen Lösungen wie Audiovolver. Diese Lösungen werden vor allem meistens im Zusammenhang mit aktiven Mehrwegesystemen verwendet.
Fü die offline-Lösung gibt es AcourateNAS. Anstelle der Originaldateien (die dann als Backup im Panzerschrank liegen können) wird die gefilterte Musik auf der jeweiligen Festplatte (bzw. NAS-Laufwerk) abgelegt und dann auch abgespielt.
Ok, soweit. Vermutlich kommen noch Fragen.
Noch ein Hinweis: Mikro und Soundkarte vorausgesetzt gibt es die Möglichkeit, Acourate auch zu frei testen. Hierzu können mit
www.acourate.com/AcourateLSR2Setup.exe die erforderlichen Pulsantworten aufgenommen werden. Zusammen mit zwei Musiktracks eigener Wahl, die mir dann zugeschickt werden, erstelle ich gefilterte Dateien und schicke sie zurück. Damit wird vor Ort mit dem eigenen System das Resultat hörbar und vergleichbar.
Die Trial-Version auf der Webseite dient nur zum Reinschnuppern, man kann damit keine eigenen Filter erstellen (ist hoffentlich logisch).
Grüsse,
Uli Brüggemann
www.acourate.com