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B&W PM 1 Nuwave 35 Hörbericht

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orangenerfruchtzwerg
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B&W PM 1 Nuwave 35 Hörbericht

Beitrag von orangenerfruchtzwerg »

Hallo liebes Forum,
nachdem ich in der vergangenen Woche erstmals die PM1 von B&W hörte, wollte ich es heute wissen: wie schlagen sich meine NuWaves 35 + ATM gegenüber den B&W?
Ähnlich wie in meinem Wohnzimmer wurde im Hörstudio wie folgt angeschlossen:
1. Testrun:
Linn Majik DS
NAD C375
ATM (sowohl für die Bowers als auch für die Waves)
B&W PM1 (wow schnucklig klein die Boxen ;))
nuWaves 35 (rock it baby!)

Meine Playlist bestand aus ca. 60 Liedern: von Diana Krall, Max Raabe, Kristin Asbjörnsen, Xavier Naidoo, Sade über The Whitest Boy Alive, Fugees, Drum and Bass, Faithless, Yello hin zu The Kooks, Faith No More, Michael Jackson, also queerbeet was geht. Alles im FLAC Format.

Los gings! Erster Eindruck bei geringer Lautstärke und ATM auf neutral: die nuWaves geben das Gefühl dass die Bühne sehr nah an einen heranrückt, wohingegen die B&W ersteinmal leiser spielten und die Bühne weiter weg erscheint. Desweiteren positiv für die Waves: eine insgesamt breitere Bühne.
Die Waves mit ihrer sehr neutralen Abstimmung klangen im direkten Vergleich zur B&W PM1 sehr steril. Über das gesamte Klangspektrum spielten die Waves jedoch so, dass alle Frequenzbereiche sehr neutral im Raum standen.
Max Raabes Palast Orchester spielten mit der B&W wärmer und vermittelten ein gewisses Kaminfeeling. Insgesamt kann man schon fast sagen, dass die PM1 mehr Gefühl transportiert als die sehr neutral, analytischen waves.
Dieses Verhalten konnte man bei allen Liedern feststellen, in denen 'echte' Instrumente' spielten.
Sehr positiv für die waves: man hört mehr Details! Bei Chris Botti hörte man den Trompeter (also ihn ;)) atmen, bei Michel Petrucciani hörte man den Klaviertastenanschlag deutlicher. Gitarren, Trompeten und teilweise der Gesang klingen beim direkten Umschalten von der B&W zur Nubi etwas blechern bei den Waves. Sie macht halt ordentlich Krach.
Bei elektronischer Musik hatte die wave bei geringer bis mittlerer Lautstärke die Nase vorne. Da machten die Waves ordentlich Druck und zwingen die B&W im Tiefbass einfach in die Knie.
Nach 2 Stunden hören dann das erste Zwischenfazit:
die B&W spielt gefälliger. Die sehr neutrale wave wirkt etwas steril und transportiert keine Wärme, spielen dafür aber grundauf ehrlich!
Die Wave zwingt den Hörer durch die neutrale, streng analytische Auflösung gepaart mit der sehr nahen und greifbaren Bühne zuzuhören. Dies kann auf Dauer anstrengend wirken.
Die B&W löst genau wie die Wave super auf: Ortbarkeit der Instrumente ist zu jedem Zeitpunkt gegeben! Die B&W ist jedoch eine Box, die dem Hörer nicht so sehr viel abverlangt und insgesamt etwas unaufdringlicher wirkt.

2. Testrun:
Gleich zu obigen nur anstelle des NAD nun einen Majik-I von Linn.
Wow! Beide Boxen spielten nochmal einen Schub besser! Der Linn Verstärker nimmt der B&W etwas die Wärme und sie spielt nochmal einen Zacken schneller. Die Waves: ein Gedicht :)

Fazit: die nuWaves sind bei elektronischer Musik und/oder leiser Lautstärke besser als die B&W: sie bauen eine breitere Bühne auf. Bei höheren Lautstärken wirkt die wave zu steril und der Zuhörer wird mehr gefordert. Die B&W spielen insgesamt gefälliger und transportieren gerade bei Saiteninstrumenten einen wirklich genialen Sound.
Ich sage mal so: die waves trennen klar: hier die Bässe, da die Mitten und schließlich die Höhen klar getrennt. Bei den B&Ws vermischt sich das ganze zu einer (schöngefärbten) Symbiose, welche insgesamt auf den Hörer eine Art Kaminstimmung erzeugt. Sie spielen gefälliger, weicher. Die Waves sind eine echte Herausforderung gegenüber der PM1, die ich aber gerne Annehme.

Eine weitere Herausforderung: der Preis der PM1: mit 2500 EUR sicherlich nicht billig aber eine sehr gute Box. Die Waves für damals 265 EUR das Stück sind günstig und sehr gut!
Sind eben 2 unterschiedliche Boxen, welche beiden Ihren Reiz haben.

Vorerst bleiben die Waves
Fruchti
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Re: B&W PM 1 Nuwave 35 Hörbericht

Beitrag von Rank »

Toller Testbericht!

Was mir allerdings etwas seltsam vorkommt ...
2. Testrun:
Gleich zu obigen nur anstelle des NAD nun einen Majik-I von Linn.
Wow! Beide Boxen spielten nochmal einen Schub besser! Der Linn Verstärker nimmt der B&W etwas die Wärme und sie spielt nochmal einen Zacken schneller. Die Waves: ein Gedicht
Ist das dieser All-In-One-Streaming-Verstärker von Linn?
Falls ja, würden mich Deine Klangeindrücke dann doch ein klein wenig wundern, weil das Ding quasi kaum Leistung hat (im Vergleich zum NAD 375BEE).

Bei meinen Hörvergleichen zwischen unterschiedlichen Verstärkern war es bisher zumindest immer umgekehrt - stehts lieferte der stärkere Amp die besonders schnellen Trommelschläge und die bessere Präzision.

Von daher wäre es für mich der erste Verstärker, bei dem das Klangbild trotz deutlich weniger Leistung präziser wirkt (womit aber nicht sagen möchte, dass nur die Leistung zählt).


Hast Du den Linn-Amp noch da?
Kannst Du ausschließen, dass die Unterschiede in der "Schnelligkeit" nicht durch den Zuspieler entstanden sein könnten? (gleiches Quellgerät?)

Falls Du den Amp noch da haben solltest:
Könntest Du den Punkt bezüglich der "Schnelligkeit" nochmal gegenprüfen? (z.B. mit einer Aufnahme die extrem sehr schnelle Trommelschläge enthält, sowie mit identischem Quellgerät/ identischem Eingangssignal)



Gruß
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orangenerfruchtzwerg
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Re: B&W PM 1 Nuwave 35 Hörbericht

Beitrag von orangenerfruchtzwerg »

Hi Rank!
Leider habe ich den Amp nicht mehr zur Verfügung :(
Der Majik-I ist ein reiner Vollverstärker (http://www.linn.co.uk/majik-i), der Majik DS-I (auf den du dich beziehst) ist die All-in-one Lösung: ein Majik DS (Streamer) + Majik-I (http://www.linn.co.uk/majik_ds-i).
Der Klangeindruck hat mich in der Tat auch etwas verblüfft, da der NAD sehr kraftvoll aufspielt und extrem viele Reserven hat.
Technisch betrachtet vergleicht man mit dem NAD einen kräftigen, soliden Ringkerntrafo-Amp mit einem feinen technisch verspielten Linn und ich nehme zusätzlich an, dass der Zuspieler (LINN Majik DS) perfekt harmoniert mit dem Majik-I.
Das alles kann meinen Höreindruck beeinflusst haben :)
Außerdem spielt der NAD etwas 'wärmer' und hm - nicht falsch verstehen - 'muffiger'. Der Linn hingegen etwas klarer und transparenter.
Ich mag aber den NAD (habe selbst im Wohnzimmer den C352) sehr an den Nuberts :lol:
Eventuell kann ich meine Nubis nochmal an den Linn hängen und nochmal gegentesten.
Falls ja, berichte ich nochmals bzw korrigiere gegebenenfalls.
Gruß
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Malcolm
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Re: B&W PM 1 Nuwave 35 Hörbericht

Beitrag von Malcolm »

Ich habe schon einige Verstärker gehört die trotz "wenig Watt" bedeutend Kraftvoller spielten bei niedrigen / mittleren Pegeln als so manches Wattmonster.
Sowohl der Linn, als auch z.B. ein Nait 5i-2 hat da für mich eindeutig die Nase vorn (trotz gerade mal 2x 50 Watt @ 8 Ohm).

Bei "normalen" Pegeln gehts eben nicht um die maximale Leistung, sondern darum bei 1-2 Watt schon dynamisch und gut zu spielen.

Jetzt gerade läuft mein Accuphase E-305 am Denon DP-45F Plattenspieler mit MC-Tonabnehmer. Reglerstellung: 2mm oberhalb 0.

Was nutzt mir da die viele Leistung?

Da ich heute auch viel Zeit mit einer PM1 verbracht habe (an einem Naim Uniti) kann ich dem Bericht weitestgehend zustimmen. Hauptvorteil der nuWave für mich: Mit ATM spielt Sie einfach druckvoller auf. Die PM1 hat mich erst 100%ig glücklich gemacht mit einem Velodyne SPL1000 an Ihrer Seite. Trennung bei 40Hz. Und dann ist es absolut erstaunlich welche Pegel man absolut entspannt mit dieser Kombi fahren kann! Trotz relativ wenig "Verstärker-Watt" und sehr kleiner BOxen. Obwohl... bei meiner nuLine 30 damals spielten auch 2 AW-1000 mit, da es mir ohne Woofer dann doch nicht genug Druck und Pegel war :mrgreen:

Dass eine B&W gefälliger Spielt als eine nuXXX dürfte aber für kaum jemanden hier eine Neuigkeit sein :lol:

Im Gegensatz zu den SEHR warm und rund spielenden kleinen Serien positioniert sich die kleine PM1 aber wesentlich näher an einer 805 (nur ohne Diamanthochtöner und etwas weniger kraftvoll -> kleiner).

Von den B&W-Kompaktboxen wäre die PM1 die "günstigste" (2500€...) die ich mir daheim vorstellen könnte... Aber für das Geld gibts natürlich auch schon ausgewachsene, sehr gute Standboxen :wink:
Viele schöne Sachen
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Re: B&W PM 1 Nuwave 35 Hörbericht

Beitrag von djbergwerk »

Für diesen Preis sollten die B&W IMHO deutlich besser als die Waves sein!
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Re: B&W PM 1 Nuwave 35 Hörbericht

Beitrag von Malcolm »

Für diesen Preis sollten die B&W IMHO deutlich besser als die Waves sein!
Besser? Gibts kaum im HiFi. Nur anders. Und das sind Sie. Der Rest ist Geschmacksache. :wink:
Viele schöne Sachen
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Re: B&W PM 1 Nuwave 35 Hörbericht

Beitrag von orangenerfruchtzwerg »

Hi djbergwerk,
schwierig. Ich sag mal so, es gibt hier kein deutlich besser oder schlechter, da die Boxen einen ganz anderen Klangcharakter besitzen als die waves.
Es geht da IMHO nicht mehr um besser oder schlechter, sondern was besser gefällt.
Auf der einen Seite stimme ich dir zu: Preis/Leistung bei den Waves ist einfach spitzenmäßig!
Die Bowers spielen auch traumhaft, aber ganz anders als die Nubis.
Die Tiefenstaffelung und Ortbarkeit der PM1 ist genial. Druck und Tiefbass bei der nuWave überragend.
Die waves klingen in bestimmten Songpassagen etwas blechern im direkten Vergleich.
Außerdem ist es wie überall so, dass das letzte Quäntchen Sound unverhältnismäßig teuer ist.
Muss jeder für sich persönlich entscheiden :)
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Re: B&W PM 1 Nuwave 35 Hörbericht

Beitrag von robsen »

orangenerfruchtzwerg hat geschrieben: Außerdem ist es wie überall so, dass das letzte Quäntchen Sound unverhältnismäßig teuer ist.
Der Aufpreis der B&Ws ist für mich nicht im Klang begründet, sondern eher in der "Markenphilosophie" der Firma.

Gruss, Robert
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Re: B&W PM 1 Nuwave 35 Hörbericht

Beitrag von Rank »

orangenerfruchtzwerg hat geschrieben:...
Der Klangeindruck hat mich in der Tat auch etwas verblüfft, da der NAD sehr kraftvoll aufspielt und extrem viele Reserven hat.
...
Außerdem spielt der NAD etwas 'wärmer' und hm - nicht falsch verstehen - 'muffiger'. Der Linn hingegen etwas klarer und transparenter.
...
Obwohl ich das Klangbild des 375er NAD nicht als "muffig" :D bezeichnen würde, kann ich Deinen Eindruck trotzdem ein wenig nachvollziehen.
Dem NAD 375 fehlt es tatsächlich ein klein wenig an Transparenz, weshalb er bei mir auch wieder gehen musste (dies hatte ich damals in meinem Bericht zu NAD 375 vs. NAD Vor-Endkombi auch ganz ähnlich beschrieben).

Dass auch Malcolm von den kleinen Edelverstärkern begeistert ist, macht mich ehrlich gesagt schon ein wenig neugierig (mal schau'n, vielleicht hab' ich ja irgendwann mal Gelegenheit zum Probehören).

orangenerfruchtzwerg hat geschrieben:...
Ich sag mal so, es gibt hier kein deutlich besser oder schlechter, da die Boxen einen ganz anderen Klangcharakter besitzen als die waves.
Es geht da IMHO nicht mehr um besser oder schlechter, sondern was besser gefällt.
...
Selbst wenn es ein besser oder schlechter im (mess-)technischen Sinne geben sollte, muss der Höreindruck hiermit trotzdem nicht zwangsläufig übereinstimmen (die Einflüsse durch unterschiedlich abgemischte Aufnahmen & Raumakustik sind hierzu viel zu groß).

Vor zwei Jahren hatte ich mal die Gelegenheit eine B&W 802 D hören zu dürfen.
Der Klangeindruck war auf jeden Fall viel besser, als es die Messdiagramme vermuten lassen.


Gruß
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orangenerfruchtzwerg
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Re: B&W PM 1 Nuwave 35 Hörbericht

Beitrag von orangenerfruchtzwerg »

Selbst wenn es ein besser oder schlechter im (mess-)technischen Sinne geben sollte, muss der Höreindruck hiermit trotzdem nicht zwangsläufig übereinstimmen (die Einflüsse durch unterschiedlich abgemischte Aufnahmen & Raumakustik sind hierzu viel zu groß).
Ja Rank, da stimme ich dir zu! Hängt definitiv von vielen Faktoren ab. Manchmal sogar von der Tagesform des Zuhöhrers ;)
Der Aufpreis der B&Ws ist für mich nicht im Klang begründet, sondern eher in der "Markenphilosophie" der Firma.
Ja Robsen, das kann ich bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen: ich bin mir aber sicher, dass die Herstellung der PM1 teurer ist, das Chassis alleine schon aufgrund der unterschiedlichen Komponenten eine Stange Geld kostet und eben die Marge entsprechend hoch sein wird bzw. muss für B&W. Soweit ich weiß steckt B&W auch viel Geld in Forschung und Entwicklung...
Nubert finde ich preislich dahingehend wesentlich symphatischer :)

Gruß
Fruchti
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