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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Diskussionen zum Thema Filme
hank_chinaski
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von hank_chinaski »

Asylum (D: "I`m a gangster")
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Männerfilm: Fand ihn sehr erfrischend und sehr gut. Beginnt rasant, nimmt viele unerwartete Wendungen.
Lohnens- und empfehlenswert!
8/10
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält


Folge 66 - Hanna, liebe Hanna (Deutschland 1980)

Magda Klein (Ute Christensen) reist aus Kassel an, sie will in München ihren Vater treffen. Dieser war ins Land der Bajuwaren gefahren, um seine Ex-Frau Hanna Windorf (Christine Wodetzky) um eine Finanzspritze zu bitten. Doch Madgas Vater ist verschwunden, hat nicht in seinem Pensionszimmer übernachtet. Derrick bekommt zufällig die Besorgnis der jungen Frau mit, als diese auf dem Revier eine Vermisstenmeldung aufgibt. Am nächsten Morgen schaut Harry vorbei, er soll Magda bei der Suche nach ihrem Vater unterstützen. So trifft Magda nach vielen Jahren auf ihre Mutter Hanna, die die Familie damals für ein "besseres" Leben verlassen hatte. Hanna wirkt beim Wiedersehen überfordert, regelrecht geschockt, was Harry freilich sofort zur Notiz nimmt. Ganz anders verhält sich Hannas Ehemann Ernst (Herbert Fleischmann). Der wohlhabende Geschäftsmann freut sich sehr darüber, endlich die Tochter seine Gattin kennenzulernen, lädt sie sofort in sein Haus ein. Wenig später wird die Leiche von Magdas Vater im Wald aufgefunden...

Derrick der gute Geist ist immer zur Stelle, zur Not kümmert er sich sogar um Vermisstenfällle. Warum auch nicht, wozu hat er einen Harry an seiner Seite? Vielleicht war es die gute Nase des Ermittlers, die den Mord bereits witterte. Die Zierde dieser Folge ist für mich Herbert Fleischmann. Ich sehe den Nürnberger stets gern, hier bricht er die üblichen "Stiefvater-Klischees" auf, hat damit die interessanteste Rolle erwischt. Ute Christensen spielt die verzweifelt suchende Tocher recht ordentlich, Christine Wodetzky gefällt mir als überspannte Mutter sehr gut. Jürgen Goslar sehen wir als Mitarbeiter Fleischmanns, Volker Eckstein taucht häufiger in der Reihe auf, einmal mehr als verdächtige Gestalt. Rudolf Wessely soll nicht unerwähnt blieben, er sorgt als schrullig-sympathischer Hotelfritze für ein wenig Auflockerung.

"Hanna, liebe Hanna" gehört nicht zu den stärksten Folgen, kann aber -wie immer- auf ein zuverlässiges Ensemble bauen. Das Drehbuch ist leider keine Glanzleistung, zu vorhersehbar und überraschungsarm plätschert die Erzählung vor sich hin. Passenderweise hält sich auch die Musik von Frank Duval sehr zurück, über dem Abspann tönt eine harmlos-belanglose Kompostion. Nicht wirklich schlecht, dennoch unscheinbar und schnell aus dem Gedächtnis verschwindend. Regisseur Theodor Grädler kämpft gegen den schlappen Plot, bewahrt die Episode vor dem Absturz in den Keller.

6/10 (obere Mittelklasse)


***


Die Flicks der letzten Nächte in Ultrakurzform:


Jungleground (Kanada 1995) - Roddy Piper prügelt sich als gehetzter Bulle durch diesen unterhaltsamen B-Actioner. Zwar muten die Actionsequenzen teils ein wenig holprig an, doch der sympathische Piper wetzt solche Scharten locker aus. "Jungleground" überzeugt mit seiner düsteren Atmosphäre. Die Handlung spielt überwiegend in einem völlig abgewrackten Viertel, welches von einer Gang mit irren Mitgliedern beherrscht wird, die von einem völlig irren Anführer gelenkt werden.

Die DVD aus der Reihe "Action Sensation" von Voulez Vous ist mir eine klare Empfehlung wert. Zum fairen Preis wird der Streifen in angemessener Form präsentiert, Genrefans dürfen ohne Reue zugreifen.

7/10 /gut)


Die Nacht der rollenden Köpfe (Italien, Spanien 1972) - Nieves Navarro und Robert Hoffmann funktionieren als Paar gut, die "rollenden Köpfe" sind immer eine Sichtung wert. Der Film bietet alle Zutaten an, die einen gelungenen Giallo ausmachen. Für Fans sowieso klares Pflichtprogramm, für Einsteiger einen Blick wert. Kein Höhepunkt des Genres, jedoch gute Unterhaltung, die alle Jahre wieder über meine Glotze flimmert.

Es existieren unterschiedliche DVD-Auflagen. Wer den Film in solider Qualität besitzen möchte, sollte zur Ausgabe von VZM greifen, die es für kleines Geld gibt. Mir liegt der Streifen von VZM und X-Rated vor, die VZM-Variante ist die bessere Wahl. Auf die weiteren Auflagen gehe ich an dieser Stelle nicht ein, entsprechende Infos finden sich im Netz.

7/10 (gut)


I spit on your Grave (USA 1978) - Rape and Revenge-Klassiker der von der grandiosen Leistung seiner Hauptdarstellerin Camille Keaton ungemein profitiert. Zwar taumelt die Inszenierung teils heftig, dies fördert den kruden Anstrich des Films, wirkt sich IMHO nicht nachteilig aus. Leider finden sich in der Filmographie von Camille "Solange" Keaton" nicht allzu viele Einträge. Schade, denn die Dame hat wirklich Talent.

Die "ÖSI-Blu-ray" basiert auf der ungekürzten US-Scheibe von Anchor Bay (Achtung: Die britische Fassung ist gekürzt). Dementsprechend ist die Qualität ordentlich, leider fehlen die Boni der US-Scheibe.

8/10 (sehr fies)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Nubox481fan »

Ein Sommer in New York - The Visitor

In die seltenst benutze Wohnung eines Uniprofessors haben sich der Syrer Tarek und dessen senegalesische Freundin eingenistet. Als der Professor nach Monaten mal wieder in seiner Wohnung ist, kommen sich Tarek und der Professor trotz anfänglichem Schock, näher. Auf seltsame Weise fängt der gefrustete Professor wieder neue Lebenslust. Leider wird der ehrlich nette Tarek verhaftet, da er es sich illegl im Land befindet. Der Professor unterstützt ihn wo er kann, doch kann er das unausweichliche nicht verhindern.

Sehr sehr ruhiger sozialkritischer FIlm. Mir war er ne Spur zu ruhig und langatmig, auch aus der Story hätte man novch etwas mehr herausholen können. Die Moralkeule wurde zum Glück nur verhalten geschwungen.

6.3
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält


Folge 67 - Unstillbarer Hunger (Deutschland 1980)

Helga Wichmann (Diana Körner) wird nach dem Besuch einer Bar vor ein nahendes Auto geschubst, sie ist sofort tot. Der Fahrer und weitere Zeugen haben den Täter gesehen, doch er konnte unerkannt die Flucht ergreifen. Als Derrick der Familie des Opfers die traurige Nachricht überbringt, zeigt sich die Schwiegermutter Elisabeth (Maria Wimmer) zutiefst betroffen. Indessen fällt die Reaktion des Ehegatten Eberhard Wichmann (Peter Fricke) erstaunlich aus, seine Gefühlskälte lässt die Ermittler erschauern. Eberhard Wichmann wusste von den Seitensprüngen seiner Frau, dachte aber trotzdem nicht an eine Scheidung, da dies nicht in sein eingeschränktes Weltbild passt. Derrick und Klein finden ein Notizbuch der Toten, sie suchen daraufhin diverse Bekanntschaften der attaktiven Frau auf. Derrick interessiert sich für das Schicksal Helga Wichmanns, die nur auf den ersten, oberflächlichen Blick einen ruchlosen Lebenswandel führte. Offenbar war die sensible Person in erster Linie auf der Suche nach Wärme und Zuneigung, die ihr von ihrem verstockten Ehemann verweigert wurde. Dem eiskalten Eberhard Wichmann ist der Mord zuzutrauen, doch er kann für den Zeitpunkt der Tat ein Alibi vorweisen...

Peter Fricke ist auf (mehr oder weniger) seltsame Charaktere abonniert. Seine Darbietungen in den Folgen "Klavierkonzert" (45) und "Die Versuchung" (63) waren stark, in "Unstillbarer Hunger" stellt er eine (un)menschliche Tiefkühltruhe sehr überzeugend dar. Er verströmt jedoch nicht nur eisige Kälte, die Krönung ist sein fieser Zynismus, der seinem Umfeld (und nicht nur dem) schwer zusetzt. Maria Wimmer entspricht nicht im Ansatz dem Klischee der bösen Schwiegermutter. Im Gegenteil, sie fühlt sich ihrer Schwiegertochter sehr nahe, hatte Verständnis für deren zunehmende Verzweiflung, den daraus resultierenden Griffen nach einem Rettungsanker. Pierre "Pecko" Franckh sehen wir als jüngeren Sohn Maria Wimmers, der sich unterwürfig-schleimig um die Zuneigung seines älteren Bruders bemüht. Diana Körner kommt nach ihrem Episodentod durch Rückblenden zum Zuge, in denen der Zuschauer mehr über die Ehe der Wichmanns erfährt. Sascha Hehn taucht in einer Nebenrolle auf, Klaus Wildbolz als freundlicher Barmann. Harry entpuppt sich als Spiesser, während Derrick eine differenzierte Sicht auf die Dinge hat. Wie üblich spielen alle Beteiligten auf gutem bis hervorragendem Niveau.

"Unstillbarer Hunger" gibt dem Zuschauer mit dem von Peter Fricke verkörperten Eberhard Wichmann, sehr schnell und eindeutig ein glasklares "Hassobjekt" an die Hand. Hingegen werden die von Maria Wimmer und Diana Körner gespielten Charaktere mit jeder Minute sympathischer. Auf Graustufen wird weitgehend verzichtet, wodurch der Betrachter freilich einer Gängelung unterzogen wird (Der ich mich nicht entziehen wollte, denn Fricke ist grandios als Widerling, Eberhard Wichmann kann (und darf) ich/man mit Leidenschaft verabscheuen). Das Schicksal des Opfers mutet mit fortschreitender Spieldauer zunehmend tragischer an. Eine Frau auf der Suche nach Wärme, die auch abseits ihrer grauenvollen Ehe nur auf oberflächliche Gestalten trifft. Der finale Hohn des Witwers treibt selbst den erfahren Derrick wortlos aus dem Haus. Die Auflösung ist nachvollziehbar, wird dem aufmerksamen Zuschauer frühzeitig klar sein. Als Schwäche möchte ich diesen Punkt nicht werten, denn der Schwerpunkt wurde auf das bittere Familiendrama gelegt. Frank Duval beendet die Folge mit melancholischen Klänge über dem Abspann, die den Zuschauer bedrückt und nachdenklich zurücklassen. Eine der besten Folgen von Regisseur Helmuth Ashley, der mich in der Vergangenheit nicht immer vollends zufriedenstellen konnte.

7/10 (gut)
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Gandalf
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Gandalf »

Mörder auf Amrum

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TV-Thriller, Deutschland 2010
Regie: Markus Imboden
Buch: Holger Karsten Schmidt
Der junge Polizeimeister Helge Vogt war auf Urlaub in Berlin und kommt zurück auf seine Heimatinsel Amrum. Alles ist wie immer, die Zeit scheint stillzustehen: Ruhiges Polizeirevier, Dorfkneipe, kleine Liebelei mit der Wirtstochter Lona, nix los, beschauliche Provinz eben. Da öffnet sich die Reviertür und vor Helge und seinem Vorgesetzten Heinz steht eine blutüberströmte BKA-Beamtin. Agnes Sonntag ist aus der Abteilung Personenschutz und hat im Schlepptau ihren Schützling, die junge Russin Mathilda. Frau Sonntag bittet die Polizisten, sie zu einem Arzt zu bringen, aber keine Meldung davon zu machen, schon gar nicht ans BKA. Mathilda steht unter Personenschutz, denn sie soll in wenigen Tagen als Zeugin in einem Mordprozess aussagen. Sonntag vermutet in ihrer eigenen Dienststelle einen "Maulwurf", der jenen Leuten aus Kreisen der russischen organisierten Kriminalität zuarbeitet, gegen die Mathilda aussagen soll. Sie sind in ihrem Versteck überfallen worden, schließlich gelang die Flucht, aber der zweite BKA-Beamte wurde erschossen. Helge und Heinz fühlen sich von der Situation überfordert, dies umso mehr, als Frau Sonntag in der Arztpraxis an ihrer Verletzung stirbt. Mathilda rastet aus, fühlt sich jetzt schutzlos ohne die BKA-Beamtin. Helge bringt die junge Frau sicherheitshalber erstmal bei sich zu Hause unter. Heinz erhält einen Anruf eines BKA-Beamten; Simon Rost sucht Agnes Sonntag und will am nächsten Morgen nach Amrum kommen.
Hinnerk Schönemann - Irina Potapenko - Thomas Thieme - Barbara Rudnik - Hermann Beyer - Roeland Wiesnekker - Stephanie Eidt - Joachim Kappl

http://www.cinefacts.de/kino/55746/moer ... tails.html
Ich kann auch hochdeutsch !

nuLine120 hochglanz weiß, AS-450+AW-560, 3x DS-30 hochglanz weiß + AW-1,AW-560, Sherwood P-965 CineMike Tuning ,1x Vincent SP-996,2x nuConnect AmpX, Cambridge Audio CXU,Hitachi TX-300, Framestar 300
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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Harry Brown (Großbritannien 2009, Originaltitel: Harry Brown)

Alter Mann vs. Abschaum

Der Rentner Harry Brown (Michael Caine) führt ein recht trostloses Leben. Er wohnt in einem runtergekommenen Wohnsilo, die Gegend wird von gewalttätigen Jugendlichen drangsaliert, Schlägereien, Drogen und Angst sind dort Alltag. Harrys Ehefrau liegt ohne Bewusstsein im Krankenhaus, immerhin kann er mit seinem Freund Leonard Attwell (David Bradley) im Pub plaudern, nebenbei eine Runde Schach spielen. Mitten in der Nacht wird Harry ins Krankenhaus gerufen, doch bis zu seinem Eintreffen ist die holde Gattin bereits verstorben. Es kommt jedoch noch dicker, denn wenige Tage später wird Leonard von jugendlichen Schlägern ermordet. Kurz zuvor hatte Leonard seinem Freund berichtet, dass er von den Burschen tyrannisiert wird, ständig in Angst und Schrecken lebt. Nun hat Harry die Schnauze gestrichen voll, er besorgt sich Schusswaffen, nimmt das Gesetz in die eigene Hand...

Die Geschichte vom unauffälligen Durchschnittbürger, der dem brutalen Pöbel den Kampf ansagt, ist wahrlich keine neue Errungenschaft. Charles Bronson sah bereits 1974 rot (Death Wish), der Rachereisser erhielt vier Fortsetzungen. Ein Streifen dieser Machart benötigt zwingend einen Hauptdarsteller mit Profil. Keinen Superhelden, aber einen kernigen Charakterkopf. Mit Michael Caine bietet "Harry Brown" gewissermaßen die Idealbesetzung für diesen Part auf. Regisseur Daniel Barber liefert seinen ersten Spielfilm ab, noch ist ihm kein Meisterwerk gelungen, ein beachtliches Debüt ist "Harry Browm" aber zweifellos.

Harry möchte nicht mehr als in Frieden leben, doch der Schmerz über den Verlust naher Menschen, treibt ihn in die Rolle des gnadenlosen Rächers. Wer Schuld am Tod seines Freudes trägt ist klar, nun wird zur Kasse gebeten, die Tage der Abrechnung sind gekommen. Ganz unbedarft geht der gute Harry nicht ans Werk, mehrfach wird der Zuschauer darauf hingewiesen, dass der alte Herr einst ein hochdekorierter Militärschädel war. Caine bringt den Schmerz und Zorn seines Charakters glaubwürdig rüber, die Actionsequenzen wurden geschickt auf ihn zugeschnitten. Positiv fällt die gelungene Atmosphäre des Flicks auf, die Plattenbauten muten extrem scheußlich an, die Jugendlichen sehen entsetzlich aus, bedienen sich einer rohen Umgangssprache. Für mich ist Harrys "Waffenkauf" der Höhepunkt des Films. Er sucht dazu zwei total abgewrackte Kriminelle auf, die Spannung köchelt beständig auf mittlerer Flamme. Man ahnt es, gleich wird es knallen, jeden Moment muss es geradezu zwangsläufig es zur Eskalation kommen. Klar, Harry explodiert in diesem Sumpf aus Drogen und Ekel, die Umsetzung ist den Machern vortrefflich gelungen. Im Finale nehmen die Randale grössere Ausmaße an, im Viertel kommt es zu massiven Kämpfen zwischen Gesetzeshütern und dem Pöbel. Selbst in diesen Momenten wird Caine nicht zur Nebenfigur, obschon er sich nicht mitten ins Getümmel stürzt.

Insgesamt kann man dem Ensemble ein gutes Zeugnis ausstellen. Michael Caine ist der Star, der Dreh- und Angelpunkt der Handlung. David Bradley scheidet früh aus, hinterlässt aber trotzdem einen starken Eindruck. Iain Glen punktet als bornierter Superintendent der Polizei, Charlie Creed-Miles als nicht allzu motivierter Durchschnittsbulle. Liam Cunningham gibt den Wirt des örtlichen Pubs. Die jugendlichen Bösewichte funktionieren gut, fiese Fratzen wohin man schaut. Lediglich die Darbietung von Emily Mortimer ist als Schwachpunkt auszumachen. Schade, denn sie spielt als Detective Sergeant die wichtigste Nebenrolle. Mortimer schaut in jeder Szene aus der Wäsche, als würde sie gleich losheulen, selbst wenn es unpassend erscheint. Vermutlich soll dies ihre Überforderung klarmachen, stellvertretend für die hilflose Polizei stehen. Die Rechnung geht nicht auf, denn Mortimer wirkt wie eine sexuell frustrierte Sozialarbeiterin, der man die Batterien aus dem Vibrator gestohlen hat. Was solls, diesen Ausfall kann die ansonsten starke Mannschaft kompensieren, der Gesamteindruck leidet nicht zu sehr darunter.

"Harry Brown" ist kein Film mit Tiefgang, kein feingeistiges Häppchen für zarte Gemüter. Das Werk spricht die niederen Instinkte an. Auge um Auge, Zahn um Zahn! Rache ist Blutwurst! Wer sich in der unglücklichen Lage befindet, in einer trostlosen Gegend wie Harry zu leben, wird eventuell (ich kann nur mutmaßen) ähnliche Gedanken hegen. Wie ich es jeden Tage aufs Neue geniesse, beschaulich und ruhig auf dem Lande zu leben. Die Knochensäge bleibt Staubsaugervertretern vorbehalten, das schont meine Nerven und spart Reinigungsmittel. Herr Caine hat es noch immer drauf, auf weitere Streifen von Regisseur Daniel Barber darf man gespannt sein.

Die Blu-ray aus dem Hause Ascot Elite bringt "Harry Brown" sehr gut rüber. Hier wird (glücklichweise) kein glattes Bonbonbild für Pixelzähler geboten, sondern die räudige Optik kann sich ohne störende Nebenwirkungen entfalten. Obendrauf gibt es eine Dosis Bonusmaterial, die Scheibe ist inzwischen zu moderaten Preisen erhältlich. Wer Lust auf einen alten Mann in Wut hat, der sollte diese solide Scheibe seiner Sammlung zuführen.

7/10 (gut)

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"Sowas passiert, wenn man seine Waffe nicht ordentlich pflegt, Junge."
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Nubox481fan »

Blap hat geschrieben:Die Rechnung geht nicht auf, denn Mortimer wirkt wie eine sexuell frustrierte Sozialarbeiterin, der man die Batterien aus dem Vibrator gestohlen hat.
Sensationell, immer wenn ich denke er kann sich nicht mehr selbst toppen kommt sowas. :laughing-rolling:

Schlage Blap für den NuForums-Pulitzerpreis vor.
Grüße
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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Rocker & Biker Box Vol. 4 von MIG, zwei Filme auf einer DVD


Biker - Von der Meute gehetzt (USA 1971, Originaltitel: Wild Riders)

Der Drecksack und sein Gorilla

Pete (Arell Blanton) und sein Kumpel Stick (Alex Rocco) sind ein unzertrennliches Duo. Pete ist der Denker und Lenker, Stick ist stets zur Stelle, wenn sein bester (und offensichtlich einziger) Freund in Bedrängnis gerät. Als die beiden Pappnasen eine junge Frau brutal um die Ecke bringen, werden sie aus der Biker-Gang geworfen, mit der sie bisher durchs Land zogen. Die Tanks, Taschen und Mägen sind fast leer, als Pete ein großzügiges Anwesen entdeckt, auf dem sich zwei Damen am Pool vergnügen. Rona (Elizabeth Knowles) ist über den "unerwarteten Besuch" in ihrem Haus gar nicht so unerfreut, denn ihre Ehe langweilt sie, ihr Mann ist Berufsmusiker und oft auf Reisen. Während sich Rona in ihrem Schlafzimmer eindringlich mit Pete unterhält, wird der zurückhaltenden Laure (Sherry Bain) die Situation zunehmend unheimlich. Stick fühlt sich von der ängstlichen Laure provoziert, er gerät mehr und mehr ausser Kontrolle. Zunächst kann Pete die Lage beruhigen, doch die Stimmung schlägt um, für die Frauen beginnt ein fürchterlicher Albtraum...


Die auf heissen Öfen verrecken (USA 1971, Originaltitel: The Peace Killers)

Die Rocker, die Hippies, die Hilfstruppe der Hippies. Rendezvous zum fröhlichen Tod. (Juan Luis Buñuel möge mir den kleinen Diebstahl verzeihen)

Christie (Jess Walton) fährt der Schrecken ins Gebein. Als sie mit ihrem Freund Jeff (Michael Ontkean) an einer Tankstelle Lebensmittel einkauft, wird sie von Mitgliedern der Rockersäcke erkannt, mit der sie einst durch die Gegend brauste. Christie war die Freundin des Bosses Rebel (Clint Ritchie), sie machte sich ohne dessen Zustimmung aus dem Staub. Für Rebel unfassbar, denn er betrachtet die Dame als sein Eigentum. Als der Oberrocker von seinen Untertanen erfährt, dass sich Christie in der Nähe aufhalten muss, will Rebel schnellstmöglich Zugriff aus das Mädchen bekommen. Christie lebt in einer friedlichen Hippie-Kommune, deren Vordenker Alex (Paul Prokop) jegliche Form von Gewalt ablehnt. Der Schmalspur-Guru will die nahenden Biker mit Worten im Zaum halten, doch er unterschätzt die Gewaltbereitschaft der wilden Horde...


Die vierte Rocker & Biker Box von MIG, bietet einmal mehr zwei unterhaltsame Streifen an, die beide in den frühen siebziger Jahren entstanden. "Wild Riders" ist "eigentlich" kein Biker-Flick, denn dieses Umfeld spielt lediglich eine untergeordnete Rolle. Der Zuschauer bekommt ein "Geiseldrama mit Rape and Revenge Schlagseite" geboten, das sich überwiegend als kleines und dreckiges Kammerspiel präsentiert. Die Anlage der zentralen Charaktere ist dabei durchaus mutig, denn wirklich sympathisch ist keiner der Beteiligten. Arell Blanton spielt ein hinterhältiges Großmaul, ohne seinen Kettenhund Stick kann er sich kaum gegen andere Kerle behaupten. Pete verachtet die Mittel- und Oberschicht, macht andere Menschen für sein eigenes Versagen verantwortlich. Arell Blanton spielt seinen Part gut, er mutet wie eine eiskalte Ausgabe von Peter Fonda an. Alex Rocco kennt man aus unzähligen Produktionen, als Stick scheint er gerade der Mülldeponie entsprungen zu sein, nebenbei frühstückt er gern aus dem Mülleimer. Pete nutzt die nahezu bedingungslose Loyalität seines Begleiters schamlos aus, gängelt den Dummbatz nach allen Regeln der Kunst. So abstossend die Kerle auch gezeichnet sind, die Damen taugen fast ebenso wenig als Symapthieträger(innen). Immerhin mag man sich als Lustmolch vorstellen, zu welchen Ferkeleien eine gelangweilte Hausfrau bereit ist, die von Elizabeth Knowles mit überzeugendem "Schlampenfaktor" dargestellt wird. Ihre von Sherry Bain gespielte Freudin ist sogar nett anzuschauen, beide Weibchen neigen jedoch zu naiv-dummer Nervensägerei. Daher möchte man ihnen in der Realität nicht um jeden Preis begegnen (der Verfasser lügt), dem Unterhaltungswert des Films ist die Anlage ihrer Rollen freilich zuträglich.

Der folgende "The Peace Killers" driftet stark in Richtung (schmackhafte) Gurke. Hier und da tauchen Szenen auf, welche die Handlung in keinster Weise voranbringen, dazu gesellt sich der Hang zum belanglosen Geplätscher (Wo ist da der Unterschied?). Dafür entschädigen die zahlreichen Fratzen, die sich gegenseitig mit hohlen Auswürfen und grotesken Handlungsweisen übertrumpfen. Einige Figuren muten an, als wären sie von den Verantwortlichen aus dem Endlager für hirntote Redneck-Zombies entführt worden. Halt! Damit ist nicht die ganze Wahrheit gesagt, denn auch dunkelhäutige Vertreter blamieren sich bis auf die Knochen. Jess Walton ist hübsch, schaut meist aus ängstlichen Kuhaugen in die Landschaft, Michael Ontkean bemüht sich redlich darum, den mutigen Beschützer für die verzweifelte Schönheit zu geben. Clint Ritchie tritt nicht nur seine Gegner in den Hintern, auch die Mitglieder seiner Gang haben am strengen Regiment ihres Bosses zu knabbern. Paul Prokop sorgt als überzeugter Hippie für einige (unfreiwillige) Schmunzler. Lavelle Roby eilt den Blumenkindern mit von ihr gelenkten Schmalspur-Rockern zur Hilfe, die Dame hat noch eine Rechnung mit Rebel zu begleichen.

Während "Wild Riders" solide ausgeführt ist, scheinen die Macher von "The Peace Killers" -mehrfach und ausdauernd- tief in die Welt der bewusstseinserweiternden Stoffe eingetaucht zu sein. "Wild Riders" aka "Biker - Von der Meute gehetzt", punktet mit gut aufgelegten Schauspielern, vor allem das irrsinnige Finale hat mich vor Freude vom Sofa gefegt. Als endlich das unscheinbare Ehemännchen mit dem Cello unter dem Arm auftaucht, steuert der Flick flott und zielstrebig auf sein blutiges Ende zu. "The Peace Killers" aka "Die auf heissen Öfen verrecken", setzt in das vorherrschende Gurkentum kleine Ausrufezeichen, ist trotz (wegen?) seiner zahlreichen Schwächen ein kleiner Knuffel. Wenn der "Hippie-Jesus" am allseits bekannten Peace-Symbol festgeschnallt wird, bleibt unter Garantie kein Auge trocken (sofern der Betrachter diese Art von Humor nicht ablehnt). Die Klopperei zwischen Rockern, Hippies und noch mehr Rockern, fordert nicht nur auf dem Bildschirm ihren Tribut. Fast alle Kämpfe sind extrem ungelenk und albern, unbeschreiblicher Murks, der jeden Stuntman peinlich berührt (zumindest belustigen wird).

Mittlerweile sind bereits zehn Rocker & Biker Boxen von MIG erschienen, leider stehen erst die Boxen 1-5 in meiner Sammlung. Box 1 und 2 bieten ein überragendes Preis-/Leistungsverhältnis, auf zwei DVDs werden vier Filme pro Set angeboten. Die erste Box bietet nicht nur Masse, drei der vier Filme sind Treffer, der schwächste Beitrag zumindest nett. Ab Box #3 muss sich der Fan mit zwei Filmen auf einer DVD begnügen. Box #4 bietet den besseren Film in besserer Qualität an, das Bild von "Wild Riders" dürfte die Zielgruppe locker zufriedenstellen. "The Peace Killers" schwächelt auch in technischer Hinsicht deutlich, letztlich kann man mit dem Gebotenen aber leben (Qualitätsfetischisten zählen sicher nicht zu den Interessenten, von daher "passt" die Auswertung der Filme).

Für "Wild Riders" ziehe ich dicke 7/10. "The Peace Killers" verdient sich 5,5/10, in Gedanken addiere ich einen weiteren Wohlfühlpunkt. Wer sich für Biker-Filme (oder die Thematik streifende Werke) aus den frühen siebziger Jahren begeistern kann, tätigt mit der Rocker & Biker Box Vol. 4 einen guten Kauf. Einsteigern lege ich zunächst die Boxen 1 & 2 ans Herz, die sich bei Bedarf durch die folgenden Sets ergänzen lassen.

Was lernen wir aus den Filmen? Rocker sind fiese Typen, gelangweilte Hausfrauen tropfnass, Hippie zu sein ist auch keine Lösung.

Lieblingszitate:

Aus "Wild Riders" aka "Biker - Von der Meute gehetzt": "Ich bezahle seit ich denken kann, jetzt bist du dran!"

Aus "The Peace Killers" aka "Die auf heissen Öfen verrecken": "Du Mistkäfer schiesst auf mich?"
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von djbergwerk »

Ich denke schon für SciFi-Action Freunde einigermaßen interessant:

Ich bin Nummer Vier

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Insgesamt gut anzuschauen, mit guten Effekten und Kampfszenen.
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von djbergwerk »

Mal eine ganz, ganz abgefahrere Liebesgeschichte und großes Kino dazu 8)

Der Plan

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