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Begegnung der dritten Art, Röhrenverstärker zur Gast!

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djbergwerk
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Begegnung der dritten Art, Röhrenverstärker zur Gast!

Beitrag von djbergwerk »

Gestern Abend,
Röhrenverstärker Ballad Audio TA B1 mit KT88 Endröhren beim mir zur Gast! :D

Hatte sich äußerlich nicht sonderlich fein gemacht für die Vorstellung... die inneren Werte konnte er dennoch zeigen, unabhängig seines optischen erscheinens (ist ja nur ein wenig verstaubt) :lol:

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Eines vorab, wenn vll. 90% aller Transistor Verstäker gleich klingen, klingt es beim hören mit dem Ballad devinitiv anders!
Leider versäumte ich beim/nach dem hören auch mal eine akustik Messung zu machen und so auf die Spur zu kommen woher dieser göttlich, kräftige Bass des Röhrenverstärkers her kommt.
Womit wir auch schon bei zumindes einen der wesentlichen Unterschiede zwischen meiner CA Kombi und dem Ballad wären.
Es ist unglaublich wie der Ballad die Basschassis meiner Dynaudios zu tänzeln bringt! Teilweise hatte ich schon wirkliche Angst lauter zu drehen (obwohl der Pegel nicht sonderlich hoch war), allein aus dem Grund des Hubes den die Bässe machten.

Charakter Röhrenverstärker:

Groovig und Rhytmisch mit treibenden Bässen, gute Stimmwiedergabe und sehr angenehme Höhen. Eignet sich sonderlich gut zum lauthören!
Allgemein nicht so hochauflösend und brilliant wie die CA Kombi, wobei Hi-Hats z.B. nicht direkt betroffen sind (eher der Bereich darunter), leicht unterlegene Räumlichkeit.

Wohlgemerkt war es wegen den fehlenden Möglichkeiten kein A/B Vergleich, was schlussendlich auch dazu führt das man sich mit der Zeit immer mehr einhört, sich bzw. an die Wiedergabe gewöhnt.

Charakter CA Kombi:

Die CA Kombi macht eigentlich einiges richtig. Höhen, Mitten und Stimmen, Bühne, Alles super aber wesentich schlanker im Bass. Wo vorher mit dem Ballad deutlich Bass zu hören war, ist jetzt kaum was.
Ich möchte den Vergleich nicht nur auf die Basswiedergabe hinauslaufen lassen, dies ist jedoch ein Umstand den ich nicht verstehe!
Entweder ist der Ballad zu "fett" abgestimmt, oder die CA Kombi ist kaputt :lol:

Der Rest, sprich Höhenwiedergabe, Stimmen, Bühne usw. ist ohne A/B Vergliech nicht so leicht zu beurteilen und trotz deutlicher Unterschiede eine Sache des Geschmacks.
Dazu müsste ich zumindest über eine wesenltich lägere Zeit hören, um genau festzustellen was man an Klangqualität und dem wichtigen Hörspass gewinnt, oder eben verliert.

Jedenfalls ist es ernüchternd wie vll. 2 x 35 o. 40 "Röhrenwatt" (weiß ich nicht so genau, da der Ballad leicht modifiziert war) meine Dynaudios an die Leine nehmen!
HHO
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Re: Begegnung der dritten Art, Röhrenverstärker zur Gast!

Beitrag von HHO »

Mir gefällt dein Bericht sehr gut - danke dafür!

Ich trage mich auch mit dem Gedanken einmal einen Röhrenverstärker zu "probieren".
Ich habe keine Ahnung was man da kaufen kann. Bin also völliger Laie 8)

Mir gefällt der Gedanke daß ich vielleicht einmal zwischen dem NAD und einem XXX hin- und herschalten kann :mrgreen:

Gibt's da empfehlenswerte Gerätschaften die in der Preisklasse bis 1.000,-- was taugen?
Bausätze scheiden bei mir aus 8)
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g.vogt
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Re: Begegnung der dritten Art, Röhrenverstärker zur Gast!

Beitrag von g.vogt »

Hallo djbergwerk,

ich möchte dir deinen genussvollen Eindruck eigentlich nicht zerreden, dennoch was zu den Ursachen.

Sichtbar "flatternde" Bassmembranen sind eher ein Zeichen von geringer Kontrolle der Lautsprecher durch den Verstärker (hoher Innenwiderstand, geringer Dämpfungsfaktor). Und deutliche klangliche Unterschiede resultieren oft aus dem Zusammenwirken des Impedanzverlaufes von Lautsprechern und/oder Ausgangsübertragern; die führen zu einem welligen Frequenzgang. Hinzu kommen Klirrwerte, die deutlich über denen von den meisten Transistorverstärkern liegen.

Das ändert allerdings nichts daran, dass dieser Klangeindruck gefallen kann.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
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Re: Begegnung der dritten Art, Röhrenverstärker zur Gast!

Beitrag von g.vogt »

baerndorfer hat geschrieben:Mir gefällt der Gedanke daß ich vielleicht einmal zwischen dem NAD und einem XXX hin- und herschalten kann :mrgreen:
Ich hoffe, das ist nicht wörtlich gemeint, denn Röhrenverstärker vertragen den Betrieb ohne Last oft nicht.
Gibt's da empfehlenswerte Gerätschaften die in der Preisklasse bis 1.000,-- was taugen?
Hohe Materialkosten (Kupfer ist teuer), geringe Stückzahlen, Handarbeit (damit offenbar verbunden reichlich Fernostware), Anbieter mit wenig Erfahrung und Scharlatane. Und ein heißgelaufener Markt mit IMHO arg überzogenen Preisen für einfachste Konstruktionen und 60 Jahre alte Rostlauben.

Gerade der Tiefbass ist eine Herausforderung für neues und altes Eisen, mit ATM sollte der Verstärker also wirklich was taugen. Da ist Hubraum (Übertragerkern und Kupferwickel) durch nichts zu ersetzen. Empfehlenswert sind solide Konstruktionen etwa auf Basis der weit verbreiteten und preiswerten EL34 in Gegentaktschaltung (PP). Exotische Konstrukte haben meist zu wenig Dampf und/oder liegen weit außerhalb deines Preisrahmens.
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Re: Begegnung der dritten Art, Röhrenverstärker zur Gast!

Beitrag von robsen »

g.vogt hat geschrieben:
Sichtbar "flatternde" Bassmembranen sind eher ein Zeichen von geringer Kontrolle der Lautsprecher durch den Verstärker (hoher Innenwiderstand, geringer Dämpfungsfaktor).
Überforder den audiophilen Kollegen doch bitte nicht mit lästigen technischen Details. :wink:

Gruss, Robert
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djbergwerk
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Re: Begegnung der dritten Art, Röhrenverstärker zur Gast!

Beitrag von djbergwerk »

Keine Sorge, keine Sorge, das überfordert mich schon nicht...
Ich finde es eher verwunderlich dass solche messtechnisch schlechte Geräte so gut Musik machen können :!:

Und technische Details sind mir keinesfalls lästig! Eher ist es so dass ich sie aufsauge wie ein Schwamm :P
Vielleicht möchte mir daher Herr "robsen" den Sinn eines Ausgangsübertrager erklären?
Das ist ja z.B. auch eine Sachen die, die Flagschiff-Verstärker von McIntosh ausmacht; interessiert mich wirklich sehr!
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g.vogt
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Re: Begegnung der dritten Art, Röhrenverstärker zur Gast!

Beitrag von g.vogt »

djbergwerk hat geschrieben:Keine Sorge, keine Sorge, das überfordert mich schon nicht...
Ich finde es eher verwunderlich dass solche messtechnisch schlechte Geräte so gut Musik machen können :!:
Da kannste mal sehen, wie tolerant unser Gehör ist. Und andere hören die Flöhe husten zwischen Transe A und Transe B, obwohl messtechnisch kein signifikanter Unterschied dargestellt werden kann.
Und technische Details sind mir keinesfalls lästig! Eher ist es so dass ich sie aufsauge wie ein Schwamm :P
Vielleicht möchte mir daher Herr "robsen" den Sinn eines Ausgangsübertrager erklären?
Darf ich einspringen? Röhren arbeiten mit Elektronen, die durchs Vakuum fliegen. Dafür braucht es hohe Spannungen, die erwähnte EL34 arbeitet meist mit Anodenspannungen um die 400 Volt. Die Ströme sind hingegen deutlich kleiner (I = U / R). Der Ausgangsübertrager transformiert diese Ausgangswerte auf Lautsprecherniveau (einige 10 Volt, dafür mehr Strom).

Es gibt auch OTL-Röhrenverstärker (eisenlos), aber das sind eher exotische Modelle, und schon gar nicht für weniger als 1000 Euro bei Betrieb an 4-Ohm-Lautsprechern zu haben. Man braucht da entsprechend strompotente, teure Röhren, in der Regel mehrere in Parallelschaltung, und das Risiko für die angeschlossenen Lautsprecher ist auch nicht ganz ohne, wenn so eine Röhre mal "durchgeht". Röhren leben auch nicht ewig, erst recht nicht wenn sie richtig gefordert werden, und die Ausfallwahrscheinlichkeit für den ganzen Verstärker erhöht sich natürlich mit der Zahl der eingesetzten Endröhren. Im übrigen klingt so ein OTL-Röhrenverstärker im besten Falle dann gar nicht mehr wie die eingangs beschriebene Röhre...
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djbergwerk
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Re: Begegnung der dritten Art, Röhrenverstärker zur Gast!

Beitrag von djbergwerk »

Genau dieser Gedanke, Transe A/Transe B kam mir dabei!

Und ja, klar darfst du :D

EDIT:
da fällt mir doch gleich mal ein:

Also wenn ich das richtig verstehe ist bei den üblichen Röhrenverstärker ein Ausgangsübertrager notwendig, um eben die hohe Spannung der Röher auf Lautsprecherniveau zu reduzieren...
Aber warum macht das dann McIntosh bei ihren Transen?

So rein interessehalber...
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g.vogt
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Re: Begegnung der dritten Art, Röhrenverstärker zur Gast!

Beitrag von g.vogt »

djbergwerk hat geschrieben:Also wenn ich das richtig verstehe ist bei den üblichen Röhrenverstärker ein Ausgangsübertrager notwendig, um eben die hohe Spannung der Röhre auf Lautsprecherniveau zu reduzieren...
Genau. Und gleichzeitig den verfügbaren Strom zu erhöhen. Ein Transformator für Töne.
Aber warum macht das dann McIntosh bei ihren Transen?
Damit die klingen wie ein typischer Röhrenverstärker.
Oder damit sich deren Käufer von der gewöhnlichen, "nicht audiophilen" Hifi-Kundschaft irgendwie absetzen können, vielleicht.
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Re: Begegnung der dritten Art, Röhrenverstärker zur Gast!

Beitrag von HHO »

g.vogt hat geschrieben:Oder damit sich deren Käufer von der gewöhnlichen, "nicht audiophilen" Hifi-Kundschaft irgendwie absetzen können, vielleicht.
Der Satz hat bei mir den Ausschlag gegeben. :text-thankyouyellow:

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