iTunes macht Musiktitel lauter !?

[Darth Vader]

Hallo,

Eine Theorie meinerseits: iTunes macht alle Musiktitel, die durch das Programm laufen (egal ob damit gerippt oder nicht) lauter. Und die Frage: Kann das sein? Die Geschichte:

mehr aus Zufall ist heute ein Musiktitel doppelt gerippt auf der Festplatte gelandet (einmal über iTunes importiert und einmal via XLD, einem Ripper wie Eac für Mac mit Secure Mode, Logs usw., beides mal in Apple Loselles), und auch nur aus Interesse habe ich einfach mal beide Versionen über die Squeezebox laufen lassen. Um so erstaunter war ich dann ob der kleinen Unterschiede zugunsten der XLD-Version. Dabei handelte es sich um einen klassischen Titel aus der CD "No Limit" von Sergei Nakariakov. Zerkratzt oder ähnliches war die CD auch nicht, ganz im Gegenteil.
Da ich der Sache so nicht traute habe ich einen Titel meiner Referenz-CD ("Droned", aus "Face Volume" von Phil Collins) einmal mit iTunes (Apple Loselles), mit XLD (Apple Loselles) und mit Eac (Flac, quasi als Referenz) gerippt. Danach wurde ein Blindtest ohne Pegelabgleich (darum geht es hier ja) durchgeführt. Ergebnis: XLD und Eac waren völlig identisch, iTunes klang minimal "besser" ...? Entweder also ich bin der Psychoakustik (trotz Blindtest) zum Opfer gefallen, oder da stimmt etwas nicht. Auch mehr aus Zufall habe ich dann über die Web-Oberfläche der Squeezebox bei einigen der Titel den Eintrag "Lautstärke-Normalisierung" entdeckt, und der sieht wie folgt aus:

Titel "Droned" aus Face Volume:

• Titel in iTunes gerippt: - 3,04 dB
• Titel in XLD gerippt: Kein Eintrag
• Titel in Eac gerippt: Kein Eintrag

Der Titel aus der klassischen CD:

• Titel in iTunes gerippt: - 0,79 dB
• Titel in XLD gerippt, aber nicht nach iTunes importiert: Kein Eintrag
• Titel in XLD gerippt, aber nach iTunes importiert und für den Test dort wieder herauskopiert: - 0,16 dB

Die beiden letzten Titel entstanden übrigens in einem Ripvorgang, die zweite iTunes-Version war auch nur eine Kopie des ersten. Wenn ich diesen Eintrag im Squeezeserver also richtig verstehe war der Titel im zweiten Test (wo iTunes "gewann") also nicht besser, sondern nur deutlich lauter. Der erste (wo iTunes verlor) könnte sogar darauf hindeuten dass da noch mehr passiert als nur die Lautstärke, denn wenn da tatsächlich ein Equalizer durchgeht ist der sicher nicht auf Klassik ausgelegt. Der Eindruck liegt zumindest mal Nahe - oder mache ich da irgendwelche Fehler oder verstehe die Angaben im Squeezeserver nicht richtig? Genau deshalb schreibe ich das auch, denn vielleicht hat ja jemand der sich besser mit der Materie auskennt Lust einmal selbst zu testen.

(Das soll jetzt übrigens keine Anti-Apple Verschwörungstheorie sein, ich schreibe das hier gerade selbst auf einem Mac und bin dementsprechend nicht sehr Glücklich mit meiner eigenen Theorie, denn eigentlich sollte mal das ganze Musikarchiv nach iTunes)

Gruß,
Darth Vader

[djbergwerk]

Hmm... schon sau interessant!

EDIT:
Mit iTunes, EAC und gar einer SB kann ich dienen... wenn du mir die genaue vorgehensweise erklärst könnte ich selbst mal ein Track rippen und durch den TT DR-Meter jagen...
Wie soll ich´s machen?

[Darth Vader]

Hmm... schon sau interessant!

EDIT:
Mit iTunes, EAC und gar einer SB kann ich dienen... wenn du mir die genaue vorgehensweise erklärst könnte ich selbst mal ein Track rippen und durch den TT DR-Meter jagen...
Wie soll ich´s machen?

Klasse
Eigentlich ganz einfach:

• 1. Suche dir ein paar Titel deiner Wahl (am besten Klassisches und Pop gemischt)
• 2. Rippe diese mit Eac in Apple Loselles (damit iTunes das Format lesen kann)
• 3. Rippe diese mit iTunes in Apple Loselles
• 4. Kopiere bzw. importiere die mit Eac gerippten Titel nun auch nach iTunes. Aber nur kopieren, die Eac-Originale sollten also erhalten bleiben.
• 5. Kopiere die Titel aus Schritt 4 nun wieder aus iTunes heraus
• 6. Wir haben jetzt jeden Titel drei mal (Eac Original, iTunes gerippt und Eac nach iTunes kopiert)
• 7. Die schiebst du jetzt in einem gemeinsamen Ordner bzw. in den auf den die Squeezebox zugreift
• 8. Man Vergleiche die Einträge der drei über das Webinterface des Squeezeservers (am einfachsten alle Titel in eine Wiedergabeliste schieben und den Titelnamen dann auf der linken Seite anklicken, dann kommt man zu den Detailinfos wie dieser Lautstärke-Normalisierung)

Anstelle des Tests über den Squeezeserver kann man (wohl besser) auch einfach dieses genannte Programm benutzen. Außerdem sollte man die Titel schon beim Rip durch den Dateinamen bzw. die Tags irgendwie kennzeichnen, damit man noch weiß welcher Titel von welchem Programm kommt.

Gruß,
Darth Vader

[Krypton]

Kann es sein, dass iTunes beim Importieren (und allenfalls selber rippen) ein "Lautstärke normalisieren"-Flag setzt und den entsprechenden Offset im File ablegt? Was dann auch von anderen Programmen (Squeezebox Server) unter Umständen so wiedergegeben wird?

[djbergwerk]

OK, kann ich mal versuchen. Es kann allerdings noch ´ne weile dauern...

Nur, kann der TT DR-Meter nur .wav oder .mp3
Hier wurde aber vor kurzem noch ein ähnliches Programm vorgestellt (CD Inspector oder so ähnlich). Mal gucken was der kann, allerdings befürchte ich das der nur CD´s kann
Ansonnsten eben über die SB.

Braucht EAC irgendwelche besonderen Einstellungen um in Apple Loseless zu rippen?
Ich benutze sonnst nur ein .flac - Profil...

[Legomann II]

Schaue bitte mal unter (Windows-Version von iTunes, unter Mac Einstellungsstruktur gerade nicht zur Hand) Bearbeiten/Einstellungen/Wiedergabe: Dort findest Du "Lautstärke anpassen". Ist das bei Dir gesetzt? Ansonsten hab´ ich auch keine Erklärung.

Legomann

[Master J]

Kann es sein, dass ihr hier "ReplayGain" auf der Spur seid?

Die Pegelkorrektur-Differenz zwischen:
a) "Titel in iTunes gerippt"
und:
b) "Titel in XLD gerippt, aber nach iTunes importiert und für den Test dort wieder herauskopiert"
...erklärt sich dadurch, dass bei a) das ganze Album als Referenz (Durchschnittslautstärke) herangezogen wird.
Während bei b) nur der einzelne Titel für sich betrachtet wird.

Gruss
Jochen

[Darth Vader]

Schaue bitte mal unter (Windows-Version von iTunes, unter Mac Einstellungsstruktur gerade nicht zur Hand) Bearbeiten/Einstellungen/Wiedergabe: Dort findest Du "Lautstärke anpassen". Ist das bei Dir gesetzt? Ansonsten hab´ ich auch keine Erklärung.

Legomann

Ja, das war es tatsächlich
Zumindest teilweise, der Eintrag bei den nach iTunes und dann wieder heraus kopierten Titeln ist weg. Das lässt mich schonmal aufatmen, dadurch kann das Programm doch noch zum Verwalten genutzt werden, ob jetzt mit dem dort integrierten Rippet oder nicht. Danke ...!

Bei Verwendung von diesem ist der Eintrag übrigens immer noch da, und zwar relativ drastisch (von - 10 dB bis - 0,4 dB habe ich jetzt alles erlebt). Benutzt man dagegen XLD oder Eac zum Rippen ist alles in Ordnung ... sehr seltsam

Kann es sein, dass ihr hier "ReplayGain" auf der Spur seid?

Die Pegelkorrektur-Differenz zwischen:
a) "Titel in iTunes gerippt"
und:
b) "Titel in XLD gerippt, aber nach iTunes importiert und für den Test dort wieder herauskopiert"
...erklärt sich dadurch, dass bei a) das ganze Album als Referenz (Durchschnittslautstärke) herangezogen wird.
Während bei b) nur der einzelne Titel für sich betrachtet wird.

Ja, kann schon sein. Dein Punkt b) existiert ja jetzt nicht mehr als Problem, damit aber ...:

Kann es sein, dass iTunes beim Importieren (und allenfalls selber rippen) ein "Lautstärke normalisieren"-Flag setzt und den entsprechenden Offset im File ablegt? Was dann auch von anderen Programmen (Squeezebox Server) unter Umständen so wiedergegeben wird?

... kann ich mir durchaus vorstellen dass iTunes beim selbst Rippen einfach nur einen Tag setzt, der beim Importieren nicht gesetzt wird. Die Lösung des ersten Teils zeigt aber dass das Ganze auch nur Einstellungssache sein könnte, wobei meine jetzt eigentlich stimmen sollten.

Ich freue mich über jeden Beitrag

Gruß,
Darth Vader

[Krypton]

Kann es sein, dass iTunes beim Importieren (und allenfalls selber rippen) ein "Lautstärke normalisieren"-Flag setzt und den entsprechenden Offset im File ablegt? Was dann auch von anderen Programmen (Squeezebox Server) unter Umständen so wiedergegeben wird?

... kann ich mir durchaus vorstellen dass iTunes beim selbst Rippen einfach nur einen Tag setzt, der beim Importieren nicht gesetzt wird.

FALL 1:
Beim selber Rippen (in iTunes): normalisierung/replay gain/lautstärke anpassen setting wird direkt ins FILE geschrieben, und allenfalls auch von anderen Programmen augelesen -> musik ist lauter/leiser
FALL 2:
Beim Importieren von "fertigen" Files: iTunes speichert die notwendigen Angaben (Speicherort, filename, Normalisierung/lautsträke anpassen usw.) in der eigenen DATENBANK-DATEI, die musik-files werden nicht verändert.

Wird die Musik dann wieder "exportiert" oder mit einem anderen Programm abgespielt, unterscheiden sich die beiden Fälle natürlich.

[Darth Vader]

FALL 1:
Beim selber Rippen (in iTunes): normalisierung/replay gain/lautstärke anpassen setting wird direkt ins FILE geschrieben, und allenfalls auch von anderen Programmen augelesen -> musik ist lauter/leiser

Damit ich das richtig verstehe: meinst du jetzt dass die Musik über den iTunes-Ripper "wirklich" (also mess- bis hörbar) lauter ist als die anders gerippten Titel, oder nur dass iTunes da einfach etwas hineinschreibt, was die anderen Ripper nicht machen? Ist der iTunes-Ripper deshalb (mal von anderen Faktoren wir der Fehlerkorrektur abgesehen) nicht zu empfehlen?

Die Erklärung klingt auf auf jeden Fall logisch, Danke!

Gruß,
Darth Vader