Fachkundige und individuelle Beratung ist für uns selbstverständlich - rufen Sie uns an!
Sie erreichen unsere Hotline werktags von 10:00 bis 18:00 Uhr unter der 07171 8712 0 (Samstags: 10:00 bis 12:00 Uhr). Außerhalb Deutschlands wählen Sie +49 7171 87120. Im Dialog finden wir die optimale Klanglösung für Sie und klären etwaige Fragen oder Schwierigkeiten. Das nuForum ist seit dem 19. Juli 2023 im read-only-Modus: Das Ende einer Ära: Das nuForum schließt
Sie erreichen unsere Hotline werktags von 10:00 bis 18:00 Uhr unter der 07171 8712 0 (Samstags: 10:00 bis 12:00 Uhr). Außerhalb Deutschlands wählen Sie +49 7171 87120. Im Dialog finden wir die optimale Klanglösung für Sie und klären etwaige Fragen oder Schwierigkeiten. Das nuForum ist seit dem 19. Juli 2023 im read-only-Modus: Das Ende einer Ära: Das nuForum schließt
Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
- Blap
- Star
- Beiträge: 8773
- Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
- Wohnort: Sofa des Todes
- Danksagung erhalten: 1 Mal
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Nacht des Terrors (USA 1996, Originaltitel: Riot)
Der unerschrockene Engländer
In Los Angeles kommt es nach einem Konflikt zwischen Jugendlichen und der Polizei zu Krawallen. Etliche Stadtviertel sind in Aufruhr, marodierende Schlägertruppen verbreiten Angst und Schrecken. Auch Anna Lisa Gray (Paige Rowland), die Tochter des britischen Botschafters, gerät in den Strudel des Grauens. Die junge Frau wird von einer Strassengang aus einer Limousine gezerrt, fällt in die Hände des berüchtigten Shyboy (Dex Elliott Sanders). Wenig später erhält ihr Vater eine hohe Lösegeldforderung, die an heikle Bedingungen geknüpft ist. Ein einzelner Bote soll das Geld überbringen, der Deal soll mitten in einem momentan unkontrollierbaren Stadtteil stattfinden. Nur ein Mann kommt für diesen Job in Frage, der britische Agent Major Shane Alcott (Gary Daniels). Obschon ihm sein Freund Major Williams (Sugar Ray Leonard) davon abrät, stellt Shane sich sofort Verfügung, er war einst mit Anna Lisa verlobt. Bereits der Weg bis zum Übergabepunkt ist lebensgefährlich, vor allem mit einem Koffer voller Geld unter dem Arm. Shyboy hat freilich nicht vor, dem Boten und der Geisel freien Abzug zu gewähren. Damit nicht genug, denn die böseste Überraschung wartet noch auf Shane...
In den achtziger Jahren war Cannon DIE Schmiede für gepflegte B-Actioner, in den neunziger Jahren sorgte PM Entertainment für Nachschub auf dieser Spielwiese. "Riot" bietet dem Genrefan eine solide Besetzung an, kann mit seiner gelungenen Atmosphäre punkten, Prügel und Geballer werden in feister Dosierung gereicht. Auf dem Regiestuhl nahm Joseph Merhi Platz, der darüber hinaus auch einer der Gründer von PM Entertainment war. Der Mann ist daher gewissermaßen eine ausgewiesene Fachkraft für B-Action.
Gary Daniels macht ohne Zweifel einen durchtrainierten Eindruck, schaut aber eine Spur zu soft aus, den kernigen Actionhelden mag man ihm zunächst nur eingeschränkt abnehmen. Nach und nach verfliegt die Skepsis, Daniels meistert die Actionsequenzen souverän, füllt den Rest mit seiner sympathischen Art auf. In "Riot" darf er unzählige Bösewichter verkloppen und über den Haufen schiessen, der Body Count lässt keine Wünsche offen. Box-Legende Sugar Ray Leonard steht Daniels als typischer Sidekick bei, sein Part fällt jedoch leider deutlich kleiner aus, als ich nach dem Auftakt des Streifens zunächst vermutete. Charles Napier sehen wird als älteren Agenten, sein Gesicht wird jedem Filmfreund schon häufiger begegnet sein. Auf Seiten der Bösewichter sind charaktervolle Fratzen unterwegs. Dex Elliott Sanders gefällt als typisches Bandenanführer-Klischee. Der kantige Patrick Kilpatrick sieht von Natur aus unfreundlich aus, er darf erwartungsgemäß ordentlich auf den Putz hauen. Blondchen Paige Rowland bleibt austauschbar, erfüllt als Ex-Liebchen des Helden ihren Zweck. Damit sind die wichtigsten Mitwirkenden kurz vorgestellt, die weiteren Akteure müssen überwiegend als anonyme Metzelmasse herhalten.
"Riot" bringt all die geliebten Zutaten ins Spiel, die der Fan kurzweiliger B-Action sehen möchte. Der Held gibt nie auf, die Bösewichte schrecken vor kaum einer Tat zurück. Es wird ständig geballert und geprügelt, Mopeds und Autos werden zu Schrotthaufen, die Umgangston ist tendenziell rauh. Die Sause erfreut mit ein paar leicht irren Einfällen, seht euch z.B. die Attacke der bekloppten Mopedfahrer an, herrlich. Zu einem runden Paket gehört in diesem Genre ein pathetischer, einfallsloser Soundtrack. "Riot" gibt sich auch in dieser Disziplin keine Blöße, die Mucke ertönt üblich schlecht. Merke: Das gehört genau so! Der Plot hält eine gelungene Überraschung parat, auf die ich an dieser Stelle selbstverständlich nicht eingehen kann.
Unter dem klangvollen Titel "Nacht des Terrors", ist der Streifen in Deutschland von Voulez Vous veröffentlicht worden. Die DVD gehört zur "Action Sensation" getauften Reihe des Labels, die mir bereits ein paar angenehme Nächte bescherte. Man kann sicher darüber streiten, ob der Name "Action Sensation" eine gute Wahl ist, doch letztlich zählt der Inhalt, nicht die Verpackung. Bei "Nacht des Terrors" ist beim Kauf auf die richtige Fassung zu achten, die im üblichen Massenhandel angebotene DVD (FSK 16) ist gekürzt. Über die üblichen Wege ist die ungeschittene Variante problemlos erhältlich. Die gebotene Qualität sollte die Zielgruppe zufriedenstellen, im Bonusbereich findet man eine kleine Trailer-Sammlung.
7,5/10 (gut bis sehr gut)
Lieblingszitat:
"Ich bin der Weihnachtsmann."
***
Ansonsten gab es noch:
Fist of the North Star (USA 1995) - Ein weiterer Flick mit Gary Daniels, der sich hier durch eine düstere Welt prügeln muss, die einer Manga-Vorlage entstammt. Malcolm McDowell, Costas Mandylor und Chris Penn sind am Start, sogar Ekelfratze Clint Howard taucht in einer kleinen Nebenrolle auf. Nette Action mit Endzeit-/SF- und Fantasy-Stimmung, die unter dem hektischen, zu oberflächlichen Drehbuch leidet. Der Film ist schlicht zu kurz geraten, um den Zuschauer wirklich in das stimmungsvolle Szenario einzusaugen.
6/10 (obere Mittelklasse)
Bloodsport (USA 1988) - Alle Jahre wieder auf dem Bildschirm, immer wieder sorgt dieser Cannon-Streifen für beste Unterhaltung. Damals der grosse Durchbruch für Jean-Claude Van Damme, der dort (aus heutiger Sicht) recht milchgesichtig anmutet. Schauspielerisch war Van Damme noch eine Nullnummer, kein Vergleich zu seinen heutigen Fähigkeiten, die leider viel zu wenig Beachtung finden! Egal, denn dem äusserst hohen Unterhaltungswert von "Bloodsport", bricht dies keinen Zacken aus der blutigen Krone. Muskel-Klops Bolo Yeung gibt den ultrafiesen Endgegner, da bleibt kein Knochen gerade.
8/10 (sehr gut)
Dawn of the Dead (USA 2004) - Ich liebe Romeros Original von 1978 abgöttisch, der Film zählt zu meinen ewigen Top 10! Das Remake gibt sich eigenständig, erfreut aber mit zahlreichen Verbeugungen vor der Vorlage. Für mich einer der besten Horrorfilme des neuen Jahrtausends. Sicher, das Original bleibt unerreicht, doch Zack Synders Fassung ist mir längst ans Herz gewachsen, landet immer wieder im Player. Im Vergleich mit "Dawn...", stinkt Synders Hypefilmchen "300" gnadenlos ab.
9/10 (überragend)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
- Stellvertreter
- Star
- Beiträge: 688
- Registriert: Fr 31. Aug 2007, 22:04
- Hat sich bedankt: 3 Mal
- Danksagung erhalten: 1 Mal
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Hast Du die erste Staffel (gibt bisher nur eine) von 'The Walking Dead' schon gesehen? Ist auch meine unbedingte Empfehlung! Manche, die den Comic gelesen haben, hatten teilweise starke Kritik angebracht. Mir hat sie aber extrem gut gefallen. Die Neu-Verfilmung von Dawn of the Dead habe ich auch schon 2-3 Mal gesehen ..Blap hat geschrieben:
Dawn of the Dead (USA 2004) - Ich liebe Romeros Original von 1978 abgöttisch, der Film zählt zu meinen ewigen Top 10! Das Remake gibt sich eigenständig, erfreut aber mit zahlreichen Verbeugungen vor der Vorlage. Für mich einer der besten Horrorfilme des neuen Jahrtausends. Sicher, das Original bleibt unerreicht, doch Zack Synders Fassung ist mir längst ans Herz gewachsen, landet immer wieder im Player. Im Vergleich mit "Dawn...", stinkt Synders Hypefilmchen "300" gnadenlos ab.
9/10 (überragend)
War mal User 'Franky' (PW + Email verschollen): http://tinyurl.com/6h3f3dg
Film & Musik: 2x nuVero 3, 1x nuVero 7, 2x nuLine DS-22, AW560 [PC: 2x nuBox 101 + AW-441, Bett: 2x nuWave RS-5], Am Digital-Piano D1: 2x nuBox A125 | Stehen rum: nuPro A-10
Film & Musik: 2x nuVero 3, 1x nuVero 7, 2x nuLine DS-22, AW560 [PC: 2x nuBox 101 + AW-441, Bett: 2x nuWave RS-5], Am Digital-Piano D1: 2x nuBox A125 | Stehen rum: nuPro A-10
- Blap
- Star
- Beiträge: 8773
- Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
- Wohnort: Sofa des Todes
- Danksagung erhalten: 1 Mal
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Ja, die erste Staffel habe ich bei Fox geschaut. Leider wurde in Deutschland nur die gekürtze Version gezeigt, ich werde mir irgendwann die US-BDs kaufen. Für jeden Zombie-Fetischisten ist die Serie ein Traum, selbst die verstümmelte Fassung ist noch großartig. Staffel 2 wird momentan produziert, die Autoren wurden nach dem Ende der ersten Staffel gefeuert. Tatsächlich war die letzte Folge der Auftaktstaffel ein wenig unglücklich, sie fiel im Vergleich zu den vorherigen Episoden deutlich ab. Ich freue mich riesig auf die zweite Staffel.Stellvertreter hat geschrieben: Hast Du die erste Staffel (gibt bisher nur eine) von 'The Walking Dead' schon gesehen? Ist auch meine unbedingte Empfehlung! Manche, die den Comic gelesen haben, hatten teilweise starke Kritik angebracht. Mir hat sie aber extrem gut gefallen. Die Neu-Verfilmung von Dawn of the Dead habe ich auch schon 2-3 Mal gesehen ..
Momentan läuft auf TNT Serie "Falling Skies, neben "The Walking Dead" für mich momentan eines der TV-Highlights.
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
- Stellvertreter
- Star
- Beiträge: 688
- Registriert: Fr 31. Aug 2007, 22:04
- Hat sich bedankt: 3 Mal
- Danksagung erhalten: 1 Mal
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Ich hatte Walking Dead auf US DVD gesehen. Zum Glück, wusste gar nicht, dass die hier wieder was kürzen. Ich freue mich auch schon auf Season 2 wie ein kleines Kind. Bin kein rieisiger Zombie Fan, aber ich mag unheimlich diese Geschichten, dass alles 'weg' ist und neben Zombies sich nur eine Handvoll Überlebende durchschlagen müssen...
Falling Skies kannte ich noch gar nicht. Gerade mal drüber gelesen, scheint genau mein Ding! Danke!!
Falling Skies kannte ich noch gar nicht. Gerade mal drüber gelesen, scheint genau mein Ding! Danke!!
War mal User 'Franky' (PW + Email verschollen): http://tinyurl.com/6h3f3dg
Film & Musik: 2x nuVero 3, 1x nuVero 7, 2x nuLine DS-22, AW560 [PC: 2x nuBox 101 + AW-441, Bett: 2x nuWave RS-5], Am Digital-Piano D1: 2x nuBox A125 | Stehen rum: nuPro A-10
Film & Musik: 2x nuVero 3, 1x nuVero 7, 2x nuLine DS-22, AW560 [PC: 2x nuBox 101 + AW-441, Bett: 2x nuWave RS-5], Am Digital-Piano D1: 2x nuBox A125 | Stehen rum: nuPro A-10
- Blap
- Star
- Beiträge: 8773
- Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
- Wohnort: Sofa des Todes
- Danksagung erhalten: 1 Mal
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält
Folge 68 - Ein Lied aus Theben (Deutschland 1980)
Als Inge Bruckmann (Mijou Kovacs) nach dem Tanztraining von ihrem Freund Hans (Eckhard Heise) abgeholt wird, hat dieser eine Auseinandersetzung mit dem aufdringlichen Ulrich Hemp (Werner Schulenberg), in deren Verlauf sich Hemp einen Schlag ins Gesicht einfängt. Wenig später ist Hans tot, seine Mutter (Edith Schneider) endeckt die Leiche ihres Sohnes. Sofort fällt der Verdacht auf Ulrich Hemp, der jedoch nach einer Nacht in Untersuchungshaft aus Mangel an Beweisen entlassen wird. Da Inges Eltern beruflich längerfristig im Ausland leben, haben sie ihre Tochter bei Dr. Munch (Siegfried Wischnewski) und dessen Familie untergebracht. Auch Munchs Sohn Robert (Michael Boettge) hat ein Auge auf die hübsche Inge geworfen, genau wie Ulrich hatte er in der Vergangenheit Ärger mit dem Mordopfer...
Mit Mijou Kovacs bietet diese Episode eine attraktive Darstellerin an, die glaubwürdig das Begehren der anwesenden Herrer weckt (Die seriösen Ermittler sind freilich davon ausgenommen). Werner "Adi Dong" Schulenberg spielte bereits in "Die Puppe" (57) reichlich irrsinnig auf, erneut sehen wir ihn in einer verschrobenen Rolle. Diesmal gibt er eine Art Stalker, der gewissen Leuten die nackte Angst ins Genick treibt. Siegfried Wischnewski hat mit (s)einer zunehmend bröckelnden Fassade zu kämpfen, während Inge Birkmann ihrem Gatten zur Seite steht. Michael Boettge und Eckhard Heise bleiben eher austauschbar, Maria Sebaldt leitet das Tanzensemble fachkundig an.
Allzu viel mag ich über "Ein Lied aus Theben" nicht schreiben, der Plot ist zu durchsichtig angelegt, zu leicht lässt sich der wahre Täter ausmachen. Dies tritt bei manch anderer Folge der Reihe ebenfalls auf, dort wird dem Zuschauer aber ein alternative Spielwiese angeboten, oft packende Famlien-/Beziehungsdramen. Leider schwimmt man hier lediglich an der Oberfläche, immerhin fangen die gewohnt guten Schauspieler das sehr mittelprächtige Drehbuch auf. Eine unscheinbare Episode, die sich nur ganz knapp oberhalb von "Ein Kongress in Berlin" (61) platzieren kann.
Sehr, sehr wohlwollend: 6/10 (obere Mittelklasse), die Tendenz weist in Richtung 5,5/10
Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält
Folge 68 - Ein Lied aus Theben (Deutschland 1980)
Als Inge Bruckmann (Mijou Kovacs) nach dem Tanztraining von ihrem Freund Hans (Eckhard Heise) abgeholt wird, hat dieser eine Auseinandersetzung mit dem aufdringlichen Ulrich Hemp (Werner Schulenberg), in deren Verlauf sich Hemp einen Schlag ins Gesicht einfängt. Wenig später ist Hans tot, seine Mutter (Edith Schneider) endeckt die Leiche ihres Sohnes. Sofort fällt der Verdacht auf Ulrich Hemp, der jedoch nach einer Nacht in Untersuchungshaft aus Mangel an Beweisen entlassen wird. Da Inges Eltern beruflich längerfristig im Ausland leben, haben sie ihre Tochter bei Dr. Munch (Siegfried Wischnewski) und dessen Familie untergebracht. Auch Munchs Sohn Robert (Michael Boettge) hat ein Auge auf die hübsche Inge geworfen, genau wie Ulrich hatte er in der Vergangenheit Ärger mit dem Mordopfer...
Mit Mijou Kovacs bietet diese Episode eine attraktive Darstellerin an, die glaubwürdig das Begehren der anwesenden Herrer weckt (Die seriösen Ermittler sind freilich davon ausgenommen). Werner "Adi Dong" Schulenberg spielte bereits in "Die Puppe" (57) reichlich irrsinnig auf, erneut sehen wir ihn in einer verschrobenen Rolle. Diesmal gibt er eine Art Stalker, der gewissen Leuten die nackte Angst ins Genick treibt. Siegfried Wischnewski hat mit (s)einer zunehmend bröckelnden Fassade zu kämpfen, während Inge Birkmann ihrem Gatten zur Seite steht. Michael Boettge und Eckhard Heise bleiben eher austauschbar, Maria Sebaldt leitet das Tanzensemble fachkundig an.
Allzu viel mag ich über "Ein Lied aus Theben" nicht schreiben, der Plot ist zu durchsichtig angelegt, zu leicht lässt sich der wahre Täter ausmachen. Dies tritt bei manch anderer Folge der Reihe ebenfalls auf, dort wird dem Zuschauer aber ein alternative Spielwiese angeboten, oft packende Famlien-/Beziehungsdramen. Leider schwimmt man hier lediglich an der Oberfläche, immerhin fangen die gewohnt guten Schauspieler das sehr mittelprächtige Drehbuch auf. Eine unscheinbare Episode, die sich nur ganz knapp oberhalb von "Ein Kongress in Berlin" (61) platzieren kann.
Sehr, sehr wohlwollend: 6/10 (obere Mittelklasse), die Tendenz weist in Richtung 5,5/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
- djbergwerk
- Star
- Beiträge: 1974
- Registriert: Fr 8. Jan 2010, 17:27
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
The Rite - Das Ritual
Ich fand den jetzt nicht so schlecht, hatte aber auch wesentlich mehr erwartet...
Ich fand den jetzt nicht so schlecht, hatte aber auch wesentlich mehr erwartet...
-
- Star
- Beiträge: 941
- Registriert: Mo 1. Okt 2007, 13:03
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
The Kings Speech (the kings`b?)
Obwohl 4 Oscars dann doch ganz gut!
Obwohl 4 Oscars dann doch ganz gut!
- Blap
- Star
- Beiträge: 8773
- Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
- Wohnort: Sofa des Todes
- Danksagung erhalten: 1 Mal
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält
Folge 69 - Tödliche Sekunde (Deutschland 1980)
Achim Rudolf (Uwe Ochsenknecht) ist mit dem Moped auf dem Weg nach Hause, kurz zuvor hat er sich von seiner Freudin Marianne Schieder (Irina Wanka) verabschiedet. Als er in einer Nebenstrasse kurz anhalten muss, entdeckt er dort den geparkten PKW seines Vaters Albert (Werner Kreindl). Plötzlich ertönen laute Hilferufe, ganz in der Nähe wurde der Besitzer einer Lottoannahmestelle getötet, zudem wurde eine grössere Summe Geld geraubt. Frau Kahl (Eva Brumby), die Gattin des Opfers, gibt bei ihrer Zeugenaussage an, sie habe drei Gestalten gesehen. Eine brauchbare Beschreibung kann die geschockte Frau nicht zu Protokoll geben, gleiches gilt für ihre Tochter Ina (Lisa Kreuzer) und deren Ehemann Gerhard (Werner Asam), die im Haus der Kahls leben und zur Tatzeit anwesend waren. Achim stellt wenig später fest, dass der Wagen seines Vaters inzwischen verschwunden ist. Den jungen Mann beschleicht ein schrecklicher Verdacht, mit dem er seinen Vater unverblümt konfrontiert. Vieles spricht für eine Täterschaft Albert Rudolfs, vor allem sein Vorstrafenregister, welches im Zusammenhang mit dem Raub höchst brisant erscheint...
Werner Kreindl und Uwe Ochsenknecht funktionern als Vater und Sohn vortrefflich. Nein, weil die Beziehung so gar nicht funktionieren mag, bietet sie den Schauspielern eine reizvolle Bühne, die Kreindl und Ochsenknecht dann auch erstklassig für sich zu nutzen wissen. Übrigens sieht Ochsenknecht hier "Buffalo Bill" sehr ähnlich, dem Serienkiller aus "Das Schweigen der Lämmer", der 1991 von Ted Levine dargestellt wurde (Das tut nichts zur Sache, aber ich wollte es unbedingt anmerken). Irina Wanka sehen wir als hübsche Freudin des Herrn Ochsenknecht, Ida Krottendorf als verängstige Mutter des Burschen. Lisa Kreuzer hatte bereits mehrfach eindrucksvolle Auftritte innerhalb der Reihe (z. B. Folge 38 - Inkasso, Folge 47 - Solo für Margarete), in "Tödliche Sekunde" bleibt sie zurückhaltend, nebensächlich. Überhaupt sind die Rollen der "Opferfamilie" eher unscheinbar angelegt, lediglich Eva Brumby hat ein paar starke Momente. In Nebenrollen tauchen Charakterkopf Dan van Husen und Klaus Münster auf, die als schrullige Brüder am Start sind.
Der gestörten Vater-Sohn-Beziehung räumt man viel Platz ein, jedoch wird der interessant konstruierte Kriminalfall nicht an den Rand gedrängt. Es ist nicht nur der Sohn, der seinem alten Herrn nicht über den Weg traut. Nein, auch der vorbestrafte Vater mißtraut seinem Sprößling, zweifelt mit Nachdruck an dessen Loyalität und Familiensinn. Das Drehbuch baut nicht auf Krawall, die Fäuste Kreindls und Ochsenknechts bleiben kalt, lediglich der Tonfall wird ansatzweise eine Spur harscher. Auf Zbynek Brynych ist Verlass, seine Inszenierung verrät ein gutes Gespür für feine Zwischentöne, die oft gar nicht so einfach in den vorgegebenen Rahmen von einer Stunde Spielzeit zu packen sind. "Tödliche Sekunde" ist eine gute und unterhaltsame Folge, deren Auflösung sich auf nachvollziehbare Art ein wenig komplexer als üblich gestaltet.
7/10 (gut)
Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält
Folge 69 - Tödliche Sekunde (Deutschland 1980)
Achim Rudolf (Uwe Ochsenknecht) ist mit dem Moped auf dem Weg nach Hause, kurz zuvor hat er sich von seiner Freudin Marianne Schieder (Irina Wanka) verabschiedet. Als er in einer Nebenstrasse kurz anhalten muss, entdeckt er dort den geparkten PKW seines Vaters Albert (Werner Kreindl). Plötzlich ertönen laute Hilferufe, ganz in der Nähe wurde der Besitzer einer Lottoannahmestelle getötet, zudem wurde eine grössere Summe Geld geraubt. Frau Kahl (Eva Brumby), die Gattin des Opfers, gibt bei ihrer Zeugenaussage an, sie habe drei Gestalten gesehen. Eine brauchbare Beschreibung kann die geschockte Frau nicht zu Protokoll geben, gleiches gilt für ihre Tochter Ina (Lisa Kreuzer) und deren Ehemann Gerhard (Werner Asam), die im Haus der Kahls leben und zur Tatzeit anwesend waren. Achim stellt wenig später fest, dass der Wagen seines Vaters inzwischen verschwunden ist. Den jungen Mann beschleicht ein schrecklicher Verdacht, mit dem er seinen Vater unverblümt konfrontiert. Vieles spricht für eine Täterschaft Albert Rudolfs, vor allem sein Vorstrafenregister, welches im Zusammenhang mit dem Raub höchst brisant erscheint...
Werner Kreindl und Uwe Ochsenknecht funktionern als Vater und Sohn vortrefflich. Nein, weil die Beziehung so gar nicht funktionieren mag, bietet sie den Schauspielern eine reizvolle Bühne, die Kreindl und Ochsenknecht dann auch erstklassig für sich zu nutzen wissen. Übrigens sieht Ochsenknecht hier "Buffalo Bill" sehr ähnlich, dem Serienkiller aus "Das Schweigen der Lämmer", der 1991 von Ted Levine dargestellt wurde (Das tut nichts zur Sache, aber ich wollte es unbedingt anmerken). Irina Wanka sehen wir als hübsche Freudin des Herrn Ochsenknecht, Ida Krottendorf als verängstige Mutter des Burschen. Lisa Kreuzer hatte bereits mehrfach eindrucksvolle Auftritte innerhalb der Reihe (z. B. Folge 38 - Inkasso, Folge 47 - Solo für Margarete), in "Tödliche Sekunde" bleibt sie zurückhaltend, nebensächlich. Überhaupt sind die Rollen der "Opferfamilie" eher unscheinbar angelegt, lediglich Eva Brumby hat ein paar starke Momente. In Nebenrollen tauchen Charakterkopf Dan van Husen und Klaus Münster auf, die als schrullige Brüder am Start sind.
Der gestörten Vater-Sohn-Beziehung räumt man viel Platz ein, jedoch wird der interessant konstruierte Kriminalfall nicht an den Rand gedrängt. Es ist nicht nur der Sohn, der seinem alten Herrn nicht über den Weg traut. Nein, auch der vorbestrafte Vater mißtraut seinem Sprößling, zweifelt mit Nachdruck an dessen Loyalität und Familiensinn. Das Drehbuch baut nicht auf Krawall, die Fäuste Kreindls und Ochsenknechts bleiben kalt, lediglich der Tonfall wird ansatzweise eine Spur harscher. Auf Zbynek Brynych ist Verlass, seine Inszenierung verrät ein gutes Gespür für feine Zwischentöne, die oft gar nicht so einfach in den vorgegebenen Rahmen von einer Stunde Spielzeit zu packen sind. "Tödliche Sekunde" ist eine gute und unterhaltsame Folge, deren Auflösung sich auf nachvollziehbare Art ein wenig komplexer als üblich gestaltet.
7/10 (gut)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
- Blap
- Star
- Beiträge: 8773
- Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
- Wohnort: Sofa des Todes
- Danksagung erhalten: 1 Mal
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Psycho Cop (USA 1989, Originaltitel: Psycho Cop)
Darkest Blue
Drei junge Burschen und ihre Freundinnen sind mit dem Auto unterwegs. Es geht raus aufs Land, die Herren haben dort eine großzügiges Anwesen gemietet, alle wollen einen schönen und eindringlichen Urlaub erleben. Leider treibt sich der durchgeknallte Officer Joe Vickers (Robert R. Shafer) in der Gegend rum, der bereits wegen diverser Greueltaten von seinen Kollegen gesucht wird. Zunächst schliesst der Kopf des Hausmeisters und Aufpassers innige Freundschaft mit einer Axt. Vickers berichtet den Feriengästen von einem angeblichen Unfall, der Vermißte wäre bald wieder auf den Beinen. Zunächst sind die Jungspunde beruhigt, doch nach mutet die Bedrohung immer spürbarer an, bis Vickers schliesslich sein blutiges Handwerk in Angriff nimmt...
"Psycho Cop" wurde zu VHS-Zeiten in Deutschland unter dem Titel "Mad Cop" vermarktet, die DVD trägt nun den amerikanischen Originaltitel. Gern wird William Lustigs "Maniac Cop" (1988) als vergleichbares Werk genannt. Doch im Gegensatz zum urbanen "Maniac Cop", bekommt es der Zuschauer bei "Psycho Cop" mit einem typischen (Backwood) Slasher zu tun ( Bei dem der Killer zur Abwechslung in einer Polizeiuniform durch den Wald stiefelt, besagte Uniform stellt dann aber auch schon die grösste Gemeisamkeit der Filme dar). Regie führte ein Typ namens Wallace Potts, der auch für die Story verantwortlich zeichnet.
Die kurze Vorstellung der Schauspieler kann ich mir an dieser Stelle sparen, denn die Gestalten bleiben beliebig austauschbar. Immerhin sorgt ein Name wie Jeff Qualle für leichte Belustigung, wirklich erinnerungswürdig ist allerdings nur der Auftritt von Robert R. Shafer als "Psycho Cop". Shafer kann inzwischen auf eine stattliche Anzahl von Auftritten in B-Movies und TV-Serien verweisen. Als Officer Joe Vickers darf er ordentlich vom Leder ziehen, irre Grimassen schneiden, wirre Sprüche absondern (...und natürlich seine Kunden zu Mettgut verarbeiten). Wer Slasher sowieso skeptisch betrachtet, wird "Psycho Cop" mit ziemlicher Sicherheit in der Luft zerreissen. Klar, der Flick suhlt sich in abgedroschenen Klischees, kommt zu keiner Zeit über übliche Genrekost hinaus. Wie bereits erwähnt, bleiben die "Zehn kleinen Negerlein" allesamt unscheinbar, beten typische Dialoge herunter, fungieren in erster Linie als Lückenfüller und Metzelmasse. In der Disziplin Spannung vollbringt man keine Wunder, selbst vereinzelte Schockmomente sind Mangelware. Die Effekte bieten guten Standard an, ausufernde Härten sollte man nicht erwarten. Nebenbei wird auf satanische Umtriebe des Herrn Vickers hingewiesen, die zunächst aber wenig Sinn ergeben. Zumindest zum Ende der Sause machen sich die Andeutungen bezahlt, tatsächlich erschien 1993 eine Fortsetzung (Psycho Cop Returns).
Es gibt unzählige Gründe diesen Streifen abzulehnen, langweilig zu finden, ihm keine weitere Beachtung zu schenken. Diese Verfahrensweise möchte ich jedem "Slasher-Nörgler" ausdrücklich ans Herz legen! Mir sind die vermeintlichen Schwächen und Klischeefallen jedoch völlig gleichgültig. Nein, das trifft es nicht, denn ich liebe es sehr auf den ausgetretenen Pfaden zu wandeln, die bereits zahlreiche andere Slasher beschritten haben. "Psycho Cop" bietet dem gierigen Fan knappe 84 Minuten Spass, sofern man die Ansprüche nicht allzu hoch schraubt. Zu den Höhepunkten seiner Gattung zählt der Film ganz sicher nicht, ungeachtet dessen hat der Streifen bei mir die richtigen Knöpfe gedrückt, ich bin wohl ein hoffnungsloser Fall.
Im Rahmen der sogenannten "Horror Editon" (#3), wurde "Pyscho Cop" von Voulez Vous von wenigen Monaten ungekürzt auf den Markt geworfen. Die Bildqualität ist zweckmäßig, Boni sind eine Rarität, Flatschen-Paranoiker werden sich über das Wendecover freuen, welches IMHO sehr schick geraten ist (siehe oben). Neben der deutschen Snychronisation ist der englische Originalton an Bord, die niveauarme deutsche Fassung passt ausgezeichnet ins Bild. Da die Scheibe zum moderaten Kurs gehandelt wird (rund 7€), kann man gut mit der gebotenen Qualität und Ausstattung leben. Ich freue mich sehr über die DVD-Auswertung dieses kleinen Slashers, vielen Dank dafür!
7/10 (gut) = Sehr, sehr subjektive Fanpunkte!
Lieblingszitat:
"Brauchen Sie einen Polizeibeamten?"
Ferner im Player:
China O'Brien (USA 1990) - Cynthia Rothrock hängt ihren Job als Großstadtbul(l)ette an den Nagel, ein tragischer Zwischenfall im Job gibt den Ausschlag. Zurück in ihrer ländlichen Heimat regiert ein fieser Gauner, dem zahlreiche Schergen zur Hand gehen. Als Chinas Vater, der in der kleinen Stadt den Posten des Sheriffs bekleidet, einem heimtückischen Anschlag zum Opfer fällt, will China sich zu seiner Nachfolgerin wählen lassen...
Regisseur Robert Clouse inszenierte immerhin den Bruce Lee-Klassiker "Enter the Dragon", umso erstaunlicher mutet die teils naive Art dieses Rothrock-Kloppers an. "Irgendwie" passt aber alles zusammen, und Cynthia mag ich sowieso (obwohl mir diese Tatsache unbegreiflich ist, denn "sportliche" Frauen entsprechen überhaupt nicht meinem primitiven Beuteschema). Robert Norton und Keith Cooke greifen Frau Rothrock unter die Arme, diverse Fratzen dienen als Sandsäcke und Fußabtreter.
Die DVD aus der Reihe "Eastern Sensation" von Voulez Vous ist (wie üblich) keine Sensation, bietet aber ein faires Preis-/Leistungsverhältnis. Das Cover weist einen dicken Fehler auf, aus "China O'Brien" wurde "China O'Brian". Egal, die Scheibe geht in Ordnung, und "China O'Brien" gehört sowieso zu den besseren Ausflüssen der lieben Cynthia.
6,5/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
- Blap
- Star
- Beiträge: 8773
- Registriert: Di 24. Sep 2002, 18:06
- Wohnort: Sofa des Todes
- Danksagung erhalten: 1 Mal
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Perrak (Deutschland 1970, Orignaltitel: Perrak)
Vohrer und Tappert drehen auf. Wüster Proto-Derrick unter Dampf!
Auf einer Hamburger Mülldeponie wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Man zieht den erfahrenen Ermittler Perrak (Horst Tappert) hinzu, da er sich im schlüpfrigen Milieu der Elbmetropole bestens auskennt. Bereits am Fundort genügt dem cleveren Kommissar Perrak ein flüchtiger Blick, um die wahre Identität der Leiche aufzudecken. Die junge Frau ist ein junger Mann, ein einschlägig bekannter Transsexueller aus der lokalen Szene. Bei seinen Nachforschungen sticht der Kripobeamte immer wieder in Wespennester. Fiese Erpresser, sexuelle Ausschweifungen, ein gut getarntes Bordell unter der Leitung einer alten Bekannten, selbst hohe Amt- und Würdenträger scheinen in den Fall verwickelt zu sein. Als Perrak den stadtbekannten Gauner Karl Kaminski (Hubert Suschka) zu sehr in Bedrängnis bringt, entführt der skrupellose Verbrecher Perraks Sohn Joschi (Georg M. Fischer). Doch Perrak lässt sich von keinem Lumpensack der Welt stoppen, egal wie widerwärtig die Methoden seiner Gegner auch sein mögen. Der Fall zieht weitere Kreise, selbst Kaminski scheint nur ein kleines Zahnrad in diesem Getriebe aus Sex, Gier und Mord zu sein...
Aus aktuellem Anlass grabe ich meinen (leicht überarbeiteten) Kurzkommentar von März 2010 hervor, denn inzwischen wurde "Perrak" endlich auf DVD veröffentlicht. Regisseur Alfred Vohrer wurde durch seine zahlreichen Arbeiten für Rialto Film zu einem gefragten Mann. Etliche Edgar-Wallace-Streifen und Karl-May-Verfilmungen gehen auf sein Konto. In den späten sechziger Jahren kehrte Vohrer Rialto den Rücken zu und wechselte zu Roxy Film, nach dieser Phase wurde er für das Fernsehen aktiv (Derrick, Der Alte). Aus seiner Zeit bei Roxy Film stammt der vorliegende "Perrak". Alle Beteiligten lassen nicht zu knapp die wilde Wutz von der Kette, offensichtlich hatte man am Set des Films jede Menge Freude (es kommt zumindest so rüber). Horst Tappert spielt die Figur Perrak unverschämt locker und frech, eine Art überdrehter Vorläufer seiner späteren Paraderolle Derrick. Immer einen Spruch auf den Lippen, bei Bedarf auch harsch zupackend. Der Film kommt mit herrlichen, oft groben Dialogen daher, gewährt Einblicke in die Halbwelt der norddeutschen Metropole Hamburg. Vohrer suhlt sich mit Wonne im Sumpf der Gauner und Bordelle, räumt Transen einen großzügigen Platz auf dieser Spielwiese ein. Da der gute Herr Vohrer dem eigenen Geschlecht zugeneigt war, konnte er sich hier so richtig austoben, was dem Unterhaltungswert des Flicks sehr zuträglich ist!
Es macht einfach riesigen Spass, das Deutschland der frühen siebziger Jahre auf diese Weise zu betrachten, zu erleben. Aus heutiger Sicht unfassbar inkorrekte Ansagen prasseln dem Zuschauer ins Gehör, für Oberfiesling Karl Kaminski existiert keine Schmerzgrenze. Ein maximalpigmentierter Mitmensch (André Ehoulan) wird von Gauner Kaminski -vortrefflich ekelhaft von Hubert Suschka gespielt- unter sklavenhaften Bedingungen gehalten und ständig gedemütigt. "Ich heisse nicht Bimbo, und ich möchte hier weg!", beschwert sich der geknechtete Bursche wieder und wieder. Kaminski schert sich einen Dreck darum, die Wünsche seines "Mitarbeiters" werden mit Spott und erneuter Erniedrigung beantwortet. Freilich schnauzt sich der übrige Pöbel untereinander kaum minder ruppig an, beschimpft die Gesetzeshüter, bei Bedarf werden Schlagring und Wumme ausgepackt. Nicht nur Tappert und Suschka hauen auf den Putz! Mondgesicht Werner Peters schleicht gewohnt abstossend durch die Kulissen, Arthur Brauss (hier als Art Brauss unterwegs) gibt einen hinterhältigen Handlanger Suschkas. Walter Richter taumelt volltrunken und abgewrackt über die Müllkippe, Wolf Roth mimt einen Kleinkriminellen mit "Restgewissen", Jochen Busse schleimt verschlagen durch das Szenario. Hans Schellbach gibt den unangenehmen Bonzen, Erika Pluhar seine junge und attaktive Gattin, die uns (h)eißkalte Blicke zuwirft. Nicht zu vergessen Judy Winter als Puffmutter Emma Kastelbauer, die sich ihren Künstlernamen "Trompeten-Emma" vermutlich (un)redlich verdient hat. Dennoch muss Judy Winter nicht als peinliche Knallschote herhalten. Sie verleiht ihrem Charakter eine gewisse Melancholie, gerät mehr und mehr in das gnadenlose Mahlwerk der knallharten Unterwelt. Ab und an erwischt es mich bekanntlich, ich verliebe mich ein kleines bißchen in Filmcharaktere. Emma Kastelbauer möchte ich aus den Klauen der Ganoven befreien, sie knuddeln und beschützen.
Die Handlung überrascht mit diversen Wendungen, ergo sollte man trotz des hohen Spassfaktors aufmerksam am Ball bleiben! Nun könnte man bemängeln, dass sich das Drehbuch in der zweiten Hälfte der Prachtsause wie ein glitschiger Aal windet. Doch ich bin der Ansicht, gerade deshalb werden auch zukünftige Sichtungen noch jede Menge Unterhaltungswert bieten, der Streifen sich nicht so schnell abnutzen (Nach dem erneuten Genuss des Films, kann ich diesen angenehmen Verdacht mit allem Nachdruck bestätigen)! Am Ende laufen alle Fäden zusammen. Perrak präsentiert ausführlich und souverän seine Ermittlungsergebnisse, die nachvollziehbar und logisch geraten sind, folglich sogar ewige Nörgler und notorische Skeptiker nicht aus dem Saal treiben sollten. Deutscher Kriminalfilm trifft auf Sleaze, Gewalt und forsche Dialoge. Das Ergebnis mag man von mir aus als "Krautploitation" bezeichnen (was der Sache wohl einigermaßen gerecht wird). Trotz der frech-flotten Gangart, haben die Verantwortlichen ihr handwerkliches Können nicht vergessen, werfen ihren reichhaltigen Erfahrungsschatz in die Waagschalen der Wonne. Alfred Vohrer ist in seinem Element, der von mir gern erwähnte "Vohrer-Popanz" kommt in voller Pracht zum Zuge. Vohrers bewährte Assistentin Eva Ebner darf nicht fehlen, für den flotten Score sorgte Rolf Kühn. Die Kamera wurde von Ernst W. Kalinke bedient, in dessen Filmographie es bemerkenswerte Einträge zu entdecken gibt. Diese beschränken sich nicht auf Wallace und Winnetou, er fotographierte z. B. den roh zupackenden Reisser "Hexen bis aufs Blut gequält" (1970).
Lange mussten wir auf eine DVD-Veröffentlichung warten. Nun ist diese unverzeihliche Lücke geschlossen, ein Traum wurde wahr! Pidax-Film hat sich "Perrak" angenommen, den Film von Kinowelt unterlizenziert. Der Streifen liegt im Originalformat vor, die Bildqualität stellt zufrieden. Offenbar war die Vorlage nicht von optimaler Qualität, der Einsatz von Filtern ist deutlich erkennbar. Zwar wirkt das Bild eine Spur zu "glatt", doch daran werden sich nur Zeilenzähler stören, denen die Technik wichtiger als der Inhalt ist (Wer übrigens Probleme mit einem körnigen Bild hat, dürfte der "geglätteten" Optik zugetan sein). Auf der DVD sind keine Boni zu finden, ersatzweise findet der Fan ein angenehm gestaltetes Booklet vor (was ich sehr begrüße). Flatschen-Neurotiker dürfen sich am Wendecover ergötzen. Sicher, perfekt ist die Scheibe nicht, dennoch hat Pidax einen guten Job gemacht. Für rund 10€ wechselt die DVD den Besitzer, meiner Meinung nach ein extrem faires Preis-/Leistungsverhältnis. Für mich zählt "Perrak" zu den wichtigsten Veröffentlichungen der letzten Monate. Ich freue mich auf die Pidax-Scheibe zu "Hotel der toten Gäste" (1965), deren Zustellung ich bereits schmachtend erwarte. Dort wird es ein Wiedersehen mit Joachim Fuchsberger, Karin Dor und weiteren Lieblingen geben! Bitte unterstützt Pidax mit dem Kauf von "Perrak" (und/oder anderen Titeln aus dem Programm des Labels), damit wir uns über weitere Filmschätzchen freuen können, die unsere Beachtung und Verehrung verdienen! (Nein, ich bin nicht "gekauft". Ich möchte aus eigenem Antrieb ein wenig "Werbung" machen, die Arbeit des Labels verdient die Unterstützung durch uns Filmfreunde!)
Sehr gut! Mehr davon! Liebe Frau Vohrer, ich bin Ihnen zu ewigem Dank verpflichtet! Gern lege ich diesmal noch ein halbes Pünktchen drauf, der Film ist mir inzwischen noch stärker und inniger ans Herz gewachsen!
8,5/10 (sehr gut bis überragend)
Lieblingszitat:
Natürlich! Unschuldig wie der Hintern einer Äbtissin!
(Man könnte wohl eine ganze Seite mit prächtigen Zitaten dieser Sause füllen! Besorgt euch den Stoff und schaut selbst, es lohnt sich!)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)