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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Arena (Jonah Loop, 2011)
FBI-Special Agent wird gekidnapped und mittels Gehirnwäsche zur Kampfsau, die letzten Endes alle Widerlinge umlegt.
Auf den Punkt gebracht: absolut unsehenswert
White Nights (1985, Mikhail Baryshnikov, Gregory Hines)
Story spielt im kalten Krieg. Exil-russischer Balletttänzer findet sich nach einer flugzeugnotlandung in den Fängen des KGB wieder und wird gezwungen für das verhasste Regime zu tanzen. Gregory Hines ist der desillusionierte Exil-Ami der mit Mikhail Baryshnikov auf sein Gegenstück auf anderer Seite trifft.
Die Story fand ich weniger ergreifend, aber Mikhail Baryshnikov tanzt einfach genial; für die Ewigkeit,
Fazit: 7/10 für Freunde der Bewegungsästhetik: absolute Empfehlung!
FBI-Special Agent wird gekidnapped und mittels Gehirnwäsche zur Kampfsau, die letzten Endes alle Widerlinge umlegt.
Auf den Punkt gebracht: absolut unsehenswert
White Nights (1985, Mikhail Baryshnikov, Gregory Hines)
Story spielt im kalten Krieg. Exil-russischer Balletttänzer findet sich nach einer flugzeugnotlandung in den Fängen des KGB wieder und wird gezwungen für das verhasste Regime zu tanzen. Gregory Hines ist der desillusionierte Exil-Ami der mit Mikhail Baryshnikov auf sein Gegenstück auf anderer Seite trifft.
Die Story fand ich weniger ergreifend, aber Mikhail Baryshnikov tanzt einfach genial; für die Ewigkeit,
Fazit: 7/10 für Freunde der Bewegungsästhetik: absolute Empfehlung!
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Black Swan
Natalie Portman spielt ihr Rolle gut, daher geht der Oskar schon klar. Der Film ansich haut mich nicht gerade vom Sockel. Irgendwie hab ich die ganze Zeit drauf gewartet, dass was passiert, aber vom leicht psychodramatischen Ende abgesehen passierte nichts.
6.0
Natalie Portman spielt ihr Rolle gut, daher geht der Oskar schon klar. Der Film ansich haut mich nicht gerade vom Sockel. Irgendwie hab ich die ganze Zeit drauf gewartet, dass was passiert, aber vom leicht psychodramatischen Ende abgesehen passierte nichts.
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"
Derrick Collectors Box 6 (Folge 76-90)
Folge 86 - Prozente (Deutschland 1981)
Martin Schlehdorn (Gerd Baltus) und seine Ehefrau Gerlinde (Gerlinde Locker) benötigen dringend einen Kredit, haben bei den üblichen Anbietern allerdings schlechte Karten. Als Herr Schlehdorn ein Gespräch mit dem Kreditwucherer Hollerer (Rolf Boysen) in dessen Büro führt, fallen unvermittelt mehrere Schüsse im Vorraum, sofort vermutet Hollerer einen Anschlag auf sein Leben, sperrt in grösster Eile die Tür seines Raumes zu. Wenig später wagt Schlehdorn einen Blick in das Vorzimmer, dort liegt der sterbende Herr Mahler (Willy Semmelrogge) auf dem Boden, ein Mitarbeiters des Kredithaies Hollerer. Vor dem Haus wartet Gerlinde Schlehdorn im PKW der Eheleute, folglich muss sie den Täter aller Wahrscheinlichkeit nach gesehen haben. Martin Schlehdorn wittert seine Chance, er will das Wissen seiner Frau gezielt nutzen, nach Möglichkeit die überhöhten Kreditzinsen drücken. Die Ermittlungen führen Derrick und Klein in das luxuriöse Anwesen Hollerers, der dort Frau Mertens (Barbara Rütting) und Herrn Brasse (Michael Degen) beschäftigt, die sich in erster Linie um seine an den Rollstuhl gefesselte Tochter Alice (Sunnyi Melles) kümmern. Offensichtlich erwartet der Beutelschneider einen weiteren Anschlag auf sein Leben, ebenso fürchtet er einen Übergriff auf seine Tochter. Während die Kriminalpolizei eine heisse Spur verfolgt, geht per Telefon die Mittteilung über einen weiteren Mord ein...
Rolf Boysen stellt den knallharten Geschäftsmann äusserst überzeugend dar. Zunächst umgarnt er potentielle Kunden, wer seine Pratiken jedoch hinterfragt, wird mit aalglatter Kaltschnäunzigkeit abgespeist. Sein Gewissen (falls überhaupt vorhanden) regt sich nicht, generell sind immer andere Schuld, und "er hat die Welt schliesslich nicht gemacht". Boysen darf jedoch auch eine andere Seite des unangehmen Charakters Hollerer zeigen. Um seine Tochter sorgt er sich aufrichtig, will die junge Frau vor der harten Realität ausserhalb des herrschaftlich anmutenden Wohnhauses schützen. Dabei kommt ein nahezu überfürsorgliches, erdrückendes Verhalten ans Tageslicht, die übliche Spieldauer von knapp einer Stunde, lässt eine intensive Verfolgung dieses Ansatzes freilich nicht zu. Gerd Baltus ist gewissermaßen die Verkörperung des "unscheinbaren, durchschnittlichen Spießbürgers", der hin und durch nervös-hinterhältige Anflüge aus seinem Korsett entfliehen möchte. Auf Baltus ist wie immer Verlass, eine für ihn typische Rolle, die er mit der für ihn typischen Klasse meistert. Gerlinde Locker bleibt gewollt unscheinbar und unsicher, wird passenderweise von ihrem Filmgatten gegängelt. Barbara Rütting und Michael Degen werden von ihrem Chef mit kühler Arroganz behandelt, der von Degen dargestellte Herr Brasse mutet eher schlicht an, strampelt sich ähnlich wie Baltus/Schlehdorn ab, indes fehlt ihm der clevere Ansatz. Sunnyi Melles wird ab und an durchs Bild geschoben, Willy Semmelrogge darf zum Auftakt den grummligen "Vorzimmersklaven" geben. Martin Semmelrogge taucht in der späten Phase der Folge auf, glotzt ein wenig aufgedunsen aus der Wäsche. Wie immer: Gute Arbeit, die Damen und Herren vor der Kamera verstehen ihr Handwerk.
"Prozente" bringt eine interessant konstruierte Geschichte auf den Bildschirm, die Verknüpfung unterschiedlicher Motive findet meine volle Zustimmung (oder sind sie Motive gar nicht von unterschiedlicher Natur? Überprüft es bitte selbst!). Leider mutet die Auflösung des zweiten Mordes extrem einfallslos an, an dieser Stelle mangelte es dem Autor vermutlich an guten Einfällen, vielleicht wollte man die Zuschauer auch nicht überfordern. Gut gelungen ist die Doppelbödigkeit der Charaktere, sogar der arg unsympathische Kreditwucherer Hollerer ist zu warmherzigen Gefühlen und echter Besorgnis fähig, zumindest im Hinblick auf seine Tochter. Besonders positiv ist mir das Spiel Boysens aufgefallen, als er in einem Gespräch mit Gerd Baltus von schleimig-unechter Freundlichkeit auf die kalt-selbstherrliche Schiene ausweicht, grandios! Die musikalische Untermalung hält sich diesmal sehr zurück, ganz im Gegensatz zur Folge davor (Das sechste Streichholz, 85). Theodor Grädlers Inzenierung ist handwerklich in Ordnung, die Schwächen der Story versucht er nicht durch Krawall oder Popanz zu übertünchen. Herbert Reinecker gelang es nicht, beide Taten mit einer ansprechenden Auflösung auszustatten, der erhobene Zeigefinger wedelt immerhin nicht allzu penetrant vor unseren Nasen herum. Von der Spitzengruppe bleibt "Prozente" deutlich entfernt, der Fan bekommt eine ansprechende Folge in solider Qualität geboten.
6,5/10 (oberste Mittelklasse)
Folge 87 - Der Untermieter (Deutschland 1981)
Zehn Jahre verbrachte Walter Buschmann (Peter Kuiper) im Gefängnis, nun ist der Tag seiner Entlassung endlich gekommen. Leo Kurat (Fritz Strassner) soll sich um die gesellschaftliche Eingliederung des Ex-Häftlings kümmern, stösst jedoch von Beginn an seine Grenzen. Buschmann fährt zu seiner ehemaligen Lebensgefährtin Gudrun Kaul (Lisa Kreuzer), zu der er seit zehn Jahren keinerlei Kontakt mehr hatte. Inzwischen führt Gudrun mit ihrem zehnjährigen Sohn und ihrem Gatten Ulrich Kauf (Horst Sachtleben) längst ein beschauliches Dasein, in ihrem Leben ist kein Platz mehr für ihren damaligen Freund. Buschmann hat Kenntnis von seiner Vaterschaft, trotz aller Warnungen und Bitten seitens Leo Kurat, dringt er mit eisiger Bestimmheit in das Leben der Familie Kauf ein. Verzweifelt versucht Gudrun Kaul ihren Sohn zu schützen, kann sich aber nicht gegen Buschmann behaupten. Gleiches gilt für Ulrich Kauf, der der kaltschnäuzigen Art seines Widersachers nichts entgegensetzen kann. Kurat informiert Derrick über seine Beobachtungen und Befürchtungen, der Oberinspektor war damals mit Buschmanns Fall betraut. Derrick überkommt ein ungutes Gefühl, denn während der Richter vor zehn Jahren "ledliglich" auf Totschlag urteilte, war (und ist) der Kriminalbeamte fest davon überzeugt, dass Buschmann zu jener Zeit einen eiskalten Mord verübte...
Peter Kuiper legte als irrer Frauenmörder in "Tod am Bahngleis" (Folge 5) eine nachhaltig beeindruckende Vorstellung hin, die zu den stärksten Momenten des "Derrick-Universums" zählt. In Folge 34 (Tod des Wucherers) spielt er einen cholerischen Kredithai. Obschon man ihm dort nach wenigen Minuten den Löffel entreisst, bleibt auch dieser Auftritt langfristig im Gedächtnis haften. Sein dritter Streich ist nicht weniger eindrucksvoll geraten, als Walter Buschmann versetzt er eine kleine Familie in Angst und Schrecken. Sein Vorgehen ist eiskalt und berechnend, seinen Opfern geht im Würgegriff der Furcht mehr und mehr der Atem aus. Buschmann hingegen stellt seinen langen Atem unter Beweis, lässt sich sogar durch Derricks Versuch der Famlie Kauf zu helfen, nicht einen einzigen Millimeter von seinem perversen Vorhaben abbringen. Lisa Kreuzer taucht immer wieder in der Reihe auf, erweist sich dabei als erstaunlich wandlungsfähig. Auch die Rolle der zunehmend verzweifelten Mutter und Ehefrau meistert sie souverän. Horst Sachtleben ist dem "Feind im Bett" nicht nur körperlich unterlegen, er kann sich auch verbal nicht gegen die unfassbaren Vorträge des unerwünschten Gastes behaupten. Hans-Jürgen Schatz war lange Zeit in der TV-Serie "Der Fahnder" zu sehen, spielte dort an der Seite von Klaus Wennemann. Hier sehen wir in als Studenten -pikanterweise studiert er ausgerechent Jura, was sich allerdings nicht als hilfreich erweist- der bei den Kauls ein Zimmer zur Untermiete bewohnt. Das kleine Ensemble liefert eine tadellose Vorstellung ab, Peter Kuiper spielt erneut sehr beeindruckend.
Regisseur Michael Braun durfte mit "Der Untermieter" eine packende Folge in Szene setzen, die in weiten Teilen kammerspielartig angelegt wurde. Die abstossende Vorgehensweise des "Bösewichts" ist perfekt eingefangen, kommt ohne wüste Prügeleien oder Pöbeleien aus, Kuiper geht in der Rolle des Walter Buschmann ruhiger, methodischer und abgebrühter vor, wirkt dadurch umso erschreckender. Mir ist zwar das extrem passive Verhalten der Familie Kaul unverständlich, aber vermutlich gibt es jede Menge Menschen, die sich dem Diktat eines Soziopathen dieses Kalibers beugen würden. Was tun gequälte und unterlegene Hunde, die sich ängstlich in eine Ecke zurückziehen? Sie ergeben sich völlig dem dominanten Gegenüber, können aber auch in Angstbeisserei verfallen. Ähnliches bekommen wir in dieser Folge zu sehen. Ständig stellt man sich die Frage, wann die Lage völlig aus dem Ruder läuft, es zu einer Eskalation, Eruption kommt. Mit der Auflösung bin ich nicht ganz zufrieden, zu einfach und lasch klingt das Geschehen aus. Zugegeben, weitere Gedankenspiele werden dem Zuschauer nicht verboten, daher will ich ich nicht mit Ausdauer nörgeln. Die Musik steuerte Klaus Doldinger bei, der sich auf dezente Untermalung beschränkte. Bei der ungeliebten Zahlenwertung verhindert das (in meinen Augen) schwache Finale, dann doch noch den Sprung in die höchsten Regionen, für ein rundes "gut" reicht es aber allemal.
7/10 (gut)
Derrick Collectors Box 6 (Folge 76-90)
Folge 86 - Prozente (Deutschland 1981)
Martin Schlehdorn (Gerd Baltus) und seine Ehefrau Gerlinde (Gerlinde Locker) benötigen dringend einen Kredit, haben bei den üblichen Anbietern allerdings schlechte Karten. Als Herr Schlehdorn ein Gespräch mit dem Kreditwucherer Hollerer (Rolf Boysen) in dessen Büro führt, fallen unvermittelt mehrere Schüsse im Vorraum, sofort vermutet Hollerer einen Anschlag auf sein Leben, sperrt in grösster Eile die Tür seines Raumes zu. Wenig später wagt Schlehdorn einen Blick in das Vorzimmer, dort liegt der sterbende Herr Mahler (Willy Semmelrogge) auf dem Boden, ein Mitarbeiters des Kredithaies Hollerer. Vor dem Haus wartet Gerlinde Schlehdorn im PKW der Eheleute, folglich muss sie den Täter aller Wahrscheinlichkeit nach gesehen haben. Martin Schlehdorn wittert seine Chance, er will das Wissen seiner Frau gezielt nutzen, nach Möglichkeit die überhöhten Kreditzinsen drücken. Die Ermittlungen führen Derrick und Klein in das luxuriöse Anwesen Hollerers, der dort Frau Mertens (Barbara Rütting) und Herrn Brasse (Michael Degen) beschäftigt, die sich in erster Linie um seine an den Rollstuhl gefesselte Tochter Alice (Sunnyi Melles) kümmern. Offensichtlich erwartet der Beutelschneider einen weiteren Anschlag auf sein Leben, ebenso fürchtet er einen Übergriff auf seine Tochter. Während die Kriminalpolizei eine heisse Spur verfolgt, geht per Telefon die Mittteilung über einen weiteren Mord ein...
Rolf Boysen stellt den knallharten Geschäftsmann äusserst überzeugend dar. Zunächst umgarnt er potentielle Kunden, wer seine Pratiken jedoch hinterfragt, wird mit aalglatter Kaltschnäunzigkeit abgespeist. Sein Gewissen (falls überhaupt vorhanden) regt sich nicht, generell sind immer andere Schuld, und "er hat die Welt schliesslich nicht gemacht". Boysen darf jedoch auch eine andere Seite des unangehmen Charakters Hollerer zeigen. Um seine Tochter sorgt er sich aufrichtig, will die junge Frau vor der harten Realität ausserhalb des herrschaftlich anmutenden Wohnhauses schützen. Dabei kommt ein nahezu überfürsorgliches, erdrückendes Verhalten ans Tageslicht, die übliche Spieldauer von knapp einer Stunde, lässt eine intensive Verfolgung dieses Ansatzes freilich nicht zu. Gerd Baltus ist gewissermaßen die Verkörperung des "unscheinbaren, durchschnittlichen Spießbürgers", der hin und durch nervös-hinterhältige Anflüge aus seinem Korsett entfliehen möchte. Auf Baltus ist wie immer Verlass, eine für ihn typische Rolle, die er mit der für ihn typischen Klasse meistert. Gerlinde Locker bleibt gewollt unscheinbar und unsicher, wird passenderweise von ihrem Filmgatten gegängelt. Barbara Rütting und Michael Degen werden von ihrem Chef mit kühler Arroganz behandelt, der von Degen dargestellte Herr Brasse mutet eher schlicht an, strampelt sich ähnlich wie Baltus/Schlehdorn ab, indes fehlt ihm der clevere Ansatz. Sunnyi Melles wird ab und an durchs Bild geschoben, Willy Semmelrogge darf zum Auftakt den grummligen "Vorzimmersklaven" geben. Martin Semmelrogge taucht in der späten Phase der Folge auf, glotzt ein wenig aufgedunsen aus der Wäsche. Wie immer: Gute Arbeit, die Damen und Herren vor der Kamera verstehen ihr Handwerk.
"Prozente" bringt eine interessant konstruierte Geschichte auf den Bildschirm, die Verknüpfung unterschiedlicher Motive findet meine volle Zustimmung (oder sind sie Motive gar nicht von unterschiedlicher Natur? Überprüft es bitte selbst!). Leider mutet die Auflösung des zweiten Mordes extrem einfallslos an, an dieser Stelle mangelte es dem Autor vermutlich an guten Einfällen, vielleicht wollte man die Zuschauer auch nicht überfordern. Gut gelungen ist die Doppelbödigkeit der Charaktere, sogar der arg unsympathische Kreditwucherer Hollerer ist zu warmherzigen Gefühlen und echter Besorgnis fähig, zumindest im Hinblick auf seine Tochter. Besonders positiv ist mir das Spiel Boysens aufgefallen, als er in einem Gespräch mit Gerd Baltus von schleimig-unechter Freundlichkeit auf die kalt-selbstherrliche Schiene ausweicht, grandios! Die musikalische Untermalung hält sich diesmal sehr zurück, ganz im Gegensatz zur Folge davor (Das sechste Streichholz, 85). Theodor Grädlers Inzenierung ist handwerklich in Ordnung, die Schwächen der Story versucht er nicht durch Krawall oder Popanz zu übertünchen. Herbert Reinecker gelang es nicht, beide Taten mit einer ansprechenden Auflösung auszustatten, der erhobene Zeigefinger wedelt immerhin nicht allzu penetrant vor unseren Nasen herum. Von der Spitzengruppe bleibt "Prozente" deutlich entfernt, der Fan bekommt eine ansprechende Folge in solider Qualität geboten.
6,5/10 (oberste Mittelklasse)
Folge 87 - Der Untermieter (Deutschland 1981)
Zehn Jahre verbrachte Walter Buschmann (Peter Kuiper) im Gefängnis, nun ist der Tag seiner Entlassung endlich gekommen. Leo Kurat (Fritz Strassner) soll sich um die gesellschaftliche Eingliederung des Ex-Häftlings kümmern, stösst jedoch von Beginn an seine Grenzen. Buschmann fährt zu seiner ehemaligen Lebensgefährtin Gudrun Kaul (Lisa Kreuzer), zu der er seit zehn Jahren keinerlei Kontakt mehr hatte. Inzwischen führt Gudrun mit ihrem zehnjährigen Sohn und ihrem Gatten Ulrich Kauf (Horst Sachtleben) längst ein beschauliches Dasein, in ihrem Leben ist kein Platz mehr für ihren damaligen Freund. Buschmann hat Kenntnis von seiner Vaterschaft, trotz aller Warnungen und Bitten seitens Leo Kurat, dringt er mit eisiger Bestimmheit in das Leben der Familie Kauf ein. Verzweifelt versucht Gudrun Kaul ihren Sohn zu schützen, kann sich aber nicht gegen Buschmann behaupten. Gleiches gilt für Ulrich Kauf, der der kaltschnäuzigen Art seines Widersachers nichts entgegensetzen kann. Kurat informiert Derrick über seine Beobachtungen und Befürchtungen, der Oberinspektor war damals mit Buschmanns Fall betraut. Derrick überkommt ein ungutes Gefühl, denn während der Richter vor zehn Jahren "ledliglich" auf Totschlag urteilte, war (und ist) der Kriminalbeamte fest davon überzeugt, dass Buschmann zu jener Zeit einen eiskalten Mord verübte...
Peter Kuiper legte als irrer Frauenmörder in "Tod am Bahngleis" (Folge 5) eine nachhaltig beeindruckende Vorstellung hin, die zu den stärksten Momenten des "Derrick-Universums" zählt. In Folge 34 (Tod des Wucherers) spielt er einen cholerischen Kredithai. Obschon man ihm dort nach wenigen Minuten den Löffel entreisst, bleibt auch dieser Auftritt langfristig im Gedächtnis haften. Sein dritter Streich ist nicht weniger eindrucksvoll geraten, als Walter Buschmann versetzt er eine kleine Familie in Angst und Schrecken. Sein Vorgehen ist eiskalt und berechnend, seinen Opfern geht im Würgegriff der Furcht mehr und mehr der Atem aus. Buschmann hingegen stellt seinen langen Atem unter Beweis, lässt sich sogar durch Derricks Versuch der Famlie Kauf zu helfen, nicht einen einzigen Millimeter von seinem perversen Vorhaben abbringen. Lisa Kreuzer taucht immer wieder in der Reihe auf, erweist sich dabei als erstaunlich wandlungsfähig. Auch die Rolle der zunehmend verzweifelten Mutter und Ehefrau meistert sie souverän. Horst Sachtleben ist dem "Feind im Bett" nicht nur körperlich unterlegen, er kann sich auch verbal nicht gegen die unfassbaren Vorträge des unerwünschten Gastes behaupten. Hans-Jürgen Schatz war lange Zeit in der TV-Serie "Der Fahnder" zu sehen, spielte dort an der Seite von Klaus Wennemann. Hier sehen wir in als Studenten -pikanterweise studiert er ausgerechent Jura, was sich allerdings nicht als hilfreich erweist- der bei den Kauls ein Zimmer zur Untermiete bewohnt. Das kleine Ensemble liefert eine tadellose Vorstellung ab, Peter Kuiper spielt erneut sehr beeindruckend.
Regisseur Michael Braun durfte mit "Der Untermieter" eine packende Folge in Szene setzen, die in weiten Teilen kammerspielartig angelegt wurde. Die abstossende Vorgehensweise des "Bösewichts" ist perfekt eingefangen, kommt ohne wüste Prügeleien oder Pöbeleien aus, Kuiper geht in der Rolle des Walter Buschmann ruhiger, methodischer und abgebrühter vor, wirkt dadurch umso erschreckender. Mir ist zwar das extrem passive Verhalten der Familie Kaul unverständlich, aber vermutlich gibt es jede Menge Menschen, die sich dem Diktat eines Soziopathen dieses Kalibers beugen würden. Was tun gequälte und unterlegene Hunde, die sich ängstlich in eine Ecke zurückziehen? Sie ergeben sich völlig dem dominanten Gegenüber, können aber auch in Angstbeisserei verfallen. Ähnliches bekommen wir in dieser Folge zu sehen. Ständig stellt man sich die Frage, wann die Lage völlig aus dem Ruder läuft, es zu einer Eskalation, Eruption kommt. Mit der Auflösung bin ich nicht ganz zufrieden, zu einfach und lasch klingt das Geschehen aus. Zugegeben, weitere Gedankenspiele werden dem Zuschauer nicht verboten, daher will ich ich nicht mit Ausdauer nörgeln. Die Musik steuerte Klaus Doldinger bei, der sich auf dezente Untermalung beschränkte. Bei der ungeliebten Zahlenwertung verhindert das (in meinen Augen) schwache Finale, dann doch noch den Sprung in die höchsten Regionen, für ein rundes "gut" reicht es aber allemal.
7/10 (gut)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Trick 'r Treat - Die Nacht der Schrecken (USA 2007, Originaltitel: Trick 'r Treat)
Wilde Pippimädchen, Rotkäppchen, ein irrer Killer, sonstiges Gezücht und jede Menge Kürbislaternen
(Bereits vor zwei Jahren habe ich einen Kurzkommentar zu diesem Film gepostet, aus aktuellem Anlass wurde er ein wenig überarbeitet.) Auf die Handlung werde ich nicht näher eingehen, die Spoilergefahr ist schlicht und ergreifend zu gross. Ein paar Zeilen möchte ich aber dennoch loswerden, damit zumindest ein kleiner Einblick in diesen schönen Streifen möglich ist. Der Film erzählt mehrere kleine Geschichten, die allesamt lose miteinander verbunden sind. Dies erinnert den Zuschauer spontan an die herrlichen Episodenfilm-Perlen der britischen Filmschmiede Amicus, welche während der sechziger und siebziger Jahre über die Leinwände flimmerten. Freilich auch die Creepshow Reihe, für die 1982 der Startschuss erfolgte. Bei "Trick 'r Treat" laufen die Geschichten aber nicht lediglich nach einer starren Reihenfolge ab, die Erzählung springt mehrfach hin- und her, dadurch entsteht ein frischer, kurzweiliger Gesamteindruck. Die Auswahl der Unholde und Stories ist gut geglückt, auch wenn man manches schon in ähnlicher Form zu sehen bekam. Alles spielt sich an Halloween ab, wann auch sonst? Eine kleine und unheimliche Gestalt namens Sam zieht wie ein (blut)roter Faden durch den Film, überwacht die Einhaltung alter Halloween-Traditionen äusserst aufmerksam, greift bei Verstößen mit ruppiger Unnachgiebkeit zu harschen Bestrafungsmaßnahmen.
Die Verwendung vermeintlich abgedroschener Klischees erweist sich hier als großer Glücksfall. Der geneigte Zuschauer wird sofort in eine schaurig-schöne Welt eingesogen, in der für jede Menge wohligen Grusel und packenden Horror garantiert wird. Selbstverständlich sollen sich die Ereignisse in einer typischen Kleinstadt der USA zutragen, das fallende Laub kündet vom Herbst und von Halloween. Die Macher haben "Trick 'r Treat" mit einer wundervollen Optik ausgestattet, die herrliche Atmosphäre verspricht ein Märchen für große Kinder. In dieser Hinsicht geht der Streifen weiter als viele verwandte Beiträge. Die gewählten Schauplätze mögen gewöhnlich sein, doch deren eskapistische Darstellung zieht den faszinierten Betrachter in eine andere Welt hinein. Eine düstere und gruselige Welt, vor allem aber in eine grandios gestaltete Traum- und Märchenwelt. So überzeugt nicht nur die kurzweilige Anlage der Gesichten, sondern auch die formvollendete Optik, die sehr viel zur bezaubernden Atmosphäre beisteuert. An dieser Stelle ist der Griff in die Mottenkiste mit meinen Lieblingswörtern unvermeidlich: "Trick 'r Treat" ist ein knuffiger Atmosphärenschmeichler erster Güte! Zitate aus anderen Filmen sind bei "Trick 'r Treat" nie frecher Diebstahl, sondern Sympathiebekundungen, Liebeserklärungen.
Zusammenfassend: Die gesamte Sause ist sehr schön und stimmungsvoll inszeniert, der perfekte Stoff für einen gepflegten Gruselabend im Herbst, die schönste Jahreszeit lässt sich mit einem Film wie "Trick 'r Treat" noch intensiver geniessen. Die Erstsichtung vor zwei Jahren erfolgte "einen Abend zu spät". Diesmal habe ich den Termin nicht verpasst, in der vergangenen Nacht erfreute mich der Streifen punktgenau zu Halloween. Die Damen und Herren vor der Kamera machen ihren Job ordentlich, einige bekannte Gesichter sind mit an Bord. Da wäre z. B. Dylan Baker in einer der eindrucksvollsten Rollen des Films zu nennen, völlig durchgeknallt und mit mehr als irren Vorlieben. Brian Cox gibt den alten Griesgram, während die anmutige Anna Paquin in einer sehr ***STOPP***(!!!). Mehr wird nicht verraten, fiese Spoiler könnten hinter jedem Satz lauern. Michael Dougherty lieferte mit "Trick 'r Treat" sein erstes abendfüllendes Werk ab, leider folgte bisher keine weitere Regiearbeit des offensichtlich talentierten Herrn. Die Vermarktung des Streifens ist kein Ruhmesblatt, Warner liess den fertigen Film zunächst im Regen stehen, ein anderer Verleiher für den geplanten Kinostart fand sich nicht. 2009 erfolgte immerhin eine Auswertung auf DVD, meiner Meinung nach hätte der Flick zuvor auf die Leinwände in aller Welt gehört. Die Altersfreigabe verwundert ein wenig, musste man unbedingt "Keine Jugendfreigabe" ziehen? Die "Blaue 16" hätte völlig ausgereicht, denn weder Gewalt noch Nacktheit werden ausufernd zelebriert, sonstige "Schä(n)dlichkeiten" konnte ich ebenfalls nicht erkennen.
"Trick 'r Treat" hat das Potential zum zukünftigen "Halloween-Klassiker", wird mir mit Sicherheit noch einige unterhaltsame Abende bescheren. Ich erhöhe von 7,5/10 auf 8/10 (sehr gut), die mir nach der Zweitsichtung absolut angemessen erscheinen!
Lieblingszitat:
"Charlie Brown ist ein Arschloch!"
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Sanctum
Nervenaufreibender Höhlenforscheralptraum. Natürlich ist von vornherein klar wer als nächstes das Zeitliche segnet, aber kann man sich antun, da doch recht gut rüber kommt was zu tun ist, wenn es ums nackte Überleben geht.
6.9
Nervenaufreibender Höhlenforscheralptraum. Natürlich ist von vornherein klar wer als nächstes das Zeitliche segnet, aber kann man sich antun, da doch recht gut rüber kommt was zu tun ist, wenn es ums nackte Überleben geht.
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Grüße
Nubox481fan
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Kleine Hartbox von X-Cess
Die Bestie aus dem Weltraum (Italien 1980, Originaltitel: La bestia nello spazio)
Im Birkenhain kopulieren Pferdelein
Captain Larry Madison (Vassili Karis) wird auf eine Mission von höchster Wichtigkeit geschickt. In den Eingeweiden des weit entfernten Planeten Lorigon, wird ein grösseres Vorkommen des begehrten Metalles Autalium vermutet, ein unschätzbar wertvoller und wichtiger Stoff. Mit einer kleinen Crew macht sich Madison auf den Weg, an Bord befindet sich auch die attraktive Offizierin Sondra Richardson (Sirpa Lane). Pikant, denn kurz zuvor verbrachte man eine eindringliche Nacht miteinander, doch die Protagonisten sollen bald ganz andere Sorgen haben. Kurz vor Lorigon kommt es zu einem dramatischen Zwischenfall, der durchtriebene Händler Juan Cardoso (Venantino Venantini) will sich die Beute unter den Nagel reissen, verpasst dem Schiff Madisons eine feiste Breitseite. Knapp entgehen die Damen und Herren vom Militär einer Katastrophe, landen wenig später tatsächlich auf dem angepeilten Planeten. Lorigon kommt Lieutenant Richardson bekannt vor, schon vor der gefährlichen Reise wurde sie von bizarren Albträumen geplagt, in denen sie sich vermutlich auf Lorigon befand. Plötzlich wird die Mannschaft von einem rätselhaften Ungetüm attackiert, kann sich dem Zugriff der erschreckenden Gestalt jedoch entziehen. Captain Madison und ein Teil der Besatzung begeben sich auf die Suche nach dem Autalium, sie geraten in einen grotesken Strudel aus Wahn und Lust, treffen auf einen alten Bekannten und sonstige Gesichtsruinen...
Regisseur Alfonso Brescia inszenierte in den sechziger Jahren ein paar Sandalenfilmchen, gefolgt von diversen Italowestern, die bekanntlich ab Mitte der Sechziger die Helden in Sandalen verdrängten. Ab 1977 sorgte Brescia für einige Science-Fiction-Trasher, nachdem er sich zuvor/währenddessen mit dem Polizei-/Gangsterfilm beschäftigte. Der Begriff "Trash" wird seit einigen Jahren überstrapaziert, doch auf "Die Bestie aus dem Weltraum" trifft dieses Wörtchen zweifellos zu, hier hagelt grober Unfug ohne Pause oder Gnade auf den Zuschauer hernieder. Kulissen der billigsten Sorte, herrliche knuffig-bescheidene Raumschiffe, "typische" SF-Schaupläze wie ein völlig harmlos anmutender Birkenwald. Achja, die Raumschiffmodelle sind bereits keine Meisterleistungen, aber die "Innenausstattung" der Gefährte spottet jeder Beschreibung, unglaublich. Freilich darf es bei all diesem Stumpfsinn nicht an bekloppten Uniformen fehlen, die mich spontan an "Bavas Planet der Vampire auf Crack" erinnern. Die "Handlung" wird immer wieder durch unerotisches Gerödel gestreckt, bei dem sich die Herrschaften wahlweise im Wald oder zwischen bunten Kissen besteigen. Die vorliegende DVD bietet zwei unterschiedliche Fassungen an, auf die ich gegen Ende des Kurzkommentares eingehen werde.
Für die Rolle des Helden wählte man Vassili Karis, der in mehr als vierzig Filmen aus der zweiten und dritten Liga mitwirkte. Karis mutet "irgendwie" wie einer dieser unsympathischen Banker oder Versicherungsfritzen an, die ihren Opfern mit fragwürdigen Verträgen das letzte Geld aus der Tasche zu ziehen gedenken, aber wozu braucht eine Granate wie "La bestia nello spazio" einen Superman(n)? Meist glotzt Herr Karis debil aus den Glupschern, unter Druck offenbart er dennoch echte Führungsqualitäten, die Damen liegen ihm sowieso zu Füßen. Venantino Venantini dürfte fast jedem Freund gepflegter Eurokultunterhaltung schon häufiger begegnet sein, als schlitzohriger Händler sorgt er für manchen Schmunzler. Neben Vassili Karis und Venantino Venantini, ist Claudio Undari die bemerkenswerteste Erscheinung in den Reihen der Herrenriege, er gibt den geheimnisvollen Onaf, einen Bewohner des Planeten Lorigon. Zwar taucht Undari erst recht spät auf, hinterlässt aber besonders bei der weiblichen Hauptdarstellerin einen tiefschürfenden Eindruck. Wenn Onaf die untere Hälfte seines traumhaften und wohlgeformten Körpers schlagartig enthüllt, werden neue Standards in den Disziplinen brechreizanregende Behaarung und bedrohliche Hammergröße gesetzt. Es ist unbeschreiblich, ich bin vor Lachen fast vom Sofa gefallen! Sirpa Lane ist eindeutig das Schmuckstück unter den Damen, die aus Finnland stammende Blondine zeigt ihren schmackhaften Körper vor, begibt sich mit Vassili Karis in den Nahkampf, entdeckt unter der Anleitung von Claudio Undari neue Gebiete auf dem Feld der Höhlenforschung. Damit sind die relevanten Akteure genannt, die übrigen Herren bleiben austauschbar, die ergänzenden Damen sind nett anzuschauen, gewähren selbstverständlich mehrfach freien Blick auf ihre fruchtig-frischen Auslagen.
Mit ein paar Zeilen lässt sich "Die Bestie aus dem Weltraum" nicht angemessen beschreiben oder würdigen. Nahezu jede Einstellung ist purer Unsinn, Schund und entbehrt Sinn und Verstand. Unglaubliche Dinge spielen sich vor den Augen des Betrachters ab. Dümmliche Raumfahrer taumeln durch einen Wald, fühlen sich plötzlich ganz seltsam, unvorbereitet erblicken sie Pferde beim Akt, werden bei dieser Aussicht selbst spitz... Wenig später landen sie in Onafs Anwesen, wo fleissig gebechert und natürlich nach allen Regeln der Kunst gepimpert wird. Achso, erwähnte ich bereits, dass der superdupermächtige Megarobotercomputer Zokor über den Planeten Lorigon herrscht, der mit blecherner Hand und eiserner Härte gegen alle Störenfriede vorgeht? Nein? Macht nichts, denn allerspätestens beim Anblick der Leibgarde Roboimperators erleidet ihr eine Zwerchfellruptur! Übrigens ist der besagte Roborocker völlig durchgeknallt, laut Onav sind bei Zokor vor ewiger Zeit diverse Transistoren verglüht, nun haben wir den Salat.
Alfonso Brescia (unter dem Tarnnamen Al Bradley am Start) hat einen Klassiker für die Ewigkeit vom Stapel gelassen (muhahaharrr)! Vermutlich werden mindestens 98% der Menschheit dem Druck dieser Granate nicht gewachsen sein, spätestens nach fünf Minuten vor Wut die DVD aus dem Fenster werfen. Wer jedoch nicht vor "echtem" Schund zurückschreckt, sich mit einer extrem beknackten Synchro anfreunden kann (die deutsche Fassung macht richtig Freude!), dazu noch ein Herz für "unerotische Erotikszenen" hat... Der sitzt entweder längst in der Klapse und wurde dauerhaft sediert, oder gehört zu einer asozialen Randgruppe verwirrter Filmfanatiker, die vor kaum einer Entgleisung wahnsinniger Murksbrüder zurückschrecken. Bitte, wer sich irgendwie angesprochen fühlt, sagt die nächste Sitzung beim Psychoklempner ab, zieht euch lieber diesen Stoff ins Hirn (aber werft mir nachher nicht vor, dass ich euch nicht vor den Nebenwirkungen gewarnt hätte!). Weil es gerade so gut passt, möchte ich die versprochenen/angedrohten Worte zu den beiden Fassungen loswerden. "Standard" kommt ohne HC-Einschübe ins Haus, während die "XXX-Version" ein paar Momente dieser Gangart einstreut. Ein wenig Gesauge und Gerammel ohne Tarnkappe, doch insgesamt wirkt die Version ohne HC "runder". Allzu groß sind die Unterschiede sowieso nicht, die HC-Fassung punktet mit mehr Ausblicken auf den Gnadenhammer Onafs, der mit seinem Gummiprengel eine widerspenstige Pforte durchschreiten möchte. Ergo erreicht die HC-Version letztlich den gleichen Unterhaltungwert.
Bevor ich es vergesse, möchte ich auf den sehr schönen Score von Pluto Kennedy (Marcello Giombini) hinweisen. Der Sound bewegt sich irgendwo zwischen "Siebziger-Jahre-SF-Mucke" und "C64-Geschwurbel", tatsächlich lieferte Giombini später Arbeiten für C64-Spiele ab, der legendäre Computer eroberte ab 1982 die Wohnzimmer in aller Welt (aber das ist ein anderes Thema. Hach, Nostalgie in Vollendung). Abschliessend ein Blick auf die DVD aus dem Hause X-Cess. Während in den USA (Severin) und Großbritannien (Shameless) bereits DVDs vorlagen, war eine Veröffentlichung für den deutschen Markt längst überfällig. Angenehmerweise packte X-Cess gleich beide Fassungen auf die Scheibe, die gebotene Qualität sollte die Zielgruppe zufriedenstellen, ein paar Boni runden den positiven Eindruck ab. Im Zuge des grassierenden "Hartboxenwahns", bietet das Label den Streifen mit drei unterschiedlichen Covern an, eine kleine und zwei große Hartboxen wurden auf den Markt geworfen, der Inhalt ist identisch.
Wie zum Henker soll ich "Die Bestie aus dem Weltraum" in Zahlen bewerten? Ein unmögliches Unterfangen! 9/10 Sympathiepunkte? 11/10 Trashpunkte? Reicht das als Hinweis, Warnung, Drohung, Bankrotterklärung? Liebhaber wissen sowieso Bescheid, Neugierige sind gewarnt, der Masse geht es am Popo vorbei.
Lieblingszitate:
"Bring mir eine Uranusmilch." & "Du standest bisher unter einer geistigen Einengung!"
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
127 Std.
Mal wieder Sport ist Mord oder lieber arm dran als Arm ab.
Trotz vermeindlich positiver Kommentare ordne ich den Film eindeutig hinter dem kürzlich gesichteten Sanctum ein. Geht ja um die gleiche Grundproplematik.
Fehlt eindeutig an Spannung...
6.5
Mal wieder Sport ist Mord oder lieber arm dran als Arm ab.
Trotz vermeindlich positiver Kommentare ordne ich den Film eindeutig hinter dem kürzlich gesichteten Sanctum ein. Geht ja um die gleiche Grundproplematik.
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Nubox481fan
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Ich höre was, was du nicht hörst.
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
#10 der Koch Media Western Collection
Glut der Sonne (Italien, Spanien 1967, Originaltitel: Dove si spara di più)
Milchbubi muckt auf
Kalifornien ist groß. Doch nicht groß genug für die Familie Mounters und den Clan der Campos, die sich seit ewigen Zeiten gegenseitig abmurksen. Gerade hat es mal wieder einen Burschen aus den Reihen der Campos erwischt, doch statt der üblichen Rache verfolgt das Oberhaupt der Sippe (Rufino Inglés) einen hinterlistigen Plan. Er schlägt dem Chef der Mounters (Luis Induni) ein faires Duell zwischen den verfeindeten Familien vor, ausgetragen auf neutralem Boden, überwacht von einem unparteiischen Beobachter. Mounters willigt ein, gerät wenig später mit seinen Leuten in einen Hinterhalt, trotz deutlicher Verluste kommen die Mounters mit einem blauen Auge davon. Ärgerlicherweise haben die Campos den "Schiedsrichter" im Sack, gleiches gilt für den korrupten Sheriff (Piero Lulli). Unglücklicherweise fällt der junge Johnny Mounter (Peter Lee Lawrence) in Feindeshand, kann sich aber gemeinsam mit dem pfiffigen Gauner Lefty (Andrés Mejuto) aus dem Staub machen. Lefty bringt seinem Schützling den Umgang mit dem Colt bei, die Bardame Rosalind (Maria Cuadra) führt Johnny in tiefere Regionen ein, verliebt sich in das blonde Bürschlein. Doch seine wahre Liebe soll Johnny an anderer Stelle begegnen. Als er mit Lefty eine Kutsche überfällt, trifft er auf die bezaubernde Giulietta (Cristina Galbó), die dem jungen Mounters gehörig den Kopf verdreht. Zu blöd, denn Giulietta ist die Tochter des alten Campos, überdies hinter den Kulissen längt dem schmierigen Sheriff versprochen, den ein ganz besonderes Ereignis mit dem zukünftigen Campos-Obermotz Rodrigo (Peter Martell) verbindet. Keine guten Vorzeichen für die Liebe der jungen Generation, nicht nur die Familienfehde und der Sheriff stellen schier unüberwindbare Hindernisse dar, auch die eifersüchtige Rosalind ist verdammt sauer...
Gianni Puccini inszenierte nur einen Western, wird ansonsten eher dem "anspruchsvolleren" Kino zugerechnet. "Romeo und Julia" musste als Vorlage herhalten, das Drehbuch überzeugt mit einem interessanten Beziehungskonstrukt, weicht (teils) erfrischend vom üblichen Schema ab. Gute Voraussetzungen für einen ganz besonderen Italowestern, der mich letztlich aber nicht vollständig überzeugen kann. Die folgen Zeilen suchen nach einer Erklärung.
Zu Beginn drückt der Streifen mächtig auf die Atmosphärentube, tischt uns sofort das stilvoll eingefangene Ende eines Zöglings aus dem Lager der Campos auf. Blut, Schweiss und Hass. Eine wüste Ballerei lässt nicht lange auf sich warten, die Vorstellung der relevanten Figuren nimmt ein wenig mehr Raum ein, was in diesem Fall ausdrücklich zu begrüßen ist. Ich erlaube mir den Sprung zum Finale. Erneut wird regnet es aus allen Läufen Blei, die Reihen lichten sich rasant. Wirklich innovativ ist der Krawall nicht ausgeführt, der Fan sollte aber weitgehend zufriedengestellt werden. Einerseits werden (im wahrsten Sinne des Wortes) keine Gefangenen gemacht, andererseits fällt das Ende nicht für alle Beteiligten so konsequent aus, wie ich alter Miesepeter mir es gewünscht habe. Ein kleiner Höhepunkt ereilt uns dennoch, eine -in diesem Umfeld- sehr grotesk anmutende Gestalt taucht wie aus dem Nichts auf, mehr will ich wegen akuter Spoilergefahr nicht verraten. Nun haben wird also einen sehr starken Auftakt, obendrauf ein solides Finale mit verzeihbaren Schwächen. Doch was passiert in der übrigen Zeit? Tja, die wird leider, leider von zu viel Peter Lee Lawrence (bürgerlich Karl Otto Hirenbach, hier als Arthur Grant unterwegs) dominiert, dessen "schwachmatische Unpräsenz" mir den Genuss immer wieder verhagelt. Was macht der Typ falsch? Sicher ist er nicht unbedingt ein begnadeter Schauspieler, was ich ihm an dieser Stelle aber gar nicht ankreiden will. Fakt ist, ich mag den Schmalhans nicht, er nagt an meinen Nerven. Hinzu kommt noch die -für meinen Geschmack- unsympathische Anlage der Figur Johnny Mounters, ich mag solche "kleinen Früchtchen mit grossen Problemen" nicht ertragen. Wie bitte? Ausgerechnet ich begebe mich auf den ausgetretenen Pfad der engstirnigen Nörgelei, wo ich doch (fast) immer jeden Darsteller unbedingt mögen will!? Schon plagt mich mein schlechtes Gewissen, trotzdem kann ich meine Abneigung gegen diese Made nicht zügeln.
Noch immer steht die Frage im Raum, was macht der arme Karl Otto verkehrt??? Vermutlich fast nichts, ich bin inkompatibel, verzeiht mir. Eventuell hatte ich irgendwann Albträume, in denen mich ein Stoffel wie Karl Otto zum Sechs mit flachbrüstigen Thai-Frauen zwingen wollte, die Kassengestelle von Fielschwamm trugen und hysterisch keiften. Verdammt, ich habe keinen blassen Schimmer! Genug davon, werfen wir einen Blick auf die anderen Akteure vor der Kamera, den Damen gewähre ich den Vortritt. Cristina Galbó geniesst bei mir stets Kredit, immerhin wirkte sie in Lieblingen wie "Das Leichenhaus der lebenden Toten" (Non si deve profanare il sonno dei morti, 1974) & "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" (Cosa avete fatto a Solange?, 1972) mit. In diesem Western ist sie noch mehr Mädchen als Frau, passt daher noch nicht in mein Beuteschema. Cristinachen ist putzig, süss, man muss sie einfach mögen, sie spielt die Rolle der Giulietta sehr liebenswert, bei Bedarf legt sie kratzbürtige Anfälle hin. Richtig gut hat mir María Cuadra gefallen, die mit ihrer Mixtur aus Erotik, Sehnsucht und Verschlagenheit den Puls beschleunigt. Ana María Noé sehen wir als Ehefrau des alten Mounters, der von Charakterkopf Luis Induni verkörpert wird, den man aus unzähligen Europroduktionen kennt. Andrés Mejuto hat keinen leichten Job, er hat viele gemeinsame Szenen mit dem doofen Karl Otto, die durch seinen kauzigen Knuffel Lefty in deutlich erträgliche Bahnen gelenkt werden. Die Stars sind für mich allerdings Piero Lulli und Peter Martell. Lulli dringt die Verdorbenheit aus jeder Pore, aus seinem Gesicht sprechen Arroganz und Niedertracht, eine grossartige Vorstellung! Peter Martell ergänzt den Auftritt von Piero Lulli, zeigt eindeutig sadistische Neigungen (Gefangenenfolter, die eigene Schwester brutal verprügeln). Lulli und Martell kommen dermaßen ekelhaft rüber, ich verspüre den Wunsch die eigenhändig über den Haufen zu scheissen (haha, der verunglückte Kalauer des Tages). Besser kann man "Westernfieslinge" kaum zum Leben erwecken, zu solchen Zwecken müsste schon ein Kinski aus der Kiste hüpfen. Bevor ich mich in weitere Peinlichkeiten und Entgleisungen verstricke, soll an dieser Stelle genug zu den Schauspielern gesagt sein.
"Glut der Sonne" ist ein interessanter Western, ein besonderer Western. Kein Meisterstück wie der im selben Jahr entstandene "Töte, Django" (Se sei vivo spara), aber ein aus der Masse "irgendwie" hervorstechender Beitrag. Auf den Habenseite stehen ein paar solide "Standardszenen" (was keinen Widerspruch zur "Besonderheit" des Films darstellt), wenige härtere Momente, ein kaputt-frecher Einfall, Paul Naschy in zwei kleinen Rollen (ich verzichte auf die üblichen Begeisterungsstürme zum Thema Naschy, sonst tippe ich noch nächste Woche an diesem Kurzkommentar herum). Weiterhin spielt die Besetzung (überwiegend) stark auf, sind die Spannungen innerhalb des Geflechts reizvoll, bieten Kamera, Schnitt und Musik ordentliche Qualität. Die deutsche Synchronisation leistet sich ein paar Flapsigkeiten, bietet aber ansonsten kaum Anlass zur Beschwerde. Für 7/10 sollte es reichen, doch Karl Otto grätscht mit solch nachhaltig schmerzhafter Gewalt dazwischen, ich muss einen vollen Punkt abziehen. Erneut: Es tut mir leid!
Koch Media hat mit der "Regenbogen-Reihe" vielen Fans des Eurowestern eine grosse Freude gemacht. Obschon ich mit "Glut der Sonne" nur zum Teil glücklich sein kann, verneige ich vor den Köchen, denen wir die Präsentation nahezu vergessener Schätzchen verdanken, auch wenn nicht alle Sausen mitten ins Zentrum der Lust treffen. Die DVDs dieser Reihe gehören in jede gepflegte Sammlung, sofern man ein Herz für Western aus Italien/Europa im geschundenen Leib trägt. "Glut der Sonne" liegt in sehr schöner Verfassung vor, eine Prise sehenswertes Bonusmaterial rundet den erstklassigen Eindruck ab, das Digipak ist sowieso (wie immer) toll gestaltet.
6/10 (...und wer mit Karl Otto keine Schwierigkeiten hat, der darf locker einen fetten Punkt addieren)
Lieblingszitat:
"Vor Ungeziefer schützt man sich, indem man es zerquetscht!"
Zuletzt geändert von Blap am Sa 5. Nov 2011, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Peter Maffay "tabaluga und die zeichen der zeit"
Mit freundlichen Grüßen an alle!