Jemand Erfahrungen mit Audiolab ?

[NorbertSoul]

Die Presse und die Netzgemeinschaft sind ja voll der Lobes für die 8200er Audiolab Serie.
Insbesondere der CD und CDQ sind auch auf Grund ihres scheinbar sehr guten DA-Wandlers mehrfach sehr gut getestet.
Was mich interessieren würde:
Man könnte ja den 8200CD mit dem 8200A (Vollverstärker) kombinieren, oder den 8200CDQ (mit analoger Vorstufe) an den 8200P (Stereoendstufe). Letztere Lösung hat 100W anstatt derer 60W. Gibt es sonst Erfahrung mit den Geräten?

Gruss,
Nobbi

[robbi]

Hallo Norbert,

ich habe seit ca. 2 Wochen die Variante mit 60 Watt je Kanal (siehe Signatur) und bin absolut begeistert.

In Ergänzung zu meinen Eindrücken von der erste Seite dieses Threads (Hörprobe beim Händler gegen NAD und Atoll) hatte ich zwischen Weihnachten und Silvester eine zweite Hörsession bei mir zu Hause gestartet.

Da ich keines der Geräte beim Händler leihen konnte, habe ich das Angebot eines Freundes wahrgenommen und zwei seiner nicht genutzten Vollverstärker Probe gehört. Die Kandidaten: Cambridge Azur A840 V2 und ein Luxman L-410 (aus den 80ern). Ziel war es, mal zwei gegensätzliche Geräte zu vergleichen, um meiner eigenen Vorstellung eines für mich passenden Verstärkers näher zu kommen.

Ich kenne mich mit der Technik nicht so gut aus, aber der Luxman arbeitet wohl bis 15 Watt im reinen Class A und danach in AB. Mein erster Eindruck: Für so ein altes Gerät echt ein Wahnsinns-Klang. Vielleicht nicht so detailliert, wie ich die ein oder andere CD schon mal gehört hatte, aber doch hinreichend aufgelöst und SEHR voluminös. Richtig große Akustik-Gitarren standen da im Raum.
Anschließend dann der Cambridge: Hohe Erwartung... große Ernüchterung. Ich persönlich kann die vielen Testberichte absolut nicht nachvollziehen. Da waren zwar viel mehr Details, aber einfach deutlich weniger Musik. Null Emotion, kein wippendes Bein, nichts.

Kann natürlich sein, dass die Kombi aus dem Cambridge und meinen nuvero4 (und einem eher halligen als gedämpften Wohnzimmer) aus irgendeinem Grund nicht gut harmoniert, aber für mich war das nichts.

Also bin ich mit diesen Eindrücken zurück ins Hifi-Studio, da ich auch kein 30 Jahre altes Gerät ohne FB kaufen wollte. Der Eindruck der Audiolab-Kombi war noch positiv in Erinnerung und so habe ich diese nochmal gehört. Mit etwas mehr Musik und etwas länger und an zwei verschiedenen Paar Boxen (Dynaudio Focus 340 und Audiophysic - Modell mir unbekannt). Hier steckt aus meiner Sicht ein bisschen Wärme des Luxman mit einem deutlich besseren Auflösungsvermögen drin. Gleichzeitig war der Bass trocken, wenn er es sein musste. Ich habe dann noch mit Primare I21 verglichen. Hier schien alles etwas klare zu spielen, vielleicht einen Tick souveräner, aber auch nicht ganz zu direkt, wenn es mal direkt sein muss. Für nochmal mehr Geld kein echter Hinzugewinn mehr.

Ich habe also die Audiolab-Geräte gekauft. Zu Hause angeschlossen gab es auch keinerlei Enttäuschung i.S.v. "klingt ja ganz anders". Eigentlich war sofort alles so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das ATM kann man übrigens super einbinden! So nehme ich bei einigen Aufnahmen minimal die Höhen heraus (z.B. bei der BluRay von Adele, die ich vom 8200CD wandeln lasse - klingt astrein!).

Konkretere Fragen gerne an mich. Ansonsten hoffe ich, etwas geholfen zu haben.

Grüße
Robert

[NorbertSoul]

Robbi,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Das bestätigt ja mein Vorhaben mir die Kombi (also 8200A + CD, zwar etwas weniger Watt aber ich mag irgendwie richtige Volume-Regler ganz gerne, nicht diese Tasten Up/Down) mal anzuhören.
Dann würde ich mir auch nen externen DA Wandler schenken können.
Gut, das ginge auch beim Cambridge 740C oder 840C, aber preislich nehmen die sich ja nix....bis auf das die Audiolab Geräte noch nicht gebraucht oder mit sonstigen Sonderkonditionen zu bekommen sind.

[robbi]

Ich hatte Glück und konnte die Aussteller günstig bekommen. Laut meines Händlers soll da sogar noch ein Preisupdate kommen, das den 8200CD um 100 EUR und den 8200A um 50 EUR teurer macht...
Aber abgesehen von zusätzlichen Filtern für den DA-Wandler kommt da wohl nicht viel neues dazu.

Über den verbauten Sabre32-Reference-Dac liest man eigentlich nur Positives. Denke, man kann sein Geld schlechter investieren