Lipix hat geschrieben:Das Problem hängt nicht am Schmelzpunkt sondern kommt bereits in viel niedrigeren Bereichen zum tragen.
Durch die Wärmeausdehnung entstehen Spannungen in den Lötstellen und diese sind an bestimmten Punkten deutlich erhöht. Die Lötverbindungen reagieren schon sehr deutlich unter dem Schmelzpunkt auf diese wiederkehrende Belastung.
Das resultierenden Kräfte kann man sich auch nicht einfach aus den Fingern saugen, ich hab grade für Lötverbindungen schon die eine oder andere FEM Simulation erstellt, um die Lebensdauer abschätzen zu können.
Bleiverbindungen sind seit einigen Jahren verboten. 5-10? Heutzutage werden meist Legierungen aus Silber, Zinn und Kupfer verwendet. Hier kommt es eben auf die Komponenten an die Verbunden werden sollen und die entsprechenden Verarbeitungs- und Betriebstemperaturen.
Genau! Durch die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten von (bleifreiem) Lötzin, den Löt-Pads der Platine und den (SMD-)Bauteilen (R,C,L) kommt es also zu eine Gleichung mit 3 Unbekannten, sodass nach endlich vielen Zyklen von Ausdehnung und Kontraktion eine der drei Beteiligten "aufgibt". Meist ist es die Lötstelle, ab und zu bricht aber auch mal ein SMD-Bauteil. Bleihaltiges Lötzinn ist übrigens noch nicht überall verboten: Vor allem in der Medizintechnik darf es bei "sicherheitskritischen" Schaltungen weiter benutzt werden, solange es keinen adäquaten bleifreien Ersatz gibt. Denn bleifrei bedeutet immer, Kompromisse einzugehen (Höhere Löttemperatur, die im Ofen beim "Backen" die SMD-Bauteile schädigen kann sowie andere Ausdehungskoeffizienten, sodass es schneller zu "Ermüdungsbrüchen kommen kann). Bei den KFZ-Zulieferern gibt es auch erst seite wenigen Jahren ein Verbot von bleifreiem Lot. Allerdings: Das trifft nur auf Neuentwicklungen zu. "Alte Projekte" dürfen bis zum Serienende wie bisher gefertigt werden. Und bei sicherheitskritischen Anwendungen wie Airbagsteuerung, ABS/ESP und Antriebsstrang kann man Ausnahmen beantragen.
Denn Sicherheit geht immer über Umweltschutz, wobei das mit dem Umweltschutz auch nur geheuchelt ist: Das, was man an giftigem Blei einsparen kann, muss man an anderer Stelle u.a. an giftigen (neuartigen) Flussmitteln zusetzten, damit das Lot auch hält. In der c't gab es mal vor ca. 2 Jahren konkrete Zahlen von den Mengen der neu hinzugekommenen Gifte, seit auf bleifrei umgestellt wurde. Da wird es einem ganz anders...
laurooon hat geschrieben:Weyoun hat geschrieben:Platinen-Upgrades gibt, die nur 1/10 des Neugerätes kosten.
Um Himmels Willen. Ein neues HDMI-Board für den Denon kostet 1000€. 1000€! Die spinnen doch. Und dein restlicher AVR ist immer noch "alt" und dessen Betriebsstunden werden durch das HDMI-Board auch nicht genullt. Also dieses modulare Gedöhns ist IMHO reine Schrottveredelung (oh, das klingt fies!). Aber ich stecke doch keine 1000€ in ein altes Gerät, was schon 3 Jahre und älter ist. Für 200€ wäre so ein Board eventuell ein Deal.
Wenn mir einer garantiert, dass so ein AVR 20 Jahre halten wird, dann bin ich auch bereit da Geld reinzustecken. Aber nicht bei dem Unterhaltungselektronikmarkt, wo jeder mit geplanten Obsoleszenzen arbeitet.
Wenn man mal den UVP der Highend Vorstufe des Denon mit 9000 € nimmt, sind 1200 € für ein Upgrade doch nur 13 %. Also habe ich doch ganz gut gelegen.
Bei dem "kleineren" Verstärker im Bereich 7000 € sind die 1200 € natürlich mehr, da gebe ich dir recht (17 %).
Dafür hat man aber länger etwas von seinem "Schätzchen" und muss nicht jedesmal den Preis eines neuen VW Up zahlen.
LG,
Martin