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Erste Gehversuche mit Messmikro

Diskussionen zu Hörräumen und zur Lautsprecheraufstellung
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++Stefan++
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Erste Gehversuche mit Messmikro

Beitrag von ++Stefan++ »

Hallo, es ist kaum drei Stunden her, da kam ein Behringer Messmikro in meine Wohnung getrudelt.
Vorhin habe ich mit ersten Messungen begonnen, und jeder Anfang ist schwer!
Als Software verwende ich im Moment REW V5 (man bekommt jene Software nachdem man sich in einem Forum angemeldet hat). Dort gab es sogar eine FQ Gang Kalibrierungsdatei für das ecm Mikro.
Ich habe alleridings noch einige Probleme Die Messergebnisse zu interpretieren.

Nachhallzeit:
Diese Messung wird RT 60 genannt, weil man normalerweise den Zeitpunkt, andem das Originalsignal um 60db abgefallen ist misst.
So wird in dem Programm nur eine T 20 und T 30 angegeben, welche Zeit wäre denn die ausschlaggebende.

Impulsantwort:
Dann habe ich mir mal die Impulsantwort angeschaut. Wenn ich jene richtig interpretiere habe ich wenig frühreflektionen nur eine ordentliche Reflektion an der Rückwand meines Zimmers (diese ist zu teilen ungedämpft ihr gegen über steht die Beamerleinwand, ebenfalls ungedämpft).

Frequenzgang:
Der Frequenzgang kommt mir bei höheren Frequenzen sehr komisch vor?
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Tinitus
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Re: Erste Gehversuche mit Messmirko

Beitrag von Tinitus »

Hallo ++stefan++,

12594

zeigt eine Nl102 in annähernd optimaler Aufstellung in meinem Wohnzimmer (sehr überdämpft). Selbst in wirklich ungüstigerer Aufstellung kann ich deutlich mehr Höhenwiedergabe verzeichnen. Ich gehe davon aus, dass bei Deiner Messung etwas schief gelaufen ist. Welchen Mikrofonverstärker hast Du eingesetzt? War die Phantomspeisung fürs ECM8000 eingeschaltet?.

Gruß, Uwe.
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Primius
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Re: Erste Gehversuche mit Messmirko

Beitrag von Primius »

++Stefan++ hat geschrieben: Frequenzgang:
Der Frequenzgang kommt mir bei höheren Frequenzen sehr komisch vor?
Hast du die Lautsprecher einzeln gemessen?: wenn beide Lautsprecher gleichzeitig laufen, reichen schon kleine unterschiede im Abstand zum Mikrofon, sodass Aufgrund der kurzen Wellenlängen im Hochton, destruktive Interferenzen auftreten.
Die leichte schräge im Hochton könnte auch durch die zunehmende Bündelung des Hochtöners begründet werden.

Welche Einstellungen standen im Messdialog?
Die Einstellung, dass mehrere sweeps hintereinander abgespielt werden, sorgte bei mir für fehlendem Hochton.

Messungen der NuBox 360 bei mir zeigen auch einen steilen Anstieg unter 1kHz, vielleicht handelt es sich dabei um ein häufiges Raumakustik+Abstrahlverhalten Problem.
Ich weiß leider nichtmehr wie groß die Berge und Täler waren, aber der Verlauf des Frequenzgangs sah so änlich aus wie bei dir.

Die Spitze bei unter 30Hz sieht m.M.n. selbst für eine Standbox sehr ausgeprägt aus. wird ein ATM verwendet?

Allgemein:
Achte darauf, dass das Signal/Rausch verhältnis ausreichend hoch ist. Zu viel Rauschen in der Messung zeigt sich unteranderem durch unrealistischem Tiefgang der Lautsprecher.
In einer (unerreichbaren) rauschfreien Messung muss der Pegel einer passiven Bassreflex-Box unter der (-3dB)-Frequenz zu den tieferen Frequenzen hin mit mindestens 24dB/oktave leiser werden, mit ATM ist der Verlauf sogar viel steiler. In einer Rauschbehafteten Messung geht dieser steile Verlauf in einer flachen "unruhige" graden über. Das ist der Rauschpegel.
Auch wenn der Breich unter 20Hz für der Höreindruck nebensächlich ist, sollte er dagestellt werden, um abschätzen zu können, auf welcher höhe sich dieser "Rauschteppich" befindet.
Das höchste Signal/Rausch Verhältnis erhälst du mit der maximalen Sweep dauer. (Von mehreren sweeps hintereinander rate ich aufgrund den schlechten Erfahrungen mit dem Hochton ab)
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++Stefan++
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Re: Erste Gehversuche mit Messmirko

Beitrag von ++Stefan++ »

Am darauffolgendem Tag erfolgten noch ein paar andere Messungen.
Diese Reflektion der ersten Messung kann ich nicht mehr bestätigen, es schien wohl ein Messfehler zu sein.
Die Messungen mit acurate sehen wirklich sehr gut aus, ich vermute aber, dass man die Messungen von zwei verschiedenen Programmen schwer vergleichen kann (lohnt sich die Investition in Accurate, bzw gibt es vielleicht auch eine Testversion?)

Ich habe die Lautsprecher bei etwa 1-3Watt gemessen (durch das ABL gibt es im Bass natürlich etwas mehr Pegel), weit darüber möchte ich allerdings wegen der Hochtönerbelastung (und Ohrenbelastung nicht gehen).
Primus, hast du auch mit REW gemessen? Ich selbst kann keine Verfälschung im Hochton durch mehrere Sweeps feststellen. An die Gangunterschiede im Hochton zwischen rechtem und linkem Lautsprecher habe ich auch schon gedacht, dies auszuprobieren wird nicht viel Mühe machen.

Wenn morgen mein XLR Kabel ankommt, werde ich nochmals Messungen durchführen. Ob es sich lohnt ARTA mal zu verwenden?

Die Bassenke bei 40Hz fand ich sehr interessant, vor ein paar Tagen habe ich die MEG 901k gehört. Dort kam mir der Paukenschlag viel zu "wuchtig" vor im Vergleich zu meiner Heimanlage. Ein Indiz dafür, dass die Senke wirklich existiert.
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Tinitus
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Re: Erste Gehversuche mit Messmirko

Beitrag von Tinitus »

++Stefan++ hat geschrieben:Am darauffolgendem Tag erfolgten noch ein paar andere Messungen.
Diese Reflektion der ersten Messung kann ich nicht mehr bestätigen, es schien wohl ein Messfehler zu sein.
Die Messungen mit acurate sehen wirklich sehr gut aus, ich vermute aber, dass man die Messungen von zwei verschiedenen Programmen schwer vergleichen kann (lohnt sich die Investition in Accurate, bzw gibt es vielleicht auch eine Testversion?)
Ob ich nun mit Accourate, Arta, Audionet Carma 3 gemessen habe, die Ergebnisse sind qualitativ gleichwertig. Der Messschrieb den ich gepostet habe kommt vom "idealen Standpunkt" der Boxen, welchen ich nur erreichen kann, wenn ich etwas Möbel rücke, was ich mir gelegenlich antue. Schwierig im meinem Hörraum ist die Überdämpfung, wie gezeigt, und die quadratische Geometrie des Raums, die die Probleme verstärkt. Unterschiedlich ist die Art und Weise wie die Programme den Test ablaufen lassen. Arta mit einem Burst Rosa Rauschen, Carma3 mit mehreren aufeinander folgenden kurzen Gleitsinus, Accourate mit einem langsamen, in Grundeinstellung 1min dauerndem Gleitsinus. Nett bei letzterem... man kann sehr schnell erkennen wo die Eigenresonanz so mancher Deko im Wohnzimmer ist. :roll: Nachteil man muß schon darauf achten seinen Hochtöner nicht zu grillen.
Ob sich der Kauf von Accourate lohnt kann ich pauschal nicht sagen. Das liegt nicht an den Resultaten, die die berechneten Filter bringen. Das Ergebnis ist sehr gut und absolut hörenswert. Leider ist ein Handbuch nicht vorhanden und die Bedienung eher technisch affinen Menschen zuzumuten. Dank des äußerst lobenswerten Supports Herrn Brüggemanns läßt sich so mancher Schiffbruch vermeiden.
++Stefan++ hat geschrieben: Ich habe die Lautsprecher bei etwa 1-3Watt gemessen (durch das ABL gibt es im Bass natürlich etwas mehr Pegel), weit darüber möchte ich allerdings wegen der Hochtönerbelastung (und Ohrenbelastung nicht gehen).
Um eine aussagekräftige Messung zu erhalten musst Du für einen ausreichenden Signal/Rauschabstand sorgen. Das bedingt relativ hohe Pegel der Lautsprecher bei vergleichbar geringer Verstärkung des Mikrofons. Eine geeignete Anzeige bieten alle von mir getesteten Programmme s.o. Ich kenne dein Messequipment nicht, aber der Frequenzschrieb ähnelt dem wenn ich meinen Laptop zur Erzeugung und Messung der Signale verwende. Bei dem ist bei deffinitiv 5kHz Schluss. Noch schlimmer ist, daß der Klirrfaktor ab ca 25% der Maximalaussteuerung des Ausgangs dramatisch ansteigt. Der On-Board Sound meines PCs ist dagegen makellos und läuft linear bis 20kHz mit Klirrwerten bei 0,08%@-3dB (gemessen mit Loopbackkabel und Arta) Der Signal-/Rauschabstand ist ebenfalls OK. Das Tascam Audio Device, das ich fürs Behringer Messmikro verwende ist nochmals einen Zacken besser. Ich würde Dir enpfehlen zuerst zu prüfen, ob in Deiner Aufnahmekette etwas schief läuft.
++Stefan++ hat geschrieben: Die Bassenke bei 40Hz fand ich sehr interessant, vor ein paar Tagen habe ich die MEG 901k gehört. Dort kam mir der Paukenschlag viel zu "wuchtig" vor im Vergleich zu meiner Heimanlage. Ein Indiz dafür, dass die Senke wirklich existiert.
Hier ist der Punkt wo ich eine Lanze für Accourate brechen muß. Sind die Filter einmal berechnet und in die Wedergabekette eingeschleift ist der allererste Höreindruck...!Wo ist der Bass? Fehlt die Aufdickung der Bassfrequenzen aufgrund der wandnahen (13cm) Parkposition der Lautsprecher und die Anhebung durch Raummoden, hört sich anfangs alles eher dünn an. Verstärkt wird der Effekt durch die ca. 4-6dB leiser spielenden Filter. Es klingt alles entspannt, ohne Spitzen, ohne Nerv in allen Frequenzbereichen. Um Mittelton und Hochtonwiedergabe sowie räumliche Wiedergabe zu beschreiben müsste ich viel ins Phrasenschwein zahlen. :wink: Ich höre zurzeit mit Genuß Pegel, wie ich es schon lange nicht mehr getan habe, was mir wiederum schon ettliche Rüffel der besten Ehefrau von allen eingebracht hat. :sweat:

Gruß, Uwe
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Re: Erste Gehversuche mit Messmirko

Beitrag von Primius »

++Stefan++ hat geschrieben:Ich habe die Lautsprecher bei etwa 1-3Watt gemessen (durch das ABL gibt es im Bass natürlich etwas mehr Pegel), weit darüber möchte ich allerdings wegen der Hochtönerbelastung (und Ohrenbelastung nicht gehen).
OK, die Leistung sollte für einen genauen Bassfrequenzgang reichen. Ob der Rauschabstand für Hallmessungen reicht, weiß ich nicht. Vielleicht kann man mit mehreren Messungen unterschiedlichen Messpegels erkennen, wie die Hallzeiten davon abhängen.
++Stefan++ hat geschrieben: Primus, hast du auch mit REW gemessen? Ich selbst kann keine Verfälschung im Hochton durch mehrere Sweeps feststellen. An die Gangunterschiede im Hochton zwischen rechtem und linkem Lautsprecher habe ich auch schon gedacht, dies auszuprobieren wird nicht viel Mühe machen.
ja, die Messung wurde mit REW gemacht. Ich hab in der Software keine Einstellung gefunden hab, welche die Lautsprecher einzeln misst, also wurde mit dem Windows mixer der jeweils andere Stereokanal runtergedreht.
++Stefan++ hat geschrieben: Wenn morgen mein XLR Kabel ankommt, werde ich nochmals Messungen durchführen. Ob es sich lohnt ARTA mal zu verwenden?
m.M.n. wird es z.B. beim Frequenzgang keine so großen Unterschiede geben, sodass das Messergebnis unterschiedlich Interpretiert werden könnten. Ich weiß nicht, ob sich bei der Hallzeitberechnung alle Programme an einen Standart halten.
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Re: Erste Gehversuche mit Messmikro

Beitrag von raw »

++Stefan++ hat geschrieben:Frequenzgang:
Der Frequenzgang kommt mir bei höheren Frequenzen sehr komisch vor?
Was zeigt überhaupt der Frequenzgang, also wie und was wurde gemessen?
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