Hallo zusammen,
heute war mal wieder ein Verstärker-Test an der Reihe. Die Kandidaten dabei:
- Yamaha RX-V 365
- Sony STR-DB930 als Vorstufe und NAD C-270 als Endstufe
- Kama Scythe Amp
Dabei sollte nicht nur der Klang im Vordergrund stehen, sondern auch die maximalen erreichbaren Pegel mit einem Einstiegsreceiver, wie dem Yamaha (Preis vor ca. 3 Jahren 200€)
Als erstes gingen der Yammi und die Kombination des Sony-AVR und der NAD-Endstufe in den Ring. Gehört wurde mit folgenden Liedern:
Trentemoeller - Vamp
Dream Theater - Space Dye Vest
Madonna - Frozen
Andrea Bocelli - Melodramma
Yello - Bostich Reflected
Flim & the BB's - Tricycle
Strauss - Banditen-Galopp
Rammstein - Los
System of a Down - Toxicity
Dire Straits - Money For Nothing
James Horner - Never an Absolution
Als Lautsprecher dienten für den ersten Vergleich 2 NuLine 82.
Da sollte für fast jeden Geschmack etwas dabei sein, bzw. eigentlich das komplette Musikspektrum abgedeckt sein.
Bei deutlich über Zimmerlautstärke war kein wirklich greifbarer Unterschied festzumachen. Gelegentlich meinte man, einen Unterschied gehört zu haben, aber es gab nichts, was sich wirklich durchzog, weshalb ich nicht weiß, ob es am Verstärker lag, oder nur am Umschalten.
Bei wirklich hoher Lautstärke meinte ich anschließend bei sehr kurzen Bassimpulsen eine minimal bessere Präzision bei einem der Amps zu hören, aber auch das gelang nur selten und nicht statistisch signifikant.
Da mein Bruder über ein paar NuForm 90 verfügt, haben wir das mal gegen die NuLine 82 getestet. Zusammenfassend spielt die NuForm 90 klarer mit etwas mehr Mitten und die NuLine 82 in den Höhen etwas stärker, wodurch sie früher "scharf" (bei hellen Becken, verzerrten E-Gitarren) wird. Im Bassbereich haben die NuForm 90 eine deutliche Überhöhung im Kickbassbereich, was zwar durchaus gefällt, aber nicht unbedingt linear ist
.
Insgesamt gefällt die NuForm dank der kleinen Badewanne einen Tick besser, wohingegen die 82 die linearere und richtigere Box der beiden ist.
Wenn man die 82 allerdings recht deutlich hinter dem Hörplatz vorbeistrahlen lässt und die Höhen anhebt (per Schalter), bekommt man ein ziemlich neutrales Klangbild (bzw. homogenes Rauschen).
Anschließend erfolgte ebenfalls mit den NuLine 82 ein Vergleich der Kombination (Sony-AVR und NAD-Endstufe) mit dem Kama Scythe Amp. Auch hier gab es keine wiederholbaren Unterschiede, gehört wurde mit den selben Songs.
Danach wollten wir dann noch den Yamaha auf Pegelfestigkeit testen. Dazu haben wir ihn mit +5dB eingepegelt (+8 ist Maximum), um dieselbe Lautstärke wie mit der Kombination zu erreichen. Dadurch sollte es möglich sein, zu bemerken, wenn der Yammi an seine Grenzen kommt (Durch direktes Umschalten auf die wesentlich potentere Kombination). Es wurden dieselben Songs herangezogen, wobei sich schnell Songs wie "Vamp" herauskristallisierten,da es bei anderen Songs nicht möglich gewesen wäre, im Zimmer (welches gut gedämmt ist) zu bleiben, ohne sein Gehör zu verlieren. Egal, wie laut auch gehört wurde, wir haben es nicht geschafft, den Yammi an seine Grenzen zu bringen. Dabei ist aber zu sagen, dass mein Vater ab einer gewissen Lautstärke (man musste sich bei reinem Tiefbass auf 1m anschreien) Angst um seine NuLines hatte und wir daher nicht lauter hörten. Auch bei Songs mit normalem Spektrum, wie etwa System of a Down war dem Yammi nicht beizukommen.
Als letztes gabs noch ein wenig Maximalpegeltest mit den NuForm 90 meines Bruders, was insbesondere mit dem Kama Scythe Amp eine Menge Freude macht, da hier schon Heinkino-Pegel erreicht werden können (dank des hohen Wirkungsgrades der NuForm 90).
Mein Fazit dieses Vergleichs:
Man braucht lange nicht so viel Leistung, wie ich vorher glaubte, um sein Gehör abzuschießen. Mit ordentlichem Wirkungsgrad genügen schon 20W für gehobene Heimkinopegel. Einstiegsreceiver (oder zumindest der getestete Yamaha) haben keine Schwierigkeiten in Sachen Klang und Pegel mit Endstufen mit viel Leistung mitzuhalten.
Viele Grüße
Berti