Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

[mk_stgt]

solang jemand bereit ist solche honorare zu zahlen wird sich daran nichts ändern.

und wir bürger haben keine chance gegen das strom- bzw. ölmonopol, weil wir darauf angewiesen sind und es keine alternativen gibt. da können alle verbände ob verbraucherschutz, adac, etc. noch so viel schreien und monieren. auch wechsel lohnt nicht (immer), da viele anbieter eben nicht seriös sind und letztendlich die steuerlichen vorgaben und umlagen auch dort an die verbraucher weitergegeben werden. und mit bewußtem umgang der energieen läßt sich nun eben mal nur eine gewisse einsparung erzielen über neue verbrauchsarme geräte, lampen, angepaßter fahrstil, etc. verzichten wollen wir alle doch nicht auf die damit verbundenen annehmlichkeiten (letztendlich tut es für musik auch ein küchenradio und nicht watt ohne ende ...)

[Weyoun]

...aber was mir schon lange auf den Senkel geht, ist die Tatsache, das die ganzen Politiker bei irgendeinem großen Konzern im Aufsichtsrat sitzt...

Ja, da bin ich auch dagegen!
Entweder Politik oder Aufsichtsrat!
Einzige Ausnahme: Staatsunternehmen wie die Deutsche Bahn

Was noch tolerierbar ist: Wenn ein Politiker dauerhaft aus der Politik ausscheidet (zum Beispiel durch verlorene Wahl), sollte es ihm zugestanden werden, hinterher in der Wirtschaft Geld zu verdienen, allerdings mit 2 Regeln:
1) Der Weg zur Politik wäre dann durch ein Gesetz dauerhaft zu versperren
2) Derjenige dürfte keinen Posten als Lobbyist annehmen

[g.vogt]

solang jemand bereit ist solche honorare zu zahlen wird sich daran nichts ändern.

Das "Honorar" ist nur oberflächlich betrachtet für den Vortrag geleistet worden.

Wir sind ja auch eins der wenigen Ländern, das sich gegen härteres Vorgehen gegen Korruption stellt.

[Weyoun]

Nein, bei dem Thema reagiere ich allergisch. Mit dem Vorwurf "Neid" wird hier ein ganz gesundes Empfinden abgekanzelt.
Bei Saturn ist Geiz geil, bei Nubert münden winzigste Oberflächenfehler in Nachverhandlungen, aber 25.000 Euro für Palaver sollen ein angemessenes Verhältnis von Leistung und Gegenleistung darstellen?
Tun sie, aber nur wenn man sich genauer überlegt, welche "Leistung" hier tatsächlich honoriert wird.

Gerald, ich möchte dem Steinbrück keinesfalls zugestehen, dass er sich wie Mutter Theresa verhalten hat, aber einige Punkte muss man ihm schon zugute halten (wird so leider nicht in gleichem Umfang von den Medien wiedergegeben):
1) Es ist legal.
2) Der Mann hat wirklich Ahnung, von dem, was er erzählt.
3) Er hat unterschieden zwischen kommerziellen Unternehmen und Stiftungen bzw. sozialen Vereinigungen, vor denen er die Vorträge gehalten hat: in ersterem Fall hat er abkassiert (sollen die Banken doch ruhig zahlen) in zweiterem Fall hat er in der Regel kostenlose Vorträge gehalten.
4) In einigen Fällen hat er sein Honorar teilweise oder komplett an geminnützige Zwecke gespendet.

Ich sehe in diesem Verhalten nix Schlimmes. Kein Vergleich zu dem, wie manche Abgeordnete der FDP ihr Geld verdienen oder andere ihre Doktorwürde erlangen...

LG,
Martin

PS:
Bzgl. Soli-Zuschlag
Den kann man von heute auf morgen abschaffen, wenn man die Rente um 5,5 % senkt.
Der Zuschlag ist in den letzten 22 Jahren so dermaßen verflochten mit den Staatsfinanzen, dass eine Abschaffung (kurzfristig) zu einer Katastrophe führen würde. Entweder müssten die Steuern dafür erhöht werden, oder die Renten, Sozialleistungen und anderen Resorts gekürzt werden oder aber man müsste die Schulden erhöhen, sodass wir Maastricht überschreiten würden und bald griechische Verhältnisse hätten.
So gerne ich den Soli abschaffen würde: Es ist einfach momentan nicht möglich.
Allerdings sollte der Fokus des (winzigen Teils vom Soli, der momentan tatsächlich dem "Aufbau Ost" zugute kommt) Soli vielleicht mal gerechter auf ganz Deutschland verteilt werden...

[nubi2011]

Ich finde auch, dass man Steinbrück Unrecht tut.

[Klaus 5.1]

PS:
Bzgl. Soli-Zuschlag
...
Der Zuschlag ist in den letzten 22 Jahren so dermaßen verflochten mit den Staatsfinanzen, dass eine Abschaffung (kurzfristig) zu einer Katastrophe führen würde. Entweder müssten die Steuern dafür erhöht werden, oder die Renten, Sozialleistungen und anderen Resorts gekürzt werden oder aber man müsste die Schulden erhöhen, sodass wir Maastricht überschreiten würden und bald griechische Verhältnisse hätten.
So gerne ich den Soli abschaffen würde: Es ist einfach momentan nicht möglich.
Allerdings sollte der Fokus des (winzigen Teils vom Soli, der momentan tatsächlich dem "Aufbau Ost" zugute kommt) Soli vielleicht mal gerechter auf ganz Deutschland verteilt werden...

Bis auf die möglichen griechischen Verhältnisse (so schlimm wird's wohl nicht) --> Stimme ich Dir voll zu

[g.vogt]

Wenn ich Vorträge halte und dafür "Honorare" erhalte, die sich nicht an der Leistung (Inhalt), sondern an der Person orientieren und damit an einer gehabten oder angestrebten Machtposition, dann ist das nicht unbedingt legal, sondern riecht nach Korruption. Und die bezahlen wir alle mit, bei den Strompreisen, Bankenrettungen, Abwrackprämien, Solizuschlägen (btw. zahlen den auch die Ossis), Steuerabkommen usw.

[nubi2011]

Wenn ich Vorträge halte und dafür "Honorare" erhalte, die sich nicht an der Leistung (Inhalt), sondern an der Person orientieren und damit an einer gehabten oder angestrebten Machtposition, dann ist das nicht unbedingt legal, sondern riecht nach Korruption. Und die bezahlen wir alle mit, bei den Strompreisen, Bankenrettungen, Abwrackprämien, Solizuschlägen (btw. zahlen den auch die Ossis), Steuerabkommen usw.

Kann es sein, dass du in deinem Leben Systeme kennengelernt hast, die dir mehr zugesagt haben?

[Weyoun]

Kann es sein, dass du in deinem Leben Systeme kennengelernt hast, die dir mehr zugesagt haben?

Na, na, na!
Wer wie Gerald oder ich in der "Zone" aufgewachsen ist, reagiert bei solchen Statements ziemlich ungehalten!
Ich kann jetzt nicht für Gerald sprechen , doch kann ich aus eigener Erfahrung des Sozialismus sagen, dass dieser durch die komplette Beschneidung der Menschenrechte keine Existenzberechtigung hat. Nur alte "SED-Bonzen" trauern diesem System wahrhaftig hinterher. Leider verstehen die Linken es sehr gut, ihre Ideologie gewissen Bevölkerungsschichten erfolgreich näherzubringen.

Es gibt einige wenige Beispiele, wo Planwirtschaft besser war (z.B. beim Bildungssystem, wo es ein und dasselbe System im ganzen Land gab und nicht in jeder "Provinz" ein eigener Kultusminister was zu melden hat), doch im großen und ganzen geht es uns heute deutlich besser als damals (auch wenn der Osten noch viel Nachholbedarf hat, um auf "West-Niveau" zu kommen).

Wenn ich Vorträge halte und dafür "Honorare" erhalte, die sich nicht an der Leistung (Inhalt), sondern an der Person orientieren und damit an einer gehabten oder angestrebten Machtposition, dann ist das nicht unbedingt legal, sondern riecht nach Korruption. Und die bezahlen wir alle mit, bei den Strompreisen, Bankenrettungen, Abwrackprämien, Solizuschlägen (btw. zahlen den auch die Ossis), Steuerabkommen usw.

Als der Steinbrück die Vorträge hielt, war er nur "einfacher" Abgeordneter des Bundestages, hatte also nicht wirklich irgend etwas zu sagen (keine Macht, die er missbrauchen konnte). Selbst der Bundespräsident Gauck hielt solche Vorträge vor seiner Amtszeit mehrfach und hat "kassiert" (hat ein Großteil davon gespendet), und das, obwohl er ein "Kirchenmann" ist.
Er hatte damals einfach einen gewissen Marktwert, also konnte er auch Honorare nehmen. Er hat damit wie Steinbrück niemandem geschadet.

[aaof]

Ich sach's aber mal auf gut deutsch: der Steinbrück hat geschätzt 1 Millionen Euro mit den Vorträgen verdient (ok, davon auch einiges gespendet).

Jetzt frage ich euch aber mal allen ernstes, wie soll so ein Mann / Politiker für uns kleine Bürger gescheite Politik machen? Kann sich so ein Mensch überhaupt in die Nöte einer z. Bsp. ostdeutschen Verkäuferin hineinversetzen, die 60 Stunden und mehr schrubben muss und am Ende des Monats mit 1000 Euro nach Hause geht?

Ach, ich habe vergessen zur erwähnen, dass in Städten wie Erfurt die Mieten mittlerweile auf Frankfurter Niveau liegen. Preiswerter Wohnraum wird abgerissen und durch schicke Neubauten mit Eigentumswohnungen ersetzt.

Wenn ein Abgeordneter 7000-9000 Euro im Monat verdient, ist das gerecht und glaubwürdiger, als zich Millionen durch Vorträge und durch Vorstandsbonis zu verdienen.

Des weiteren halte ich (wie auch in anderen Ländern üblich) ein gewisses Berufsverbot für bestimmte Branchen auf ein paar Jahre für Politiker durchaus als legitim.

Man denke nur an Schröder und seinen Deal mit der Ostseepipeline.

Ein Politiker sollte Interessenvertreter des Wählers sein und nicht irgendwelche Lobbys bedienen.


Gruß


aaof